1829 / 127 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mannsstand von Bristol, Liverpool, Manchester und London gegen das Monopol dieser Gesellschaft aufzuregen, und wenn im Jahr 1832 das Privilegium derselben erneuert werden soll, wird dasselbe wohl manche von den Vortheilen aufgeben muͤssen, die sie so viele Jahre lang der Nation im Ganzen

Die einzige Frist, die vielleicht den das Staatsruder fuͤhrenden Mannern gestattet wird, besteht in dem Widerspruche, worin die gegen sie gerichteten Angriffe oftmals mit sich selbst ge⸗ rathen. In der That wuͤrde, wenn man sich die Muͤhe

Aerzte versichern, mehrere Rippen. Nichtsdestoweniger iebitiv⸗System wieder zu verlangen. (Wir muͤssen uns wartet man eine baldige Wiederherstellung. f fernere es uͤber diese Debatte fuͤr unsern naͤch⸗ Großbritanien und Irland. fe Bericht vorbehalten.) April.

London, 29. Ap. Der Aufsatz im LQuar⸗ Parlaments⸗Verhandlungen. Im Oberhal rly Review, dessen letzthin*) gedacht wurde, ist nicht

dazu geben wollte, den beiden feindlichen Partheien, die auf die jetzige Verwaltung Feuer geben, leicht zu beweisen seyn, daß sie sich selbst am meisten verwunden. Es ist nicht un⸗ sere Sache, diesen Partheien ihre Mißgriffe vorzuhalten, noch ihnen ihren richtigen Standpunkt anzuweisen; wir wollen nur auf die Stellung zweier Journale binweisen, die sich der von ihren Gezuern verlangten Aufloͤsung der Deputir⸗ ten⸗Kammer widersetzen. Wir meinen die Quotidienne und die Gazette. Es ist von Alters her bekannt, daß diese bei⸗ den Blaͤtter in Allem das Widerspiel ihrer Gegner sind; jedes Ding ist in ihren Augen gut oder schlecht, je nachdem es in den Augen der Anderen verwerflich oder wuͤnschens⸗ werth ist. Kaum hatte also der Courrier frangais die Auf⸗ loͤsung der Deputirten⸗Kammer in Schutz genommen, als auch schon die Quotidienne und die Gazette eine solche Ab⸗ sicht als revolutionair bezeichneten. Als die jetzige Kammer ihre Sitzung eroͤffnete, wurde sie von zwei Partheien als ein gefaͤhrliches Meteor geschildert, und seitdem hat man nicht aufgehoͤrt, sie einer schaͤdlichen Tendenz zu beschul⸗ digen. Die Angelegenheiten des Staates mit einer solchen Kammer leiten oder die Revolution herbeifuͤhren, war in den Augen jener Partheien eins und dasselbe. Diese Kam⸗ mer aufloͤsen, sagen sie jetzt aber wieder, heißt auch die Re⸗ volution begruͤnden. Es liegt eine gewisse Monomanie in dieser Art zu raisonniren. Eine Aufloͤsung der Deputirten⸗ Kammer ist an sich keine revolutionaire Maaßregel, denn das Recht dazu gebuͤhrt dem Koͤnige; zu behaupten, daß die Ausuͤbung dieses Rechtes revolutionair sey, heißt sonach eine Abgeschmacktheit behaupten. In eine solche Laͤcherlichkeit ver⸗ fallen aber nur zu leicht Schriftsteller, die es sich zum Ge⸗ setze machen, immer das Gegentheil von dem zu verlangen, was ihre Gegner wollen. Man sollte glauben, daß die gedach⸗ ten beiden Blaͤtter blos deshalb so viel von der Revolution sprechen, um sie desto schneller herbeizufuͤhren. Wir wissen wohl, daß dies nicht ihre Absicht ist; um so besser thaͤten sie aber, wenn sie endlich einmal ein anderes Thema fuͤr ihre Polemik waͤhlten. Der Gedanke, eine Kammer, die keine ihrer Pflichten verletzt und ihre Geschaͤfte kaum erst begonnen hat, wieder aufzuloͤsen, ist schon an sich so thoͤrigt, daß man eben nicht noͤthig hat, noch Thorheiten anderer Art hinzuzufuͤgen. Es verdient uͤbrigens bemerkt zu werden, daß auch in dem vorliegenden Falle die Quotidienne sich, wie immer, im Gegensatze zu der Gazerte, frei von jedem persoͤn⸗ lichen Interesse gezeigt hat. Beide Blaͤtter haben den Feh⸗ ler, daß sie uͤberall nur die Revolution erblicken; aber wenn die Quotidienne glaubt, daß die Aufloͤsung der Kammer un⸗ zulaͤssig sey, so benutzt sie doch nicht zugleich die Gelegenheit, um ihre Freunde fuͤr die Verwaltung vorzuschieben. Wir zweifeln, daß diese jemals in ihre Haͤnde falle; in dem In⸗ teresse Frankreichs selbst, das sie so wenig kennen, wuͤnschen wir solches nicht. Nichtsdestoweniger ist aber die Zuruͤckhal⸗ tung der Quotidienne eine politische Uneigennuͤtzigkeit und als solche achtungswerth. Von der Gazette de France wird man dergleichen nie sagen koͤnnen.“

