IHeerrschers von Griechenland, gegen die,
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88 “ F rankre 1 ch. 828 “ 8 Paris, 11. Jan. Die Gazette de France aͤußerte vor einigen Tagen: „Was man auch uͤber die Minister sa⸗ gen mag, es ist und bleibt unbestreitbar, daß sie bisher in
— 1 den Graͤnzen der Charte und der Gesetze geblieben sind. Sie
moͤgen nun dabei aus eigener Bewegung gehandelt haben, oder dem Willen des Koͤnigs gefolgt seyn, oder der Furcht Raum gegeben haben, dies gilt Alles gleich viel; genug, es trifft sie kein Vorwurf, und Niemand ist befugt, ihnen Ge⸗ sinnungen und Absichten beizumessen, die sich durch nichts be⸗ weisen lassen. Man fuͤhrt einzelne Phrasen aus den Zeitun⸗ gen an, — unvorsichtige Aeußerungen, die rein persoͤnlich sind und mehr oder weniger der lebhaften Einbildungskraft des Schreibers zur Last fallen. Die Minister koͤnnen fuͤr die Folgen der Preßfreiheit nicht einstehen. Worauf es allein ankommt, ist ihr Handeln, der Geist ihrer amtlichen Bekannt⸗
. machungen, das Wohlwollen, welches sie fuͤr alle Klassen der
ellschaft hegen, die Langmuth, die sie bisher allen gegen Ser und Verlaumdungen entge⸗ gengesetzt haben. Wenn wir so reden, so versteht es sich uͤbrigens von selbst, daß wir blos die Majoritaͤt des Minister⸗Raths im Sinne haben.“ Diese letztere Aeußerung wurde sofort von den Journalen der Opposition eruͤgt. „Was will das ministerielle Blatt damit sagen? ragten sie. „Also besteht doch ein Zwiespalt im Minister⸗ Rathe; denn wenn es eine woh [wollende Majoritaͤt giebt, so muß es auch eine uͤbelwollende Minorttaͤt geben. Aus welchen Ministern besteht denn aber diese Minoritaͤt? etwa aus den Herren Chabrol, Courvoisier und von Haussez, den einzigen, die sich noch durch einen Geist der Maͤßigung aus⸗ zeichnen?“ „Die politische Welr“, sagt heute der Lonp⸗ rier français, „hat sich viel mit jener seltsamen Aeuße⸗ vung der Gazette beschaͤftigt. Jedermann weiß, daß dieses Blatt nicht absolut das Organ des jetzigen Ministeriums ist; im Hinterhalte spuken noch einige Ueberreste der br⸗ klagenswerthen Verwaltung, ein Villdie und Peyronnet. Al⸗ les Trachten der Gazette geht dahin, einem dieser beiden Maͤnner wieder zu einem Portefeuille zu verhelfen, nament⸗ lich jenem zu dem des Finanz⸗, diesem zu dem des Justiz⸗Mi⸗ nisteriums. Daher ihre versteckte Opposition gegen die Herren Chabrol und Courvoisier. Einem andern Geruͤchte zufolge wuͤrde das Ministerium durch den Eintritt einiger Mitglie⸗ der des rechten und linken Centrums der Kammer modificirt werden. Die Reise des Koͤnigs nach Compieègne iebt zu den mannichfaltigsten Vermuthungen Anlaß. Was ubrigens auch geschehen moͤge, ohne ein Gesetz uͤber die Verantwortlichkeit der Minister, ohne eine gute Munieipal⸗Ordnung, ohne ein Gesetz, wodurch die Preßvergehen den Geschwornen⸗Gerich⸗ ten uͤberwiesen werden, ohne ein Gesetz uͤber die Buchdruk⸗ ker, giebt es fuͤr kein Ministerium irgend einer Art ein Bud⸗ get; und sind diese Buͤrgschaften erst⸗ erlangt, was kuͤmmern uns dann noch die Namen der Minister? Die Kammer und das Verantwortlichkeits⸗Gesetz buͤrgen uns fuͤr ihr politisches Betragen.