iindlichen Volkes zu vor jedem raschen Experimente sich
8 11 ““
Theile der Erdkugel — Erwaͤgungen von viel
Aufgabe ist es endlich, die ungeheuren Revenuͤen,
gefuͤhrt werden soll. (Hoͤrt!) Andere groͤßerer Wichtigkeit sind damit per⸗ Ihre Aufgabe ist es jetzt, den politischen Cha⸗
rakter der Institutionen, die ein Gegenstand Ihrer legis⸗
iven Verhandlung werden sollen, genau kennen zu lernen; Lhch Aufgabe, sich 42 den weiten Laͤndstrecken bekannt zu ma⸗
1 die von den zu treffenden Anordnungen abhaͤngig sind; Ihre die, groͤßer als
die meisten anderer Laͤnder, jene Gegenden abwerfen, in Untersu⸗
58 In 8
8 5 7
c8
ich hier nur in Bezu bh han In dieser Heirfhcht aber wird — ich kann es wohl
ung zu ziehen. Sie haben alsdann zu erwaͤgen, wie weit und cung za shfn Gegenstand ist, wenn er in den verschiedenen Weisen und Abstufungen dessen, was Sie anordnen, mit den Fi⸗ nanzen Großbritaniens, mit seiner Constitution, mit dem Ein⸗ sjusse der Krone und mit anderen Interessen von der groͤßten Wichtigkeit in Beruͤhrung kommt Es befindet sich unter diesen das Interesse der Ostindischen Compagnie selbst, welchen Verein auf seinen politischen Charakter agen —
jede Untersuchung ihm nur Ehre bringen. Die Compagnie scheint
meine Wohlfahrt aller derjenigen zu befordern,
ir immer von dem Wunsche beseelt gewesen zu seyn, die allge⸗ 8 .F vfe ihrer Aufsicht
anvertraut waren (Hoͤrt!); und vergleicht man ihre Verwaltungs⸗
Hweise mit der jeder andern Colonial⸗Regierung, so wird man, wie
ich glaube, finden, daß sie die wohl zu bedenken,
ihr anvertraute Gewalt mit Ehren Vor Allem bitte ich in dieser Hinsicht das Haus,
ausgeuͤbt hat. 8n daß der Compagnie die Aufgabe ward, die In⸗
teressen und Gesinnungen eines in ganz eigenthuͤmlicher Lage be⸗
beaufsichtigen; darum moͤge es auch huͤten, wenn es auch a priori
als gut und zweckmaͤßig erscheint. Wir duͤrfen nicht vergessen,
Fans daß die jetzt in Ostindien bestehende Regierungsform dort schon
seit mehr als funfzig Jahren eingefuͤhrt
ist: und wiewohl ich
tcben nicht sagen will, daß im Falle der Noth keine andere Regie⸗ rungsform als zweckmaͤßig fuͤr die Eingebornen angerathen wer⸗
snd so groß, daß
1
ELI1M“ 1
— *8
“]
88
449 88 ℳ
1“
88 2
IZöö FLE1““
ae v9
dort von Privatpersonen, die fuͤr eigene
un
den koͤnne, so darf ich doch wohl behaupten: die Schwierigkeiten wir wohl thun werden, reiflich zu uͤberlegen, ehe wir es rasch mit diesem oder jenem Versuche wagen. Dem emaͤß muß unsere Untersuchung in den finanziellen Zustand der Pfünzischen Compagnie eingehen; wir muͤssen den Betrag der jetzt einkommenden Haegenie mit dem von fruͤheren Perioden ver⸗ leichen; wir muͤssen untersuchen, ob und was von den Ausgaben er buͤrgerlichen Verwaltung reduzirt werden kann, so wie, in wie⸗
fern der Betrag der Revenuͤe mit den Verwaltungskosten in ein
richtiges Verhaͤltniß zu bringen ist. In Bezug auf die Handels⸗ Angelegenheiten der Compagnie werden die dem Ausschusse vorzu⸗ legenden Aktenstuͤcke sehr wichtige Aufschluͤsse ertheilen. Enthalte ich mich auch hier jedes Urtheils uͤber diesen Gegenstand, so will ich doch vorlaͤufig nur bemerken, daß aus jenen Aktenstuͤcken fuͤr jeden ruhi⸗ en, richtig urtheilenden Mann dte Ueberzengung hervorgehen wird⸗ 6 dasjenige ist, was man hin und Ostindischen Handels sich ver⸗ welche Wirkung die freie Zu⸗
