1829 / 161 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Drdnung betheiligt.

Der Geist der Grundbesitzer ist wesent⸗ lich fuͤr die Erhaltung des Bestehenden. Auch wuͤrde der Praͤsident bald in den eingewanderten Pflanzern ein maͤchti⸗ es Gegengewicht gegen die Macht der Haͤuptlinge der Po⸗ ikaris sinden, welche ihn jetzt am meisten in seiner Verwal⸗ tung hindern. der Aufmerksamkeit des Praͤsidenten empfehlen. Durch den Vertrag vom 6. Juli ist eine Entschaͤdigung den aus ihrem Eigenthum vertriebenen Tuͤrken ausbedungen. Die Tuͤrken besaßen fast drei Viertheile von Morea. Will man diesen Vertrag ohne die billigste seiner Bestimmungen, d. h. ohne die Entschaͤdigung der durch die Politik ihres Besitzes beraub⸗ ten Eigenthuͤmer, vollziehen? Wie kann man sich die Mittel dazu verschaffen, wenn man nicht producirt, und wie kann man produciren, wenn es an Armen fehlt. Mann kann zwar auf Anleihen rechnen, aber es laͤßt sich auch fuͤr jeden werdenden Staat dieselbe Bedraͤngniß vorhersagen, in welche Spanien durch die Schaͤtze der neuen Welt gerathen ist, uͤber denen es die Benutzung seiner eigenen innern Huͤlfsquellen ernachlaͤssigt hat.“

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Die Bremer Zeitung vom 6ten d. M. enthaͤlt fol⸗ genden interessanten Artikel: „Wir sind im Stande, unsern Lesern hiedurch nach einer officiellen Angabe eine Uebersicht der Einfuhr und Ausfuhr zu Laguaira, dem Haupthafen Columbiens, waͤhrend des Jahres 1828 vorzulegen. Es ist erfreulich, daraus zu bemerken, welchen bedeutenden Antheil Deutschland, vermittelst der Hansestaͤdte, an dem Handel mit diesem neuen Staate hat. er Deutsche Handel hat sogar denjenigen Englands, welches Land in Columbien bekanntlich im Zolle bevorzuͤgt ist, stark uͤberwogen.

Es sind naͤmlich in dem benannten Jahre zu Laguaira

eingefuͤhrt worden: aus Deutschland 15 Schiffen 777,114 Dollars

England Frankreich 98 166,030 8 452,703

den Verein. Staaten

Holland 60,996

Westindien 160,383 confiscirt sind fuͤr 512

Gesammt⸗Einfuhr 2,156,152 Dollars Staate 535,635 Dollars Zoll aufge⸗

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welche beilaͤufig dem bracht hat. Ausgefuͤhrt sind dagegen: nach Deutschlad iin 12 Schiffen 189,759 Dollars E5“ 8 1“ Frankreich . 2608,403 den Verein. Staaten⸗ 399,876 Heland 12,081 2,90

Gese Ausfuhr 1, welche 69,798 Dollars Zoll aufbrachte. Die Ausfuhren bestanden in 265,426 Pfd. Indigo zum Werth von 2,086,278 Cacao

9,900

38 ““ Baumwolle 1592 in 6673 Stuͤck Ochsenhaͤuten 13,346 Das Uebrige besteht, außer 1080 Dollars in Dublonen, etwas Sassaparille (379 Doll.), Hoͤrnern, Fellen und andern Kleinigkeiten, die zusammen nicht einmal Tausend Dollars betragen. Um den vorjaͤhrigen Handel Laguairas mit dor vor⸗ angegangenen Periode vergleichen zu koͤnnen, stellen wir der obigen Angabe die Uebersicht der Ein⸗ und Ausfuhr waͤhrend

——

ddes achtzehnmonatlichen Zeitraums von Anfang Juli 1826

bis Ende 1827 gegenuͤber, wie wir sie voriges Jahr zu sei⸗ ner Zeit in der 110ten Nummer unsers Blattes mitgetheilt HgTCE 384*

*

Eine letzte Bemerkung moͤge unsere Ansicht

Die Einfuhr von Schiffen Die Ausfuhr Deutschl. in 13.427,583 D. in 12 Schiffen 197,756 D England 26. 606,695 6 185,330, Frankreich 17.209,107 11 Ver. St.⸗ 55. 423,502 32 Westindien 55. 178,521 22 Prisen 95,903

1,941,311 D.

