uungeachtet Se. Majestaͤt eine Illumination verbeten hatten,
8 Studien⸗Anstalt statt.
Ihre Majestaͤten der Koͤnig 7ten Abends, unter dem lautesten Jubel der dortigen Bevoͤlkerung, in Speyer eingetroffen. Die Schuljugend hatte sich in den Straßen reihenweise aufgestellt, haaus vielen Haͤusern wehten Fahnen mit Baierns National⸗ Farben, und die Straßen, durch welche der Zug ging, waren,
und die Koͤnigin sind den
doch festlich erleuchtet. — Ihre Majestaͤten schienen auf das angenehmste geruͤhrt zu seyn uͤber die Anhaͤnglichkeit der Rheinbaiern an ihr erhabenes Fuͤrstenhaus, worin diese ge⸗ wiß mit ihren Bruͤdern jenseits des Rheins bei jeder Gele⸗ genheit wetteifern werden. — Noch am 11ten fand spaͤt am Abend ein sehr schoͤner Fackelzug der Zoͤglinge der Koͤnigl. 8 Am 12ten fruͤh wurden ungefaͤhr 1000 Landleute zu Pferde und einige hundert Wagen haaus dem Canton Speyer in Speyer erwartet. Nachmiitags fand in der neuen Anlage (also im Freien) eine Vorstellung des „Marschalls von Sachsen“ statt und Abends wurde von der Stadt ein glaͤnzender Ball gegeben. 8 — Die Reise Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Otto nach Italien hat nicht, wie ein hiesiges Blatt meldete, we⸗ gen uͤbler Witterung einen Aufschub erlitten. Se. Koͤnigl. Hoheit sind vorigen Montas, den 8ten d. M., Morgens um 4 Uhr, in Begleitung des Herrn Geistlichen Rathes und Dom⸗Capitulars, von Oettl, nach Livorno abgereiset. 8
Darmstadt, 11. Juni. Das gestern erschienene Re⸗ ierungs⸗Blatt enthaͤlt eine Bekanntmachung des Ministe⸗
riums der Finanzen, wonach in Folge von Staats⸗Vertraͤgen,
Herzoglich Nassauischen Regierung abgeschlossen hat, ein
oͤllig zollfreier Verkehr zwischen dem Großherzogthum und en in demselben enclavirten Kurfuͤrstlich Hessischen und Her⸗ assauischen Gebietstheilen kuͤnftig stattfinden soll. ö1111A1A“*“*“ 8 8 Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgendes Schrei⸗ ben aus Genf, vom 5. Juni. Der beruͤhmte Englische Chemiker, Sir Humphrey Davy, kam am 28. Mai aus Italien mit seiner Gattin sehr leidend hier an, und nach 15 Stunden toͤdtete ihn ein Schlagfluß. Am 1. Juni wurde er feierlich auf dem protestantischen Kirchhof beerdigt. Lange sahen wir keinen feierlicheren Leichenzug. Aus freiem An⸗ triebe begleiteten ihn die Syndici, der Staats⸗Rath, die staͤdtischen Behoͤrden, die Akademie und die Studenten, die Gesellschaft der Kuͤnste und eine Menge hier wohnender Englaͤnder. Er war 1779 zu Penzance, in der Grafschaft Cornwallis, geboren, und machte in der Chemie Entdeckun⸗ en, welche in ihrer Art eben so sehr Epoche bilden, als fruͤ⸗
er die von Lavoisier. (Bekanntlich ist er der Erfinder der fuͤr die Sicherheit der Bergleute so uͤberaus wichtigen Lampe, mit der das Entzuͤnden der fruͤher so unheilbringenden Gas⸗ arten vermieden wird, und die daher auch Sicherheits⸗Lampe
Taͤrkei und Griechenland.
Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt in ihren beiden
Blaͤttern Folgendes: ll uͤber die zu London auf dem Foreign Office am
16. November 1828 gehaltene Conferenz *).
(Anwesend: die Bevollmaͤchtigten Großbritaniens, Frank⸗
8 reichs und Rußlands.) Deer Bevollmaͤchtigte Frankreichs hat angekuͤndigt, daß die durch das Protokoll vom verflossenen 19. Juli beschlossene Mi⸗ itnir⸗Expedition ihren directen und unmittelbaren Zweck erfüllt abe, indem sie ein gaͤnzliches finsechn der Feindseligkeiten in orea zu Stande brachte, und die voͤllige Raͤumung dieses Lan⸗ es durch die Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Truppen bewirkte. Er hat arauf der Conferenz mehrere Entwuͤrfe vorgelegt, die in dem mit 8 A bezeichneten Memoragndum aes. chaeg sind, und zum Zwecke haben, die durch die Allianz in Friedensstand gebrachten Laͤnder ge⸗ gen einen neuen Einfall in dem Augenblicke zu sichern, wo die Franzoͤsischen Truppen im Begriff stehen, dieselben zu verlassen.
Regierung uͤberlassen solle, ob es nicht bei Raͤumung der Gn
schen Halbinsel noͤthig seyn moͤchte, dgselbst noch fär n
eine gewisse Zahl von Truppen zuruͤckzulassen; daß Morea, die hen
barten Inseln, so wie die gewoͤhnlich Cyeladen genannten Inselna
die provisorische Garantie der drei Hofe gestellt werden sollen
das Schicksal dieser Laͤnder in gemeinschaftlichem Einverst
niß mit der Pforte geordnet seyn wuͤrde, ohne daß man in
schen darunter verstaͤnde, uͤber die Frage der definitiven 8 zen fuͤr Griechenland irgend Etwas praͤjudiziren zu wollen dem diese Frage sich erst bei der Unterhandlung entscheg muͤßte, die mit der Tuͤrkei eroͤffnet werden, und zu deren verzuͤglicher Anknuͤpfung diese Macht von Neuem aufgefordert den soll. Es ward ferner beschlossen, daß die verbuͤndeten unverzuͤglich der Ottomanischen Pforte durch eine Erklaͤrung, der Hr. Botschafter der Niederlande zu Konstantinopel derst zu uͤbergeben ersucht werden soll, zu erkennen geben werden, sie Moreg, die anliegenden Inseln und die Cyeladen unter provisorische Garantie nehmen. Diese Erklaͤrung ist dem gg waͤrtigen Protokoll unter H beigefuͤgt. (Unterzeichnet:) T deen, Fuͤrst v. Polignac, Lieven.
A. Memorandum des Bevollmaͤchtigten Fragp reichs. Die Besetzung von Morea im Namen der drei M. welche den Tractat von London unterzeichnet haben, ist lich vollzogen. Die Armee Ibrahims ist nach Aegypten ruͤckgekehrt: die Tuͤrken, die in den Festungen zuruͤckgebla
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welche die Großherzogliche mit der Kurfuͤrstlich Hessischen
waren, haben dieselben durch die Franzoͤsischen Truppen besg lassen, und sich freiwillig zuruͤckgezogen. Demnach waͤre in
zug auf die Befreiung des Landes, die im Namen der ah
buͤndeten unternommene Expedition schneller, als man konnte, zu dem ersten Resultate gelangt, das sie sich bei zeichnung des Protokolls vom 19. JFull
