25
indeß dien Anklage ass 2 weisen, niemals den Krieg gewünscht oder ge . 88 logische Beweise bestaͤtigen die Meinung, daß/ wer furchtsam vor cinem Kriege zuruͤckbebt, eben nicht geeignet ist, den Frieden zu erhalten. Richt die Maaßregeln, die ich ampfehlen moͤchte, sondern die, denen ich opponire, kdunen leicht einen Krieg erzeu⸗ gen. (Hort, hoͤrt!) Ein beruͤhmter Schriftsteller, der einem Volke angehoͤlt, das den Militairruhm üͤber Alles schatt, hat die Be⸗ merkung gemacht, daß nur diecjenigen, die die Wirkungen des Krieges nicht kennen, den Krieg wuͤnschen. ungeheuren Krieg bestanden, in welchem die Schlachten von Tra⸗ falzar, und Waterloo er g 68 Glan 1b bilzen genug war dies, um selbst die Nuhmsuͤchtigsten zu befrie⸗ digeh und um sie mit einem ganzen Friedens⸗Jahrbunderte zu versthnen. Wirehaben ung, indem wir Achtung gegen uns selost dewiesen, die Achtung Anderer erzwungen; wir lehrten sic vor⸗
8 6 1 1“
seyn, um und nicht zu beleidigen. Die erh
wider den Krirg sinden die Voͤlker darin, daß sic ungerechtigkei⸗
ten weder thun, noch erdulden, daß sie weder den Krieg fuͤrchten, noch sich furchtsam der Kraͤnkung unterwerfen. Thue Recht und scheue Niemand, das sollte vor allen anderen die Marime die⸗ ses großen Landes seyn. Nur einem geraden Wege sollten wir nachgehen und uns weder durch furchtsame Besorgnisse vor den Folgen, noch durch Ruhmsucht ablenken lassen. Wuͤrde uns dann ein Krieg durch die Gewalt anderer aufgedrungen, so waä⸗ ren wir start durch das Bewußtseyn unseres Rechts und näaͤhmen in die Schlacht die erfreuende Troͤstung mit, sie weder provozirt noch feige vermieden zu haben. Als Un⸗ terdrüͤcker erscheinen wir, wenn wir den entgegengesetzten Weg verfolgen. Keinem Einflusse von außen sollten wir uns Preisz geben, keine Partei⸗ oder persoͤnlichen Zwecke im Auge haben und nur von großen Prinzipien uns leiten lassen. Dadurch, daß wir nicht so handelten, sind wir in ein Labyrinth verwickelt worden, aus dem es keinen ehrenvollen Ruͤckzug giebt, und worin wir ent⸗ weder nachtheilige Zugestaͤndnisse machen oder die Kalamitaͤten eines Krieges erdulden muͤssen. Unmoͤglich kann es gelͤugnet werden, daß das gegenwaͤrtig von uns befolgte System zu Resul⸗ taten fuͤhren dure⸗ welche die allgemeine Ruhe in Gefahr brin⸗ ggen. Veraͤnderungen haben in den Conseils der Monarchen statt⸗ gefunden, andere Veraͤnderungen koͤnnen noch in der Folge statt⸗ finden, und die Gesinnung des Volkes zwingt vielleicht irgend eine Regierung, zum Schutze Portugals einzuschreiten, und Groß⸗ Pritanien muß sodann seine Verbindung mit jenem Lande aufgeben. Eine andere Alternative wuͤrde alsdann nicht bleiben, als entweder Dom Miguel aufzugeben, oder Krieg zu seiner Unterstuͤtzung zu fuͤh⸗
ren. Im Auslande ist eine Thronrede gehalten worden, die von
Unterhandlungen in Uebereinstimmung mit anderen Machten
1 Bemerkungen werden nicht zufaͤllig gemacht: es liegt ihnen vielleicht ein System zum Grunde in dessen Folge ds Einf 1 erstoͤrt und an Spanienübertragen wird. Unmoglich ist es, daß Dom Miguel nicht wuͤnschen sollte, mit Spanien in recht naher Verbindung
