1830 / 23 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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cherwerk; Rosen⸗Essenz erster Qnalitaͤt in

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8 sttaat der Kaiserin beigefüͤgt ist.“

Stadt und wenden sich nach dem Lager der Unsrigen.

ließ er fuͤnf Tuͤrken und Stadt haͤngen. theils Tuͤrken, werden sollten.

seiner Truppen entgegen.

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praͤchtigen Krystall⸗

Flakons. Halil⸗Pascha wird obige Gegenstaͤnde nach seiner

Wahl vertheilen, nachdem er vorher dem Kaiser und der Kai⸗

serin folgende Geschenke dargebracht hat. Einen Saͤbel von außerordentlicher Schoͤnheit und mit reicher Verzierung; einen Sattel nebst Decke und Zaum, beide mit Edelsteinen gestickt; eine mit Solitairs von außerordentlichor Groͤße besetzte Schach⸗ tel; einen mit großen Solitairs ausgelegten Kamm; einen vollstaͤndigen Aufsatz von Toiletten⸗Gegenstaͤnden, die mit kost⸗ baren Steinen verziert sind; Caschemir⸗Shawls von der groͤß⸗ ten Schoͤnheit mit Palmen, die aus feinen Perlen gestickt sind. Dies sind die Hauptgegenstaͤnde dieser praͤchtigen Samm⸗ lung, denen noch eine bedeutende Anzahl anderer kostbarer Gegenstaͤnde fuͤr den Hofz, die Minister, so wie fuͤr den Hof⸗

Ueber die weiteren Operationen der Tuͤrkischen Trup⸗ pen gegen die rebellischen Seybeks giebt der Courrier de Smyrne folgende spaͤtere Nachrichten aus Magnesia vom 9. und 11. December: „Viele Truppen marschiren . Der Aga von Nymphio hat Befehl erhalten, mit einer bestimm⸗ ten Anzahl Soldaten dahin zu marschiren.“ Vom 11. Dec.: „Am 30. November hat der Aga von Baendir „an der Spitze von 1000 Mann die Seybeks aus dieser Stadt wieder vertrieben, worauf diese sich in ein nahes Dorf zu⸗ ruͤckzogen. Sobald er wieder im Besitz seiner Macht war, einen Griechischen Faͤrber aus der

Am 1. Dec. Morgens wurden 60 Personen, theils Griechische Landleute verhaftet und der daß sie alle noch an demselben Tage gehangen

Als er eben bei Tische war, erschienen 300 der Stadt; er ruͤckte ihnen an der Spitze Drei Stunden lang wurde von

Aga erklaͤrte,

Seybeks am Thore

beiden Seiten mit Erbitterung gefochten; viele Todte und

Verwundete

8 bedeckten den Kampfplatz, der Bruder des Aga wurde toͤdtlich getroffen und endlich er selbst zur zwungen, indem er sein ganzes Gepaͤck in den Haͤnden der

Aufruͤhrer zuruͤckließ. Mehrere im Dienste des Aga stehende

Moreotische Tuͤrken hatten in der kurzen Zeit seiner Herr⸗

(schen werden sich von selbst nie verstaͤndigen,

Pascha davon Kunde erhielt, sandte er seinen

schaft Ausschweifungen begangen und die Griechischen Haͤuser

Haebändeus, um die Wohnungen ihrer in der Stadt wohnen⸗ en Landsleute’ zu moͤbliren. Die Griechen erhielten gleich nach dem Wiedereinzuge der Insurgenten ihre Sachen zuruͤck. Dieses Benehmen des Aga von Baendir ist ganz geeignet, dem Aufstande, der an und fuͤr sich unbedeutend ist, neue Kraft zu geben, und hat dem Statthalter von Magnesia hoͤch⸗ lich mißfallen. Vorgestern hat Yetim⸗Aga mit seinen Truppen Nymphio verlassen, um auf der Straße von Karabeli nach Baendir zu marschiren. Man erwartet jeden Augenblick Nach⸗ richten von ihm. Gestern Abend um 10 Uhr ist Ibrahim Pascha, der in Rodosto commandirte, und dessen Besitzungen in Natolien liegen, hier angekommen; er hat Befehl, Truppen auszuheben, um gleichfalls gegen die Rebellen auszuruͤcken. Spoͤter wird er in sein Paschalik zuruͤckkehren.“