wie uͤbertrieben und sanguinisch wieder von einer Freigebung des spricht. Es wird gezeigt werden, irl e freie . lassung der Nord⸗Amerikaner gehabt hat, welchen Preis der Thee in allen Theilen der Welt hat, welcher Unterschied in den Preisen dieses Artikels stattgefunden, wie er hier von der Compagnie und
Rechnung spekulirten, geliefert worden ist. Der letzte Punkt aber, den ich hier als Ihrer Erwaͤgung unterliegend bezeichne, ist, meines Beduͤnkens, der wichtigste, denn er betrifft die Wohlfahrt und das Interesse derje⸗ nigen, die jetzt der Großbritanischen Herrschaft unterworfen sind. (Hoͤrt! hoͤrt!) Aus Nachweisen, die ich gesehen habe, geht hervor, daß die Anzahl derienigen, die der unmittelbaren Kontrolle dieses Landes in jenen Gegenden unterworfen sind, sich auf nicht weni⸗ ger als neunzig Millionen Menschen belaͤuft. (Hoͤrt! hoͤrt! von allen Seiten) Erwaͤgen wir dies, erwaͤgen wir die große Ausdehnung des Gebietes, auf dem unsere Herrschaft anerkannt wird, und erinnern wir uns ferner, welche große Revolutionen dieser Herrschaft vorangingen; blicken wir sodann auf die unge⸗ heure Entfernung, in welcher die souveraine Gewalt uͤber jene Negionen ausgeuͤbt wird, bedenken wir den Unterschied in Sprache, Sitten, Religion und Gebraͤuchen, der zwischen uns und den fast ühligen Tausenden stattfindet, die wir dort regieren, so muß
aͤ — b 1 — * vn tere Seele in der That von Bewunderung und Staunen er⸗
füuͤllt werden.
Welches aber auch immer die Gesinnungen seyn
moͤgen, die wir uͤber diese Frage hegen, das steht fest, daß wir uns
ihrer Erwaͤgung mit dem innersten Gefuͤhle der Verantwortlich⸗
eit, welche wir dabei uͤbernehmen, naͤhern muͤssen; es muß in uuns ein hoher Begriff von der uns auferlegten moralischen Ver⸗
pflichtun
vorwalten, das Beste des Landes, die Wohlfahrt und
8 das Wohlbefinden seiner Einwohner zu befoͤrdern, so weit es mit der Sicherheit unserer Herrschaft und anderen Pflichten, die wir
— haben, in Einklang zu bringen ist.
Ohne Zweifel werden wir
* uns als dazu aufgefordert ansehen, zu erwaͤgen, welches die Maaß⸗ regeln sind, die sich am besten dazu eignen, die Bewohner jener
entlegenen Regionen vor Unrecht zu beschuͤtzen, ihre persoͤnliche Freiheit und die Fruͤchte ihres Gewerbfleißes ihnen zu sichern, mit Linem Worte: uns zu bemuͤhen, sie, indem wir sie ferner dem Britischen Scepter bewahren, doch fuͤr manches Leid und fuͤr
nmanches Unrecht, das sie erduldeten, als sie jenam Seepter unter⸗ vge Pocfen wurden, zu versoͤhnen, und ihnen auf diese Weise Vor⸗
88 40 8 . —
8
theile und Wohlthaten zukommen zu lassen, die im Stande sind, sie einigermaßen fuͤr den Verlust ihrer Unabhaͤngigkeit zu trosten bn hoͤrt!). Dies sind Erwaͤgungen, die, wie groß auch immer er Wunsch seyn mag, Britische Eroherungen auszudehnen und
die Rechte Britischer Unterthanen zu behaupten, in einem Briti⸗
schen Parlamente unwiderleglich stattsinden muͤssen (Hoͤrt!). Nach⸗ dem ich daher alle minutiosen Beziehungen auf untergeordnete Einzelnheiten, sie mochten noch so wichtig seyn, vermieden habe, nachdem jede Materie von mir umgangen worden, die eine aus angegebenen Gruͤnden von mir nicht gewuͤnschte Eroͤrterung her⸗ beifuͤhren konnte, will ich auch jetzt meine Rede mit dem einfa⸗ chen Antrage beschließen, daß ein besonderes Comitè ernannt werde, welches den gegenwaͤrtigen Zustand der Angelegenheiten der Ost⸗ indischen Compagnie, so wie den Zustand des Handels von Groß⸗ britanien mit Ostindien und China in Untersuchung ziehen soll.“
