1830 / 4 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 04 Jan 1830 18:00:01 GMT) scan diff

zen Leistungen erinnern, denen uͤberall Achtung und Liebe zu

Theil ward. In der er.e Regierung hat Hr. Fueßli

gleichfalls einige der ersten Stellen bekleidet. Seine Leistungen

in diesen sind sehr ungleich beurtheilt worden. Wer von uns, der in mehr oder minder aͤhnlicher Lage sich befand, hat nicht

mit ihm gleiches Schicksal getheilt? Damals standen die Par⸗ theien einander schroff gegenuͤber; jede sandte Tadel und Vor⸗

wuͤrfe den Gegnern einzig nur zu, jede behielt Beifall und Lob ausschließlich fuͤr 1. nur und die Ihrigen. Seither ist es anders geworden. Zwar leben wir noch in der Jetztwelt, dooch theilweise sind wir bereits auch in die Nachwelt uͤbergegangen. Fuͤr Lobenswerthes koͤnnen wir demnach nicht denen nur Lob ertheilen, die einst uns zur Seite, sondern denen auch, welche uuns gegenuͤber standen: wir koͤnnen fuͤr Tadelnswerthes nicht die Gegner nur, sondern uns selbst auch tadeln und die Unsrigen. Nachdem der Kanton Zuͤrich wieder selbststaͤndig geworden war, trat Hr. Fueßli als Mitglied der Regierungs⸗Commis⸗ sion, welcher die Leitung der ersten Schritte des zu restau⸗ rirenden Freistaats oblag, einer der Ersten in diese Versamm⸗ lung. Wir traten damals Alle mißtrauend in dieselbe, er war es auch, man war es vielfaͤltig gegen ihn; allmaͤhlig

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nur vermehren, denn ein Viertel aller Häuser i nbe⸗ wohnt. Waäͤhrend der letzten Se..seseh Mihuet in Queluz geblieben, wo er das bereits erwaͤhnte Turnier durch 18 junge Hofleute einuͤben laͤßt. jungen Leuten““ soll sich auch der Marquis von Tancos befinden, der 53 Jahr alt ist. werde nach Madrid reisen; seine Mutter, die noch immer unwohl ist, scheint es jedoch nicht zu wuͤnschen. Am naͤch⸗ sten Montage will er sich, dem Vernehmen nach, wiederum

auf die Jagd, und zwar auf die suͤdliche Seite des Tajo,

Agenten Dom Miguel’'s in Paris, gezogen, wurden dieser Tage protestirt. Vergebens erklaͤrte der Vicomte von Sar

werden konnte, so unterblieb auch die Zahlung.“

vom 9. Dec.

Unter diesen sogenannten

Einige glaubten, der Infant

begeben. Mehrere Wechsel vom Grafen da Ponte, dem

tarem, daß der Graf sie zur Bezahlung des Ameublements in seinem neuen Hötel gezogen habe, und man erwarten duͤrfe, ihn naͤchstens als Botschafter anerkannt zu sehen. Der Bezogene wollte durchaus nicht bezahlen, wenn die Regierung ihm keine Sicherheit dafuͤr leiste, und da diese nicht geleistet

58 5 1 8 8 Franzoͤsische Blaͤtter berichten aus Lissab

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Berlin, 3. Januar. Zu Posen wurden am 27. De⸗

8 rember Nachmittags die irdischen Ueberreste des Erzbischofs von 8 Wolicki Füsen am 21. December erfolgtes Ableben wir be⸗ reits gemeldet haben) aus dem Erzbischoͤflichen Pallast, wo

dieselben vom 22sten an auf einem Trauergeruͤste ausgestellt gewesen waren, in feierlichem Zuge nach der, zu dem Ende angemessen decorirten und von unzaͤhligen Kerzen erleuchte⸗

8 ten Metropolitankirche gebracht, wo dann die weiteren Trauer⸗ Fleierlichkeiten erfolgten. ; Fenen hea ein Hochamt statt, wobei Mozarts Requiem von eeinem zum groͤßten Theil aus eingeladenen Tonkuͤnstlern und aaus Musikfreunden, die sich freiwillig dazu erboten hatten, be⸗

