1830 / 42 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. ö 4) die Aufsicht uͤber die Gefaͤngnisse, Zucht⸗ und Straf⸗

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Vor Kurzem traf der Geheime Nath v. d v““ 8 89

E“ h. ai aaatt stalten, wie auch uͤber das Vermoͤgen derselben, mit der Re⸗ n und Abnahme der daruͤber zu fuͤhrenden Rechnungen;

Anstalten und uͤber die Verpflegung und Bekoͤstigung der

efangenen. . bas 88 2. Diesen Unserer Kammer verbleibenden Dienst⸗

zweigen werden, Behufs des bei Unserm Staats⸗Ministerium

daruͤber zu machenden Vortrages, noch folgende Gegenstaͤnde hinzugefuͤgt: 1) saͤmmtliche kirchliche, Schul⸗ und Unterrichts⸗

Angelegenheiten, 2) die Graͤnz⸗ und Lehns⸗Sachen, 3) das eb BMedieinalwesen, mit der Gesundheits⸗Polizei, 4) Landes⸗Haupt⸗Archiv, 5) das Intelligenzwesen und die Censur, 6) die Gemeinheitstheilungs⸗Sachen.

§. 3. Zu diesem Zwecke haben Unser Consistorium, die nehns⸗ und Graͤnz⸗Kommission, das Ober⸗Sanitaͤts⸗Kollegium,

die Oekonomie⸗Kommission, die Directionen und Vorstaͤnde

des Landes⸗Archivs, des Intelligenz⸗Comtoirs, der Waisen⸗

3 aͤuser, der Armen⸗ und Arbeits⸗Anstalten, des Krankenhau⸗

ses, des Collegii Carolini, der Gymnasien, des anatomisch⸗

chirurgischen Instituts, des Alexii⸗Pflegehauses ꝛc. und die

bestellten Censoren ihre bisher unmittelbar an Uns oder Un⸗ ser Staats⸗Ministerium gerichteten Berichte kuͤnftig an Un⸗ sere Herzogl. Kammer einzuschicken. §. 4. In den §. 2 und 3 bestimmten Angelegenheiten nicht nur, sondern uͤberhaupt in allen Faͤllen, worin Unsere Entscheidung erforderlich und bisher an Unser Staats⸗Mini⸗ sterium berichtet worden ist, soll einer der Unserer Kammer vorgesetzten beiden Direktoren in der Regel in Unserm Staats⸗ Ministerium Vortrag machen, und die gefaßten Beschluͤsse Unserer Kammer zur Besorgung des Erforderlichen eroͤffnen. §. 5. Außer Unserer Kammer soll in Zukunft ein Fi⸗ nanz⸗Kollegium bestehen, welchem die uͤbrigen bis jetzt Unse⸗ rer Kammer mit uͤbertragenen Geschaͤftszweige dergestalt an⸗ gewiesen sind, daß solches die den letztern unmittelbar vorge⸗ setzten, unten bezeichneten Behoͤrden beaufsichtigen, und de⸗ ren Arbeiten in die erforderliche Uebereinstimmung bringen und darin erhalten, auch besonders, wo es ordnungsmaͤßig Unserer oder Unsers Staats⸗Ministeriums Entscheidung be⸗ darf, zum entsprechenden Vortrage vorbereiten soll. Diese Geschaͤftszweige sind: 1) die Verwaltung des gesammten Kammer⸗ und Klosterguts, an Domanial⸗, Stifts⸗ und Klo⸗ sterguͤtern, Forsten und Jagden und allen Gegenstaͤnden des Bergregals mit den Salzwerken; 2) die herrschaftlichen Fa⸗ brik⸗ und Handels⸗Anstalten und die Muͤnze; 3) die Aufsicht uͤber die herrschaftlichen Bauten; 4) die Verwaltung der Po⸗ sten; 5) die General⸗Kassen⸗Kontrolle und allgemeine Rech⸗ nungs⸗Revision; 6) die Packhaus⸗, Zoll⸗ und die die herr⸗ schaftliche Accise betreffenden Sachen; 7) die Wegegelder, so weit sie bisher fuͤr die Herzogl. Kammer⸗Kasse erhoben und berechnet worden sind; 8) Leihhaus⸗ und 9) Lotterie⸗Angele⸗ genheiten; 10) die Civil⸗Bedienten⸗Wittwen⸗ und Waisen⸗ Kasse, und 11) das Gerichts⸗Sportelwesen und die Fisci⸗ Gebuͤhren.“