Der Courrier de Smyrne enthaͤlt in einem Schrei⸗ ben aus Kanea vom 22. November Folgendes: „Seitdem der Friedens⸗Vertrag von Adrianopel und das Protokoll vom 22. Maͤrz hier bekannt sind, glaubt man, daß Kreta dem Tuͤrkischen Reiche verbleiben werde. Als im vorigen Monat die Franzoͤsische Brigg „Loiret“ in Suda ankam, hielt man dies Schiff fuͤr den Ueberbringer von Befehlen, die diese neue Anordnung vorbereiten sollten. Die von dem Comman⸗ danten der Brigg gegebene Versicherung, daß er nur abge⸗ sandt sey, um die officielle Friedens⸗Nachricht zu uͤberbringen, hat aber die Besorgniß erregt, daß beide Parteien der Insel ihren eigenen Kraͤften und Leidenschaften uͤberlassen bleiben werden, und daß man genug gethan zu haben glaubt, wenn

man Kreta in den politischen Vertraͤgen vom Griechischen

Gebiete ausschließt. In diesem Falle wird des Blutvergie⸗ ßens kein Ende werden. Die Kretensischen Tuͤrken und Grie⸗ und so lange die Letzteren im Besitz des Forts Karabusa bleiben, von wo aus sie Kreta unaufhoͤrlich bedrohen und eine Landung erleichtern, werden die eingebornen Tuͤrken der Insel sich in steter Ge⸗ fahr befinden und genoͤthigt seyn, ihre Wohnsitze mit den Waffen in der Hand zu beschüͤtzen. In der Umgegend von Kandia, wo der Griechische Aufstand mit mehr Kraft und Erbitterung fortgefuͤhrt wird, als in den uͤbrigen Theilen der Insel, sind mehrere Gefechte vorgefallen. Taͤglich fallen Koͤpfe der Insurgenten unter den Saͤbeln der Tuͤrken. Am Sten v. M. fiel in dem Bezirk Pidia ein bedeutenderes Ge⸗ fecht vor; 500 Griechen pluͤnderten die Doͤrfer dieses Di⸗ striets und metzelten alle Tuͤrken nieder. Sobald Suleiman⸗

Seliktar an

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Flucht ge⸗

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8 der Spitze vom 2000 Mann aus, die, von der Nacht stigt, unbemerkt nach mit Tagesanbruch ein schwaches vor, mit dem Befehl, bei der Annäherung der Griechen zu flie⸗ hen, um sie in die Schlinge zu locken. Griechen folgten unvorsichtig und saͤhen sich bald von Tuͤrken umringt, die aus dem Gebirge auf sie hervorstuͤrzten. Die

Griechen mußten die Flucht ergreifen und ließen 120 Todte s bei den Todten

und eine Menge Wassen auf dem Platze; wurden etwa 2000 Piaster gefunden.“

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8 vis 1 In einem New⸗Yorker man Folgendes: „Wir haben Zeitungen aus Veracruz bis zum 14. Nov. erhalten, und finden in selbigen nichts, was das seit einiger Zeit verbreitete Geruͤcht von einer Einmi⸗ schung des Generaͤls Santa Ana in die Angelegenheiten der Regierung bestaͤtigt. Im Gegentheil berechtigt die im gan⸗ zen Lande herrschende Zufriedenheit und Ruhe zu der Hoff⸗ nung, letztere nicht sobald wieder gestoͤrt zu sehen. Zu glei⸗ cher Zeit liefern mehrere Gluͤckwuͤnschungs⸗ und Danksagungs⸗ schreiben der Regierung an den General Santa Ana und den Theilnehmer seines Ruhms, General Ferran, den Be⸗ weis, daß ein gegenseitiges gutes Vernehmen stattfinde.

