1830 / 63 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 kennbaren Wohlthaten,

Wegweiserin seyn!

zur zweiten Kammer der Staͤnde⸗Ver

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welche die Vorsehung Norwegen er⸗ denn aller Zeiten und aller Voͤlker

wiesen, wuͤrdig machen; de en u Geschichte thut auf die unwiderleglichste Weise dar, daß noch

niemals ein Theil eines Staates seine Verbindung aufgeloͤ⸗

set und sich, wie Norwegen, zu einem selbststaͤndigen Staate erhoben, ohne zuvor viele seiner Soͤhne aufgeopfert und Land und Staͤdte verwuͤstet gesehen zu haben.“

„Danken wir dem Allmaͤchtigen fuͤr die Ruhe, deren wir genießen! Moͤge die Liebe zu verstaͤndiger Freiheit Ihre Dann werden Sie, erleuchtet von der Fackel der Erfahrung und mit Maͤßigung handelnd, die Ehre

mit Mir theilen, das Gluͤck des Vaterlandes gefoͤrdert zu

haben.“” 1

„Moͤge die Vorsehung Ihre Verhandlungen segnen!

Ich verbleibe dem Storthing des Norwegischen Reichs mit

aͤller Koͤnigl. Gnade und Gunst wohlgewogen.“

8 „So gegeben auf Stockholms Schloß, den 27. Januar Karl Johan n.

8 11.““

Stuttgart, 27. Febr. In der am 24. d. M. gehal⸗ tenen Sitzung der Kammer der Abgeordneten hielt der Minister des Innern einen Vortrag, mit welchem er ei⸗ nen Gesetz⸗Entwurf uͤber eine allgemeine Flußbau⸗Ordnung uͤbergab. Die Tages⸗Ordnung fuͤhrt hieranf zu der Bera⸗ thung des in der 4ten Sitzung der Kammer der Abgsordneten als neu eingebracht erklaͤrten, dem Landtage von 18 ³ vorge⸗ legten Gesetz⸗Entwurfes, betr. die Wahlen der Abgeordneten G ammlung. Der erste Artikel, welcher bestimmt: „der Abgeordnete darf weder durch gerichtliches Erkenntniß zur Dienst⸗Enrsetzung, zur Festungs⸗ Strafe mit Zwang und oͤffentlichen Arbeiten oder angemesse⸗ ner Beschaͤftigung, oder zum Zuchthaus verurtheilt, no wegen der Anschuldigung eines Verbrechens, das im Gesetz mit einer dieser Strafen bedroht ist, blos von der Instanz entbunden werden, noch auch wegen eines Verbrechens dieser Art in eine Kriminal⸗Untersuchung verflochten seyn“”“ fuͤhrte zu einer lebhaften Eroͤrterung Sowohl von dem Minister des Innern als auch von mehreren Mitgliedern der Kammer wurden Antraͤge auf Veraͤnderung der Fassung dieser Bestimmung gemacht, nicht nur, weil seit der Er⸗ scheinung des Gesetz⸗Entwurfes sich die Straf⸗Gesetzgebung durch das erschienene v von 1824 veraͤndert habe, sondern auch, weil jene Mitglieder theils die Waͤhlbarkeit eines Abgeoroͤneten nicht sowohl von der Straf⸗Art, als vielmehr von der Art eines Vergehens abhaͤngig gemacht wissen wollen, und weil einige Mitglieder den Ausdruck „in eine Kriminal⸗Untersuchung verflochten“ zu allgemein und be⸗ denklich fanden. Da durch einen Theil dieser Antraͤge die Verfassung eine Abaͤnderung erleiden wuͤrde, so ward auf den Vorschlag des Praͤsidenten durch Beschluß der Kammer von 58 gegen 21 Stimmen die Fassung dieses Theils des Art. 1. an eine zu erwaͤhlende besondere Kommission von 7 Mitglie⸗ dern zur Begutachtung gewiesen. Nachdem in der am S Tage Abends gehaltenen Sitzung die Wahl der eben⸗ erwaͤhnten Kommission stattgefunden hatte, ward in der darauf folgenden Sitzung (am 25. Febr.) die Berathung des fraglichen Gesetz⸗Entwurfs fortgesetzt; ein großer Theil der Artikel desselben ward jedoch ebenmaͤßig vorerst an die Kom⸗ mission verwiesen. 1 Dresden, 2. Maͤrz. Am 28. Febr. Abends in der 1üten Stunde erfolgte hier der Aufbruch des Elbeises,

