1829 / 137 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 18 May 1829 18:00:01 GMT) scan diff

b Gelegenheit

zcht fuͤhren wuͤrde. Ohne Zweifel hat Jedermann das Recht, LE auszusprechen; es giebt aber Umstaͤnde,

ichten frei 1 1 senes evapechan 8 Allem gebietet, jeden innern Zwiespalt zu vermeiden, und nur auf die Vertheidigung des allgemeinen

ebacht zu seyn. Und da man uns doch seit einiger Zeit Bfhndit geche z san. uns uͤber eine Maaßregel naͤher zu erklaͤ⸗ ren, die hier oftmals zur Sprache gebracht worden ist, ich meine die Zuruͤcknahme des Communal⸗Gesetzes, so werde ich, da die dazu sich gerade darbietet, eine solche Erklaͤrung wahr⸗

Der Koͤnig hat sich bei jener Maaßregel nur

Rechtes bedient; wir hatten ihm dieselbe an⸗ folgenden Gruͤnden. Als wir das Staats⸗ ruder uͤbernahmen, war unsere erste Sorge auf die Beduͤrfnisse der Gemeinden und der Departements gerichtet. Es wurde zur Untersuchung des Zustandes derselben eine Commission nieder⸗ gesetzt, welche aus Maͤnnern von den verschiedenartigsten Meinun⸗ gen bestand. Alle diese Meinungen wurden vernommen, und wenn die Volks⸗Freiheiten ihre Vertreter fanden, so mußte die Autoritaͤt des Koͤnigs auch vertheidigt werden. Endlich kam ein Gesetz⸗Entwurf, welcher in zwei verschiedene Abtheilungen zerfiel⸗ zu Stande; beide wurden der Kammer vorgelegt, und von dieser mit Beifall aufgenommen. Die oͤffentlichen Blaͤtter dagegen saͤumten nicht, dieselben lebhaft anzugreifen. Als die Entwuͤrfe zweien Commissionen uͤberwiesen wurden, erlitt derjenige, welcher die Gemeinden betraf, zahlreiche Aenderungen, welche vielleicht nicht alle von uns angenommen seyn wuͤrden, die inzwischen doch mit dem ganzen Systeme des Gesetzes im Zusammenhange standen. Nicht so hinsichtlich des Departemental⸗Gesetzes. Hier wurde statt des fruͤhern Systems ein ganz neues eingefuͤhrt; namentlich soll⸗ ten die Bezirks⸗Wahlen gaͤnzlich wegfallen, und jeder Buͤrger, der 300 Fr. an directen Steuern entrichtet, sollte wahlberechtigt seyn. Wir sahen voraus, daß eine Berathung uͤber das also amendirte Gesetz schwerlich zu einem Resultate fuͤhren wuͤrde. Die Berichte uͤber beide Entwuͤrfe wurden an einem und demselben Tage ab⸗ gestattet. Die Schwierigkeiten voraussehend, die das Departemen⸗ kal⸗Gesetz finden wuͤrde, wollten wir wenigstens das Communal⸗ Gesetz dem Lande zu Theil werden lassen, und wir bestanden dar⸗ auf, daß man mit diesem den Anfang mache. Es ist bekannt, daß diese Prioritaͤt durch eine erkuͤnstelte Majoritaͤt verworfen wurde, welche aus demjenigen Theile der Kammer bestand, welcher beide Gesetze, und demjenigen, welcher keines von beiden wollte. (Ge⸗ läͤchter.) Das Departemental⸗Gesetz sollte daher zuerst zur Bera⸗ thung kommen, und von diesem Augenblicke an ließ sich nichts Gutes mehr von der Sache erwarten. Wir widersetzten uns der Aufhebung der Bezirks⸗Wahl⸗Collegien; nichtsdestoweniger wurde diese be⸗ schlossen; aber wie? durch eine Minoritaͤt, welche zur Majoritaͤt wurde, durch einen Kunstgriff eines andern Theiles dieser Kam⸗ mer, welcher sich uͤberhaupt weigerte, an der Berathung Theil zu nehmen. Wir erklaͤrten daher, von dieser Rednerbuͤhne herab, nicht, wie man es glauben machen will, daß wir uns gar keine Aenderung in dem Departemental⸗Gesetze gefallen lassen wollten, sondern daß wir nicht darin willigen koͤnnten, daß unser Entwurf durch einen ganz neuen ersetzt wuͤrde Man hat uns deshalb ge⸗ tadelt; aber unsere Pflicht gebot uns eine solche Erklaͤrung. Was blieb uns nun, nachdem die in Vorschlag gebrachte Abschaffung der Bezirks⸗Wahlen angenommen war, zu thun uͤbrig? Sollten wir die Berathung fortsetzen lassen, in der Absicht, das Gesetz spaͤter doch zuruͤckzunehmen? Wir wuͤrden dadurch eine kostbare Zeit nur unnuͤtz verschwendet haben. Wir zogen es daher vor, eine Diseussion ganz abzubrechen, welche zu keinem nuͤtzlichen Resultate mehr fuͤhren konnte; mit einem Worte, wir nahmen das Gesetz zuruͤck. Man hat diesen Entschluß einem Gefuͤhle des Zornes und der beleidigten Eitelkeit beigemessen. Wie koͤnnte bei Fragen von solcher Wichtigkeit die Eigenliebe je in Betracht kom⸗ men? Unsere Pflicht gebot uns, zu handeln, wie wir gehandelt haben, was guch die Folgen davon seyn moͤchten, und wir erfuͤll⸗ ten diese Pflicht, eben weil es unsere Pflicht war’

