1830 / 39 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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va üün 1 1 t b e üü n. sich diese Laͤndereien selbst auszusuchen. Dieser, dem der Werth des Bodens um Peres de la Frontera, welche Stadt uͤber 7000 Aeres fette Schaf⸗ und Rindvieh⸗Weiden besitzt, genau bekannt war, waͤhlte sich dort die Laͤndereien, die ihm auch bald uͤbberwiesen wuüͤrden. Es darf daher erwartet wer⸗ den, daß wenn sich dies Alles so verhaͤlt, der Herzog von Wellington bald einer der groͤßten eres⸗Weinbauer in ganz Spanien seyn wird. 1

Der Glo be aͤußert auch: „Man wird wohl daran thun, den von Nord⸗Amerikanischen Blaͤttern mitgetheilten Nachrichten über Suͤd⸗Amerika keinen unbedingten Glauben zu schenken. Mindestens muͤssen die zuletzt erhaltenen etwas uͤbertrieben seyn, denn wir haben offztei Briefe aus Carthagena vom 11. Dez. gesehen, worin es heißt, daß in Venezuela Alles ruhig sey. Sehr unwahrscheinlich aber ist es, daß Vorgänge, wie die Nord⸗Amerikanischen Blaͤtter sie schildern, in Vene⸗ zuela stattgefunden haben sollen, ohne daß der Gouverneur von Carthagena irgend etwas davon erfahren hat.“

Der Constitutionnel will durch Privatschreiben aus London erfahren haben, daß von dem Herzog von Wel⸗ lington geheime Befehle ertheilt worden waͤren, um die Ver⸗ sammlung von Birmingham zu hintertreiben. Der Sheriff der Stadt hat auch wirklich Alles, was in seiner Macht stand, zu dem Ende gethan, allein er erlangte nichts weiter, als daß die Versammlung sich in ihren Beschluͤssen sehr miß⸗ billigend uͤber das Benehmen ihres ersten Magistrats⸗Beam⸗ ten aussprach. Der Herzog von Wellington, heißt es ferner, habe die in Birmingham gehaltenen Vortraͤge sehr mißfaͤllig aufgenommen und Sir James Scarlett duͤrfte leicht darin einen Anlaß finden, die Redner gerichtlich zu belangen. Demselben Privatschreiben zufolge hat man an der Londoner Boͤrse Nachrichten aus Portugal von Unruhen in Coimbra nod getesateso gehabt,.g büag E11“ inee Pe sr4 h e be e z h vbee

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* Bruͤssel, 3. Febr. Die in Rotterdam zusammenge⸗ tretene See⸗ und Feuer⸗Assekuranz⸗Gesellschaft hat die Koͤ⸗ nigl. Genehmigung erhalten. Das Kapital derselben besteht aus 800,000 Fl., in Actien zu 8000 Fl.

Der hiesige Verein zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes hat im Laufe dieses Winters 10,200 Brodte und 109,700 Pfund Steinkohlen unter die Armen vertheilen lassen.

Die Amsterdamer Handels⸗Zeitung will aus gu⸗ ter LQuelle wissen, daß der Finanz⸗Minister vor Kurzem in Amsterdam eine Zusammenkunft mit einer Kommission der Handels⸗Kammer und andern Kaufleuten gehabt und sie um ihre Meinung in Betreff einer auf den Kaffee zu legenden Accise von 10 bis 12 Fl. fuͤr 100 Pfund befragt habe; in diesem Falle wuͤrde der von unseren Westindischen Kolonieen und aus Java kommende Kaffee ganz zollfrei eingefuͤhrt so wie der Durch⸗ und Ausfuhr⸗Zoll abgeschafft werden;

und heißt es, daß ein Gesetzentwurf im Werke sey, der nicht nur den Handel beleben, sondern auch dem Betruge Eiinhalt thun werde. Der Haupt⸗Gedanke habe, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, keinen großen Widerstand gefunden.

