1829 / 167 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nerhalb dieses

ausstellen, die in bestimmten Zeitraͤumen heimzuzahlen sind.

eitraums dieser Verkauf nicht zu Stande ge⸗ bracht worden seyn, so werden Commissarien die nicht verkauf⸗ ten Guͤter schaͤtzen, und wenn einmal der Betrag der den alten Besitzern, ihren Erben oder denen, die rechtlichen Anspruch dar⸗ auf haben, schuldigen Summe bestimmt waͤre, so wird die Grie⸗ chische Regierung, in dem Maaße, als die Liquidationen erfolgt sind, den anerkannten Glaͤubigern Schuldscheine auf den Staat Verification der Ansyruͤche, so wie die Schaͤtzung des Eigenthums, wuͤrden einer gemischten Commission aus Griechischen und mu⸗

selmaͤnnischen Commissarien, in gleicher Zahl von beiden Seiten,

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anvertraut werden, die beauftragt werden soll, die Reclamativnen

⸗u empfangen und uͤber die Guͤltigkeit der ihr vorgelegten Urkun⸗

den zu entscheiden. b uͤberdie⸗ Grundsaͤtze fuͤr die Faͤlle bestimmen, wo die Anspruͤche der Re⸗ elamanten waͤhrend der Revolution verloren gegangen seyn soll⸗