Guerrero hat mehrere wichtige Maaßregeln besonders in Be⸗

treff der Staats⸗Einnahme getroffen; im Congreß Gelegenheit zu sehr ernsthaften Verhandlungen geben werden. Don Pedro Fonte, der zum Erzbischof von Me⸗ xiko ernannt werden ist und nicht von Rom nach Mexiko kom⸗ men wollte, ohne dem Koͤnige von Spanien seine Anhaͤnglichke t bezeugt zu haben, hat, weil

man glaubt, daß sie

schiedenen Staaten der Union hat der Praͤsident verlangt, neun Individuen namhaft machen moͤchten, die man Wuͤrdigsten hielte, diese Geschaͤfte zu uͤbernehmen.

unterweges sind.

Verwaltung ihr Contingent nicht zahlen; mehreren gesetzge⸗ benden Versammlungen wirft man vor, daß sie sich mit un⸗ wichtigen Gegenstaͤnden beschaͤftigen, wegen ihrer Sorgfalt fuͤr das allgemeine Beste gelobt. Die genannten Zeitungen enthalten eine Liste der voͤn dem Praͤsidenten Guerrero, in Folge der ihm ertheilten außer⸗ ordentlichen Vollmacht, Armee; es sind ihrer 32, fast alle unter Rang. Die Mexicanischen Zeitungen fordern laut, daß der Praͤfident sich seiner vom Congreß bewilligten Vollmacht ent⸗ kleide, was selbiger aber wahrscheinlich erst in Congreß⸗Sitzung thun wird.“ 8

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dem funfzehnten Briefe des juͤngeren Herrn Champollion.)

Theben, den 18. Nov. 1829.

Nachdem ich den in edlem und elegantem Stile gebau⸗ ten Pallast des Sesostris oder das Rhamesseion verlassen, wendete ich mich zunaͤchst nach dem noͤrdlich gelegenen Thale El⸗Asassif, wo sich die Truͤmmer eines Gebaͤldes befinden, dessen noch unbekannte Epoche und urspruͤngliche Bestimmung ich erforschen wollte. Mich befremdete sogleich die Feinheit der Arbeit an einigen zum Theil zerstoͤrten Basreliefs, und ein mitten unter den Ruinen aus weißem Kalkstein noch auf⸗ recht stehendes Thor von rothem Granit verschaffte mir die Gewißheit, daß das ganze Gebaͤude der besten Zeit der Ae⸗ gyptischen Kunst angehoͤrt haben muß. Dieses Thor ist ganz mit hieroglyphischen Inschriften bedeckt, an den Pfosten sind die Bildnisse zweier Pharaonen sehr tief und aͤußerst sauber gemeißelt. Alle Weih⸗Inschriften sind gedoppelt und tragen die Namen beider Fuͤrsten. Der uͤberall an der rechten Seite abgebildete Pharao, der also den Vorrang nenthe, der zur linken ist Thutmosis III., der Moͤris der Griechen. Wenn es mich schon befremdete, uͤberall den be⸗ ruͤhmten Moͤris mit allen Zeichen der Koͤnigswuͤrde geschmuͤckt, einem Amenenthe, den man in den Verzeichnissen der Ko⸗ nige vergebens sucht, im Range nachgesetzt zu finden, so wun⸗ derte ich mich noch viel mehr, als ich in den Inschriften las, daß von diesem, mit einem Barte und im Costuͤm eines Pha⸗ rao ab Koͤnige in Namen un

Dies gelang; die

Blatte vom 7. Dec. liest

1 sich seine Reise dadurch verzoͤ: gert, den Mexicanischen Bischoͤfen die Befugniß uͤbertragen, die Firmelung zu ertheilen, die Kirchen⸗Gefaͤße zu wechen ꝛc., zu welchem Zweck schon einige dieser Bischoͤfe nach den ver⸗ Indessen daß die Cabildos ihm sechs bis fuͤr die einige Staaten der Union beklagt man sich, weil sie der Oober⸗:

dagegen werden andere

vorgenommenen Befoͤrderungen in der .“ Oberst⸗Lieutenants

der naͤchsten 8

hat, heißt Ame⸗ 8

st der Gegend gelangten, wo die Griechen sich concentrirt hatten. Der Tuͤrkische Befehlshaber schob Detaschement in die Ebene

wie von einem Weibe gesprochen wurde.