“ — Hene erwiedert die Gazette de France: „In diesem Falle wird es kein Budget geben; denn ange⸗ nommen, daß die Minister wirklich das bewilligen wollten, was der Courrier Buͤrgichaften, wir aber Zugestaͤndnisse nennen, so wuͤrde es gaz unmoͤglich seyn, so viele wichtige Gegenstaͤnde in einer igen Session zu erledigen. Im Uebrigen bemerke man dom die große Mßztsune der libera⸗ len Faction! Als sie ein neues Preß⸗Gesetz verlangte, sagte sie ebenfalls: Wenn wir diese Buͤrgschaft erst erhalten haben, so kuͤmmert der Name der Minister uns wenig. Die Buͤrg⸗ schaft ist ihr zu Theil geworden, und jetzt begehrt sie wieder deren andere, nach deren Erlangung sie freilich nichts weiter mehr zu fordern haben wuͤrde, da die Revolution alsdann in vollem Schwunge und mithin der Zweck der Liberalen erreicht waͤre.“ „
(Die Pariser Zeitungen vo
12. Januar sind ausgeblieben) — W 8 ““
Großbritanien und Irlan
8 Herr Vesey Fitzgerald ist bereits so
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London, 8. Jan. 1 8 wesg von seiner Krankheit wieder hergestellt, daß er angefan⸗ 8 hat, die Geschaͤfte seines Ministeriums zu versehen. Die Times ist fortwaͤhrend im Streite mit dem Jour⸗ nal des Débats, und zwar betrifft derfelbe die Wahl eines
Leopold von Sachsen⸗Koburg traͤfe, das Franzoͤsische Blatt immer neue Einwenduͤngen macht. Die Times sagt: „Das
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Journal des Déebats spricht
falls sie den Prärzen
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sich nicht sowohl gegen den Ge⸗ genstand der Wahl selbst, als gegen die dabei betheiligten
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Waͤhler aus. Es greift nicht etwa den persoͤnlichen Charak⸗ ter des Prinzen an, seine Grundsaͤtze werden nicht in Frage
gestellt, man giebt sogar seine Befaͤhigung im Allgemeinen, seine Kenntnisse u. s. w. stillschweigend zu. Auch stellt man ihm nicht einen der andern Candidaten, als mehr fuͤr den
Thron sich eignend, gegenuͤber, oder weist etwa auf einen neuen Bewerber hin, dessen verborgenes Verdienst und be⸗ scheidene Tugenden, zum erstenmale an das Licht gebracht, Nein, das
ihm einen hoͤheren Anspruch verleihen koͤnnten. Alles geschieht nicht. Prinz Leopold mag immerhin alle Tu⸗
genden und Talente, die ihn zu einem so hochwichtigen ““]
sten faͤhig machen, in seiner Person vereinigen — er bleibt doch einmal mit England verwandt, er ist der Schwiegersohn Georgs IV.; die Vollmacht, die Rußland den Haͤnden des Fuͤrsten von Polignac anvertraute, duͤrfte auch zu Gunsten des Musters aller Regenten nicht verwandt werden, falls seine Erhebung dem Englischen Ministerium auch nur das ge⸗ ringste Ansehen verschafft!! Dies ist das große Argument, dies die einzige Einwendung, die unser Franzoͤsischer College gegen den Prinzen macht. Man wiederholt jetzt nicht mehr, daß
er ein Pensionair Englands sey, denn seitdem man dies zuerst
vorgebracht, duͤrfte man wohl gefunden haben, daß das Geld so eigentlich den Griechen nichts Anstoͤßiges seyn koͤnne, so wie daß der Genuß der dem Prinzen von der Englischen Nation bewilligten Appanage der Unabhaͤngigkeit desselben in seiner neuen Stellung keinen Eintrag thun kann, weil er dazu zeitlebens berechtigt ist, und das Geld beziehen kann, er mag nun in Griechenland, Deutschland oder England sich aufhalten. Uebrigens aber wuͤrde in jedem Falle ein Ein⸗ wurf dieser Art einem Journale uͤbel anstehen, das uͤber die großmuͤthigen Geld⸗Vorschuͤsse, welche die Franzoͤsische