Der General Lamarque bemerkte nach Beendigung dieser Rede: „Es ist allerdings ein großer Unterschied zwi⸗ schen einem wohlgesinnten Minister und einem wohlgesinnten Deputirten. Jener verlangt, daß man alle seine Handlun⸗ gen ohne Ausnahme gut heiße; dieser dagegen hat immer nur das allgemeine Beste im Auge. Gern will ich daher Herrn von Martignac seine Eigenschaft eines wohlgesinnten Ministers lassen, und dagegen die meinige eines wohlgesinnten und loyalen Deputirten behalten.“ Der General Seba⸗ stiani trat zur Vertheidigung seines Collegen auf; fern von diesem, aͤußerte er, sey die Absicht gewesen, die innere Lage Frankreichs nachtheiliger zu schildern, als sie wirklich sey; ganz Europa wisse, daß wo es auf die Vertheidigung der Unabhaͤngigkeit des Landes und auf die Behauptung der Wuͤrde der Krone ankomme, Frankreich stets einig seyn werde. Hr. Sebastiani ließ sich hierauf ausfuͤhrlich uͤber denjenigen Theil

der Rede des Ministers des Innern aus, welcher die Zuruͤck⸗ nahme des Communal⸗Gesetzes betrifft, wobei er namentlich be⸗ merkte, daß, wenn die Commission damals die gaͤnzliche Aufhebung der Bezirks⸗Conseils in Antrag gebracht, sie solches aus gu⸗ en Gruͤnden gethan, und nur nach ihrer Ueberzeugung ge⸗ handelt habe. Der obige Vorschlag des Berichterstatters, ie Bittschriften der Ehrenlegions⸗Ritter dem Finanz⸗Mi⸗ ister zu uͤberweisen, wurde hierauf angenommen. Eine

5 1.“”“]

lich nicht scheuen. des ihm zustehenden gerathen, und zwar aus

Stimme zur Rechten fragte: Wozu man in diesem Fal lange gestritten habe. Am Schlusse der Sitzung beriche noch der Baron von Schonen uͤber einige andere Petst nen, die indessen fuͤr das Ausland von keinem Interesse s und auch zu keiner erheblichen Discussion Anlaß gaben der naͤchsten Sitzung erwartete man den Bericht des von Saunac uͤber den definitiven Rechnungs⸗Ab ch von 1827.

Paris, 11. Mai. Der Koͤnig ist vorgestern, nachde er das Museum, namentlich Herrn Gérards neues 0e maͤlde, in Augenschein genommen, mit den Ministern Innern und der Justiz gearbeitet, und mehrere Audieng esh hatte, um 3 Uhr wieder nach St. Cloud zuric kehrt.