zu ben⸗ Habe ich, doch ohnedies schon gehöͤrt, daß alle unsere dem Dom Miguel erzeigten Dienste nur Undankbarkeit zur Folge hat⸗ ten, und daß unsere Regierung nicht einmal im Stande gewe⸗ sen, die Befreiung von Gefangenen, oder eine Milderung ihres Schicksals zu erwirken. Dom Miguel gleicht dem Hochlaͤn⸗ der, der, wenn sein zu Boden geworfener Feind ihn um Gnade bittet, ihm antwortet: er koͤnne sich jede andere Gunst, nur nicht
die gusbitten (Hoͤrt, hoͤrt!). Es ist gesagt worden, unsere Re⸗ ierung habe sich bei Spanien verwenden muͤssen, um von dieser
acht die Anerkennung Dom man, was die Folge davon ist. Nur auf Englands Rath hat Spanien seine Anerkennung ertheilt, und zum Danke fuͤr solche Gefäͤlligkeit will Hom Miguel nicht einmal ein Paar arme Ge⸗ fangene erloͤsen, fuͤr welche England sich verwendet. Große Ver⸗
ünderungen hat uͤberhaupt die Lage Großbritaniens erlitten. Im Volke an dem Rathe Eng⸗
Jahre 1826 hat ein mit uns verbuͤndeter freie Institutionen ertheilt und dies schrie — lands zu. Im Jahre 1829 hat ein anderer mit uns verbuͤndeter Monarch in sein Conseil eine Verwaltung berufen, die man den Freiheiten seines Volks als feindlich gesinnt ansieht, und ganz Europa schreibt diese Ernennung dem Einflusse Englands zu. Im Jahre 1826 glaubten wir in der Freiheit, die sich uͤber den Europaͤischen Kontinent verbreitete, die geheime Wirksamkeit der wohlthaͤtigen Hand Englands zu erkennen. Im Jahre 1829 wurde Frankreich von einer Wolke bedeckt, welche ganz Europa besorgt machte, und England war es, dem man es zuschrieb, sie herbeigefuͤhrt zu haben. Durch unser Verfahren seit dem Jahre 1826 haben wir unseren Einfluß in Portugal verloren und es in die Arme Spaniens geworfen. Befleckt haben wir den Charakter Englands, und der einzige Preis, der fuͤr so viele Opfer uns zu
vee. seinem m
FTheil wurde, bestand darin, daß wir die Constitution Portugals
vernichtet sahen.“
8 Der Rede des Lords, der hiernaͤchst den 88 auf Vorlegung der Papiere machte, folgte der laute 8 der Oppositions⸗Baͤnke. Außer den gestern erwaͤhnten Rednern
ließ auch der Handels⸗Praͤsident Herr Herries in der
heutigen Debatte (deren fernere Mittheilung wir fortsetzen
werden) sich vernehmen. G . London, 12. Mäaͤrz. Der Kanzler der Schatzkammer * 88 Folge einer Erkaͤltung unwohl und muß das Zimmer
denn ich hade esucht. Thatsachen jedoch
Wir haben einen
Glanz⸗ und Schluß⸗Punkte
beste Sicherheit
pricht, um die Ruhe Portugals wieder herzustellen. Dergleichen Englands Einfluß in Portugal
Migaguel's zu erlangen — nun sehe
1“ “
b en
e—
ʒDer Amerikanische Gesandte hatte in diesen Tagen ine
äh. 8
78
Aberdeen. 1 . Im Courier heißt es: gen sich zu voreilig uͤber die Verdienste des Nachfolgers des gegenwaͤrtigen Sprechers im Unterhaufe geaͤnßert haben. Es giebt nur wenige Beispiele, daß eine solche Vakanz mitten in einer Sitzung stattgefunden haͤtte, und wir halten es nicht⸗ fuͤr wahrscheinlich, daß dieses Mal eine Ausnahme von der Regel gemacht werden sollte⸗“ 8 EI11I“
Oie Fase vor b chh e“
Wien, 12. Maͤrz. Aus Preßburg vom 8ten d. wird gemeldet: Seit vorgestern fruͤh ist die Dsnau bestaͤndig im Fallen; heute Morgens war sie bereits um 6 Schuh von ihrem hoͤchsten Stande zuruͤckgewichen und fuͤhrte nur zuwei⸗ sen noch Eisschollen, woraus erfahrne Schiffsleute folgern⸗ wollen, daß der obere Stoß, der noch immer zuruͤcktist, sich nach und nach abloͤsen und theilweise vorbeipassiren werde. Daß der Eisgang am Morgen des 1sten d. M., der hoͤche