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Diese Sonderbar⸗ keit fand sich auf allen uͤbrigen Ruinen wieder; uͤberall war

der Name Amenenthe von den Titeln: Herrin der Welt und

DTcochter der Sonne begleitet, und auf allen Basreliefs, wo ddie Goͤtter diesen Koͤnig Amenenthe anreden, nennen sie ihn eeine Koͤnigin, wie z. B. in folgender Formel: Dies spricht Amon⸗ Ra, der Herr der Throne der Welt, zu seiner geliebten Tochter ec.“ Ferner bemerkte ich an den Inschriften des granitenen Thors,

daß die Cartouchen mit den Eigen⸗ und Vornamen Amenenthe's

in fruͤher Zeit uͤbermeißelt und die Vor⸗ und Eigennamen Thutmosis des Dritten an ihre Stelle gesetzt waren; bei ei⸗ nigen Inschriften war der Namen Amenenthe gleichfalls uͤber⸗ meißelt, und durch den Namen des Pharao Thutmosis II., oder durch den eines noch, unbekannten Thutmosis und den Frauen⸗Namen Amense ersetzt worden. Durch die Verglei⸗ chung dieser Umstaͤnde mit fruͤheren Beobachtungen ist es mir gelungen, meine Kenntnisse uͤber den ersten Theil der 18ten Dynastie zu vervollstaͤndigen; aus der Zusammenstellung der Angaben der verschiedenen Denkmäaler, deren naͤhere Ent⸗ wickelung nicht hierher gehoͤrt, erhellt naͤmlich: 1) daß Thut⸗ mosis I. dem großen Amenothph I., dem Haupte der 18ten Dynastie (einer Diospolitanischen) unmittelbar folgte; 2) daß sein Sohn, Thutmosis II., nach ihm den Thron bestieg und kinderlos starb; 3) daß diesem seine Schwester Amense folgte und 21 Jahre lang herrschte; 4) daß ihr erster Gemahl ein Thutmosis war, der den Namen seiner Gattin dem seinigen hinzufuͤgte, und daß dieser Thutmosis der Vater Thutmosis III. oder des Moͤris war, und im Namen der Amense re⸗ gierte; 5) daß nach dem Tode dieses Thutmosis die Koͤnigin Amense sich zum zweiten Male mit Amenenthe vermaͤhlte, der gleichfalls in ihrem Namen herrschte, und waͤhrend der Min⸗ derjaͤhrigkeit Thutmosis III. Regent war; 6) daß Thutmosis IHHI., der Moͤris der Griechen, zugleich mit dem Regenten Amenenthe die Koͤnigl. Gewalt ausuͤbte, der ihn einige Jahre unter seiner Vormundschaft hielt. Aus dieser Aufeinander⸗ folge wird klar, warum Amenenthe und jener fruͤhere Thut⸗ mosis in den Basreliefs immer als Frauen angeredet werden; sie repraͤsentiren naͤmlich nur die Koͤnigin Amense, und dieser gelten die Anreden der Gottheiten. Die Uebermeißelung des Namens Amenenthe beweist, und druͤrkend fuͤr seinen Muͤndel Thutmosis III. war. Auf einer Menge von Basreliefs an verschiedenen Punkten Thebens habe ich die systematische Vernichtung des Namens Amenenthe bemerkt; ob dieselbe das Werk des persoͤnlichen Hasses Thutmosis III. oder der schmeichelnden Priester war, laͤßt sich nicht mehr entscheiden. Aus allen Inschrif⸗

ten des Denkmals von El⸗Asassif erhellt, daß es unter der

Regentschaft Amenenthe's und im Namen der Koͤnigin Amense und ihres Sohnes Thutmosis III. erbaut worden ist. Es ist also nicht spaͤter, als in das Jahr 1736 v. Chr. zu setzen, das man ungefaͤhr als die Zeit der Regiekung des dritten Thut⸗

1b mosis annehmen darf; diese Skulpturwerke sind mithin uͤber 33500 Jahre alt.