eiden. Die Commission wird uͤberdies allgemeine

ten, und diese Grundsaͤtze sollen zur Kenntniß der interessirten Partheien gebracht werden. Um zwischen den Griechischen und Ottomanischen Commissarien die Schwierigkeiten aufzuldsen, zu de⸗ nen diese Operationen Anlaß geben koͤnnen, und zugleich ein geeignetes Verfahren zur Abkuͤrzung des Zeitraums dieser Liquldatiyn aufzustellen, und in jedem Falle eineé desinitive Entscheidung herbeizufuͤhren, soll eine Appellations⸗ und schiedsrichterliche Commission, aus Commissa⸗ rien der drei verbuͤndeten Maͤchte bestehend, eingesetzt werden, die in letzter Instanz uͤber alle Reklamationen zu entscheiden haben soll, in Betreff deren die Ottomanischen und Griechischen Com⸗ missarien sich nicht haͤtten verstaͤndigen koͤnnen. Suzerainetaͤt. Griechenland wird unter der Suzerainetaͤt der Pforte diejenige innere Verwaltung genießen, die am geeignetsten ist, ihm die re⸗ ligieunse und Handelsfreiheit, so wie das Eigenthum und die Ruhe, die ihm gesichert werden sollen, zu garantiren. In dieser Absicht wird sich diese Verwaltung, so viel wie moͤglich, den monarchischen Formen naͤhern, und soll einem Chef oder christlichen Prinzen an⸗ vertraut werden, dessen Autoritaͤt nach der Ordnung der Erstgeburt erblich seyn wuͤrde. In keinem Falle darf dieser Chef unter den Prin⸗ zen der Familien gewaͤhlt werden, die in den drei Staaten regieren, welche den Tractat vom 6. Julius unterzeichneten, und die erste Wahl soll im Einverstaͤndnisse zwischen diesen drei Hoͤfen und der Pforte u Stande gebracht werden. Zur Bezeichnung der Verhaͤltnisse der Lehnbarkeit Griechenlands zu dem Ottomanischen Reiche soll die Uebereinkunft getroffen werden, daß gußer der Bezah⸗ lung des jaͤhrlichen Tributs jeder Chef Griechenlands, wenn die erbliche Autoritaͤt auf ihn uͤbergeht, die Investitur der Pforte empfangen, und ihr bei seiner Gelangung zur Staats⸗ gewalt einen Zuschußtribut von einem Jahre bezahlen soll. Im Falle der Erloͤschung des regierenden Stammes wird die Pforte an der Ernennung eines neuen. Chefs Theil nehmen, so wie sie an der Wahl des Erstern Theil genommen haben wird. Amnestie und Auswanderungsrecht. sche Pforte wird eine volle und gaͤnzliche Amnestie proklamiren, damit in der Folge kein Grieche in dem Gebiete ihrer Staa⸗ ten wegen des Antheils, den er an der Insurrection Griechen⸗ lands genommen haben duͤrfte, beunruhigt werden kann. Die Griechische Regierung wird ihrerseits innerhalb der Graͤnzen Griechenlands alle Christen oder Muselmaͤnner, die an der entgegengesetzten Parthei Theil genommen haben, dieselbe Art von Sicherheit, genießen lassen. Die Pforte wird denjeni⸗ gen ihrer Griechischen Unterthanen, die das Tuͤrkische Gebiet zu verlassen wuͤnschen sollten, eine Frist von einem Jahre gestatten, um ihr Eigenthum zu verkaufen und frei aus dem Lande zu zie⸗ hen. Die Griechische Regierung wird dieselbe Befugniß denjeni⸗ gen Einwohnern Griechen lands gestatten, die es vorziehen sollten, auf das Ottomanische Gebiet zuruͤckzukehren. Die Handels⸗Ver⸗ haͤltnisse zwischen den Tuͤrken und den Griechen sollen sogleich, nachdem die in dem gegenwaͤrtigen Protokolle specisizirten Punkte geordnet sind, genauer bestimmt werden. Die Botschafter Frank⸗ reichs und Großbritaniens sollen beaftragt werden, von der Pforte die Aufrechthaltung des Waffenstillstandes zu reclamiren, von dem der Reis⸗Efendi in einem Schreiben vom 10. Sept. 1828 an die RNepraͤsentanten der Altianz im Archipel erklaͤrt hat, daß er von Seiten der Tuͤrken gegen die Grjechen factisch bestehe. Die drei Hoͤfe werden gleichfalls, indem sie sich auf das Daseyn desselben Waffenstillstandes, auf die Schritte, die sie zur Sicherung der Auf⸗ rechthaltung desselben thun, und auf die Unterhandlungen beru⸗ fen, die sie in Konstantinopel in der Absicht eroͤffnen sollen, das Schicksal Griechenlands zu hestimmen, reklamiren, daß die Griechen unverzuͤglich die Feindseligkeiten auf allen Punkten einstellen, und daß die provisorische Regterung Griechenlands die Griechtschen Truppen wieder in die Graͤnzen des von der Allianz garantirten Gebiets zurüͤckkehren lasse, das 2 uͤherschritten haben, ohne daͤß gleichwohl jeser letztere Schritt auf irgend eine Art der Frage wegen der kuͤnf⸗ tigen Begraͤnzung Griechenlands auf irgend eine Arr praͤjndiziren soll. So wie einmal die oben gangefuͤhrten Verfuͤgungen mit der Pforte abgeschlossen sind, so sollen sie, dem vj. Alrilel des Trae⸗ tats vom 6. JFulius gemaͤß, unter die Gargntie deüenigen unter⸗ zeichnenden Maͤchte gestellt werden, die fuͤr gicolich oder moͤglich halten sollten, diese Verpflichtu deinza ehen,De Halgft dieser Hand⸗ lung follen alsdann der Gegenstand weiterer Stipnlatiönen bosschen den hobhen Maͤchten, so. pig es der besagte Artikel angieht, werden. Gleichwoyl versteht es sich schog zjetzt, das die in Frage stehende Ca⸗ rantie Griechenland gegen jede Unternehmung oder feindselige Hand⸗ lung von Seiten der Pforte sichern wird. Die Botschafter Frankreichs und Großbritaniens werden keine Uebeveinkunft ab die sich von den oben angefuͤhrten Grundlagen entfernte. Ob⸗

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Die Ottomani⸗

gleich 9 Russischen Bevollmaͤchtigten repraͤsentirt zu werden, so es sich doch, daß dieselbe Unterhandlung durch die Repraͤsent

ten der Hoͤfe von London und von Paris, im Namen Ziun lands, wie im Namen Englands und Frankreichs, gefahrt 8 den wird; daß alle Vorschlaͤge ausdruͤcklich von Sesten der ze contrahirenden Maͤchte des Tractats vom 6ten Juli zu mach sind, und daß keine Forderung, die dahin zielte, Rußland i telbar oder unmittelbar von der betreffenden Unterhandl

oder ihren Resultaten ausschließen zu wollen, jemals zugestn den werden kann. Die Botschafter Frankreichs und Englan werden sich durch alle in ihrer Gewalt stehenden Mittel befhr ben, in moͤglichst kuͤrzester Zeitfrist den Beitritt der Pforte 1 den Vorschlaͤgen, die sie ihr zu machen beauftragt sind, zu 1 halten. Unter allen Verhaͤltnissen werden sie von der Tür schen Regierung schnelle Antworten auf diese Vorschlaͤge si ausbitten. Die offtciellen Berichte, zu denen diese Unterhang lungen Anlaß geben duͤrften, sollen von den beiden Bevollme