Der TConstitutionnel macht seine Bemerkungen dar⸗ uͤber, daß in dem Budget fuͤr das Etatsjahr 1827, dessen de⸗ finitiver Abschluß gegenwaͤrtig der Kammer vorliegt, eine Summe von 13,615 Fr. an Extra⸗Postgeldern fuͤr die Reise des Insanten Dom Miguel durch Frankreich aufgefuͤhrt ste⸗ hen. „Wir wissen nicht“, aͤußert derselbe „ob es eben sehr gerecht und ordnungsmaäͤßig ist, diese Kosten den Steuerpflich⸗ tigen e noch weniger koͤnnen wir aber begreifen, wie dieselben sich auf eine so hohe Summe belaufen konn⸗ ten. Dom Miguel reiste nur mit drei Wagen und vierzehn Pferden; von Straßburg uͤber Paris nach Calais rechnet man nur 94 Postmeilen; wie ist es moͤglich, daß der Infant fuͤr jede Post 145 Fr. bezahlen konnte? Wir wissen wohl, daß wir die gedachte Summe, es komme wie es wolle, bezahlen muͤssen; aber 13,615 Fr. fuͤr 3 Wagen, die sich von Straß⸗ vurg nach Calais begeben, sind doch auch gar zu viel! Man sieht wohl daß das den Steuerpflichtigen abgenommene Geld, denjenigen, die daruͤber zu verfuͤgen haben, nichts kostet.“

Der Abbé Receveur, Chef des Secretariats des Mi⸗ nisteriums der geistlichen Angelegenheiten, kung eingereicht. u

Als der Graf Alexander von Laborde vor einigen Tagen nach aufgehobener Sitzung der Deputirten⸗Kammer in einem Cabriolet nach Hause fuhr, stuͤrzte das Pferd, Herr von La⸗ borde wurde zum Wagen hinausgeworfen und brach, wie die

.

8 8 8

8

hat seine Abban⸗

leisteten am 1. Mai die katholischen Pairs, Lord Ste

ford, Lord Petre und Lord Stourton den Eid, und m men ihre Sitze ein. auch heute mehrere Damen anwesend, und zwar bloß um sehen, wie die katholischen Pairs aufgenommen werde

Graf von Malmesbury zeigte an, daß sein edler Freu

(der Herzog von Richmond) die Absicht habe, binnen 7

gen Tagen eine Resolution in Bezug auf den Woll⸗Verz

in Antrag zu bringen. Die Bill in Betreff der Spanise Forderungen wurde darauf zum zweiten Male verlesen. Im Unterhause wurde auf ein neues Aussche ben an die Stelle des Obersten Elphinstone angetragen.] die Frage des Lord⸗Mayor, welches die Absichten

