1830 / 37 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Spiel köͤmmt?

dann keine Ausgabe fuͤr zu verschwenderisch, keine Abgabe fuͤr zu druͤckend hielten, und bereit waren, gegen das Resor⸗ men fordernde Volk mit Feuer und Schwerdt zu verfahren, verlangen jetzt ihrerseits eine Reform, und suchen das Volk aufzuwiegeln, um die Regierung damit in die Euge zu trei⸗ ben. Alle ihre Organe, das Quarterly⸗Review, Blackwood’s Magazine, der Standard, das Morning⸗Journal, kurz alle roͤßeren und kleineren Zeitschriften der Partei versichern aut, daß eine Krisis vorhanden sey, welche die Nation zum Untergange bringen wuͤrde, wenn nicht schnell eine bedeutende Veraͤnderung in der Volks⸗Vertretung gemacht wuͤrde. Alle Klassen haͤtten hierin gleiches Interesse, und deswegen muͤß⸗ ten sich die hoͤchsten mit den niedrigsten vereinigen, um die Regierung zu einer Veraͤnderung zu zwingen, die sie nicht freiwillig unternehmen wuͤrde. der Birminghamer Union, welche vor ein Paar Tagen ihre erste große Versammlung gehalten und sich oͤffentlich konsti⸗ tuͤrt hat. Ihr Stifter und gegenwaͤrtiger Anfuͤhrer ist Hr. Aktwood, ein reicher Grund⸗Eigenthuͤmer und entschiedener Tory, welcher aber der Regierung immer am meisten bei der Ruͤckkehr zur Metall⸗Circulation entgegen gewesen ist. Da Eigennutz und Selbstsucht im Allgemeinen als die Triebfedern unserer Politiker anzusehen sind, so rechnet Herr Attwood es sich auch nicht zur Schande, daß er jetzt um seines Pri⸗ vat⸗Vortheils willen einen politischen Klub stiftet, waͤhrend er in Pitt's Zeiten alle dergleichen Vereine als hochverraͤthe⸗ risch verfolgen half; damals vervierfachte sich das Einkom⸗

men der Grundbesitzer, und jetzt scheint sich dasselbe um ein

Viertheil vermindern zu wollen. Es haben seit Kurzem meh⸗ rere Versammlungen von Grafschaften statt gefunden, deren Zweck es ist, die Regierung mit Klagen zu bestuͤrmen; aber

die Birminghamer Versammlung ist die wechtigste von allen, besonders wenn die dort gestiftete Union in anderen Staͤdten nachgeahmt werden sollte. Man erwaͤhlte dabei einen politi⸗ schen Ausschuß, welcher alle Jahre erneuert werden soll, und dessen Bestimmung es ist, die Union zu verstaͤrken, mit an⸗ deren zu bildenden Unionen in Verbindung zu treten, alle

Gebrechen in den Institutionen und der Verwaltung aufzu⸗ decken und vor das Parlament zu bringen, in einzelnen Faͤl⸗

len die Bedruͤckten zu vertheidigen und durch jedes gesetzliche

Mittel eine Reform im Parlamente zu bewirken, wodurch das Volk wirklich vertreten und dessen Vortheile beruüͤcksichtigt

werden wuͤrden. Ja, es soll Alles gesetzmaͤßig seyn; Hr.

Attword erklaͤrte seinen neuen Verbuͤndeten, er wolle keinen Schritt weiter mit ihnen gehen, sobald sie den Weg der Ge⸗ setzmaͤßigkeit verließen. Der katholische Verein haͤt sich aller⸗

dings in den Schranken des Gesetzes gehalten, obgleich der⸗

seelbe im Stande war, ganz Irland in Aufruhr zu versetzen.

Aber dort umschlang ein religioͤses Band die ganze Nation, die Priester erhielten ihre Weisung von den Haͤuptern des Vereins, und hielten ihre Gemeinden in den Schranken; auch hatte jener Verein nur einen einzigen Zweck. Aber wo

ist die Macht, die unsern einmal aufgeregten Poͤbel in Schran⸗

ken halten koͤnnte, besonders wenn wahre Noth mit ins

Es war den Whig's nie mit der Reform ernst, und es steht auch nicht wohl zu glauben, daß es den Tory's damit ernst sey; ein solches Spiel aber ist gefaͤhrlich.

Niederlande.

Bruͤssel, 1. Febr. i Jannar werden die Anstalten und Koͤrperschaften, welche For⸗ derungen an die Oesterreichische Regierung zu haben glauben, deren Bezahlung von dieser verweigert wird, aufgefoͤrdert, ihre Anspruͤche nebst den genuͤgenden Beweisen des ununter⸗

bbrochenen Bestehens dieser Anstalten und Koͤrperschaften und mmit genauer Angabe des Zeitpunkts, bis zu welchem die Ren⸗ ten von der Oesterreichischen Regierung bezahlt worden sind, beim Finanz⸗Ministerium einzureichen, welches dann untersu⸗ chen wird, ob jene Forderungen der Oesterreichisch⸗Belgischen Schuld angehoͤren; ist dies nicht der Fall, so wird das Mi⸗

nisterium die empfangenen Angaben, nebst den Beweismit⸗

teln, dem Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤber⸗ weisen, damit dieses durch Vermittelung unserer Gesandtschaft in Wien die verweigerte Bezahlung jener Renten bewirke. Die hiesige Gesellschaft fuͤr Niederlaͤndische Sprache und Literatur hat Se. Koͤnigl. Hoheit den Prinzen Wilhelm Alexander Paul Friedrich, aͤltesten Sohn Sr. Koͤnigl. Hoh. des Prinzen von Oranien, zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt. Der Pariser National meldet, die Spanische Regie⸗ rung habe sich zur Anerkennung der Hollaͤndischen Hopeschen Anleihe entschlossen und Herrn Uriarte nach Paris abgeschickt, um die naͤheren Bedingungen dieser Anerkennung festzustellen. 8 Der hiesige Verein fuͤr Blumen⸗Kultur wird den 21. Maäͤrz eine Blumen⸗Ausstellung veranstalten. 1“

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Dieses ist der erklaͤrte Zweck

Durch ein Koͤnigl. Dekret vom 1.

Der akademische Senat der Unvversität zu Löven hat den Redacteur der dortigen Zeitung, der zugleich Studtren⸗ der der Rechtswissenschafi ist, wegen unsitrlichen Betragens und absichtlicher Stoͤrung der Vorlesungen relegirt.

8— Muͤnchen, 30. Jan. Ihre Maj. die verwirtwete Frau Koͤnigin Karoline geruhten vorgestern als an Allerhoͤchstihrem Namenstage die Aufwartung vieler Personen aus allen Stän⸗ den und deren ehrerbietigste Gluͤckwünsche anzunehmen. Bei Hofe war festliche Familientafel. Derselben wohnten außer Ihrer Maj. der Koͤnigtn Wittwe, Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Leuchtenberg, Se. Köͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Baiern, JJ. KK. 99. die Prinzessinnen Marie und Louise, Se. Hoheit der Herzog Maximtlian in Baiern und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Churfuͤrstin Wittwe, bei. Ihre Maj. die Koͤnigin brachte den ersten Toast auf das Wohl der Koͤnigl. Mutter Karoline aus, und alle Fami⸗ lienglieder riefen der Gefeierten ein freudiges Lebehoch zu. Pauken⸗ und Trompetenschall mischten sich jedesmal in den frohen Jubelruf. Waͤhrend der Tafel war Harmoniemusik von den Mitgliedern der Koͤnigl. Kapelle.

Muͤnchen, 31. Januar. Das Befinden Sr. Maj. des Koͤnigs ist so ziemlich ertraͤglich, obgleich die kalte Witterung dem Flechtenuͤbel unguͤnstig ist. Unser Karneval beginnt allmaͤlig lebendiger zu werden. Gestern veranstaltete die akademische Aula im großen Odeonssaale einen glaͤnzenden Ball, wobei mehrere Koͤnigl. Hoheiten, ein großer Theil des Adels, der Staatsdiener und Buͤrgerschaft zugegen waren. Naͤchstens soll von Seiten derjenigen Familien, welche zu den bisherigen Kuͤnstlerbaͤllen geladen warrn, den Kuͤnstlern ein großer Ball zur Erwiederung gegeben werden. Den mas⸗ kirten Akademieen fehlt es groͤßtentheils an der fruͤhern Reg⸗ samkeit. Die Lektuͤre des hier erscheinenden von Herrn Saphir redigirten „Bazars“ ist nun gleichsam zur Modesache geworden. Jedoch ist dieses Tagsblatt schon ziemlich scharfen Angriffen wegen der Kritik einiger hiestgen Baͤlle ausgesetzt gewesen.

Ingolstadt, 30. Jan. Heute Nachmittags 3 Uhr fand hier auf der Donau eine seltene und fuͤr uns neue Feier⸗ lichkeit satt. Es war die Vollendung der Grundlage der zum Festungsbau gehoͤrigen großen Inundations⸗Schleuse am rechten Donau⸗Ufer, eigentlich die vollendete Einlegung des Rostes, welcher ohne die vier Fluͤgel 79 Schuhe breit und 83 lang auf 1033 in den Strom eingeschlagene Pfaͤhle gelegt ist, bei einem Pegelstande von 4 Schuh und 15 Grad Kaͤlte. Vor 8 Monaten wurde der Bau begonnen; seit zwei Monaten wurden an diesem Werke durch ununterbrochene Arbeit von 500 bis 600 Menschen und durch einsichtsvolle Leitung zahllose Hindernisse der Witterung und des oft wech⸗ selnden Wasserstandes gluͤcklich bekaͤmpft, der erste Pfahl der Grundlage des Rostes aber wurde erst am 26. Dez. v. J. durch die neu erfundene Pfahl⸗Rundsaͤge unter dem Wasser abgeschnitten, seit dieser Zeit der Wasserspiegel in der Bau⸗ grube durch Fangdaͤmme und zwanzig Tag und Nacht im Gange erhaltene Wasser⸗Schoͤpfmaschinen (Wasserschnecken) in dem noͤthigen Stande erhalten, und zugleich der vorberei⸗ tete Rost mit solcher Sicherheit und Puͤnktlichkeit eingelegt, daß er wie auf dem Lande lag und einem Parquet⸗Boden aͤhnlich schien, dessen Quadrate mit Wasser ausgefuͤllt waren. Durch diesen Wasserspiegel stellte sich die vollkommen hori⸗ zontale Lage des Rostes Jedermann vor Augen. 3

Karlsruhe, 31. Jan. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Markgraͤfin Leopold haben, nach Ihrer gesegneten Entbindung, heute den ersten Kirchgang gehalten. Zur Feier dieses freulichen Wieder⸗Ausgangs war bei Seiner Koͤnigl. Hohei 5 dem Großherzog, im Schlosse, große Tafel. 8 leuchteten Theater wurde die verehrte Fuͤrstin Abends mit je⸗

nem herzlichen Jubel empfangen, welcher als treuer Ausdruck

der allgemeinen Theilnahme gelten darf. i18

1ö1 . : 8 * 68 1 Die ees Zeitun meldet aus Triest vom

23. Jan.: „Fuͤnf Tage waren alle unsere Communicationen zur See, wie zu Lande unterbrochen, und unsere Besorgnisse wurden durch die lange Dauer eines heftigen, von Schneege⸗ gestoͤber begleiteten Sturmes von Tage zu Tage gesteigert.

Gestern ist jedoch der Eilwagen aus Wien gluͤcklich eingetrof⸗

fen, und bei der vorgeruͤckten Jahreszeit hoffen wir, den

haͤrtesten Theil des Winters uͤberstanden zu haben. Einige

hiesige und Venetianische Banquiers sollen, in Verbindung

inst ketzess Neapolitanischen Handlungshause, Fhe Anleihe,

Beilage

Im festlich er⸗

8 8 zur Aufnahme derselben eingesetzt, eine Tuͤrkische wird von

ssten Tagen dieses Monats; die Partei des Grafen Capodi⸗

eeines

Dinge bald geregelt zu sehen.“

86888 Praͤsidenten, der Druck derselben und der ihr beigefuͤg⸗

88 beschlossen.

geschritten und die von dem Hause der Revpraͤsentanten ge⸗

erforderlichen geistlichen Dienstverrichtungen bestaͤtigt.

5 . Füvin E 8 2 ; K b. 4 8 8. Fün . Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung

*

4—

man glaubt fuͤr den Neapolitanischen Hof, negoziiren. Die Allerhoͤchste Entschliezung, wodurch Venedig in den Genuß der Vortheile eines Freihafens gesetzt wurde, hat bei den Ein⸗ wohnern dieser Stadt den Wunsch erregt, Sr. Maäjestaͤt durch Errichtung einer Statue die Huldigung ihrer Dank⸗ barkeit darzubringen. 70,000 Fl. Conventio ze sind zu diesem Zwecke bestimmt.“ 1“

Griechenland.

Aus Muͤnchen vom 27. Januar wird (in der Allgemei⸗ nen Zeitung) gemeldet: „Nachrichten, welche aus Griechen⸗ land uͤber Triest hier angekommen sind, schildern die Noth

des Landes noch immer als sehr groß und seine tiefen Wun⸗ den als schwer zu heilen; doch haben die Gemuͤther, welche durch den Abgang der Franzosen erschuͤttert waren, sich wie⸗ der beruhigt, und die druͤckendsten Beduͤrfnisse der Regierung sind durch die beharrliche Thaͤtigkeit des Praͤsidenten und sei⸗ nes Freundes des Herrn Eynard in Paris wenigstens theil⸗ weise befriedigt. Auch ist die Hoffnung wieder rege gewor⸗ den, daß Kreta, welches die Verbuͤndeten damals, wo sie Karabusa den Griechen uͤbergaben, als zu Griechenland ge⸗ hoͤrig betrachteten, nun dennoch mit demselben verbunden werden duͤrfte. Zugleich wird Hand an die Ausgleichung der Griechisch⸗Tuͤrkischen Forderungen in den vom Traktate vor⸗ geschriebenen Formen gelegt. Eine Griechische Kommission

Konstantinopel in Nauplion erwartet, und soll auch schon er⸗ nannt seyn. Beide Kommissionen werden sich uͤber jene Aus⸗ gleichung verstaͤndigen und in streitig bleibenden Faͤllen die Sache an eine dritte schiedsrichterliche abgeben, die von den drei Maͤchten eingesetzt ist und zu Anfang Dezembers eben⸗ falls in Nauplion angekommen war. Auch von dort wird uͤber die Strenge des Winters Klage gefuͤhrt.“ g8

In einem ebenfalls von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Triest vom 23. Jan. heißt es: „Unsere Nachrichten aus Griechenland reichen bis zu den er⸗

strias sieht der Anzeige aus London von der getroffenen Wahl oͤnigs naͤchstens entgegen und scheint kein großes In⸗ teresse daran zu nehmen, da bei der jetzigen Ungewißheit uͤber das definitive Schicksal Griechenlands die Stellung des Praͤ⸗ sidenten nicht die angenehmste ist, und er selbst den dringen⸗ den Wunsch geaͤußert hat, auf eine oder die andere Art die

Aegina, 13. Dez. Der Praͤsident hat durch einen vom heutigen Tage datirten Beschluß drei Kommissionen ernannt. Die erste besteht aus den Bischoͤfen Gerasimos von Aegina,

Neophytos von Talandi, Joanikos von Retimo und Parthe⸗ nios von Cyrene, und ist beauftragt, unverzuͤglich ein Gebet⸗ buch und einen Katechismus vorzubereiten. Sie soll den Plan, welchen die Regierung dem patriotischen Eifer des Pater Barthelemy verdankt, zur Grundlage ihrer Arbeiten machen. Die zweite Kommission ist aus dem Diakonus Co⸗ stantes und den Professoren Gennadios und Benthilos zu⸗ sammengesetzt und soll der Regierung eine Griechische Gram⸗ matik und eine Anthologie vorlegen. Die dritte Kommission, zu welcher der Capitain beim Generalstabe Dutrone und die Professoren Nikitopulo und Cocconis gehoͤren, wird sich mit der Revision der zum Behuf der Schulen des gegenseitigen Unterrichts bereits uͤbersetzten Werke beschaͤftigen und uͤber alle auf diesen wesentlichen Theil des oöͤffentlichen Unterrichts bezuͤglichen Gegenstaͤnde einen Bericht erstatten. Der Staats⸗ Sekretaͤr fuͤr die Geistlichen und Unterrichts⸗Angelegenheiten ist mit der Ausfuͤhrung dieser Anordnungen beauftragt.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

MNew⸗York, 31. Dec. Sitzungen des Kongresses. Am 8ten wurden im Senat nach Vorlesung der Botschaft

ten Dokumente, und 96. von 3000 Exemplaren der erstern und von 1500 Exemplaren der letztern angeordnet; im Hause der Repraͤsentanten wurde der Druck von 10,000 Exempla⸗ ren der Botschaft sowohl, als der dazu gehoͤrigen Dokumente Am gten wurde im Senat (wie bereits gemel⸗ det) zur Ernennung der verschiedenen feststehenden Ausschuͤsse

troffene Wahl zweier Kaplane von verschiedenem Glaubens⸗

bekenntnisse, zu den waͤhrend der Sitzungen des Kongresses Dann beschloß man die Einsetzung eines besonderen Ausschusses,

um den Zustand der im Umlauf befindlichen Muͤnzen zu un⸗

9 3 ₰*

21 tersuchen und etwa erforderliche Verbesserungen vorzuschla⸗ gen. Im Hause der Repraͤsentanten 8 aleraseueschn. Ernennung stehender Ausschuͤsse beabsichtigt, sie kam jedoch wegen zu geringer Zahl der anwesenden Mitglieder nicht zu Stande. Am 10ten verwies der Senat den Theil der Bot⸗ schaft, der sich auf die Verwendung der nach Tilgung der oͤffentlichen Schuld von der Staats⸗Einnahme uͤbrig bleiben⸗ den Summe bezieht, an einen besonderen Ausschuß zur naͤheren Pruͤfung. Im Hause der Revpraͤsentanten schritt man zur Einsetzung der stehenden Ausschuüsse, und verwies an Eilf derselben diejenigen Theile der Bot⸗ schaft, die sich auf die auswaͤrtigen ngelegenheiten, auf die Staats⸗Einnahme, die oͤffentliche Schuld zund auf die Bank der Vereinigten Staaten, auf die Wahl des Praͤ⸗ sidenten und Vice⸗Praͤsidenten, auf den Tarif, auf den aus⸗

waͤrtigen Handel, auf die Armee, die Flotte, die Indtanischen

Angelegenheiten, die Pensionen, die Post und das Gerichts⸗ wesen beziehen. Am 14ten beschaͤftigten sich der Senat so⸗ wohl als das Haus der Repraͤsentanten nur mit ihren inne⸗ ren Angelegenheiten. Am 15ten wurden im Senat mehrere Bills eingereicht, darauf empfing er den Lauszugsweise be⸗ reits mitgetheilten) Jahres⸗Bericht der Schatz⸗Kammer. Anch das Haus der Repraͤsentanten empfing den genannten Jah⸗ res⸗Bericht, worauf eine Menge von Bittschriften entgegen enommen wurden. Die Sitzungen vom 16ten bieten nichts en. g. In einer Philadelphia⸗Zeitung heißt es: „Die gewöhn⸗ liche Einnahme des Staates Pensttvanten kann auf 300,000 Dollars angenommen werden. Die gewoͤhnlichen Ausgaben betragen 300,000 Dollars, wonach zur Bezahlung der Zinsen fuͤr gemachte Anleihen eben so viel uͤbrig bleiben. Den die⸗ serhalb angestellten Berechnungen zufolge, wird sich die oͤffent⸗ liche Schuld am 1. Januar 1831 auf 13 Millionen Dollars belaufen. Die Zinsen dieser Schuld werden zu 5 pCt. 650,000 Dollars ausmachen, weshalb man natuͤrlich auf Mit⸗ tel sinnen muß, die Staats⸗Einnahme um 350,000 Dollars zu vermehren, und zwar nicht nur fuͤr ein Jahr, sondern fuäͤr—

viele Jahre.“ G * 9 ö“ 11“*“

1“A“*“

Die neuesten Nord⸗Amerikanischen Zeitungen enthalten folgende Nachrichten: „Aus La Gugyra vom 26. November wird gemeldet, daß in Caraccas der Beschluß gefaßt worden, sich von Columbien zu trennen; nur drei Stimmen haͤtten sich dagegen erklaͤrt. Porto Cabello, Victoria u. a. m„m. sollen diesem Beispiele gefolgt seyn. Ein Schreiben aus Maracagibo vom 28. November aͤußert sich hieruͤber folgender⸗ maßen: „Seit meinem letzten Briefe ist unser Horizont keinesweges lichter geworden. Man zweifelt, daß der beabe; sichtigte konstituͤirende Kongreß das von ihm gehoffte Resul⸗ tat liefern werde, und ich fuͤrchte, daß die Unruhen in Colum-⸗ bien noch nicht beendigt sind. Verschiedene Geruͤchte ind im Umlauf, von denen gewiß viele grundlos sind, die je⸗ doch leider als Beweise von vorhandenen Gaͤhrungsstoffen dienen. Nach Privatbriefen aus Caraccas hat Paez erklaͤrt,

daß er sich fuͤr kein einziges System bestimmen, sondern alles

der Entscheidung des Volks uͤberlassen wolle, dabei aber ent⸗ schlossen sey, dessen Rechte jederzeit zu vertheidigen. Zwei kuͤrzlich von Porto Cabello uͤber Caraccas hier angekommene Beamte erklaͤrten heute vor dem Praͤfekten, Paez habe eine Versammlung der ausgezeichnetsten Personen zusammenbe: rufen, und ihnen ein Schreiben des Staate Becretairs des Krieges, General Urdaneta, vorgelegt, das den Plan ent⸗ halte Bolivar zu kroͤnen und mit der Tochter des Herzogs von Orleans zu vermaͤhlen, wobei die Krone erblich seyn, und im Fall Bolivar keine Kinder hinterlassen werde, dem Herzoge zufallen solle. Nach Allem was Bolivar bisher ge⸗

sagt und gethan hat, ist ein solcher Plan hoͤchst unwahr⸗ scheinlich und gehoͤrt vermuthlich zu den Erdichtungen. Es heißt aber auch, daß, wenn Bolivar die Obergewalt an sich ziehen wolle, Venezuela entschlossen sey, sich von Columbien loszusagen. Alles dieses zusammengenommen kuͤndigt, wie ich schon oben erwaͤhnte, eine innere Gaͤhrung an. Auf eine von der Regierung an das Volk erlassene Aufforderung, seine Meinung hinsichtlich der kuͤnftigen Regierungsform of⸗ fen und ohne Ruͤckhalt auszusprechen, ist hier ein, von 43 Personen, meistentheils Beamten, unter denen viele subalter⸗

ne und fast noch Knaben sind, unterzeichnetes, aus 5 Arti⸗

keln bestehendes Manifest im Druck erschienen, in welchem verlangt wird, daß die Regierung auf ein populaͤres Wahl⸗ und Revpraͤsentativ⸗System gegruͤndet, und daß Bolivar Praͤ⸗

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