EEE19Ho. Muͤnchen, 30. Januar. Vorgestern, am Namens⸗Feste

Ihrer Maj. der verwittweten Koͤnigin, beehrten Hoͤchstdiesel⸗ ben zum erstenmale die maskirte Akademie im Odeon mit Ih⸗ 1“] egenwart. Ihre Maj. die regierende Koͤnigin, die uͤbri⸗ gen Mitglieder der Koͤnigl. Familie und des Prinzen Eduard von Sachsen⸗Altenburg Dur laucht hatten sich schon fruͤher daselbst versammelt. Die verehrte Koͤnigl. Wittwe wurde bald nach Ihrer Ankunft durch einen kleinen Maskenzug, einen junx. Gebirgsschuͤtzen und zwei Maͤdchen in der ma⸗ lerischen Tracht der Landsleute von Tegernsee, uͤberrascht, welche Ihr Blumenstraͤuße und ein Gedicht uͤberreichten. Ihre Maj. die Koͤnigin Karoline geruhten die Gaben der anmuthi⸗

gen Masken wohlwollend anzunehmen; allein freudige Ruͤh⸗ rung ergriff Sie, als Sie in denselben Ihre geliebten Enkel,

den Prinzen Otto, dann die Prinzessinnen Adelgunde und Hildegard, Koͤnigliche Hoheiten, erkannte.

der Koͤnig und die Koͤnigin hatten Ihrer verehrten Mutter diese Ueberraschung bereitet, bei aller Anspruchlosigkeit gewiß

eine der herzlichsten, mit welcher Allerhoͤchstdieselbe an diesem Tage jemals erfreut worden. Und so wurde das versammelte Publikum geruͤhrter Zeuge eines kleinen Familien⸗Festes, wel⸗

ches zugleich auf’s Neue die Innigkeit der zwischen den Glie⸗ dern besesr allverehrten und allgeliebten Herrscher⸗ so gluͤcklich bestehenden Eintracht und Liebe bewaͤhrte.

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angenommen worden war.

Ihre Majestaͤten

Familie

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Muͤnchen, 2. Febr. unsere Stadt durch Feuerlaͤrm in Schrecken versetzt, der um so groͤßer war, als man Flammen uͤber der Koͤnigl. Nesidenz emporlodern sah. Zum Gluͤck brannte es nur in dem Ka⸗ min oberhalb des Torps de Garde, bald wieder geloͤscht.

Die Akademie der Wissensch aften hat bekanntlich noch

egen Ende des verflossenen ahres die Koͤnigliche Be⸗ aͤtigung der Geschaͤftsordnung erhalten, welche von ihvbem Vorstand entworfen und von ihr selbst berathen und ngenon Seitdem ist ihre innere Thaͤ⸗ tigkeit in geregeltem, und wie wir hoͤren, in sehr regel⸗ maͤßigem Gange. Die Sitzungen der Klassen folgen sich je an den drei ersten Sonnabenden jedes Monats, auf den vier⸗ ten faͤllt eine allgemeine. In jeder Klassen⸗Sitzung halten wenigstens zwei Mitglieder Vortraͤge, oder machen andere wissenschaftliche Mittheilungen. Auch werden Maͤnner, die mit irgend einem zur Klasse gehoͤrigen Fache sich beschaͤftigen,

