1830 / 41 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Dasselbe Blatt enthaͤlt auch nachstehenden Be⸗ schluß des Praͤsidenten: 1 „Se. Allerchristlichste Majestaͤt haben einen neuen Beweis Ihres Wohlwollens fuͤr Griechenland gegeben, indem Hoͤchst⸗

dieselben den Herrn Gérard, einen Obersten Ihres Heeres, der diesseitigen Regierung zugetheilt haben, damit derselbe zur Organisation der regelmaͤßigen Truppen Griechenlands mit⸗

wirken solle. In Betracht dessen, und um einem so ausge⸗

zeichneten Offiziere einen Beweis von dem Vertrauen zu ge⸗ waͤhren, welches uns die Wahl Sr. Majestaͤt einfloͤßt, verord⸗ nen wir Folgendes: 1) Der Herr Oberst Gérard ist zum General⸗Lieutenant ernannt. 2) Derselbe wird als solcher spe⸗ cielle Befehle von Uns, sowohl in Betreff der Organisation und Inspection der Truppen, wie in Ansehung anderer auf das Militairwesen Griechenlands Bezug habender Verrichtun⸗ gen erhalten. 3) Dergleichen specielle Befehle werden von Uns an den Staats⸗Secretair fuͤr das Kriegs⸗ und Marine⸗ wesen und an den General⸗Direktor der regulairen Truppen erlassen werden, damit ein jeder von ihnen, in so weit es ihn angeht, deren Vollziehung besorge. Der Secretair der Regierung fuͤr das Kriegs⸗ und Marinewesen wird gegenwaͤr⸗ tigen Akt dem Hrn. Trézel zu dessen Danachachtung mit⸗

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dianischen Nationen genoß.

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die ihn fruͤher in Philadelphia gesehen haben.

dianischen Angelegenheiten hinsichtlich seines Stammes be⸗ schaͤftigte, und er lebt noch jetzt als ein wuͤrdiger Greis. Folgendes ist ein Auszug aus der erwaͤhnten Adresse: „„Dem großen Rath der 13 Feuer (Vereinigten Staaten) die Rede der Oberhaͤupter und Rathgebe

der Seneka⸗Nation, Corn⸗Plant, Half⸗Towt

und Big⸗Tree.““

„„Vater! Die Stimme der Seneka⸗Nation spricht Herz die wei⸗ sen Maͤnner aller 13 Feuer ihre Weisheit gesetzt haben; sie mag Deinem Ohr nur sehr schwach erklingen, und

zu Dir, dem großen Rathgeber, in dessen

daher bitten wir Dich angelegentlichst, uns aufmerksam zu⸗

zuhoͤren, denn wir wollen von Dingen reden, die uns sehr wichtig sind. Als Deine Armee das Land der Indianer

betrat, nannten wir Dich den Staͤdte⸗Verwuͤster, und noch

heute, wenn man Deinen Namen hoͤrt, sehen sich unsere

die Nationen Sein wuͤrdevolles Aeußere und seine Beredsamkeit sind noch bei Vielen in frischem Andenken,

28 . d Eine Reihe von Jahren hindurch war er einer der waͤrmsten Vertheidi-⸗ ger der Reformations⸗ und Verbesserungsplaͤne, mit denen sich der Ausschuß unserer jaͤhrlichen Versammlung fuͤr die In⸗ 8

nicht verbergen, daß der große Gott und nicht Menschen den

Corn⸗Plant vor seinen eigenen Landsleuten geschuͤtzt hat. Denn

diese fragen bestaͤndig! „„Wo ist das Land unserer Kinder

und Kindeskinder? Ihr sagtet uns, daß die von Pensylva⸗

nien bis zum Ontario⸗See gezogene Linie fuͤr immer die

Graͤnze gegen Osten und die Linie von der Biber⸗Bai bis nach

ensylvanien die Graͤnze gegen Westen machen wuͤrde; wir Phnshban daß es nicht so ist: denn bald kommt Einer, und

dann der Andere, und nimmt uns Land auf Befehl des Vol⸗ kes weg, das, wie Du sagst, versprochen hat, uns zu beschuͤz⸗ zen.““

