Bestimmung nunmehr dahin zu modisiciren geruhet:
Moͤglichkeit mit Mais und Kartoffeln zu besaͤen mit Kartof⸗ Mbe-gcerr, die fruͤher beackert worden waren. 4) Wo der Gutsherr sich nicht anwesend befindet, sind die Paͤchter an⸗ zuhalten, den Einwohnern den noͤthigen Samen zu verabrei⸗ cyen und sich hieruͤber mit den Gutsherren zu vergleichen.“
In dem neuesten Blatte des Wallachischen Kuriers (Nr. 6 vom 8. Mai), heißt es: „Graf Pahlen ist von Bucharest gegen Kalarasch hin abgegangen; man glaubt, er werde uͤber die Donaugehen. — Vorgestern sind die an Feldmarschall Graf Die⸗ bitsch deputirt gewesenen: Bischof Hilarion und Groß⸗Logo⸗ fet Janko Wakaresku wieder heimgekehrt. — Der Praͤsident hat dem Metropoliten geschrieben, daß die Einwohner nach Vollendung der ihnen aufgetragenen Transporte einen Mo⸗ nat lang ausrasten duͤrfen, um indessen ihre Felder zu be⸗ stellen.“
— In Jassy war in den letzten Tagen des Aprils die Erscheinung eines politisch⸗literarischen Journals, gleich⸗ falls in Wallachischer (Rumanischer) Sprache, unter dem Ti⸗ tel: „Die Wallachische Biene“ angekuͤndiget worden. In dem hieruͤber am 29. April durch den Druck bekannt ge⸗ machten Prospectus heißt es: „Hr. Aga Aßaki hat die Di⸗ rektion des Geschaͤftes uͤbernommen, und die Redactoren der Zeitung, d. h. die Societaͤt der Verfasser, beeilt sich, den P. T. Bojaren und allen Landsleuten bekannt zu machen, daß benanntes politisch⸗literarisches Journal, unter dem Namen die Wallachische Biene, auf nachstehendes Bedingungen in Jassy erscheinen soll: a) Vom 15. Mai angefangen, wird die Wallachische Biene woͤchentlich zweimal erscheinen; b) Groͤße und Form wird woͤchentlich 1 ½ Bogen in Quart seyn; c) sie wird politische und interessante Neuigkeiten von allen Thei⸗ len der Welt, Kriegs⸗Buͤlletins, historische, moralische, lite⸗ rarische, philologische Notizen, Erfindungen, besonders öoͤko⸗ nomische Artikel in allen Zweigen dieser letzteren Wissen⸗ schaft, die in fremden Laͤndern so weit vorgeschritten ist, lie⸗ fern; auch Privat⸗Inserate von Kauf und Verkauf ꝛc. wer⸗ den gegen Gebuͤhr extra beigelegt; d) der Preis ist 4 Du⸗ katen jaͤhrlich, sehr gemaͤßigt im Vergleich mit andern Zeitungen, deren wahre Nachrichten sie alle aufnehmen wird. Da sie aber erst mit dem 15. Mai beginnt, so ist die Praͤnumeration fuͤr 7 ½ Monate, bis Ende 1829 nur 75 Lboͤwen und 30 Paras. — Mit Anfang 1830 aber wird Alles neu und schoͤner, neue Lettern, feineres Papier ꝛc. Was den Styl dieser Zeitung betrifft, so wird die Re⸗ daction dem folgen, den die Regeln der Sprache erheischen, die jeder denkende Philolog uͤberall beobachtet finden wird; denn es ist einmal Zeit, eine von mehr als vier Millionen gesprochene Sprache zu dem Grade der Vollkommenheit hin zu fuͤhren, zu dem ihr erlauchter Ursprung (von den Roͤmern) sie berechtiget, und das Beispiel ihrer cultivirten Schwestern sie auffordert. Mit dem ersten Blatte der Zeitung wird,
zum Andenken, ein Blatt mit dem Namen der Praͤnume⸗
ranten erscheinen, die einem gemeinnuͤtzigen Unternehmen Un⸗ terstuͤzung und Aufmunterung werden gewaͤhrt haben, ohne die es nicht ins Werk gesetzt werden koͤnnte. Jassy den 29. April 1829. Die Redaction der Wallachischen Biene“.