8
gestern auch weiter abwaͤrts geruͤckt ist, wissen wir bereits; aus dem Umstande aber, daß uns bis heute vier Ofner Posten fehlen, muͤssen wir schließen, daß die Donau,
deren Decke zwischen Ofen und Pesth am 28sten vorigen
Monats noch fest stand, nun auch auf der Straße nach⸗
Raab ausgetreten ist und die Passage unterbrochen hat. Wir selbst sind durch die Ueberschwemmung unserer Um-⸗ gegend noch immer sehr beschraͤnkt, und die Verbindung mit dem jenseitigen Ufer ist seit dem 5. nur in so weit hergestellt, daß Personen auf kleinen Kaͤhnen nach Kittsee oder Wolfs. 8 thal gefuͤhrt und die Briefposten gegenseitig ausgetauscht wer⸗ den koͤnnen; doch sind seit gestern fruͤh bereits mehrere hüun⸗ dert Menschen beschaͤftigt, das diesseitige Donauufer von den zuruͤckgebliebenen Eismassen zu reinigen, um das Landen groͤn ßerer Fahrzeuge zum Transport der Wagen moͤglich zu ma-⸗ chen und auf diese Art die freiere Communication wieder
Le
Schaden, den die Ueberschwemmung in unserer Nähe ange⸗
und andere haͤusliche e. von verungluͤckten Men⸗
schen haben wir Gottlob no ““ Deutschland. — — Frankfurt a. M., 14. Maͤrz.
h“
„pe.
—11
11“ — —
Nach dem Gange fekten im Laute der verflossenen Woche an unserem Platze ge⸗
geschäftsleuten die Ansicht immer mehr Festigkeit, daß diesen Effekten ein noch hoͤheres Steigen bevorsteht. Es kann nur.
10475, die 4proc. von 98 ⅞ auf 98 ½, Bank⸗Actien von 1591
Notirungen in anhaltendem Begehr blieben. Allerdings mag. haͤltnissen haben; vas baare Geld naͤmlich ist bei uns fort. waͤhrend im Ueberfluß, und gute Disconto⸗Briefe machen öp.“ immer seltener. Die aus Wien eingelaufenen Verichte tru⸗ gen ebenfalls bei, die Papiere steigend zu erhalten. So guͤn⸗-⸗
Coursstande), so wuͤrden sie doch unter anderen Umstaͤnden von dem Einflusse der aus Amsterdam gekommenen uͤberwoe⸗ gen worden seyn, wo saͤmmtliche Notirungen gewichen sind,
eine Erscheinung, die vornehmlich die 22proc. Integralen, di⸗ Kanzen und Restanten, wie nicht weniger die Spanische Rente perp. traf und aus dem eingetretenen Geldmangel her⸗
vorging. Man schreibt, daß fuͤr Prolongationen 4½ proc. Zins fuͤrs Jahr bewilligt werden mußte. Auf diese Nachricht hin gingen die genannten Effekten⸗Sorten auch an unserer Boͤrse etwas zuruͤck und waren ziemlich offerixt.
klagen auch gewordenen Einige unserer
ganz unbeachtet,
*
Geldmangel und Stockung in den Geschaͤften.
sondern machten mehrere Verkaͤufe in den Haupt⸗Papiergattungen, was aber keinen nachtheiligen Ein⸗— fluß auf die Course hervorbrachte. In dem neuen 4proc. Preußischen Anlehn ist — so stark sich auch die Nachfrage: zeigte — noch nichts gethan worden, indem sich noch nicht 8
abzugeben Willens sind. Die Aproc. Preußischen Staate⸗: Schuldscheine und 5proc. Preußisch Englischen Obligationen b steter Nachfrage; es zeigen sich aber nur wenige —8
EE11A““ 8 1 8
1““
„Wir fuͤrchten, daß unsere Kolle⸗e
herzustellen. Die Nachrichten, die wir bis jetzt uͤber den
Spekulanten ließen diese Nachrichten nicht.
ausgewiesen hat, zu welchem Preise die Unternehmer davon
8 8 8
*
ichts 65a.
nommen haben, gewinnt wohl im Ganzen bei unseren Haupt.