5

413,636,

8* WII1I1“ 8 8 . Berlin, 10. Juni. Binnen einigen Tagen erschein hier in der Trautweinschen Buchhandlung: „Beitraͤge Kenntniß des gewerblichen und commerciellen Zustandes Preußischen Monarchie; aus amtlichen Quellen vom Kin lich Preußischen Geheimen Ober⸗Finanzrath Ferber.“

Der Koͤlnische Correspondent, eine seit F. zem in Koͤln taͤglich erscheinende politische Zeitung, meg⸗ unterm 4ten d. M.: „Gestern fand im hiesigen Rathhan Saale die von dem hiesigen Jungfrauen⸗Verein veranstalte Verloosung der Geschenke, zum Besten der Ungluͤcklichen, den Weichsel⸗Niederungen, statt.“

Demoiselle Tibaldi ist in Frankfurt a. M. anget men, und wollte, wie unterm 6ten von dort gemeldet pf) in wenigen Tagen auf dem dasigen Theater auftreten

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Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 11. Juni. Im Schauspielhause: Die M. del, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland.

Freitag, 12. Juni. Im Opernhause: Agnes von h. henstaufen, lyrisches Drama in 3 Aufzuͤgen, von E. Raupac Musik von Spontini.

Wegen Krankheit der Mad. Seidler, hat Fraͤulein ie Schaͤtzel die Parthie der Agnes schnell uͤbernommen.

Die eingehenden Meldungen um Billets zur Ohe Agnes von Hohenstaufen sind, mit moͤglichster Beruͤckse tigung aller derjenigen Personen, welche fuͤr die erste N fuͤhrung zu Anforderungen berechtigt sind, verzeichnet werden Die Billets werden den resp. Personen in ihre Wohnn. geschickt, und alle Meldungen, welche bei der ersten Vort lung unberuͤcksichtigt bleiben mußten, zur zweiten und dritz uͤbertragen.

Im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau

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Verkauf statt. 6

findet zu dieser Votsugh

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Koͤnigsstaͤdtsches Theater.

Donnerstag, 11. Mai. Zur hoͤchsten Vermaͤhlange Feier Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Prut ßen: Fest⸗Symphonie von Adolph Bernhard Marx. Hi auf, zum Erstenmale: Undinens Gruß, lyrisch⸗dramatisce Festspiel in 1 Aufzug, von Friedrich Baron de la Mm Fouqué. Musik von A. B. Marx. Zum Beschluß: Min von Barnhelm, oder: Das Soldatengluͤck.

Freitag, 12. Juni. Der Dichter im Versammlunn Zimmer, oder: Das phantastische Lustspiel. Hierauf: . verbannte Amor, oder: Die argwoͤhnischen Ehelente.

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1

Auswärtige Börs

Amsterdam, 5. Juni.

Oesterr. 5pCt. Metalliq. 95 . Bank-Actien 1342 ⅞. Parüllh

ligationen 378. Buss. Engl. Anl. 89 5. Russ. Anl. Hamb. Cen th-

8 WI1a, 65. Juni 88

8 5pCt. Me 2½. Bank-Actien 1115 x¼.

—.—

Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten.

Paris, 4. Juni. 3UpCtige Rente 80 Fr. 80 Cent.,

5pCtige 109 Fr. 5 Cent.