egierung dem Praͤsidenten von Griechenland gemacht, seine Freude so sehr zu erkennen gegeben hat, und die Englische dagegen wegen ihrer fast feindselig erscheinenden Knickerei ta⸗ deite. Wir koͤnnen inzwischen das Argument nicht gelten lassen, das der Journalist auf Unkosten der Wahrheit und der Englischen Großmuth gebraucht, wiewohl es uns gegen ihn seibst die Waffen in die Haͤnde giebt. „„Großer Gott“““, ruft er aus, „„war es wohl noͤthig, den Kanal erst zu pas⸗ siren, um einen Regenten fuͤr Griechenland in dem Lande aufzufinden, das seinen Beistand versagte, als Frankreich milde Gaben zur Unterstuͤtzung der leidenden Griechen sam⸗ melte?““ — Hat denn der Journalist vergessen, daß zuerst von England aus Beistand und kraͤftige Aufmunterung dem ungluͤcklichen Griechenland zu Theil wurde? Was sind alle die Resultate der theatralischen Wohlthaͤtigkeit in Paris, der Bettel⸗Buͤchsen, womit liberale Damen von einer Thuͤre zur andern wanderten, des Verkaufs von Hand⸗Arbeiten und anderen Lappalien zum Besten der Volks⸗Unabhaͤngigkeit — im Vergleiche mit dem, was England zuerst in der Form frei⸗ williger Spenden, und alsdann in der von Anleihen gegeben hat, die wahrscheinlich am juͤngsten Tage einmal zuruͤckbe⸗ zahlt werden? Welche Nation ist, um die Griechen vor Nie⸗ dermetzelung zu schuͤtzen, kraͤftiger eingeschritten, als die Eng⸗ lische, durch ihre Freiwilligen und Kriegsschiffe? Welche Re⸗ gierung hat sich fruͤher geregt, als die unserige, um den In⸗ terventions⸗Tractat zu Stande zu bringen? Wahr ist es, daß das rege Mitgefuͤhl unserer Landsleute in der letzten Zeit und zwar wegen zufaͤlliger. Ursachen etwas abgenommen hat; zu diesen Ursachen gehoͤrte zunächst wohl auch das salsche Ver⸗ fahren einiger Parteien, die vorgeblich die uͤbertriebene Groß⸗ muth unserer Nachbaren nachahmen, in der That aber ihren Philhellenismus nur zu eigenem Vortheile gebrauchen woll⸗ ten; eine Zeit lang ist jedoch fast alle wesentliche Huͤlfe, die den kaͤmpfenden Griechen zu⸗ Theil wurde, von England ausgegangen. Etwas im Widerspruche mit sich selber klingt es in der That, wenn Franzoͤsische Publicisten, die damit prahlten, daß ihre Expedition nach Griechenland keinen eigennuͤtzigen oder ehr⸗ geizigen Zwecke habe, jetzt gegen ihre Minister declamiren, weil jene Unternehmung fuͤr Frankreich von keinem groͤßern Nutzen gewesen, und weil man sie nicht als ein Mittel ge⸗ braucht hat, den eigenen Einfluß fuͤr immer geltend machen zu koͤnnen und die eigene Macht noch mehr zu befestigen. — Indem die Verbuͤndeten das selbstverlaͤugnende Uebereinkom⸗
men trafen, daß kein Prinz ihrer eigenen Dynastieen auf den
Thron von Griechenland erhoben werde, hatten sie die Ab⸗ sicht, jeden moͤglichen Grund der Eifersucht bei der schwieri⸗ gen Wahl, so wie uͤber die kuͤnftige Gunst des erwaͤhlten Candidaten, zu vermeiden. Die Vollmacht Rußlands wurde — wenn sie, dem Journa
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6 Leichtigkeit zu Stande gebracht werden koͤnnen, hat er in
lischen Zeitungs⸗Berichterstatter deshalb vernachlaͤssigen, eine
befoͤrdert werden soll.
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zahlreichen Familien zu finden.