und hat seitdem die Wasserfluth dergestalt zugenommen, daß

solche heute an dem an der Bruͤcke befindlichen Elbmesser bis auf 8 ½ Ellen gestiegen und auch mehrere dem Elbufer nahe gelegenen Theile der hiesigen Vorstaͤdte und Friedrichstadt un⸗ ter Wasser gesetzt sind. Nachrichten aus dem Gebirge zu⸗ folge sind auch die dortigen Fluͤsse, als die Floͤhe, Tschopau und Mulde durch den Eisgang sehr bedeutend angeschwollen, und dadurch mehrere Bruͤcken mit fortgerissen oder beschaͤ⸗ digt, und sonstiger Schaden angerichtet worden.

Frankfurt a. M., 28. Febr. In Folge der durch verschiedene Estafetten von Wien eingegangenen hoͤhe⸗ ren Notirungen machte sich in den ersten Tagen der verwi⸗ chenen Woche (vom 22. bis 25. Febr.) in dem Handel mit Staatspapieren viele Thaͤtigkeit bemerklich. Die Course aller Effekten mit Ausnahme der 5proc. Metalliques, deren Ruͤckzahlung besorgt wird, ein Umstand, der ihr Steigen zu hemmen wohl geeignet ist zogen an, und angesehene Haͤu⸗ ser kauften starke Posten, Alles pr. comptant. Am begehr⸗ testen waren Bank⸗Actien, Partial und Aproc. Metalliques. Ie Geschaͤften auf fixe Lieferung siel nur wenig vor. Der

eld⸗Ueberfluß hielt an, der Disconto war 3 ¼ pCt., wozu gute Briefe eher selten, als zu haben die effektiven Stuͤcke

noch

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bd - zeigten sich knapp, und die kleineren Spekulanten hatten mit jedem Boͤrsentage Deckungen zu machen, lauter Motive, welche die steigende Tendenz der Notirungen erklaͤren und un⸗ terhalten. Die 4 proc. und 4proc. Bethmannischen, dann die Gollschen Obligationen und die Preußischen Staats⸗Schuld⸗ scheine waren sehr gesucht und kaum zu haben. Badische und Darmstaͤdtsche Loose sind ebenfalls begehrt und gehen immer hoͤher. Ueber die 5 ½proc. Spanisch Hopeschen Obli⸗ gationen lauteten die Berichte aus Amsterdam so guͤnstig, daß sie auch bei uns anzogen und zu besserem Cours gesucht blieben. In dem Geschaͤft mit Hollaͤndischen Integralen und Restanten war es etwas still; lebhaft war dagegen der Um⸗ satz in Polnischen Loosen, welche hoͤher gingen und sich in effektiven Stuͤcken etwas rar machten. Oesterreichische 100 Fl. Loose waren mehr offerirt, als gefragt; die Besitzer ha⸗ ben wenig Neigung, dieses so hoch getriebene Papier bei der bevorstehenden Ziehung mitzuspielen. Die Resultate der Mo⸗ nats⸗Abrechnung welche diesmal am 26. Febr. stattfand fielen voͤllig befriedigend aus. Anfangs der Boͤrsenstunde zwar ließ sich aus den Operationen unserer kleinen Speku⸗ lanten vermuthen, es werde sich in den Oesterreichischen Haupt⸗Effektensorten ein reeller Ueberfluß comptanter Stuͤcke einstellen wobei denn auch momentan einige Flauheit in

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den Coursen zu bemerken war, allein gegen Schluß der

Liquidation zeigten sich die effektiven Stuͤcke gerade im Ge⸗ gentheil eher fehlend; auch war das baare Geld wellig zu ha⸗ ben, und zu 3 ¾ pCt. Zinsen fuͤr's Jahr konnte man Staate⸗

papiere ohne Anstand in Depot unterbringen. Gegen baar

stehen 5proc. Metalliques um †½ pCt., Aproc. um 21 pCt. hoͤ⸗ her, Bank-⸗Actien dagegen um 1 à Fl. pr. Stuͤck und Partial um pCt. niedriger, als auf einen Monat fixe Lie⸗ ferung. Uebrigens laͤßt sich wahrnehmen, daß alle 4 procent. Fonds in Folge des neuen Preußischen Anlehns steigend und angenehm sind, indem man voraussetzt, daß das neue Effekt nicht unter 99 zu haben seyn wird. Am 27. Febr., nachdem man die hoͤheren Wiener Notirungen vom 22. Febr. erhalten, gingen die meisten Papiere auch bei uns wieder etwas besser. Bank⸗ Actien, 4 proc. Metalliques und Partial blieben vornehmlich begehrt. Dagegen waren 5proe. Metalliques etwas flau und ausgeboten. In uͤbrigen Fonds war es gestern etwas ill. Der Wechselhandel war die Woche uͤber ziemlich belebt. Alle fremden Devisen fanden Nachfrage. orzugsweise begehrt waren Amsterdam, London, Paris, und Wien aller Sichten. Disconto 3 ½ pCt. Geld.

Hamburg, 2. Maͤrz. Im Fonds⸗Handel ist in den letzten acht Tagen, die Steigerung der Wiener Bank⸗ Actien abgerechnet, nichts von großer Bedeut ung vorgefallen; die Regulirung des Ultimo's war zwar sehr groß, ist aber, da man sich schon sehr fruͤhzeitig damit beschaͤftigte, sehr leicht abgewickelt worden. Heute war der Umsatz in Fonds nicht sehr belebt. 5proc. Metall. zu 104 zu haben, zu 104 Kñäͤu⸗ fer, Aproc. Metall. à 97 ¾ à ¾ Verkañufer und nur à gut zu lassen. Partial ohne Umsatz. Actien pr. ult. d. à 1327 Fl. zu haben und 1325 Fl. gut zu lassen, pr. Mai à 1340 Fl. Ver⸗ kaͤufer, à 1335 Fl. vergebens geboten. Preuß. Engl. Anl. von 1818 à 100 zu haben, von 1822 à 99 ¾ viel Geld, Zproc. Daͤn. à 74 angeboten, à 73 zu lassen, 4proc. Daͤn. à 93 ½ ge⸗ macht, Russ. Engl. Anl. à 109 8 zu haben, à 109 begehrt, Russ. Anl. Hamb. Cert. sehr gesucht à 104 und nur à 104 gut zu haben. Poln. Part. pr. Cassa à 123 zu lassen, pr. ult. d. à 123 ½¾ gemacht; auch in spaͤteren Terminen ist in diesem Effekt Mehreres umgesetzt worden, und zwar pr. 31. Mai à 125 ¼, pr. 31. Juli à 125 ¾ und pr. 31. Aug. à 126. Neap. Fonds angeboten. Die Engl. à 97 ¼ à und die Cert. bei Falconet und Comp. à 91 pCt. Auf London fuͤr 2 Mon. Briefe, Geld à 13. 13 ¾ Shill. Amsterdam mit 3 à 4 pCt.

uͤber Cours bezahlt. Petersburg zu lassen. Paris zum Course

Kaͤufer. Deutsche Plaͤtze zu lassen.

isconto 2 ¼ pCt. und Gold gesucht. 4

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Wien, 25. Febr. Die K. K. Landwirthschafts⸗Gesell⸗ schaft in Wien hielt am 9. Februar d. J. Vormittags, unter dem Vorsitze ihres Durchlauchtigsten Protektors, des Erzher⸗ zogs Johann, Kaiserl. Hoheit, hier eine allgemeine Versamm⸗ lung ab, welche auch Ihre Kaiserl. Hoheiten die Erzherzoge Ferdinand, Kronprinz, und Anton, Hoch⸗ und Deutschmei⸗ 8 mit Ihrer hoͤchsten Gegenwart beehrten. In dieser Versammlung erstattete unter Anderem Herr Freiherr von Jacquin Anzeige von den im Mallaͤndischen gemachten Er⸗ fahrungen, sowohl uͤber die neuerlich bekannt gewordene Chi⸗ nesische Abart von Seidenraupen, welche eine weiße, beson⸗ ders schoͤne und glaͤnzende Seide liefert, als uͤber jene, die in

Italien zur Erzielung mehrerer Aerndten in einem Sommer

Nachrichten aus

tung der Liberalen, Woͤlfen dargestellt

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8 8— empfohlen wird, und stellte den Erfolg der mit dieser Art Seidenraupe durch den K. K. Hofgaͤrtner, Herrn Philipp Welle, vorgenommenen Versuche, so wie das Mißlingen der versuchten Auffuͤtterung der Seidenraupe mit Skorzonere⸗ Blaͤttern umstaͤndlich dar.

Franzoͤsische Blaͤtter enthalten Madrid vom 15. Februar: „Der Koͤ⸗ nig hat eine Ober⸗Marine⸗Kommission unter dem Namen einer konsultativen Kommission des Marine⸗Ministeriums niedergesetzt; dieselbe besteht aus zwei Geschwader⸗Chefs, zwei Marine⸗Brigadiers, zwei Schiffs⸗ und zwei Fregatten⸗ Capitainen, aus dem General⸗Intendanten und dem Gene⸗ ral⸗Controlleur der Marine, dem Direktor des hydrographi⸗ schen Instituts und zwei Secretairen. Praͤsident derselben ist der General⸗Direktor der Seemacht und General⸗Capitain der Marine, Don Juan Villavicencio. Sie wird nicht nur

ihr Gutachten uͤber die ihr vorgelegten Gegenstaͤnde abgeben,

sondern sich auch mit einer Reform der Marine⸗Verordnun⸗ gen beschaͤftigen. Wie man mit Bestimmtheit wissen will, soll der Koͤnig von Neapel gesonnen seyn, seine dritte Toch⸗ ter aus zweiter Ehe, die Prinzessin Donna Maria Antoi⸗ nette von Bourbon, 16 Jahr alt, Dom Miguel zur Gemah⸗ lin zu geben. Man versichert, daß naͤchstens ein Koͤnigli⸗ ches Dekret erscheinen werde, durch welches 300 Individuen, welche in den Aufstand in Katalonien verwickelt waren, und die sich jetzt auf den Galeeren an der Afrikanischen Kuͤste be⸗ finden, die Freiheit und sogar ihre Aemter und Ehrenstellen wieder erhalten sollen, da die Weise, auf welche der Graf Espana bei ihrer Verurtheilung zu Werke gegangen ist, un⸗ serer Gesetzgebung ganz zuwiderlaͤuft. Ein zweites Dekret soll die Errichtung einer Kommission fuͤr den oͤffent⸗ lichen Kredit betreffen, an der zwei Direktoren der Sankt⸗ Ferdinands⸗Bank, Don Andreas Caballero und Don Julian Perez und ein Zahlmeister derselben Theil neh⸗ men sollen. In den letzten Tagen erschien in Form einer Romanze eine Flugschrift, in welcher zur Ausrot⸗ die unter der allegorischen Form von

werden, aufgefordert wird. Der Censor

folgende Privat⸗

Modet, der den Druck dieser Schrift erlaubt hatte, ist ab:

geseht worden, und der Gelehrte de Hedia, ein Mann von gemaͤßigten Grundsaͤtzen, an seiner Stelle ernannt worden. Das erste Garde⸗Regiment von der hiesigen Garnison hat am hellen Tage einen sonderbaren Zollunterschleif began⸗ gen, uͤber den viel gelacht worden ist. In dem Dorfe Ca⸗ rabanchel lag naͤmlich fuͤr dieses Regiment ein Depot von 1500 grauen Tuchhosen, welche das Thor⸗Zollamt nicht ohne die im Tarif festgesetzten Abgaben fuͤr alle in die Stadt ein⸗ zufuͤhrenden Waaren einlassen wollte. Der Oberst wollte sich aber zu dieser Zahlung nicht verstehen. Gestern ruͤckte nun das ganze Regiment aus der Stadt und marschirte nach Carabanchel. Hier legten die Soldaten die alten Beinkleider ab, steckten sie in ihre Tornister und zogen die neuen an, worauf das Regiment mit klingendem Spiel in die Haupt⸗ stadt zuruͤckkehrte. In der hiesigen Koͤnigl. Cigarren⸗ Fabrik, in welcher 3—— 4000 Frauen und eben so viel Maͤn⸗ ner arbeiten, ist ein Aufstand ausgebrochen, der drei Tage dauerte und den die Behoͤrden nur mit Muͤhe unterdruͤcken konnten. Der Direktor der Fabrik fand naͤmlich, daß viele Eigarren schlecht gewickelt waren, und befahl, da hieraus fuͤr den Verkauf Nachtheil entstand, die fuͤr schlecht erkannten Cigarren auf Kosten der Arbeiter auszumerzen. Die Frauen, uͤber diese Maaßregel erbittert, fielen uͤber den Direktor her, verwundeten ihn und wuͤrden ihn umgebracht haben, wenn ihm nicht die uͤbrigen Beamten der Fabrik bei⸗ gesprungen waͤren. Die Wache wurde herbeigerufen, war aber nicht stark genug und mußte Verstaͤrkung, so wie alle Polizei⸗Sbirren, zur Huͤlfe holen. Zwei Compagnieen von der Garde schlossen die in eine Festung verwandelte Fabrik ein, der Inspektor der Koͤnigl. Milizen kam mit einem zahl⸗ reichen Generalstabe geritten und recognoscirte den Platz, der sich nach 72 stuͤndiger Belagerung wegen Hungersnoth der Vertheidigerinnen ergeben mußte. Die oͤnigl. Dekrete, durch welche die meisten Auflagen bedeutend erhoͤht werden, haben in den Provinzen keine gute Aufnahme gefunden; das Land hat durch den harten Winter und anderes Unge⸗ mach so viel gelitten, daß die gewoͤhnlichen Abgaben nur mit Schwierigkeit eingehen und statt der beabsichtigten Vermeh⸗ rung der Einnahmen eine Verminderung derselben zu besor⸗ gen ist. Dreißig Hausbediente des Koͤnigs von Sicilien sind mit mehreren hier gekauften Gegenstaͤnden, unter denen sich 50 schoͤne Pferde und viele Jagdhunde befinden, nach

Ruͤcken Bustamentes.

tazgo in der Straße Atocha fuͤr 200,000 Fr. gekauft. Auf beiden Seiten der von hier nach Irun fuͤhrenden Straße

sollen 80,000 Baͤume gepflanzt werden. „Heroe“ ist von Ferrol mit 218 Mann Infanterie nach Ca⸗ dix abgegangen; diese Truppen sind suͤr die Philippinischen bestimmt. Die consolidirten Vales stehen 47 ½

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Portugal.

Pariser Blaͤtter berichten aus Lissabon vom 10. Februar: „Vorgestern ist Dom Miguel nach Salvaterra ab⸗ gegangen, wo er bis zum Karneval bleiben wird. Der Kriegs⸗Minister macht in der hiesigen Hof⸗Zeitung die Na⸗ men von 41 Offizieren der Milizen in Alemtejo bekannt, welche kraft eines Dekrets Dom Miguels vom 28sten v M. den Abschied erhalten. In der vorgestrigen Nacht sind in der Kaserne St. Domingo mehrere Öffiziere des 6ten Jaͤger⸗ Regimentes, unter ihnen der Commandeur desselben, Em⸗ manuel Vas, verhaftet worden. Diese Maaßregel ist in Folge aufgefangener Briefe in der Festung Almeida und einer angeblichen Verschwoͤrung in der Provinz Tras⸗os⸗Montes getroffen worden, an deren Spitze der Marquis von Chaves treten sollte; dieser wird noch immer als geistesverwirrt be⸗ wacht. Der Gouverneur von Almeida ist hierher berufen worden. Die Konferenzen des Englischen Konsuls, Herrn Mackenzie, mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten sind seit einigen Tagen sehr haͤufig; der Zollverwalter Viera und der Secretair beim Handels⸗Tribunal das Neves waren oͤfter dabei zugegen. Es handelt sich um guͤnstige An⸗ ordnungen fuͤr den Englischen Handel. Herr Mackenzie ver⸗ langt, daß die Englischen Waaren fuͤr eine Reihe von Jah⸗ ren nur 8 bis 10 pCt. Einfuhrzoll in Portugal zahlen sollen, waͤhrend die anderen Nationen 30 pCt. entrichten. Dom Miguel wird in alle diese Zugestaͤndnisse willigen, wenn ihn England nur anerkennt. Der Rath und Praͤsident des hiesigen Kornmarktes, Joachim da Costa, ist abgesetzt und der Graf Belmonte, Kammerherr Dom Miguels, statt seiner ernannt worden. Die Korvette „Lealdad“, zum Blokade⸗ Geschwader vor Terceira gehoͤrig, ist in laufen.“