Wenn sie nun aber in politischer Beziehung den Tuͤrken die tel erleichtert, in Unterhandlung einzugehen, so wuͤrde siel fuͤr sich allein, und ohne einen andern Schritt von ihrer & nicht zureichen, dieses Resultat zur Entscheidung zu brin und den Beitritt der Pforte zu den Bedingungen des 7 tats vom 6ten Juli herbeizufuͤhren. Bei einem solchen Zust der Dinge ist es ihre Pflicht, reiflich zu uͤberlegen, welchen Gt sie nun einzuschlagen haben, und Entschluͤsse zu fassen, die, endlicher Herbeifuͤhrung einer Entwickelung, die sie aus so fachen Beweggruͤnden wuͤnschen muͤssen, sie zugleich die Fm ihrer edlen Bestrebungen, und der Opfer, die sie sich ban aufgelegt haben, aͤrndten lassen. Als man sich zu der Expe tion entschloß, haͤtte man einerseits denken muͤssen, daß die Pf von dem Erfolge der verbuͤndeten Waffen betroffen, sich gene zeigen wuͤrde, in Unterhandlung einzugehen; andererseits, die Griechen die Dauer der Zeit, die der Kampf gegen Jbr und die Blokade von Morea, so wie die Belagerung der Fen gen erfordern zu duͤrfen schien, benutzen moͤchten, das Land in litairischer Hinsicht zu organisiren, und die Punkte, die zu de Vertheidigung durchaus noͤthig sind, zu besetzen. Nichts von⸗ lem diesen hat statt gefunden; die Schnelligkeit des Erfolgs se hat ihm die Haupt⸗Vortheile entzogen, und man ist nach ae was vorgefallen, berechtigt, zu glauben, daß die Pforte seh den unterlassenen Widerstand ihrer Truppen vorgeschrieben, M. dadurch die Fragen unentschieden hat lassen wollen, uͤber ue die verbuͤndeten Hoͤfe sie zu einem Entschlusse zu bringat dringendste Interesse haben. Damit nun jetzt die Expeditim e Sache, fuͤr welche sie unternommen ward, zum Nutzen gerche koͤnne, muͤssen nothwendig die verbuͤndeten Hoͤfe es entwedan sich nehmen, die Griechen vor einem Angriffe von Seitmg Tuͤrken zu bewahren, oder sie in den Stand setzen, daß si selbst vertheidigen koͤnnen. Das erstere dieser Resultate kann dg zwei Mittel erreicht werden; entweder durch einen Waffen stand, den die Tuͤrken eingehen wuͤrden, oder durch eine E rung der Maͤchte des Inhalts, daß das durch ihre Waffen befreitt biet unter ihre provisorische Ggrantie bis zu dem Augente gestellt sey, wo dessen Schicksal definitiv durch eine Unterhandlegh mit der Pforte georduet seyn wuͤrde. Das zweite Resultat schein eh keine andere Art vollstaͤndig erreicht werden zu koͤnnen, als durch ei Ausdehnung, die die Maͤchte der Expedition von Morea aeih len wuͤrden, in der Art, um den Griechen eine Graͤnze zu schaffen, die einer angreifenden Armee nur wenige Zugh,cg und eine leichte Vertheidigung gestatten wuͤrde. Die Con⸗ zu London wird jedes dieser drei Mittel zu pruͤfen cg. Ihr kommt es zu, zu entscheiden, welchem der Vorzug gein 8 wie nach erfolgter Auswahl die Maaßregeln zu bestime ie als Folgen daraus hervorgehen sollen. 1. Nimmt man. erstern dieser Entwuͤrfe an, so duͤrfte unumgaͤnglich noͤthig der Pforte eine neue Erklaͤrung zu machen, worin die Vetkih deten, mit Darstellung des Resultats der Erpedition, die derung eines unverzuͤglichen Waffenstillstandes erneuern, 0G dabei zu verstehen geben wuͤrden, daß wenn die Pforte 8
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Die Herren Bevollmaͤchtigten Großbritaniens und Rußlands ha⸗ ben, nachdem sie die von dem Bevollmaͤchtigten Frankreichs vor⸗ gelegten Entwuͤrfe gepruͤft, der Erstere durch die unter B, der Zweite durch die unter C beigeschlossene Schrift, zu erkennen ge⸗ gehen, welchem dieser Entwuͤrfe sie vorzugsweise beipflichten moͤch⸗ len. Es ward hierauf zwischen den drei Bevollmaͤchtigten die
1 2 4 7 Rebereinkunft getroffen, daß man es dem Ermessen der Französischen
*) Aus Privat⸗Mittheilungen. (Anmerk. der Allgem. Zeit.)