1 als dem Gewerbfleiße des Landes nachtheilig, im Departement
Kopenhagen, 9. Jan. Es kommen hier häufig aus Landskrona in Schweden gerade uͤbers Eis Besuchende auf
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nach Saltholm gemacht hatten.
Der Winter hat schon seit etwa acht Tagen eine feste Bruͤcke bei Helsingoͤr uͤber den Sund geschlagen, die auch
heat, obschon das Eis nicht so dick ist, daß es nicht schwankte,
8 hin gestellt seyn lassen.
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen
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is 2 . 8 1 Staats⸗ Zeitung No 20. 1
tragen worden — zu diesem Zwecke mit Discretion ange⸗ wwmandt; und wie die Wahl der drei Maͤchte, ohne thaͤtigen Antrieb von unserer Seite auf einen Prinzen gefallen⸗ ist, der keAeinem unserer Verbuͤndeten als unzulaͤssig erscheint und auch durch keine Stipulation in ihrem Uebereinkommen ausge⸗ schlossen wird, so erwartet auch England von der Ernennung selbst keinen besondern, politischen oder Handels⸗Vortheil; ja, es waͤre ihm ganz gleich gewesen, wenn diese auch einen andern Prinzen getroffen haͤtte.“ Herr O' Connell hat in Dublin ein Circulare, mit der Ueberschrift: „An das Volk von Irland“, erscheinen lassen. Er zeigt darin an, daß er am 28. Jan., 6 Tage vor Eroͤff⸗ nung des Parlamentes, in London einzutreffen gedenkt und daher etwanige Bittschriften so bald als moͤglich in Empfang zu nehmen wuͤnsche. Um inzwischen jedem, der sich mit dem Parlamente in naͤhere Verbindung setzen will, dazu bessere Gelegenheit zu geben, und um ferner einen Vereinigungs⸗ Punkt zu besitzen, wo Bittschriften u. s. w. in der Folge mit
DMDublinaunter der Leitung des Herrn Dwyer, Herausgeber des Piloten, und ehemaligen Secretairs der katholischen Association, ein Buͤreau errichten lassen, wo alle Arten auf ddeas Parlament und ihn selbst Bezug habender Belehrungen zu erlangen sind. Es heißt ferner in dem erwaͤhnten Cireu⸗ lare, daß der aͤlteste Sohn des Herrn O'Connell denselben nach London begleiten werde, um dort besonders uͤber alles das, was nur fuͤr Irland Interesse hat, und was die Eng⸗
genaue Controlle zu fuͤhren. Die Anstalt, die mit jenem in Dublin zu errichtenden Buͤreau verbunden seyn und wo man die meisten Englischen und Irlaͤndischen Zeitungen finden soll, wird Jedem gegen ein Abonnement von 20 und 10 Shill. eroͤffnet. Zuletzt wird die Hoffnung ausgesprochen, daß sich die Anstalt am Ende zu einem „parlamentarischen Vereine“ bilden werde, von dem die einstige „Aufhebung der Union“
Auch die Aerzte in England fangen jetzt an, von der im Lande herrschenden Noth die Folgen zu verspuͤren. Beson⸗ ders sind es die auf dem Lande, die ihre Praxis nicht bezahlt bekommen, wiewohl sie oft zu Kranken gerufen werden, die 8 bis 10 Miles von ihnen entfernt wohnen. Viele Arznei⸗ kundige haben sich daher auch bereits von hier nach Amerika und der Colonie auf Van Diemens⸗Land eingeschifft, in der Hoffnung, dort die Mittel zum Unterhalte fuͤr sich und ihre
Der Praͤsideut Bolivar hat ein Decret erlassen, demzu⸗ folge die Einfuhr gewisser baumwollenen und wollenen Zeuge,
Aequator verboten ist; einem anderen Decrete zufolge ist auf der Insel Margarita, um dem traurigen Zustande ihrer Be⸗ wohner abzuhelfen, der Hafen Pampatar zur zollfreien Ein⸗ fuhr aller dur ff⸗
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SccUhlitten um die Mittagsstunde an, welche vor Tagwerden aobgegangen sind und uns um 3 Uhr Nachmittags wieder verlassen. Von Malmoͤ89 kamen Leute, die einen kleinen Schlitten zogen, um 7 Uhr Morgens an, nachdem sie Abends zuvor abgegangen waren und noch einen kleinen Abstecher
bis heute von Daͤnen und Schweden benutzt worden seyn wird. Sonntag schon waren an 1100. Schweden blos am Eingange zum Hafen von Helsingoͤr angezeigt, und eine glei⸗ che Zahl aͤnen wanderte nach Helsingborg hinuͤber. Ein hoͤchst merkwuͤrdiger Anblick ist es, mitten auf dem Sunde, wo der Strom doch eine Gewalt hat, wie hoͤher hinauf ge⸗ gen Landskrona und Kopenhagen nicht, ein Zelt, zierlich mit einer Schwedischen Flagge ausgeschmuͤckt, zu finden, in wel⸗ chem ein Mann aus Helsingborg Eß⸗ und Trinkwaaren feil
wenn ein Schlitten hinuͤberfaͤhrt, von welchen Sonntag ver⸗ BZH“ den Weg nach einem guten Quartier zuruͤcklegten.