Der Hof legt heute die Trauer fuͤr den verstorben Landgrafen von Hessen⸗Homburg Durchlaucht auf 3 Tagen

Man glaubt, daß der Bericht uͤber das Budget 25ͤsten d. M. in der Deputirten⸗Kammer werde abgestan werden.

Das Journal des Débats, welches, wie man erinnern wird, von allen hiesigen Blaͤttern zuerst die Behan tung aufstellte, daß der Herzog von Laval⸗Montmorency ihm zugedachte Portefeuille nicht annehmen wuͤrde, aͤuße jetzt uͤber das Eintreffen dieser Prophezeiung Folgenze „Der Herzog von Montmoreney hat, wie wir voraussasen⸗ aus einem edlen Mißtrauen in seine Kraͤfte, die Lastse

Kinister⸗Postens abgelehnt, und wird fortfahren, den Koͤnzg Frankreich in Wien zu repraͤsentiren. Diese aus einem sochg vollen Beweggrunde geflossene Weigerung kann die Achtmg welche der Herzog in allen seinen Stellungen genossen, noch vermehren. Wir haben also, wie wir es vor drei Woch vorhersagten, noch immer das traurige Provisorium. Va wenigstens die Ereignisse in Europa still stehen wollten, so lang unsere Unentschiedenheit dauert! Aber im Gegentheil, politische Horizont verhuͤllt sich mehr als je in Wolt Moͤchten wir doch nicht laͤnger berathen, waͤhrend man u derwäͤrts handelt. Die Minister koͤnnen sich jetzt die Geft ren einer ungenuͤgenden Wahl nicht mehr verhehlen; mge sie diese in Erwaͤgung ziehen. Vielleicht wuͤrden Andere, wenig sie auch durch ihre bisherige Laufbahn zu dem erlede ten Posten eines Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheit

ceh

berufen seyn moͤgen, sich nicht so bescheiden zeigen, wie ch

Herzog von Montmorency.“ Der Messager des Chuf bres beobachtet uͤber diese ganze Angelegenheit noch imn das tiefste Stillschweigen. Das Journal du C merce bemerkt, das Geheimniß, welches die Minister auf Sache zu machen suchten, sey ein Geheimniß fuͤr ganz seh Der Courrier frangais macht darauf aufmel welche Bloͤße der Messager sich dadurch gegeben habe, er behauptet, die Montmorency's haͤtten sich ihl Koͤnigen nie entzogen; die Weigerung des Herzoget reiche demselben in jeder Beziehung zur Ehre, denn 66 die Pflicht jedes treuen Unterthanen, einen Posten abzul nen, sobald man nicht die Ueberzeugung habe, durch Annahme desselben seinem Lande nuͤtzlich zu werden. Constitutionnel will gar wissen, daß in Folge eines! gestern gehaltenen außerordentlichen Minister⸗Raths Herzoge von Montmorency angekuͤndigt worden sey, daß

Koͤnig seine Weigerung nicht annehmme.

Großbritanien und Irland.

5

London, 9. Mai. Es heißt, daß Se. Masestitz einen zweiten großen Cercle im Laufe dieser Saison werden. Auch spricht man davon, daß, außer dem ul angekuͤndigten Kinder⸗Ball, auch noch ein Bal paré bai stattfinden werde.

Von der (letzthin erwaͤhnten) am éten d. in der de Tavern statt gehabten Versammlung, zur Berathschlalh uͤber die dem Herzog von Wellington zu errichtende Sti ist nachtraͤglich noch Folgendes mitzutheilen. Nachdem. zuvoͤrderst in Vorschlag gebrachten Dank-⸗Adressen ang! Koͤnig, den Herzog von Wellington, Herrn Peel und! uͤbrigen Minister beschlossen worden waren, leitete Hr. N die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die Verdiensten Marquis von Anglesea um Irland, Herr Lawleß erhob sogleich, um Herrn Hunt zu unterstuͤtzen, und schlug d Dank⸗Adresse an den Marquis von Anglesea vor, was einn Verlegenheit und eine Pause in den Verhandlungen vert laßte. Da erhob sich der Praͤsident Graf Fitzwilliam! der Aeußerung, daß, seiner Ansicht nach, sich gegen diesen 4 trag durchaus nichts einwenden ließe; ihm gesellten sich 1 Grafen Darnley und Beective bei und gaben ihre herzli Beistimmung. Endlich trat Herr O'Connell auf und son mit der groͤßten Waͤrme zum Lobe des Marquis. Unter *

1 2

* dem Herzoge von Wellington und dem Marquis, und

auf

der Versammlung.