Redacteur John Mitredacteur C

ö“

88

267,222,

Amtliche Nachrichten. 86

Kronik des Tages. 8

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen zweiten ober⸗Schenk und Geheimen Regierungsrath, Grafen von gloffstein, zum ersten Ober⸗Schenk mit dem Praͤdicate excellenz, zu ernennen geruhet.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Hauptmann in ner ersten Artillerie⸗Brigade, August Benjamin Krause, gestatten geruhet, den Namen, den Stand und das Wap⸗ in seines Adoptiv⸗Vaters, des Oberst⸗Lieutenants a. D. gon Zinken, anzunehmen, und sich kuͤnftighin Krause ge⸗ annt von Zinken nennen und schreiden zu duͤrfen.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben deie Ober⸗Landesgerichts⸗ sath Bertram zu Insterburg zum Geheimen Justizrath zu ernennen geruhet.

Seine Majestaͤt Schullehrer Wendt nitz, das Allgemeine

11“ geruhet. 8. 8 1“

der Koͤnig haben dem evangelischen u Daubitz, im Regierungs⸗Bezirk Lieg⸗ hrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen

Mecklen⸗

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Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von burg⸗Strelitz ist von Neu⸗Strelitz, und

Seine Durchlaucht der regierende Herzog von Sach⸗ en⸗Koburg⸗Gotha von Gotha hier eingetroff3en.

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Zwischen Greifswald und St. Petersburg wird eine Verbin⸗ dung 1 258 Seehefschiften eingerichtet, welche fuͤr das Jahr 1829 in folgender Art statt findet: . 1

schen Greifswald geht ein Preußisches Dampfschiff nach⸗Roͤnne auf der Insel Bornholm am 1. und 16. Juni, am 1. und 16. zli, am 1. und 16. dgsg an 8 und 16. September, am 1. Und 16. October, jedesmal Nachmittags.. Bald nach der Ankunft im Hafen zu Roͤnne trifft das Dampf⸗ chiff „George the fourthy, gefuͤhrt vom Capitain P. Black, auf der Rhede bei Roͤnne ein, nimmt die von Greifswald angekom⸗ menen Reisenden faa . luina setzt dann seine Fahrt nach St. Pe⸗ ersburg ohne Aufenthalt fort. .

Ven Petersburg geht das Dampfschiff „Ceorge che fourth ab: am 8. und 23. Juni, am 8. und 23. Juli, am 8. und 23. August, am 8. und 23. September, am 8. und 23. October, jedes⸗

mal Morgens fruͤh. 1“ Dasse i ch 3 ½ taͤgiger Fahrt auf der Rhede bei Roͤnne Soglerge Frelt anhc g en Aufnahme derjenigen Rei⸗

ein, wo das Preußische Dampfschiff zur Aufna senden vense dsegen wird, welche nach Greifswald fahren wollen. Fuͤr die Fahrt von Greifswald nach Roͤnne und eben so von Anne nach Greifswald wird bezahlt pro Person 10 Kthlr. Personen geringen Standes, welche sich im Raume 8 der Schiffsmannschaft aufhalten, bezahlen nur 3 Rthlr. Fuͤr Kinder unter 10 Fghren wird die Haͤlfte bezahlt. Ein Wagen mit 4 Raͤbeernrn. . Ein Wagen mit 2 Naͤdern Ein Hund. .. 3 gferde werden vorerst auf dem befordert. ““ Die Preise auf dem Dampfschiffe „George the fourth“ sind zwischen Roͤnne und St. Petersburg: 88 Erste Kajuͤte.. 8 0 Duk. zwischen Lübeck und Petersburg 24 Dukaten.) Zweite Kajuͤte zwischen Lübeck und Petersburg 18 Dukaten. Dritte Kajuͤte .8 Gwischen Lübeck und Petersburg eben so viel) Kinder unter 10 Jahren zahlen die Haͤlfte. Ein Wagen mit 4 Naͤdern Ein Wagen mit 2 Raͤdern Ein Pferd 22 Ein Hund ““ „In Betreff der Bekoͤstigung auf diesem Schiffe ist Einrichtung getroffen worden: Zu Mittage jeden Tages die ganze Gesellschaft zu einem sehr billigen Preise, wozu sein Getraͤnkz sich selbst waͤhlt, angerichtet; zugleich ist ein

10 Rthlr. 6 Rthlr. 1 Rthlr.

Dukaten. Dukaten. Dukaten. Dukaten.

folgende wird fuͤr Jeder Buffet

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vorhanden, wo man sich Speisen und Getraͤnke zum Fruͤhstuͤck und Abend gegen festgesetzte sehr billige Preise waͤhlen und b stellen kann.