— In der Sitzung des Oberhauses vom 12. Febr. machte Lord Holland den bereits am 8ten d. M. *) woͤrt⸗ lich angekuͤndigten Antrag, in Form einer Resolution, daß kein Plan zur Pacification Griechenlands als zufriedenstellend angesehen und gebilligt werden soll, welcher jenem Lande nicht ein hinlaͤnglich ausgedehntes Gebiet, Behufs der National⸗
Vertheidigung, und ein solches Regierungs⸗System zutheile,
das mit den Wuͤnschen des Volks in Einklang stehe und das⸗ selbe gegen die Kontrolle einer fremden Regierung sichere. — In seinem Vortrage sagte er zunaͤchst, daß er mit Bedauern aus der Thronrede vernommen habe, die Griechische Angele⸗ genheit sey noch immer nicht ganz erledigt; inzwischen sey ihm die Verzoͤgerung doch insofern angenehm, als dadurch das Parlament noch in den Stand gesetzt werde, in der Sache einzuschreiten, was er, unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden, fuͤr durchaus nothwendig erachte. In Befolgung ihrer aus⸗ waͤrtigen Politik, bei welcher der Regierung freie Hand ge⸗ lassen werde und wobei das Volk nicht so direkt interessirt
das Parlament habe daher die Verpflichtung, ein sames Auge darauf zu halten, und die Regierung, sie nicht richtig zu Werke gehe, zurechtzuweisen. Der vorliegende Fall bestaͤrke ihn in diefer Meinung um so mehr, als er uͤberzeugt sey, daß die Beendigung des Krieges zwischen Rußland und der uͤrkei, wenn sie nicht eben nur durch die Siege Rußlands herbeigefuͤhrt worden waͤre, viel vortheilhafter und ehrenveller fuͤr Großbritanien haͤtte ausfallen koͤnnen. Eine ruͤhmlichere Beendigung des Krieges haͤtte schon die Schlacht von Navarin verheißen; al⸗ lein statt diese zu benutzen, habe das Ministerium nichts wei⸗ ter gethan, als das ganze Woͤrterbuch der Englischen Sprache durchsucht, um endlich durch das Wort „unio ward“ den Widerwillen gegen jenen glaͤnzenden Erfolg zu bezeichnen; so wie es spoͤterhin den Lorbern des Befehlshabers, der den Sieg von Navarin herbeigefuͤhrt, den Glanz zu nehmen be⸗ müht gewesen sey. — Das Freundschafts⸗Verhaͤltniß zwischen England und seinem alten Verbuͤndeten, dem Tuͤrkischen Reiche, suchte der Lord ebenfalls ins Laͤcherliche zu ziehen, indem er unter Anderm sagte, dasselbe erinnere ihn an eine Geschichte von zwei Freunden, von denen der Eine, in großer Verle⸗ genheit sich befindend, den Andern bat, ihm einen Rath zu ertheilen. „Haͤngt Euch auf,“ sagte dieser, „vielleicht hilft dies; ich will alsdann schon des Abends zeitig genug kom⸗ men, um Euch abzuschneiden.“ Der bedraͤngte Freund be⸗ folgte den Rath, allein der Andere, statt ihn des Abends abzuschneiden, faßt ihn an den Beinen und zieht auf diese Weise den Knoten noch fester (Gelaͤchter). Gerade so haͤtten wir es mit der Taͤrkei gemacht. Man habe gesagt, es sey sehr gefaͤhrlich fuͤr uns, wenn Ruͤßland die Herrschaft auf dem schwarzen Meere habe. Nun haͤrte es sie! Ehe Rußland zum Besitz des Meeres gekommen sey, habe man kaum ein Brit. Kauffahrteischiff darauf gesehen, und nun die Herrschaft desselben zwischen Rußland und der Tuͤrkei getheilt sey, sey unser Handel daher sehr betraͤchtlich geworden. Obgleich er der Lord) kein Bewunderer der Macht Rußlands sey, so muͤsse er doch offen gestehen, daß diese Macht sich in diesem ganzen Handel sehr offen, ehren⸗ voll und freundschaftlich benommen habe. Er wuͤnsche, daß England sich eines aͤhnlichen Ruhmes theithaftig machen moͤge, und fordere
sey, pflege diese gewoͤhnlich einen falschen Weg vneigi agh .
