1830 / 10 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Schwierigkeiten unterliegen wuͤrde.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

e.“*“ W und 35 erhielten solche Stipendien, deren Verleihung nicht von der Universitaͤt abhaͤngt. Promovirt wurden 15. Indi⸗ viduen. Saͤmmtliche akademische Institute und Sammlun⸗ gen haben nicht nur ihren fruͤheren Flor behauptet, sondern derselbe hat sich uͤberall bedeutend gehoben, und die Zahl der darin vorhandenen Stäͤcke ist sehr vermehrt worden. Die hiesige anatomische Praͤparaten⸗Sammlung besitzt uͤber 9000 pathologische und physiologische Praͤparate. Der botanische Garten enthaͤlt ungefaͤhr 8000 verschiedene Arten von Ge⸗ waͤchsen, von denen 5000 Arten in den Gewaͤchshaͤusern und ungefaͤhr 3000 Arten im Freien gezogen werden. Die Ge⸗ waͤchshaͤuser enthalten an Pflanzen⸗Exemplaren uͤberhaupt 20,000 Sruͤck. Einer vorzuͤglichen Erwaͤhnung verdient ins⸗ besondere noch ein abermaliges bedeutendes Geschenk an Ab⸗ guͤssen von antiken und modernen Sculpturen, welches dem hiesigen Kunst⸗Museum durch die wohlwollende Fuͤrsorge des vorgesetzten, um die Wissenschaften so hochverdienten, Mini⸗ steriums zu Theil geworden ist. MNachrichten aus Achen zufolge, findet sich bei den Gemeinden im Allgemeinen ein reger Sinn, das Communal⸗

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Wesen immer mehr und mehr zu vervollkommnen. Im

Kreise Eupen sind aus den Gemeinde⸗Baumschulen mehrerer Gemeinden bedeutende Partieen veredelter Baͤume verkauft worden, wodurch die Obst⸗Cultur gewinnen muß. Die Com⸗ munal⸗Holz⸗Verkaͤufe fuͤr das Wirthschaftsjahr 1830 haben in demselben Kreise fast die Haͤlfte mehr als die Taxe einge⸗ tragen. Im Kreise Duͤren gewinnt die Verwaltung des Ar⸗ menwesens an Ordnung. In Bertscheid ist vor Kurzem die dort neu eingerichtete Elementarschule unter angemessenen Feierlichkeiten eroͤffnet worden; welches um so erfreulicher ist, da viele Hindernisse daselbst zu beseitigen waren.

Aus Koͤln schreibt man: „Unter den Schiffen, die wegen des Eisganges in den hiesigen Sicherheits⸗Hafen ein⸗ gelaufen sind, befindet sich auch das Englische Schiff „Expe⸗ riment“, Capitain Batten, das, mit einer Ladung Baumwolle und Indigo von London direct hierher befrachtet, zwar schon am 2. Nov. die Themse verlassen beite, aber, wiewohl die Fahrt, trotz der rauhen Jahreszeit und der vielen contrairen Winde gluͤcklich gewesen, doch erst am 5. Dec. nach großer Anstrengung hier eintraf, weil die schwerfaͤllige Bauart dieses Schiffes fuͤr die Stromfahrt sich durchaus nicht eignete. Die Englischen Rheder hatten geglaubt, daß, weil dieses Schiff fruͤherhin auf dem Gambia in Senegambien mit Erfolg ge⸗ braucht worden war, die Fahrt auch auf dem Rheine keinen Die Schlußfolge war je⸗

doch irrig, und konnte sich um so weniger bewaͤhren, als die Bemannung mit den Eigenthuͤmlichkeiten des Stromes auch nicht im Geringsten bekannt war. Fruͤhere, aͤhnliche Ver⸗ suche sind bekanntlich besser ausgefallen. ““

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Nachtraͤglich zu der vor Kurzem aus Breslau ge⸗

machten Meldung schreibt man von dorther: „Der Schnee⸗

fall in hiesiger Stadt war so bedeutend, daß, trotz der ange⸗

strengten Bemuͤhungen zur Abfuhr des Schnees, die Straßen

doch noch in einem fuͤr das Fuhrwerk sehr beschwerlichen Zu⸗ stande sich befinden. Inzwischen ist man jetzt schon so weit gekommen, ein behutsames Ausweichen der Wagen in den mitunter sehr engen Straßen moͤglich zu machen. Nachdem