Am folgenden Vormittag fand in

stehenden Orchester trefflich ausgefuͤhrt ward. Nach dem hierauf

statt gefundenen Castrum doloris nahm der Graf Titus von Dzyalinski an einer der, vor dem Trauergeruͤste angebrachten

Pyramiden Platz und sprach Namens der Bewohner der Pro⸗ vinz die Gefuͤhle der Liebe und Verehrung gegen den Hin⸗

geschiedenen aus, worauf dann der Sarg vom Katafalk ge⸗ vHooben und in feierlicher Procession nach der, zur Aufbewah⸗

Tegner und Nicander, dieser durch Uebersetzungen der Jom⸗ skivingasaga und der Sage von Thorleif dem Jarlenskalden, wie auch durch einige Aufsaͤtze in den Neuen Pommer⸗ schen Provinzialblaͤttern, welche mehr enthalten, als der Titel verspricht: das Provinziale ist keinesweges allein, es ist kaum vorzugsweise in ihnen beruͤcksichtigt. Dies sind

freilich erst Anfaͤnge, und im Verhaͤltniß zu dem, was noch

zu thun ist, geringe Anfaͤnge, aber wenn auf diesem Wege fortgeschritten wird, wenn sich immer mehr Freunde der er⸗ waͤhnten Studien finden, denen es von Kopenhagen her, dem 8 Hauptsitze der Nordischen Alterthumswissenschaft, an Foͤrde rung in jeder Art gewiß nicht fehlen wird; so duͤrfte einmal der Gesellschaft fuͤr Pommersche Geschichte und Alterthums⸗ kunde unter den wissenschaftlichen Anstalten unsers Varerlan⸗ des ihr Ehrenplatz angewiesen werden, und man wird sich mit Dank der Maͤnner erinnern, welche als Vorsteher der beiden reichten und so eine Verbindung befestigten, welche fuͤr zwei Nationen anregend und bildend geworden.

Am 18. December hielt die Schlesische G ellschaft

erwaͤhnten Vereine sich gleichsam uͤber die Östsee die Hande

fuͤr vaterlaͤndische Kultur in Breslau, unter dem Vorsitze ih⸗ res Praͤsidenten, Freiherrn von Stein, ihre gewoͤhnliche all gemeine Jahres⸗Versammlung. Vor einer zahlreichen Ver⸗ sammlung sprach Prof. Dr. Lichtenstädt, als Mitglied des Direktoriums, freundliche Worte der Erinnerung an die aus⸗ b“ Ein Schreiben aus Stettin vom 30. December gezeichnetsten im laufenden Jahre verstorbenen Mitglieder aanthaͤlt Nachstehendes: Oeffentliche Blaͤtter haben neuerdings aus. Dann trug der General⸗Secretair, Geheime Medici⸗ die Ernennung unsers Ober⸗Praͤsidenten Excellenz zum ordent⸗ nalrath Dr. Wendt, die Resultate der diesjaͤhrigen Wirksam⸗ lichen Mitgliede der Koͤnigl. Gesellschaft fuͤr Nordi⸗ keit der Gesellschaft vor, welche zwar theils durch Tod, theils sche Alterthumskunde in Kopenhagen angezeigt. Dies durch freiwilligen Abgang 34 einheimische und auswaͤrtige Erreigniß muß dem, der die Verhaͤltnisse naͤher kennt, sehr er⸗ Mitglieder verloren, sich dagegen wieder durch den Zutritt frreulich und selbst fuͤr die Wissenschaft bedeutender erscheinen, von 61 einheimischen und auswaͤrtigen neu aufgenommenen als man glauben sollte. Wie Ungemeines jener Verein seit Mitgliedern reichlich ergaͤnzt hatte, so daß die Gesellschaft ge⸗ seinem Entstehen fuͤr die Erweiterung der Kenntniß Nordi⸗ genwaͤrtig aus 176 einheimischen und aus 138 auswaͤrtigen, scher Vorzeit gethan, und wieviel noch von ihm zu erwarten zusammen aus 314 Mitgliedern, außerdem aus 134 Ehren⸗ steht, ist wohl Luch anderweitig bereits anerkannt; die Re⸗ Mitgliedern und 90 correspondirenden Mitgliedern bestehlhtt.

rung der Leiche bestimmten Kapelle gebracht und beigesetz weard. Se. Durchl. der Fuͤrst Statthalter des Großher⸗ zogthums Posen und Hochdessen Familie, so wie die hohen Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, wohnten der Feierlichkeit bei.