1.““
Der Courrier francais enthaͤlt folgendes Schreiben agus Salonichi, vom 2. Dec., dessen Authenticitaͤt wir da⸗
dem Augenblicke seiner Trennung vom Tuͤrkischen Reiche nahe. Seres ist vor Kurzem durch die Albanesen gepluͤndert worden, die sich auf diese Weise fuͤr den ruͤckstaͤndigen Sold, den Iussuf⸗Pascha, der Verwuͤster des Peloponneses und Vertheidiger von Varna, ihnen schuldig ist, bezahlt zu machen suchen. Alle das Gebirge bewohnenden Christen stehen unter den Waffen und sind entschlossen, sich zu Richtern in ihrer eigenen Sache aufzuwerfen, wenn man sich nicht beeilt, ihnen voͤllige Gleichheit der Rechte mit den Mahomedanern zu ge⸗ waͤhren. Keinen Karatsch mehr, volle und gaͤnzliche Religions⸗ Freiheit: Es scheint, daß die von Canning ausgesprochenen Worte fuͤr buͤrgerliche und religioͤse Freiheit auf allen Theilen der Erde ein Echo gefunden haben. Aus diesem politischen Phaͤnomen sollten diejenigen, welche das Osmanische Reich restauriren wollen, folgern, daß der orthodoxe Patriarch mit dem Mufti anf gleichen Fuß gestellt und daß die Griechen in den Diwan zugelassen werden muͤssen. Dies sind die wahren Reformen, mit denen angefangen werden muß. Bei emnmer guten Verwaltung wuͤrde der Sultan bei den Griechen Mannschaft fuͤr seine Flotte und seine Land⸗Armee finden. Wenn dies aber, wie wahrscheinlich, nicht der Fall ist, so werden Macedonien, Bosnien und Albanien sich unter ein⸗ ander verstaͤndigen, um besondere Distrikte zu bilden. In den Sandschaks Ochrida, Scodra und Berat sind die Chri⸗ sten und Tuͤrken bereits uͤbereingekommen, ihre Religjonen gegenseitig zu ehren, friedlich ihr Feld zu bebauen, sich durch Ehen unter einander zu verbinden, als Bruͤder zu leben und die Agenten des Großherrlichen Fiskus zuruͤckzuweisen. Dies ist kein eitles Utopien. In den Bezirken von Devol, Geort⸗ scha und Akrokeraunus, welche fuͤr die barbarischsten von Epirus gelten, stehen die Sachen seit fuͤnf Jahren auf die⸗ sem Fuße. Die roͤmisch⸗katholischen Christen in dem mace⸗ donischen Illyrien sind seit langer Zeit von jeder Art von Tribut frei. In Bosnien besteht die Trennung faktisch und wird sich bald ganz verwirklichen. Salonichi wird sich nicht sogleich deutlich aussprechen; wenn aber die Griechische Graͤnze sich bis uͤber Euboͤag hinauf erstrecken sollte, werden auch hier Veraͤnderungen eintreten."”") ℳ 1u“ 88 ie. F. 8 88 * Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. (Schluß der im gestrigen Blatte abgebrochenen Botschaft des Praͤsidenten an den Congreß.)
