lungen, waren. hauptsaͤchlich folgende Aenderuͤngen des Be⸗ stehenden vorgeschlagen: 1) Das Mintttum der Groͤße e nes Soldaten sollte von 63 auf 65 Zoll Großherzogl. Hessischen Maaßes erhoͤht werden. Htergegen erklaͤrte sich die Kammer einstimmig, und auch die Frage, ob das geringste Maaß auf 64 Zoll erhoͤht werden solle, wurde mit 45 Stimmen gegen 2 verneint, und demzufolge die Beibehaltung des bisherigen
Minimums beschlossen. 2) Es sollte auch — was in dem be⸗
stehenden Gesetze nicht geschehen war — bestimmt werden, weer der Aufnahme in den Militairdienst unwuͤrdig sey. Der
Entwurf knuüpfte diese Unwuͤrdigkeit an jede Verurtheilung
zu einer wenigstens halbjaͤhrigen Gefaͤngnißstrafe wegen Dieb⸗ stahls oder Betrugs, oder zu einer wenigstens zweijaͤhrigen Zuchthausstrafe wegen dieser oder anderer Verbrechen, derge⸗ stalt jedoch, daß der Unwuͤrdige zur Erfuͤllung seiner Kriegs⸗ dienstpflicht, wenn ihn das Loos treffe, einen Stellvertreter einstellen muͤsse, insofern oder insoweit er dazu vermoͤgend
sey. Diese Bestimmung nahm die Kammer mit 46 Stim⸗ men gegen 1 an. 3) Die Faͤlle, in welchen der Kriegsdienst⸗ pflichtige in das Depot, das heißt an das Ende seiner Alters⸗
klasse zu setzen sey, sollten moͤglichst beschraͤnkt und die Um⸗ staͤnde, welche die Depotsetzung motiviren, von menschlicher Beurtheilung thunlichst unabhaͤngig gemacht, wo aber ein sol⸗ ches Urtheil nicht zu umgehen sey, dasselbe durch die ausge⸗ dehnteste Oeffentlichkeit kontrollirt werden. Insbesondere war auch die Absicht, die bisher fuͤr die Begruͤndung der
Depot⸗Anspruͤche erforderlichen eidlichen Zeugnisse dreier Ein⸗
wohner aus dem Gesetze zu entfernen, und damit eine große Menge von Eiden zu beseitigen. Auf diesen Ansichten und Motiven beruhten die einzelnen diesfaͤlligen Bestimmungen
des Gesetzentwürfs. — Die Frage, ob uͤberhaupt Versetzun⸗ gen in das Devpot stattfinden sollen oder nicht, hatte auch diesmal wieder, wie auf fruͤheren Landtagen, eine lebhafte Diskussion veranlaßt, bei welcher, fuͤr und wider, wichtige Gruͤnde vorgetragen wurden. Bei der Abstimmung erklaͤr⸗
ten sich 35 gegen 13 Stimmen gegen alle Depotsetzungen, so jedoch, daß von diesem Beschluͤsse die Annahme des Gesetz⸗ entwurfs nicht abhaͤngig gemacht werden solle. Fuͤr den Fall daher, daß die erste Kammer und die Staats⸗Regierung die Depot⸗Versetzungen uͤberhaupt wuͤrden beibehalten wollen,
stimmte die zweite Kammer weiter uͤber die desfallsigen Be⸗
stimmungen des Gesetzentwurfs ab; dieselben wurden saͤmmt⸗ lich, zum Theil mit einer Modification, durch bedeutende Stimmenmehrheit angenommen. Die weitere Abstimmung wurde auf die naͤchste Sitzung vertagt. Des Großherzogs Koͤnigl. Hoheit haben befohlen, daß in allen denjenigen Gegenden des Landes, wo Domanial⸗Wal⸗ dungen vorhanden sind, und der augenblickliche Holzbedarf der Unterthanen nicht aus Gemeinde⸗Waldungen entnommen werden kann, dieser Holzbedarf, und zwar vorzugsweise an die aͤrmeren Unterthanen, aus den Domanial⸗Waldungen ab⸗ gegeben werden soll. Der Preis fuͤr diese Holzabgaben soll demnaͤchst durch die Gr. Ober⸗Forstdirection bestimmt werden, uund jedenfalls den Tarifpreis, oder in denjenigen Gegenden, wo der Durchschnitts⸗Versteigerungspreis geringer, als der Tarifpreis ist, diesen Durchschnittspreis nicht uͤbersteigen, zur Zahlung aber sollen Fristen bis Martinitag laufenden Jahres
