1829 / 165 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bau und fuͤr Gewerbe erziehen und

Wahl⸗Collegien aus hundert der hoͤchstbesteuerten Buͤrger und aus den Mitgliedern der Koͤniglichen Gerichtshoͤfe zusammen⸗ zusetzen, und zwar solldiese Ernennung ausschließlich von dem Koͤ⸗ nige ausgehen. Durch die gezwungenste Auslegung der Charte be⸗ mäht sich der Verfasser darzuthun, daß das Koͤnigthum, weil es die Charte verliehen und dadurch den Staat organisirt habe, auch berechtist sey, alle Theile des Staats⸗Organismus zu vervollstaändigen. Hiermit noch nicht zufrieden, will er die Behuͤtung der neuen Organisation des Landes einer erb⸗ lichen Wahl⸗Koͤrperschaft anvertrauen. Wie man sieht, sagt uns Hr. Cottu nichts, was er uns nicht schon fruͤher zum Besten egeben haͤtte, daß naͤmlich die Revolution drohend herrannaht. Auch das Mittel gegen dieses Uebel ist dasselbe, was er uns bereits in seiner ersten Schrift angerathen hat, naͤmlich seine Majorate und seine Arisokratie. Wollt ihr noch laͤnger leben, ruft er uns zu, so nehmt meine Entwuͤrfe, meine umgearbeitete Verfassung, meine neue Charte, meine Aristokratie von Grundbesitzern an. Es ist eine merkwuͤr⸗ dige Erscheinung, daß in unserem Zeitalter verstaͤndiger Pruͤ⸗ ung noch dergleichen veraltete Ansichten, gleich Traͤumen aus einer laͤngst verflossenen Zeit, auftauchen.“ ZI1 land. 8 5 Muͤnchen, 8. Juni. Heute feierte die hiesige „mild⸗ thaͤtige Gesellschaft“ ihr funfzigjaͤhriges Jubelfest. Zu diesem 8 5 wurde auf dem Congregations⸗Saale der hiesigen Buͤrgerschaft von deren Praͤses eine kurze Rede gehalten, nach welcher die Messe auf dem Haupt⸗Altar von dem Hrn. Erzbischofe selbst, und auf den Seiten⸗Altaͤren vom Hrn. Kapell⸗Direktor von Streber, Bischof von Birtha und dem General⸗Vicar v. Hacklinger gelesen wurde. Dieser Wohl⸗ thaͤtigkeits⸗Verein wurde im Jahr 1778 von einem hiesigen Buͤrger, Franz Albert, zu dem Zwecke gestiftet, verwaiste oder arme verlassene Kinder beiderlei Geschlechts fuͤr den Land⸗ in guten Schulen un⸗ terrichten zu lassen, gut geartete Lehrburschen durch Bezah⸗ lung des Lehr⸗ und Freisprechungs⸗ Geldes zu unterstuͤtzen unnd auch bedraͤngten Hausarmen, um deren Leiden sich die eine Beisteuer zu reichen. Der Ver⸗ ein, welcher schon im ersten Jahre 150 Mitglieder aus allen

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Heidelber 4. U 1. g, 6. Juni. Ihre Kaiserl. Hohei Frau Großfuͤrstin Helena von Rußland, traf 5 1. mit großem Gefolge, auf der Reise nach Ems hier ein, 8 stieg im Gasthaus zum Badischen Hofe ab. Diesen M gen machten Hoͤchstdkeselben einen Ausflug nach dem Gan von Schwezingen. Freundin der Gartenkunst und Kennan der Botanik, verweilten J. K. H. daselbst mit sichtban Wohlgefallen mehrere Stunden, und vernahmen mit gleice Vergnuͤgen die Erklaͤrungen des Großherz. Garten⸗Direktn Geh. Hof⸗Raths Zeyher. Die trefflich unterhaltenen und vers nerten Anlagen, das Bildliche der ausgewaͤhlten Pflanzung schienen Ihren vollen Beifall zu erwecken. Se. Koͤnigl. Ha der Großherzog hatten den Herrn Obersten Freiherrn Lassolaye zur Becomplimentirung der erhabenen Reisen hieher gesendet, dem sodann die Ehre zu Theil ward, Hit dieselbe nach Schwezingen zu begleiten.