eingeladen, ihnen beizuwohnen, und Mehrere haben ebenfalls

Vortraͤge in ihnen gehalten. Die groͤßern Abhandlungen wer⸗ den fuͤr die Denkschriften zuruͤckgelegt, uͤber sie aber und uͤberhaupt uͤber die in den Klassen vorkommenden Vortraͤge wird in den Bulletins der einzelnen Klassen Nachricht gege⸗ ben. Von der historischen Klasse ist so eben der Anfang einer neuen Folge der Monumenta boica erschienen, in welchen man den Vorwurf, der die letzten Baͤnde getrof⸗ fen hat, daß sie nur Unbedeutendes oder ganz Unnuͤtzes ent⸗ hielten, gluͤcklich vermieden hat. Der eirze Band ist in der ersten Abtheilung ganz mit Kaiser⸗Urkunden von Karl dem Großen an bis zum vierzehnten Jahrhunderte, und die zweite Abtheilung mit eben so wichtigen Urkunden des Hochstiftes Passau angefuͤllt, die noch hoͤher ins Alterthum hinaufreichen, und zum Theil noch die Roͤmerzeiten und die aus ihnen stammenden Einrichtungen und Ordnungen beruͤhren. Diese Fortsetzung ist also vollkommen geeignet, den alten guten Ruf der Monumenta boica auf das Vollstaͤndigste wieder herzu⸗ stellen, und in aͤhnlichem Geiste fortgesetzt, werden sie bald das Hauptwerk fuͤr die Geschichte der suͤd⸗ und ostdeutschen Laͤnder werden. Seine Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz, an seinem achtzehnten Geburtstage von der⸗Akademie zum Ehren⸗ mitgliede aufgenommen, hat ihr in einem eigenhaͤndigen Schreiben an den Vorstand derselben, Herrn Geheime Rath von Schelling, von Goͤttingen aus gedankt, und ihr die Zu⸗ sage gegeben, daß er die Akademie, deren Verdienst um die Wissenschaften er anerkennt, „sich immer treu werde angele⸗ gen seyn lassen.“ Die Akademie wird nach der Erklaͤrung ihres Vorstandes Sorge tragen, daß dieses fuͤrstliche Wort in ihrem Archive wohl bewahrt bleibe.

Die Kaͤlte, die wir gegenwaͤrtig erleiden, noch hoͤher steigen. Die Stadtbaͤche sind faͤst alle ein⸗

gefroren; ein Wasser⸗Arbeiter stuͤrzte gestern in einen Kanal

und wurde todt unter dem Eise hervorgezogen.

In Neuburg an der Donau ereignete sich das Ungluͤck, daß die Gemahlin des K. Appellationsgerichts⸗Praͤsidenten,

Freiherrn v. Bassus, dadurch, daß sie mit ihren Kleidern einem auf dem Boden stehenden Lichte gefaͤhrlich verletzte, daß sie wunden starb. Auch Mutter Beistand leistete, beschaͤdigte sich in hohem Grade. Wuͤrzburg, 1. Febr. Ein hiesiges Blatt meldet: „Aus der Zeit des Kaisers steht noch jetzt in unserer Stadt jener große Hof, worin die⸗ ser Kaiser nicht nur im Jahre 1156, oder, wie Einige wol⸗ len, im Jahre 1157 nach Pfingsten mit Beatrix, einer Toch⸗ ter des Grafen Reinhold von Burgund, sein Beilager, son⸗ dern nachher auch mehrere Reichstage gehalten hat. Dieses weitschichtige, den Namen Katzenwicker mit großem Hofraume und einem Garten gehoͤrte zu der Zahl der sogenannten Klosterhoͤfe, welche die hiesigen Dom⸗ herrn seit ihrem Austritt aus ihrem kloͤsterlichen Verband gegen das Ende des 10ten Jahrhunderts bis zu der im J. 1803 erfolgten Aufloͤsung ihres Stiftes bewohnten. Fast mehr aus Holz, als aus Stein erbaut, und zum Theil noch in seiner Urbeschaffenheit dastehend, ist dasselbe ein lebendiges Bild von der bekanmnten launenhaften Bauart des Alterthums, welches eine aͤußere Pracht und Sym⸗ metrie seiner Wohngebaͤude der innern Bequemlichkeit der⸗ selben nachsetzte. Seine alterthuͤmliche, unregelmaͤßige und 22 die benachbarten schoͤnen Haͤuser, besonders die herr⸗ iche Residenz, ganz barok erscheinende, ruinenartige Form

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In vergangener Nacht wurde

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und das Feuer wurde

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kann kaum

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zu nahe kam, sich so „sie in Folze der erhaltenen Brand⸗« 8 die Tochter, weiche ihrer ungluͤcklichen