8 „Vorgestern ist die Portugiesische Brigg „Divino Emperador“ nach einer 16taͤgigen Ueberfahrt von San Miguel kommend mit 16 Passagieren und Depeschen

fuͤr die Regierung eingelaufen. Gestern ging die Brigg „Na⸗ zareth“ mit Depeschen der Regterung nach dieser Insel unter Segel. Die Schiffe, welche schon zum Absegeln nach Angola

und dem gruͤnen Vorgebirge bereit lagen und an deren Bord

sich die beiden neu ernannten Gouverneure bereits befanden, haben Gegenbefehl erhalten. Die Regierung hat naͤmlich ei-’— nen guͤnstigen Bericht uͤber den bisherigen Gouverneur von Angola, Nicolas von Abreu, empfangen. Dieser hat selbtt die Regierung in einem Schreiben uͤber die Stimmung der Kolonie beruhigt und versprochen, naͤchstens ein bedeutendes Gesfchenk in baägrem Golde und in Waaren von Seiten der Einwohner von Angola zu senden und eine bedeutende Summe aus seinen Mitteln hinzuzufuͤgen. Der Corregidor des

nur mochte Vertrauen unter uns zuruͤckkehren. Von fruͤher IJugend auf hatte Hr. Fueßli den Wissenschaften gehuldigt und auf ihren Altaͤren Opfer gebracht; er that es mit aus⸗ ggezeichnetem Erfolge. Ihre Tempel standen fuͤr ihn jederzeit poffen, wenn etwa andere fuͤr einige Zeit ihm geschlossen werden mochten. Die gruͤndliche Forschung und Kenntniß dder vaterlaͤndischen Geschichte war eine koͤstliche Grundlage sei⸗ naer Leistungen im Staate, und hierin ist er Vorbild geblieben. Wenn unsere verdienstvollen Geschichtschreiber, wenn Hottinger und Mayer von Knonau sich den Rath eines erprobten Geschicht⸗ forschers wuͤnschen, sie holen sich ihn bei Fueßli. Ihrem Verehrer, und der ihrem Dienste einen guten Theil seines Lebens widmete, haben die Wissenschaften sich hinwieder loh⸗ nend und dankbar erzeigt; sie haben ihm ihren nie versiegen⸗ den Trost gereicht, wenn schweres Schicksal ihn traf, und

wenn kummervolle Nacht sich uͤber ihn ausbreitete; sie erhei⸗ tern und verschoͤnern sein hohes Alter.“ ““

Portugal. 6 1

Englische Blaͤtter melden aus Lissabon vom 12. December: „Die Arbeiter im hiesigen See⸗Arsenale, die sich auf ungefäaͤhr 2400 Koͤpfe belaufen, haben seit dem Monat November 1828 keine andere Zahlung, als woͤchentliche Bons erhalten, welche die Bank à 6 pCt. discontirte. Jaͤhrlich be⸗

laͤuft sich das Arbeitslohn dieser Leute auf ungefaͤhr 40,000 Pfd.