Eßlingen, 8. Juni. Heute feierte unsere Stadt zweitenmale das allgemeine Liederfest, dessen Zweck es ist vielen Vereine, welche sich, wie in ganz Wuͤrtember, sot in unserer Umgegend zur Veredelung und Belebung des! chen⸗ und Volks⸗Gesanges gebildet haben, zu einem Gap zu vereinigen. Schon am fruͤhen Morgen begann die Ch scc mit Menschen zu fuͤllen; in bunter Menge kam andvolk der Umgegend, vermischt mit Zuͤgen aus den nachbarten und entfernteren Staͤdten; dazwischen hoͤrten von der Ferne her Gesang erschallen; es waren die Liederkraͤn Aichelberg, Besigheim, Boͤblingen, Geißlingen, Goͤppf Hall, Kirchheim, Ludwigsburg, Markgroͤningen, Reutlie Stuttgart u. a. m., welche sich im Gasthofe zum Sch mit dem hiesigen Liederkranze vereinigten. Die Gesangt eine von Tuͤbingen, Uim, Heilbronn und Heidenheim ha wenigstens einzelne Mitglieder geschickt, um an dem Theil zu nehmen. Von dem Sammelplatze aus ging Zug, uͤber 700 Saͤnger stark, nach der großen Kirche Mettinger Thore, wo sich die Saͤnger im Chor aufstelt das Schiff dieser alten Kirche, welche nicht mehr zum tesdienste benutzt wird, war fuͤr die Zuhoͤrer bestimmt, de Anzahl sich nach den ausgegebenen Eintritts⸗Karten

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Abgeordneten zu jenen Cortes zu senden, da doch fuͤr in Indien ein vorgeblicher Abgeordneter auftrat. Auch besagte Acte der Cortes hier nie kund gemacht, oder hier heruͤbergesandt, außer durch das Miguelitische Geschwader, zugleich mit dessen Angriff auf uns und seit⸗ tem werden die Einwohner dieser Insel nach einander, nicht llein fuͤr das, was sie vor der Ankunft jenes Geschwaders ethan, sondern auch fuͤr das, was sie geaͤußert oder gedacht u haben beschuldigt werden, verurtheilt; wo kein anderer Grund aufzufinden ist, muß der Besitz von Eigenthum hin⸗ ichen: denn dies ist durchgehends, etwa das von drei oder hier Anhaͤngern Dom Miguels ausgenommen, segquestrirt, dem die Eigenthuͤmer der „Englischen Grundsaͤtze“ beschul⸗ igt werden. Bisher sind schon 103 große Guͤter mit Be⸗ hlag belegt, einbegriffen das Gut des Hrn. Joao v. Carval⸗ al, das allein den fuͤnften Theil der Insel ausmacht. 0 andre Seäauester betreffen Personen, die wenig oder ar kein Gut zu verlieren hatten. 120 der vornehmsten Fa⸗ llienhaͤupter sind fluͤchtig; an 200 haben sich auf der Insel ersteckt. 600, d. h. das ganze Corps der Freiwilligen, aus en Soͤhnen aller angesehenen Leute der Insel bestehend, sind r Verbrecher erklaͤrt, und eutweder entflohen, oder verbor⸗ en, oder eingekerkert. 450, aus denen das gesammte oͤrtliche rtillerie⸗Bataillon bestand, alle aus Madeira gebuͤrtig, sind leichfalls schuldig erklaͤrt, und allen Officieren, die nicht auf Scffen entkommen sind, wurden ihre Degen abgenommen, z selbst eingekerkert, die Gemeinen aber theils nach Lissabon esandt, theils dem gegen Terceira bestimmten Corps einver⸗ evibt. 79 Personen sind verurtheilt und zur Strafvollziehung ach Lissabon geschickt, worunter 33 Weltgeistliche, fast saͤmmt⸗ iche achtungswerthe Seelsorger der Insel; und ungeachtet ger großen Anzahl Kleinhaͤndler und Leute von den mittlern ind niedern Klassen, die entflohen sind, sind doch alle Ge⸗ aͤngnisse noch angefuͤllt, und die Einkerkerungen, Haussu⸗ hungen und Graͤuel und Frevel aller Art, dauern fort. Die Noth und der Mangel nehmen uͤberhand, in den sonst beleb⸗ en Straßen Funchal's waͤchst das Gras, und der Ort sieht nus, als ob die Pest unter seinen Einwohnern gewuͤ⸗