Die folgenden Paragraphen von 6 bis 9 enthalten naͤhere Bestimmungen uͤber die Organisation des Finanz⸗Kollegium und uͤber demselben untergeordneten Behoͤrden. Durch §. 10. wird be⸗ stimmt: „Da die Ausfuͤhrung dieser Verordnung bedeutende Vorarbeiten, so wie naͤhere Bestimmungen uͤber den allen er⸗ waͤhnten Behoͤrden vorzuschreibenden Geschaͤftsgang und das einer jeden derselben beizugebende Dienstpersonale ꝛc. erfordert, so wird der Zeitpunkt, zu welchem diese neue Einrichtung in Wirkung treten soll, auf den Anfang des Monats April d. J. angesetzt.“ ’— 8

Das Umschreiben, mittelst dessen saͤmmtlichen Herzogl. Dienern, welche Mitglieder der landschaftlichen Ausschuͤsse oder auch nur der gesammten Landschaft sind, jede Verbindung mit den landschaftlichen Corporationen untersagt wurde, lau⸗ tete also: „Demnach die staͤndischen Corporationen des Her⸗ zogthums ihre Stellung gemißbraucht, theils im Allgemeinen, theils und insbesondere aber in Ruͤcksicht ver Art und Weise, wie von denselben die Aufrechthaltung der dem Lande aufge⸗ drungenen Constitutionen vom Jahre 1820. hat erzwungen werden wollen, und dann fuͤr jetzt keine Aussicht vorhanden zu seyn scheint, daß die Staͤnde den einmal beschrittenen Pfad wieder verlassen werden; so wird der NN. damit an⸗ gewiesen, bis auf Weiteres mit den staͤndischen Corporationen nicht zu kommuniciren, insbesoudere aber auch an etwanigen

staͤndischen Berathungen uͤberall keinen Antheil zu nehmen.

Braunschweig, den 15. Dec. 1829. Herzogl. Braunschw. Luͤneb. Staats⸗Ministerium. 8 G. P. v. Buͤlow. v. Muͤnchhauseu.”“ Nuͤrnberg, 7. Febr. Der hiesige Korrespondent meldet in einem Schreiben aus Bamberg vom 4ten d. M: kau von Muͤnchen

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hier ein, mit dem Auftrage: den Allerhoͤchsten Orts fuͤr Er⸗ 1 richtung eines Freihafens in hiesiger Stadt aufgefaßten, in jeder Beziehung fuͤr Baierns Handel und Industrie hoͤchst wichtigen, Plan in Vollzug zu setzen. Herr v. Nau nahm deshalb von allen Verhaͤltnissen der Handlung und Schiff⸗ fahrt hier und in der Umgebung, so wie von den Oertlichkei⸗ ten die genaueste Kenntniß, gewann die Ueberzeugung von der Zweckmaͤßigkeit der Herstellung des Freihafens, und be⸗ sprach sich dann auch uͤber die Ausfuͤhrung sowohl mit den 8 Vorstehern des Handelsstandes, als auch mit den auf das hiesige Gemeindewesen Einfluß besitzenden Personen. Fuͤr die noͤthigen Einrichtungen bei dem Freihafen finden sich meh⸗ rere Gebaͤude hier schon vor, wodurch diese Unternehmung wesentlich beguͤnstigt ist; auch haben sich die staͤdtischen Be⸗ hoͤrden bereit erklaͤrt, alle Mittel zur Erreichung dieses wich⸗ tigen Zweckes darzubieten, entweder aus Kommunalfonds, oder durch Actien. Zur Theilnahme an letzteren sind unsere ansehnlichsten Kapitalisten erboͤtig. Allgemein ist hier die leb⸗ hafteste Freude uͤber dieses fuͤr den Wohlstand Bambergs und seiner Umgebungen so folgenreiche Begebniß, eben so al,

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that. Eine an Se. Majestaͤt abgegangene Dank⸗Adresse hat diese Gefuͤhle bereits ausgesprochen, und wir sehen mit Sehn⸗ sucht dem Vollzuge des Allerhoͤchsten Willens entgegen. efurit ...“ verflossenen Woche brachten uns die Posten von den H Handelsplaͤtzen, namentlich von Wien und Amsterdam, durch⸗ aus keine Cours⸗Veraͤnderungen, und so ergab sich auch hier im Geschaͤft mit Staatspapieren nichts Bemerkenswerthes, * mit Ausnahme der neuen Aproc. Metalliques und der GG tiglen, die sich bei vorwaltender Kauflust und einigem Man⸗ gel an comptanten Stuͤcken um ½ pCt. hoben, blieben die Fonds, weil weder wirksame Nachfrage noch dringendes Aus⸗ bieten stattfand, fast stationair. . neuerlichen Sinken der Rente und der Neapolitanischen Fonds

aupt⸗

Notirungen eintrafen, so blieb die besorgte Wirkung aus.

Disconto (er ist auf 3 1 pCt. zuruͤckgegangen) veranlaßt wur⸗ den. . ligationen wurde nur wenig gemacht; es zeigten sich darin eher Nehmer als Geber. Die 2 ½Oproc. Stadt⸗Banco und 1proc. Metalligues hielten sich angenehm und selten offerirt. Nach 4proc. Preußischen Staats⸗Schuldscheinen war fort⸗ dauernd Nachfrage und hielten sich solche ziemlich rar am Platz. In Polnischen, Darmstaͤdtschen und Badischen Loc⸗ sen ging namhaft viel um. ren gesucht, so daß sich die comptanten Stuͤcke etwas rar machten. Seit mehreren Tagen wird auch Manches in Hol⸗

ten begehrrt. Besonders lebhaft war aber das Geschaͤft in den 5 proc. Spanisch⸗Hopeschen Obligationen und Coupons, da man aus Amsterdam und Parls die Nachricht hatte, daß die Spanische Regierung das Hopesche Anlehn anerkannt

damit loszuschlagen, daß sie vielmehr noch Ankaͤufe darin ma⸗ chen. In Oesterreichischen Fonds auf fixe Lieferung wurde

Unsere Haupt⸗Geschaͤftsleute sind mit Einkaͤufen etwas zu⸗ ruͤckhaltend, und scheinen keinen rechten Glauben an die Dauer der hohen Course zu haben. im Gegensatz zu dem pr. ult. ist bei 5pror. Metalliques pCt. besser, bei Bank⸗Actien um 1 Fl. pr. Stuͤck und bei Partial um ½ pCt. niedriger, und bei neuen 4proc. Metak⸗ liques ganz derselbe. hielten sich besonders London 2 Mon., Paris und Lyon al⸗ ler Sichten, Hamburg 2 Mon., Bremen k. S. und Wien 2 bis 3 Mon. Papier in willigem Gesuch und ziemlich rar am Platz. Nach den anderen Devisen war kein Begehr. Karlsruhe, 6. Febr. Aus Freiburg vom 2. Febr. wird gemeldet: Dem Herabsteigen der nordischen Voͤgel nach Suͤden entgegengesetzt, aber gewiß eben so interessant, ist die Erscheinung, welche gegenwaͤrtig unsere Naturforscher beschaͤf⸗ tigt. Herr Hofrath Schultze bemerkte naͤmlich am 21. Jan. um 4 Uhr Abends am Ufer der Dreisam, ½ Stunde oberhalb der Stadt, auf dem 16 Zoll hohen Schnee mehrere breite schwarze Streifen und Flecken. Diese bestanden aus einer unzaͤhligen ü Nas. 2 AꝙMen 84 eilage

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gemein aber ist auch die Dankbarkeit fuͤr den vaͤterlichen Koö⸗ . nig Ludwig, den Urheber und Schoͤpfer dieser neuen Wohl⸗

Im Laufe der

Besonders die erstgenannten wa⸗-⸗

laͤndischen Fonds gethan, namentlich sind Kanzen und Restan⸗

habe. Die Besitzer dieses Effekts zeigen sich so wenig geneigt, nichts gethan. Es zeigten sich dafuͤr eher Geber als Nehmer.