Sterl. Zu Anfang Octobers, als die Bank bereits die Bons von 11 Monaten in Haͤnden hatte, stellte sie das Disconti⸗ ren ein und die armen Menschen, die auf ihr Wochenlohn angewiesen waren, wurden dadurch zu Bettlern gemacht. Zwei Monate lang ergaben sie sich in ihr Schicksal; am Dienstage vor 8 Tagen aber begaben sich 3 bis 400 von ihnen in einem langen Zuge nach Queluz, um dort die Gnade Dom Miguels anzustehen. Ungluͤcklicher Weise ver⸗ fehlten sie jedoch den Infanten, der eben auf der Jagd war. Der Marquis von Tancos gab zweien von ihnen, welche als

Sprecher fuͤr die Uebrigen auftraten, die Versicherung, daß

sie in dieser Woche Abhuͤlfe finden wuͤrden. Am vorigen Sonnabend wurden 4 dieser Leute, die bei der Arbeit ein wenig raisonnirten, nach den Galeeren gebracht. Am Don⸗ nerstage endlich fing die Bank wieder an, bis zum Belaufe von 6000 Pfund, welche die Regierung mit vieler Muͤhe zu ihrer Verfuͤgung zu bringen wußte, zu discontiren. Auch heißt es, daß die Bank Dom Miguels eigenhaͤndige Garantie fuͤr alle kuͤnftigen Vorschuͤsse erhalten habe. Es wurde hier ziemlich allgemein erzaͤhlt, daß die Regierung in die⸗ ser Zeit der dringenden Noth auf den Surplus⸗Ertrag der Junta dos Juros, welches der Fonds ist, aus dem die Zinsen der einheimischen Anleihen bezahlt werden, Beschlag gelegt habe. Viele Besitzer von Obligationen dieser Anleihen wurden dadurch in große Unruhe versetzt, denn wiewohl sie der Meinung sind, daß sie die im bevorstehenden Termine faͤlligen Dividenden noch ausgezahlt erhalten werden, so sind sie doch fuͤr den folgenden Jult⸗Termin etwas besorgt. Fruͤ⸗ her ist der Ueberschuß dieses Fonds immer zum Aufkaufe von Obligationen verwandt worden; seit der Ankunft Dom Mi⸗ guels hat jedoch der sinkende Fonds nichts mehr von sich ver⸗ spuͤren lassen. Die einheimische Schuld ist seitdem, anstatt vermindert zu werden, um das Dreifache vermehrt worden, waͤhrend die Revenuͤe des Jahres 1829 nicht ein Fuͤnftheil des Jahres 1827 betraͤgt. Um das hieraus entstehende Defi⸗ eit zu decken, will man, dem Vernehmen nach, eine gezwungene Anleihe, in Form einer Fenster⸗Steuer machen. Eine solche Maaßregel duͤrfte jedoch das Uebel

ertheilt hat, Medaillen mit seinem Bildnisse zu tragen.“ Mist“

eingelaufen, einem Lande, das eben so sehr durch die Wuth des Factionsgeistes gelitten hat, als Mexiko oder Columbien. Wir haben von Zeit zu Zeit Nachrichten uͤber die Streitig⸗ keiten zwischen den in Guatimala und der Stadt San Sal⸗ vador herrschenden Partheien empfangen und mitgetheilt. Die⸗ sen Nachrichten zufolge war es in der Regel immer die Haupt⸗ stadt, welche die Oberhand behalten haben sollte. Das Re⸗ sultat ist jedoch ganz anders ausgefallen, denn die San Sal⸗ vadorianer haben uͤber ihre Gegner gesiegt und sie genoͤthigt, das Gebiet der Republik zu raͤumen. In dem letzten Bericht, den wir erhielten, heißt es, daß der Vice⸗Praͤsident, der Se⸗ cretair und mehrere Officiere der bestegten Parthei, nicht we⸗ niger als 56 an der Zahl, bei Acapulco, auf der Westkuͤste Mexiko's, gelandet seyen, um dort die endliche Entscheidung des in Guatimala befindlichen Congresses abzuwarten. Zu derselben Zeit ungefaͤhr war der aus Peru verwiesene General Lamar in die Provinz Costa Rica gebracht worden, die suͤdlich vom großen Nicaragua⸗See liegt und, wie wir beilaͤufig bemerken, sich eines so gesunden und fruchtbaren Klima's erfreut, daß sich wahrscheinlich bald Europaͤer dort niederlassen werden, wenn nur erst die Parthei⸗Zwiste aufhoͤren und man von dem Atlantischen Meere her sicher dahin gelangen kann. Die repu⸗ blikanische Gewohnheit, gefaͤhrliche Mitbuͤrger des Landes zu verweisen, schreibt sich bekanntlich aus sehr langer Zeit her.

