ddes Orts Bleckede gebracht. Es
schon weit offen seyn muß;
b der fest und konnte fuͤr jede
fuͤr Wagen duͤrfte uͤbermorgen hergestellt seyn.
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i3A 5.2
1
1 fruͤher auf Kosten Sr. Maj. des Königs studirt und Reisen gemacht, und erhielt, 30 Jahr olt, obige Anstellung mit einem Gehalte von 3000 Fl. 21
Deutschland. C116“
Munchen, 15. Maͤrz. Heute Morgens um 6 sind Se. Majestaͤt der Koͤnig, unser allergnaͤdigster Herr, dbegleitet von den Segenswuͤnschen aller getreuen Bewohner der Eu6 dier nach Italien abgereist.
— Aus Rom sind Privat⸗Nachrichten die vernehmen lassen, daß Herr Oberst v. Heidegger daselbst
schwer erkrankt sey. annover, 19. Maͤrz. Der Deichbruch im Amte Blek⸗ kede hat große Verwuͤstungen zur Folge gehabt und unab⸗ sehbares Ungluͤck uͤber eine große Anzahl von Einwohnern sind 10 Gebaͤude fortgeris⸗ sen; 74, groͤßtentheils arme, Familien haben, außer dem nackten Leben und dem Vieh, nichts von dem Ihrigen geret⸗ tet, und viele Gebaͤude sind so beschaͤdigt, daß sie fuͤrs erste unbewohnbar und zum Theil dem Einsturze nahe sind.
Oesterreich. 88 88 Wien, 16. Maͤrz. Se. Kaiserl. Majestaͤt haben dem Gastwirthe in Wien, zum Jaͤgerhorn, Franz Leibenfrost, wel⸗ Icher bei der letzten Ueberschwemmung sowohl durch Geld⸗Un⸗ terstuͤtzungen als durch unentgeltliche Vertheilung bedeutender Viktualien⸗Vorraͤthe in den hiesigen Vorstaͤdten, so wie in den bedraͤngten Ortschaften auch durch Herstellung von Com⸗
municationswegen auf eigene Kosten, sich auszeichnete, so wie
dem Braumeister zu Jedlesee, Anton Bosch, der vielen dor⸗ rigen Einwohnern durch sein thaͤtiges Benehmen, ohne welches sie in den Wasserftuthen oder durch den Einsturz ihrer Woh⸗ nnungen, den Tod erlitten haͤtten, das Leben gerettet hat dieselben mit der groͤßten Bereitwilligkeit aufnahm und laͤn⸗ gere Zeit hindurch auf seine Kosten verpflegte, mittelst Aller⸗ hoͤchster Entschließung vom 13ten d. M., die mittlere goldene ECivil⸗Ehren⸗Medaille mit Oehr und Band zu verleihen geruhet. 1 Die Preßburger Zeitung vom 12. Maͤrz meldet: „Am S8ten d. M. Abends und in der darauf folgenden Nacht sind in Zwischenraͤumen bedeutende Eismassen, zum Theil in Begleitung betraͤchtlicher Quantitaͤten Scheitholzes, hier vor⸗ beeigeschwommen, und am 9ten Abends erfuhren wir durch ein Paar Schiffsleute, die als Vorboten zweier nach Pesth be⸗ stimmten Ober⸗Oesterreichischen Schiffe stromabwaͤrts fuhren, um die Donau zu untersuchen, daß sie von Linz herab bereits fahrbar sey. Das betraͤchtliche Sinken des Wassers seit Dien⸗ stag bestaͤtigt auch die Vermuthung, daß die Donau abwaͤrts zwischen Ofen und Pesth stand der Eisstoß jedoch am 5ten, obgleich er Tages vorher sich ge⸗ hoben und einige hundert Schritte weiter geruͤckt war, wie⸗ Passage abermals benutzt wer⸗ dden. An der Reinignng unserer beiderseitigen Ufer wird fort⸗ waͤhrend emsig gearbeitet; die Passage mittelst großer Kaͤhne s Schwierig aber wird, wegen des von der Ueberschwemmung zuruͤckgelas⸗ senen Eises, das Fortkommen der Wagen auf den Straßen nach Wolfsthal und Kittsee noch einige Zeit bleiben. Die in Ofen erscheinende Allgemeine Handlungs⸗ Zeitschrift von und fuͤr Ungarn schreibt aus Pesth