Mitglied der V giese Gelegenheit benutzen muͤsse, dem Marquis zu danken, ind daß der Herzog von Wellington einen solchen Beschluß

.

m aͤußerte er die Hoffnung auf eine nahe Aussoͤhnung zwi⸗ die Wiederernennung des Letzteren zum Vice⸗Koͤnige von rland. Dieser Aeußerung folgte lauter Beifall von Seiten

Herr O Connell schloß seinen Vortrag it den Worten: „Ich bin es dem Marquis von Anglesea culdig, zu erklaͤren, daß ich nie mehr oͤffentliche Versamm⸗

ungen besuchen wuͤrde, wenn man sich so undankbar bezeigen

innte, die vorgeschlagene Dank⸗Adresse zu verweigern.“ Ein ersammlung (Herr Wyse) meinte, daß man

icht nur nicht uͤbel, sondern als einen Beweis wahrer Dankbarkeit igegen ihn selbst aufnehmen lwuͤrde. Naͤchstdem achte der Secretair der Versammlung bekannt, daß Lord nglesea, auf den ihm fruͤher geschehenen Antrag, ein Mit⸗ ied des Ausschusses zu werden, der die Errichtung einer Ftatue des Herzogs beabsichtige, nicht nur hiezu eingewilligt abe, sofern man naͤmlich glaube, daß es sich mit den zwi⸗ hen ihm und dem Herzoge bestehenden zarten Verhaͤltnissen geinigen ließe, sondern auch seinen Entschluß zu erkennen geben habe, zu der vorgeschlagenen Statue mit zu unter⸗ scnen. Hierauf ward der Antrag des Herrn Lawleß ein⸗ gmig und unter lautem Beifall angenommen.

Von der ungemeinen Thaͤtigkeit des Herzogs von Wel⸗ gswon wird im Morning⸗Herald ein Beispiel erzaͤhlt. „Gnaden soll naͤmlich dieser Tage des Morgens Fruͤh gschen 6 und 7 Uhr mit einem andern Herrn Arm in in die Themse⸗Straße entlang gegangen seyn, um die ktische Ausfuͤhrbarkeit der vorgeschlagenen Auffahrten zu rneuen London⸗Bruͤcke persoͤnlich zu untersuchen.

Die Times spricht sich sehr heftig gegen die Weber

n Spitalfields aus, und bezeichnet Diejenigen namentlich, eselbst dazu Veranlassung gegeben, daß man die Seide, enicht ihnen, sondern ihren Fabrik⸗Herren angehoͤrte, von en Webstuͤhlen abschnitt. Es wird behauptet, daß gerade Unterstuͤtzung, welche die Weber erhielten, sie zu Muͤßig⸗ g und Unfug verleitet habe, weshalb denselben gedroht dd, sie, wenn sie nicht zur Arbeit und zum Gehorsam zu⸗ kkkehren, aus London zu vertreiben und nach entfernten, uder bevoͤlkerten Distrieten zu versetzen. In der Stadt Stamford, in der Grafschaft Lincoln, sch seit 40 bis 50 Jahren durch ihre Seiden⸗Spinnereien chnete, war man, nach den neuesten Nachrichten von , im Begriff, dieselben, in Folge des gegenwaͤrtig so aͤußerst tückten Seiden⸗Handels, insgesammt zu schließen, wodurch tr 400 Weiber und Kinder außer Arbeit kommen, und jaͤhrlicher Umsatz von 2 bis 3000 Pfd. fuͤr die Stadt oren geht. Die oͤffentliche Schuld der Vereinigten Staaten betraͤgt Englischem Gelde ungefaͤhr 13 Millionen Pfd. Sterl., etwa den vierten Theil der Englischen Staats⸗Revenuͤen es Jahres oder den sechszigsten Theil von Großbritaniens ional⸗Schuld.