1 1 b üeʒInlend. Berlin, 29. Mai. Mittelst Allerhoͤchster Cabinets⸗Ordre vom 30. Juni 1827 war bestimmt worden: daß Lehns⸗ und Fidei⸗ commiß⸗Besitzer das nach erfolgter gutsherrlich⸗baͤuerlicher Re⸗ gulirung benoͤthigte Einrichtungs⸗Kapital auf die Substanz des Hauptguts nur bei der Landschaft zum halben Betrage des nach landschaftlichen Principien ermittelten Werths aufzu⸗ nehmen berechtigt seyen. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben je⸗ doch auf den Antrag des K. Staats⸗Ministeriums und zwar mittelst Allerhoͤchster Cabinets⸗Ordre vom 13. d. M. jene da diejenigen Lehns, und Fideicommiß⸗Besitzer, welche i246 landschaftlichen Kredit in ihrer Provinz nicht benutzen koͤn⸗ nen, sich den erforderlichen Bedarf von jedem andern Glaͤu⸗
bbiger zu verschaffen befugt, auch da, wo landschaftliche Ab⸗ schaͤtzungs⸗Principien nicht vorhanden sind, die General⸗
Commissionen autorisirt seyn sollen, den Werth der dem Besitzer zugewiesenen Abfindung, auf dessen halben Betrag die Aufnahme des Darlehns zulaͤssig ist, nach den bei der Auseinandersetzung zum Grunde gelegten landuͤblichen Ab⸗ schaͤtzungs⸗Principien zu ermitteln.
— Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, haben Se. Majestaͤt der Koͤnig dem Ritter Paganini als einen Beweis Allerhoͤchst Ihrer huͤldvollen Anerkennung seines ausgezeichne⸗ ten Talents, so wie seiner durch dreimalige Leistungen zu milden Zwecken sich erworbenen Verdienste, den Titel Ihres Ersten Concertmeisters beizulegen geruhet. Wir beeilen uns, den zahlreichen Verehrern desselben diese Nachricht mitzutheilen.
8½ 1
Quadratmeilen wohnten daselbst in 17 benannten Ortse
1 — Im Regierungs⸗Bezirk von Frankfurt a. d 9 bis zum 23sten d. an Beitraͤgen zur Unterstuͤtzung der Ueberschwemmung verungluͤckten Bewohner West⸗ und Preußen uͤberhaupt 5207 Rthlr. 19 Sgr eingegangen Eine Bekanntmachung (die achte) des hiesigen
eins zur Unterstuͤtzung der durch Ueberschwemmung 9 gluͤckten Gegenden in West⸗ und Ostpreußen befinder einem Supplement zum heutigen Blatte der Staats⸗Z7
Die gerechte Theilnahme, welche das Schicksal der derungen an der Weichsel und Memel gegenwaͤrtig; wird es rechtfertigen, wenn die preußische Staatszeitun sucht, vorlaͤufig nur auf den Grund der Schroͤtterschen von Ost⸗ und West⸗Preußen und der von den Regien in den Jahren 1818 bis 1820 herausgegebenen Ortssc verzeichnisse, eine Uebersicht der Bodenflaͤche und Pe rung derjenigen Gegenden aufzustellen, die dem verwüs Eisgange ausgesetzt waren. Nachrichten, gegruͤndet an kommne Ortskenntniß und die neueste Zaͤhlung, sind g0g lich aus der Provinz selbst zu erwarten, wenn den gendsten Beduͤrfniße abgeholfen, und eine unbefangne zuruͤckgekehrt ist. Alsdann wird auch erst vollkomne werden, welche Theile der Niederungen diesmal 19; schont blieben: vorlaͤufig belehrten hieruͤber bereits dies lichen Blaͤtter. 1““
Die Weichsel, welche zwei Meilen oberhalb The⸗ Westpreußen eintritt, wird fast auf ihrem ganzen Laufe⸗ diese Provinz von Niederungen begleitet, die anfangs ler, abwechselnd auf dem rechten und linken Ufer liezen der Theilung des Stroms bei der Montauer Spihe nicht nur den ganzen Raum zwischen beiden Hauptan. der Weichsel und Nogat, einnehmen, sondern sich auc⸗ sowohl ostwaͤrts der Nogat bis an den Drausensee un bingfluß, als auch westwaͤrts der Weichsel bis an ie Radaune erstrecken. Folgendes sind die einzelnen Thel ser Niederungen.