einwilligte, dies eine Einleitung zur Wiederaufnahme der kerhandlungen seyn koͤnnte. So wie dieser Waffenstillsiand, schlossen waͤre, wuͤrden sich alsdann die Franzoͤsischen Trubc von der Pflicht der Beschuͤtzung einer Bevoͤlkerung, die in ihre Gegenwart befreit ward, entledigt, unver uͤglich zuruͤch hen, und zu gleicher Zeit koͤnnte sich auch die nterhandlung einer destnitiven Ausgleichung eroͤffnen. Durch den wirkli
8 Beila
man
d. J. vorgesetzt herahah
nnng dieses bden, mit der Allianz
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stillstand wuͤrde in der That eine der Bedingungen er⸗ 28* deren Verweigerung die Botschafter veranlaßt hatte, senenpel zu verlassen, und diese erste Concession koͤnnte erbuͤndeten veranlassen, sich uͤber den zweiten Punkt, den sermittelung, weniger dringend zu zeigen. Ohne Zwei⸗ üͤrde diese einzige Concession nicht hinreichen, die Ruͤckkehr aeschafter nach Konstantinopel zu rechtfertigen; aber sie in plausibler Vorwand seyn, von der fruͤher an die
e gestellten Forderung, Bevollmaͤchtigte an einen von den hen besetzten Ort zu senden, abzugehen. Man koͤnnte un⸗ ieser Voraussetzung zugestehen, daß der Ort der Unter⸗ ingen eine der Tuͤrkischen Besitzungen seyn koͤnnte, die der stadt des Reichs naͤher laͤge, und die man als neutral er⸗
wuͤrde. Man koͤnnte ebenfalls darguf verzichten, unmittel⸗
Beruͤhrungen zwischen den Bevollmaͤchtigten der Pforte und der Griechen aufzustellen; und die Allianz wuͤrde alsdann
ten und die Wuͤnsche der Letzteren anbringen und geltend
n, so daß diese die Befugniß, zu Rathe gezogen und gehoͤrt beben, die ihnen der Vertrag vom 6. Jul verheißt, genoͤssen, eoͤnnte selbst, wenn der Kaiser von Rußland, dessen Maäͤ⸗ g keinem Zweifel unterliegen darf, dazu einwilligen sollte, mkommen, daß die Griechische Sache, unter bestaͤndiger Lei⸗ durch sein Cabinet, in Uebereinstimmung mit den anderen ndeten Cabinetten, mit den Tuͤrken nur durch Dazwischen⸗ der Bevollmaͤchtigten von Frankreich und England verhan⸗ hürde. Die Allianz wuͤrde noch fortwaͤhrend zu Poros durch reinigten Botschafter repraͤsentirt seyn, waͤhrend Franzosische Englische Botschafter mit den Tuͤrken unterhandeln wuͤrden, re Wuͤnsche und ihre Entscheidungen geltend zu machen.
8s Verfahren wuͤrde gleichwohl nur dann angenommen wer⸗
benn die Unmoͤglichkeit anerkannt werden sollte, den Divan nknuͤpfung einer Conferenz und zur Verstaͤndigung uͤber eine e Frage mit dem Bevollmaͤchtigten eines Staats zu bewe⸗ gegen den er sich im Kriege befindet. Der entschiedene Charakter des Widerstandes, den die Pforte f diesen Tag der Aeußerung des Worts Amnestie entge⸗ setzt hat, und die Unsicherheit, worin der Zustand der Grie⸗ bleibt, so lange dieses Wort von ihr nicht ausgesprochen ist, en vielleicht die Maͤchte besorgen lassen, daß sowohl die Tuͤr⸗ i ihrer Weigerung beharren, als die Griechen durch dieselbe ilitairischen Anstrengungen gezwungen werden wuͤrden, deren ehnung und Dauer sie vollends zu Grunde richten duͤrften. e diese Fes grng die Conferenz verhindern, das erste der schlagenen Mittel anzunehmen, so koͤnnte sie sich dann an weiten Entwurf, naͤmlich an den der Garantiec, halten. eEntwurf wuͤrde, wie die beiden andern, die Nothwendigkeit, pforte eine neue “ zu machen, mit sich fuͤhren. Man e ihr verkuͤnden, daß, da sie auf die erste Erklaͤrung nicht ortet habe, die Maͤchte sich veranlaßt saͤhen, die Entwickelung rtschreitenden Systems zu verfolgen, das sie sich in dem Trae⸗ vom 6. Julius vorgeschrieben haben: daß ihre Truppen, nach⸗ sie sich Morea's bemeistert, auch Attika besetzen werden, und