Das Linienschiff

den Tajo einge⸗

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Die Gazette de France geebt folgende Uebersicht der letzten Umwaͤlzung in Mexiko: „Der Vice⸗Praͤsident Busta⸗ mente bemächtigte sich mit der Armee, die er in Jalapa ver⸗ sammelt hatte, ohne Schwerdtstreich Puebla's. Es handelte sich darum, Guerrero zu stuͤrzen. Der Letztere verließ, als er sich bedroht sah, Mexiko und marschirte dem Bustamente entgegen. Sein Abmarsch war das Zeichen zu einer Revolu⸗ tion in Mexiko; am 23. Dec. Morgens um 2 Uhr begann die Bewegung in der Stadt, man schoß bis um 8 Uhr in den Straßen; endlich unterwarf sich Alles der Partei Bu⸗ stamentes. Die Waaren⸗Laͤden wurden wie gewoͤhnlich ge⸗ oͤffnet, und diejenigen, welche pluͤndern wollten, mußten uͤber die Klinge springen. Fast alle in Mexiko anwesenden Generale scheinen bei dem Komplott gewesen zu seyn. Als die Aufruͤh⸗ rer sich des Pallastes bemeistert Fatzn, beriefen sie einen Rath zusammen und bildeten eine provisorische Regierung, die aus einem Praͤsidenten des obersten Gerichtshofes, Pedro Veles und aus zwei der aͤltesten Senatoren, General Quin⸗ tanar und Lucas Alaman besteht. Seitdem haben die meisten Soldaten Guerrero verlassen, und mehrere Regimenter sind nach Mexiko zuruͤckgekehrt. Fast das ganze Land hat sich fuͤr Bustamente ausgesprochen. anta Ana hat dagegen die Partei Guerrero's ergriffen, und steht mit 300 Mann im Der Merxikanische Kongreß wird sich den 1. Januar versammeln und zur Wahl eines Praͤsidenten der Republik schreiten, der alle vier Jahre erwaͤhlt wird. In der Verfassung von 1824 ist das Jahr 1830 fuͤr die Re⸗ vision derselben festgesetzt.“

Die in Folge dieser Umwaͤlzung neu ernannte voll⸗ ziehende Gewalt hat (Franzoͤsischen Blaͤttern zufolge) unterm 23. Dezember die nachstehende Proclamation an die Mexikaner erlassen: „Bewohner von Mexiko! Die Stimme der Nation hat sich endlich hoͤren lassen, und alle Euere Wuͤn⸗ sche sind erhoͤrt. Die Eonstitution ist gerettet; die aus der⸗ selben herfließenden Gesetze herrschen wieder, und die Buͤrger erlangen heute wieder ihre Freiheit. Die Reserve⸗Armee und die tapfere Garnison dieser Hauptstadt haben alles ge⸗ than, was man von Buͤrgern, die zugleich Soldaten sind, erwarten konnte. Die Constitution ha⸗ die Gewalt wieder

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erlangt, deren man sie verbrecherischer Weise entkleidet hatte, und wir haben aufs Neue geschworen, auf ihre Befolgung

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Neapel abgegangen. Herr Burgos hat den Pallast Por⸗ 1 11 E“ ueu““

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zu halten. Von jetzt an werden Euere Repraͤsentanten beim

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