1829 / 168 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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umstoßen, oder sich dem Troste der Religion entziehen zu wollen; aber das Land verlangt solche Geistliche, welche die Beduͤrfnisse der Zeit erkennen, solche Geistliche, die durch ihre Einsichten uͤber jeden Aberglauben, und durch ihre Tu⸗ genden uͤber jedes Laster erhaben sind. Man hat in dieser Versammlung die Frage aufgeworfen, ob die Verordnungen vom 16. Juni auch gehoͤrig zur Ausfuͤhrung gekommen sind. Ja, m. H., sie sind mit den, den Bischoͤfen gebuͤh⸗ renden Ruͤcksichten, aber mit der Puͤnktlichkeit vollzogen worden, die gleichfalls eine Pflicht der Regierung war. Wenn noch einige Mißbraͤuche bestehen sollten, so sind sie mir unbekannt, und sie wuͤrden eingestellt werden, sobald sie zu meiner Kenntniß kaͤmen. Sie werden hieraus mit Ver⸗ gnuͤgen entnehmen, m. H., daß der Friede und die Eintracht, die augenblicklich in dem Schooße der Kirche gestoͤrt waren, eendlich gluͤcklich wieder hergestellt sind, daß das Vertrauen aufs Neue erwacht, Ruhe in die Gemuͤther zuruͤckkehrt, und daß von einer voruͤbergehenden Uneinigkeit, worauf der Geist des Boͤsen und der Partheiwuth die strafbarsten Hoffnungen gruͤndete, bald nichts mehr als eine dunkele Er⸗ innerung zuruͤck bleiben wird, die man wo moͤglich ganz und gar zu verwischen suchen sollte. Die Minister des Koͤnigs hegen persoͤnlich Ehrfurcht vor der Religion; sie wissen aber auch, daß ihre heiligste Pflicht darin besteht, die Vorrechte der Krone zu beschuͤtzen und die Graͤnze festzuhalten, welche die geistliche von der weltlichen Macht trennt; sie lassen dem Eifer und der Froͤmmigkeit des Clerus volle Gerechtig⸗ keit widerfahren; um indessen das Reich der Religion um so sicherer zu bewahren, werden sie stets darauf bedacht seyn, die Rechte der Krone aufrecht zu erhalten; sie werden zu die⸗ sem Behufe das Gesetz des Staates eben so handhaben, als die Geistlichkeit ihrerseits durch Beispiel und Ueberredung das Gesetz Gottes zu handhaben hat. Sollte die Religion noch Feinde unter uns haben, so wird sie durch ihre Wohlthaten uͤber dieselben siegen und sich bald die allgemeine Liebe erwerben, die ihr, als der Stuͤtze der menschlichen Gesellschaft, gebuͤhrt.“ Hr. Cunin⸗Gridaine trug auf verschiedene Ersparnisse an, und behielt sich die Vertheidigung seiner Vorschlaͤge bis zu den Berathungen uͤber die einzelnen Artikel des Budgets vor. Hr. v. Sainte⸗Marie trat zu Gunsten der Aus⸗ gaben des geistlichen Ministeriums auf; er stellte eben einen Vergleich zwischen der Geistlichkeit zu Zeiten der constituiren⸗ den Versammlung, und der jetzigen an, als er in seinem Vortrage durch ein mit Hagelschlag verbundenes heftiges Gewitter gestoͤrt wurde, welches die Scheiben an der Decke

des Saales, wodurch das Licht in denselben faͤllt, dergestalt

zerschlug, daß der Regen hineindrang. Die Sitzung wurde durch diesen Vorfall eine Zeitlang unterbrochen. Nachdem die Deputirten ihre Plaͤtze wieder eingenommen hatten, setzte Hr. v. Sainte⸗Marie seine Rede fort und stimmte zuletzt zu Gunsten des ganzen Budgets. Hr. Marschal eiferte gegen

die zahlreichen Congregationen, die ganz in die Fußtapfen des Je⸗ suiten⸗Ordens traͤten und denen die Minister nicht zu steuern ver⸗ moͤchten; auch behauptete er, daß die Verordnungen vom 16. Juni, obgleich die Regierung dieselben erst dem Exsequatur des Papstes habe vorlegen muͤssen, dennoch nicht uͤberall zur Alusfuͤhrung gekommen seyen; zuletzt erhob er sich gegen die Besoldungen der Cardinaͤle, welche seiner Meinung nach von dem Roͤmischen Hofe bezahlt werden muͤßten. Nach Hrn. Marschal bestieg der Minister der geistlichen Angele⸗ genheiten zum zweitenmale die Rednerbuͤhne, um die Mei⸗ nuͤngen und Beschuldigungen des vorigen Redners zu wider⸗ legen und zuruͤckzuweisen; er habe (aͤußerte er unter Anderm)

in Betreff der obgedachten Verordnungen, die er immer als durchaus weltlich betrachtet habe, mit dem Roͤmischen Hofe

in keinerlei Weise correspondirt, und es sey daher voͤllig falsch, wenn man behaupte, daß die Zustimmung des Papstes dazu, als zu einer Glaubenssache, eingeholt worden sey. Herr von Caqueray trat auch noch gegen Herrn Marschal auf. Seine Behauptung, daß dieser, der ihm eben nicht von den religioͤsesten Gesinnungen beseelt zu seyn scheine, der Regierung die schreiendste Ungerechtigkeit vorgeschla⸗ gen, indem er verlangt habe, daß man der Geistlichkeit jede Unterstuͤtzung von Seiten des Staates entziehe, erregte den lebhaftesten Unwillen der linken Seite. Das Gehalt des Ministers (120,000 Fr.) wurde hierauf unverkuͤrzt bewilligt; die Besoldungen der Beamten der Central⸗Verwaltung (250,000 Fr.) aber um 30,000 Fr. herabgesetzt. Ueber das Gehalt der Cardinaͤle, Erzbischoͤfe und Bischoͤfe (1,155,000 Fr.) er⸗ heob sich eine weitlaͤuftige Discussion, woran der Mar⸗ gquis v. Cordoue, der Baron v. Montbel, Herr Thil, der Minister des Innern und der Koͤnigl. Commissair Abbé von la Chapelle Theil nahmen. Die auf dieses Kapitel in Antrag gebrachten Ersparnisse von resp. 145,000

100 Fr. verurtheilt.

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und 125,000 Fr. wurden beide verworfen. Fuͤr die gesamn

uͤbrige Geistlichkeit werden 26,796,500 Fr. verlangt, wor⸗ die Herren Cunin⸗Gridaine und v. Corcelles eine von 976,500 Fr. vorschlugen, als diejenige Summe, wel

den stellvertretenden Pfarrern und Vicaren zu ihren Bes

dungen zugelegt werden soll. Der Minister des Inne

widersetzte sich dem Vorschlage, waͤhrend Hr. Dupin d

daß me des Genenan

Rede

Aeltere demselben mit dem Bemerken diesen Zuschuß fuͤglich auf den Etat bes der Geistlichkeit entnehmen koͤnne. Als der im Laufe seines Vortrags von der rechten Seite mehrme unterbrochen wurde, bemerkte der Praͤsident, dergleichen; staͤndige Stoͤrungen waͤren ein wahrer Skandal und nna⸗ ten jede Discussion unmoͤglich. Nachdem der Minis des Innern am Schlusse der Sitzung nochmals zu Gu sten der Besoldungen der niederen Geistlichkeit aufgetren war, wurde der obgedachte Vorschlag der Herren Cunin,Gh daine und von Corcelles (wegen einer Ersparniß von 976,9 Fr.) mit starker Stimmen⸗Mehrheit verworfen und das 9 treffende Kapitel unverkuͤrzt bewilligt. Am folgenden Nqu sollten die uͤbrigen Kapitel des Budgets des geistlichen M nisteriums zur Berathung kommen, und man wollte sich ze naͤchst mit dem Budget des Ministeriums des Innern h schaͤftigen. Die Sitzung wurde um 6 ½ Uhr aufgehoben.

Paris, 12. Juni. Der gestrige Moniteur enttst in⸗ vom 10. d. M. datirte und vom Kriegs⸗Minister connazet nirte Koͤnigl. Verordnung in Betreff der Militair,⸗amne danturen. Dieses Corps soll hinfuͤhro einen Theil des neralstabes der Armee ausmachen und aus 20 Militait ,J tendanten, 35 Unter⸗Intendanten erster Klasse, 50 Un Intendanten zweiter Klasse, 80 Unter⸗Intendanten diitt Klasse und 25 Adjuncten bestehen. Die Militair⸗Intendan ten rangiren zwischen den General⸗Majors und den Oberst die Unter⸗Intendanten zwischen den Obersten und den Obe Lieutenants, und die Adjuncten zwischen den Batailbme Chefs und den Capitains.

Im Justizfache haben neuerdings große Befoͤrderung statt gefunden. 1

Die AQuotidienne erzaͤhlt nach einem andern Blanl das sie nicht naͤher bezeichnet, Folgendes: „Als am Veezen genen Donnerstage das Buͤreau der Deputirten⸗Kammer e Koͤnige ein von dieser Kammer angenommenes Gesetz reichte, sagten Se. Maj. mit ernster Miene zu einem der putirten: „Mein Herr, Sie haben mich falsch verstanden; ich noch der Bruder des Koͤnigs war, konnte ich allerdfn einigen mir befreundeten Deputirten Entschaͤdigungen alen aber was dem Bruder des Koͤnigs freistand, hat der Koͤrie niemals gethan.“

Briefe aus Madrid vom 1. Juni Abends spreche von einer gaͤnzlichen Veräͤnderung des Spanischen Mirist riums. Graf von Ofalia wuͤrde danach Minister der eug waͤrtigen Angelegenheiten, Herr Arjona Justiz⸗Minister, G neral Quesada Kriegs⸗Minister, und der Marquis von! menara Finanz⸗Minister werden. Der Name des kuͤnfti Marine⸗Ministers wird nicht angegeben.

Saͤmmtliche Theater in Spanien sind wegen des Tae der Koͤnigin auf drei Monate geschlossen. Der Direktort Theaters von San⸗Sebastian wird Darstellungen in 9. yonne geben; eine andere Truppe spielt schon in Perpigne Das Journal du Commerce spricht den Wunsch u daß eine Spanische Schauspieler⸗Gesellschaft dem Beisyl der Deutschen folgen, und Gast⸗Vorstellungen in Parisg ben moͤge.

Mehrere Portugiesische Officiere haben sich mit einm Gemeinen am 6. d. M. in Hävre eingeschifft; unter vhe befindet sich der Graf Villaflor, der nach Terceira geht,“

beitrat,

mit der dortigen Regentschaft die Maaßregeln zu verateg

den, die unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden in Genmc schaft mit den uͤbrigen ausgewanderten Portugiesen zut greifen seyn moͤchten.

Aus Lissabon sind Briefe bis zum 26. Mai eingegle gen. In Folge heftiger Streitigkeiten, die an verschiedenn Orten zwischen den Anhaͤngern Dom Miguel's und den stitutionnellen ausgebrochen sind, ist eine große Anzahl 1 ser Letzteren verhaftet worden.

Am 6ten d. M. haben sich in Haͤvre gegen 300 al wandernde Schweizer auf dem Schiffe „Great⸗Britain“ ul New⸗York eingeschifft.

Das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Bordeaux hat am 5. 8.¹ drei Individuen, welche Wein durch bleierne unter die Stu mauer hinweg geleitete Roͤhren in die Stadt geschmugs hatten, zu sechsmonatlicher Haft . einer Geldbuße ne

Ersparn

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Ulanbd..

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Großbritanien und SSs 82

gondon, 13. Juni. Der Herzog von Cumberland be⸗ ine am Mittwoch ein großes Diner, das Graf von Fal⸗ outh veranstaltet hatte, und wozu die auserlesenste Gesell⸗

aft sich zusammenfand. „Das schon fruͤher verbreitete Geruͤcht,“ heißt es in nem hiesigen Morgenblatt, „daß Se. Majestaͤt den Ober⸗ ffehl uͤber die Armee dem Herzoge von Cambridge anzuver⸗ auen wuͤnschen, gewinnt immer mehr Festigkeit. Gewiß ist daß der Herzog bald in England seyn wird. Es ist ein daus fuͤr ihn gemiethet worden, das jetzt zu seinem Em⸗ ange vorbereitet wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird jan jedoch vor der Ankunft des Herzogs keinen entscheiden⸗ en Schritt in dieser Angelegenheit thun.“ 1

Kiewohl der Courier bereits mehrere Male wider⸗ goochen, behauptet die Morning⸗Chroniele doch noch mer, daß zwischen Herrn Peel und dem Lord⸗Kanzler ernst⸗ he Differenzen obwalten. Ersterer hat bekanntlich die Bill z Letztern, zur Vereinfachung und Beschleunigung des gozeß⸗Ganges im Kanzlei⸗Gerichtshofe, als sie zur Delibe⸗ tion ins Unterhaus kommen sollte, zuruͤckgenommen, oder elmehr bis zur naͤchsten Session verschoben. Da nun der d⸗Kanzler im Oberhause ausdruͤcklich erklaͤrte, daß es noth⸗

dig sey, die Bill sobald als moͤglich in ein Gesetz zu ver⸗ ündeln, so folgerte daraus die Morning⸗Chroniecle ne Entzweiung der beiden Minister, und berichtet nun, daß Bill ohne Vorwissen des Lord⸗Kanzlers verschoben wor⸗ e. Der Courier erklaͤrt jedoch diese Angabe, so wie alles nöere, was auf die Entzweiung der Minister sich bezieht, ir eine Erfindung.

Dem Examiner zufolge soll Hr. Brougham durch den herzog von Wellington aufgefordert worden seyn, in die bienste der Regierung zu treten. Herr Brougham zeigte ch auch willig dazu, doch hat man noch keine Stelle auf⸗ nden koͤnnen, die dem ehrenwerthen Herrn annehmlich er⸗ ien. Man wollte ihn Anfangs zum Master of the rolls achen; da inzwischen Sir John Leach von seiner fruͤheren rankheit wieder hergestellt wurde, so ist er auch nicht wil⸗ as, sein AUmt dem Hrn. Brougham abzutreten. Jetzt heißt

nun, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, daß der Lord⸗Kanz⸗ r resigniren will, daß Sir James Searlett sein Amt und gegen Herr Brougham das eines General⸗Anwalds erhal⸗ n wird. Unsere Justiz⸗Beamten wollen diesem Geruͤchte zwischen noch keinen rechten Glauben schenken.

In der Versammlung, worin der Gemeinde⸗Rath von don beschloß, dem Verlangen des Oberhauses sich zu fuͤ⸗ en und die begehrten Rechnungen vorzulegen, sprach man ch sehr heftig gegen mehrere Lords aus. Namentlich sagte rIlderman Wood von den Lords Londonderry und Durham, ihre Opposition wider die Bill in Bezug auf die neue ondon⸗Bruͤcke nur aus Eigennutz hervorgehe. Denn da eide Lords, fuͤgte er hinzu, von ihren Besitzungen sehr viele Steinkohlen nach London senden, so fuͤrchteten d. poll, den jene Bi!l auf diesen Artikel gestattet, benachtheiligt u werden, und dringen daher auch so heftig auf die Rech⸗ sungs⸗Vorlegungen des Gemeinde⸗Raths.

Lord Stourton, katholischer Pair, laͤßt jetzt durch die gätungen erklaͤren, daß er sich bei der letzten Versammlung er Britisch⸗katholischen Association deshalb der Votirung ijns Dankes fuͤr Herrn O Connel widersetzte, weil er von lem Grundsatze ausging, daß die Katholiken von dem Mo⸗ mente an, da die Emancipations⸗Bill ertheilt war, aufhoͤren üßten, vor dem Publikum in der Eigenschaft einer selbst⸗ tändigen Corvoration zu erscheinen. Nicht mehr einen ab⸗ esonderten, sondern einen innig damit verbundenen Theil es großen Ganzen bildeten jetzt die Katholiken; daher haͤt⸗ en sie auch keine Adresse an den Thron erlassen, keine Dank⸗ agungen an ihre parlamentarischen Freunde, und darum bielt er (Lord Stourton) Dank an Herrn O' Connell zu votiren. 8 Das Recht des Herzogs von Cumberland auf den graͤf⸗ ichen Titel von Armagh und auf eine Stimme bei Irlaͤn⸗ sischen Pairs⸗Wahlen ist bereits anerkannt, und bedarf zu einer Ausuͤbung nur noch weniger Foͤrmlichkeiten.

In Dublin fand vor Kurzem eine sehr zahlreiche Ver⸗ ammlung der Freunde buͤrgerlicher und religioͤser Freiheit att, in welcher der Beschluß gefaßt wurde, atholischen Rente gehzrende Summe von 5000 Pfund zu den Kosten der bevorstehenden Wahl in Clare zu verwenden; nur zwei Stimmen hatten sich gegen diesen Beschluß erhoben.

Der Graf v. Darnley hat dem Koͤnige eine Bittschrift iberreicht, worin er auf den Titel eines Herzogs von Lennox Anspruch macht. 6“

Zu dem Geruͤchte, daß Graf Capodistrias die Praͤsident⸗

sie durch den

es auch fuͤr angemessen, keinen

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schaft Griechenlands niederlegen will, macht der Courier die Bemerkung, daß es dem Grafen niemals Ernst damit gewesen sey, sein Leben in Griechenland zu beschließen; das Geruͤcht duͤrfte sich daher fruͤher oder spaͤter bestaͤtigen. 3 Geebsstern sind Depeschen von unserm Residenten zu Ae⸗: gina, Herrn Dawkins, datirt vom 22sten v. M., hier ein-⸗ getroffen, in denen die Capitulationen von Missolunghik,;,“ Anatoliko und Lepanto officiell gemeldet sind. Auch uͤber..— brachte der Staatsbote Contini Depeschen des Lord⸗Ober⸗ S8 Commissairs vom 30sten v. M. General Church hatte den 1 Befehl uͤber die Griechischen Truppen niederlegt und sich nach Aegina begeben, um sich mit dem Praͤsidenten uͤber die ihm anstoͤßige Ernennung des Grafen Augustin Capodistrias zu besprechen. 4

In der City ist wieder von Absendung zweier Linien⸗ schiffe und eben so vieler Fregatten nach dem Mittellaͤndi-⸗ schen Meere die Rede. -

Der Globe enthaͤlt ein Schreiben, dessen Verfasser sich einen Freund Dom Pedro's nennt. Er spricht von der, ge⸗ gen die Griechische Blokade einiger Haͤfen Griechenlands er⸗-⸗ lassene Proklamation des Lord⸗Ober⸗Commissairs der Joni⸗ schen Inseln, und stellt dann die Frage auf, ob es etwa ein Gesetz fuͤr die Griechische, und ein anderes Gesetz fuͤr Dom Miguel's Blokade gaͤbe? Der Briefsteller fuͤgt hinzu, daß er begierig sey, hieruͤber die Meinungen Lord Aberdeens un Herrn Peels zu hoͤren.

Der Englische sogenannte Yacht⸗Club laͤßt jetzt die Kuͤ’ sten, Haͤfen und Anker-Plaͤtze des Mittellaͤndischen Meeres untersuchen, ausmessen und aufnehmen. Es wird spaͤterhin ein Werk mit den Zeichnungen und uͤbrigen Resultaten die⸗ ses Unternehmens herausgegeben werden.

Der Verkauf der Hibbertschen Bibliothek (deren wir vor einiger Zeit erwaͤhnten) ward in diesen Tagen beendigt. Das Britische Museum kaufte eine Abschrift der Bibel von Lu⸗ thers eigener Hand, versehen mit seiner und der Unterschrif Melanchton’s, fuͤr 267 Pfd. 15 Shill. Die erste Lateini sche Bibel ging fuͤr 215 Pfd. weg; von Pimenes fuͤr 500 Guineen. brachte die Summe von 21,500 Pfd. ein. Am 10ten Morgens sprang auf der eine Pulvermuͤhle in die Luft, wobei zwei ben verloren.

Die Berichte aus den Fabrik⸗Orten lauten im Allgemeinen wieder besser. In Barnsley haben sich Meister und Weber uͤber den Arbeitslohn vereinigt. In Glasgow zeigt sich im Fabrik⸗Handel mehr Leben, und besonders beschaͤftigt sind die Seidenweber. Auch in Manchester ist die Ruhe wieder her⸗ gestellt und seit der letzten Woche zeigt sich bedeutende Frage nach Druck⸗ und anderen Kattunen, so wie nach gesponnenem Baumwollen⸗Garn. Nur die Tuchfabriken in Yorkshire be⸗ klagen sich uͤber den geringen Absatz, der durchaus in keinem Verhaͤltniß zu den Vorraͤthen steht. 1

Zum Benefiz der Demoiselle Sontag, das am 18. Juni statt sindet, wird im Opernhause Mozarts „Zauberfloͤte“ von der Deutschen Truppe des Herrn Schuͤtz aufgefuͤhrt. Die Schwestern Henriette und Nina Sontag haben die Haupt⸗ Parthieen dabei uͤbernommen. Nach der Zauberfloͤte (die freilich nicht vollstaͤndig, sondern, der Ankuͤndigung zufolge, nach einer Auswahl gegeben wird) soll auch noch von der Italienischen Opern⸗Gesellschaft Rossini's „Tancred“ aufge⸗ fuͤhrt werden; Madame Malibran⸗Garcia und Demoiselle Sontag geben darin die Haupt⸗Rollen.

Auch die Deutsche Saͤngerin Madame Kraus⸗Wranitzky hat sich hier in einem Concerte, und zwar mit vielem Bei⸗ falle, hoͤren lassen. I

Die in Betreff der Graͤnzstreitigkeiten zwischen unserer Regierung und der Nord⸗Amerikanischen niedergesetzte Com⸗ mission zu Washington hat nunmehr alle noͤthigen Materia⸗ lien gesammelt, und wird am 1. Juli den Britischen Be⸗ hoͤrden ihren Bericht einreichen, der alsdann dem Koͤnige der Niederlande, nach Replik, bis zum 1. Jan. k. J. vorgelegt werden soll. 1 8 Reöw⸗Horker Blaͤtter loben das anstaͤndige, aber zugleich feste und maͤnnliche Benehmen des Praͤsidenten Jackson. Seine Audienzen dauern immer nur wenige Minuten; Alles wird mit der strengsten Foͤrmlichkeit abgemacht; Versprechun⸗ gen finden nie statt; kurz und rasch sind die Bescheide des

raͤsidenten. Er ist zu durchgreifenden Reformen entschlos⸗ und kein LeUgs 82 nachlaͤssiger Beamte soll auf seine osten geduldet werden. b 21 schreibt man, daß der Rajah von Satta⸗ rah Alles thut, um in Uebereinstimmung mit der Regierung von Bombay die Stadt Mahabuleshwar in Aufnahme zu bringen; er hat unter Anderm eine vortreffliche Straße von

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eine Polyglotten⸗Bibel 2 Der gesammte Verkauf

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