Ministers in Bezug auf die Auctions⸗Abgaben seyen, d wortete der Kanzler der Schatzkammer, daß man m daran thun wuͤrde, die auf diesen Gegenstand Bezug habe

V

neue Maaßregel bis zur naͤchsten Session zu verschieben. Herr Denison uͤberreichte eine Bittschrift des Herrn I liam Cobbett, um Aufhebung des protestantischen Kirch

wesens in Irland. (Hoͤrt! Da die Petition in anstaͤndig

Tone abgefaßt war, so hatte es der Ueberreicher fuͤr se Pflicht gehalten, die Bittschrift nicht zuruͤckweisen zut fen. Herr Hume fragte hierauf den Colonial⸗Secret ob die in Bezug auf die neue Niederlassung am Schwan Flusse verbreiteten Geruͤchte gegruͤndet seyen? Sir Geor Murray erwiederte, daß die von verschiedenen Zeitun Peeehecs Nachrichten meistens auf Irrthuͤmern beruh

nerbietungen in- Bezug auf jene Colonie seyen zwar Regierung von einer Gesellschaft gemacht worden, doch he man diese Anerbietungen zuruͤckgewiesen. Ein anderes erbieten sey naͤchstdem von vier Herren gemacht worden,! das Land uͤbernehmen und 10,000 Ansiedler hinfuh wollten; aber auch dieses Anerbieten habe man zurt gewiesen, weil es die Angelegenheiten der Colonie sehr aus den Haͤnden der Regierung nehmen wuͤt Die Regierung habe seitdem aber einem sehr respectate Mann 250,000 Morgen Landes mit der Bedingung be ligt, 400 Ansiedler sogleich auszufuͤhren, und den uͤberwie nen Distriect binnen einer gewissen Zeit anzubauen. hierauf auf den Antrag des Hrn. Fitzgerald das Haus/t in einen Ausschuß verwandeln sollte, um die Bill in Bazue auf die veraͤnderten Seiden⸗Abgaben in Berathung zu ziche widersetzte sich Hr. Fyler. Schon jetzt, sagte er, se 4000 Seiden⸗Webstuͤhle unbeschaͤftigt; noch mehrere duͤrf

es aber durch die vorliegende Maaßregel werden; ein einz Fabrikant, den er kenne, wuͤrde dadurch genoͤthigt wem

200 Stuͤhle außer Thaͤtigkeit zu setzen. Fruͤher bereits al er gezeigt, daß der Britische Seiden⸗Verkehr bis zur zih da man die Principien des freien Handels in Anwendu gebracht, immer im Zunehmen gewesen sey; wolle man! gar den Fabrikanten zwingen, selbst zur Einfuhr fremder! tikel sich zu entschließen, so wuͤrde dies der Wohlfahrt! Landes noch groͤßern Schaden bringen. Er (Hr. F.) m. sich hauptsaͤchlich dem Theile der Bill widersetzen, der es Discretion der Zoll⸗Officianten uͤberließe, die Steuer

dem Werth, oder nach dem Gewicht der Waare zu forde Die Reduction der Zoͤlle wuͤrde nur den Auslaͤndern Vortheile bringen, denn sie wuͤrden dadurch in den S gesetzt, mit dem inlaͤndischen Fabrikanten, dessen Lasten nicht zu tragen haben, noch mehr zr concurriren. Er sth derte dem sehr ehrenwerthen Herrn (Fitzgerald) den

fang der Verantwortlichkeit, die er durch seine Manz gel uͤbernehme; er sprach von dem Elend der versth denen Fabrik⸗Orte, namentlich von Coventry, wo die! men⸗Taxen bedeutend angewachsen seyen; von Macclesf wo 5000 Handwerker unbeschaͤftigt sich herumtreiben, die Truppen requirirt werden mußten, um Ardnung zul halten; ferner von Spitalfields, wo ebenfalls nur du große Anstrengungen die bisher noch musterhafte Ordun aufrecht erhalten werden konnte. Schließlich machte er! Amendement, daß die Bill erst in 6 Monaten durch! Ausschuß gehen soll. Herr Robinson unterstuͤtzte

Amendement, indem er behauptete, daß der Grundsatz, einheimischen Interessen zu beschuͤtzen, eben so wie er! den Korn⸗Gesetzen in Anwendung gebracht worden, auch den Seiden⸗Handel gelten muͤsse. Keinesweges wuͤrde! vorliegende Maaßregel den Schleichhandel unterdruͤcken; we aber die Regierung kein Mittel . 89 den Handel gehl zu beschuͤtzen, so habe derselbe wohl ein Recht,

8 das alte Pl

(Wie in der letzten Sitzung wan

yn Southey, wie man fruͤher geglaubt hatte; auch ist er zu gemein in seinen Angaben, um besonders interessant zu vn. Doch wuͤrde er besondere Beachtung verdienen, wenn an mit Gewißheit erfahren koͤnnte, was das Geruͤcht be⸗ üptet, naͤmlich, daß er auf einen Wink der Regierung ab⸗ faßt sey, und zwar in der Absicht, die Nation auf eine eihe von bedeutenden Reformen und Ausgaben⸗Beschraͤn⸗ ngen in der Verwaltung, im Lande sowohl als in den Co⸗ mnieen, im Armenwesen, den Corporationen und Verwal⸗ ng der Grafschaften, die Kirche nicht ausgenommen, vor⸗ bereiten, welche die Regierung allmaͤhlig einzufuͤhren ge⸗ ike, und welche hier, als unerlaͤßlich zur Erhaltung des taates, dargestellt werden. Der Verfasser (und er hat cht, ob er mit oder ohne Vorwissen der Regierung geschrie⸗ n) behauptet, daß wir uns auf einer schwindligen Hoͤhe inden, auf der wir nicht stehen bleiben koͤnnen, und daß

e Mitbewerbung der Continental⸗Fabriken die Buͤrde un⸗ er vielen Armen, und vor allen die druͤckende oͤffentliche st, die genaueste Sparsamkeit in allen Faͤchern des Staats⸗ sens sowohl als der Privat⸗Anstalten nothwendig machen, 8obd daß jedes Monopol oder anderes Hinderniß, welches hn freien Gange der oͤffentlichen oder einzelnen Geschaͤfte gegen sey, aus dem Wege geraͤumt werden muͤsse. Ein derer Aufsatz in demselben Journal enthaͤlt viel Belehren⸗

s uͤber den Geld⸗Umlauf und die eben eingetretene Einzie⸗ ng aller Pfund- und Zweipfund⸗Noten, welche als uner⸗ glich dargestellt wird, um die Wiederkehr so großer Uebel vermeiden, welche die panischen Schrecken in der Handels⸗ lt vor einigen Jahren verursacht. Ein dritter Aufsatz han⸗ t uͤber die neue Niederlassung am Schwanenfluß auf der estkuͤste von Neuholland. Mit dieser Colonie legte unsere egierung den Schlußstein zu einer Reihe von Niederlassun⸗ ‚womit sie jene ungeheure Insel umgeben, und sich so zu gen gemacht, daß mit der Zeit ein herrliches Reich dort er⸗ uͤhen muß. Die neue Niederlassung ist nach einem ganz genen Plane gebildet: die Regierung giebt nichts dazu als s Land, mit einem Statthalter und einigem Militair zum chutz gegen etwanige Angriffe von Seiten der Eingebore⸗ „Wer sich dort ansiedeln will, muß sich auf eigene Kosten abegeben und verpflegen. Auch werden keine Verbrecher gesandt werden; ein Umstand, welcher neben der guͤnstigen gge des Landes in Hinsicht auf Indien, China und Ame⸗ a, die Naͤhe der Huͤlfsquellen vom Vorgebirge der guten bffnung u. s. w, gar Manchen, und zwar aus den besseren assen als gewoͤhnlich sonst pflegen, bewogen t, bei den harten Zeiten, die ihnen zu Hause drohen, ihr il dort zu versuchen. Dies ist es, was die Regierung ch bezweckt, indem sie dadurch hofft, sich auch eines Theiles serer aäͤrmeren Bevoͤlkerung ohne Kosten fuͤr das Land zu ledigen. Das Geruͤcht, daß das Parlament schon vor de des kuͤnftigen Monats seine Geschaͤfte vollenden koͤnne, eint jetzt minder als vor Kurzem geglaubt zu werden. Ein deres Geruͤcht besteht darin, daß die Minister die Absicht ten, alle directen Steuern nebst mehreren anderen Abga⸗ „welche fuͤr den Gewerbfleiß am druͤckendsten sind, abzu⸗ affen, und dafuͤr eine Vermoͤgen⸗Steuer aufzulegen. Auch Zinsen der Nationalschuld sollten von der Steuer nicht reit seyn. Der Geburtstag des Koͤnigs, welcher am en d. M. begangen wurde, ist beinahe uͤberall auf die oͤhnliche Weise, und an manchen Orten noch feierlicher

