1830 / 23 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ten sich meinem Ankaufe von Muͤnzen fast unbesiegbare Schwierigkeiten entgegen. Nachdem ich zu deren Erlangung wohl tausend verschiedene Wege eingeschlagen hatte, wandte ich mich zuletzt an die Griechischen und Armenischen in Varna befindlichen Metropoliten; alle von diesen erhaltene Auskunft beschraͤnkte sich aber nur auf das Resultat, daß Europaͤische Gelehrte, die schon vor langer Zeit hier gewesen waren, wahr⸗ scheinlich alles Merkwuͤrdige mit sich weggenommen haͤtten. Spaͤter erfuhr ich, daß von der Eroberung Varna's an un⸗ sere Heerfuͤhrer in Besitz der vorzuͤglichsten Medaillen ge⸗ kommen waͤren, daß dieses Beispiel viele Nachahmer gefun⸗ den habe und daß sich die Garnison von Varna in diesem Augenblicke ganzer Dutzende von militatrischen Antiquaren ruͤhmen koͤnne. Das hatte nun die Medaillen auf einen un⸗ erhoͤrt hohen Preis gebracht; 10, 20, bisweilen 100, ja sogar 200 Silber⸗Rubel schienen den Einwohnern ein ganz billiger Preis fuͤr jedes alte Stuͤck Geld. Uebrigens waren nicht nur die Einwohner, sondern sogar herbeigereiste Kaufleute, zu numismatischen Spekulanten ge⸗ worden. Aller dieser Schwierigkeiten ungeachtet, gelang es mir ungefaͤhr 20 bronzene und silberne Muͤnzen zu kaufen, von denen mir einige von ausgezeichnetem Interesse zu seyn scheinen. Ganz vorzuͤgliche Aufmerksamkeit verdient der Um⸗ stand, daß fast alle 20 Muͤnzen sowohl, als auch im Allge⸗ meinen diejenigen, die mir in Varna zu Gesicht kamen (mit Ausnahme der Muͤnzen des Orientalischen Reiches und der Roͤmischen Medaillen) sich von den Griechischen Staͤdten her⸗ schreiben, deren Daseyn man in das jetzige Bulgarien ver⸗ setzt; ein großer Theil dieser alten Muͤnzen traͤgt Namen von Bewohnern des alten Odessa (001—210X), was zusammen mit der Autoritaͤt der von mir aufgefundenen Basreliefs und Inschriften, meiner Ansicht nach, die bis jetzt nur hypotheti⸗ sche Meinung uͤber das einstige Daseyn des alten Ldessa auf

der Stelle, wo jetzt Varna steht, als einen festen Satz be⸗

marmornes Basrelief,

22

gruͤndet.“

„Am 19. April besuchte ich das an der Baltschinskischen Straße gegen 10 Werste von Varna liegende Kloster des hei⸗ ligen Kennstantin, Ein Moͤnch, der nur allein in diesem ar⸗ men Klioster zuruͤckgeblieben war, zeigte mir ein nicht großes das einzige dort befindliche Denkmal des Alterthums. Ich war neugierig, zu erfahren, wie es da⸗ hin gekommen war, da das Kloster und seine Umgebungen deutlich zeigten, daß sie ihr Entstehen erst einer neueren Zeit verdankten; der Moͤnch konnte mir keine Auskunft daruͤber geben; seiner Aussage nach sollte uͤbrigens die mit großen Steinhaufen wie besaͤete Umgegend noch manche Ueberbleibsel aus der alten Hellenischen Zeit enthalten. Am merkwuͤrdig⸗ sten ist das in der Nachbarschaft befindliche Kloster Aladschi,

das, wie mein neuer Bekannter behauptete, auf den Ruinen

22 1

8

8 5

5 Lr⸗

t

des alten Philippopolis erbaut seyn soll. Es liegt nicht wei⸗ 3 ter als 9 Werste links vom Kloster St. Konstantin und un⸗ gefaͤhr 5 Werste vom Meeres⸗Ufer entfernt. Hier sollen, 8 meinem Anachoreten zufolge, nicht nur ganze Museen von kostbaren Antiken, sondern noch wesentlichere Schaͤtze, mit einem Worte, alle die getraͤumten Wunder Eldorado's den Kuͤhnen erwarten, der den Schrecknissen, welche der allgemei⸗ nen Meinung nach demjenigen bevorstehen, der ein solches