vom 9. Maͤrz: „Wenn man gleich nie schon am zweiten Tage
uͤber den Charakter eines hiesigen Marktes ein Urtheil faͤllen kann, so laͤßt sich diesmal doch schon mit ziemlicher Gewiß⸗ heit nicht viel Gutes erwarten, denn noch selten hat ein Markt unter solchen unguͤnstigen Konjunkturen, als der gegenwaͤrtige, begonnen; noch selten herrschte selbst in den ersten Tagen eine solche Leblosigkeit. Ein noch nicht ganz uͤberstandener aͤußerst druͤckender Winter, die schlechten Wege
und die traurigen Ueberschwemmungen in den letzten Tagen werden nicht die geringsten Ursachen zu diesem mißlichen Ver⸗ haͤltnisse seyn. — Auf Wolle hat sich indessen bereits einiger Begehr gezeigt. — Viele Kaufleute aus Wien sind, des gro⸗ ßen Austretens der Donau wegen, hier noch nicht eingetrof⸗ fen; andere sind uͤber Oedenburg und andere Umwege ange⸗ kommen. — Man ist hier wegen der Waaren, die von Wien hierher unterweges sind, sehr in Besorgniß. Die Post⸗Com⸗ munication mit Wien ist seit acht Tagen unterbrochen; die Wiener Posten vom 1sten bis zum 7ten d., von denen die letzte heute hier eintreffen sollte, sind saͤmmtlich bis zu dieser Stunde noch nicht angekommen; ein vielleicht unerhoͤrtes Er⸗ eigniß, das viele Verlegenheiten veranlaßt. Wir hoͤren von politischen Neuigkeiten seit acht Tagen keine Sylbe. — Rei⸗ sende, die uͤber Oedenburg von Wien ankamen, machen eine traurige Schilderung von den Verheerungen, die das Aus⸗
en der Donau in der Hauptstadt und in der Umgebung
Uhr
hier angekommen,
60
mit Ofe
aus Muͤnchen vom 14ten Maͤrz:
jenen Blaͤttern behauptet, der
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Le“ 9 111A“
gnrichtete. — Hier in Pesth hat die Donau auch bereits ei⸗
nen sehr hohen Stand erreicht, obwohl noch nicht in dem Maaße, wie in den obern Gegenden. Indessen sind alle moͤglichen Vorkehrungen zur Verhuͤtung der Ungluͤcksfaͤlle, die das Austreten der Donau veranlassen koͤnnte, getroffen worden. — Der Eisstoß steht noch fest, und die Verbindung
n ist unterbrochen. v1.A“*“
Livo
1o, 11. Maͤrz. Die Getreide⸗Ausfuhr aus dem hiesigen Hafen hat in den beiden ersten Monaten d. J. 123,062 Saͤcke (62,222 Saͤcke mehr, als in den korrespondi⸗ renden beiden Monaten des vorigen Jahres) betragen. Auch die Ausfuhr von Bohnen und anderen Huͤlsenfruͤchten ist bei weitem bedeutender gewesen; an Bohnen allein sind 30,422 Saͤcke mehr ausgefuͤhrt worden, als im Januar und Februar des vorigen Jahres. Die seit Kurzem hier eingelaufenen Schiffe haben unter andern Waaren 2950 Faͤsser rothen Wein und 9700 Saͤcke Getreide eingefuͤhrt; zwei Drittheile der letzteren kamen aus Odessa. — Die Franzoͤsische Brigg „la Floche“ von 16 Kanonen, welche am 5ten d. M. in den hiesigen Hafen einlief, ist vor drei Tagen nach Neapel unter Segel gegangen.