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einem Vorsoiel, h11u“

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aber nun dieser Zweck erreicht worden, hat man die ziemlich bedeutenden Kraͤfte, die auf die Instandsetzung der Straßen verwandt worden sind, dahin vereinigt, die zu den 5 Haupt⸗ Eingaͤngen der Stadt fuͤhrenden Wege abzuraͤumen, und will man, sobald diese Arbeit beendigt ist, auf gleiche Weise auch mit allen anderen in der Naͤhe der Stadt befindlichen Stra⸗

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Koͤnigliche Schauspiele. v“

DSonnabend, 9. Jan. Im Schauspielhause: Blind und lahm, Lustspiel in 1 Aufzug, von L. Robert. Hierauf: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Rau⸗ pach. Und, auf Begehren: Die Visitenkarten, oder: Das Neujahrsgeschenk, lokaler Gelegenheits⸗Schwank in 1 Akt. Sonntag, 10. Jan. Im Opernhause, auf Begehren: Nurmahal, oder: Das Rosenfest von Caschmir, lyrisches Drama in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Spontini. Im Schauspielhause: Erinnerung, Schauspiel in 5 Ab⸗ theilungen, von A. W. Iffland. (Neu einstudirt.) Montag, 11. Jan. Im Schauspielhause: Die Royali Schauspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach. 1

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Frankfurter Messe im Jahre 1297, ein Gemaͤlde der Vor⸗ zeit in 5 Akten.

Sonntag, 10. Jan. Die Schwestern von Prag, komi⸗ sches Singspiel in 2 Akten. Vorher: Morgen gemiß! ro⸗ mantisches Idyll, von L. Becker.

Montag, 11. Jan. Das Schloß Greifenstein, oder: Der Sammtschuh, Gemaͤlde der Vorzeit in 5 Akten, nebst

genannt: Zulima. 85

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Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour) [W. vrI,Sela.] Jamm daoenm.

Si.-Schufd-Sch. 101 1018 Schicsische do. 41 1055 Pr. Engl. Anl. 18 105 ⅜˖ 1f05 ½ [Pomm. Dom. do.

Pr. Engl. Anl. 22 105 [104 ½ [Märk. do. do. Kurm. Ob. m... C. 191 100 i [Ostpr. do. do. Neum. Int. Sch. d. 101 100 ¾ [Rückst. C. d. Kmk. Berl. Stadt-Ob. 102 ¾ 102 ½ do. do. d. Nnk. Königsbg. do. 100 [Zins-Sch. d. Kmk. Elbinger do. 102 dito d. Nmk. Danz. do. in THZ.

Westpr. Pfdb. A. 101 [101

dito dito B. 101 ½ 100 ¾ [Holl. vollw. Duc. Grosshz. Pos. do. 102 101¾ Neue dito Ostpr. Pfandbrf. [101 [Friedrichsd'or. Pomm. Pfandbr. 106 ½ 106 Disconto.. .. Kur-u. Neum. do.

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Kdoͤnigsstaͤdtsches Theater. Sonnabend, 9. Jan. Das Pfeffer⸗Roͤsel, oder: Die

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Amtliche Nachrichten. o“

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6 der Koͤnig haben dem Pastor Moͤhle Benneckenstein, im Regierungs⸗Bezirk Erfurt, das Allgemeine Ehrenzeichen 1ster Klasse, und dem Schullehrer Tips zu Frechen, im Regierungs⸗Bezirk Koͤln, das Allgemeine Ehren⸗

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zeichen 2ter Klasse zu verleihen geruhet. 8

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Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland. O dessa, 23. Dec. An der Pest, die neulich im Mili⸗ etair⸗Hospital ausgebrochen ist, sind 9 Personen erkrankt und vpon diesen 2 gestorben; der Zustand der 7 anderen ist nicht sehr beunruhigend. Da die Militair⸗Hospitaͤler alle mit ein⸗ ander in Verbindung stehen, so sind die Kasernen, in wel⸗ zꝛchen sich kranke Militairs befinden, abgesperrt und der Rei⸗ nigung unterworfen worden. Unter den Nicht⸗Militairs hat sicch bis jetzt keine Spur von Krankheit gezeigt.