1. Die Thorner ufer faͤngt nicht ganz eine Meile unterhalb Thorn Naͤhe von Alt⸗Thorn an, und erstreckt sich laͤngs dem 6t abwaͤrts bis in das Dorf Czarnowo gegen 2 ¾ Meilen! Sie ist in der Mitte fast eine Meile breit, gegen bete den hin aber so sehr viel schmaͤler, daß ihre mitlere kaum eine halbe Meile betragen duͤrfte. Daher enthil Niederung nur eine Flaͤche von nahe 1 ½ Quadrtz worauf in 16 im Verzeichniße der Regierung benanne schaften 2644 Menschen wohnten. Mit Ausschlußt liegenden hiermit berechneten kleinen Inseln ist das gamne daͤmmt, war aber nach oͤffentlichen Nachrichten h unter Wasser. b
2. Weiter unterwaͤrts liegen auf dem linken Pit ufer zwei schmale, und, der Karte nach, nicht eingetn Niederungen. Die erste faͤngt Czarnowo gegenäuͤber
halb Schulitz an, und erstreckt sich fast 1 ½ Meilen laug
dem Strome bis uͤber Deutsch⸗Fordon jenseits des Auss der Brahe. Sie ist so schmal, daß ihr Flaͤchen⸗Inhal wenig uͤber Quadratmeile betraͤgt, und enthielt in i nannten Ortschaften 496 Einwohner. Die andene bald unterhalb Fordon an, und erstreckt sich nicht gumf Meile weiter stromabwaͤrts bis uͤber Nieder⸗Gondecz hit Sie ist ebenfalls sehr schmal, und enthaͤlt nur 22˖ M. meilen, worauf in drei benannten Ortschaften 215 Ml lebten. Die hoͤher gelegene Stadt Fordon trennt diese niedrigen Landstriche.
3. Dem noͤrdlichen Ende derselben gegenuͤber fingt dem rechten Weichselufer bei Sloncz eine groͤßtenthele gedaͤmmte Niederung an, die sich uͤber 2 ¾ Meilen †½ abwaͤrts bis an die Stadt Kulm erstreckt. Sie ilt weit von ihrem suͤdlichen Ende fast ½ Meilen breit, aber weiter nach Norden hin so viel schmaͤlet, ihre mitlere Breite nur auf wenig uͤber eine halbe Mal zunehmen ist. Daher enthaͤlt sie mit den vorliegenden. seln nur wenig uͤber 125 Quadratmeilen, worauf in N nannten Ortschaften 2551 Einwohner waren. So vic kannt ist, war sie ganz uͤberschwemmt. 28
4. Schon der Mitte der eben beschriebenen Niedel gegenuͤber entfernt sich das hohe Ufer auch auf der h Seite von dem Strome, und laͤßt eine Niederung, ne 2 ⅞ Meilen lang von Grabowa bis gegen die Stadt Ehh hin erstreckt, wo das Schwarzwasser in die Weichsel Sie ist im Durchschnitte 26 Meilen breit, der Karte
aber nur kleinsten Theils eingedaͤämmt. Auf nicht n 90]
2064 Menschen.
5. Unmittelbar an Kulm, welches auf einer bedeut
e
hohe
Meilen
Niederung auf dem kechten Wal
fe liegt, und zwischen sich und dem Hauptstrome der
nur eine Wiesenflaͤche, die Nonnenkaͤmpe, hat, weicht Ufer auf der rechten Seite wieder weiter vom bette ab, und laͤßt eine Niederung vor sich, die erst weiter unterwaͤrts am Einfluße des Rondsensees Weichsel endigt, und groͤßtentheils eingedaͤmmt ist.