auf 1598, Partial von 139 ⅝ auf 139 ½ gingen und zu diesen
9
stig indessen diese lauteten (obschon bei fast⸗ stationairem
Seit vorgestern die Briefe aus Augsburg uͤber daselbst bemerklich
auswaͤrtigen Amte eine Konferenz mit dem Grafen von
9
stens eine halbe Stunde von hier stehen geblieben war, seit
“
brichtet, erhatten haben, beschraͤnken sich auf Gebaͤnde, Moͤbeln
“
zu schließen, den die Course der Oesterreichischen⸗ Staaks⸗Ef⸗ 8 8
so erklaͤrt werden, wenn die 5proc. Metalliques von 103 b auf
diese Bewegung einen Theil ihrer Ursache in den Lokal⸗Ver⸗
EWn
L“ 86 8 8 1Nam e. Fin lnn EEE Bei lage 8— b
euß
Algemeinen Pr
4 Beilage zur All
L
No 79.
aats⸗Zeitung
Abgeber. Fuͤr 5proc. Neapolitanische, 14 pCt. Daͤnische und zproc. Parmaische Obligationen war Geld am Platz. In dem Geschaͤft mit Oesterreichischen 100 Fl. Loosen, dann Ba⸗ dischen und Darmstaͤdtschen Loosen war es still, doch behaup⸗ tet sich ihr Cours auf dem Ferreichten hohen Standpunkte. In Polnischen Loosen war viel Umsatz, meist auf Lieferung im Mai und Juni; ein Geschaͤftsmann aus Leipzig, wel⸗ cher sich gegenwaͤrtig hier befindet, machte darin meh⸗ rere namhafte Verkaͤufe; der Cours hielt sich waͤh⸗ rend der ganzen letzten Woche zwischen 64¼, und 643. Laut Nachrichten aus Wiesbaden will die Herzogl. Nassausche Regierung ein neues Anlehn zu 3 ½ pCt. Zinsen machen, um daraus ihre Aprocentige Schuld abzutragen. — Die comp⸗ tanten Stuͤcke saͤmmtlicher Effektensorten halten sich an un⸗ serem Platz ziemlich rar „besonders die 4proc. Metalliques. In Depot kann man Effekten willig zu 3 ½ pCt. fuͤrs Jahr ünterbringen. Pr. comptant stehen 5 proece. Metalliques um 8 pCt., und 4proc. um e pCt. hoͤher, als auf Ultimo dieses. Bank⸗Actiem sind gegen baar um 1 Fl. pr. Stuͤck billiger zu haben, als auf Lieferung Ende Maͤrz. Bei Partial ist der Cours gleich. — Im Wechseshandel war es vergangene Woche merklich lebhaft; Amsterdam und Paris waren sehr begehrt; dies kam wohl daher, weil einige unserer Haͤuser ansehnliche Posten Kanzen und Restanten, dann Neapolitanische Obliga⸗ tionen von ersterm Platz und ziemliche Quantitaͤten Spa⸗ nischer Rente perpetuelle von letzterem zu beziehen haben. Alle uͤbrigen Devisen waren weniger gesucht, doch aber eher gefragt, als ausgeboten. Disconto steht 3 pCt., und ist zu die⸗
4 8
reis Geld im Ueberfluß zu finden. Madrid, 3. Maͤrz. Seit acht Tagen leben wir im schoͤnsten Fruͤhlingswetter und haben anhaltend eine Waͤrme von 12 — 160 Reaumur. Die Sonne ist von 12 bis 3 Uhr druͤckend. — Ein hiesiger Kaufmann, Riera, hat den Thorzoll von Madrid gepachtet und giebt dafuͤr jaͤhrlich 63 Millionen Reales de Vellon *). Dieser Zweig soll unter einer guten Verwaltung bis 100 Millionen Reales einzubein⸗ gen im Stande seyn; man kann hieraus abnehmen, wie hoch die Preise aller Lebensbeduͤrfnisse in Madrid seyn muͤssen. Von gewoͤhnlichem Spanischen Wein, der 6 — 20 Meilen von hier erzeugt wird, und von welchem die Arroba 17 Reales kostet, sind 23 Reagles, also 135 pCt. an Zoll zu entrichten, und in demselben Verhältnisse steht die Abgabe von allen uͤbrigen Artikeln. Von allen Erzeugnissen fremder Laͤnder sind in der Regel 18 pCt. Thorzoll in Madrid zu entrichten, obschon be⸗ reits