Das Innere des Gebaͤudes war ein dem

Koͤnige der Goͤtter Amon⸗Ra geweihter Tempel, den man

hier unter der besondern Form des Amon⸗Ra⸗Pneb⸗enne⸗

zhet⸗ en⸗tho d. h. als Herren der Throne der Welt anbetete.

as der Lage des Tempels mitten unter Graͤbern und aus den gewöͤlbten Decken desselben haben einige Reisende faͤlsch⸗ lich geschlossen, dies Gebaͤude sey das Grabmal des Moͤris; seine innere Einrichtung so wie alle Basreliefs und Inschrif⸗

ten geben ihm aber die von mir angefuͤhrte Bestimmung.

8 Vergleich mit der Feinheit und Eleganz der Beasreliefs hoͤchst plump und schlecht gearbeitet.

Mehrere Theile des Tempels sind unter den Ptolemaͤern re⸗ staurirt worden; diese spaͤteren Skulpturwerke sind aber im altaͤgyptischen

Die Aegyp⸗

tische Kunst wurde durch die Ansiedelung der Griechen in

alles Große, Reine und Schoͤne,

nau keunt, erwiesen ist,

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ssche Boden der Kunst geworden

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Aegypten keinesweges vervollkommnet, sie verdankt vielmehr was sie hervorgebracht hat, nur sich selbst, so wie es fuͤr jeden, der Aegypten oder auch nur die in Europa vorhandenen Aegyptischen Denkmaͤler ge⸗ 9 daß die Kuͤnste in Griechenland mit einer sklavischen Nachahmung der Aegypter begonnen haben.

Das alte Aegypten unterrichtete Griechenland in den Kuͤn⸗

sten, und dieses gab ihnen dann eine hoͤhere Entwickelung. Aber ohne Aegypten wuͤrde es wahrscheinlich nicht der klassi⸗ de seyn. Dies ist mein Glau⸗ bensbekenntniß uͤber diese große Frage, deren naͤhere Eroͤrte⸗

rung ganze Baͤnde erfordern wuͤrde; ich schreibe aber einen blcoßen Brief. Lebt wohl! 1

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daß seine Regentschaft verhaßt V

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Vermischte Nachrichten.

(Fortsetzung des gestern abgebrochenen Berichts des Herrn b Teplaͤkoff.)

„Bis zum 1. Mai bemuͤhte ich mich fast ganz vergeb⸗ lich, mir in Varna neue Marmorstuͤcke oder Muͤnzen zu verschaffen, und Tages darauf verliet ich diese Festung, um Hebedschi, Dewno und Pravodi zu besuchen. Hin⸗ sichtlich Varna's aber darf ich die in seiner Mitte liegende Citadelle nicht mit Stillschweigen uͤbergehen. Das alterthuͤmliche Aeußere derselben und der massive Styl, in welchem sie gebaut ist, giebt zu der Vermuthung Anlaß, daß, wenn sie sich auch nicht aus der heidnischen Griechen⸗ zeit herschreibt, ihr Ursprung doch aus den ersten Jahren des Orientalischen Reiches hergeleitet werden darf. Am wahr⸗ scheinlichsten ist diese nicht große Veste die Akropolis der ala ten Stadt Odessa C001ꝗ ꝗꝙ022); ihre Mauern tragen noch Bruchstuͤcke marmorner Karnise, praͤchtiger Kapitaͤler und verschiedene andere Zierrathen Griechischer Bildhauerkunst an sich). Eine in einem andern Theile der Stadt befindliche Oeffnung wird von den Bewohnern fuͤr den Eingang zu den alten Katakomben von Varna gehalten; da die vorgeblichen Ueberreste derselben gegenwaͤrtig der Goͤttin Kloacina gewid⸗ met sind, so war es mir nicht moͤglich, mich von der Wahr⸗ heit dieser Tradition zu uͤberzeugen.“