im Durchschnitte etwan 1 Meilen breit, und ent⸗
it den vorliegenden Inseln, wozu auch die betraͤcht⸗
dstrower Kampe gerechnet ist, fast 1 ½¾ Quadratmeilen, worin 4696 Einwohner
g benannten Ortschaften,
’Auf der linken Seite des Stroms liegt das hohe
nur von Schwetz bis Sartowitz, etwas uͤber eine Meile inmittelbar an demselben: dann entfernt es sich, und derst bei Neuburg den Strom wieder. Zwischen Sar⸗ ind Neuburg bleibt hiernach auf der linken Strom⸗ in, laͤngs der Weichsel vier Meilen lange, mit Aus⸗ von 3 Meilen am noͤrdlichsten Ende, eingedaͤmmte ung, im Durchschnitte v„ Meilen breit, die auf 13½ katmeilen 29 benannte Ortschaften hat, welche 5820 hhen enthielten. 5 b Vom Ausflusse des Rondsensees bis in die Naͤhe des Groß Wolz, auf einer Strecke von fast zwei Mei⸗ deren Mitte die Festung Graudenz auf der hoͤchsten des Ufers liegt, befindet sich keine Niederung auf der Seite der Weichsel. Dann aber tritt die Hoͤhe wie⸗ m Strome zuruͤck und laͤßt von Groß Wolz bis der auer Spitze gegenuͤber eine uͤber fuͤnf Meilen lange, urchschnitte Meilen breite, durchaus eingedaͤmmte ung, die uͤber 3 ½ Quadratmeilen einnimmt, und in annten Ortschaften 8949 Einwohner hatte. An dem Ufer, etwas uͤber eine halbe Meile von der Weichsel, der Mitte ihrer Laͤnge die Stadt Marienwerder. Eine Meile oberhalb des noͤrdlichen Endes der eben benen Niederung faͤngt derselben gegenuͤber unmittel⸗ der Stadt Mewe auch auf der linken Seite der el wiederum eine Niederung an, welche sich zwei Mei⸗ g am Strome, die Montauer Spitze vorbei, bis an ndung des Pelpliner Sees hinzieht. Ihre groͤßte betraͤgt fast ½ Meilen, an beiden Enden laͤuft sie je⸗ e schmaͤler zu; daher enthaͤlt sie nur wenig uͤber 8 atmeilen, mit Einschluß des betraͤchtlichen vor ihrer mnung liegenden Vorlandes. Es befinden sich in ihr unte Ortschaften, worin 1654 Menschen wohnten. zweit die oͤffentlichen Nachrichten gehen, sind die schen unter Nr. 4. bis 8. einschluͤßlich vorstehend be⸗ en Niederungen bei dem diesjaͤhrigen Eisgange unter gesetzt worden, und die Ueberschwemmung hat selbst ten erreicht, die am Rande derselben hoͤher liegen, ntlich nicht mehr zur Niederung gerechnet werden
n der Montauer Spitze abwaͤrts fließt der schmaͤlere, fere und schneller stroͤmende rechte Arm des Flußes, ser Benennung Nogat, in nordoͤstlicher Richtung chen Hafe zu: seine Laͤnge betraͤgt, nach den Haupt⸗ gen gemessen, gegen 7 ½ Meilen; die Entfernung des Hafs von der Montauer Spitze in gerader Linie ür etwan 6 ½ Meilen; die Stromkruͤmmungen sind —e nicht sehr betraͤchtlich. Der viel breitere, aber inke Arm des Stroms behaͤlt den Namen Weich⸗ d fließt mit einer geringen Kruͤmmung fast grade ts bis zum Danziger Haupte, das in grader Linie Montauer Spitze 5¼ Meilen entfernt ist; der Weg ombahn zwischen beiden Punkten betraͤgt etwan 6 Am Danziger Haupte theilt sich die Weichsel wie⸗ wei Arme, wovon der rechte wasserreichere, unter amen Alte⸗Weichsel, dem frischen Hafe zufließt, grader Linie nur zwei Meilen vom Danziger Haupte isten entfernt ist; der krumme Weg des Stromes be⸗ der gegen drei Meilen. Der linke