Turin, 10. Maͤrz. Nachrichten aus Genua vom 6ten d. M. zufolge wurde daselbst der Koͤnigl. Hof von Nizza, wo er den Wiater zugebracht hat, erwartet.
In Acqui) ist die praͤchtige Marienkirche durch eine Feuers⸗ brunst, welche durch ein auf dem Chore stehen gebliebenes Kohlenbecken entstanden war, fast gaͤnzlich zerstoͤrt worden.
Durch eine Koͤnigl. Verfuͤgung vom 1. Februar sind alle Zoll- und Plombirungs⸗Gebuͤhren, denen die Transito⸗Waa⸗ ren fruͤher in den Sardinischen Staaten unterworfen waren,
hoben worden.
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Ss Griechenl. Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schreiben d „Durch mehrere zum Theil auch Deutsche Zeitungen wird haͤufig die Sage ver⸗ breitet, als sey Rußland mit der Wahl des Prinzen Leopold von Koburg, als souverainen Fuͤrsten von Grlechenland, An⸗ fangs nicht einverstanden gewesen und habe nur widerstre⸗ bend die spaͤtere Einwilligung gegeben. Eben so wird in öraf Capodistrias und seine Parthei seyen entschiedene Gegner des Prinzen. Das Wahre an der Sache ist, daß Rußland aus eigenem Antriebe zuerst den Prinzen in Vorschlag brachte und seitdem diesen Vor⸗ schlag unausgesetzt und auf das kraͤftigste durch seine Ge⸗ sandtschaft in London unterstuͤtzen ließ. Graf Capodistrias aber, statt der Wahl des Prinzen entgegen zu seyn, hat seit dem Jahre 1824 unwandelbar die Idee verfolgt und in sei⸗ ner Korrespondenz ausgesprochen, daß Prinz Leopold derje⸗ nige unter den nachgebornen Europaͤischen Prinzen sey, wel⸗ cher, im Fall Griechenland eine erbliche Monarchie werden sollte, die meisten Bedingungen in sich vereinte, um den Kon⸗ venienzen und Erwartungen zu entsprechen. Diese Angaben koͤnnen wir verbuͤrgen, da wir sie aus durchaus glaubwuͤrdi⸗ ger Auelle erhalten haben. Viele falsche Ansichten werden dadurch beseitigt. Auch die Furcht zeigt sich ungegruͤndet, daß ein Deutscher Prinz aus Anhaͤnglichkeit an England der Unabhaͤngigkeit Griechenlands gefaͤhrlich werden koͤnnte; der persoͤnliche Charakter des Prinzen und seine hohe Gesinnung, die auch in Rußland vollstaͤndige Anerkennung finden, buͤrgen dafuͤr, daß ihm die Wuͤrd unabhaͤngigen Fuͤrsten hei⸗
Vereinigte St a. 8 Kongreß⸗Sitzungen. Am 28. Januar ging im Se⸗ nat eine Bill durch, welche neue Bestimmungen uͤber die Pensionen fuͤr invalide und alte aus dem Revolutions⸗Kriege sich herschreibende Krieger enthaͤlt. Im Hause der Repraͤ⸗ sfentanten wurden zwei Bills uͤber Verbesserungen in der
Marine und in der Armee und ein Bericht von dem betreffen⸗
den Ausschuß eingereicht, in welchem vorgeschlagen wird, dem Staate Ohio die in selbigem liegenden oͤffentlichen Laͤndereien zur freien Benutzung zu uͤberweisen. Am 2osten beschaͤftigte sich der Senat mit seinen inneren Angelegenheiten, und das Ses der Repraͤsentanten mit Graͤnzbestimmungen der
taaten Ohio und Illinois; mit einem gemachten Vorschlage, wonach keine General⸗Majors mehr bei der Armee stattfinden, sondern dieser Rang ganz wegfallen soll; ferner mit oͤffent⸗ lichen Laͤndereien; mit Verbesserung des Cathance⸗Kanals im Staate Maine; mit Untersuchung des Zustandes der zur Un⸗
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung No.
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terstuