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consolidire, indem dadurch am sichersten die Ruhe Amerika's wieder hergestellt werden kann, und der Zustand dieses Welt⸗ theils in Hinsicht auf Europa nie als etwas Gleichguͤltiges zu betrachten ist. Man darf nicht vergessen, daß die Franzoͤsi⸗ sche Revolution der der Vereinigten Staaten unmittelbar folgte.“
Zum Schluß wird dem Kaiser von Brasilien noch folgender Rath gegeben: „Se. Maj. der Kaiser D. Pedro beachte nur die weisen Rathschlaͤge seiner hohen Alliirten; Er behandele mit gebuͤhrender Verachtung die Anstrengungen einer listigen, herrschbegierigen Faction, und Er wird bald den Verlegenheiten eine Ende machen, in die Ihn jene Intri⸗ guen gestuͤrzt haben. So nur wird Er seine eigene Macht befestigen, seinem Geburtslande sich heilbringend zeigen, und mit Ehre und Glanz fuͤr sich selbst eine erhabene Nachkom⸗ v144A44*“*“
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Dienstag, 16. Juni. Im Schauspielhause, zum Ersten⸗ male: Die Versucherin, Lustspiel in 3 Abtheilungen. Hier⸗ auf, zum Erstenmale: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Raupach. Parquet⸗Billets zu dieser Vorstellung sind nicht mehr zu
aben. 1 Im Opernhause. Auf Allerhoͤchsten Befehl: Frei⸗Re⸗ doute. der am 16. Juni auf Allerhoͤchsten Befehl im Koͤ⸗ werden vorzuͤg⸗
Bei nigl. Opernhause zu gebenden Frei⸗Redoute
Bunte Chauve-
Alle schwarze Do⸗
lich anstaͤndige Charakter⸗Masken gewuͤnscht.
souris und bunte Domino's sind gestattet. mino's und Chauve-souris werden, so wie das Erscheinen in Stiefeln, verbeten.
nicht ausgegeben, sondern es steht den Masken frei, uͤberall ungehindert Platz zu nehmen. Waͤhrend des Aufenthaltes in den Logen steht es Jedem frei sich zu demaskiren; waͤh⸗ rend der Anwesenheit im Saale nur erst von 1 Uhr an. Die im Saale selbst angebotenen Erfrischungen werden un—⸗ entgeldlich gereicht. Da die eingehenden Billets vernichtet und Contre⸗Marken an den Ausgaͤngen nicht gegeben wer⸗ den, so ist die Einrichtung getroffen, daß die Herrschaften von ihrer Bedienung in den untern Fluren erwartet werden koͤnnen, so wie außerdem an den Ausgangs⸗Thuͤren einige Leute angestellt sind, um die Kutscher zum Vorfahren anzurufen. Der Eingang ist sowohl durch die dem Universitaͤts⸗Gebaͤude gegenuͤber gelegene, als auch durch die nach dem Opern⸗Platz gehende Thuͤr. Der Eingang von der Wasserseite bleibt fuͤr die Koͤniglichen und Hof⸗Equipagen. Die Eroͤffnung des Hauses geschieht um 8 Uhr. Anfang der Redoute 9 Uhr. Ende
4 Uhr. Im Opernhause: Der Freischuͤtz,
Mittwvch, 17. Juni. Oper in 3 Abtheilungen, von M. v. Weber. (Ülle. Agathe, als
Schechner, Koͤnigl. Baierische Hof-Saͤngerin, Gastrolle.) 1 —
Parquet⸗Billets zu dieser Vorstellung sind nicht mehr zu haben. 78. 88 1
Besondere Billets zu den Logen werden
“ Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. FIn Charlottenburg: Der Mann von 50 Jahren, Ln spiel in 2 Aufzuͤgen, von P. A. Wolff. Hierauf: Der ve siegelte Burgemeister, Posse in 1 Aufzug, von E. Raupzet Und: Ein Spanisches Divertissement. Billets zu den Logen des ersten Ranges und dem Pa. quet sind fuͤr diese Vorstellung nicht mehr zu haben. Freitag, 19. Juni. Im Opernhause: Agnes von henstaufen, große Oper in drei Abtheilungen, von E. N. pach; Musik von Spontini. — Preise der Plaͤtze: Ein Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. zweiten Ranges 20 Sgr. 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen Ein gesperrter Sitz 1 Rthlr. Ein Amphitheater 10 Sgr.