Corn⸗Plant schweigt, weil er nichts antworten kann. Wenn die Sonne untergeht, schließt er Gott sein

Herz auf, und bevor sie wieder auf den Bergen er⸗ shecche. bantt er ihm fuͤr seinen Schutz uͤber Nacht, denn er fuͤhlt es, daß fuͤr Menschen, die durch ihnen zuge⸗ fuͤgtes Unrecht zur Verzweiflung gebracht werden, nur Gott der einzige Retter ist. Er liebt den Frieden und hat seine Vorraͤthe denen gegeben, die Dein Volk gepluͤndert hat, da⸗

mit sie nicht Unschuldige pluͤndern, um ihren Schaden zu er⸗ setzen. Die ganze Jahreszeit, die Andere dazu verwendet haben, um ihre Familien zu versorgen, hat er mit Anstren⸗ gungen zugebracht, um den Frieden zu erhalten, und in die⸗

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Berlin, 10. Febr. Nach Inhalt des neuesten Amtsblatts der Koͤnigl. Regierung zu Arnsberg haben Se. Maj. der Koͤ⸗ nig su beschließen geruhet, daß zur Beschleunigung der Prozesse, welche die in dem Verwaltungs⸗Bezirk derselben befindlichen Fabriken betreffen, besondere, aus einem Mitgliede des be⸗ treffenden Ortsgerichts und aus einem waͤhlbaren Fabrik⸗In⸗ haber als technischem Mitarbeiter bestehende Fabrik⸗Gerichts⸗ Deputationen angeordnet werden, welche ihren Sitz zu Iser⸗ lohn, Limburg, Altena, Plettenberg, Luͤdenscheid, Hagen, Schwelm, Hattingen und Siegen haben sollen. Das ge⸗

nannte Blatt enthaͤlt das von Sr. Majestaͤt unterm 26.

November v. J. Allerhoͤchst vollzogene Reglement fuͤr diese Fabrik⸗Gerichts⸗Deputationen, dessen Vollfuͤhrung dem Herrn Hofgerichts⸗Direktor Nettler in Arnsberg uͤbertragen worden. Aus Stralsund vom 31. Jan. wird folgendes Ereig⸗ niß gemeldet, das sich bei dem Dorfe Prerow auf der Halb⸗ insel Darß, Franzburger Kreises, zugetragen hat: Am 8. Ja⸗ nuar d. J. sah man gegen Norden, etwa 1 Meile vor ge⸗ nanntem Dorfe, ein Schiff ohne Masten, welches im Eise fest geworden zu seyn schien, und Nothsignale gab. Etwa 60 Be⸗ wohner Prerows machten unter Leitung des Schulzen und meh⸗