deswegen Ihre Herrlichkeiten auf, sich uͤber die Grundsaͤtze zu erklaͤren, nach welchen sie in der Griechischen Angelegenheit zu verfahren gedaͤchten. — Graf v. Aberdeen, der dem Lord Holland antwortete, machte auf die vielen Irrthuͤmer und ungenau angegebenen That⸗ sachen, so wie auf die falschen Argumente aufmerksam, die in der Rede des Lords sich faͤnden. Der Herzog v. Wel⸗ lington, der nach dem Minister der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten das Wort nahm, bemuͤhte sich, die friedfertige Po⸗ litik, die das Englische Kabinet befolgt habe, zu rechtfertigen; inzwischen erklaͤrte er auf das Buͤndigste, daß England jetzt mehr als zu irgend einer Zeit in der Lage sich befinde, einen
8 *) Vergl Nr. 49 der St⸗Zeitung S. 350.
2 1g 8 . 9 br.
wach⸗ WwWo
Beilage
1“
““] “
1 9
zur Allgemeinen
8
3 leetwa nothwendig werdenden Krieg vortheilhaft zu fuͤhren. —
Da Lord Holland sah, daß sein Antrag keine Unterstuͤtzung 8 so nahm er ihn zuruͤck. (Wir muͤssen uns von dieser
Debatte eine vollstaͤndigere Mittheilung noch vorbehalten.)
— Im Unterhause wurde uͤber mehrere Bittschriften debattirr; namentlich gab eine, in der um Aenderung des ge⸗
gernwaͤrtig bestehenden Zehnten⸗Systems gebeten wurde, zu
einer Diskussion Veranlassung, bei welcher Herr Hume Ge⸗
legenheit nahm, sich gegen das hohe Einkommen der Geistlich⸗ zu machen, daß aus
keit auszusprechen und die Pemeeeans allen Theilen Englands aͤhnliche Bittschriften noch eingehen duͤrften. Sir J. Graham machte den Antrag, eine Unter⸗ suchung der Landes⸗Noth anzustellen, dem jedoch keine Folge gegeben wurde. Der Subsidien⸗Ausschuß stattete, auf die Motion des Lord⸗Kanzlers, seinen Bericht ab. London, 13. Febr. Dem Globe zufolge waͤre mit dem neuesten aus Brasilien angekommenen Packetboote „Eelipse““, welches Rio⸗Janeiro am 20. Dez. verlassen hatte, auch eine diplomatische Person angelangt, die das Ultimatum des Kaisers in Betreff Dom Miguel's und Portugals uͤber⸗ bringen soll. 1 In der Morning⸗Chroniele liest man: „Das letzte aus Brasilien hier angekommene Packetboot bringt uns die Nachricht, daß die durch den Marquis von Barbacena kon⸗ trahirte Anleihe vom Kaiser nicht ratifizirt worden sey, daß
hier aber unverzuͤglich eine andere Anleihe gemacht werden
solle, um Donna Maria's Sache von Terceira aus zu unter⸗ stuͤtzen. Nach Privat⸗Berichten erwartet man in Terceira die dortige Armee durch die Brasilianische Flotte bedeutend verstaͤrkt zu sehen und will wissen, daß Lord Cochrane in Frankreich warte, um seiner Zeit den Oberbefehl derselben zu uͤbernehmen. Was den letztern Umstand betrifft, so theilen wir ihn nur als ein Geruͤcht mit, von dem ersteren aber wis⸗ sen wir, daß er seine Richtigkeit hat. erlauben, den Kaiser vor diesem Krieg zu warnen, so leicht es ihm auch werden duͤrfte, das Geld dazu bei uns zu be⸗ kommen. Uns scheint es, als glaube er, durch die Nicht⸗ nerkennung der Anleihe des Marquis von Barbacena, und
durch Einleitung einer neuen, guͤnstigere Bedingungen zu er⸗†
halten; doch die Zeit wird es besser lehren, als unser Prophe⸗ zeihen, ob er richtig geschlossen hat. Aus der City meldet man uns: „ „Das unerwartete Einlaufen des Brasilianischen Packetbootes, das 14 Tage fruͤher als gewoͤhnlich ankam, brachte eine große Gaͤhrung und ein großes Schwanken in den Brasilianischen Fonds hervor. Am Morgen hieß es, das Packetboot habe die Ratification der Anleihe des Marquis von Barbacena gebracht. Nun scheint es aber, als ob diese vorgebliche Anleihe gar nicht statt gefunden und der Mar⸗ guis sich mit den hiesigen Kapitalisten in gar keine Geldge⸗ schaͤfte eingelassen habe.“““ 28 Das Franzoͤsische Ministerium der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten hat, wie die Hof⸗Zeitung meldet, unserm Bot⸗ schafter zu Paris das Fortbestehen der Blokade von Algier durch die Franzoͤsische Flotte und deren Ausdehnung auf die
vier Haͤfen Bona, Bugia, und Oran, anzeigen lassen.