het haͤtte.“ 8 Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

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besteht gegenwaͤrtig die Landmacht dieser Insel aus 25,487 Mann, und die Seemacht aus 2 Linienschiffen von 74 Ka⸗ nonen; 3 Fregatten, wovon 2 von 50, und 1 von 409 Kano-⸗ nen; 3 Briggs, weovon 2 von 22, und 1 von 18 Kanonen; 1 Schooner von 5, und 5 von 1 Kanone; alle diese Fahr⸗ zeuge haben zusammen 3470 Mann Besatzung. Die Ge⸗ sammt⸗Einnahme belief sich im vorigen Jahre auf 7,704,112 Dollars; die Ausfuhr auf 12,700,000, und die Einfuühr auf 18,400,000 Dollars. An weißen Bewohnern zaͤhlt die Insel 64,621, und an farbigen 47,402, zusammen 112,023 Perso⸗ nen. Vom gelben Fieber wurden 100 Personen befallen, von denen jedoch nur 4 starben.

„Leid thut es uns,“ heißt es im National⸗Intelli⸗ gencer, zu hoͤren, daß im Zollamte von Baltimore 11 Perso⸗ nen ihrer Stellen entsetzt wurden, und zwar nicht, weil sie uͤber⸗ zaͤhlig, sondern Anderen, die auf ihre Stellen lauerten, im Wege waren. Mehrere der Verabschiedeten sind alte Leute, die bisher sich und ihre Familien von den Einkuͤnften ihrer Aemter erhielten, treu und redlich gedient hatten, und theils noch von Washington angestellt worden waren.“

Wie es heißt, beschaͤftigt man sich in Washington mit Herausgabe einer Geschichte der Verwaltung des letzten Praͤ⸗ sidenten, Herrn Adams.

Ein Herr Kendall ist hieselbst mit einer vollstaͤndigen allge⸗ meinen Geschichte Amerikas, von Columbus Landung an, bis auf die gegenwaͤrtige Zeit, beschaͤftigt. Dieses Werk wird sich auf alle Staaten und Colonieen Nord⸗ und Suͤd⸗Amerika's und uͤber Westindien ausdehnen, und in seiner Vorrede Bemerkungen uͤber den Namen, die Entdeckung, Geogra⸗ phie, Naturgeschichte, Bewohner und Alterthuͤmer des west⸗ lichen Continents und seiner Inseln enthalten.

Eine Halifax⸗Zeitung fuͤhrt, als eine bekannte That⸗ sache, an, daß die beiderseitigen Graͤnz⸗Bewohner der Engli⸗ schen und Amerikanischen Besitzungen einen systematischen Schmuggel⸗Handel treiben, an dem selbst die Geistlichen Theil nehmen, und fuͤgt die Bemerkung hinzu, daß die Amerika⸗ ner in Hinsicht des Ranges der Personen, die diesen Han⸗ del treiben, doch wohl den Vorrang haben duͤrften, indem bei Letzteren fast immer wenigstens ein Hauptmann und oft sogar ein Senator oder General an der Spitze der Schmug⸗

gel⸗Unternehmungen steht.