dieses Gebiet unter ihre provisorische Garantie bis zu Augenblick sestelt werden solle, wo vine definitive Un⸗ fandlung bessen Schicksal angeordnet haben wuͤrde. Bei Voll⸗ Entwurfs wuͤrde man, so wie bei dem ersten, die greichung der neuen Erklaͤrung dazu benuͤtzen, die Tuͤrken an⸗ eine Unterhandlung zu eroͤffnen, die n Etolze nicht mehr widerstreben duͤrfte, weil es davon handeln wuͤrde, mit aufruͤhrerischen Unterthanen, son⸗ mit Souverainen in Bezug auf einen Theil ihres Gebiets terhandeln, der von fremden Truppen im Namen von drei en Maͤchten besetzt ist, und man wuͤrde ihnen ebenfalls alle Langefuͤhrten Concessionen bewilligen, um ihnen diese Unter⸗ lung leichter zu machen. Die Englische Seemacht wuͤrde zur eiung von Attika mitwirken, so wie sie zu der Befreiung von a mitgewirkt hat, und wenn das Armee⸗Corps des Generals on sich, nachdem es die Raͤumung von Attikg durch die Tuͤrken zu de gebracht haͤtte, aus Griechenland zuruͤckziehen wuͤrde, so ten einige Franzoͤsische und Englische Bataillone an der nze, entweder in den Staͤdten Korinth und Athen, oder der andern Graͤnzaufstellung zuruͤckbleiben, um den uͤrken von der Allianz gegebene Garantie um so einleuchtender zu hen. 3. Sollte endlich die Pforte die Amnestie verweigern, die Maͤchte die angegebene in glauben, so wuͤrde man sich dann genothigt sehen, zu oͤritten Entwurfe die Zuflucht zu nehmen, das heißt, Mo⸗ in den Etans zu setzen, scch, Felbst zu vertheidigen. Diese hinsel laͤßt sich ohne den Besitz einer milttairischen Graͤnze lich vom Isthmus von Korinth nicht voͤllig gegen einen all schuͤten. Diese Graͤnze, die, wie leicht zu erachten, provisorisch waͤre, und nichts uͤber die Frage der definiti⸗ Hraͤnzen des neuen Staates praͤjudizirte, wuͤrde sogleich h die Londoner Conferenz bestimmt werden. Sie koͤnnte na Grundlagen erfolgen, die bei der Conferenz von
V Konstantinopel aus
habe, daß aber hier, außer
Anlaß der Griechischen Blokade angenommen wurden, und sich von dem Golf von Volöo bis zu dem von Arta erstrecken. Es wuͤrde schwer seyn, Attika und Eubda nicht darunter zu begreifen; denn ohne diese beiden Punkte kann sich der Peloponnes nicht vertheidigen. Sollten daher diese noch von den Tuͤrken besetzt seyn, so muͤßte die Conferenz uͤber ihre Austreibung, als eine Folge der in Morea stattgefundenen Ope⸗ ration, uͤbereinkommen, die alsdann ebenfalls durch die vereinigten Bemuͤhungen des Franzoͤsischen Erpeditions⸗Corps und der Eng⸗ lischen Seemacht ausgefuͤhrt werden wuͤrde. Man wuͤrde in die⸗ sem Falle der Pforte erklaͤren, daß man der Expedition nur des⸗ wegen diese Ausdehnung gebe, weil ihre Weigerung, sich den Vorschlaͤgen der Allianz zu fuͤgen, sie durchaus noͤthig gemacht im Falle von Feindseligkeiten von ihrer Seite, die Thaͤtigkeit, welche die drei Hoͤfe in diesem Punkte ihren Waffen geben wuͤrden, aufhoͤrte. Die ihr daruͤber ge⸗ machte Erklaͤrung wuͤrde zugleich eine Gelegenheit und ein Mit⸗ tel darbieten, in Unterhandlung einzutreten. Man wiederholt es: es zeigt sich bei der gegenwaͤrtigen Conjunctur keine andere Auskunft als die, zwischen diesen Alternativen zu waͤhlen. Die Allianz konnte die Griechen nicht befreien, um sie sogleich wie⸗ der zu verlasen, und sie ohne irgend eine Garantie preis zu geben. Diese Garantie koͤnnen sie nur in einem von dem Sul⸗ tan feierlich anerkannten Waffenstillstande, in der Erklaͤrung, die die Maͤchte machten, daß sie sich als selbst angegriffen er⸗ achten wuͤrden, wenn die Tuͤrken von Neuem versuchen sollten, in die Provinzen einzufallen, aus denen sie sich zuruͤckgezogen haben, oder in der Besitznahme des Gebicts finden, das allein Griechenland militatrische Stellungen darbietet, die ihm die Vertheidigung ohne fremden Beistand moͤglich machen koͤnnen. Frankreich ist bereit, zu demienigen dieser Plane, der die Ge⸗ nehmigung Verbuͤndeten erhalten wuͤrde, mit demselben Eifer, derselben Aufrichtigkeit, derselben Reinheit der Absichten mitzuwirken, wovon es Beweise gegeben hat, seitdem der Wunsch, dem Ungluͤck cin Ende zu machen das Griechenland heimsucht, es veranlaßt hat, einen thaͤtigen Antheil bei den Angelegenheiten dieses Landes zu nehmen. (Unterz.:) Aberdeen, Fuͤrst von Poligngc, Lieven. . B. Verbal⸗NRote des Bevollmäaͤchtigten Großbri⸗ taniens. Der Bevollmaͤchtigte Sr. Britischen Majestaͤt hat erklaͤrt, daß er es fuͤr seine unabweizliche Pflicht haͤlt, die Gesin⸗ nungen auszudruͤcken, die das großherzige Betragen des Köͤnigs von Frankreich seiner Regierung einfloͤßt; und er hat der Allianz zu dem vollstaͤndigen Erfolge der wohlwollenden und uneigennuͤz⸗ zigen Bestrebungen Sr. Allerchristlichsten Mazestaͤt Gluͤck ge⸗ wuͤnscht. Der Bevollmaͤchtigte Sr. Britischen Majestait hat dar⸗ auf erklaͤrt, daß seine Regierung den Zustand der Griechischen Frage neuerlich in Erwaͤgung gezogen habe, und sich in der Lage befinde, sogleich ihre Beistimmung zu den Grundlagen des zwei⸗ ten von dem Botschafter Sr. Allerchristlichsten Majestaͤt ge⸗ machten Vorschlags zu geben: naͤmlich dazu, Moreg provi⸗ sorisch gegen die Einfaͤlle zu garantitren, die die Tuͤrkischen Truppen versuchen koͤnnten, nachdem sich die Macht Sr. Aller⸗ christlichsten Maiestaͤt aus diesem Lande zuruͤckgezogen haben wuͤrde.
sich nicht
Garantie nicht gewaͤhren zu
Der Vortheil dieses Vorschlages besteht darin, daß es in der Gewalt der Maͤchte, die den Vertrag vom 6. Juli 1827 unter⸗ ag haben, steht, ihn in Vollzichung zu setzen. Sie haben hn blos der Pforte anzukuͤndigen, und nichts dagegen von die⸗ ser Macht zu verlangen. Der Botschafter seiner Britischen Ma⸗ jestaͤt findet aber einen Anstand dabei, daß sich die Operationen der Truppen Sr. Allerchristlichsten Maiestaͤt uͤber die Graͤnzen von Morea ausdehnen sollten. In der unterm 4. August an die durch die zu Korfu versammelten Botschafter erlassenen
ote ward dieser Macht erklaͤrt, daß die militairischen Opera⸗ tionen in Morea statt finden wuͤrden. In Ruͤckantwort auf die Mittheilung, durch die man vorschlaͤgt, ihr diese Ausdeh⸗ nung der militairischen Operationen zu erkennen zu geben, koͤnnte sie sich mit hinreichendem Grunde daruͤber beschweren, daß sich die Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Truppen unter dem Befehle des Ibrahim Pascha, und die Tuͤrkischen Truppen der Festungen von Morca, aus diesem Lande in dem Vertrauen urcgzozen 1* haͤtten, daß die Opergtionen der Truppen Sr. Allerchristlichsten Majestaͤt sich auf Morea beschraͤnken wuͤrden, so wie in der oben angefuͤhrten Note gesagt ward. Der Britische Botschgfter hat gleichfalls die Instruktion, zu erklaͤren, daß der urspruͤng⸗ liche Zweck des Tractats vom 6ten Juli nicht gewesen ist, die hohen contrahirenden Theile in die Lage zu setzen, Gebiete von der Ottomanischen Pforte zu erobern, in der Absicht, die Aus⸗ dehnung Griechenlands zu vergroͤßern, oder ihm Graͤnzen zu schaffen, sondern Laͤndern, die im Zustande der Insurrection gegen die Pforte waren, und wo man glaubte, daß die Otto⸗ manische Pforte, ihre eigene Autoritaͤt nicht wuͤrde herstellen koͤnnen, den Frieden wieder zu schenken. Die hohen contrahi⸗ renden Theile verpflichteten sich gegenseitig, keinen Theil
an den Feindseligkeiten der kriegfuͤhrenden Par⸗