Platz in den Logen des er Ein Platz in den Logen Ein Platz in den Parquet⸗Log des dritten Ranges 15 6 Platz im Parterre 20 G
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8 igsstaädtsches Theater. Dienstag, 16. Juni. Ein Tag vor Weihnacht. auf, zum Erstenmale wiederholt: Angenommen! oder: drei Schwestern aus Wien. Komisches Intermezzo Aufzug; Musik von verschiedenen Meistern. (Dlle.] vom K. K. priv. Tbeater a. d. Wien, wird die drei Sg
stern darstellen.) Mittwoch, den 17. Juni. Auf Begehren: Lenort
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Berliner Börs Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Ca
ISr Gelal] 95 ½ 95 ⅞ 102¾⅔ 103 ¾ 95¼
Zf Grief.o 10 5: 106 ½
4 4 5 5 †. 5
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Kur- u. Neum. do Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do Ostpr. do. do. Rückst. C. d Kmk do. do. d. Nmk. Zins-Sch. d. Kmk. dito d. Nmk.
— —
Holl. vollw. Duc. —
Neue dito Friedrichsd'or-. Disconto .
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Ob. m. l. C. Neum. Int. Sch. d. Berl. Stadt-Ob. 8 gü önigsbg. do. Elbinger, do. Danz. do. in ThZ. Westpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandhbrf.
Pomm. Pfandbr.
103 ½ 94⁄ 94
101 ½ 100 ¾
95
101 36 ¾ 96 ½ 95 99 ½ 96 ¾
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In der Beilage zum gestrigen Blatte der Stlaats⸗ tung im Artikel Rom 3. 13 statt „sehr“ lies „sicher“”
Z. 16 statt „S. Geovenni e Poalo’ lies„San Gioyn
l114114.““““ Frankfurt a. M. 12. Loose zu 100 Fl. 162 ¾, Brief. Paris, 9. Juni. 3pCtige Rente
Juni.
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dét. 79 Fr. 10 Cent., 5pCtige 109 Fr. 10
8 I1““
Redacteur John Mitredacteur Cotte
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8
Na
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordent⸗ chen Professor der Rechte an der Universitaͤt zu Breslau, cJ Karl Witte, zum ordentlichen Professor in der ge⸗ anchten Facultaͤt zu ernennen, und die fuͤr ihn ausgefertigte vestallung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Professor
Bischoͤflichen Seminar zu Mainz, Dr. Heinrich Klee, m ordentlichen Professor in der katholisch⸗theologischen Fa⸗ ltaͤt der Koͤniglichen Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Uni⸗ rsitäat Bonn zu ernennen, und das daruͤber ausgefertigte Fatent Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Gendarmeyn zetschmann von der 6ten Gendarmerie⸗Brigade, das All⸗ meine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.
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Se. Durchlaucht der Herzog Wilhelm von Br weig⸗Oel ist von Sybillenort hier eingetroffen.
2½ — 8 “ ““ S. 1* “ “
Bekanntma g. In der Packkammer des hiesigen Hof,Post⸗Amts liegen lgende als unbestellbar zuruͤckgekommene Packete: 1) an Gustav Schulz in Potsdam, 1 Packet mit Noten, 28 Loth schwer, und 2) an Bliesche und Soͤhne in Liebenau bei Zittau, ein Packet, H. B. et S. signirt, 3 ¾ Pfd. schwer.
Die unbekannten Absender dieser Packete werden aufge⸗ rdert, dieselben gegen Erlegung des darauf haftenden Por⸗ 's und Lagergeldes in der Packkammer abzufordern. Ge⸗ ieht dieses nicht, so werden die Packete, nach Anleitung des 63 des Tax⸗Regulativs vom 18. Dec. 1824, zum Besten 8 Post⸗Armen⸗ Fonds 11111464*“ Berlin, den 7. Mai 189. 1
D(General⸗Post⸗A E1“ 141“] 8
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Angekommen: Der General⸗Mazor und Commande öten Cavallerie⸗Brigade, von Borstell, von Breslau. Abgereist: Der Kaiserlich Russische Vice⸗Gouverneur
8 8 ——— ,— Stata Mger nesa 88 —96
Zeitungs⸗Rachr 8
8
27 8S2 S ,
Rußland.
Odessa, 30. Mai. Vom 26sten d. M. bis heute sind jer aus eroberten Haͤfen 10, von der Regierung gemiethete aͤhrzeuge eingelaufen. Aus Kertsch sind aufs Neue zwei schoͤne Vasen von branntem Thon, und eine kleine goldene Halskette, die sich büenzn. nahe bei der Stadt belegenen Grabmale befanden, gesandt worden. Auf der einen Vase sieht man 4 schoͤn nsgeführte Figuren in rother Farbe, naͤmlich auf der einen hr Pyrrhus, der Priam vom Altar, zu dem er sich ge⸗ bö hatte, fortreißt. Die beiden andern Figuren halten nige fuͤr Ulysses, der Hecuba in die Gefangenschaft schleppt,
it apres 5 v. 3— 8. AC 2 . 2 ndere aber fuͤr Ajax, der Kassandra ihrem Vater entfuͤhrt.