Friedrich, genannt der Rothbart,

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Iiinn jeder Gemeinde) aufgehaͤngt werden solle. lung wurde mit 46 Stimmen gegen 1 ange zufolge sollte, nach Berichtigung der Haupt⸗

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Beilage

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aber war es eben, warum, ohne Ruͤcksicht auf seinen merk⸗ wuüͤrdigen historischen Werth, die Demolirung dieses ehrwuͤr⸗

digen Denkmals altdeutschen Baustyls

die Erbauung eines großen neuen Regierungs⸗Gebaͤndes be⸗ schlossen warden war. Allein, wie man vernimmt, wird die⸗

und auf dessen Stelle

ser der vaterlaͤndischen Geschichte angehoͤrende Hof, gemäͤß

nigs,

ausgesprochenen allerhoͤchsten Willens Sr. 5 Feiehehern welchem aus dem Alterthume uͤbrig geblie⸗

Maj. unsers Koͤ⸗

bene merkwuͤrdige Denkmaͤler im Vaterlande heilig sind, fort⸗

an erhalten, und eine bestimmte Summe

ger Restauration verwendet.“

zu dessen alsbaldi⸗

Dresden, 4. Febr. Seins Köͤnigliche Majestaͤt haben KHoͤchst Ihren zeitherigen Fluͤgel⸗Adjutanten, den Oberst⸗Lieu⸗

tenant von Zedlitz, unter Erledigung

seiner bisherigen An⸗

stellung in der Geheimen Kriegs⸗Kanzlei, zu Hoͤchst Dero dienst⸗

leistendem General⸗Adjutanten und Obersten

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n E WEE11 6 8 Hannover, 5. Febr. Se. Durchl. der vpon Hessen⸗Kassel, Bruder J. K. H. der Herzogin von Cam⸗ Frankfurt an der Oder gestern hieselbst ein⸗

ist von getroffen

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der zweiten Kammer der Landstaͤnde wurde, die Abstimmung uͤber das Rekruti⸗

verschiedener Eingaben,

rungs⸗Gesetz fortgesetzt und beendigt.

des Entwurfs von der Auszeichnung,

rung der Kriegs⸗Dienstpflichtigen ent b Aufhaͤngung und Berichtigung der Listen nur die Dienstpflichtigen des gan⸗

Aufstellung, Aenderung, zen Bezirks

daß die Hauptliste der in einem vorher oͤffentlich

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der Infanterie

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Prinz

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Georg

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In der vorgestrigen Sitzung

nach Vorlegung Der fuͤnfte Abschnitt

Ziehung und Muste⸗ haͤlt in Bezug auf die

bekannt zu machenden

Orte des Landraths⸗Bezirks oder Kantons (statt, wie bisher,

liste, zuerst die des an germeister saͤmmtlicher Gemeinden,

Loosziehung unter Leitr

oder Untauglichkeit, sollten am Loosen öffentlicher Verlesung des Ziehungs⸗Pr.

und alle Dienstpflichtigen, ohne Ruͤcksicht auf

Diese Aende⸗ angenommen. Den

ing des Landraths oder

dessen Stelle Beauftragten, in Gegenwart der Buͤr⸗ vorgenommen

werden, Tauglichkeit Nach

Theil nehmen. Frist,

otokolls sollte die

innerhalb welcher die Anspruͤche auf Versetzung in das De⸗

pot angebracht werden muͤssen, oͤffentlich

bekannt gemacht wer⸗

den; nur diejenigen Dienstpflichtigen jedes Bezirks, welche in

die erste Haͤlfte der Loosnummern gefallen, dergleichen Anspruͤche vorbringen koͤnnen;

Kommission solle, mit Vorbehalt des

krutirungs⸗Rath, uͤber die Depot⸗Anspruͤche entscheiden.