In der vorigen Woche hielt Herr Buckingham hier seine e Vorlesung uͤber die Ostindischen Angelegenheiten und Monopol der Ostindischen Compagnie. Die Zahl der oͤtee war zwar nicht groß, sie bestand jedoch aus den an⸗ hensten Personen, unter denen sich viele Parlaments⸗ der befanden. Hr. Buckingham sprach insbesondere von

Theehandel der Compagnie mit China, den er als deren iptstuͤtze, und als einen Gegenstand schilderte, welchen sie mit ihrem Daseyn aufgeben wuͤrde. Er suchte zu bewei⸗

daß die Englische Nation doppelt soviel fuͤr den Thee

„als sie bei freiem Handel zahlen wuͤrde, und daß sie factisch diesen Artikel der Compagnie eine jaͤhrliche Abgabe von 0,000 Pfd. Sterling entrichte. Ferner sagte er, die Ersparung t Abgabe wuͤrde nicht die einzige gute Folge der Aufhebung der ihte der Ostindischen Compagnie seyn. Er schaͤtzt die

kkerung von China auf 150 bis 200 Millionen, die un⸗

Fabrikate gern entgegen nehmen, und mit Freuden in te Handels⸗Verbindungen mit uns treten wuͤrden, bis v. auf uns so eifersuͤchtig gewesen seyen, weil sie die üsche Compagnie immer bewaffnet und nach allen Punk⸗ se ihre Herrschaft ausdehnend erblickt haͤtten, nament⸗ 09 ihnen schon die gewaltige Groͤße der Schiffe der Com⸗ 1b zuwider. Gegen andere Nationen, wie z. B. gegen se d⸗Amerikaner, die mit kleineren Schiffen kaͤmen, zeig⸗ 8 urchaus nicht solche Eifersucht; eben so wenig gegen in Lande mit ihnen in Verkehr stehenden Russen. Seit e 1804 bis 1818 hatte, Herrn Buckingham zufolge, 9 Handel zwischen Amerika und China das Tonnen⸗

von 10,000 bis 16,000 zugenommen, waͤhrend das

n 8 8— Periode vermindert hatte. Der Redner forderte seiner Vorlesung die Nation auf,

pagnie nicht als ein Zugestaͤndni lung des Rechts

Eine Buckingham, der Hriental⸗ durch des Verfassers Vorlesungen sie enthaͤlt unter Anderm die besten und genauesten Angaben uͤber Alles, was sich auf das Monopol der Ostindischen Compagnie bezieht.

Die katholische Emancipation hat der Regierung in Ir⸗ land auch noch einen anderseitigen Vortheil gebracht. Die⸗ selbe hat naͤmlich, um die durch die katholische Frage aufge⸗ regten Gemuͤther zu beruhigen, bestaͤndig Proclamatignen in den Zeitungen abdrucken lassen, die ihr eine jaͤhrliche Aus⸗ gabe von 5 bis 6000 Pfd. verursacht haben. Natuͤrlich, daß, so wie die Sachen jetzt stehen, diese Ausgabe nun unterbleibt.

In der Naͤhe von Huddersfield in der Grafschaft York,

und der Gerechtigkeit zu fordern.

gehoͤrenden versteinerten Fisch gefunden, der 3 Fuß 6 Zoll lang ist, der Umfang nahe am Kopf ist ungefaͤhr 11 Zoll, in der Mitte des Leibes 6 ¾, und dicht am Schwanz 4 Zoll. Der Fisch ist, seiner ganzen Laͤnge nach, in 9 Glieder getheilt, die 5 bis 6 Zoll von einander entfernt sind.