Weiber um und erbleichen, und unsere Kinder umklammern sem Augenblick liegen sein Weib und seine Kinder auf dem 1 den Nacken ihrer Muͤtter. Unsere Rathgeber und Krieger 1 nackten Boden und haben nichts zu essen; sein Herz leidet rerer erfahrener Schiffer den Versuch, den Nothleidenden zu Huͤlfe sind Maͤnner und kennen keine Furcht; ihre Herzen aber lei- fuͤr sie, er fuͤhlt aber, daß der große Geist seine Festigkeit zu kommen, sie sahen sich jedoch, wegen des uͤber einander gescho⸗ den bei dem Schrecken unserer Weiber und Kinder, und wuͤn⸗ pruͤfen will, dasjenige zu thun, was Recht ist. Vater! benen Eises, außer Stande, zum Schiffe zu gelangen. Fuͤnf junge schen, daß dieser so tief begraben laͤge, daß man nie wieder Das Vildpret, das der große Geist in unser Land zu unserer ruͤstige Matrosen aber, die zu kuͤhn den Uebrigen fast ½ Meile weit -MNahrung sandte, verlaͤßt uns. Wir glaubten, er wolle, daß vorausgeeilt und nicht mehr zuruͤckzurufen waren, wurden wir das Land pftuͤgen sollten, wie das weiße Volk es thut, durch eine sich um Mittag abloͤsende große Eismasse, auf und sprachen mit einander daruͤber; doch bevor wir mit Dir welcher sich auch ein Theil der Letzteren befand, die jedoch daruͤber sprechen, muͤssen wir von Dir erfahren, ob Du uns mit Lebensgefahr das feste Eis wiedergewannen, von ihren Ge-⸗ 1 und unseren Kindern auch Land zum Pfluͤgen lassen willst. faͤhrten getrennt und in das offene Meer hineingetrieben. Kanaris (der bekannte Branderfuͤhrer) wird zum Grade wir in Deiner Hand waͤren, und daß, wenn Du sie schloͤse⸗ Sprich deutlich zu uns uͤber diesen großen Gegenstand. Alles Zum Glluͤck nahm die Eisscholle ihre Richtung nach dem ein⸗ eines Mirarchen (Kommandanten einer Flottille) befoͤrdert. sest, Du uns zu Nichts zer malmen koͤnntest. Bist Du den aand, von dem wir gesprochen haben, gehoͤrte den 6 Indiani⸗ geeiseten Schiffe zu. Von den Zuruͤckgebliebenen konnte Herr Alexis Lukopulos, General⸗Post⸗Direktor, wird zum entschlossen, uns zu zermalmen? Wenn Du es bist, so sagge schen Staͤmmen; niemals gehoͤrte ein Theil davon dem Koͤ⸗ so viel erkannt werden, daß zwei Menschen von der Schiffs⸗ außerordentlichen Schatzmeister und Zahlmeister der verschie- es uns, damit diejenigen von unserer Nation, die Deine Kin⸗ aige von England, und er konnte es Dir nicht abtreten. Un⸗ Besatzung den sich naͤhernden Matrosen entgegenkamen, daß 2 denen Truppen⸗Corps in Ost⸗ und West⸗Griechenland ernannt, der geworden und entschlossen sind, als solche zu sterben, wis⸗ ssere Vaͤter erhielten es von Gott, und uͤbergaben es uns und sie insgesammt das Schiff bestiegen, und daß bald darauf ei⸗ um zur Bezahlung ihrer Ruͤckstaͤnde vom dritten Semester sen, was sie zu thun haben. In diesem Falle hat ein Ober⸗ unseren Kindern, und wir koͤnnen uns nicht von ihm trennen. nige Menschen, ob die Matrosen, ob ein Theil der Schiffs⸗

theilen. Nauplia, am 3. Dezember 1829. Der Praͤsident: J. A. Capodistrias. Der Staats⸗Secretair fuͤr das riegs⸗ und Marinewesen: V. A. Capodistrias.“

8 Die vier ersten Blaͤtter des Courrier de la Greee bis einschließlich 27. Dez. enthalten (außer der vorstehend etwas von ihm hoͤre. Als Du uns den Frieden gabst, mitgetheilten Ernennung des Obersten Gérard zum General⸗ nannten wir Dich Vater, weil Du versprachst, uns den Be⸗ Lieutenant) noch verschiedene Ernennungen, non denen nach⸗ sitz unserer Laͤndereien zu sichern. Thue das, und so lange stehende die bemerkenswerthesten sind: Major Villani wird das Land bestehen wird, soll dieser geliebte Name in dem zum Kommandanten der Festung Koron ernannt. Herr C. Herzen jedes Seneka leben. Vater! Du hast gesagt, daß

