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hunserer Gegner zuziehen.“ — Die Gazette de France
e giebt einen Auszug aus diesem Aufsatze, ohne ihn jedoch zu
widerlegen. 14 Das hiesige Zuchtpolizei⸗Gericht hat sich gestern mit zwei Prozeßsachen beschaͤftigt, welche Beleidigungen gegen den olizei⸗Praͤfekten, Herrn Mangin betreffen. Die beiden an⸗
geklagten Theile waren F2A Roussy, als Verfasser des „Brie⸗ 12
fes eines Bettlers an Herrn Mangin“, und der Redactenr des Courrier françgis wegen eines Artikels, betitelt „Menschen⸗ liebe des Herrn Mangin“ ; der Erstere war im Verlauf der Instruktion verhaftet worden, was bei Preßvergehen nur sehr selten geschieht. (Wir werden morgen auf beide Pro⸗ zesse zuruͤckkommen.) er Redacteur der „Sentinelle des Deux Sevres“, wel⸗ cher der Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Re⸗ gierung angeklagt war, weil er die von dem Deputirten Hrn. Mauguin bei einem Gastmahle gehaltene Rede aufgenommen hatte, ist von dem Gerichtshofe zu Niort frei gesprochen wor⸗ den, und zwar aus dem Grunde, weil die betreffende Num⸗ mer jenes Blatres, vor deren Riederlegung bei der Polizei⸗ Praͤfektur und vor der Ausgabe unter die Abonnenten, in Beschlag genommen worden war. Fast alle Oppositions⸗ blaͤtter sind heute mit den Verhandlungen dieses Prozesses aangefuͤllt. Herr Mauguin war in seiner Eigenschaft als Ad⸗ vokat selbst von hier nach Niort gereist, um die Redaktion der „Sentinelle“ zu vertheidigen. 8 Der verantwortliche Geschaͤftsfuͤhrer des „Pilote“, eines im Departement des Calvados erscheinenden Journals, ist auf den 30. d. wegen Beleidigung und Verunglimpfung des Ministers des oͤffentlichen Unterrichts, in einem Zeitungsarti⸗ kel vom 22. Nov., vor das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Caën ge⸗ laden worden.
Der Koͤnigliche Gerichtshof zu Bourges hat entschieden, daß eine von ihrem Gatten getrennte Frau ihren Steuer⸗ Beitrag nicht auf ihren Schwiegersohn, Behufs der Ausuͤbung der Wahlrechte, uͤbertragen duͤrfe. Der Kassationshof hat diesen Spruch bestaͤtigt. b
Ein protestantischer Prediger aus Saint-⸗Quentin hatte seit dem Mai vorigen Jahres eine Anzahl seiner Glaubens⸗ genossen in einem benachbarten Dorfe zu regelmaͤßigen reli⸗ gioͤsen Versammlungen veranlaßt; er hatte zu diesem Zwecke die Existenz dieser Protestanten auf der Mairie konstatiren lassen und schriftlich erklaͤrt, daß die protestantischen Einwoh⸗ ner des Dorfes von jetzt an, dem ihnen laut der Charte zuste⸗ henden Rechte gemaͤß, zur Ausuͤbung ihres Glaubens zusam⸗ mentreten wuͤrden. Von Seiten des Koͤnigl. Prokurators ist indessen gegen diese Versammlungen als ungesetzlich pro⸗ testirt worden. Der Gerichtshof von Saint⸗Quentin hat sich am 8ten d. mit dieser Sache, welche in der dortigen Gegend allgemeines Interesse erregt, beschaͤftigt und sein Urtheil auf 3 Wochen ausgesetzt.
Frau von Genlis empfing vorgestern, als an ihrem Süâsten Geburtstage, einen Besuch von ihrem Zöͤglinge, dem Herzoge von Orleans.
Dlle. Sontag hat vorgestern ihre Reise nach den Nie— derlanden angetreten.
In einigen Tagen wird bei dem hiesigen Buchhaͤndler Moutardier eine aus dem Englischen uͤbersetzte Geschichte Portugals unter Dom Miguel, im Jahre 1829, erscheinen.