e gewoͤhnlich, begangen worden. Nur hier und da haben Ultra⸗Protestanten ihr Mißvergnuͤgen uͤber die Emanci⸗ ion dadurch offenbart, daß sie, wo sie die Macht tten, die Glocken nicht laͤuten, und die National⸗ * nicht auf den Kirchen⸗Thuͤrmen wehen ließen, lches unter Anderen auch zu Dublin geschah. Die⸗ Unwille wird sich aber bald legen, da alle Staͤnde enthalben zu viele Bedraͤngnisse in der Wirklichkeit erdulden haben, um sich lange mit eingebildeten en zu plagen. Allmaͤhlig tritt diese Wahrheit her⸗ zder Taumel ist voruͤber; ein Jeder fraͤgt sich, was ihm st fehle und vereinigt sich, ohne erst nach Glauben oder arthei zu fragen, mit denjenigen seiner Nachbaren und aosleute, welche gleiches Interesse mit ihm haben, um ge⸗ insam Huͤlfe zu suchen. So z. B. ist es Hrn. Bucking⸗ n, welcher sehr viele von der Ostindischen Gesellschaft er⸗ hrene Mißhandlungen zu raͤchen hat, gelungen, den Kauf⸗

y0 8 8 *) In Nr. 120 der Staats⸗Zeitung.

b111“

Smyrna

vorenthalten. Auch die Seiden⸗Arbeiter haben mehrere Ver⸗ sammlungen gehabt und angefangen, eine Feindschaft gegen die Regierung blicken zu lassen, welche vielleicht zu stuͤrmi⸗ schen Auftritten Anlaß geben duͤrfte. Die in Irland ver⸗ anstaltete Subscriptien, um O'Connel als Dankbarkeit ein Denkmal zu errichten, geht sehr gut von statten, und man rechnet, daß solche zum wenigsten 50,000 Pfd. erreichen wird. Mehrere vornehme Katholiken und Protestanten haben dazu beigetragen, manche mit 100 Pfd. In der Grafschaft Limerik scheint, seitdem der katholische Verein seine Thaͤ⸗ tigkeit eingestellt, der alte boͤse Geist wieder ausgebrochen zu seyn. Zu Kilallon kam es zwischen dem Poͤbel und der Po⸗ lizei zum Kampfe, wobei mehrere vom ersteren das Leben verloren. Man weiß noch nicht bestimmt, was der Anlaß dazu gewesen.

London, 1. Mai. Dem vorgestrigen Lever des Koͤnigs

haben, dem Courier zufolge, nicht weniger als 1300 bis

1400 Personen beigewohnt. Unter den Mitgliedern des diplomatischen Corps, welche besondere Audienz erhielten, war der Fuͤrst von Lieven, der Sr. Majestaͤt ein Schreiben zu uͤberreichen hatte, und demnaͤchst auch den Grafen Matusche⸗ witz, den Kammerherrn Tschitscherin und den Grafen Zabielo vorstellte, desgleichen der Marquis von Barbacena, der eben⸗ falls ein Schreiben uͤberreichte. Der Preußische Gesandte Herr von Buͤlow stellte Sr. Majestaͤt den Legations⸗Rath zrafen von Doͤnhoff, und der Neapolitanische Gesandte, Graf Ludolf, den Fuͤrsten Cimilile, nebst den Grafen Man⸗ calesere und Broncalioni vor.