In Tennessee wird jetzt ein Jeder, der einen Anderen im DBuell toͤdtet, eben so wie es in New⸗York der Fall ist, als Moͤrder betrachtet. Vor Kurzem wurde dort ein Rechts⸗ Anwald, der in ein Duell verwickelt war, gerichtlich ge⸗

DSdtanden zaͤhlte, hat seitdem mit jedem Jahre zugenommen 8 8 sein stilles Wirken in wahrhaft christlichem Sinne fort⸗ * Hannover, 12. Juni. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Heerzog und die Herzogin von Tamdridge sind gestern von

New⸗York, 30. April. In der Boston⸗Zeitung liest

an Folgendes: „Die Nothwendigkeit einer Vereinigung der Freunde des Praͤsidenten Jackson mit denen eines freien Handels, m sich der wachsenden Kraft der Parthei des „Amerikanischen Sy⸗

Rom, 30. Mai. Vorgestern reiste 1 Canning, ehemaliger Großbritannischer Botschafter beit Pforte, von hier ab, um sich nach England zuruͤckzubeze Ein Brief aus Smyrna vom 18. April berichtet, daß

Rotenkirchen hieher zuruͤckgekehrt, und haben die Sommer⸗ Residenz in dem Koͤniglichen Schlosse zu Monbrillant bezo⸗ gen. Die verwittwete Landgraͤfin von Hessen⸗Homburg Konigl. Fne ist ebenfalls gestern hier eingetroffen und im Fuͤrstenhofe abgetreten. Der Lieutenant von Malortie von der Leibgarde, wel⸗ scher als Attaché bei unserer Gesandtschaft am K. Russischen Hofe angestellt ist, hat den vorjaͤhrigen Feldzug gegen die Fuͤrken als Freiwilliger mitgemacht, und von Sr. Maj. dem Kaiser Nikolaus einen Saͤbel mit der Aufschrift: „Fuͤr Tap⸗ ferkeit“ verliehen erhalten. Zur Befoͤrderung des freien Verkehrs hat das K. Ca⸗ binets⸗Ministerium die bisher noch in einigen Landdrostei⸗ Bezirken bestandenen Verbote, die Auf⸗ und Vorkauferei des Getreides und der Kartoffeln betreffend, vom Antritte dieses Monats aufgehoben.

Schon hei geraumer Zeit ist von der Regierung eine besondere Sorgfalt auf die Verbesserung der Wege im Koͤ⸗ nigreiche gerichtet, und die Staͤnde haben, voͤllig damit ein⸗ verstanden, die dazu erforderlichen Geldmittel auch in diesem Jahre mit großer Bereitwilligkeit angewiesen. Auf diese

eise entwickeln sich die Fortschritte des Wegbaues auf eine anngemessene Weise. Unter den zu Stande gebrachten Bau⸗ ten zeichnet sich die Umgehung der steilen Lutterberger Hoͤhe zwischen Muͤnden und Kassel vortheilhaft aus. Ihre Aus⸗

fahrung ist durch die Beföörderung und Unterstuͤtzung moͤg⸗ lich geworden, welche Se. K. H. der Herzog von Cambridge derselben angedeihen lassen.

Am 5ten d. M. hatte man zu Emden bei starkem Sturm⸗ winde aus Nordwesten einen so hohen Wasserstand, wie in dieser Jahreszeit seit langen Jahren nicht erlebt ist. Es wurde jedoch in der Stadt kein bedeutender Schaden erlit⸗ ten, indem das Wasser nur in die Keller der am Delft lie⸗ genden Haͤuser eindrang. Empfindlicher ist indeß der Nach⸗ theil, welcher fuͤr die Bewohner der nahgelegenen Halbinsel Resserland durch Ueberschwemmung ihres Weidelandes ent⸗ standen ist; waͤre die Fluth bei Nacht gekommen, so wuͤrde dort auch das auf der Weide gehende Vieh verloren gewe⸗ sen seyn. 1“ ““

