1830 / 66 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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A“ W“ Heute kuͤndigte im Oberhause der Herzog v. Richmond einen baldigen Antrag auf einen Ausschuß zur Untersuchung des Zustandes der arbeitenden Klassen an. Von Seiten des Ostind. Hauses wurden Papiere mitgetheilt.

Im Unterhause machte Hr. Littleton den Antrag, daß kein Mitglied als bezahlter Privat⸗Agent auftreten solle. Fr. D. W. Harvey hatte vorher zum 30. Maͤrz seinen

ntrag auf eine Untersuchung der Kron⸗Laͤndereien und Ein⸗ kuͤnfte angekuͤndigt, und Sir R. Vyvyan zeigte an, daß er naͤchsten Freitag, ehe das Mitglied fuͤr Shaftesbury (Hr. E. Davenport) seinen Antrag auf Untersuchung der Landesnoth mache, auf eine Ueberzaͤhlung des Hauses antragen werde.

In der Grafschaft Waterford geht es (wie bereits gemel⸗ det) wegen der bevorstehenden Wahl sehr unruhig her. Lord George Beresford, der sich bekanntlich als Kandidat ge⸗ meldet hat, wird selbst von mehreren angesehenen Katholiken unterstuͤtzt. Der Poͤbel hatte einen Freiheits⸗Baum aufge⸗ pflanzt und das Bildniß des Lords daran aufgehaͤngt. Der Baum wurde auf polizeilichen Befehl umgehauen, wobei es zu E kam, und die Aufruhr⸗Akte verlesen werden mußte.

Der Courier sagt, die Angaben in den Frangzoͤsischen Bühe uͤber die Expedition gegen Algier seyen sehr über⸗ trieben.

Hinsichtlich des nach den neuesten Nachrichten aus Lissa⸗ bon dort stattgehabten Vorfalls mit dem Commis eines Eng⸗ lischen Handlungshauses, der, im Begriff, Briefe an Bord des Paketbootes zu bringen, als Gesfangener auf einem Por⸗ tugiesischen Polizeiboote zuruͤckbehalten wurde (S. Artikel Portugal), aͤußert die Times, daß man zur gehoͤrigen Be⸗ urtheilung desselben sich erinnern muͤsse, daß die Englaͤnder in Portugal seit langer Zeit unter andern Privilegien auch das genoͤssen, ihre Briefe nach England durch ein eigenes Packet⸗ boot, oder eine Art von Post⸗Buͤreau zu befoͤrdern, an dessen Spitze ein Britischer Agent steht, daß es ihnen auch erlaubt war, diese Briefe, wenn das Buͤreau geschlossen war, direkt nach dem Packetboot zu bringen. Diese ganze Maaßregel waͤre nothwendig geworden, um den Briefwechsel in Ord⸗ nung zu erhalten und dem Eroͤffnen und Durchlesen der Briefe von Seiten der Portugiesischen Behoͤrden vorzubeu⸗ gen. Die Times ruͤhmt es, daß der Englische Konsul Mak⸗ kenzie in Lissabon schnell und kraͤftig zu Gunsten jenes Com⸗ mis eingeschritten ist, und spricht die Hoffnung aus, daß man auf eine ausgezeichnete Genugthuung dringen und sie er⸗ halten werde.

In der Times liest man: „In Betreff der Griechischen Stocks sind jetzt, mit Hinsicht auf die Ernennung des Prin⸗ en Leopold zum Souverain von Griechenland, sehr uͤbertrie⸗ ene Vorstellungen im Umlauf. Viele glauben, daß diese Ernennung nothwendiger Weise eine voͤllige Umschaffung des Griechischen Finanz⸗Systems zur Folge haben muͤsse; ja einige gehen sogar so weit, zu erwarten, daß eine neue Anleihe ge⸗ schlossen werden solle, wobei die drei Maͤchte sich fuͤr die Be⸗ zahlung der schuldigen Zinsen verbuͤrgen wuͤrden. Es braucht wohl kaum bemerkt zu werden, daß die letzte Voraussetzung ganz aus der Luft gegriffen ist, obgleich es andererseits kei⸗ nesweges unwahrscheinlich ist, daß, sobald der Prinz nach Grie⸗ chenland geht, die angeligenhfitta in Erwaͤgung gezo⸗ gen werden. Indessen koͤnnen die Kreditoren Griechenlands in dem gegenwaͤrtigen Zustande dieses Reiches schwerlich eine bessere Abmachung erwarten, als die Zahlung oder die Aner⸗ kennung der dahin gesendeten Summen.“

Nachrichten aus Malta zufoige, lag der Britische Ad⸗ miral Sir Pulteney Malcolm mit dem Linienschiffe „Asia““ zu Anfange des Jahres bei Poros vor Anker. Von seinen ferneren Bewegungen wußte man nichts. Zu Malta warte⸗ ten 4 Linienschiffe auf seine weiteren Befehle. Ebendaselst wurde auch die Russische Flotte erwartet, die aber, nach Briefen mehrerer Offiziere, erst am 10. Febr. die Rhede von Peeg⸗ zu verlassen - Admiral Heiden sollte mit zwei

inienschiffen zuruͤckbleiben. Das 73ste Infanterie⸗Regi⸗ ment war auf Malta angekommen, aber sogleich weiter nach Korfu abgegangen. BG81“ E1““ b Aus dem Haag, 2. Maͤrz. Se. Maj. der Koͤnig ha⸗ ben den Referendarius beim Ministerium des Innern, Herrn Schneitter, zum Militair⸗Kommissarius von Suͤd⸗Holland zu ernennen geruht.

Einem im Staats⸗Courant enthaltenen Berichte

uͤber den Zustand des Unterrichts in den einzelnen Provin⸗ Sn zufolge sind im Jahre 1828 aus den Kommunal⸗Kassen des eandes fuͤr die Befoͤrderung des Elementar⸗Unterrichts 1,129,958 Fl., von den Provinzial⸗Kassen 101,411 Fl. und

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Krieg,

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““ 8 u 8 aus Staats⸗Kassen 327,060 beigetragen worden. ie sammtzahl der Schuͤler auf den Athenaͤen und

Reiches betrug in demselben Jahre 6305.

(37 mehr, als im Jahre 1827). Davon kommen auf Leyden 655, auf Loͤwen 651, auf Luͤttich 511, Gent 395, auf Groͤningen 287. Die Zahl der Studirenden theilte sich folgendermaßen unter die verschiedenen Fakultaͤ⸗ ten: 401 studirten Theologie, 852 Jurisprudenz, 392 Medi⸗ hn- 88s Naturwissenschaften, 1007 Philosophie und Phi⸗ ologie.

Der Koͤnigl. Franzoͤsische Gesandte am diesseitigen Hofe, Marquis von la Moussaye ist nach Paris abgereist, um der Eroͤffnung der Deputirten⸗Kammer, deren Mitglied er ist, beizuwohnen.

Der Staats⸗Courant enthaͤlt Folgendes: „In Eng⸗ land sind dieser Tage einige Nummern der zu Singapore in Ost⸗Indien erscheinenden Zeitung eingegangen, und die Times theilt daraus einige Details uͤber den Krieg unserer Regie⸗ rung gegen die Rebellen auf Java mit. Obgleich diese Nach⸗ richten bei uns laͤngst auf einem andern Wege bekannt sind, so sieht man doch mit Vergnuͤgen aus dem, was die Times davon sagt, daß auch im Englischen Indien die Ueberzeugung allgemein wird, der Krieg auf Java naͤhere sich seinem Ende, und das Oberhaupt der Rebellen Diepo Negoro werde sich unverzuͤglich unterwerfen oder in die Haͤnde unserer Truppen fallen muͤssen.“

Der General-Lieutenant de Kock in Java hat unterm 21. September v. J. an die Einwohner der Reiche Soera⸗ karta und Dsokjokarta folgenden Aufruf in Niederlaͤndischer und Javanesischer Sprache erlassen: „Es ist Euch bekannt, daß die Regierung nicht gegen die Javanesische Bevoͤlkerung Krieg fuͤhrt; sie will nur die Ruhe wiederherstellen. Seit vier Jahren verfolgt sie diesen Zweck, und das Volk hat gesehen, daß alle Gebiete, die fruͤher ein Besitz der Rebellen waren, jetzt der Ruhe genießen. Der Pangerang Diepo Negoro ist wiederholt zur Unterwerfung aufgefordert wor⸗ den; er hat sich aber stets geweigert und irrt jetzt einer kleinen Zahl seiner Anhaäͤnger unstaͤt vvn zu Ort und weicht jedem Gefechte aus. Der

den Diepo Negoro noch verlaͤngern will, kann zu nichts anderem fuͤhren, als noch mehr Javanesen durch das Schwerdt, durch Hunger und Muͤhsal hinzuraffen und diejenigen, welche in ihrem Irrthum beharren, dem Elende

Ort

und der Trennung von ihren Frauen und Kindern auszu⸗ setzen. Um ferneres Ungluͤck zu verhuͤten und die Javanesen der friedlichen Bebauung ihrer schoͤnen Felder wieverzugeben, fordere ich den Diepo Negoro noch einmal auf, sich der Re⸗ gierung zu unterwerfen und seine Frau, Kinder und anderen Blutsverwandten keinem weitern Unheil auszusetzen. Will er auf meinen Rath nicht hoͤren, so fordere ich jeden Javanesen auf, Diepo Negoro zu verlassen und sich zu unterwerfen. Alle, die dies thun werden, sollen gute Aufnahme finden, das Vergangene soll vergessen und fuͤr ihren Unterhalt gesorgt werden, wie dies bereits mit den andern Pangerangs, Tom⸗ mongongs u. s. w., die sich unterworfen haben, geschehen ist. Sollten einige unter Euch muthig genug seyn, Diepo Negoro, wenn er sich nicht unterwerfen will, todt oder lebendig an die Regierung auszuliefern, so sollen diejenigen, welche auf diese Weise ihrem Lande die Ruhe wiedergeben, zur Beloh⸗ nung dafuͤr die Summe von 20,000 Spanischen Piastern (50,000 Fl.), und außerdem noch Ehrentitel und Laͤndereien fuͤr ihren Unterhalt erhalten. Auf Befehl Sr. Excellenz des Herrn General⸗Kommissarius des Niederlaͤndischen Indiens, der seit vier Jahren unablaͤssig fuͤr das Emporbluͤhen und die Wohlfahrt Javas thaͤtig ist, erlasse ich diese Bekanntma⸗ chung, um einen Krieg zu Ende zu bringen, von dessen Fort⸗

de Kock. Die neuesten Zeitungen aus Java gehen bis zum 3. November v. J. und melden die Unterwerfung des Pan⸗

gerang Sentot mit einem Gefolge von zwanzig vornehmen

Javanesern, so wie die Gefangennehmung der Mutter und der Tochter Diepo⸗Negoro’'s. Dieser hatte sich in unzugaͤng⸗ liche Schluchten der Berge von Kioni gefluͤchtet. 1. Am 10. Oktober hat in Batavia die Vertheilung der Preise fuͤr die besten Erzeugnisse des dortigen Gewerbfleißes stattgefunden. öö“ ʒSchweden und Norwe E111“ Stockholm, 23. Febr. Gestern machte der Lan

schall im Adelsstande die offizielle Anzeige, daß Se. Majestaͤt der Koͤnig den Schluß des Reichstags bis zum 15ten k. M.

ausgesetzt haben.

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Ge⸗ Gymnasien des 1— Jahr Die Anzahl der Studirenden auf den sechs Universitaͤten belief sich auf 2998

auf Utrecht 499, auf 8

dauer Diepo Negoro keine Vortheile erwarten kann, der aber fuͤr das Volk eine druͤckende Last ist.“ Unterzeichnet:

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Majestät

38,199,

H. sich fortdauernd bessern, daß aber der Schlaf sich nicht de2 Anstellen will, und daß die Prinzessin in der letzten MNacht nur zwischen

gegangen. 11 Schulplans niedergesetzte Kommission hat ihre Arbeiten voll⸗

naats bevorstehen soll,

gens und religioͤsen Unterricht ermaͤßigt, und der vorbereitende hhilosophische Unterricht der obern Klassen ganz entfernt wor⸗ If 89

den seyn.

rialien (denn diese

genden

vpon dem dirigirenden Staats⸗Minister,

Versammlung Unseres Durch aucht bevollmaͤchtigt,

8 gehabt.