Der Eisbruch auf der Seine ist gestern fruͤh ohne be— deutenden Schaden vor sich gegangen. Die große Verpfaͤh⸗ lung bei der St. Ludwigs⸗Insel erlitt indeß einen so fuͤrch⸗
eerlichen Stoß, daß sie um eilf Zoll zuruͤckgedraͤngt wurde und man daher fuͤr das gaͤnzliche Wegreißen derselben besorgt war. So fern nicht von neuem Frost eintritt, fuͤrchtet man jetzt nur noch große Ueberschwemmungen. Schon seit gestern Abend treibt die Seine kein Eis mehr; dagegen zeigt der Pegel bei der Bruͤcke Tournelle bereits eine Wassertiefe von
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Der „Figaro“ will auf das Ansuchen einiger Theater⸗ Direktionen, um den widersprechenden Geruͤchten uͤber die finanziellen Verhaͤltnisse der Theater ein Ende zu machen,
kuͤnftig die Einnahme saͤmmtlicher Theater taͤglich bekannt 8 machen. 8 8 “ 1¹“ “ “ 1“ — EI111A1“; Groß bri tan ien un d b “ London, 26. Jan.
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1I11“”M Nach eiuer Unterredung mit dem SHerzoge von Wellington hatte Herr Peel am vorigen Sonn⸗ aabend eine mehrstuͤndige Audienz bei Sr. Majestaͤt, und ist dabei, dem Vernehmen nach, die Thron⸗Rede bei Eroͤffnung des Parlaments zur Sprache gekommen. Eine Deputation von sechs der vornehmsten Liverpooler Kaufleute, geleitet von Herrn Huskisson und General Gas⸗ coyne, den beiden Parlaments⸗Mitgliedern fuͤr die Stadt
mittheilte, hat
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Liverpool, verfuͤgte sich gestern nach dem Schatzamte and hatte daselbst eine Unterredung mit dem Herzoge von Wel⸗ lington. Dieselbe betraf eine in der Hafen; und Zoll⸗Ver⸗ waltung von Liverpool einzufuͤhrende kleine Aenderung, und dauerte an anderthalb Stunden. Der erzog hoͤrte den vorgebrachten Argumenten mit Aufmerksamkeit zu, nahm die darauf Bezug habenden Papiere in Empfang, versprach je⸗ doch noch nichts Positives, sondern gur eine fernere Erwaͤ⸗ gung des Gegenstandes. 6
Am üsten d. wurde ein Kabinets⸗Rath saͤmmtlicher Minister gehalten, der uͤber zwei Stunden dauerte. Nach Beendigung desselben hatte der Russische Botschafter eine Konferenz mit dem Grafen v. Aberdeen.
Herr David Wilkie ist an die Stelle des verstorbenen
Sir Th. Lawrence zum ersten Maler des Koͤnigs ernannt worden. Ein Geruͤcht, welches der C ourier von der Er⸗ nennung des Herrn Wilkie zum Praͤsidenten der Akademie sich bisher nicht bestaͤtigt. 8 „Das Parlament hat eines seiner aͤltesten und ausge⸗ zeichnetsten Mitglieder verloren. Herr Tierney, bekannt als vieljaͤhriger Leiter der Opposition und zu verschiedenen Zeiten Mitglied des Ministeriums, ist gestern gestorben. Er trat im J. vollsten Gegner Pitts und hat bei allen wichtigen parlamen⸗ tarischen Verhandlungen durch seine kraͤftigen Reden sich ausgezeichnet. “ Im Unterhause wird, dem Vernehmen nach, Lord Dar⸗ lington auf die uͤbliche Adresse an den Koͤnig antragen und darin von Hrn. Ward, Parlaments⸗Mitglied fuͤr London, unterstuͤtzt werden. 8
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Dubliner Blaͤtter widersprechen der vom Morning..
Journal gegebenen Nachricht, daß der Herzog von Northum⸗ berland sich von seinem hohen Posten zuruͤckzuziehen wuͤnsche.
Dem Herzoge soll es im Gegentheil so sehr in Irland gefal⸗
len, daß er auch noch waͤhrend des folgenden Jahres hier zu verweilen wuͤnscht. .Einer in Portsmouth erscheinenden Zeitung zufolge be⸗ schaͤftigt sich der Herzog von Richmond mit einer Bill uͤber den Wollhandel, die er in der naͤchsten Parlaments⸗Session zur Sprache brigen will. Marquis von Chandos arbeitet an u“ einer neuen Jagd⸗Bill, die er der Durchsicht des Grafen von 8 Eldon vorgelegt hat. 4 1“
In Manchester ist eine oͤffentliche Versammlung von Kaufleuten und Fabrikanten zu dem Zwecke gehalten wor⸗ den, sich den bestehenden Handels⸗Monopolen nach Ostindien und China durch kraͤftige Maaßregeln zu widersetzen, um auf diese Weise es zu verhindern, daß der dem Gemeinwohl
schaͤdliche Ausschließungs⸗Handel eine fernere Prolongation
erhalte.
Auch in Hobart⸗Town (Van Diemens Land) ist, so wie fruͤher fuͤr die Kolonieen von Neu⸗Suͤd⸗Wales, ein gesetz⸗ gebendes Conseil von der Regierung installirt worden. Der Obervichter, der General⸗Anwald und der Secretair der Ko⸗ lonie sind bestaͤndige Mitglieder des Rathes, der außerdem noch aus 10 Gliedern besteht.
Von unserer neuen Kolonie am Schwanen⸗Flusse sollen. nicht die besten Nachrichten eingegangen seyn. Auf indirek⸗ tem Wege will man erfahren haben, daß die Kolonisten an den nothwendigsten Beduͤrfnissen Mangel leiden. Es wird jedoch von einigen Seiten die Richtigkeit dieser Angabe, da
sie nicht direkt von der Kolonie her gekommen ist, in Zweifel
estellt.
4 Außer Griechischen Obligationen sind an der gestrigen und heutigen Boͤrse alle einheimischen sowohl als fremden Fonds nicht unbedeutend gewichen. Weder ein politischer, noch ein kommerzieller Grund wird als Ursache des Weichens angege⸗ ben; nicht einmal Geruͤchte, die sonst bei solchen Gelegenheiten nicht zu fehlen pflegen, waren an der Boͤrse verbrertet.
Taͤglich laufen aus dem Innern des Laudes Berichte uͤber die Massen von Schnee ein, die allenthalben gefallen sind und hoͤchst stoͤrend auf die inneren Verbindungen ein⸗ wirken. In der Nachbarschaft der Stadt Marlborough steck⸗ ten nicht weniger als 14 Postkutschen im tiefen Schnee be⸗ graben, der, wenn den eingegangenen Berichten zu trauen ist, an manchen Stellen sogar 16 bis 20 Fuß hoch liegen soll.