Die Reisenden werden schließlich darguf aufmerksam gemacht, daß sie zur Reise nach Rußland nothwendig mit einem, von einer Kaiserl. Russischen Gesandtschaft oder von einem Kaiserl. Rus schen Consul visirten Paß versehen seyn muͤssen, und also ohne solchen auf das Dampfschiff „George the fourth“ gar nicht aufge⸗ W“ 8 Berlin, den 19. 182.

8 1 . General⸗Post⸗Amt.

Bn;. Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗ Minister von Klewitz, von Merseburg. Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur

der 11ten Division, Freiherr Hiller von Gaͤrtringen,

von Breslau. 1 Der General⸗Major und Commandeur der 5ten Infan⸗

terie-Brigade, von Uttenhoven, von Frankfurt a. d. O.

Der General⸗Major und Commandeur der 5ten Land⸗

wehr⸗Brigade, von Rudolphi, von Frankfurt a. d. OQ. , Abgereist: Der Fuͤrst Trubetzkoj nach St. Peters⸗

Ausland.

Rußland.

Petersburg, 3. Juni. Gestern wurde das Namensfest Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Konstan⸗ tin Nikolajewitsch, das Namensfest Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch Großfuͤrsten Konstantin Pawlowitsch und das Namensfest Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Helena Pawlowna mit gehoͤrigem Gottesdienste gefeiert.

An diesem und dem vorhergehenden Abende war die Re⸗ sidenz erleuchtet.

Se. Majestaͤt der Kaiser haben geruhet, dem General⸗ 18

Major Godein IJ. als Belohnung fuͤr den ausgezeichnet guten Zustand der demselben anvertrauten Schule der Garde⸗Unter⸗ faͤhnriche und Junker den St. Annen⸗Orden erster Klasse zu ertheilen.

Ein, vom Minister des Innern gemachter Antrag we⸗ gen Errichtung von Feldscherer⸗Schulen bei den Kranken⸗ haͤusern der Collegien der allgemeinen Fuͤrsorge, hat, so wie das sich hierauf beziehende Reglement, die Allerhoͤchste Bestaͤ⸗ tigung Sr. Majestaͤt des Kaisers erhalten. 1

Aus Tiflis vom 2. Mai wird gemeldet, daß an eben dem Tage daselbst die Nachricht eingegangen ist, der Prinz Chosrew Mirza, juͤngerer Sohn des Abbas Mirza, welcher von der Persischen Regierung beauftragt worden, der unseri⸗ gen rechtfertigende Erklaͤrungen in Betreff des ungluͤcklichen Ereignisses, dessen Opfer unsere Gesandtschaft in Teheran gewesen ist, zu bringen, habe bereits den Araxes passirt, und befinde sich schon auf Russischem Gebiet. 8 b

Odessa, 27. Mai. Vom 22sten dieses Monats bis gestern sind hier aus den eroberten Haͤfen 7 von der Re⸗ gierung gemiethete Schiffe eingelaufen.

Die Regierung hat fuͤr das Museum von Kertsch einen Marmorstein erhalten, der auf der Stelle gefunden ward, wo fruͤher das alte Panticapeum stand; die Griechische In⸗ schrift sagt: „Exisias von Byzanz, Sohn des Deloptichus, widmete dieses Denkmal der Venus auf dem Grabe seines Bruders Phrasidemes.“ Nach der Form der Griechischen Buchstaben zu schließen, gehoͤrt diese Inschrift zu der Zahl der Denkmaͤler, die 2 oder 3 Jahrhundert vor der christlichen

Zeitrechnung existirten. Die Haupt⸗Fontaine der Stad

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