1830 / 72 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 14 Mar 1830 18:00:01 GMT) scan diff

Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung sche Armee hielt in der That mit ihrem Marsche inne, als

Ibrahim erklaͤrte, daß er im Falle ihres Vorruͤckens die Ar⸗ tikel des Vertrages nicht vollziehen wuͤrde. Nur die Festun

. u 8 1“ h

8 8

G den, einem redlichen Ministerium mehr Kraft zu geben, um —2 Beilage zur

ihren Gemahlinnen, nahmen daran Theil. 18“ das Gute auszufuͤhren, und ein korruptes in engeren Schran- g

Ueber die Franzoͤsische Thron⸗Rede sagt die Times un⸗ ken zu halten. In wenigen Tagen wird die Grafschaft Kent so enthaͤlt derselbe doch noch anziehende Thatsachen in Menge, ter Anderm: „Mehrere von unsern Kollegen haben behaup⸗ ihre Versammlung auf der Penendener Heide halten, und die ihm gleich jenem einen geschichtlichen Werth geben. Zu⸗ tet, daß die entschiedene Sprache des Koͤnigs ein Beweis wahrscheinlich wird sich auch hier eine kraͤftige Stimme 11n“] voͤrderst liefert er ein Schreiben des Admirals Codrington

8 1

echische Botschafter, so wie auch der Preußische Gesandte, mit

111“

8 2

von Herrn von Polignacs Vertrauen in der Kraft seiner Verwaltung sey. Dem Fuͤrsten von Polignac alles moͤgliche Gute wuͤnschend, bedauern wir, uns in der Nothwendigkeit gesetzt zu sehen, von der Meinung unserer Kollegen abwei⸗ chen zu muͤssen. Wenn ein Minister seiner parlamentarischen

Kreaft vertraut, so vermeidet er sorgfaͤltig auch den mindesten

Anschein, seine Zuflucht zu einer andern und entgegengesetzten Art von Macht zu nehmen, wir meinen zur Gewalt, die ein Ersatz (und zwar ein bedauernswerther) fuͤr die Macht ist, welche die Verfassung verleihet. Waͤre Herr von Polignac der Majoritaͤt der Kammern gewiß, so haͤtte er niemals noͤ⸗ thig, die Minoritaͤt zu bedrohen; von groͤßerer Wirkung und

weniger gehaͤssig wuͤrde es seyn, sie zu uͤberstimmen. Nichts

hat uns bis jetzt noch so sehr von dem unbehaglichen und ge⸗ eizten Zustande des Franzoͤsischen Ministeriums uͤberzeugt, als die Ausdruͤcke, deren Auslegung jetzt an der Tages⸗Ord⸗ nung ist. Wir wuͤrden gewissermaßen uͤberrascht und außer⸗ ordentlich erfreut seyn, wenn sich in den Verhaͤltnissen der Parteien oder in den Plaͤnen der Regierung nichts vorfin⸗ den sollte, um die Besorgnisse, die sich uns unwillkuͤhrlich aufgedrungen haben, zu rechtfertigen.“ 1 6

„Ein Britischer Offizier,“ heißt es im Globe, „der einen hohen Rang in Portugiesischen Diensten bekleidet, soll mit Depeschen fuͤr die Regierung Dom Miguel's nach Lissa— bon abgehen.“ .

Ueber das vor einigen Tagen mitgetheilte Geruͤcht von der Abreise des Marquis von Palmella nach Terceira heißt es jetzt im Globe: „Der Marquis von Palmella und Herr Guerreiro, zwei der von Dom Pedro fuͤr die Koͤnigin von Portugal ernannten Regenten, haben in Begleitung des Gra⸗ fen Abra England verlassen, um sich nach Terceira zu bege⸗ ben. kan erwartet, daß nach ihrer dort erfolgten Ankunft Kaperbriese gegen Dom Miguels Handelsschiffe werden er⸗ lassen werden.