„Indem ich jetzt zu meinem Bericht uͤber die, 3 Werst von Hebedschi befindlichen Ruinen schreite, muß ich zuerst der bemerkenswerthesten Entdeckung erwaͤhnen, die ich in Bulgarien machte. Diese Ruinen bestehen aus großen Saͤu⸗ len, die auf einer Strecke von mehr als drei Werst zerstreut auf dem Boden umherliegen. Ich sage zerstreut, weil in ihrer Vertheilung weder eine gewisse Reihefolge noch eine architektonische Uebereinstimmung zu erkennen ist. Eine Saͤule, die ich ausmaß, hatte ohngefaͤhr Fuß im Durchschnitt. Einige Saͤulen waren eylinderfoͤrmig, andere hatten die Form eines abgestumpften Kegels; noch andere waren nach unten zu dicker und schienen mit breiten Karniesen umgeben gewesen iun seyn. Hin und wieder fanden sich Anhoͤhen, deren einige so dicht neben einander stehen, daß ich einen wahren alten Porticus zu sehen glaubte. Aus einer graͤulichen Steinart verfertigt, waren diese Saͤulen so hart geworden, daß sie nur mit Muhe mehrmals wiederholten Hammerschlaͤgen wichen. Manche waren inwendig hohl und mit einer grauen Sand⸗ Masse (von der ich ein kleines Stuͤck mitgenommen habe) angefuͤllt. Uebrigens sind mir nirgends Kapttaͤler oder regel⸗ maͤßige Karniese, oder andere architektonische Zierrathen zu Gesicht gekommen. Das giebt unterdessen, wie es mir sechelitt, noch kein Recht, diese Saͤulen fuͤr Basaltsaͤulen zu halten und vorauszusetzen, daß auf einem klassischen Boden, auf einem Boden, der mit Denkmalen des Alterthums und der ganzen

errlichkeit ruhmwuͤrdiger historischer Erinnerungen bedeckt ist, diese mit ihren in die Augen springenden richtigen Verhaͤlt⸗ nissen da liegenden Saͤulen nur Spiele der Natur seyn sollten. Um mir hiekuͤber Aufklaͤrung zu verschaffen, wurde zur Aus⸗ grabung einer von den kleineren Saͤulen geschritten. Als man bis zu einer Tiefe von beinahe 2 ½ Faden gekommen war, uͤberzeugte ich mich, daß die Saͤule bis dahin ihre regelmaͤßige Cylinderform beibehalten hatte und ganz unten eine steinerne Mauer sehen ließ, die ihr augenscheinlich als Grundlage und Vereinigung mit der naͤchsten Saͤule diente. Umstaͤnde ver⸗ hinderten naͤhere Nachsorschungen; dem sey nun aber wie ihm wolle, so waͤre es wuͤnschenswerth, daß Maͤnner vom Fach ihr Urtheil uͤber die Ruinen von Hebedschi ausspraͤchen, die jedenfalls ihre ganze Aufmerksamkeit verdienen. Und waͤren die Saͤulen selbst nur von Basalt, so wuͤrden sie doch Natuxforschern eine ungewoͤhnliche Naturerscheinung seyn; ein Antiquar wuͤrde vielleicht darauf schwoͤren, die Ruinen einer großen alten Niederlassung vor sich zu sehen, und sich am Ende wirklich den Ruhm einer wichtigen Entdeckung er⸗ werben. Nicht weit von den Ruinen von Hebedschi befinden sich zwei marmorne Springbrunnen; der wahrhaft poetische Charakter dieser Stelle ist so bezaubernd, daß man verleitet wird, die sie umschließenden Gehege fuͤr Theile fruͤherer groß⸗ artiger Lustgaͤrten zu halten, die entweder zu praͤchtigen Pal⸗ laͤsten oder zu einer großen Stadt gehoͤrten, deren zertruͤm⸗ merte Saͤulen jetzt den Boden bedecken.“

„In Dewno sind ganze Hunderte verschiedenartiger Muͤn⸗ zen und Medaillen entdeckt worden; alle diese Seltenheiten

) LEin solches Bruchstuͤck brachte Hr. Teplaͤtoff nach Odessa.

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