tigten gemeinschaftlich verfaßt und in dreifacher Ausfertigug unterzeichnet werden, wovon eine an jede der contrahirten, Maͤchte uͤbersandt werden wird. Gegenwaͤrtiges Protokoll wird dem, was die Grundlagen der Unterhandlungen, welche die Ba schafter mit der Pforte zu eroͤffnen, und das Verfahren, das sienn Laufe dieser Unterhandlungen zu befolgen haben, betrifft, ihna statt einer Instruction dienen. Der Bevollmaͤchtigte Sr. Maicii des Kaisers von Rußland hat foͤrmlich erklaͤrt, daß er von seine Souvergin autorisirt sey⸗ darein zu willigen, daß die Böotschesie Frankreichs und Englands mit der Tuͤrkischen Regierung im N⸗ men Sr. Kaiserlichen Majestaͤt unterhandeln, und daß er von hie⸗ sem Augenblicke an die besagten Botschafter als mit den nitsigeg Vollmachten versehen betrachtet, um von Seiten Rußlan nug den oben angegebenen Grundlagen und Bedingungen zuwee⸗

handeln. Die Bevollmaͤchtigten Frankreichs und Englands an angekuͤndigt, daß, in Folge dieser Erklaͤrung, und in der Aiset den Zweck des gegenwaͤrtigen Protokolls zu vollztehen, die Repeisa⸗ tanten ihrer Hoͤfe bei der Pforte sich, ohne daß es weiterer Fdrmiich ten beduͤrfte, fuͤr hinlaͤnglich autorisfirt halten wuͤrden, sowohl s NVamen des Kaisers von Rußland, als in dem ihrer respeezhe Souverains zu unterhandeln, und daß sie den Befehl erhalig sollten, sich unverzuͤglich nach Konstantinopel zu begeben, um h Unterhandlungen im Collectiv⸗Namen der drei Verbuͤndeten, im in den oben in gemeinschaftlichem Einverstaͤndniß bestimmm Grundlagen und Bedingungen gemaͤß, zu erdͤffnen. (Unte Aberdeen. Fuͤrst v. Polignac. Lieven. V

Eben dieses Blatt enthaͤlt auch noch das 7a

veesteg

stehende Schreiben von der Servischen Graͤnze, MA

Mai. „Fast taͤglich treffen jetzt Nachrichten vom Kriez⸗ Schauplatze zu Belgrad ein, und es herrscht bei di Tuͤrken die groͤßte Thaͤtigkeit. Die Behoͤrden haltt auf alle Fremden ein wachsames Auge, und haben den Poh tikern der Kaffeehaͤuser Vorsicht in ihren Aeußerungen empfch len. Also hoͤrt man dort allein von Siegen der Trfef sprechen, wiewol von Tuͤrkischer Seite nichts auf offieinen Wezge uͤber die Kriegsereignisse bekannt gemacht wird. G⸗

soll das Gefecht bei Pravadi am 17. *) Mai zum Vorthell der

Tuͤrkischen Waffen ausgefallen seyn, obgleich der Geoß Wer den Kampf aufgab und sich zuruͤckzog. Man versichert, die

Tuͤrkische Artillerie, die wirklich seit dem vorigen Feldzut⸗

bedeutend ausgebildet worden ist, so wie die regulaire Jw fanterie, haͤtten dabei vortreffliche Dienste geleistet. Ueda⸗ haupt fangen die Ottomanen jetzt an, die Europaͤische Disch plin zu wuͤrdigen: in der Affaire bei Pravadi, die in offenem Fel⸗ vorsiel, sollen die Truppen eine ungewoͤhnliche Geschicklichkal und Standhaftigkeit gezeigt haben. Der Groß⸗Wesir, da sich nach Schumla zuruͤckgezogen hat, will nun mit 40,00 Mann gegen Silistria marschiren, um diese Festung, welche angeblich 16,000 Einwohner und 12,000 Mann Garnisel zaͤhlt, zu entsetzen. Hussein Pascha, der in diesem Augey blick zu Rusischuk commandirt, hat Befehl, einen Theil sih ner Truppen mit der Besatzung von Turtukai zu vereinigen, und ebenfalls gegen Silistria zu marschiren, um bei dem N griffe die Flanke des Groß⸗Wesirs zu decken. Daraus schuül

hervorzugehen, daß das Belagerungs⸗Corps vor Giuraent nicht bedeutend sey.