Arm behaͤlt auch ser Theilung den Namen Weichsel, und fließt mit Kruͤmmungen nordwestlich gegen Dauzig/ von dort noͤrdlich in die Ostsee. Sein Ausfluß bei Weichsel⸗ st in grader Linie nicht ganz 3½ Meile vom Danzi⸗ üe entfernt: der Weg des Stroms betraͤgt aber uͤber ich diese Vertheilung der Gewaͤsser bildet sich nun stine große ganz aus Niederung bestehende Insel, . die Weichsel von der Montauer Spitze bis zum Haupte westlich, durch die alte Weichsel und das af noͤrdlich, und durch die Nogat oͤstlich und suͤdlich en wird, von dem suͤdlichsten Punkte der Montauer te tum noͤrdlichsten Punkte an der alten Weichsel mnie beinahe sechs Meilen lang, und vom Aus⸗
I 8
nun die Angabe der Flaͤche und
242à
232 2 Fvotr MIhGhug .5b5. .. c Gnn
fluße der Nogat his an die Weichsel in grader Richtung von Hsten nach Westen 4 ⅞ Meilen breit ist. Das suͤdliche Ende besteht aus einer schmalen ½ Meilen langen Spitze, in deren Mitte ein Damm die Gewaͤßer der Nogat und der Weichsel von einander scheidet, Hierauf trennen sich die Bedaͤmmungen: die eine laͤuft ununterbrochen längs der Weichsel und alten Weichsel bis gegen das frische af hin; die andere folgt dem Laufe der Nogat. Am Hafe liegen zwischen den zahlreichen Armen, worin sowohl die Nogat, als die alte Weichsel bei ihrem Ausflusse sich zersplittert, viele theils bedaͤmmte, theils unbedaͤmmte Inseln: auch ist das Ufer zwischen beiden Ausfluͤssen bedaͤmmt. Es ist un⸗ moͤglich, in diesem vom Wasser so vielfach durchschnittnen Boden weiter ins Einzelne zu gehen, so merkwuͤrdig dieses guch sein moͤchte, ohne die Graͤnzen eines Aufsatzes zu uͤber⸗ schreiten, der fuͤr ein Zeitungsblatt bestimmt ist.
Die suͤdliche Haͤlfte der eben beschriebenen Insel bildet das große Marienburger Werder, welchem gegenuͤber auf dem rechten Ufer der Nogat bis an die ostpreußische Graͤnze und den Drausensee hin das kleine Marienbur⸗ ger Werder liegt. In Norden wird das letzte von der Elbinger Niederung begraͤnzt, die sich bis an das frische Haf erstreckt, und in Östen an den Hoͤhen endet, die dem rechten Ufer des Drausensees und seiner Ausfluͤsse bis an das frische Haf folgen: in Westen reicht das Elbinger Wer⸗ der nicht nur bis an die Nogat, sondern noch weit uͤber dieselbe hinaus; so daß ohngefaͤhr die Haͤlfte davon auf der vorhin beschriebenen Insel liegt. Ganz auf dieser Insel, zwischen der Elbinger Niederung und der Weichsel, befindet sich das Tiegenhoͤfer Gebiet, welches in Suͤden durch das große Marienburger Werder begraͤnzt wird. Zwischen dem Tiegenhoͤfer Gebiete, der alten Weichsel und dem frischen Hafe liegt endlich, auch noch ganz auf der vorbeschriebenen Insel, das Scharpausche Gebiet. Ausserhalb derselben, zwischen dem Scharpauschen Gebiete und den Sandduͤnen der Ostser, in Osten von dem frischen Hafe begraͤnzt, befin⸗ det sich das Groß⸗Steegener Werder. Eine Fortsetzung desselben gegen Westen hin ist die Binnen und Aussen Nehrung, welche sich nordwaͤrts der alten und der rech⸗ ten Weichsel, zwischen denselben und den Duͤnen an der Ostsee hinzieht, bis diese bei Bohnsack das Ufer der Weich⸗ sel erreichen.