Demokratieen zu bilden und die Gebraͤuche des Alterthums nachzuahmen, wurde der Anfang im Jahr 1797 in Frank⸗ reich gemacht, nachdem ein vieljaͤhriges System gerichtlicher Morde Alles mit Schrecken erfuͤllt hatte. Die damals herr⸗ schende Parthei hielt es fuͤr politischer, ihre Gegner, unter denen sich Barthelemy, Pichegru und andere bekannte Maͤn⸗

senden.“

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Bezirks von Belem, Eleuthero, ist zum Adfutanten des Ge⸗-⸗ neral⸗Polizei⸗Jutendanten ernannt worden. Aus Porto wird gemeldet, daß vierzig dortige Einwohner sich heimlich eingeschifft haben und nach dem Auslande entflohen sind. Die hlesige Hof⸗Zeitung enthaͤlt lange Verzeichnisse der freiwilligen Geschenke, welche von Einwohnern einiger Staͤd⸗ te des Landes dem Staate gemacht worden sind, und Listen der Personen, denen Dom Miguel neuerdings die Erlaubnißs

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ISm Englischen Courier liest man Folgendes: „Es sind Briefe aus Guatimala, der Hauptstadt von Mittel⸗Amerika,

Zu den romantischen Versuchen der gegenwaͤrtigen Epoche,

ner befanden, lieber nach Cayenne, als zur Guillotine zu

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stauration altnordischer Literatur hat durch ihn die raschesten uund wesentlichsten Fortschritte gemacht. Zwischen ihm und der hiesigen Gesellschaft fuͤr Pommersche Geschichte und Alterthumskunde hat sich nun seit der Gruͤndung beider eine Verbindung angeknuͤpft, die von Jahr zu Jahr inniger wird. Wie gegenwaͤrtig der Vorsteher des Pommer⸗ schen Vereins, unser Ober⸗Praͤsident Dr. Sack, Mitglied je⸗ nes Nordischen ist, so gehoͤrt der Praͤsident des letzteren, Miajor von Abrahamson, Divisions⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Daͤnemark, unserm Vereine als Mit⸗ glied an; daneben werden ausgezeichnete Daͤnische Gelehrte, die Pprofessoren Rask, Rafn und Vedel⸗Simvuson, desgleichen der Kanzleirath Thomsen, unter den Mitgliedern der Pom⸗ nerschen Gesellschaft genannt, waͤhrend der Konsistorialrath Mohnike in Stralsund und der Professor Giesebrecht in Sstettin Mitglieder des Nordischen Alterthumsvereins sind. Ferner erfreut sich die hiesige Gesellschaft, durch die Guͤte ihrer Schwester jenseit des Meeres, einer nicht unbedeuten⸗ den Sammlung altnordischer Schriften; Anfragen uͤber wis⸗ sseenschaftliche Gegenstaͤnde, welche von hier aus geschehen, wer⸗ den mit der groͤßten Gefaͤlligkeit beantwortet. Mittheilungen der Art werden unaufgefordert gemacht. Die Papiere des Vereins geben von dem Allen reichliches und erfreuendes Zeug⸗ niß. Rechnet man dazu die Leichtigkeit des Verkehrs zwi⸗ schen hier und Kopenhagen, so begreift man, daß die Gesell⸗ schaft fuͤr Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, wenn sschon sie allerdings sich zunaͤchst auf das zu richten hat, wo⸗ nach sie benannt ist,“) zugleich auch noch ein anderes Ziel veerfolgen kann und, wenn es ihr um gruͤndliche Erforschung der Provinzialgeschichte zu thun ist, unumgaͤnglich verfolgen muß, dasselbe nemlich, welches die Gesellschaft der Daͤnen⸗ frreunde in Ulm sich gesetzt hat, Erweiterung und Vorberei⸗ tung der Kenntniß nordischer Vorzeit unter den Deut⸗ schen; ja es ist einzusehen, daß Stettin fuͤr einen solchen gZweck gluͤcklicher gelegen ist. Allein die aͤußeren Vor⸗ theile machen es freilich nicht aus, es ist vornehmlich dar⸗ um zu thun, daß sich hier wissenschaftliche Maͤnner mit je⸗ ien Studien beschaͤftigen. Mohnike und Giesebrecht scheinen bisher die einzigen in Pommern zu seyn, welche in dieser Hin⸗ sicht einen Anfang gemacht haben, jener als Uebersetzer der altnordischen Frithiofsage und mehrerer neuen Poesieen von