Die Russen sollen vor Silistria 35,00 Mann haben. Es ist natuͤrlich, daß die Tuͤrken Alles all bieten werden, um diesen Platz zu behaupten, und es duͤrfte hier wohl zu einem groͤßern Tveffen kommen, das auf der Fortgang des Feldzugs viel Einsluß haben kann, Die Con⸗ greveschen Raketen, welche seit ihrer Ersindung bei allen An⸗ meen mit so großem Erfolge in Anwendung gebracht wul⸗ den, sind durch einen Englaͤnder bei den Tuͤrken eingefuͤhtt worden, die sich davon besonders in dem coupirten Terrain des Balkan⸗Gebietes großen Nutzen gegen die Rei terri versprechen. Der Pascha von Belgrad, dem die Bewa⸗

ichen ioͤnnen,

Zeitung unter den Nachrichten vom K

*) Man lese uͤber dieses Gefecht den in Nr. 154 der Staatt⸗

atze beßindli

chen amtlichen Bericht. , h

Rußland einwilligt, bei dieser Unterhandlung von keinel

hunsz

wanige Stoͤrungen; er hat den Servischen Häuptlingen

udeuten lassen, daß er sie fuͤr jede Unordnung verantwort⸗

ich mache, Einige Servier sollen naͤmlich mit den Russi⸗ in Befehlshabern und Beamten in heimlichem Einver⸗

indnisse stehen, und ihnen fortwaͤhrend genaue Nachrichten

sher die Lage des Landes zusenden. 4

Der Oesterreichische Beobachter meldet Folzendes: n Korfu hatte man die Nachricht von der am 17. Mai er⸗

oigten Uebergabe des festen Platzes Missolunghi (der sich

eit dem 22. April 1826 wieder im Besitze der Tuͤrken be⸗ unden hatte) an die Griechen erhalten. Die Korfu⸗Zei⸗ ung vom 23. Mai enthaͤlt hieruͤber folgende Anzeige: „Die tistungen Missolunghi und Anatolico sind gegenwaͤrtig in der Gewalt der Griechen. Dieses Ereigniß hat am 17. Mai hne den geringsten Verlust und mittelst Capitulation statt efunden. nLeiten der Griechen mittelst des bekannten Varnachioti macht worden zu seyn. Anfangs wor die Besatzung ent⸗ clossen, sie zuruͤckzuweisen, im Verfolge der Unterhandlun⸗ en wurden sie jedoch angenommen und puͤnktlich vollzogen. bheißt, man habe zu Missolunghi eine große Menge von riegsvorroͤthen und Kanonen vorgefunden, da der Seras⸗ er den groͤßten Theil des Artiller⸗«⸗Wesens, welches er bei er Belagerung dieses Platzes angewendet, dort gelassen gte. Nach der Uebergabe von Missoluͤnghi haben 3000 siechen den Weg gegen Athen eingeschlagen; der Rest ver⸗ 6 die Gegend von Missolunghi, um sich mit den in Epirus fundlichen Truppen in Verbindung zu setzen.“

„Die Korfu⸗Zeitung vom obgedachten Tage enthaͤlt wher nachstehenden Artikel: Nach den aus Alexandria in 17 agen (also vom 6. Mai) uns zugekommenen Nachrichten,