Nach dieser Uebersicht der oͤrtlichen Verhaͤltniße kann b Bevoͤlkerung der einzelnen Niederungstheile fortgesetzt werden.
9. Vom Einfluße des Pelpliner Sees bis unterhal Dirschau, auf einer Strecke von fast 13 Meilen, ist das Ufer dicht an der linken Seite der Weichsel hoch; dann aber entfernt sich das hohe Land vom Strome, und wendet sich nordwestlich gegen Praust, von wo es sich noͤrdlich an dem linken Ufer derneuen Radaune nach Danzig hinzieht. Zwischen diesen Hoͤhen und dem linken Ufer der Weichsel liegt das Danziger Werder, welches durch den Strom von dem großen Marienburger Werder, dem Tiegenhoͤfer Gebiete, und der Nehrung getrennt wird. Es hat in der groͤßten Laͤnge von Suͤden nach Norden beinahe 4 Meilen, und in der groͤßten Breite von Osten nach Westen fast 2¾ Meilen; die Bedaͤmmung faͤngt unmittelbar bei Dirschau an, und folgt dem Strome ununterbrochen bis Danzig. Der Flaͤchen⸗In⸗ halt ist auf etwas uͤber 5 ¾ Quadratmeisen berechnet, welche in 46 benannten Ortschaften 11,833 Einwohner enthielten. Es sind hierin die volkreichen zu Danzig gehoͤrigen Ortschaf⸗ ten hicht begriffen, die von Praust abwaͤrts, dieses mit ein⸗ geschlossen, laͤngs der neuen Radaune liegen, und mit dieser ganzen Niederung bei dem diesjaͤhrigen Eisgange uͤber⸗ schwemmt waren: indem die alte Radaune hier schon die Nie⸗ derung begraͤnzt, und die neue RNadaune um das ganze Ge⸗ faͤlle der beruͤhmten Danziger Muͤhlen hoͤher liegt. Auch sind unter obigem Flaͤchen⸗Inhalte nicht die zur Stadt Dir⸗ schau gehöͤrigen Wiesen. —
10. Das große Marienburger Werder enthaͤlt auf nahe 6 †˖—Quadratmeilen 61 benannte Ortschaften. Nach den Ort; schaftsverzeichnissen wohnten darin 13,886 Men chen. Es scheint, daß die Folgen des Eisganges nur vorzuͤglich diejeni⸗ gen drei Achttheile des Ganzen betroffen haben, die rechts der Straße liegen, die von Marienburg uͤber Groß⸗Lichten au an die Weichselfaͤhre bei Palschau fuͤhrt, und einen Theil der Heerstraße von Marienburg nach Danzig bildet.
11. Das kleine Marienburger Werder 3 ½ Meilen von Westen nach Osten lang, und im Mittel fast 1 v½ Meilen breit, enthaͤlt beinahe 3¾ Quadratmeilen mit 56 benannten Ortschaften, worin. 8,874 Menschen lebten. Die Daͤmme an der Nogath scheinen hier nicht durchbrochen worden zu seyn.
12. Das Elbinger Werder ist fast quadratisch, 2 ½ Meile
“