Au beschraͤnken, daß der Total⸗Betrag der Ausgabe unter der

waren wir sehr besorgt, n sige En 1 Donau⸗Kanal in einer Laͤnge von 800 Fuß festgesetzt und da⸗

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6 8 8— 8 Der Koͤnig hat, auf den Vorschlag der Direction des Göͤths⸗Kanals , den Freiherrn Fr. Sparre zu deren Praͤsi⸗ denten an die Stelle des verstorbenen Grafen von Platen

ernannt. 1 b 1 8

Im vorigen Jahre sind hier eingefuͤhrt worden: Weizen 53,076, Roggen 95,316, Gerste 119,476, Malz 5617 Hafer Erbsen 16,032, Wicken 617, Mangkorn 3494 Ton⸗ 2 ,85 7,296 Kannen. 88 Snr⸗ 8 b 8 1 81⁷ I 8 8 8 9 D 3 JC11“ 1*

Kopenhagen, 27. wegen der Unpaͤßlichkeit

nen; Brandtwein

e 1“

nemar k. Febr. Die hiesigen Bewohner sind der Prinzessin Karoline fortdauernd haeenah a ie Besserung der Brandwun⸗ in Trauer; denn wenn auch die Bes ig der B den nach den Buͤlletins im Fortschreiten ist, so leiden Ihre Koͤnigliche Hoheit doch immer noch ungemein viel Schmer⸗ zen. Auch ist eine die Genesung aufhaltende Schlaflosigkeit vorhanden. Das letzte Buͤlletin lautet dahin, daß J. K.

2 und 3 Stunden geschlafen. Der Ober⸗Hofmeister J. Maj. der Koͤnigin, Hr. von Brockenhuns, ist hier am letzten Donnerstage mit Tode ab⸗ 1321 .., LbeeesIrimn kd; d. 111“

Deuts⸗chlansd. Muͤnchen, 1. Maͤrz. Die zur Revision des neuen

endet und wird sie noch vor der Abreise Sr. Majestaͤt des Koͤnigs nach Italien, die gegen die Mitte des naͤchsten Mo— Allerhoͤchstdenselben zur Entscheidung vorlegen. Wie wir hoͤren, ist in ihren Vorschlaͤgen war den von vielen Seiten laut gewordenen Wuͤnschen und Forderun⸗ gen eines umfassendern Real⸗Unterrichts in den Schulen und Gymnasien kein Eingang gestattet worden, dagegen aber sol⸗ len mehrere Bestimmungen des Plans uͤber den fruͤhen An⸗ Latein und des Griechischen, uͤber den mathemati⸗

Ingolstadt, 28. Febr. Der Eisstoß ging gestern und hiesiger Stadt gluͤcklich voruͤber. Seit 14 Tagen . weil sich der hiesige Eisstoß am untern

durch eine Anschwellung der Donau an der Stadt verursacht hatte, so daß der hiesige Wasserstand um 5 Fuß hoͤher war, als jener im Kanal. Durch die seit einigen Tagen eingetre⸗ tene gelinde Witterung erweicht, hob sich dieser Eisstoß ploͤtzlich in der Nacht vom 25sten auf den 26sten, und war am Mor⸗ verschwunden, wodurch das Wasser auf 8 Fuß Pegel und die folgenden Eismassen ungehindert abgehen konn⸗ Ohne dieses gluͤckliche Ereigniß waͤren große Beschaͤdi⸗ var nicht an den Festungs⸗Bauwerken und Mate⸗ wurden durch die besten Anstalten gesichert und litten nicht den mindesten Nachtheil), aber in den umlie⸗ Doͤrfern, und eine lange Hemmung der Passage un⸗ vermeidlich gewesen. Heute ist die Straße nach Muͤnchen, welche bis Unsrenherrn mit Wasser bedeckt war, wieder frei. Wiesbaden, 1. Maͤrz. Heute wurde die diesjaͤhrige Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung des Herzogthums Nassau Freiherrn von Mar⸗