Unternehmen zu wagen die Kuͤhnheit haͤtte, Trotz zu bieten

sie zu uͤberwinden vermoͤchte.“

und ube 8 8 „Die Erkundigungen, die ich spaͤter uͤber das Kloster Alad⸗

schi einzog, stimmten durchaus nicht mit diesen Erzaͤhlungen

1828

8 *

753 4 8 1 A

uͤberein. Die Schrecknisse, von denen in selbigen die Rede ist, bestehen darin, daß die erwaͤhnten Ruinen mitten in ei⸗ nem dicken Walde liegen, der fruͤher die Residenz Bulgari⸗ scher Raͤuber war und jetzt Tuͤrkischen Marodeur⸗Haufen zum Zufluchtsorte diente. Letzterer Umstand wuͤrde mich in⸗ 3 dessen nicht abgehalten haben, diesen interessanten Ort zu be⸗ suchen, wenn man mir nicht die erbetene nothwendige Bedek⸗ kung abgeschlagen haͤtte. Die Unmoͤglichkeit, meinen Wunsch erfuͤllt zu sehen, war mir um so verdrießlicher, da das Dorf Krini (Krinitza), in dessen Nachbarschaft die alte Seestadt 4 Dionysopolis lag, nur 7 Werst vom Kloster Aladschi entfernt und dem Schwarzen Meere naäͤher ist, als dieses. Krini,

bluͤhte.“ 86

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. &

Se, hen1

auch Ekrene, ist ein ziemlich großes Dorf und wurde bis zum V jetzt beendigten Kriege von Tuͤrken bewohnt; jetzt ist es von Bulgaren eingenommen. Das ist zu meinem großen Leidwe⸗ sen Alles, was ich uͤber eine Gegend habe erfahren koͤnnen, in deren Naͤhe einst eine der Staͤdte der Griechischen Hanse

Koͤnigliche Schauspiele. 8

Sonnabend, 23. Jan. Im Schauspielhause: Ein Stuͤnd⸗ chen Incognito, Versspiel in 2 Abtheilungen. Hierauf: Der Platzregen als Eheprokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Ab⸗ theilungen. Und: Das Goͤtzenbild und der Tambour, Diver⸗ tissement in 1 Aufzug. (Hr. Rozier: den Williams, als Gastrolle.) .

Sonntag, 24. Jan. Im Opernhause: Maria Stuart, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller.

Im Schauspielhaͤuse: La première représentation de: Les Comédiens, comédie nouvelle en 5 actes et en vers, 8 Casimir Delavigne. Cette pièce sera précédée par un brologue en prose du mòme auteur.

Montag, 25. Jan. Im Opernhause, zum erstenmale: Die Beiagerung von Korinth, lyrisches Drama in 3 Abthei⸗ lungen, mit Ballets vom Koͤnigl. Balletmeister Titus; Musik von Rossini.

Die neue Decoration des zweiten Aktes: Zelt mit der Aussicht auf Korinth, so wie die des dritten Aktes: die Ka⸗ takomben, ist gezeichnet und ausgefuͤhrt vom Koͤnigl. Decora⸗ tionsmaler Gerst. 3

Die Meldungen um Billets zum Parquet und zum er⸗ sten Range sind, so weit als der Raum es gestattet, beruüͤck⸗ sichtigt worden. Es sind also, da auch die Parquet⸗Logen be⸗ reits verkauft worden, nur noch Billets zum zweiten und dritten Range, dem Parterre und dem Amphicheaber zu haben.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung

Koöͤnigsstaͤbtsches Thegter. Sonnabend, 23. Jan. Zum erstenmale: Fortunats Aben⸗ thener zu Wasser und zu Lande, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von Lembert; Musik von A. Muͤller. Sonntag, 24. Jan. Das Pfeffer⸗Roͤsel, oder: Die

Fraͤnkfurter Messe im Jahre 1297, ein Gemaͤlde der Vor.

zeit in 5 Akten. 8

X“

E1.“

Den 22. Januar 1830.

8

rrlo⸗

hrnrief.Ueld n-enaekr-a 2 Sehlesische do. 4 107 2† bomm. DHom. do. 5 110 ½ : MHärk. do. do.5 41103 Ostpr. do. do. 5, 109 ½ Rüvkst. C. d. Kmk. 76 do. do. d. Nmk. 76 Zins-Sch. d. Kmk. —]† 775 dito d. Nml.

8 [ZI. Srief.Celd.]

100 5 100 ½ 104 104 ¾ 100 ¾ 100 100 ¼ 100

—= 10922 99 u—0

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Ani. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Oh. m. l. C. Neum. Int. Sch.d. Berl. Stadt-Ob.

Königshg. do.

102 ½ 39 ½ 1014 101 ½⅔ 102 101⅔ 106 ½ 106 ½

102⅔ 39 101 1014 1014 1014

Elbinger. do. Danz. do. in THZ. Westpr. Pfdh. A. dito dito B. Grofshz. Pos. do.

4 4 Ostpr. Pfandhrt. 4 4 4

IHHoll. volkv. Duc.

Neue dito Friedrichsd'or. Disconto . . ..

Pomm. Pfandbr. Kur-u. Neum. do.

106

e B5 11m“ brsemn

s wärti r Frankfurt a. M., 18. Jan. Oesterr. 5proc Metall. 104 3. 4proc. 96 ⅞. Bank-Actien mi Div. 1567. Partiak Obligationen 1364. Loose zu 100 Fl. 183 2.

—— 9

111“ 11114A“ Paris, 14. Jan. Praͤmie. 5proc. Rente per compt. 108

Gedruckt bei A. We Hayn. kae; 8

6*

8

21

4

. 111““

1 39. .“ 8 8 6“ ihn 1 1 3 *

Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten. 3proc. Rente per compt. 84 Fr. 80 Cent., sin lcour. 85 Fr. Fr. 65 Cent., fin cour. 108

AWvö 8 8. 88 9 ul bHmme I“

11“

Frane

88 8 S

5 Cent. 4proc. Rothschildsche Fe . 11

* g, seh hch. nr 8

1

8

Redacteur John. 8 v11“

E“ I. 8 NIIAIEIIS ½

LO11““

n.

Mitredacteur Cottel.

8—

h1“

n⸗

ö“

E EW 28

2 g 2 1

8.

4

1

8 * 6*8* Bö“ 8 TI“

Ausland.

Frankreich. I“

Paris, 15. Jan. Der Koͤnig ist gestern Mittags um 4 Uhr aus Compiegne hierher zuruͤckgekehrt. Um 3 Uhr

elten Se. Maj., im Beiseyn des Dauphins, einen zwei⸗

tuͤndigen Minister⸗Rath.

Da die anhaltende Kaͤlte die Zahl der Armen in Ver⸗ sailles sehr vermehrt hat, so hat der Koͤnig dem Praͤfekten des Seine, und Oise⸗Departements die Summe von 4000 Fr. Vertheilung unter dieselben zustellen lassen. Zu gleichem

ehufe hat der Dauphin 1000 Fr. hergegeben. Auch fuͤr den Bezirk Rambouillet haben Se. Majestaͤt zu wohlthaͤtigen Zwecken die Summe von 6000 Fr. anweisen lassen.

Die Gazette de France enthaͤlt einen Aufsatz, worin sie zu verstehen giebt, daß den Ministern die Magjoritaͤt in den Kammern wohl entstehen koͤnnte, zugleich aber zu bewei⸗ sen sucht, daß eine Minoritaͤt ohne Bedingungen fuͤr das Ministerium besser sey, als eine Majoritaͤt unter Bedin⸗

gungen. „Wir hoffen zwar noch auf die Majoritaͤt“, heißt es in diesem Artikel unter Anderm, „und wir sind hierzu berechtigt. Es waͤre indeß gleichwohl, zur Schande des mensch⸗ lichen Geistes und Herzens, nicht unmoͤglich, daß unsere Geg⸗ ner bder Zahl nach die staͤrkeren waͤren. In diesem Falle werden sie aber lernen, daß bie numerische Staͤrke eine Laͤn⸗

schung ist, wenn sie den⸗Leidenschaften ihren Ursprung ver⸗

8 dankt; sie werden lernen, daß ein Verband, der gegen die Natur verstoͤßt, in sich selbst den Keim des Todes traͤgt. Welch' erbaͤrmliches Daseyn ist nicht das eines Ministeriums,

das nur bedingungsweise auf eine Majoritaͤt rechnen darf?