— — London, 26. Jan. Durch die große Anregung und die Richtung, welche der Zeitgeist durch die Ereignisse der letzten Decennien erhalten hat, ist bei uns die Emanci- pation der Katholiken herbeigefuͤhrt worden, und diese hat
unsere alten Torys, welche alle Bewegung so sehr haßten,
daß sie gern der Sonne in ihrem Laufe Stillstand geboten haͤtten, in Reformatoren umgewandelt. Das Unterhaus gilt ihnen nicht mehr fuͤr die bestmoͤgliche Legislatur; unsere Kri⸗ minalgesetze nicht fuͤr die weisesten, welche der menschliche
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1796 in das Unterhaus ein, war einer der talentt
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und es kommt ihnen jetzt zuwei⸗
Verstaud entwerfen konnte;
len vor, als ob Mylord Castlereagh, der Graf Liverpool,
und selbst der unsterbliche Pitt hier und da Fehler begangen haͤtten. Man sehe nur das letzte Stuͤck der „Quarterly Review“, einer Zeitschrift, welcher sonst die unschuldigste Veraͤnderung fuͤr Revolution galt: Art. J. empfiehlt zu Gunsten der Wissenschaft, daß diejenigen, welche in Armenhaͤusern und Hospitaͤlern ster⸗ ben, und nicht von ihren Verwandten zum Begraͤbniß gefordert wuͤrden, oder es nicht vorher selbst verboten haͤtten, den Zer⸗
gliederern uͤberlassen wuͤrden; Art. V. giebt zu, daß die Kir⸗
chenguͤter nicht so billig vertheilt seyen, als sie es zum Vor⸗ theile der Kirche seyn sollten; Art. VI. gesteht den Nutzen von manchen Modifikationen ein, die in dem Privilegium der Ostindischen Compagnie gemacht werden koͤnnten; Art. VII. und VIII. reden vielen Reformen in der Rechtspflege das Wort; und endlich verlangt Art. XI. mehrere bedeutende Veraͤnderungen in den Wahl⸗Gesetzen fuͤr die Mitglieder des Unterhauses, so wie eine Revision der unter Lord Liverpools Verwaltung beschlossenen Ruͤckkehr zu einer Goldeirkulation statt des Papieres. Zeit, welche in diesem Augenblicke um so erfreulicher sind, als ohne diese aufgeklaͤrteren Ansichten unter der kon serviren⸗ den Parthei, wie sie sich selbst nennt, das Volk um so eher den sich wieder regenden Demagogen und politischen Auacksalbern anheim fallen wuͤrde, weil die Noth unter dem⸗ selben jetzt viel weiter um sich gegriffen hat, als in fruͤheren Jahren, und der leidende, Huͤlfe suchende Mensch nur zu leicht zu verzweifelnden Schritten zu verleiten ist, wenn er findet, daß seine Vorgesetzten gegen sein Elend gleichguͤltig sind. Ein aufgeklaͤrteres und besser gesinntes Ministerium, als das jetzige, hat England seit vielen Jahren nicht gehabt; und wenn die Aristokratie dasselbe nur ernstlich unterstuͤtzt, so wird es schon allmaͤlig unsere Institutionen und Ausgaben mit den veraͤnderten Umstaͤnden der Nation in ein richtiges Verhaͤltniß bringen; denn dies ist doch wohl das vorzuͤglichste, was sie fuͤruns thun kann. Ahmt ihr dann der Einzelne redlich und eifrig nach, und bringt seine Ausgaben seinen Einnahmen gleich, ehe ihn der Mangel dazu zwingt, so wird wohl bald vieles von den Ue⸗ beln verschwinden, an denen wir jetzt leiden. Daß im Jahre 1819, wo man, ohne mit dem Staatsglaͤubiger einen Ver⸗ gleich getroffen und die Zinsen der oͤffentlichen Schuld ver⸗ mindert zu haben, zum Metallgelde zuruͤckkehrte, ein großer Fehler begangen worden, ist nicht zu laͤugnen; und eben so wenig, daß diesem schnellen Uebergange, welcher unsere Ab⸗ gaben um ein Viertel vermehrt hat, waͤhrend er unsere Mit⸗ tel, solche zu bestreiten, eben soviel verminderte, viele von unsern jetzigen Uebeln zuzuschreiben sind; dennoch ist es nicht wahrscheinlich, daß trotz dem Geschrei einiger Parla⸗ ments⸗Mitglieder und dem Feuerruf einiger Publizisten, die Legislatur in einer so wichtigen Sache, nach mehr als zehn Jahren, einen Ruͤckschritt thun werde, welcher aufs Neue alle bestehenden Verhaͤltnisse zwischen Schuldnern und Glaͤubigern verwirren wuͤrde. — Lord Chandos soll nun ganz gewiß Muͤnzmeister werden; aber da derselbe ein Reformator ge⸗ worden, und blos in Hinsicht der Emancipation heftig gegen das Ministerium gewesen, so beweist sein Beitritt zu demsel⸗ den, nicht daß dieses seine eigenen Plane und Gesinnungen veraͤndert hat, sondern daß die Parteihitze, welche in der vorigen Session so heftig war, voruͤber h 6
Aus dem Haag, 29. Jan. Am 26sten d. M. ist der Baron van der Goes, Mitglied der ersten Kammer der Ge⸗ neralstaaten und fruͤher Praͤsident der zweiten Kammer hie⸗ selbst mit Tode abgegangen.
Dem Sohne des diesseitigen Gesandten bei den Verei⸗ nigten Staaten von Nord⸗Amerika, Herrn van Huygens, ist das Wappen, der Titel und die Wuͤrde eines Grafen von Loͤwendaal verliehen worden.
In das bischoͤfliche Seminarium zu Gent sind bereits 200 junge Leute aufgenommen worden. “ Wien, 28. Jan. Aus Mailand ist die Nachricht ein⸗ gegangen, daß Ihre K. K. Hoheit die Durchlauchtigste Frau Erzherzogin⸗Vice⸗Koͤnigin am 16ten d. M. Abends gluͤcklich von einem Prinzen entbunden worden ist. Die Erlauchte Woͤchnerin befand sich, den bis zum 20sten d. M. erschie⸗ nenen Buͤlletins zufolge⸗ nebst dem neugebornen Erzherzoge im erwuͤnschtesten Wohlseyn.
Bei der K. K. Armee haben unter andern folgende Ver⸗ anderungen statt gehabt. Es wurden befoͤrdert: Zu Gene⸗ ralen der Kavallerie, die Feldmarschall⸗Lieutenants: Karl Graf v. Civallart, ad latus des kommandirenden Generals in Ungarn; Andreas v. Schneller, kommandirender General
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Alles dieses sind maͤchtige Zeichen der
und 17. Jan. kurz hinter einander eingegangen.
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im Banate; und Johann Friedrich Freiherr v. Mohr n mandirender General in Siebenbuͤrgen, in ihrer Anstellung.
Zu Feldmarschall⸗Lieutenants⸗ die General⸗Majore: Friedrich )
Karl Ludwig Graf v. Fiquelmont, 8
Russischen Hofe, in seiner Anstel⸗ 3
Freiherr v. Hohenegg; Botschafter am Kaiserl. lung; Leopold Freiherr von Marquis von Paulucci, Contre⸗Admiral, Marine⸗Ober⸗ „1 Kommandant, zum Vice, Admiral, in seiner Anstellung. Zu General⸗Majoren, die Obersten: Stephan Ritter v. von Halonziere, Kommandant des Mineur⸗Corps; eeup““ Gemperly von vom Ingenieur⸗Corps, beide he. im Ingenieur⸗Corps; ranz Graf v. Zichy⸗Ferraris, Un- ter⸗Lieutenant bei der Ungarischen adeligen Leibgarde, in sei-— ner Anstellung; Matthaͤus v. Flanegan, Schiffs⸗Kapitaͤn, 8 zum Kontre⸗Admiral; Se. Durchlaucht Prin Heinrich LXIV Prinz zu Reuß⸗Koͤstritz, vom Koͤnig von Wuͤrtember E35 saren⸗Reg. Nr. 6.; Mathias Jarossy, vom Ignaz Grela Inf. Reg. Nr. 60., mit der Zutheilung beim K. K. Hof⸗ kriegsrathe; Paul Csollich, vom Peterwardeiner Graͤnz⸗Inf. Reg. Nr. 9.; und Anton Woeber, vom Erzherzog Franz Karl Inf. Reg. Nr. 52. — Joseph Landgraf zu Fuͤrstenberg, Major (K. K. wirklicher Geheimer Rath und Oberstkuͤchen⸗ meister), legte den Militaͤr⸗Charakter ganz ab.
