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Am tliche Nachrichten.
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II 8 8 . . — Der Justiz⸗Commissarius Pappritz zu Koͤslin ist in gleicher Eigenschaft an das Land⸗- und Stadtgericht zu Dan⸗
zig versetzt worden.
Durchgereist. Der Koͤnigl. Franzoͤsische Gesandtschafs⸗ von St. Petersburg kommend, nach Paris.
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8 etersburg, 22. Dec. Herr von Rennenkampff, Großherzoglich Oldenburgischer Kammerherr und Gesandter am hiesigen Hofe, hatte vorgestern die Ehre, bei IJJ. MM.
dem Kaiser und der Kaiserin Audienz zu erhalten.
Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts und General der Infanterie, Fuͤrst Lieven, hat das Großkreuz des St. Wladimir⸗Ordens erster Klasse und der Admiral Mordwinoff,
Mitglied des Reichsraths, die diamantenen Insignien des St. Andreas⸗Ordens erhalten.
Der Wirkliche Kammerherr, Fuͤrst Galizyn, ist gestern
aus Moskau hier eingetroffen. u“ Der Staatsrath und Rath bei der diesseitigen Bot⸗ schaft in Wien, Baron von Meyendorf, hat den Kammer⸗ herrn⸗Schluͤssel erhalten. 3 b Die General⸗Majore Fuͤrst Gortschakow II., der sich in dem Kriege gegen die Tuͤrken ausgezeichnet, Spafariew, Ha⸗ fen⸗Commandant in Reval, Orlowsky, Direktor des Forst⸗ Departements der Marine, Wilson, Chef der Stuͤckgießereien in JIJjora und Wachten I. sind zu General⸗Lieutenants befoͤr⸗ ddert. Der General⸗Major Perowsky ist zum General⸗Adju⸗ tcanten des Kaisers ernannt. . In der Marine sind die Contre⸗Admiraͤle Krusenstern und Ratmanow, Ersterer Direktor des Marine⸗Kadetten⸗Corps, der Letztere vom Generalstabe der Marine, zu Vice⸗Admiraͤ⸗ len ernannt.
Mittels Kaiserl. Ukases vom 18ten d. M. ist den Feld⸗ ppredigern eine ihrer Wuͤrde und ihrem Range in der Armee aangemessene Gehalts⸗Erhoͤhung bewilligt worden.
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— I“ v11666“*“ Paris, 23. Dec. Der Fuͤrst von Polignac laͤßt in sei⸗ W nneerr Eigenschaft als Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten durch den Moniteur denjenigen Personen, die bei ihm ir⸗ gend etwas naͤchzusuchen haben, bekannt machen, daß, abge⸗ sehen von den Privat⸗Audienzen, die er selbst ertheile, auch der Direktor der ersten Abtheilung seines Ministeriums alle Dienstage von 2 bis 4 Uhr, und der Direktor der zweiten Abbtheilung alle Freitage zu derselben Stunde empfange. Der —Mponiteur macht hierzu die Bemerkung, daß die erste Ab⸗ 1 — theilung unter der Leitung des Barons von Boislecomte stehe, öʒ eeeewmeee uunnd daß alle politische, Handels⸗ und Privat⸗Angelegenheiten wvmm ͤ1 XX“ 111111“““ mit England und seinen Colonieen, Deutschland, Oesterreich,
A1** TPreußen, Rußland, Schweden, Daͤnemark, der Tuͤrkei, Grie⸗ W6“ s((cehenland und den Barbaresken⸗Staaten von ihr ressortirten, wogegen saͤmmtliche, die uͤbrigen Staaten betreffenden Ange⸗ legenheiten zu dem Ressort der zweiten Abtheilung, unter der Leitung des Barons Deffaudis, gehoͤrten. Die Gazette de France enthaͤlt Folgendes: „Das Jahr gehr bald zu Ende; dasjenige, das uns bevorsteht, scheint dazu bestimmt zu sey e die Fragen zu loͤsen,