Der Comptant⸗Cours

Unter den Wechseln auf fremde Plaͤtze .

Auf die Kunde von dem 8

an der Pariser Boͤrse fuͤrchteten auch unsere Spekulanten auf's Steigen ein Weichen der Course der Oesterreichischen Effekten; allein da gleich am folgenden Tage wieder bessere Indessen waren die Papiere unter diesen Umstaͤnden ohne be-⸗- deutende Frage, und nur gegen baar fanden einige Umsaͤtze statt, die jedoch meist durch den Gelduͤberfluß und niedrigen

In Oesterreichischen Bethmannischen und Gollschen Ob⸗ 8

Heaben, obgleich das schnell fließende Wasser gewiß schon meh⸗

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danm, sehr gedruͤckt wurden. ren à 90 pCt. zu haben, blieben aber an jenem Tage à 90 ¼

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ünd gestern Anfangs der Boͤrse à 90 8,

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fekts brachte, stieg der Preis auf 91 ½, 1 fer in kurzen und Kaͤufer in langen Terminen; heute war

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8. Beilage zur

Frranzoͤsischen Post, welche bedeutende

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Menge kleiner Schnacken (Muͤcken, Culex), die auf dem Schnee matt hin und her krochen. Am folgenden Abend waren nur noch wenige erstarrte auf dem Schnee zu sehen, dagegen wimmelte die Oberflaͤche des Wassers der Dreisam von diesen kleinen Thieren, welche sich seither noch vermehrt

rere Millionen fortgefuͤhrt hat. Merkwuͤrdig ist es, diese

zarten, sonst nur bei der hoͤchsten Sonnenwaͤrme entwickelten

Wesen in einer Temperatur von 18 ½0 Reaumur und nach einem anhaltenden Frost von 2 Monaten ihre schuͤtzenden

uͤllen verlassen und ein trauriges Leben beginnen zu sehen.

ahrscheinlich ist die Waͤrme des Dreisam⸗Wassers an der Stelle, den beiden Papiermuͤhlen gegenuͤber, die Ursache die⸗ ser fruͤhen Entwickelung; es stieg naͤmlich das Thermometer in diesem Wasser, selbst an den kaͤltesten Tagen, auf + 3 ¼ Reaumur, obgleich es an den tiefsten Stellen kaum einen Schuh hoch ist. Herr Hofrath Schultze hat diese Schnacken taͤglich beobachtet und eine große Zahl derselben aufbewahrt.

Unterm 3ten d. meldet man aus Konstanz: Der soge⸗

naunte Obersee ist groͤßtentheils so gefroren, daß man seit ge⸗ stern Hunderte vom Schweizer⸗Gebiet nach dem Ufer vom Großherzogthum Baden spatzieren gehen sieht. Seit 1695 ist

dies nicht mehr der Fall gewesen.

Hamburg, 9. Febr. Im Fonds⸗Markt ist seit heute vor acht Tagen keine wesentliche Veraͤnderung vorge⸗ fallen, ausgenommen daß die Neap. Fonds am Sonnabend, in Folge eingegangener Estaffetten von Paris und Amster⸗ Die Certifikate bei Falconat wa⸗

begehrt, am Sonntage wurde darin à 90 ¾. viel umgesetzt, nach Ankunft der Besserung dieses Ef⸗ dazu waren Verkaͤu⸗

fuͤr lange Termine 91 ¾ zu machen und pr. ult. d. anzukom⸗

men. In Engl. Neap. war der Umsatz nur gering, und der niedrige Cours derselben 96 ¼, heute blieb Geld dafuͤr à 97. In Oesterreichischen Effekten ist im Laufe der ganzen Woche nur sehr wenig Geschaͤft gewesen, und waren sie groͤßtentheils

nicht begehrt, heute zeigte sich indeß einige Frage danach, und Actien waren pr. ult. d. M. à 1285 gut zu lassen, 5proc.

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Metalliques à 103 ¾ zu haben und 1034¾ Geld. 6 95 à zu bedingen. . Preuß. Papieren kein Umsatz; Zproc. Daͤn., welche am Sonn⸗

Die Aproc. Part.⸗Oblig. 137 ¾ zu lassen. In

abend auf 73 ¾ gedruͤckt waren, haben sich seitdem, trotz vie⸗

ler Verkauf⸗Ordres, welche am Markt waren, wieder geho⸗

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àà 74 Mehreres gemacht.