Die von den Pariser Zeitungen mitgetheilte Nach⸗ richt, daß Prinz Leopold von Sachsen⸗Koburg seine jaͤhrliche Pension von 50,000 Pf. an Herrn Rothschild verkauft habe, um bei seiner Ankunft in Griechenland mit Fonds versehen u seyn⸗ wird vom Courier fuͤr eine abgeschmackte Erfindung erklaͤrt. vi
Im Standard heißt es: „Endlich faͤngt das Wetter an, milder zu werden. Wir haben einen sehr merkwuͤrdigen Winter gehabt; die Armen haben außerordentlich gelitten. In London ist manches Gute gethan worden; indessen hat die Mittel⸗Klasse am meisten zur Unterstuͤtzung der Armuth
beigetragen, waͤhrend die Großen und Reichen, kurz die hoͤch⸗
sten Klassen, fast nichts fuͤr sie thaten. Welcher Unterschied dagegen in Paris und fast in ganz Frankreich! Es thut uns leid, es sagen zu muͤssen, aber unsere Nachbarn jenseit des Meeres sind mitleidiger als wir.“
Der Weg nach Dover ist fast gar nicht zu befahren. Um Ungluͤck Ahu verhuͤten, sind Seile uͤber die Landstraße ge⸗ zogen und Abgruͤnde mit Schutzwehren versehen worden. Ein vom festen Lande nach London reisender Courier hatte neulich das Ungluͤck, in der Nacht seinen Wagen zu brechen
und 9. zum näͤchsten Morgen im Schnee liegen zu bleiben. a
richten aus Glasgow zufolge ist der Winter in Schott⸗ land fortwaͤhrend so milde, daß der Elyde⸗Fluß sich noch immer nicht mit Eis belegt hatte; auch war in der Nachbarschaft nur wenig Schnee gefallen.
„
Wir moͤchten es uns
8
8 4 4 * 9 LN1111“ 1 “
* 8. 8 T1W11 ruͤssel, 17. Februar. Am 13. d. M. ist der Baron Gustav Wilhelm van Imhoff, Commandeur 8. Belgischen Löͤwen⸗Ordens, Staatsrath und Gouverneur der Provinz 1 Groͤningen, zu Groͤningen mit Tode abgegangen. Der Drucker des „Catholique“ ist von Gent hierher gebracht und vom Instructionsrichter verhoͤrt worden. Der Redacteur desselben Blattes, Herr Barthels, welcher in Gent verhaftet und hierher gebracht wurde, ist gleich nach seiner
Astunft in das Ge808—s abgefuͤhrt worden. Eets ts rzahP hl — — Weimar, 18. Febr. Nachdem die irdischen
Ueberreste unserer Hochseligen Frau Großherzogin
K. H. gestern im Saale des Fuͤrstenhauses in geschlossenem
Sarge ausgestellt worden waren, wobei Jedermann Zutritt hatre,
erfolgte heute früͤh um 4 Uhr, in der Stille, wie solches die
hohe Verblichene ausdruͤcklich gewuͤnscht hatte, deren Bei⸗ setzung in der Großherzoglichen Gruft auf dem allgemeinen
Kirchhofe, den Tausende von Menschen erfuͤllten, um in
dankbarer Verehrung die Verewigte zu Ihrer letzten Ruhe⸗
staͤtte zu begleiten. Wie Vielen die erhabene Fuͤrstin im
Stillen Wohlthaten erwiesen hat — gar Manchen selbst ohne
daß sie wußten, von wem die Unterstuͤtzung kam — das gab
und giebt sich jetzt durch die Thraͤnen kund, welche dem An⸗ denken der Verewigten fließen.