sollten fuͤr jetzt eine Regierungs⸗ Rekurses an den Re⸗ Als⸗

dann erst solle die Musterung der Dienstpflichtigen durch einen

Capttain im Beiseyn

des Landraths oder des an dessen Stelle

Beauftragten, und mit Beiziehung eines Militair⸗ und Civil⸗

Arztes vorgenommen werden. (Nach

tung begab sich nach Berichtigung der

der bisherigen Einrich⸗ Listen in jeder Pro⸗

vinz eine Rekrutirungs⸗Kommission, aus einem Regierungs⸗

Mitgliede und einem Capitain bestehend,

in jeden Bezirk,

nahm daselbst die Musterung vor, entschied die Depot⸗An⸗

spruͤche, und ließ erst nach Ausscheid Gesetzten und der Untauglichen sich, und dann die in das

Die Kammer lehnte den Vorschlag des Gesetz

wie die von dem Ausschusse vorgetr deselben, mit 35 gegen 12 Stimmen

Einrichtung beizubehalten sey; auch w

hiervon die Annahme des Gesetz⸗Entwurfs

mit 24 gegen 23 Stimmen bejaht. stimmt der Entwurf, daß der Praͤsidenten,

ung der in das Depot

die aufrufsfaͤhigen Leute unter Depot Gesetzten unter sich loosen.)

„Entwurfs, so agenen Modificationen

mit 25 gegen 22 Stimmen ab und beschloß sodann , daß die bisher stattgefundene

urde die Frage, ob sie abhaͤngig mache, In dem Art. 34. be⸗

Rekrutirungs⸗Rath aus einem 2 militairischen Mitgliedern in Stabs⸗Offiziers⸗

range und 2 Mitgliedern aus der Zahl der Civildiener beste⸗ hen soll. Die Kammer nahm diesen Artikel mit der naͤheren

Bestimmung an, daß ein

Rekrutirungs, Rath fuͤr jede

Pro⸗

vinz bestellt und daß derselbe von dem Regierungs⸗Praͤsiden⸗ ten oder einem anderen Civil⸗Staatsdiener hoͤheren Ranges

praͤsidirt werden solle; auch erklaͤrte men, von diesem Beschlusse die Ann

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Frankfurt a. M., 3. Febr.

strenge Kaͤlte in diesem Winter ist die

mern Klassen auch hier wie uͤberall so

sie mit

41 gegen 6 Stim⸗

ahme des Gesetzes ab⸗

Durch die anhaltende Noth unter den aͤr⸗ gestiegen,

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einen Preußischen Staats⸗Zeitung 40.

die oͤffentliche Theilnahme in hohem Grade in Anspruch neh⸗ men mußte. Es hat sich daher ein Privat⸗Vereih der, unterstuͤtzt von dem hier bestehenden wohlchäͤtigen Frauen⸗ Vereine, die Linderung der dringenden Noth in hiesiger Stadt und deren Gebier sich zum Zwecke setzt. Von Seiten

des Staats sind zu diesem Zwecke Unterstuͤtzungen an Geld und Brennmaterial bewilligt worden, auch 8 der SCenat die Genehmigung zu einer zu veranstaltenden Kollekte ertheilt.

Stuttgart, 2. Febr. Der seit beinahe 2 ½ Monaten mit ganz wenigen Unterbrechungen anhaltende Frost, welcher mehreremale den empfindlichen Srans von 16—17° unter 0 erreichte, hat sich in den letzten Tagen bis auf einen Grad gestei⸗