Zara, 10. Jan. Im verflossenen Winter haben wir uns beklagt, daß im Monat Januar seit mehreren Jahren zum ersten Male Schnee gefallen und einige Tage liegen ge⸗ blieben ist. Dagegen sind wir schon am 6. October v. 8* mit einer sehr heftigen Kaͤlte und mit Schneegestoͤber begruͤßt worden, und ebschon dies nicht von langer Dauer war, so kehrte doch mit Ende October der heftige Nordwind zuruͤck, und es scheint, daß er sich in unserer Gegend auf laͤngere Zeit eingemiethet hat. Seit Mitte December sind wir fort⸗ waͤhrend in Schnee gehuͤllt, und in diesem Augenblicke faͤllt er noch so dicht vom Himmel, als wollte er uns alle unter seine blendende Decke begraben. Sehr natuͤrlich erzeugt dies hier eine betraͤchtliche Steigerung der Lebensmittel, besonders aber des Holzes, welches hier zu Lande von den Landleuten
nach Willkuͤhr gehauen, auf Tragthieren hereingebracht, und
nach Willkuͤhr verkauft wird; dies ist hier um so fuͤhlbarer, als die Gebaͤude gar nicht fuͤr einen noͤrdlichen Winter ein⸗ gerichter, statt der hoͤlzernen Fußboͤden gewoͤhnlich mit Ziegeln 8
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ParinG — 8 In England sind die Lissaboner Packetboote vom 10ten Die mitge⸗ kommene Lissaboner Hof⸗Zeitung enthaͤlt die naͤheren Umstaͤnde von der Krankheit und dem Tode der verwittweten Koͤnigin. — Dom Miguel hat durch ein Dekret vom 11. Dec. eine Aenderung in der Organisation der Kriegs⸗Gerichte an⸗ geordnet; es werden dadurch die bei den Kriegs⸗Gerichten der Land, und denen der See⸗Truppen geltenden Gesetze mehr in Einklang mit einander gebracht. — Durch ein De-⸗ kret vom 4. Januar hat Dom Miguel die zuletzt erfolgte Wahl des Lissaboner Juiz de Povo (Volksrichter) und der 24 Gewerks⸗Deputirten, welche diesem assistiren, fuͤr nichtig erklaͤrt und eine neue Wahl angeordnet. Im Dekrete heißt 8 es, daß bei der Wahl allerlei Raͤnke und Intriguen ins Werk gesetzt worden seyen. Der Korrespondent der Times 8
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ist jedoch der Meinung, daß die Erwaͤhlten der Regierung, wegen ihrer freisinnigen Ideen und vielleicht auch wegen An⸗ haͤnglichkeit an die junge Koͤnigin mißfallen haͤtten. Er 8 fuͤgt hinzu, daß in der Geschichte Portugals noch kein Bei⸗ 89 spiel einer solchen Annullirung der vom Volke geschehenen Wahl sich nachweisen lasse. Der zuletzt erwaͤhlte Juiz de Povo war, seines Handwerks nach, ein Boͤttger. Seine und seiner Kollegen Absetzung soll viele Unzufriedenheit im Volke erregt haben. Ein neueres Dekret hat seitdem entschieden,—“ daß gar keine neue Wahl statt finden soll, und daß die im vorigen Jahre fungirenden saͤdtischen Beamten ihre Verrichtungen aufs Neue antreten sollen. — Am 10. Jan.
hat das Leichenbegaͤngniß der verstorbenen Koͤnigin statt ge⸗ funden. Der Zug ging von Queluz aus nach der Dorf⸗Kirche
von St. Pedro bei Cintra, und brauchte dazu 8 Stunden von 4 Uhr Nachmittags bis 12 Uhr Mitternachts. Es soll
dabei viele Unordnung statt gefunden haben, denn die Trup⸗
pen, die man zur Begleitung beordert hatte, waren zum Theil
schon um 6 Uhr Morgens ausgeruͤckt; da es aber sehr kalt
war, und sie beinahe den ganzen Tag auf freier Straße ohne
Maͤntel, so wie ohne Speise und Trank zugebracht hatten,
zudem auch aͤrgerlich daruͤber waren, daß ein anderes Corps
erst um 2 Uhr Nachmittags aus Lissabon zu ruͤcken brauchte, entschlossen sie sich kurz, gingen nach Hause und ließen den Zug ohne gehoͤrige Begleitung. — Bei Hofe herrscht uͤber
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Geramb; und Hamilcar