die hohen Eingangs⸗Abgaben an der Graͤnze haben be⸗ zahlt werden muͤssen. — Der Uetzthin erwaͤhnte) Bau des neuen Opernhauses hierselbst wird durch einen hier ansaͤssigen sseehr reichen Franzoͤsischen Kaufmann, Namens Garette, aus— gefuͤhrt, welchem dagegen sehr eintraͤgliche Privilegien ertheilt worden seyn sollen. — Die General⸗Direktoren der Renten sind abgesetzt und an ihrer Stelle .v Personen ernannt worden: Hr. Imaz, welcher in den Jahren 1818 und 1819 das Finanz⸗Ministerium 18 Monate lang interimistisch ver⸗ waltete; Hr. Alonso, der lange Jahre und bis jetzt Koͤnigl. Rentebeamter in Cadix gewesen; ferner der bisherige Inten⸗ dant von Katalonien, Hr. Gayo, und Hr. Pinilla, welcher diesem Posten schon seit einiger Zeit vorgestanden hat. Die ausgeschiedenen Direktoren sind zu Ober⸗Finanz⸗Raͤthen er⸗ nannt worden. — Die Madrider Zeitung enthaͤlt ein Koͤnigl. Dekret wegen Maaßregeln zur Ausrottung des Scchleichhandels an den Kuͤsten von Kantabrien. 1 — Aus Madrid vom 1. Maͤrz wird (in Pariser Blaͤttern) gemeldet: „Herr Lozano de Torres ist zum Praͤ⸗ sidenten der vor Kurzem ernannten Kommission fuͤr die Ver⸗ zinsung und Tilgung der Staatsschuld ernannt worden. — Mit der Portugiesischen Regierung wird wegen eines Ver⸗ trages in Betreff der Schifffahrt auf dem Duero und dem Tajo unnterhandelt. — Die Herzogin von la Roca hat sich in Folge hoͤch⸗ stten Befehls in das Kloster der Commendadoras von St. Jago unnd der Herzog von la Roca in das zwischen hier und Burgos in einer Einoͤde liegende Franciskaner⸗Kloster von Cabrera zu⸗ ruͤckgezogen. — Der hiesige Unternehmer der Personen⸗Wa⸗ gen machte gestern einen Versuch mit einem dreiraͤdrigen Wagen nach Art der Pariser Tricycles; der Wagen ist in Paris gebaut und faßt 20 Personen; der Unternehmer beab⸗ sichtigt, mit diesem Fuhrwerk eine Verbindung zwischen der Hauptstadt und den Koͤnigl. Residenzschloͤssern zu errichten.“
— — “ “) 4,500,000 Rthlr. Preuß. Courant.
Sponien
— —
— —
1 “
8 — ¹] 444“ nemeee11e1A*“
1.
ischen St
v“ 3 1161“ In Franzoͤsischen Blaͤttern wird Folgendes aus Lissabon vom 24. Februar berichtet: „Am 21. d. M. ist Dom Miguel aus Salvaterra nach dem Pallast von Queluz zuruͤckgekehrt. Am folgenden Tage war, zur Jahresfeier der Ankunft des Regenten aus Wien, Handkuß bei Hofe; Dom Miguel wird sich schon nach einigen Tagen wieder nach Sal⸗ vaterra begeben, wo er das Vergnuͤgen der Jagd genießt; auch eine Schauspielertruppe befindet sich auf diesem Jagd⸗
schlosse und giebt Vorstellungen. — Der Spanische Gesandte,
Herr von Montealegre, hat Depeschen aus Madrid mit dem Auftrage erhalten, bei Dom Miguel auf die baldige Bekannt⸗ machung einer Amnestie zu dringen, welche man von ihm als Bedingung seiner Anerkennung verlangt. Der Vicomte von Santarem, dem der Gesandte den Inhalt dieser Depe⸗ schen mittheilte, erwiederte, die Portugiesische Regierung wuͤnsche diese Angelegenheit bald zu Ende zu bringen, die Sache sey indessen so wichtig und betreffe so große Interessen, daß er den Zeitpunkt der Bekanntmachung einer Amnestie auch nicht einmal ungefaͤhr angeben koͤnne. Eine aͤhnliche Antwort erhielt Herr von Montealegre von Dom Miguel selbst, zu dem er sich nach Salvaterra begeben hatte. — Wie es heißt, werden mehrere Englische Offiziere in der Portu⸗ giesischen Armee Stellen erhalten. — Der Herzog von Ca⸗ daval hat den Jesuiten eine monatliche Pension von 4000 Fr. bewilligt. Die anderen Moͤnchsorden, welche ihre ruͤckstaͤn⸗ digen Abgaben bezahlen muͤssen, sind uͤber diese Bevorzugung der Jesuiten unwillig. — Die Fregatte „Diana“ ist mit Kriegs⸗und Mundvorraͤthen von hier nach der Insel St. Michael gesegelt. — Ein gestern in den Tajo eingelaufenes Brasilianisches Kauffahrteischiff meldete, daß im Hafen von Rio⸗Janeiro eine Menge fremder Kriegsschiffe versammelt waren. In allen Haͤfen Brasiliens baute man Schiffe, die Taufabriken waren in voller Thaͤtigkeit, und im Lande wur⸗ den Matrosen angeworben.“ *
— Griechenland. 1 Die Allgemreine Zeitung enthaͤlt in Franzoͤsischer Sprache das Protokoll uͤber die mehrfach erwaͤhnte, am 4ten Februar d. J. zu London stattgehabte, Konferenz der Bevoll⸗ maäͤchtigten der drei durch den Traktat vom 6. Juli 1827 vekbuͤndeten Maͤchte, wegen Regulirung der Griechischen An⸗ gelegenheiten. Die hauptsaͤchlichen in jener Konferenz gefaßten Beschluͤsse sind zwar unsern Lesern aus den diesfaͤlligen Lon⸗ doner Nachrichten bereits bekannt; bei dem historischen In- teresse des obgedachten Aktenstuͤcks theilen wir jedoch solches aus der obgenannten Zeitung nachstehend in vollstaͤndiger Uebersetzung mit, ohne uͤbrigens dessen Authenticitaͤt verbuͤr⸗ gen zu wollen: . „Protokoll uͤber die am 4. Febr. d. J. im auswaͤrtigen Amte zu London gehaltene Konferenz. 8 In Gegenwart der Bevollmaͤchtigten von Frankreich, Großbritanien und Rußland. — Bei Eroͤffnung der Koͤnferenz aͤußern die Bevollmaͤchtig, ten Sr. Großbritanischen und Sr. Allerchristlichsten Majer’ stat gegen den Bevollmaͤchtigten Sr. Kaiserl. Majestaͤt den
Wunsch, zu wissen, unter welchem Gesichtspunkte er den auf .“ 8
die Griechischen Angelegenheiten bezuͤglichen Art. 10 des un-: laͤngst zwischen Rußland und der Ottomanischen Pforte zu Adrianopel abgeschlossenen Vertrages betrachte. Der Bevoll⸗ maͤchtigte Sr. Kaiserl. Majestaͤt erklaͤrt, daß der Art. 1010 des in Rede stehenden Traktats die Rechte der Verbuͤnde⸗ ten Sr. Maj. nicht entkraͤfte, die Berathungen der in einer Konferenz zu London versammelten Minister nicht hemme, und den Anordnungen, welche von den drei Hoͤfen in Ueber:-: einstimmung als die nuͤtzlichsten und den Umstaͤnden ange⸗ messensten erachtet werden moͤchten, nicht das mindeste Hin⸗ derniß in den Weg lege. In Folge dieser Erklaͤrung theilt. der Bevollmaͤchtigte Sr. Großbritanischen Maj. der Konfe: renz eine Kollektiv⸗Depesche mit, mittelst welcher die Bot:; schafter Großbritaniens und Frankreichs in Konstantinopek eine vom 9ten September datirte Erklaͤrung der Ottomani⸗ schen Pforte uͤbersenden, in der es heißt: „„daß die Pforte, nachdem sie bereits dem Londoner Vertrage beigetreten, jezt.8 den Repraͤsentanten der Maͤchte, welche den genannten Trak:. tat unterzeichnet haben, gegenuͤber, auch noch verspricht und sich verpflichtet, alle Bestimmungen, welche die Londoner Konferenz hinsichtlich der Vollziehung desselben treffen wird, voch ebsg 5n unterschreiben.““ Nach Vorlesung dieses Ak-⸗ tenstuͤcks wurde einstimmig anerkannt, daß der Allianz die