gestattet werden. Um Mißbraͤuche zu verhuͤten, soll der auf
diese Weise abzugebende Holzbedarf von den Buͤrgermeistern nach dem wahren Beduͤrfniß der Einzelnen pflichtmaͤßig ver⸗ zeichnet, und es sollen diese Verzeichnisse durch die Großherz. Landraͤthe, in der Provinz Rheinhessen durch die Großherzogl. Negierung zu Mainz revidirt, und den betreffenden Forst⸗ Inspektoren zugestellt werden. Insofern jedoch das Holz⸗
Feduͤrfniß dringend ist, kann das erforderliche Holz, auch ohne
ddie Mittheilung des Landraths oder der Regierung abzuwar⸗
ten, auf eine von dem Buͤrgermeister ausgestellte Bedarfs⸗ liste an die betreffende Gemeinde zur weiteren Vertheilung an die beduͤrftigen Konsumenten abgegeben werden.
Frankfurta. M., 2. Febr. Eine Anzahl hiesiger Buͤrger, von der menschenfreundlichen Gesinnung beseelt, bei jetziger
strengen Kaͤlte der dringenden Noth der beduͤrftigen Klasse einige Linderung zu verschaffen, hat dem Versorgungshause eine Summe uͤbergeben, welche zur Heizung eines geraͤumigen Lokals und zur Bereitung eines warmen Nahrungsmittels ver⸗ vwendet werden soll. Es ist demnach die Einrichtung getroffen worden, daß von heute an jeder Nothleidende im Versorgungs⸗ hause in den dazu bestimmten Saal eintreten und sich so⸗ lange dartn aufhalten kann, bis er sich gehoͤrig durchwaͤrmt
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hat, so wie auch einem Jeglichen eine warme Nahrung ge⸗
reicht werden wird. Maginz, 5. Jan. In verwichener Nacht hat sich das Eis in dem 1
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eine vor unserer Stadt abermals gestellt, und ““
heute sieht man schon viele hundert Persomen auf demselb en
hinuͤber und heruͤber gehen.
litanische Feene „Minister, auf die ihrer inneren Angelehenheiten
in voller Kraft und der General⸗Capitain Longa wacht strenge
uͤber die Ausfuͤhrung desselben. Am schwierigsten ist die Un⸗ terdruͤckung der Schmuggelei an der noͤrdlichen Graͤnze, denn
an den Kuͤsten halten die Wachtfahrzeuge strenge Aufsicht. — Die paͤpstliche Bulle, welche dem Koͤnige die Guͤter der In⸗ quisition uͤberlaͤßt, erregt die Unzufriedenheit der Spanischen Dominikaner, welche ausschließlich das Inquisitions⸗Tribunal
bildeten und seit langer Zeit mit ihrem Ordens⸗General und
dem Ordens⸗Kapitel in Rom in Zwist leben. Den Werth dieser Guͤter kann man auf 80 Millionen Realen anschla⸗ gen. — Eine zweite Bulle des Papstes stellt eine Menge geistlicher Stiftungen zur Verfuͤgung des Koͤnigs, namentlich diejenigen, welche die Vorfahren Ferdinands des Katholischen in Arragonien und die der Koͤnigin Isabella in beiden Ka⸗ stilien gegruͤndet haben. Die meisten an diese Stiftungen geknuͤpften Bedingungen sind ganz unausfuͤhrbar geworden; z. B. Rr, gegen die Sarazenen in Andalusien zu kaͤmpfen und die Juden zu bekehren, die bekanntlich seit dem 15ten Jahrhundert nicht mehr in Spanien leben duͤrfen. Der Er⸗ trag dieser Stiftungen kommt dem der Inquisitions⸗Guͤter beinahe gleich.