U die Aesyptische Land⸗Expebition, die zur Unterstuͤtzung der

pferte nach Asien abgehen sollte, verschoben worden seyn; n Linienschiff und vier Fregatten des Sultans, dann gegen hanzig Corvetten und Briggs des Pascha von Aegypten gen im Hafen von Alexandria in segelfertigem Stande, um ich Konstantinopel abzugehen. Die Getreide⸗Einkaͤufe in eexandria waren fuͤr den Augenblick eingestellt, und zwar s die Regierung die Verladuns von mehr als 300,000 Kilo ch Konstantinopel beendigt haben wird, welches Getreide ch den, den Dardanellen zunaͤchst gelegenen Haͤfen Klein⸗ fens verschifft werden sollte. Weder der Hafen von Ale⸗ ndria, noch die Insel Kandia waren blokirt. Nach letzte⸗ ist die Einfuhr jeder Gattung Waaren, mit Ausnahme n Kriegsmunition und Truppen, gestattet; es bestand auf ser Insel zwischen den Griechen und Tuͤrken eine Art von affenstillstand.“ 28 „In einem Schreiben aus Korfu vom 25. Mai heißt Gaͤnzlicher Mangel an Lebensmitteln hat die Tuͤrkische tsatung von Missolunghi genoͤthigt, die Festung den Grie⸗ n mit Capitulation zu uͤbergeben. Außer der Fregatte Hellas“, an deren Bord sich Miaulis befand, sollen auch Corvette „Hydra“, das Dampfschiff „Karteria“ und drei dere Kriegs⸗Fahrzeuge der Griechen zur Zeit der Capitu⸗ ion von Missolimghi in den dortigen Gewaͤssern vor An⸗ gelegen haben. Die Blokade von Prevesa und der he gelegenen Kuͤstenstrecke ist nunmehe (in Folge der am „Mai erlassenen Proclamation) aufgehoben, und am 16ten M. entfernten sich die meisten dort befindlichen Griechi⸗ n Schiffe. Inzwischen wurde dennoch zur Vorsicht von hiesigen Regierung kund gemacht, daß Handels⸗Fahr⸗ ge, die nach Prevesa segeln wollten, von der hier vor An⸗ liegenden Englischen Bombarde „Aetna“ unter Convoi nommen werden sollen, und die Kriegsbrigg „Ferret“ ist Alsten gleichfalls nach den Gewaͤssern von Prevesa zum chutze der Kauffahrer abgegangen. Vorgestern langte die glische Bombarde „Infernal“ von Alexandria in 27 und Malta in 5 Tagen kommend hier an, und gestern legte die Englische Fregatte „Dartmouth“, Capitain Thomas lowes, von Malta in zwei Tagen kommend, hier vor tr. Der Coukrier de Smyrne vom 10. Mai meldet s Alexandrien vom 23. April: „Der Tag des Abmar⸗ * der Truppen nach Klein⸗Asien ist noch immer nicht fest⸗ ezt. In Kairo, wo man den Vice⸗Koͤnig erwarnter, dauern Raͤstungen fort. Ueber die Schiffe, welche mit Getreidela⸗ igen fuͤr Konstantinopel im hiesigen Hafen liegen, ist noch his bestimmt. Der Vice⸗Koͤnig erwartet entscheidende achrichten von der Pforte daruͤber: ob er die fruͤher erhal⸗ en Befehle in Betreff dieser Ladungen jetzt bei der Blo⸗ he der Dardanellen ausfuͤhren soll, oder nicht. Den Schiffs⸗ bitainen, welche bei der Regierung anfragten, was mit nen geschehen werde, ist versprechen worden, daß man ih⸗

Serviens anvertraut ist, trifft kraͤftize Anstalten gegen

Die ersten Vorschlaͤge zur Capitulation scheinen

Bereins mit 300 Stuͤck Friedrichsd'dr angekauft. Sieger zunaͤchst kam der braune Hengst „Masaniello“ (aus

nen das Noͤthise in wenig Tagen bekannt machen werde Der Englische Tonsul Barker feiert heute das Nam ensfes