sank ten. gungen, z

nit nachstehender Rede eroͤffnet: 5— 68g,e der Chöftnung der gewoͤhnlichen Sitzung der Staͤnde⸗ Herzogthums von Seiner Herzogl. habe ich bei dieser Veranlassung nur Weniges zu bemerken. Im Allgemeinen sind die Ver⸗ haͤltnisse Unseres Landes und . letzten Versammlung, hochgeehrteste Herren, nicht veraͤndert worden. Das verfiossene Jahr hat zwar hoͤchstunguͤnstig anf das Wein⸗Erzeugniß in den Gegenden gewirkt, wo Wein⸗ bau getrieben werden kann, so wie auf die Distrikte, welche den noͤrdlichen Abhang des hohen Westerwaldes bilden; da⸗ gegen hat sich der weit groͤßere Theil Unseres Herzogthums einer ungewoͤhnlich ergiebigen Getreide⸗Aerndte zu erfreuen Nirgends ist die Erhebung der Abgaben zur Lan⸗ des⸗Steuerkasse in Stocken, gerathen. Die Einnahme die⸗ ser Kasse uͤbersteigt in dem verflossenen Jahre in ihrem To⸗ tal⸗Betrag bedeutend die von Ihnen, hochgeehrteste Herren, erwartete und die den Bewilligungen zum Grund gelegte Summe, waͤhrend alle Verwaltungs⸗Behoͤrden sich es haben angelegen seyn lassen, den Aufwand fuͤr den Landesdienst so

Summe zuruͤckgeblieben ist, die von Ihnen zur Deckung der verschiedenen Verwaltungs⸗Ansgaben des verflossenen Jahres

seiner Bewohner seit Ihrer

kann daher zu den Beduͤrfnissen des gegenwaͤrtigen Jahres verwendet werden. Unter solchen Umstaͤnden wird das Auf⸗ finden der Mittel zu Bestreitung des Verwaltungs⸗Aufwan⸗ des dieses Jahres nicht schwer werden. Die direkten Steuern werden abermals, wie in den beiden letztverflossenen Jahren, in dem geminderten Betrage dieser Jahre von Ihnen be⸗ willigt werden koͤnnen, und die Regierung sieht sich, mehr in Anspruch zu nehmen, nicht veranlaßt. Die indirekten Steuern sind bisher immer nur den eigenthuͤmlichen Beduͤrf⸗ nissen Unseres vorzugsweise ackerbauenden Landes angepaßt worden. Ihre Forterhebung nach dem bisher befolgten Sy⸗ stem wird daher auch in diesem Jahre, wie fruͤher, Ihre Genehmigung, hochgeehrteste Herren, wie vorausgesetzt wer⸗ den darf, erhalten. Auch Ihre gegenwaͤrtige Sitzung eroͤff⸗ net sich also bei solchen Verhaͤltnissen unter guͤnstigen Vor⸗ bedeutungen.

Frankfurt a. M., 3. Maͤrz. Gestern starb hier nach kurzer Krankheit, im 75sten Altersjahre, der Koͤnigl. Baieri⸗ sche Geheime Rath, Ritter Samuel Thomas von Sommering, ge⸗ buͤrtig aus Thorn in Preußen. Sein Ableben ist ein großer Verlust fuͤr die Wissenschaft und sehr schmerzlich fuͤr die vielen Freunde und Verehrer, die er aller Orten gefunden hat.