Conto 2 ¼ à 2 pCt.

ben; à 73 ¾ ist Mehreres gemacht worden und blieben sie zu lassen, à 73 waren Verkaͤufer und pr. 31. Maͤrz wurde Engl. Russ. à 108 ¾ zu haben, 8 zu lassen. Russ., Anl. Hamb. Tert. à 104 ¼ in Posten umge⸗ setzt. Poln. pr. 1. Maͤrz à 124 begehrt. Auf London und Amsterdam waren mehr Briefe als Geld. Paris zu lassen. Deutsche Valuten fanden zum Course Nehmer, auf Petersburg zu haben. Gold und Louisd'or begehrt. Dis⸗ v“

Oesterreich. 1X1X“

A *. 11“] 1 ö 1 1 8 Privatbriefe aus Wien vom 3. Febr. (in oͤffent⸗

Maͤrz hier eintreffen wird.

lichen Blaͤttern) melden: „Wir erfahren so eben, daß Se. Maj. der Koͤnig von Neapel bis zur Mitte des Monats Bereits werden Anstalten zu

Feierlichkeiten getroffen, die zu Ehren dieses hohen Besuches

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hier statt sfinden werden. Unter diesen nennt man vorlaͤufig ein glaͤnzendes Carroussel⸗Reiten von Maͤnnern aus den ersten Staͤnden des Kaiserstaats. Auch soll in dem Kaͤrnth⸗ nerthor⸗Theater nach dem Wunsche Sr. Maj. des Kaisers ene Italiaͤnische Oper eingeleitet werden.

Der Winter dauert bei uns mit zunehmender Strenge fort. Seit 4 bis 5 Tagen wechselt die Kaͤlte zwischen 15 und 19 Grad. In der Nacht vom 30sten auf den 31. Ja⸗ nuar erfror eine Schildwache auf dem Posten, und in der Gegend von Laxenburg, 4 Stunden von der Hauptstadt, will man Spuren von Woͤlfen entdeckt haben. Gleichlautend n die hier eingelaufenen Berichte aus Ungarn, wo sich

oͤlfe heerdenweise in der Naͤhe von Staͤdten und Doͤrfern igen. Dabei haben wir tiefen Schnee, wodurch der Posten⸗ lauf sehr unregelmaͤßig geworden ist. Die Post aus 22 tinopel vom 10. Januar ist erst heute eingetroffen. Sonst drauchte diese Post von der Tuͤrkischen Hauptstadt bis hierher gewoͤhnlich 16 bis 18 Tage; diesmal ist sie beinahe 24 Tage Unterweges gewesen.“ b 8

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gemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung

dahin.

No. 1

Madrid, 25. Jan. Die heutige officielle eitun enthaͤlt mehrere Dekrete, durch welche eine Er5992,8, nges

indirekten Auflagen, z. B. der Tabackssteuer, der St 8 te Abgabe und der Stroh⸗ und Utensiliensteuer und der Ie-

tciviles angeordnet worden ist.

Herr Aguado hat, dem Vernehmen nach, fuͤr unsere 9 2 gierung eine Anleihe von 500 Millionen Feln die in 14 Jahren getilgt werdon soll. Die Vales werden dabei nach dem Tages⸗Course fuͤr ein Fünftheil des Anlehns an Zahlungsstatt angenommen werden. Dieses Papier ist auf 42 gestiegen. Der strengen Kaͤlte wegen haben Ihre Sicilianis⸗ e Ma⸗ jestaͤten ihre Abreise nach Frankrich bi . den 2 aufgeschoben; Sie werden 3 Tage in la Granja, 2 in Val⸗ ladolid und 1 Tag in Burgos verweilen, und in den ersten Tagen des Monat Maͤrz in Bayonne eintreffen.