Wohlseyn befanden,

daß solche V

gert, wie er seit 42 Jahren nicht erlebt wurde. Unsere sorg⸗ faͤltig angestellten Thermometer⸗Beobachtungen gehen bis ins Jahr 1791 zuruͤck. Die kaͤltesten Tage in dieser Zeit waren⸗ der 26. Dez. 1798, 17. und 18. Jan. 1802, 17. und 18. Febr. 1827, an welchen fuͤnf Tagen die Kaͤlte nach unserm Thermometer Morgens 210 erreichte. Im botanischen Garten, in einer von Haͤusern mehr entlegenen niedereren Gegend, zeigte das Thermometer am 17 Febr. 1827 24, am 18. Febr. 220. Ebendaselbst erreichte die Kaͤlte am Zisten v. M., Morgens 7 Uhr, 22 °, am 1. Febr. 22 i und heute Bekanntlich war die groͤßte Kaͤlte in Wuͤrtemberg seit Menschen⸗Gedenken im Jahre 1788 und wird noch jetzt von alten Leuten vorzugsweise mit dem Namen der kalte Winter bezeichnet, in welchem ein sehr großer Theil der Baͤume und der Reben erfror. Von jenem Winter sind uns nur folgende Daten nach Graden angegeben bekannt: der 10 Dez. 20 ¾ I der 18 Dez. 23 ¼½ °, in Tuͤbingen groͤßte Kaͤlte, ohne Angabe des Tages, 22 ½ 0. Es scheint sonach die heutige Kaͤlte die von 1788 ziemlich zu erreichen; moͤge sie in ihren Folgen nicht so verderblich seyn. Einigen Schaden an Baäͤumen und Wein⸗ reben hat sie jedoch bereits gethan; in den Gaͤrten hoͤrt man viele Baͤume krachen. Leider erfaͤhrt man auch, daß Men⸗

schen erfroren sind. 1u“ he fl e- 13131“ HFferreich

„Wien, 3. Febr. Nachrichten aus Mailand zufolge EEPöu daselbst am 24sten v. M. im K. K. Pallaste in einem öm“ diesem Behufe zur Kapelle eingerichteten Saale die feierlihe Taufhandlung des neugebornen Erzherzogs, sechsten Sohnes Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Vice⸗Koͤnigs, in Gegen⸗ wart des gesammten Hofstaates, der K. K. Wirklichen Ge⸗ 8 heimen Raͤthe, Kaͤmmerer, der Generalitaͤt ꝛc., statt gefun⸗ den. Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Karl, Pathe des neu-⸗ gebornen Prinzen, hatte den Feldmarschall⸗Lieutenant Grafen von ECrenneville, Oberst⸗Hofmeister Sr. K. K. §. oheit des Erzherzogs Vice⸗Koͤnigs delegirt, in Hoͤchstdessen Namen bei der Ceremonie zu fungiren, welche mit dem Te Deum be- schlossen wurde. Der neugeborne Erzherzog erhielt die Na⸗ men Maximilian, Karl, Maria, Rainer, Joseph, Marcel⸗ lus. An demselben Tage wurde den obersten Hof⸗Chargen, den vornehmsten Geistlichen⸗, Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden die Ehre zu Theil, von Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Vice⸗Koͤnig zur Tasel gezogen zu werden. Abends waren zur Feier des Tages die K. K. Theater della Scala und della Canobbiana prachtvoll beleuchtet. Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Vice⸗Koͤnig beehrte ersteres mit seiner Gegenwart, und wurde von dem zahlreich versammelten Publikum mit lautem Jubel empfangen.

Da sich Ihre K. K. Hoheit die Frau Erzherzogin Vice⸗ Koͤnigin, nebst dem neugebornen Prinzen, im erwuͤnschtesten so wurden vom 25. Januar an keine ärztlichen Berichte mehr ausgegeben.

Den Kaufleuten Emil Gericke und Ernst Wagner, aus Berlin, ist ein Privilegium fuͤr die Dauer von fuͤnf Jahren, auf die in technischer Beziehung fuͤr zulaͤssig erklaͤrte „Erfin⸗ dung, innerhalb einer Bahn, welche auf einem von der Natur oder durch Kunst erzeugten Abhange angelegt wird, ohne alle Gefahr und ohne Kraftanwendung von selbst auf einem Eb gen oder Schlitten ꝛc. herunter zu fahren““, verliehen worden. 82 8

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Nom Sa. Am 2tsten d. M. ist hierselbst der

Koͤnigl. Sieilianische Gesandte beim Paͤmstlichen Stuhle,

Marquis von Fustaͤldv, im 88sten Jahre seines Alters mitht

Tode abgegangen. ba B Die hiesige Akademie des heiligen Lucas hat den Baron

von Malzen und den Don Francesco Moniz Tapares (er⸗

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