. Aus Satunoff, in Bessarabien, schreibt man unterm 2.

Dec.: „Das ganze Corps des Generals der Cavallerie, Gra⸗ fen Pahlen, ist bereits aus Rumelien zuruͤckgekehrt und uͤber 1 Donau gegangen. Den Gesundheits⸗Vorschriften zufolge, hat man alle Officiere und Soldaten untersucht und keinen verdaͤchtigen Kranken gefunden. Alles Gepaͤck und alle Ge⸗ raͤthschaften ohne Ausnahme wurden nach der Methode von Guiton Morvaux gereinigt. Das genannte Corps besteht aus 7 Regimentern Infanterie, 4 Regimentern Jaͤger, 4 Regi⸗ mmentern Husaren und 5 Compagnieen Artillerie.“ Aus Dubossary meldet man unterm 19ten d. M., daß der vor Kurzem von Adrianopel dort angekommene General habe, um nach beendigtem Termin eine Reise in's Innere von Rußland anzutreten. ““ 2 Vorgestern Abend um halb acht Uhr wurde die Stadt ploͤtzlich durch den Wiederschein eines Feuers erleuchtet, das in einem jenseits der Quarantaine⸗Anstalt belegenen Privat⸗ Magazin ausbrach. Der heftige Wind ließ Anfangs eine große Ausdehnung des Feuers befuͤrchten; es gelang indessen ddeen vereinten Anstrengungen der hier anwesenden Truppen, der Polizei und der hiesigen Bewohner dem Brande bei Zei⸗ ten Einhalt zu thun und sogar noch einen großen Theil des Gebaͤudes selbst zu retten, in welchem die Flamme zuerst aus⸗ gebrochen war, so daß der veranlaßte Schaden nicht so be⸗ deutend wurde, als man gefuͤrchtet hatte; 7500 Pud Heu,

9112708 Saäͤcke Zwieback, 596 Tschetwert Hafer, 350 Tschetwert Hruͤtze und mehrere andere Gegenstaͤnde von geringerer Be⸗ deutung wurden ein Opfer der Flammen. Ein großes Gluͤck ist es, daß man bei Zeiten ein Magazin leerte, in welchem 15,000 Eimer Spiritus lagen; waͤren diese in Brand gera⸗ then, so haͤtte sich das Feuer hoͤchst wahrscheinlich der ganzen DStadt mitgetheilt. In einem Schreiben aus Ismail vom 13ten d. M. heißt 48: „Kaum hatten wir uns von dem durch das neuliche Erd⸗ beben verursachten Schrecken erholt, als ein neues Ereigniß

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1 8 der Cavallerie, Graf Pahlen, die Quarantaine⸗Anstalt bezogen

8 ddeer schrecklichsten Art unsere Stadt in die groͤßte Angst und

ETErauer versetzte. Gestern um 1 Uhr Nachmittags flog das heiier uͤberwinternde, von den Türken genommene und mit Pul⸗

ver und anderer Artillerie⸗Munition beladene Schiff St. Ni⸗

colaus mit 2 Matrosen, die sich an Bord desselben befanden, in die Luft. Vier Fahrzeuge, die in der Naͤhe lagen, wur⸗

den in einem Nu vernichtet und ihre Truͤmmer weithin durch

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die Luͤfte fortgeschleudert; mehrere andere Fahrzeuge erlitten be-⸗ deutende Beschaͤdigungen. Die einzelnen Gegenstaͤnde von Eisen und Holz, so wie die großen Stuͤcke Eis, welche durch die Gewalt der Explosion umhergeschleudert wurden, haben in der Stadt großen Schaden verursacht. Zwei Magazine wurden gaͤnzlich zertruͤmmert; in mehr als 50 Haͤusern stuͤrz⸗ ten Daͤcher, Zimmerdecken und Mauern ein; in 460 Gebaäu-⸗ den blieb keine Fensterscheibe ganz, und Oefen sowohl als-Thuͤ-⸗ ren wurden stark beschaͤdigt. Noch kennt man nicht genaun die Zahl der durch dieses traurige Ereigniß umgekommenen Menschen; indessen weiß man bereits, daß 42 verwundet und 6 getoͤdtet worden sind.“ 8 Die Ruͤckkehr der Kaͤlte und aus der Muͤndung des Dnieper angetriebenes Eis haben unseren Hafen aufs Neue geschlossen. Vom 9ten bis zum 20sten d. M. sind 28 mit Getreide beladene Schiffe von hier nach dem Auslande gese⸗ gelt; am 19ten kam ein Englisches Schiff von Galatz hier an. 1ö“ 111.“ vi44“ 8 8 F r an k 8ℳ i ch. v Paris, 1. Jan. Gestern vor der Messe empfingen Se. Maj. im Thronsaale, bei Gelegenheit des Jahreswech⸗ sels die Gluͤskwuͤnsche des Cassations⸗ und des Rechnungs⸗