In Andalusien ist das Thermometer auf 7 Grad unter Null gefallen, und man hegt große Besorgniß fuͤr die Oel⸗ baͤume. Die Sterblichkeit unter den Schafheerden ist sehr groß; in den Thaͤlern von Ronceval und Tudela sind 14,000 Schafe und mehrere Schaͤfer vor Kaͤlte gestorben; in Pena d'Orduña sind 14 Maulthiertreiber und 36 Maulthiere erfro⸗ ren. Der Tajo ist zugefroren. 8

84 Pariser Blaͤtter geben folgende Nachrichten aus Lissabon vom 20. 8 Die Infantin Donna Maria da Assumpgao ist aufs Neue gefaͤhrlich krank. Das Stempel⸗ Papier wurde seit einiger Zeit in großen Massen verfaͤlscht; die hiesige amtliche Zeitung enthaͤlt daher ein Edikt der Junta dos juros in Betreff der Strafen, die fuͤr dieses Verbrechen festgestellt sind. Der Moͤnch Macedo, Redacteur des Journals: „das geschundene Thier“ macht in der Nummer 25 desselben folgende Beschreibung von der hiesigen Boͤrse: „Der Boͤrsenplatz ist nicht mehr mit Kisten voll Zucker und mir Haufen von Leder angefuͤllt; es kommen wenig Leute Die Pfeiler der Boͤrse sind nicht mehr mit Ankuͤn⸗ digungen bedeckt, da der Handelsstand nichts anzukuͤndigen hat. Das Verzeichniß der ein⸗ und ausgelaufenen Kauffahrer ist fortwaͤhrend auf derselben Seite aufgeschlagen, denn im Hafen ruͤhrt sich nichts. Man sieht keine Arbeiter mehr an der Boͤrse und am Zollhause. Den Agenten der Konsulate trocknen ihre Dintenfaͤsser ein und, um nicht muͤßig zu gehen, muͤssen sie die Zeitungen lesen. Die Zoll⸗Beamten brauchen ihre Augen nicht anzustrengen, denn man bringt keine Waa⸗ ren ans Land. Die Makler sitzen soͤmmtlich auf den Baͤnken an der Boͤrse, und wenn die Glocke zwei schlaͤgt, ziehen die, welche noch eine Uhr haben, dieselbe auf und gehen fort“.

Am hiesigen Arsenal liegt eine Fregatte, welche zwei neue Gouverneure nach dem gruͤnen Vorgebirge gola brin⸗ gen soll.. q1P111 8 8 Ein von der Privil. Schlesischen Zeitung mitge⸗ theiltes Schreiben aus Konstantinopel vom 10. Jan. enthaͤlt unter Anderem Nachstehendes: „Unsere Regierung beschaͤftigt sich fortwaͤhrend sowohl mit Civil⸗ als Militair⸗Reformen, und sucht dieselben eiligst zu betreiben. Der Sultan ist aͤu⸗ ßerst ungeduldig und dabei unerschoͤpflich in neuen Anord⸗ nungen. Unter diesen verdient namentlich eine bemerkt zu werden, welche allgemeines Erstaunen unter den Moslims verbreitete. Dieser zufolge sind naͤmlich seit Kurzem faͤmmt⸗ liche Kirchenguͤter der Ulemas kombinirt und werden sofort unter unmittelbarer Aufsicht der Regierung verwaltet. Das Hauptaugenmerk des Sultans scheint indeß noch immer haupt⸗ saͤchlich auf die Ruhe und Sicherheit der Hauptstadt gerich⸗ tet zu seyn. Lazarethe und Quarantaine⸗Anstalten sind im Entstehen, und alles berechtigt zu bessern Hoffnungen fuͤr d

J 8 e 6 8 8 2 11“X“ Meri J111114“

Nord⸗Amerikanische Blaͤtter (bis zum 9. Nanuar) bringen die Nachricht, daß sich der Gesandte der Vereinigten Staaten in Mexiko, Herr Poinsett, mit seinem Legations⸗ Secretair zu Vera⸗Cruz eingeschifft habe und taͤglich in New⸗York erwartet werde. Der Mexikanische Minister des Innern hat in einem Dekrete angeordnet, daß allen Spaniern, die fruͤher in der Armee von Mexiko gedient ha⸗ ben, jedoch in Folge der bekannten Verordnungen verbannt worden sind, die Rcetehr in die Republik gesta

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