Hamburg, 5. Maͤrz. Einige wieder eingetretene Frost⸗ tage scheinen die Befreiung der Elbe vom Eise verspaͤten zu wollen. Die Eisdecke weicht nicht und erstreckt sich bis auf eine gute Meile jenseits Stade. Von Twielenfleth kommtt man noch zu Schlitten mit Pferden bespannt, auch hat seit gestern die Schlittenfahrt in unserer Elbgegend wieder zuge⸗ nommen. Inzwischen ist der Weg nach v⸗ nicht ge⸗

fahrlos, so wie auch der Fluß oberhalb der Stadt an meh⸗ reren Stellen unsicher. Der bei weitem groͤßte Theil des Ha⸗-⸗ fens ist noch mit Eis belegt, hier und da hat man es mit An⸗ strengung durchbrochen. Die Oeffnung beamttet warden S 6 8 1 1 Wien, 28. Febr. Der Eisstoß des großen Donau⸗ Arms hat sich gestern Abends in Bewegung gesetzt; bis heute Nachmittag waren eilf Joche der großen Tabor⸗Bruͤcke durch die Gewalt des Eises weggerissen worden. Ein Schreiben von der Ungarischen Graͤnze,

vom 25. Febr. (welches die Privil. Schlesische Zeitung .

mittheilt) meldet: „Unverbuͤrgten Privat⸗Nachrichten aus Dalmatien zufolge, haͤtte eine Horde Montenegriner die be⸗ festigte Kuͤstenstadt Cataro in Dalmatien angegriffen, erstuͤrmt und unter der K. K. Oesterreichischen Besatzung ein großes Blutbad angerichtet. Dieses Volk schließt sich haͤufig den Albanesern an und laͤßt sich mit diesen in Kriegszeiten fuͤr die Pforte auf Capitulation anwerben. Man vermuthet aus diesem Grunde, daß gedachte Horde ein Theil der Armee sey, die unter dem Befehl des Paschas von Skutari gestanden. Die mit Naͤchstem zu erwartenden Nachrichten werden zei⸗ gen, inwiefern diese gegruͤndet ist.“ 8

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Spanien.

Peariser Blaͤtter melden aus Madrid vom 18. Fe⸗

bruar: „Ihre Sicilianische Majestaͤten sind gestern von hier nach Toledo abgereist, um die Sehenswuͤrdigkeiten dieser al⸗ ten und beruͤhmten Stadt in Augenschein zu nehmen. Der Koͤnig hat der Wittwe des General⸗Lieutenant O'Donnell,

General⸗Direktors der Artillerie, eine Pension von 11,250

Fr. bewilligt. Es ist eine Kommission niedergesetzt worden,

die sich mit der Vertheilung des Budgets der Tilgungs⸗

kasse, mit der Verzinsung der Staatsschuld und den Mitteln zur Konsolidirung des Staats⸗Kredits beschaͤftigen soll; sie besteht aus dem Direktor der Tilgungs⸗Kasse, Herrn Eneima e Piedra, dem Unter⸗Direktor Fournell, dem Direktor und Unter⸗Direktor der St. Ferdinands⸗Bank, zwei Kontroleurs und Herrn Burgos. Die von Cadix ausgegangene Auffor⸗ derung an die anderen Provinzen, fuͤr eine neue Expedition gegen Mexiko Beitraͤge zu geben, hat nirgends Erfolg ge⸗ habt. Die Ausruͤstung eines Heeres von 25000 Mann und der Transport desselben nach Havana wuͤrde an 60 Millio⸗ nen Franken kosten. Man glaubt, die neue Anleihe bei Aguado sey fuͤr diesen Zweck bestimmt. Nach Briefen aus Havana vom 12. Januar zufolge waren die Ueberreste der Expedition des Brigadier Barradas dort angelangt. Die Haͤlfte der Truppen ist gestorben, und die zuruͤckgekehrten waren fast alle krank; taͤglich starben 10 bis 12 derselben. Der Oberst Osorio und der Oberst⸗Lyeutenant Aristizabal, welche im Auftrage der Regierung die Huͤlfsqnellen der In⸗ sel Cuba fuͤr eine neue Expedition untersucht hatten, waren

bewilligt worden war. Ein nicht unbedeutender Ueberschuß

im Begriff, sich nach Europa einzuschiffen.“