Taͤglich muß es betteln, um sein Leben zu fristen, und taͤg⸗ lich wird die ihm gereichte Spende herber. Es ist nicht mehr das Organ der Regierung, sondern ein Schoͤnredner, den man zum Wortstreite herausfordert, blos um das Vergnuͤgen ¾FAꝓↄu haben, ihn zu hoͤren. Und wie sollte es auch anders seyn? Wie darf derjenige, der schon inmal ein legitimes Recht aaufgeopfert hat, nur irgend hoffen, sich diejenigen, die ihm naoch verbleiben, zu erhalten? War das aufgeopferte Recht legitim, so war es auch unverletzlich, und die Unverletzlichkeit lͤßt sich nicht nach Graden abmessen. Dies wissen auch un⸗ sere Gegner recht gut; sie begreifen vollkommen, daß ein er⸗ stes Zugestaͤndniß ihnen allmaͤlig Alles zuwenden muß. Sie verlangen daher auch immer nur einen Theil des Gan⸗ zen, und geben sich dadurch zugleich ein Ansehen der Bescheidenheit. Man gebe aber nur in einem Punkte nach, und alsbald werden sie mit neuen Forderungen hervortreten. —= Eine Minoritaͤt ohne Bedingungen ist dagegen bei Weitem vorzuziehen, eben weil sie auf keinen Bedingungen, sondern 8. auf absoluten, unwandelbaren Interessen beruht. Sie kann ldder gewoͤhnlichen Klippe der Parteien Trotz bieten: unter gleichartigen Elementen ist eine Aufloͤsung unmoͤglich; diese tren⸗ naen sich nur, wenn sie einander widerstreben. Waͤhrend eine in der Eile gebildete und aus unzusammenhaͤngenden Theilen bestehende Majoritaͤt, nach einem Siege so wenig als nach einer Niederlage von Bestand seyn kann, behauptet sich jene (die Minoritaͤt), welche ihre Kraft stets aus sich selber zieht, unter allen Stuͤrmen und Bewegungen, ja sie schoͤpft aus Widerwaͤrtigkeiten neue Staͤrke. Man wird einraͤumen muͤs⸗ sen, daß ein Ministerium, das sich auf eine solche Minoritaͤt stuͤtzt, durchaus ungebunden ist. Denn was jenes will, will auch diese, was jenes verwirft, verwirft auch diese. Von demselben Punkte ausgehend und dieselbe Richtung verfolgend, muͤssen beide auch dasselbe Ziel erreichen, waͤhrend ein ge⸗ mischtes Ministerinm und eine bedingte Majoritaͤt ihre Zeit damit hinbringen, 1 listen, und, sobald die Gelegenheit

v 8I“

2

1;

dazu sich darbietet, einan⸗

mit einander zu messen, sich zu uͤber⸗

der los zu werden. Ein royalistisches Ministeriut B sich zu einer royalistischen Feeresach. wie 9S Koͤrper, das heißt, wie zwei unzertrennliche Theile eines⸗ eee Und dieses Wort Minoritaͤt moͤge vrn 6 urchtsamen Gemuͤther ja nicht einschuͤchtern. Zu allen Zeitene 8 hat das Reich der Erde den Minoritaͤten angehoͤrt. Man 88 ist thoͤricht genug, die Menge zu vergoͤttern. Die Menge aber ist der *ℳ Typus der Auflösung, die Materie des Chaos Jedweder Veraͤnderung faͤhig und daher ihrem Wesen nach beweglich, zerstoͤrt die Menge die Einheit, selbst durch das Beduͤrfniß der Einheit eine Zeit kommen, Majoritaͤt, wie sie sich jetzt gestaltet, unter ihrer eigenen Un⸗ gleichartigkeit erliegen wird. Sie sehnt sich nach einem Herrn, und auf ihren Ruf erscheint eine aus ihrem eigenen Schooße hervorgegangene Minorität, unterjocht sie und herrscht in ihrem Namen. Dies ist die einfache Geschichte des Wohl⸗ fahrts⸗Ausschusses, des leitenden Ausschusses, so wie aller Re⸗ volutions⸗Parteien. Zwei Minoritaͤten stehen sich alsdann gegenuͤber, wovon die eine, des Kampfes und des Lugs und Trugs muͤde, der Majoritäͤt selbst, woraus sie hervorgegangen, gehaͤssig ist; die andere dagegen stets jung durch ihre Unwan⸗ delbarkeit, stets stark durch die Wahrheit ihrer Principien bleibt. Man wird leicht errathen, auf wessen Seite der Sieg bleiben muß. Die Minister, die sich dieser letzteren Minori⸗ taͤt anschließen, erfuͤllen gleichzeitig eine große Pflicht und steter eine eichtige Berechnung an.“ 3 Der Deyutirte Hr. Benjamin Morel, ist dem Steuer⸗ Verwelgerungs⸗Verbande des Nord⸗Departements, und der Deputirte Hr. Champy, dem des Departements des Wasgaus S n 1 8 Der Pair und Vice⸗Admiral, Graf von Missiessy, hat eine kleine Druckschrift unter seine übs eaeeen. 88 theilen lassen, worin er zu beweisen sucht, daß die Summe von 40 Millionen zur Bestreitung aller Ausgaben fuͤr das See⸗Ministerium und die Marine vollkommen hinreichend waͤre. Das Budget des See⸗Ministeriums belaͤuft sich ge. genwaͤrtig auf 65 Millionen Fr. 8 Der Buchhaͤndler Lebailly ist dafuͤr, daß er den hier im Buchhandel verbotenen „Faublas“ verkauft hat, zu einjaͤhrik ger Haft und einer Geldbuße von 500 Fr. condemnirt wot⸗ 8 den. Der Koͤnigl. Gerichtshof hat dies Urtheil beßstigeae... 8 8. Sta gs von Bordeaux hat eine Summe von 10,0 r. zur Vertheilung unter die nichtkatholi dieser Stadt bewilligt 8 b. „Paris, 16. Januar. Gestern bewilligten Se. Maj. dem Bischof von Arras eine Privat⸗Audienz. Der Courrier frangais enthaͤlt heute unter der Uee, berschrift: „Neue Axiome der ministeriellen Politik“ eine Antwort auf den obigen Artikel der Gazette de France. 1 „Wenn“, aͤußert derselbe, „die Minoritaͤt regieren soll, wozu bedarf es dann noch der Kammern und des Abstimmens,,

so wie sie sich er C zerstoͤrt. Es wird und sie ist nicht mehr fern wo die

Es ist einleuchtend, daß dieses Alles mit der Regierung der Minoritaͤt unvertraͤglich ist. Aber die Vernichtung der Ma⸗ soritaͤts⸗Regierung, d. h. der Kammern, d. h. der Charte, ist noch immer der Lieblings⸗Gedanke der Minister. Was will die Gazette damit sagen, wenn Ke von einer Majoritaͤt 1 1 unter Bedingungen und von einer Minoritaͤt ohne Bedin⸗ 1“ gungen spricht? Die erstere ist nichts, als eine Majoritaͤt, leiht, daß sie blos das allgemeine Beste wahrnehmen; die letztere uichts, als eine Minoritaͤt, welche den Ministern bei’- steht, wie sie auch immer handeln moͤgen. Ein Ministerium, das sich auf eine solche Minoritaͤt stuͤtzt, ist freilich voͤllig ungebunden; wie es aber damit regieren will, ist uns nicht recht klar. Es reicht G6 nicht hin, im metaphysischen Style zu sogen: Die Menge ist die

Materie des Chaos. Um Gesetze und das Budget zu erlan-

gen, bedarf es der Menge.

Wenn also ein Ministerium er⸗ 1

8 9 16“ B EI1 2. 58

8* 11“

die den Ministern nur unter der Bedingung ihren Schutz L““