seines Souverains. Das Englische Bombenschiff „Jufernal⸗ gab die uͤblichen Salurschuͤsse, welche von den andern Schiffen erwiedert wurden.“ 8 Dasselbe Blatt sagt: „Die letzten aus Griechenland hier angekommenen Schiffe bringen folgende Nachrichten von dort mit: der Praͤsident hat vom Marschall Matson eine Million Franken als einen Theil der ruͤckstaͤndigen Franzoͤsischen Sub⸗ sidien⸗Gelder erhalten. Mit der Haͤlfte dieser Suͤmme sol⸗ len die Einwohner von Morea in Stand gesetzt werden, ihre Felder zu bebauen. In Argos haben die Wahlen der Abgeordneten fuͤr den National⸗Congreß begonnen. Da die allgemeine Meinung dahin geht, den Praͤsidenten selbst zum Repraͤsentauten zu waͤhlen, so hat man diejenigen, welche andrer Meinung waren, gewaltsam aus den Wahl⸗Versamm⸗ lungen entfernt. Der Praͤsident wurde darauf einstimmig zum Volks⸗Repraͤsentanten ernannt. In Napoli di Romania und Malvasia sind die Formen zwar schonender gewesen, haben aber dasselbe Nesultat, nämlich die Erwaͤhlung des Praͤsibenten zum Revpraͤsentanten, zur Folge gohabt. Die Regierung besorgte, daß in Calavrita, Zaimi, der dor geboren ist, gewaͤhlt werden moͤchte, und hat deshalb eine Commission ernannt, um Zaimi zu entfernen. In Aegina sagte man, es sey der Zweck des Praͤsidenten, durch die Ma⸗ joritaͤt der Deputirten auf dem National⸗Tongresse die Er⸗ klaärung abgeben zu lassen, daß sie außer Stande seyen, sich mit den Angelegenheiten der Nation zu beschaͤftigen, bevor die Graͤnzen Griechenlands definitiv festgestellt waͤren; darauf soll der Congreß den Praͤsidenten bitten, seine Verwal⸗ tung in der bisherigen Art fortzusetzen. Marschall Mai⸗ son, der den Oberbefehl dem General Schneider uͤber⸗ geben hat, bereist Morea und wird wahrscheinlich mit dem Praͤsidenten an einem befehligte Punkte zusam⸗ mentreffen. Zwischen Aegypten, Karamanien und Kan⸗ dien ist kein Russisches Schiff mehr zu sehen. Nur eine Griechische von Tombast beschuͤtzte Torvette kreuzt vor den Haͤfen der Insel und hat neulich ein Oesterreichisches Schiff verhindert, in Kanea einzulaufen5”5⁴

r as, e.n8 Fen Ka wd. 8233

Berlin, 17. Juni. Se. Maj. der Koͤnig haben, Gelegenheit der hohen Vermaͤhlung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm, dem Oberbuͤrgermeister Buͤsching Drei⸗ tausend Thaler aus Allerhoͤchst Dero Chatoulle fuͤr die hie⸗

sigen Armen zustellen zu lassen geruhet.

Den fruͤheren Festlichkeiten zur hohen Vermählungse Feier Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Withelm reihete sich gestern Abends eine große Frei⸗Redoute im Koͤnigl. Opern⸗ hause an. Der Koüͤnigl. Hof verherrlichte in der zehnten Stunde durch Sein Erscheinen diesen festlichen Abend, und hielt in dem bereits mit Masken angefuͤllten Saale einen Umzug. Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland so wie saͤmmtliche Prinzessinnen erschienen in einer eben so rei⸗ chen als malerischen Russischen Landestracht. Die Aller⸗ hoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften begaben Sich demnaͤchst in die Koͤnigliche Loge und sahen von hier aus dem bunten Wogen der Masken, deren Zahl aͤußerst bedeutend war, noch eine Zeit lang zu. An zwei großen Buͤffets wurden Erfri⸗ schungen aller Art dargeboten. Das Fest endete erst um 4 Uhr Movczens. 4

Das erste große Pferberennen, veranstaltet von dem „Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde⸗Dressur in den Preußi⸗ schen Staaten“ fand heute Vormittags statt, und zwar auf einem, links von der Potsdammer Chaussee, zwischen den Doͤrfern Steglitz und Lichterfelde befindlichen Grundstuͤcke. Die Rennbahn war auf einer Strecke von 10,090 Fuß Meile) abgesteckt und zum Theil von eigends dazu errichteten Tribunen umgeben.

Se. Maj. der Koͤnig, Ihre Maj. die Kaiserin von Ruß⸗ land, J. J. K. K. H. H. die Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnigl. Hauses, Ihre Durchl. die Fuͤrstin Liegnitz, Se. Durchl. der Fuͤrst von Anhalt⸗Dessau nebst Gemahlin K. H., und Se. Durchlaucht der Herzog von Sachsen⸗Koburg⸗Gotha verherrlichten das in der Klb⸗ unserer Residenz zum ersten Male gesehene Schauspiel durch Ihre Gegenwart.

Den Anfang machte ein „Rennen in der freien Bahn“, an welchem fuͤnf Pferde Theil nahmen. Der braune Hengst „Leonarde“ des Herrn Ober⸗Amtmann Meyer trug den dop⸗ pelten Sieg davon und wurde demnach fuͤr —* des

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dem Trakkehner Haupt⸗Gestuͤte) des Herrn Grafen von Re⸗

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