hofes, so wie des Koͤnigl. Raths fuͤr den oͤffentlichen Unter⸗

richt. Nach der Messe hatten die verschiedenen Deputationen des Fonigl. Gerichtshofes, des Civil⸗ und des Handels⸗Tri⸗ batzass, der Franzoͤsischen Akademie, des Consistortums der reformirten Kirche und der Augsburgischen Confession, ferner die Friedensrichter, eine Deputation des Invaliden⸗Corps und die Ofsicier⸗Corps der Garde, so wie der hier in Garnison liegenden Regimenter u. s. w. die Ehre, dem Monarchen im Friedens⸗Saale ihre ehrerbietigen Wuͤnsche zum neuen Jahre darzubringen. Von den Antworten, welche Se. Maj. auf die an Sie gerichteten Anreden ertheilten, heben wir die nach⸗ stehenden heraus. Dem aͤltesten Praͤsidenten des Rechnungs⸗ hofes erwiederte der Koͤnig: „Ich empfange mit großem Ver⸗ nuͤgen den Ausdruck der Gesinnungen Neines Rechnungse⸗: hen derselbe ist Mir keinen Dank fuͤr Meine Bemuͤhun-: gen, die Finanzen in Ordnung zu bringen, schuldig; Ich bin ihm aber dessen fuͤr die Sorgfalt schuldig, womit er Meine Absichten unterstuͤtzt. Durch Ihre Puͤnktlichkeit, Meine Herren, so wie durch Ihre Festigkeit in der Erfuͤllung Ih⸗

rer wichtigen Amts⸗Verrichtungen, werden Sie Sich se mehr und mehr Anspruͤche auf Mein Vertrauen und Meine Achtung erwerben. Ich hoffe, daß es uns mit. der Zeit gelingen werde, die Last, welche Meine Voͤlker druͤckt,.— noch zu erleichtern. Die Ordnung, die, Meinen Absichten ger-.8— maͤß, in alle Theile der Verwaltung eingefuͤhrt werden soll, giebt Mir das feste Vertrauen, daß wir dieses Ziel auch er reichen werden. Es ist dies der liebste Wunsch Meines Her⸗ zens.“ In der Antwort an den Baron Cuvier, welcher das Wort fuͤr den Unterrichts⸗Rath gefuͤhrt hatte, aͤußerten Se. Mafestaͤt unter Anderm: „Ich habe nicht erst noͤthig, Sie daran zu erinnern, Meine Herren, wie wichtig die Fgunc-⸗; tionen sind, die ich Ihren Haͤnden anvertraut habe. Es han-⸗ delt sich nicht um die Gegenwart, sondern um die Zukunft. Die Koͤnige duͤrfen nicht blos an ihre eigene Regierung, sie muͤssen auch an die folgenden denken. chts ist wichtiger

zur Sicherung des Gluͤckes der Voͤlker, als der oͤffentliche Un⸗ terricht. Die Religion aber ist die Grundlage desselben; nichts

kann sie ersetzen; ohne sie wuͤrde man nur das Loos der Ju⸗

gend wie das des Staates, dessen Hoffnung sie ist und dessen Staͤrke sie einst ausmachen soll, fuͤr jetzt und immer aufs

Spiel setzen. Ich kenne Ihren Eifer in dieser Beziehung, m. H, und kann Sie daher nur auffordern, in demselben zu beharren.7 8* Dem Praͤsidenten des Handels⸗Tribunals, Herrn Vassal, anta; wortete der Koͤnig: „Ich empfange mit vielem Vergnuͤgen den Ausdruck der Gesinnungen des Handels⸗Tribunals. Das. selbe weiß, wie sehr Ich wuͤnsche, daß der Handel in Meis

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