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E1“ “ 11““ welche das Jahr 1827 aufgestellt hatte und die bis jetzt noch unentschieden sind. Frankreich wunderte sich damals nicht wenig als es das Koͤnigthum vor den Drohungen einer un⸗ verschaͤmten Adresse, einer feindlichen Majoritaͤt, einer Ver⸗ weigerung des Budgets zuruͤckweichen und das Ministerium blos in der Absicht veraͤndern sah, das Geschrei einer Faction zu beschwichtigen. Was man damals nicht gethan hat, wird heute geschehen. Neue Kaͤmpfe werden zu bestehen seyn, aber diese Kaͤmpfe werden, wie wir zuversichtlich hoffen, den Triumph der monarchischen Grundsaͤtze und Inte⸗ ressen herbeifuͤhren. Unsere Leser wissen, ob wir es je an Muth und Beharrlichkeit haben fehlen lassen; sie werden Beides im Laufe der uns bevorstehenden Be⸗ gebenheiten eben so wenig an uns vermissen. Unsere Unpartheilichkeit, das gluͤckliche Resultat der Unabhaͤngigkeit unserer Lage, gestattet uns, die Wahrheit, die Gesetze und das Wohl des Landes als alleiniges Ziel unsers Strebens zu waͤhlen. Fuͤr diejenigen, die unsere Gesinnungen noch nicht zu wuͤrdigen vermochten, erklaͤren wir besonders, daß wir ent⸗ schlossen sind, uns wie bisher zu der monarchischen Charte, nach den Grundsaͤtzen, die den Royalisten seit der Restaura⸗ tion stets zur Richtschnur dienten, zu halten. Bald werden die Kammern zusammenberufen werden, und die Rednerbuühne wird den Zeitungen noch ein hoͤheres Interesse als jetzt verlei⸗ hen. Wenige Sessionen haben noch so viel Stoff zur Befriedi⸗ gung der Neugterde dargeboten, als die bevorstehende. Ganz neue Fragen, die mit dem Wesen unserer Regierung, so wie mit unserer ganzen gesellschaftlichen und politischen Existenz im genauesten Zusammenhange stehen, werden im Laufe derselben zur Sprache kommen. Die von uns getroffenen Maaßregeln setzen uns in den Stand, unseren Lesern ein vollstaͤndiges und treues Bild davon mitzutheilen. Uns liegt nicht daran, das Publikum zu 8 hintergehen, wie jene Luͤgen⸗Blaͤtter, die, allein von Taͤuschun⸗ gen sich naͤhrend, das Tageslicht scheuen muͤssen. Da wir uns blos an den gesunden Sinn, nicht aber an die Leiden⸗ schaften der Menge wenden, da wir die Dinge nur nach ihrem innern Gehalte, nicht nach dem Gewichte beurtheilen, das sie dieser oder jener Meinung geben moͤgen, so glauben wir Alles gethan zu haben,— was das aufgeklaͤrte Publikum von der periodischen Presse nur immer verlangen kann. Seit fuͤnf Monaten hat sich eine seltsame Wuth der Deputirten und der Schriftsteller der liberalen Parthei bemaͤchtigt; diese stellen naͤmlich das Gute wie das Boͤse durchaus auf eine und dieselbe Linie und erklaͤren, daß sie jenes wie dieses verwer⸗ fen, blos weil einige, dem Koͤnige ergebene Maͤnner ihre Namen dazu hergeben. Durch dieses verderbliche System werden aber alle moͤglichen Verbesserungen vereitelt; denn das allge. meine Beste wird danach persoͤnlichen Interessen aufgeopfert, die erheblichsten Gegenstaͤnde werden minder wichtigen un⸗ tergeordnet, die Rednerbuͤhne widerhallt nur von leeren De⸗ clamationen, und uͤber dem bestaͤndigen Zwist der Partheien vergißt man ganz und gar, daß man zur Berathung der oͤf⸗ fentlichen Angelegenheiten versammelt sey. Und doch; sind es nicht unsere Gegner selbst, die stets am eifrigsten auf Vervollkommnungen und Verbesserungen antragen? Mit Ergebenheit, Vaterlandsliebe, und vorzuͤglich mit Auf⸗ richtigkeit wuͤrde Alles zu erlangen seyn; nichts aber ist zu erlangen mit jener beharrlichen Wuth, eine systematische Op⸗ position da einzufuͤhren, wo Erfahrung und Einsicht allein bar Richtschnur dienen sollten. Wir unsererseits werden
lles anwenden, um jenes Ziel zu erreichen, und in½ dem Maaße, wie wir in unserer ruͤhmlichen Bahn vorschreiten, werden auch, wir sind dessen gewiß, alle rechtlich Fünneen Maͤnner, die von der Lauterkeit unserer eigenen Absichten uͤberzeugt sind, sich uns anschließen; denn nur dadurch, daß unsere Gegner unsere Liebe zu den Landes⸗Gesetzen und zu dem allgemeinen Besten in Zweifel gestellt haben, ist es ih⸗ nen gelungen, die oͤffentliche Meinung schwankend zu machen.”“
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