“ 1 2 Andere Pariser Blaͤtter melden aus Madrid vom 21. Jan.: „Der zum Gouverneur der Insel Cuba ernannte Genkral Bellido wird sich zu Ende d. M. an seinen Posten begeben; 3000 Mann sollen ihn dahin begleiten. In Se⸗ villa wird ein neues, ebenfalls nach Havana bestimmtes Re⸗ giment von Freiwilligen gebildet; in derselben Stadt wird ein 1500 bis 1600 Mann starkes Corps formirt, das nach den Philippinen abgeschickt werden soll. — Es ist davon die Rede, die Infanterie⸗Regimenter, welche bisher saͤmmtlich nur aus 2 Bataillonen bestanden, durch ein drittes zu ver⸗ staͤrken. — Der Koͤnig hat den im Lande ansaͤßigen Spa⸗ niern Marcelin Calero und Portocarrero die Erlaubniß zur Bildung einer anonymen Gesellschaft ertheist, welche eine
Eisenbahn von Peres nach dem Hafen Santa⸗Maria, so wie nach Rota und San Lucar de Barrameda anlegen soll.“
der 115 eahss, Ppbrenuga WWEI111u““
16 Nachrichten aus Lissabon vom 18. Januar (in Fran⸗
zoͤsischen Blaͤttern) enthalten Folgendes: „Dom Miguel hat
erst am achten Tage nach dem Tode der Koͤnigin die Gemaͤcher,
in welche er sich zuruͤckgezogen hatte, verlassen und die Beileids bezeugungen des oses empfangen. In Folge der von Herrn Saraiva aus London mitgebrachten Depeschen hat sich neuer⸗ dings wieder das Geruͤcht verbreitet, 83 die Anerkennung
Dom. Miguels durch England nahe bevorstehe. — Alle wegen
polikischer Meinungen verhafteten Personen, auf denen e
Hauptverbrechen haftet, sind frei gelassen worden. — In der
gestrigen Hof⸗Zeitung liest man folgendes Dekret Dom Mi
guels: „Nachdem Ich duͤrch angeordnete Nachforschungen von den Intriguen und Machinationen in Kenntniß den, die der Erwaͤhlung der 24 Volks⸗Deputirrest de Stabe⸗ Lisfabon vorangegangen sind, und wodurch die Wahl auf un⸗
1 8₰
IR purthaee,,), 24 S p an vorhS. Sgbn- 9dva⸗ 11.“ Die Gazette de France enthaͤlt nachsteh endes Privat⸗
schreiben aus Madrid vom 18. Inn. „Wenn der Neapo⸗ 6
emn Herr von Medici, gehofft hat,
eschluͤsse der Sfes thas Reglerung in Betreff
2 instuß auszuuͤben, so hat er
den unbeugsamen Chatakter und die Vorurtheile unserer Na-⸗
tion nicht berücksichtigt. So druͤckend auch das Uebel und so tief unsere Wunden seyn moͤgen, die Anwelidung von
Sntte scheint bei uns nie dringend zu seyn, weil die Geduld endlos ist. Man hegt nie eine Besorgniß füͤr die Zukunft, wenn es nicht etwa die ist, daß man nicht säͤnger in Unthaͤtigkeit werde verharren koͤnnen. Wir haben 300 Jahre gebraucht, um die Manren zu vertreiben, und mit dem Unterschiede, daß die Kastilianer jetzt Kravatten kragen uͤnd die Navarresen ihre Degen abgelegt haben, sind die Spa⸗ nier dieselben geblieben. Jede auswaͤrtige Regierung, die auf unsere innern Angelegenheiten Einfluß uͤben will, sollte sich zunoͤchst an jene Aeußerung des Marquis von Lonville zu Herrn v. Torcy erinnern: „Ersparen Sie Sich die Mühe, Denkschriften fuͤr sie zu schreiben, Plaͤne fuͤr sie zu entwer⸗: fen und ihnen Rathschlaͤge zu ertheilen, die hier zu Lande nie Gehoͤr finden, uͤberlassen Sie ihnen selbst die Leitung ihrer Angelegenheiten, ohne sich einzumischen, wenn Sie nicht be⸗
wirken koͤnnen, daß man Ihnen die Leitung derselben uͤber⸗ uaͤßt, ohne daß jene sich einmischen.“ — Das Zoll⸗System ist
Vereinigte
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Beitage zur Allgemeinen Preußischen