9. 8

—.) Wie sie das bisher gethan hat, daruͤber geben die im Druck erschienenen drei Jahresberichte Auskunft; der vierte ist

. resse.

Unter den Letztern wurden die Namen mehrerer Militairs genannt, deren Chef, der General Graf von Zieten, eben⸗ falls der Gesellschaft als Mitglied angehoͤrt. Die neuen Sectionen fuͤr die verschiedenen wissenschaftlichen Faͤcher ha⸗ ben im Laufe des Jahres in ihren 142 ordentlichen monat⸗ lichen Sitzungen sowohl, als in ihren außerordentlichen Con⸗ ferenzen, eine große Menge einzelner Vortraͤge zum Gegen⸗ stand ihrer Berathung und Forschung gemacht. Eine neu sich bildende Section zur Befoͤrderung der theoretischen Kenntniß der Musik und der angemessenen Ausuͤbung derselben hat die Grundsaͤtze ihrer Constitution schon berathen. Andere wesentliche Veraͤnderungen sind in der innern Einrichtung der Gesellschaft nicht eingetre⸗ ten. Die von der Kunst⸗Section veranstalteten Gemaͤlde⸗ Ausstellungen werden, um Kollisionen mit der Ausstellung in Berlin zu vermeiden, kuͤnftig nur um das zweite Jahr und zwar in demjenigen stattfinden, wo keine Ausstellung in Ber⸗ lin abgehalten wird. Die Sammlungen der Gesellschaft und die Bibliothek sind vielfach bereichert und systematisch geord⸗ net worden. Die technische Section hat sich durch eine Un⸗ terstuͤtzung des Koͤnigl. Ministeriums des Innern von 400 Rthlr. einen Apparat zu chemisch⸗technischen Versuchen anschaffen koͤnnen, welcher bei den fuͤr mehrere Handwerksmeister zu Breslau zu haltenden Vortraͤgen benutzt werden wird. Am Ende der Versammlung ward die Wahl der Mitglieder des Directoriums vollzogen, in Folge welcher die bisherigen Mitglie⸗ der, in Anerkennung ihrer nuͤtzlichen, mit seltener Aufopfe⸗ rung ihrer Zeit und Kraͤfte der Gesellschaft gewidmeten Thaͤ⸗ tigkeit, aufs neue in ihren Aemtern bestaͤtigt wurden.

Aus Breslau vom 29. Dec. wird gemeldet: Zur Min⸗ derung der enormen Schneemassen, durch welche sich die Stra⸗ ßen der hiesigen Stadt in einem fuͤr alle Wagenfahrt gefaͤhr⸗ lichen Zustande befinden, sind in den 4 Arbeitstagen der vori⸗ gen Woche durch Kaͤrrner und Arbeiter, welche die Commune gestellt hat, 1749 und in Folge dankbar anzuerkennender Be⸗ reitwilligkeit hiesiger Pferdebesitzer durch Privatfuhren 686 Ladungen Eis und Schnee abgefahren worden. Die in manchen Haͤusern vorkommende Nachlaͤssigkeit, in dunkeln Gaͤngen Kellertreppen unbedeckt zu lassen, hat am 20sten in einem hiesigen Hause einer fremden Frau schweres Unheil zu⸗ gezogen. Sie stuͤrzte die Treppe hinab, zerbrach sich eine Ribbe und verletzte sich dergestalt schwer am Kopfe, daß sie sich noch fortwaͤhrend in Lebensgefahr befindet. Der Wirth jenes Hauses ist zur Verantwortung gezogen worden.