Gotha, 18. Febr. Des regierenden Herzogs Durchlaucht
sind heute Morgen auf die Nachricht von einem Unwohlseyn
oͤchstdero Frau Mutter Herzogl. Durchlaucht von hier nach
Loburg abgereist.
Am vergangenen Sonntage, dem 14ten d. M. haben Se. Herzogl. Durchlaucht den Landtag auf dieselbe feierliche Weise geschlossen, wie er am 6. Dez. v. J. eroͤffnet worden war. Eine Mittagstafel machte den Beschluß des Festes. — Es war das erstemal, daß unser gnaͤdigst regierender Herzog die Staͤnde unsers Landes um sich versammelt hatte. Um so angeneh⸗ mer und erfreulicher mußte es seyn, daß dieser Landtag, ungeach⸗ tet er die meisten seiner Vorgaͤnger an ZJahl und Belang der zu verhandelnden Gegenstaͤnde uͤberwog, ohne alle Stoͤrung und in vollkommener Ruhe und Eintracht voruͤberging, indem dadurch zugleich eine Buͤrgschaft fuͤr die Zukunft gegeben ward. Die Worte, mit welchen Se. Herzogl. Durchlaucht ans Hoͤchsteignem Antriebe nach der Tafel die Ihnen vorge⸗ stellten Glieder der Landschaft zur Bezeigung Hoöͤchstihrer entließen, werden denselben gewiß unvergessen
eiben. 8 Karlsruhe, 17. Februar. Die Garnison von Mann⸗ heim hat den Geburtstag Sr. Koͤniglichen Hoheit unseres verehrten Großherzogs dadurch gefeiert, daß saͤmmtliche Offi⸗ ziere und Soldaten den Betrag einer Tages⸗Gage zur Un⸗ terstuͤtzung der durch die Noth des Winters betroffenen Ar⸗ men hergegeben haben.
Am Schlusse des Jahres 1829 betrug die Seelenzahl der hiesigen Residenzstadt, das Militair mit einbegriffen, 19,734; hierunter sind 10,018 maͤnnliche and 9583 weibliche, wovon scch 1008 Individuen zur juͤdischen Religion bekennen. Ge⸗
urten fanden 543 statt, naͤmlich 263 maͤnnliche und 280 weibliche. Gestorben sind 472 Personen, worunter 234 männ⸗ liche und 238 weibliche; mithin mehr geboren als gestorben 71. Kopulirt wurden 139 Paar. Eingewandert sind 50 maͤnn⸗ liche und 48 weibliche, in Summa 98 Personen. Ausgewan⸗ dert 3 maͤnnliche und 7 weibliche Individuen.
Hannover, 19. Febr. Die Berathungen der allge⸗ meinen Staͤnde⸗Versammlung haben gestern ihren Anfang
genommen.j ge8sn
u
11“
* Portugal. 9 Pariser Blaͤtter enthalten folgende Privat⸗Nachrich ten aus Lissabon vom 30. Jan. „Dom Miguel bewohnt jetzt im Pallast Queluz die Gemaͤcher seines Vaters. ie von ihm verlassenen Zimmer sind von den beiden Infantin⸗ nen, die sich noch immer in leidendem Zustande befinden, be⸗ zogen worden. — Der hiesige Magistrat hat in der Kapelle des Heil. Antonius ein feierliches Seelen⸗Amt fuͤr die ver⸗ storbene Koͤnigin Mutter halten lassen, dem Dom Miguel in ttiefer Trauer beiwohnte. — Fast taͤglich werden von der Un⸗ tersuchungs⸗Kommission Personen, die politischer Vergehun⸗ gen angeklagt waren, aus ihrer Haft entlassen. — Die Hof⸗ zeitung enthaͤlt zur Widerlegung des Geruͤchts von der Ausruͤstung einer Brasilianischen Expedition gegen Portugal
nachstehenden Artikel: „„Die Portugiesischen Briggs „Ven⸗
*