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faͤhige und unwuͤrdige Personen gefallen ist, und in dem Wunsche, daß alles nach Ordnung und Gerechtigkeit vor sich gehe, befehle Ich, daß diese Wahl vernichtet und als nie vorhanden gewesen betrachtet werde, obgleich jene Individuen von ihrem Amte schon Besitz genommen haben; außerdem be⸗ fehle Ich, daß eine neue Wahl in den uͤblichen Formen statt sfinde, und ernenne den Hof⸗Criminal⸗Richter, Garcia Nogeira, zum Praͤsidenten und Aufseher dieser Wahl, damit seine Ge⸗ enwart der Handlung die von den Landes⸗Gesetzen vorge⸗ chriebene Regelmaͤßigkeit verleihe. Der Municipal⸗Senat ist mit der Vollziehung gegenwaͤrtigen Dekrets beauftragt. Im Pallast von Queluz, am 4. Jan. 1830.“ — Der Winmnter ist außerordentlich hart. Die Auellen, Seen und sogar die Fluͤsse Tamega und Mondego waren einige Zeit lang zugefroren.“ taaten von Nord Amerika. New⸗York, 31. Dez. Folgendes ist der wesentliche Inhalt des dem Kongreß vorgelegten Jahresberichts des Staats⸗Sekretaͤrs des Krieges John A. Caton: „Angenehm ist es mir“, heißt es im Eingange desselben, „ankuͤndigen zu koͤnnen, daß die Armee ihre dem Lande schuldigen Pflichten gehoͤrig erfuͤllt hat, und daß uͤberall Eintracht und Diensteifer herrschen; sie ist uͤbrigens in fast ganz komplettem Zustande, und obgleich die Desertion nicht ganz aufgehoͤrt hat, so ist sie dennoch viel seltener geworden, als sie fruͤher war. Die fuͤr Verbrechen bestehenden Gesetze haben sich im Frieden als zu strenge erwiesen und erfordern Veraͤnderungen, die mehr mit dem verschiedenartigen Charakter der Verbrechen uͤberein⸗ reeneg. — Der Berichterstatter geht nun zu den Ver⸗ haͤltnissen der Offiziere, des Ober⸗Arztes der Armee und des Kriegs⸗Zahlmeisters uͤber und schlaͤgt mehrere Verbesserungen, vorzuͤglich in Hinsicht ihrer Gehalte vor, womit er auch den Antrag verbindet, die bisherigen von zufaͤlligen Umstaͤnden abhängigen Emolumente der Offiziere abzuschaffen und dage⸗ gen die Gehalte derselben verhaͤltnißmaͤßig zu vermehren und auf einen festen⸗ Fuß zu setzen. Auch fuͤr das Genie⸗Corps werden einige Veraͤndernungen und Verbesserungen vorge⸗ schlagen und, als mit der National⸗Vertheidigung in der ge⸗ nauesten Beziehung stehend, der ganz besonderen Aufmerk⸗ samkeit des Kongresses empfohlen. Es ist namentlich die Rede von einer Erweiterung dieses ganzen Instituts, um die wichtigen im Innern des Landes unternommenen oͤffentlichen Arbeiten, so wie mehrere angefangene Festungs⸗Bauten an den Graͤnzen der Vereinigten Staaten, die aus Man⸗ gel an Fonds und tuͤchtigen Beamten in Stocken ge⸗ rathen sind, schneller und kraͤftiger zu beendigen. — Ueber die Militair⸗Akademie in West⸗Point sagt der Be⸗ richt: „Gegen dieses Institut bestehen in einigen Theilen des Landes Vorurtheile, die man vielleicht dem Umstande zuzu⸗ schreiben hat, daß seine Vortheile nicht gehoͤrig in Erwaͤ⸗
gung gezogen und sein wohlthaͤtiger Einfluß nicht genugsam
anerkannt worden ist. Wir nehmen an Zahl und Macht zu, und unsere Handels Verhaͤltnisse breiten sich immer mehr uͤber die ganze civilisirte Welt aus. Die von andern Nationen in fruͤheren Zeiten gemachten Erfahrungen eßren uns, daß wir uns auf Eifersucht, Mißverstaͤndnisse und Kaͤmpfe gefaßt ma⸗ chen muͤssen. Unsere Sicherheit fordert uns zur Vorsicht und zu Vorbexreitungs⸗Maaßregeln auf. Man wird eben so we⸗ nig von Natur oder aus Instinkt zum vollkommenen Solda⸗ ten gebildet, als man die zu anderen Beschaͤftigungen des Lebeus noͤthigen Kenntnisse mit sich auf die Welt bringt. Die Militair⸗Akademie soll einen Stamm tuͤchtiger Offiziere bilden; 260 junge Leute, die fuͤr laͤngere Zeit gehoͤrigen Un⸗ terricht genießen und durch Freundschaftsbande mit einander vereint werden, muͤssen einst zur Kraͤftigung und zur Staͤ⸗
tigkeit der Verwaltung wesentlich beitragen. Roch nie be⸗
fand sich dieses Institut in so bluͤhendem Zustande, als jetzt, und nur wenige Verbesserungen sind noͤthig, um fuͤr den Augenblick nichts mehr wuͤnschen zu lassen.“ — In Betreff der Lieferungs⸗Kontrakte fuͤr die Armee empsiehlt der Be⸗ richterstatter Nachsicht gegen solche Lieferanten, die durch un⸗ vorhergesehene und unverschuldete Umstaͤnde von der puͤnkt⸗ lichen Erfuͤllung der von ihnen eingegangenen Verbindlichkei⸗ ten abgehalten werden. Die Vermehrung der bei der Ar⸗ mee angestellten Aerzte und Chirurgen wird als dringend „nothwendig geschildert. Hinsichtlich der Militair⸗Penfionen ergiebt sich aus dem Vericht, daß selbige im Ganzen an 15,533 Individuen vertheilt werden, und daß die⸗ ser Gegenstand einer sorgfaͤltigen Untersuchung bedarf,
.
weil die bisherigen sich hierauf beziehenden Einrichtungen lsich haͤusig als sehr mangelhaft ausgewiesen haben. Der
Bericht schließt mit Betrachtungen uͤber die Indianer,
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uen 6 Tagen an. Nach Berichter
deren Ansiedelung jenseits des Missisippi fuͤr die Erhaltung der inneren Ruhe und der bestehenden Rechte der bei dieser Augelegenheit betheiligten Staaten sowohl, als fuͤr das wahre Beste der Indianer selbst, als dringend noͤthig geschildert wird. „Nichts“, heißt es unter Anderm, „sichert vollstaͤndi⸗ ger die Wohlfahrt der Singebornen, als ihre Auswanderung Es besinden sich gegenwaͤrtig in den suͤdlichen Staaten der Union gegen 75,000 Indianer von den 4 Staͤmmen der Creeks, der Cherokesen, der Chickasaws und der Chataws. Diesen theilweise verschiedene Gebiete anzuweisen, wie es bisher geschehen ist, wuͤrde der Regierung verhaͤltnißmaͤßig zu große und unnoͤthige Transport⸗Kosten verursachen und sich
sehr in die Loͤnge ziehen, wogegen ein hinlaͤnglich großer Land⸗
strich, um Alle aufzunehmen, wie es der jenseits des Misst⸗ sippi ist, den Urbewohnern des Landes eine ruhige Zukunft verspricht, und eine gleichzeitige Auswanderung aller Staͤmme weniger kostspielig fuͤr die Regierung seyn wuͤrde.“
In Washington herrschte nach den letzten Berichten von dort die Meinung, daß in der diesmaligen Kongreß⸗Sitzung keine Veraͤnderungen des Tarifs erfolgen wuͤrden, und diese Meinung scheint auch in anderen Theilen der Union, selbst in denen, wo man bestimmt gegen den Tarif ist, immer mehr Anhaͤnger zu gewinnen. Mehrere oͤffentliche Blaͤtter liefern durch ihre Aeußerungen hinlaͤngliche Gruͤnde fuͤr diese An⸗ sicht; sie sagen z. B., der Praͤsident habe nie die Absicht ge⸗ habt, den Tarif zu widerrufen oder zu veraͤndern; Herr van Buren und Herr Eaton waͤren fuͤr den Tarif und dergl. mehr.
In einem Schreiben aus Washington heißt es unter An⸗ derem: „Der Praͤsident befindet sich wohl. So viel ich in der kurzen Zeit meines hiesigen Aufenthalts uͤber die Lage der Dinge urtheilen kann, scheinen durchaus keine Bewegungs⸗ gruͤnde vorhanden zu seyn, eine lange und stuͤrmische Siz⸗ zung des Kongresses voraussetzen zu muͤssen, wie es mehrere im Geiste der Clay schen Partei geschriebene Tagesblaͤtter thun.“ n New⸗Orleans, das von Washington 1260 Englische Meilen entfernt ist, langte die Botschaft des Praͤfidenten bin⸗ 1 6 2n 3 von dorther hatten sich auf einem Sklavenschiffe 197 Sktaven empoͤrt, um die Weißen zu ermorden und das Schiff bei St. Domingo auf den Strand laufen zu lassen; sie wurden aber von der Schiffsmannschaft uͤberwaͤltigt, ohne daß Jemand dabei umgekommen waͤre. Bei dem Verhoͤr erklaͤrten die Empoͤrer, daß die Sklaven auf einem anderen Transportschiffe, das noch unterweges war, gleichfalls einen Aufstand beabsichtigt haͤtten; mit Verlangen sieht man daruͤber naͤherer Auskunft entgegen. Im Missisippi trieb viel Eis, so daß man bald die Unterbrechung der Dampf⸗ schifffahrt erwartete. 1
Der Cherokesische Phoͤnix vom 27. v. M. sagt: „Wir wagen zu behaupten, daß das Lesen und Schreiben bei uns so allgemein ist, als bei unseren weißen Nachbarn, und ge⸗ wiß ist es, daß diejenigen Cherokesen, die ihr von Herrn Gueß exfundenes Alphabet gehoͤrig begriffen haben, richtiger schreiben, als Englische Schuͤler, die zwei Jahre lang bestaͤn⸗ dig bei ihren Buͤchern saßen.“ 8
In einer der letzten Sitzungen der zur Umbildung der Verfassung des Staates Virginien in Richmond gebildeten Versammlung hielt ein Herr Randolph aus dem Stegereife eine Rede, die auf alle Anwesenden den tiefsten Eindruck machte; er zweekte vorzuͤglich darauf ab, der Versammlung die hoͤchst verderblichen Folgen einer wesentlichen Umformung der Verfassung anschaulich zu machen und sie vor zu raschen Schritten auf das dringendste zu warnen, wobei er alle Vor⸗ zuͤge der gegenwaͤrtigen Verfassung hervorhob und die zu tref⸗ senden Reformen nur fuͤr einige auffallende Luͤcken in den Gesetzen mit dem Wunsche anempfahl, daß selbst bei diesen mit der groͤßten Vorsicht verfahren werden moͤge.
Mexri ko.
In Nord⸗Amerikanischen Blaͤttern liest man Fol⸗ gendes: „Nach Zeitungen aus Campeche hatte sich am 5. November die dortige Besatzung zu Gunsten einer Central⸗ Regierung erklaͤrt*), und fast ganz Yukatan war diesem Bei⸗ spiele gefolgt. Es scheint, als habe die Civit⸗Obrigkeit dem
Militaͤr entweder aus Schwaͤche oder aus dem Grunde nach⸗ gegeben, um allem Blutvergießen verseeenegh Wie man sagt, ist die oͤffentliche Ruhe nicht nuter
rochen worden. Je⸗ nes Creigniß veranlaßte eine besondere Zusammenberufung des Staats⸗Kongresses in Merida und dessen demnächstige Aufloösung, wobei derselbe die Erklaͤrung erließ, daß er, von
*) S. Nr. 28 der Stagts Zeitung, wo auch der tadelnden Aeußerung des Englischen Courier uͤber diesen Vorgang Erwaͤh⸗