„Der Bericht des Staats⸗Secretairs des Krieges wird Sie mit dem Zustande unserer Armee, unserer Festungswerke, unserer Arsenaͤle und unserer Indianischen Angelegenheiten bekannt machen. Die gute Disciplin der Armee, die angemessene Beschaffenheit des Trainwesens und der Equipirung der Miliz, so wie die in West⸗ Point bestehende militairische Eeziehungs⸗Aüntlatt und die Ver⸗ mehrung der Vertheidigungsmittel der Flotte, werden dazu bei⸗ tragen, den Frieden zu verlaͤngern, den wir jetzt genießen und den jeder gute Buͤrger — am meisten diejenigen, die das Elend selbst gluͤcklicher Kriege gefuͤhlt haben — auf das eifrigste wuͤnschen muß, erhalten zu sehen. — Nach den Uebersichten von den untergeord⸗
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neten Zweigen dieses Theils der Staats⸗Verwaltung befinden die⸗ selben sich in einem solchen Zustand von Regelmaͤßigkeit und Ord⸗ nung, der ihnen zur hoͤchsten Ehre gereicht; Officiere sowohl, als Soldaten, scheinen von dem richtigen Gefuͤhl ihrer Pflichten durch⸗ drungen zu seyn, und sich in die Beschraͤnkung einer strengen Disciplin mit der Liebe Fzu fuͤgen, die dem Militairstande geziemt. Indessen beduͤrfen auch sie neuer Gesetze, um dem in besagten Be⸗ richt angedeuteten Uebelstaͤnden abzuhelfen, von denen ich nament⸗ lich einige Ihrer besonderen Aufmerksamkeit empfehle. — Die Congreß⸗Akte vom 2. Maͤrz 1821, in Betreff der Reduction und Feststellung des Militairwesens, ist hinsichtlich des Oberbefehls ei⸗ nes unserer Artillerie⸗Regimenter bisher nicht angewendet worden und kann sich nicht dazu eignen, der ausuͤbenden Gewalt fuͤr kuͤnf⸗ tige Anstellungen als Richtschnur zu dienen. Ein erklaͤrendes Gesetz, das die Klasse von Ofstcieren bezeichnet, aus welcher jene Stelle zu besetzen ist — entweder nach der, vor der Akte von 1821 bestandenen Militair⸗Liste, oder nach der welche durch die Akte bestimmt wird — wuͤrde diese Schwiecrigkeit heben. Gleichfalls wich⸗ ciere bestimmen, genauer ins Einzelne gehen, als es jetzt der Fall ist. Die Gesetze z. B, die sich auf den Zahlmeister und auf den Ge⸗ neral⸗Chirurgus beziehen, weisen diesen ein Jahrgehalt von 2500 Dollars an, schweigen von den Bewilligungen, die ihnen zu ge⸗ wissen Dienst⸗Erfordernissen zugestanden werden muͤssen, wenn sie ihre Pflicht erfuͤllen sollen. Aus diesem Grunde sind ihnen zu verschiedenen Zeiten unter fruͤheren Verwaltungen gewisse Be⸗ willigungen gemacht worden; jedoch ist man dabei nie einer be⸗ stimmten Regel gefolgt. Aehnliche Uebelstaͤnde finden sich in an⸗ deren Faͤllen, wo die bestehenden Gesetze unrichtig angewendet werden, Verwirrung hervorbringen, und die Officiere dem gehaͤse-⸗ sigen Scheine aussetzen koͤnnen, etwas zu verlangen, was ihnen
„Macedonien ist, wie es scheint,
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nicht gehührt. — Ihrer aufmunternden Vorsorge enipfehle ich die .
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tig ist es, daß die Gesetze, welche die Gehalte und Emolumente der Offt⸗