Bei dem gestrigen Cerele erschienen Se. Maj. der Koͤ⸗ nig, so wie auch der Herzog von Gloucester, der Prinz Leo⸗ pold von Sachsen⸗Coburg und der Herzog von Wellington in Feldmarschalls⸗Uniform. Der Anzug der Herzogin von Kent bestand lediglich aus Britischen Fabrikaten. Unter der großen Anzahl der uͤbrigen Anwesenden befanden sich, außer den Mitgliedern der Koͤnigl. Familie und den Ministern und fremden Gesandten, drei Herzoginnen, funfzehn Marquisinnen, zwei und dreißig Gräaͤfinnen und acht Vicomtessen; desglei⸗ chen fuͤnf Herzoͤge, neun Marquis, elf Grafen, zehn Vicom⸗ te's und elf Lords. G

Indem der Courier den Glanz dieses Cerele schildert aͤußert derselbe: „Die Beschauung eines solchen vornehmen Kreises gewaͤhrt ungemeines Vergnuͤgen, nicht blos, weil das Auge mit Lust auf so vielen schoͤnen Frauen ruht, die der Stolz, die Anmuth und die Zierde des Landes sind; sondern auch, weil jede von ihnen die Hand der Industrie in Be⸗ wegung gesetzt, dem Handel neues Leben verliehen, den Web⸗ Stuhl beschaͤftigt und den Fabrik⸗Arbeiter, wie den Mecha⸗ niker, aufgemuntert hat. Die Schoͤnheit erhaͤlt einen neuen Reiz dadurch, wenn wir sehen, daß sie geschmuͤckt und er⸗ hoͤht wird durch Mittel, die dem Armen und Leidenden Huͤlfe und Unterstuͤtzung gewaͤhren.“ 1

Bei Gelegenheit der Geburtags⸗Feier Sr. Majestaͤt gab der Herzog von Nothumberland im Schloß von Dublin einen glaͤnzenden Ball, dem Alles, was sich von Adel und von ausgezeichneten Personen in Dublin befand, beiwohnte. Der Herzog und seine Gemahlin erschienen um halb 10 Uhr⸗ worauf sogleich der Tanz begann. Ein reiches Mahl beschloß die Feier, welche sich erst spaͤter endigte.

Schon vor 3 Monaten, heißt es in der Manchester⸗ Times, sagten wir, daß aller Partheigeist auf einmal ver⸗ schwinden wuͤrde, wenn die Emancipations⸗Bill durchginge, und was wir voraussagten, bestaͤtigt sich jetzt. Anders Ge⸗ sinnte hatten namentlich prophezeiht, daß, wenn man die Katholiken beguͤnstigt saͤhe, die gewoͤhnliche Jahres⸗Versamm⸗

lung am Geburtstage des Koͤnigs sehr sparsam besucht senn

und man sich weigern wuͤrde, auf das Wohl der Minister zu trinken. Diese Prophezeihung ist nicht in Erfuͤllung ge⸗ gangen; die Versammlung war zahlreicher als voriges Jahr, und mit Enthusiasmus und betaͤubenden Beifalls⸗Bezeugun⸗ gen trank man auf das Wohl der Minister.

Se. Maäjestaͤt der Koͤnig haben geruhet, Lord Forbes zum Ober⸗Commissair bei der General⸗Versammlung der Kirche von Schottland zu ernennen.

An Stelle des Parlaments⸗Gliedes Baronet Smyth, der die Repraͤsentanten⸗Stelle fuͤr die Chiltren Hundreds ange⸗ nommen hat, ist fuͤr den Flecken Colchester Herr Richar Sanderson zum Parlaments⸗Gliede erwaͤhlt worden.

Herr R. Brant ist zum Britischen General⸗Consul in ernannt, indem Herr Werry, der diesen