zu schreiten und dabei allen Mißbrauch oder Kassenraub zu haupt gesagt, es wolle Dich bitten, seinem Leiden ein Ende Vater! Wir sagten Dir, daß wir Dir unsere Herzen auf⸗ Besatzung, war nicht deutlich zu ersehen, dasselbe wieder ver⸗ verhindern. Bis zur Ruͤckkehr des Herrn Lukopulos wird zu machen. Ein anderes, das nicht daran denken mag, von schließen wollten: hoͤre uns noch einmal an. In der Festung ließen. Durch das inzwischen gegen 3 Uhr Nachmittags bei Herr D. Ampelos provisorisch zum General⸗Postmeister er-, der Hand seines Vaters oder seines Bruders zu sterben, will Stlanwir machten wir uns anheischig, diejenigen unserer Lands⸗ westlichem Winde eingetretene, bald uͤberhand nehmende nannt. Herr A. Mustoxidi, ein ausgezeichneter Archäo⸗ sich zu den Chataughquen fluͤchten, giftige Wurzeln essen und leute auszuliefern, die Dir Unrecht gethan haben wuͤrden, Schneetreiben, wurde die schwimmende Eismasse dem Auge log und Gelehrter, (wie es im Ernennugs⸗Dekrete heißt), mit seinen Vaͤtern in Frieden schlafen. Bevor Du eine damit Du uͤber sie richten und sie nach Euren Gesetzen be⸗ der aͤngstlich Spaͤhenden ganz entruͤckt, und am Morgen dar⸗ wird zum Direktor und Aufseher des National⸗Museums er⸗ so ungerechte Maaßregel beschließest, sieh zu Gott hinauf, desee 1

nannt, mit dem Auftrage, allmaͤlig alle Antiken zu sammelu, sen Geschoͤpfe wir eben so wohl sind, als Du; wir hoffen, er werde aausgeliefert worden; anstatt sie aber nach Euren Gesetzen zu Schicksal der Matrosen, der Schiffs⸗Besatzung und des Schif⸗ welche Griechenland noch besitzt, und die, in verschiedenen es Dir nicht erlauben, unsere ganze Nation zu vernichten. riicchten, nahm sie der Niedrigste aus Eurem Volke von Eurer fes selbst ist bis jetzt nichrs Naͤheres bekannt geworden; doch

strafen koͤnntest. Zwei Maͤnner sind dem zufolge von uns auf war auch das Schiff nicht mehr sichtbar. Ueber das

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Provinzen zerstreut, fuͤr die Wissenschaft und die Kuͤnste ver⸗ loren sind. Durch ein anderes Dekret wird Hr. Mustoxidi (der zugleich auch Direktor des Waisenhauses ist) mit der Aufsicht uͤber die Staats⸗Deuckereien beauftragt. Behufs der Regelmaͤßigkeit des Dienstes im Hafen von Poros wird der Admiral Miaulis, wenn er sich im gedachten Hafen be⸗ findet, zum Chef saͤmmtlicher in diesem Hafen liegenden Kriegs⸗ und Transportschiffe ernannt; in seiner Abwesenheit ersetzt ihn der Vice⸗Admiral Sachturis, und wenn auch die⸗

ser nicht da ist, der Divisions⸗Kommandant Kanaris. It.;

21 Föe; 1 8 ““ Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

MNew⸗York, 31. Dez. Am 28sten d. M. fand hier eine zahlreiche aus den achtungswerthesten hiesigen Einwoh⸗ nern bestehende Versammlung statt, in welcher der Beschluß Ffaßt wurde, die Bewohner der verschiedenen Theile der ereinigten Staaten aufzufordern, den Kongreß zu bitten, daß die Cherokesen und andere suͤdliche Indianische Staͤmme im ungestoͤrten Genuß ihrer nationalen und gesellschaftlichen Rechte gelassen und dadurch die Ehre und der gute Ruf der Vord⸗Amerikanischen Nation aufrecht erhalten werden moͤge. Der Zweck dieser Versammlung findet die groͤßte Theilnahme, und es heißt, daß man an allen hiesigen oͤffentlichen Orten Listen zum Unterzeichnen fuͤr diejenigen auslegen werde, de⸗ nen das Schicksal der armen Indianer am Herzen liegt. Bei dieser Stimmung des Publikums wird hier folgender Artikel in einer Philadelphia⸗Zeitung, der die Ver⸗ haͤltnisse der Indianer zu Washingtons Zeiten wieder in Er⸗ innerung bringt, mit vielem Interesse gelesen. In dem ge⸗ nannten Blatte heißt es: „Einen eben so ausgezeichneten als authentischen Beweis Indianischer Beredsamkeit liefert die Adresse der beruͤhmten Oberhaͤupter der Seneka⸗Nation, Corn⸗ Plant, Half⸗Town und Big⸗Tree (Kornpflanze, Halb⸗ stadt und Dick;, Bau m), an den General Washington im ahre 1790. Fuͤr den Verfasser dieser Adresse haͤlt man orn⸗Plant, der vaü⸗ Zeit den Ruf des beredtesten, tapfer⸗ sten und einsichtsvollsten Oberhauptes der verschiedenen In⸗ w. ......

Vaterl hoͤre unsere Sache: Viele Nationen bewohnten die⸗ ses Land, sie besaßen aber keine Weisheit, und deswegen fuͤhr⸗ ten sie mit einander K auch wir, waren maͤchtig und zwangen sie zum Frieden. Es wurden ihnen weitlaͤuftige Laͤndereien angewiesen; aber die Staͤmme, die nicht vernichtet wurden, blieben, wo sie waren, und riefen die 6 großen Staͤmme als Bruͤder ihrer Vaͤtet um Schutz an. Sie waren Menschen und hatten im Frie⸗ den ein Recht, auf der Erde zu leben. Die Franzosen kamen zu uns und baueten Niagara; sie wurden unsere Vaͤter und sorgten fuͤr uns. Sir William Johnson kam, und nahm diese Festung den Franzosen weg; er ward unser Vater, ver⸗ sprach fuͤr uns zu sorgen und that es, bis Du seinem Koͤnige zu stark wurdest. Ihm gaben wir 4 Meilen rund um Niagara zum Handelsplatz. Wie wir dazu gekommen sind, uns gegen Dich zu verbinden, haben wir schon gesagt; wir sahen unseren Irrthum ein, wir wuͤnschten Frieden; Du verlangtest ein großes Stuͤck Land fuͤr Dich, das Du auch als Preis des Friedens erhieltest, und nun sollte uns denn auch Frieden und der Besitz des wenigen Landes, das uns nachgeblieben ist, gesichert seyn. Vater! Als Dir das große Stuͤck Land gegeben wurde, waren nur wenige Oberhaͤupter gegenwaͤrtig und gezwungen, es Dir abzutreten. Und nicht nuͤr die 6 In⸗ dianischen Hauptstaͤmme machen daruͤber den genannten Ober⸗ haͤuptern Vorwuͤrfe. Auch die Chipaways und alle Nationen,

die westlich von jenem Lande lebten, kamen zu uns und frag⸗

ten: „Bruͤder unserer Vaͤter, wo ist der Raum, den ihr fuͤr uns aufbewahrt habt, damit wir ihn einnehmen koͤnnen? Vater! Du hast uns gezwungen, etwas zu thun, dessen wir uns schaͤmen. Wir koͤnnen den Kindern der Bruͤder unserer Vaͤter nichts antworten. Als sie uns im letzten Ftuͤhjahr zum Kriege aufforderten, um ihnen ein Lager zu verschaffen, wo sie ihr Haupt niederlegen koͤnnten, so baten die Seneka's sie, ruhig zu seyn, bis wir mit Dir wuͤrden gesprochen ha⸗ ben; doch wir hoͤrten bald darauf, daß Deine Armee gegen das Land gezogen waͤre, welches jene Voͤlker bewohnten; und treffen beide aufeinander, so wird das beste Blut von beiden iten die

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rieg; 6 Indianische Staͤmme, worunter

Erde traͤnken. Vater! Wir wollen es

HObrigkeit weg und toͤdtete sie auf der Stelle. Es ist Recht, eeinen Moͤrder mit dem Tode zu bestrafen; die Seneka's aber werden ihre Landsleute nicht Leuten ausliefern, die keine Ach⸗

tung vor ihren eigenen Vertraͤgen haben. Vater! Un⸗

schuldige Leute unseres Volkes und von unsern besten Fami⸗ lien sind einer nach den andern getoͤdtet worden; aber die

eigentlichen Moͤrder von Deinem Volke haben keine Strafe erhalten. Wir erinnern uns, daß Du uns versprochen hast, diejenigen zu bestrafen, die einen der Unsrigen toͤdten wuͤrden, und fragen nun, ob es absichtlich geschah, daß Deine Lands⸗ leute, die Seneka's umbrachten Und unbestraft blieben? Vater! Dieses Alles sind fuͤr uns sehr wichtige Dinge; wir wissen, daß Du sehr stark bist, wir haben gehoͤrt, daß Du weise seyn sollst, und sind nun auf Deine Antwort be— gierig, um zu erfahren, ob Du gerecht bist.““