Berlin, Mittwoch den 17ten Jun
ö“ Seasa
Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 8. Juni wurden die Berathungen uͤber die einzelnen Artikel des Ge⸗ setz⸗ Entwurfes wegen der Organisation der Militair⸗Gerichte geschlossen. Die Kammer wollte am folgenden Tage uͤber 71 ““ und sich demnaͤchst mit em Gesetze in Betreff der Umschmelzung der alten Gold⸗ und Silber⸗Muͤnzen — “ Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 8. Juni. Zu Anfang der Sitzung legte der Großsiegelbewahrer den von der Pairs⸗Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Ent⸗ wurf uͤber den Zweikampf vor. Hierauf wurden die Be⸗ rathungen uͤber das Ausgabe⸗Budget fortgesetzt. Herr von Cormenin hielt einen ausfuͤhrlichen Vortrag uͤber den Staats⸗Rath und die Befugnisse desselben in seiner doppel⸗ ten Eigenschaft als Conseil und als Tribunal; er behauptete unter Anderm, daß bei Conflicten zwischen der administrati⸗ ven und der richterlichen Behoͤrde die Entscheidung weder den Kammern noch dem Cassationshofe, sondern lediglich dem Koͤ⸗ nige gebuͤhre; hierauf sprach er von der Verantwortlichkeit der Minister, welche, so lange kein Gesetz daruͤber bestehe, als voͤllig illusorisch zu betrachten sey. „Denn“, fuͤgte er hinzu, „wenn man sich heutiges Tages uͤber Vergehen, welche nicht grade als ein Verrath oder eine Erpressung zu betrachten sind, an den Koͤnig persoͤnlich wendet, so antwortet dieser: Dem Bittsteller soll Recht geschehen durch Denjenigen, den solches angeht. Wendet man sich dagegen an die Doputirten⸗ Kammer, so erwiedert diese, daß das in Rede stehende Ver⸗ gehen nicht in die Kategorie derer gehoͤre, welche der 56ste Artikel der Charte bestimmt habe. Wendet man sich an die Tribunaͤle, so erklaͤren diese, daß sie kein gerichtliches Verfah⸗ ren einleiten koͤnnen, bevor der Staats⸗Rath nicht seine Ein⸗ willigung dazu gegeben habe. Wendet man sich endlich an den Staats⸗Rath, so behauptet dieser, daß er zu der An⸗ klage eines Ministers seine Zustimmung nicht geben köoͤnne. Auf diese Erklaͤrung allgemeinen Unvermögens beschraͤnkt sich bis jetzt die Verantwortlichkeit der ineriminirten Minister.“ Der Redner beleuchtete demnaͤchst die verschiedenen Miß⸗ braͤuche der geistlichen Ge valt, die ebenfalls vor das Forum des Staats⸗Raths gehoͤ en; er theilte dieselben in drei Klas⸗ sen: Mißbraͤuche gegen die Regierung, Mißbraͤuche gegen nie⸗ dere Geistuche, und Mißbraͤuche gegen Privatleute. Zu die⸗ sen Letzteren zaͤhlte er namentlich aun die Persoͤnlichkeiten, die sich in neuerer Zeit Geistliche von der Kanzel herab gegen einzelne Mitglieder ihrer Gemeinde erlaubt haben. „Ohne Zweifel,“ aͤußerte er, „ist es zuweilen nothwendig, daß die Priester im Namen der Religion und der Moral dem Volke seine Laster vorhalten, daß sie, in der heiligen Ausuͤbung ihres Amtes, die Stimme der Wahrheit zu den Ohren der Koͤnige und der Großen der Erde gelangen lassen; es ist auch schoͤn, wenn sie, oͤfters noch, von der heiligen Rednerbuͤhne herab, nur Worte des Trostes, der christlichen Liebe und des Friedens auf die gebeugte Menschheit herab⸗ senden. Die Religion, sie mag strafen oder uͤberzeugen, soll nur zum Heile der Menschen dienen. Directe oder indirecte Persoͤnlichkeiten geben aber eher Anlaß zum oͤffentlichen Aerger⸗ niß, als daß sie erbauten; sie beleidigen eher, als daß sie besserten.“” Hr. v. Cormenin eroͤrterte hierauf die Frage, ob die Verweigeruns der Sacramente und der Beerdigung in geweihtem Boden, als Mißbraͤuche zu betrachten seyen oder nicht, und entschied sich fuͤr die letztere Ansicht, da die Weigerung des betref⸗ fenden Geistlichen ihm lediglich von seinem Gewissen einge⸗ geben werde. „Wollte ich“, fuͤgte der Redner hinzu, „der⸗ gleichen Weigerungen nach dem Geiste des Evangeliums be⸗
urtheilen, so wuͤrde ich in dem Intereffe der Religion selbst
ganz anderer Meinung seyn; so aber frage ich nicht weiter,
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