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den Stuͤrmen, welche im Maͤrz herrschten, zwei nach. stantinopel am 13. und 26. abgegangene Couriere im 90. pont verungluͤckt, und daß alle Briefe und 1,800,000 Ph verloren gegangen sind; ein großer Verlust fuͤr diese bub welche von Theurung, Hemmung des Handels, Besone wegen des gegenwaͤrtigen Krieges, und Erdbeben, behi wird. Die beinahe taͤglich wiederkehrenden Erdstösen ben bei den Bewohnern des Albanergebirgs die groͤßten sorgnisse erregt. Es hatte sich das Geruͤcht verbreitet, Monte Cavo wollte sich zwischen dem See von Nemi dem von Castel⸗Gandolfo enrzuͤnden. Wenn zwischen beiden eingestuͤrzten Kratern, welche diese Seen bilden, neuer entstehen sollte, so Albano, Aricia, Genzano und Nemi in der groͤßten G schweben, zerstoͤrt zu werden. Die Regierung hat

eine Commission von Naturforschern hinausgeschickt, in

Sache zu untersuchen; bis jetzt ist dieselbe noch nicht 1

Das Diarium vom 30. erwaͤhnt dieser Commission, de den Professoren Morechini, Secarpellini, Barlocci und bestehe, und beauftragt worden sey, uͤber die Veraͤnze⸗ der Farbe des Wassers beider oben erwaͤhnten Seen! das Sinken desselben Untersuchungen anzustellen.

88 S

Portugal.

Pariser Blaͤtter enthalten folgende Nachrichten Lissabon vom 23. Mai: „Am listen d. M. wurde Minister⸗Rath in Queluz gehalten; waͤhrend desselben . neue Depeschen aus London mit einem Schiffe, das die 1- fahrt in sechs Tagen gemacht hatte. Jene Depeschen s auf eine allgemeine Amnestie fuͤr alle Portugiesischen, gewanderten, so wie auf die Vermählung Dom Mi mit seiner Nichte Bezug haben.“”) —Aus Madera wird, vom 9. Mai, inl öͤffentt Blaͤttern gemeldet: „Unsre Insel, die in den sogenann Cortes von Lamego nicht einmal dem Namen nach repl⸗ tirt war, wird als ein erobertes Land, und ihre Bewe als rebellische Unterthanen behandelt. Obwohl nach alten Verfassung, als ein Lehen des militairischen Cht Ordens, hiezu berechtigt, ward sie nicht einmal eingele

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wuͤrden die reizenden Ortst

ems“, welche Hrn. Clay und die Monopole der Aristokratie be⸗ günstigt, zu widersetzen, wird seit den letzten Senatorwahlen in hen verschiedenen einzelnen Staaten immer dringender. Hr. Tlay verbreitet Grundsaͤtze, die darauf hinausgehen, eine Ari⸗ bkratie zu entwickeln, die das Land mit kraͤftig gebildeten orporationen bedecken soll, mit Corporationen, welche, i Geiste einer fabricirenden Bevoͤlkerung, eben so die Wahl⸗ Stimmen leiten koͤnnen, als es vor Kurzem von den Fabrik⸗ Herren in New⸗Hampsßhire geschehen ist. Es ist bekannt, daß Fabriken⸗Besitzer die Namen der zu Waͤhlenden in großen Buchstaben auf Kattune hatten drucken lassen, damit die Stimmgeber sie weder auskratzen, noch andere Namen an⸗ att der vorgeschriebenen setzen koͤnnten, ohne Gefahr zu lau⸗ en, sich den Unwillen ihrer Herren zuzuziehen, oder gar vhre Stellen zu verlieren.“ „In sofern die Angelegenheiten Europa's“, heißt es in einem hiesigen Tagblatte, „uns interessiren, bietet uns jetzt die Zukunft weniger Wahrscheinlichkeit zu einer allgemeinen Stoͤrung des Friedens dar, als es noch vor einigen Mona⸗ en der Fall war. Die Beendigung der katholischen Angele⸗ genheit in England kann bei anderen Europaͤischen Maͤchten icht ohne Wirkung geblieben seSyn. Die Sprache Englands n einem Augenblick, wo es unruhig in seinem Innern ist, nd vier Fuͤnftheile seiner regulairen Truppen noͤthig hat, m seine eigenen Bewohner in Ordnung zu halten, muß na⸗ uͤrlich, wenn es als Vermittler auftritt, fehr verschieden von der seyn, die es fuͤhren kann, wenn es einig in sich selbst und deshalb stark ist, und eben so natuͤrlich muß sie auch mehr Eindruck machen. Es ist demnach nicht zu glauben, daß die Vermittelung zweier Maͤchte, wie Frankreich und England, die beide, unserer Meinuug nach, Glauben zu Werke gehen, und nur die Erhaltung des Eu⸗ ropaͤischen Friedens im Auge haben, so leicht abgelehnt wer⸗ den moͤchte. Daher wird auch, unseres Erachtens, der Friede erhalten werden.“ Vor Kurzem wurden im Laufe von 7 Tagen in unserem estamte 17,066 mit Schiffen eingegangene Briefe empfan⸗ Nach hier empfangenen