„General Washington antwortete hierauf in dem ge⸗ woͤhnlichen Styl unserer Indianischen Mittheilungen, d. h. mit abwechselnden Mißbilligungen und Versprechungen. Eine Stelle in seiner Antwort verdient es, unter den gegenwaͤrti⸗ gen Umstaͤnden, ausgehoben zu werden: „Euer groͤßter Wunsch““, sagte er, „scheint der sichere Besitz des Landes zu seyn, das Euch uͤbrig geblieben ist, und daher habe ich mich, meiner Meinung nach, uͤber diesen Punkt hinlaͤnglich klar und bestimmt ausgesprochen. Ihr duͤrft naͤmlich kuͤnftig nicht Eures Landes beraubt werden; Ihr besitzt das Recht, Euer Land zu verkaufen oder den Verkauf desselben zu verweigern; so daß in Zukunft der Verkauf Eures Landes gaͤnzlich von Euch selbst abhaͤngen wird.““

„Die Erwiederung Corn⸗Plants beginnt auf folgende be⸗ merkenswerthe Weise: „„Vater! Deine auf dem großen Papier geschriebene Rede war fuͤr uns, wie der erste Strahl des Morgenrothes fuͤr einen Kranken, dessen Puls zu heftig in seinen Schlaͤfen klopft und ihn am Schlafen hindert; er erblickt das schoͤne Morgenroth, er freuet sich, aber gehe

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hegt man die Hoffnung, daß saͤmmtliche Ungluͤcks⸗Gefaͤhrten

das Schiff wieder erreicht haben, und daß solches mit westli⸗ ¹ chem Wi Schwedischen Kuͤste zugetrieben und daselbst Aus Koͤln vom 6ten d. M. wird gemeldet: Die feste 8 welcher seit einigen Tagen der Rhein bei unse’⸗ rer Staͤdt belegt ist, gewaͤhrt den herrlichsten Anblick. Bei der nunmehrigen Sicherheit und Bequemlichkeit der angeleg⸗

ten Eisbahnen sehen wir den lebendigsten Verkehr zwischen

den beiden Ufern, und ein Lustgang auf den weiten Eisfeldern

ist fast zur Modesache geworden. EE1““;

Wohlrh bitzgeit.

Privat⸗Gelehrte Herr August Boͤhringer zu Mag⸗ deburg hat dem Koͤniglichen Kriegs⸗Ministerium 300 Exem⸗ plare seiner zur diesjaͤhrigen Kroͤnungs⸗ und Ordensfeier herausgegebenen Rede eingesandt, um den Erloͤs aus dersel. ben zum Besten des Invaliden⸗Fonds zu verwenden, auch

den Erloͤs von anderweitigen 100 Exemplaren derselben zu

gleichem Zwecke bestimmt. Mit dankbarer Anerkennung bringen wir diese wohlthaͤ⸗ tige Gabe hierdurch zur allgemeinen Kenntniß. Berlin, den 3. Februar 1830, . Kriegs⸗Ministerium. Militair⸗Oekonomie⸗Departement. Jaski. v. Stach. 9.8

(Auszug aus dem 18ten —m. 8 juͤngern Herrn Cham⸗ 1 pollion 8.

. Medinet⸗Habu bei Theben vom 30. Juni 1829. Auf dem großen Zügeh bei Medinet⸗Habu befindet sich eine Menge wichtiger Denkmaͤler, die theils große historische Erinnerungen enthalten, theils von dem Instande der Kuͤnste Aegyptens in den bedeutendsten Epochen seines politischen Be⸗ stehens zeugen; es ist gewissermaßen ein v e Gemaͤlde aller Aegyptischen Monumente. Man findet hier einen Tempel aus der glaͤnzenden Zeit der Pharaonen von