Zu Calantuie lebt ein Muͤtterchen, die 103 Jahre alt ist und jetzt gewoͤhnlich ein Kind auf ihrem Schooße wiegt, das ihr Ur⸗Ur⸗Ur⸗Enkel, das heißt: ein Ur⸗Enkel ihres Enkels ist. In demselben Hause sah man zu gleicher Zeit das eben erwaͤhnte Kind, seine Mutter (seine Großmutter lebt zwar auch noch, doch war sie eben nicht im Hause), seine Ur⸗Großmutter und endlich die Großmutter seiner Großmutter also 5 Generationen finden sich hier bei⸗ sammen. 8

Gestern erschien ein Prospectus zur Bildung einer neuen und ausgedehnten Wohlthaͤtigkeits⸗Anstalt, die den Namen „Lloyds wohlthaͤtiger Fond“ führen wird. Sie soll dazu dienen, die achtungspwerthen Mitglieder dieser Anstalt, die durch unverschuldetes Ungluͤck zuruͤckgekommen sind, zu unter⸗ stuͤtzen, es sind bereits 1200 Pfd. unterzeichnet worden.

In einer in diesen Tagen hier gehaltenen Versammlung des Magistrats von Middlesex ward eine Summe von 123,730 Pfd. Sterl. zur Errichtung eines Irrenhauses fuͤr Arme bewilligt.

nen⸗Gehalt der Ostindischen Compagnie sich in derselben

8

Im Park von St. James werden jetzt, wie es in Paris an oͤffentlichen Plaͤtzen Sitte ist, zur Bequemlichkeit des

Publikums Stuͤhle vermiethet; der Preis ist 1 Pence (etwas

weniger als ein Silbergroschen) fuͤr jeden Stuhl.

Bei dem Wiederaufbau der Kathedrale von York hat

man beschlossen, sich fuͤr die neue Orgel, anstatt der bisheri⸗ gen Blasebaͤlge, einer von Herrn Schulze in Paulinzell er⸗ fundenen, durch Dampf getriebenen Maschine zur Beischaf⸗ fung des noͤthigen Windes fuͤr die Pfeifen, zu bedienen. Am setzten Mittwoch ward der Musik⸗Saal des Koͤnig⸗ lichen Theaters mit einem Concert eroͤffnet, das durch die Unterstuͤtzung der ersten hier befindlichen Saͤnger und Saͤn⸗ gerinnen zu einem der vollkommensten Concerte erhoben ward, die man hier gehoͤrt hat. Außer Mlle. Sontag san⸗ gen die Damen Malibran und Pisaroni, und die Herren Zuchelli, Graziani und Curioni.

Die bekannten Tyroler Saͤnger sind von einem Be⸗ suche in ihr Vaterland vor Kurzem hieher zuruͤckgekehrt, und haben sich vorgestern wieder oͤffentlich hoͤren lassen. Sie

wurden mit vielem Beifall aufgenommen, und mußten meh⸗

rere Lieder wiederholen.

Bei einem neulich statt gefundenen oͤffentlichen Verkauf

der Gemaͤlde⸗Sammlung eines Hrn. Emmerson bezahlte man eine Jagd von Cuyp mit 1113 Pfd.; einen laͤndlichen Tanz von Rubens mit 950 Guineen; eine Landschaft von Hob⸗ bima mit 630 Pfd.; ein Parnaß von Claude mit 577 ½ Pfd.; eine Landschaft von Ruysdael mit 546, und eine andere von demselben Meister mit 399 Pfd.; einen Bleichplatz von Te⸗ niers mit 588, und einen Alchymisten, gleichfalls von Teniers, in S Pfb. J“

London, 3. Ap ßische außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mini⸗

ril. Gestern hat der Koͤniglich Preu⸗

ster am hiesigen Hofe, Herr Baron von Buͤlow, mit dem

ve, fos 35 .3 sie sich vorbereiten solle, die Aufhebung des 2 VE

sondern als eine Hand⸗

seit 5 Jahren bestehende Zeitschrift des Herrn Herald, ist in der letzten Zeit sehr populair geworden;

wo sich viele Kohlengruben befinden, hat man unter mehre⸗ ren seltenen organischen Ueberbleibseln einen zum Aalgeschlecht

1 1

1”

Chef des hiesigen Handlungshauses, Gebruͤder Rothschildt 1

Banquier N. M. Rothschildt, in Gegenwart des ffentli⸗

chen Notars Venn, die von der Preußischen Regierung zum 21sten Tilgungs⸗Termine eingeloͤseten Obligationen bei jenem Handlungshause am 31. Maͤrz 181s8 eroͤffneten An⸗