Dem Observer zufolge soll der Brasilianische Geschaͤfts⸗ traͤger, Herr Mello Mattas aus Rio Janeiro, Instructio⸗ nen erhalten haben, un verzuͤglich und zu jeder Bedingung, selbst 10 pCt. unter dem gegenwaͤrtigen Preise der alten Obli⸗ gationen, eine neue Anleihe zu schließen. Das genannte Blatt

uͤgt hinzu, es sey gewiß, daß die Brasilianischen Kauflente dem Kaiser keine ferneren Vorschuͤsse machen wollen.

Irlaͤndische Blaͤtter widersprechen der (neulich mitgetheil⸗ ten) Nachricht vom Uebertritt der Laby Paget mit ihren Toͤch⸗ tern zur katholischen Religion.

In der Irlaͤndischen Stadt Carrick⸗on⸗Shannon ist ein Komplott entdeckt worden, dessen Zweck es war, die Konsta⸗ beln zu ermorden, in das Stadt⸗Gefaͤngniß einzubrechen, den Kerkermeister zu toͤdten und die Gefangenen zu befreien. Zu rechter Zeit herbeigeeilte Truppen vereitelten dieses blutige Unternehmen.

Nach Calcutta⸗Zeitungen bis zum 4 Nov. hatten die Birmanen in Mergui und Tavoy einen Aufstand beabsichtigt, der aber unterdruͤckt worden war.

Eine in Lloyds angeschlagene Schiffer⸗Nachricht, daß in Kanton ein Aufstand ausgebrochen sey, hat unter den Kauf⸗ leuten großes Aufsehen erregt.

London, 5. Mäͤrz. Die Versammlugnen der Grafschaften in der Absicht, dem Parlamente die Noth des Landes zu Gemuͤth zu fuͤhren, dauern fort. Eine der letzten war die der Grafschaft Worcester, welche besonders viele Handschuh⸗Fabriken hat, wo man aber, trotz den Declama⸗ tionen gegen das sogenannte freie Handels⸗System, welches besonders den Handschuhmachern den Untergang gebracht ha⸗

ben sollte, keine Klagen uͤber den Verfall dieses Gewerbzwei⸗

ges vernehmen ließ. Desto lauter aber waren die Grund⸗ Eigenthuͤmer und Paͤchter, welche sich jetzt, so wie die Hand⸗ werker und Kaufleute, allgemein von der Nothwendigkeit der

Sparsamkeit im Finanzwesen uͤberzeugt haben, und auf Ver⸗

minderung der Lasten bestehen. Auch fuͤr Parlaments⸗Reform ließen sich mehrere Stimmen vernehmen, indem die Sache

jetzt, im Parlament sowohl als außerhalb desselben, immer mehr Verfechter sindet. Man kann sich hieruͤber auch keines⸗

weges wundern; denn jeder Ertrinkende sucht sich ja selbst an einem Strohhalme noch festzuhalten! Obgleich man weiß, daß das Parlament, trotz seiner aristokratischen Ver⸗ fassung, der Volksstimme huldigen muß, so weiß man doch auch, daß ein Ministerium noch immer zu sehr von der Aristo⸗ kratie ebhaͤngig ist⸗ und hofft durch eine Vermehrung der ppopulair gewaͤhl

2 8“

ten Mitglieder ein sichereres Mittel zu fin⸗

Parlaments⸗Reform vernehmen lassen. Inzwischen heißt es, die Regierung habe die geringe Mehrheit in Betrachtung ge⸗ zogen, welche gegen Lord John Russels neulichen Vorschlag, drei großen Staͤdten eine Vertretung zu gestatten, entschieden 6 hat, und sey jetzt entschlossen, die Sache zu bewilligen. Dies 8 waͤre das sicherste Mittel, um mit Vertrauen solche allge⸗ meine Reformations⸗Vorschlaͤge abweisen zu koͤnnen, wie die, welche der Marquis von Blandford gemacht hat, und wie err O'Connell im kuͤnftigen Mai zu machen gedenkt. Sir

Charles Wetherell hat seine Mine gegen Sir James Scar⸗ lett, den gegenwaͤrtigen General⸗Prokurator, springen lassen, ohne demselben besonders geschadet zu haben.

heit, eine gaͤnzliche Straf

thuͤmlichen Maͤunlichkeit, daß es Sir Charles nicht um die Freiheit der Presse zu thun sey, sondern daß er das Parla⸗ ment zum Werkzeug machen wolle, um die Minister in der Person ihres ersten Rechtsbeamten zu verwunden und dabei seiner eigenen Partei ein populaires Ansehen zu geben. Aber es gelang ihm beides nicht; und die Sache bleibt, wie sie ist. Zwar bezweifeln Manche, daß jene gerichtlichen Verfolgungen

klug und raͤthlich seyen, besonders nachdem der Parteienkampf

voruͤber und das Gift, welches jenes Journal so eifrig zu verbreiten gesucht hatte, wirkungslos geblieben war; aber daß der Redaecteur desselben die uͤber ihn verhaͤngte Strafe (zwoͤlf⸗ monatliche Einkerkerung) in reichlichem Maaße verdiente, daran zweifelt kein Unparteiischer. Auch scheint es, nach Herrn Peels Erklaͤrung, (welcher versicherte, daß er um sei⸗ ner selbst willen nie einen Journalisten verfolgen lassen wuͤrde,) daß es nicht eine Kabinets⸗Maaßregel war. Gestern Abend

machte Sir J. Newport den Antrag auf eine Bittschrift an

den Koͤnig: daß Se. Majestaͤt geruhen wollten, eine Kom⸗

mission zu ernennen, um den Zustand der geistlichen Pfruͤn⸗

den in Irland (versteht sich von der Staatskirche) zu unter⸗ suchen; auch daß man beim Abgang eines Bischofs in jenem Lande die Stelle fuͤr's Erste unbesetzt lasse und das Einkommen der Sprengel zu der Wiederherstellung der Kathedralen verwende. Die Tories erhoben sogleich ein Zetergeschrei, daß es auf die Pluͤnderung der Kirche abgesehen sey. Aber die Minister be⸗ willigten ohne Weiteres den ersten Theil des Vorschlages, indem sie sich fuͤr uͤberzeugt erklaͤrten, daß man auf der einen Seite weit weniger Mißbraͤuche in jener Kirche finden wuͤrde, als Manche erwarteten, und daß andererseits die Kirche durch solcher Mißbraͤuche nur gewinnen koͤnne.

ge2

Rom, 27.

12. d. M. dem Pfarrer J. Beaumont zu Mery in der Dioͤcese Versailles den Orden des goldenen Sporen verliehen; er ist ein Mitglied der Gesellschaft fuͤr die Vertheidigung der katholischen Religion.

Seit dem Anfange dieses Jahres erscheint hier ein den schoͤnen Kuͤnsten gewidmetes Journal. Das Januarheft enthaͤlt die Portraits von Camucceini und Schnetz, die Copie eines Basreliefs von Thorwaldsen und einer Statue von Gibson. Das so eben erschienene Februarheft enthaͤlt den Plan zur Restanration der Paulskirche von Valadier und Zeichnungen zweier Gemaͤlde von Bruni und Rettig, so wie

*

8

einer Skulpturgruppe von Alvarez: Nestor von Antilochus

8 3

vertheidigt.

8—

GtIAS6e“ 8.

Mit Bezug auf das in Nr. 66 der Staats⸗Zeitung be⸗ findliche Schreiben aus London vom 26. Febr. entlehnen wir aus einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreiben von daher vom 25sten desselben Monats Folgendes 8

„Schon seit laͤngerer Zeit war das hiesige Publikum auf die Erscheinung des zweiten Artikels uͤber die Griechischen Ange⸗ legenheiten in dem Foreign⸗AQuarterly⸗Review sehr gespannt. Das 1e Heft, das diesen zweiten Artikel enthaͤlt, ist so eben ausgegeben wor⸗ den, und ist der Inhalt desselben auch nicht von solcher 9 deutung, wie der erste, dessen Einfluß nicht weniger im Bri⸗ tischen Senate, als im Britischen Kabinette verspuͤrt wurde,

111““

Alufsatzes mir se b ddig, aͤuf einige Irrthuͤmer aufmerksam zu machen, die auf meinen Antheil an den darin aufgezaͤhlten Thatsachen Bezug

Die liberalen Journale, welche, mitunter wohl auch zur eigenen Sicher⸗ b losigkeit fuͤr die Presse heischen, und einige Ultraliberale im Parlamente, wie z. B. Herr Hume, * sind mit gegen ihn und wollen ihm sein Verfahren gegen die Eigenthuͤmer des Morning⸗Journals zum Verbrechen ma⸗ chen. Aber Sir Francis Burdett zeigte mit der ihm eigen⸗

c

u“

zum andern zu verhindern.“ . gaaoeob keine solche Ermaͤchtigung; dieser Punkt war erst am 13.

1“

8 ¹ ““

26

een

8

*

81 8 8

Febr. Der Papst hat mittelst Breve's vom

an den Redacteur (d. h. an das Publikum), das wir hier

woͤrtlich mittheilen. Es lautet wie folgt: „Eaton Square, den 3. Jan. 1830. Mein Herr! Indem ich Ihnen fuͤr Ihre

so guͤtige Zusendung der Foreign⸗Quarterly⸗Review, wegen ei⸗

nes Artikels, der, wie Sie richtig schlossen, fuͤr mich ein gro⸗ hes Interesse haben mußte, meinen besten Dank abstatte, bin

ich, obgleich ich gestehe, daß die Durchlesung des erwaͤhnten he großes Vergnuͤgen gewaͤhrte, es mir schul⸗

haben. Nach den Ausdruͤcken zu schließen, in welchen Sie meinen Empfang der Instructionen am 10. Aug. 1827 er⸗

waͤhnen (Seite 293), moͤchte es scheinen, als waͤre ich

damals schon bevollmaͤchtigt gewesen, denselben gemaͤß zu handeln; Thatsache aber ist, daß ich nicht ermaͤch⸗

tigt war, jene Instructionen vor dem 7. September

uszufuͤhren, als ich fernere Instructionen zu diesem End⸗ wecke von Herrn Stratford Canning erhielt, waͤhrend ich

in der Naͤhe von Hydra mit der Englischen Escadre allein darauf wartete. Ferner erwaͤhnen Sie auf derselben Seite,

daß das Protokoll vom 4. September „die verbuͤndete Flotte ermaͤchtigte, feindliche Kuͤsten⸗Operationen von einem Hafen Das Protokoll vom 4. Sept. Sept. zur Sprache gekommen, als ich der Regierung die diesfaͤllige Mangelhaftigkeit meiner Instructionen erwaͤhnte und bemerklich machte, daß ich geneigt sey, meine Verhinde⸗ rung aller solcher Bewegungen als dem Vertrage von Lon⸗ don angemessen zu betrachten. In Folge dessen wurde mir die betreffende Ermaͤchtigung in den von England aus gege⸗ benen Instructionen vom 16. Okt. 1827 ertheilt; da dieselbe mir aber erst am 8. Nov. zu Malta zukamen, so erhielt ich erst damals die erste offizielle Sanction fuͤr die Verantwortlich⸗ keit, die ich auf mich selbst genommen hatte, den Ibrahim und seine Flotte mit Gewalt von Patras zu vertreiben. Doch gab uns das Protokoll vom 4 Sept., wie Sie erwaͤhnen, die Macht, den Ruͤckzug jedes Theils der Osmanischen Macht aus Griechenland zu garantiren; auch dies geschah in Ant⸗ wort auf eine von mir am 11. August 1827 an Hrn. Strat⸗ ford Canning gestellte Frage. Seite 295 sazen Sie: „Nach Empfang der letzten Instructionen sendeten die Englischen und Franzoͤsischen Admirale (vor der Ankuft des Russischen Ge⸗

schwaders) ein Schreiben an den Tuͤrkischen Admiral in Ra⸗

varin, daß sie Befehl erhalten haͤtten, jede feindselige Bewegung zu verhindern ꝛc.“ Ich kam am 11. Sept. mit dem Englis en Geschwader allein vor Navarin an; am 19. Sept. veranlaß⸗ ten mich gewisse Anzeichen in der Tuͤrkischen Flotte, dem Befehlshaber derselben ein Schrelben zuzusenden, in welchem ich ihn von dem Vertrage, von meinem Auftrage, jede feind⸗ selige Bewegung gegen Griechenland zu verhindern, und von meinem Entschlusse, dies durch das Aeußerste zu erzwingen, in Kenntniß setzte. Admiral v. Rigny kam erst am 22. Sept. mit dem Franzoͤsischen Geschwader an, worauf ein gemein⸗ schaftliches Schreiben in Franzoͤsischer Sprache, welches das, was ich vorher erklaͤrt hatte, wiederholte, an Ibrahim Pa⸗ scha abgesendet ward. Da ich nun das Protokoll vom 4. Sept. erst am 23. jenes Monats erhalten hatte, so sehen Sie, daß dieser Schritt einzig durch den Vertrag und die ersten Instructionen vom 12. Jul. 1827 veranlaßt war. Unten auf derselben Seite haͤtten Sie die Fregatte „Dart⸗ mouth“ hinzufuͤgen und statt „nur zwei kleine Schiffe“ drei setzen sollen. Auf Seite 297 ist die wichtige Thatsache ausgelassen: „daß, bevor beschlossen wurde; in Navarin einzu⸗ laufen, ein von den drei Admiralen unterzeichneter Warnungs⸗ brief durch den Obersten Cradock hingesendet, dort angenom⸗

men, aber uneroͤffnet wieder zuruͤckgebracht wurde, in Folge

der beharrlichen Erklaͤrung des Dragomans Ibrahims, daß Niemand wisse, wo dieser (Ibrahim Pascha) zu finden sey.“

Da Sie auf derselben Seite „der Ausweichung der Admi⸗ rale“ erwaͤhnen, so ist es passend, nochmals zu bemerken,

daß ich die Ermaͤchtigung zu handeln nicht eher als am 7. Sept. erhielt, als ich vor Aegina kreuzte; die Tuͤrki⸗ sche Flotte erreichte Navarin an demselben Tage. Auf Seite 303 wird angefuͤhrt, „daß der Vertrag von Alexan⸗ drien sich als ein Stuͤck unbrauchbares Papier erwies;“ er war keinesweges werthlos. In Folge dieses Vertrages raͤumte

₰△

Ibrahim mit seiner Armee Morea friedlich, ohne eine Schlacht,

und auf Kosten des Pascha's von Aegypten. Die Franzoͤsi⸗

2

11A1A“

gen kapitulirten mit der Franzoͤsischen Armee; aber auch diese wurden erst dann zur Uebergabe aufgefordert, als Ibrahim bereits nach Aegypten unter Segel gegangen war uͤnd den (Franzoͤsischen) Truppen ein freies Feld zum Senbehr uͤber⸗ lassen hatte. Ueber diesen Punkt verweise ich

schall Maisons Depesche aus Navarin vom 11. Oktob 1828, und obgleich sich noch einige minder wichtige Punkte vorfin⸗ den, die ich gern noch beruͤhrt gesehen haͤtte, will ich doch nicht laͤnger Ihre Zeit in Anspruch nehmen, um bei Dingen zu verweilen, die blos mich persoͤnlich betreffen. Zum Schlusse will ich Sie nur noch einmal des großen Vergnuͤgens ver⸗

sichern, das ich bei Durchlesung des Artikels, worauf Sie

meine Aufmerksamkeit richteten, empfunden habe.” ch ver⸗ bleibe, mein Herr, Ihr sehr ergebener Diener, 8e, 2e Co⸗ drington. (An die Herausgeber des Foreign Quarterly Review.)“ Unmittelbar nach Mittheilung dieses Schrei⸗ bens beginnt der Verfasser des vor uns liegenden zweiten At⸗ tikels sich mit den diplomatischen Verhaͤltnissen zu beschaͤftigen, unter welche die Angelegenheiten Griechenlands nach dem Frieden von Adrianopel gebracht wurden. Der 10te Artikel des 8 Vertrags von Adrianopel, der endlich die Einwilligung des Sultans in Betreff Griechenlands aussprach, mißfiel den beiden andern verbuͤndeten Maͤchten eben so sehr, wie der 7te Arti⸗ kel, der den „alten Verbuͤndeten“ zu einem bloßen Vasallen Rußlands herabbrachte. Es wurden dem Russischen Kabi⸗

nette sogleich Vorstellungen gemacht: „daß die Vollendung des Vertrags von London nicht das getrennte Werk Ruß⸗ lands allein seyn koͤnne, sondern eine gemeinschaftliche Ange⸗ legenheit der drei verbuͤndeten Maͤchte sey. Nach einigem Notenwechsel kam man uͤberein, daß die Konferenzen uͤber diesen Punkt in London fortgesetzt, und daß die Pforte nicht autorisirt oder eingeladen zu werden brauche, Bevollmaͤchtigte hier zu ernennen. Der Eigensinn des Sultans, den diplo⸗ matischen Bitten der Kabinette von England und Frank⸗ reich, selbst in der letzten Stunde seiner Ohnmacht kein ge⸗ neigtes Ohr zu leihen, ein Eigensinn, der jene Kabinette zu⸗ letzt dem Spotte Europa's Preis gab, hatte sie endlich nicht nur von jeder Perp üchtung befreit, seine Wuͤnsche zu Rathe in ziehen, sondern auch bei ihnen gegen den Sultan eine Art von Unzufriedenheit erregt, die sie sogar geneigt machte, weiter zu gehen, als es im Anfange ihre Absicht war. Bis dahin war die absolute Unabhaͤngigkeit Griechenlands kaum in die Reihe ihrer Berechnungen gekommen, ob⸗ gleich bereits jedes geachtete Blatt Europa's darauf auf⸗ merksam gemacht hatte, und schon die Ruͤcksicht auf die Stabilitaͤt ihres Werkes, so wie die Achtung fuͤr ihre Dazwischenkunft darauf hindraͤngte. Als aber die „Sekte der Independenten“ durch oͤffentliche Diskussionen sich gar sehr vermehrte, und ein Russischer Feldherr einen zu ver⸗ gebenden Thron schuf, da, aber auch erst da, erlitten die Ansichten unserer Diplomaten eine Veraͤnderung. Der neue Franzoͤsische Premierminister, bisher in seiner Botschaf⸗ terstelle dem Britischen Kabinette so efaͤllig, sah jetzt in sei⸗ ner neuen Stellung an der Spitze der oͤffentlichen Angele⸗ genheiten Frankreichs die Verantwortlichkeit ein worin ihn seine Vorgaͤnger durch ihre Rußland guͤnstige Mitwirkun

in den Griechischen Angelegenheiten zuruͤck ließen; er sa

voraus, daß die Franzoͤsische Nation von ihm Rechenschaft uͤber die Folgen und Fruͤchte der Expedition nach Morea, uͤber die Subsidien u. s. w. fordern werde, wobei er als Resul⸗ tat seiner bisherigen Politik nichts weiter haͤtte vorlegen koͤnnen, als die Errichtung einer Hospodarschaft in Grie⸗ chenland, waͤhrend sie praktisch in den Provinzen diesseits der Donau abgeschafft wurde. Dies genau erwaͤgend, kam Fuͤrst Polignac ploͤtzlich mit dem Britischen Kabi⸗ nette uͤberein, der langgefuͤrchteten Ketzerei Griechischer Un⸗ abhaͤngigkeit zu huldigen, und der Herzog von Laval⸗ Montmorency erhielt Instruction, auf diese Grundlagen hin zu handeln. Groͤßere Schwierigkeiten erhoben sich nun in den Unterhandlungen wegen der Graͤnze des neuen Staats. Die im Protokoll vom 22. Maͤrz provisionell ausgedruͤckte Begraͤnzung noͤrdlich von den beiden Meerbusen von Volo und Arta war auf die Voraussetzung Tuͤrkischen Tributs und Tuͤrkischer Oberhoheit gegruͤndet gewesen. Da man diese beiden schimpflichen Bedingungen aufhob, forderte die Pforte eine Entschaͤdigung dafuͤr durch eine Beschraͤnkung der Graͤnzen. Nach vielen Diskussionen entschieden endlich die politischen Geometer Griechenlands, daß die Graͤnzen der

31“ 8 8 B 2

ie auf Mar⸗