offieiellen Berichten aus Cuba

mit Treu und

Fgolgendes ist ein von der Bremer Zeitung m

zwungen, sein Amt nieder ulegen. 1t

Im Jackson⸗See in Florida, der einen Laängenraum von beinahe 30 Meilen einnimmt, siel vor einiger Zeit das Was⸗ ser ploͤtmzlich um 10 Fuß. Der Boden dieses See's besteht aus Kalksteinen, und man vermuthet, daß eine unter dem See befindliche Hoͤhle eingestuͤrzt seyn muͤsse.

Vor Kurzem brachte man von New⸗Iberia in Louisiana, 1429 Meilen von der Stadt Washington entfernt, einen dort lebend eingefangenen Adler hieher.

theilter Auszug aus einem Briefe von Vera⸗Cruz vom 18. April: „Augenblicklich ist die Ruhe des Landes ziemlich wie⸗ derhergestellt, es sieht aber bunt aus, und ich bezweifle, daß wir jenes Gluͤck lange genießen werden, denn es herrscht zu

viel Inconsequenz in unserm Regierungs⸗System, und die .

Finanzen sind zu sehr zerruͤttet, so daß man vor der Hand einer bessern Zukunft nicht entgegensehen kann. Ungeachtet die Expulsions⸗Acte in den Kammern heftigen Widerstand gefun⸗ den hat, ist sie doch endlich durchgegangen, indeß sind so viele Ausnahmen darin gemacht worden, daß nur sehr Wenige aus⸗ zuwandern gezwungen sind. Dessen ungeachtet ziehen die Spanier schaarenweise weg, und die Fahrzeuge nach Havana, den Vereinigten Staaten und Frankreich gewinnen dadurch schoͤne Frachten.“”“) 1“

8 82 e“ 1““ 8 8 Aus dem Hamburger Correspondenten theilen

wir Nachstehendes aus Buenos⸗Ayres, vom 10. Maͤrz, mit. Ein Hauptzweck der neulichen Regierungs⸗Umwälzung

war, die Gouverneurs der inneren 1 schen Freistaates außer Stand zu setzen, ihre Macht und ih⸗ ren Einfluß ferner zu mißbrauchen, wie solches seither oft ge⸗ schah. Grober Egoismus war das Motiv ihrer Handlungs⸗ weise, aber gewisser noch waren die Nachtheile, welche dem Volke in religioͤser und sittlicher Hinsicht aus der krassen Un⸗ wissenheit dieser Chefs erwuchsen, indem sie den oͤffentlichen Unterricht lediglich einer Geistlichkeit uͤberließen, die mit ih⸗ nen auf derselben Kulturstufe stand. So verkuͤndete vor nicht

Provinzen des Argentini⸗ .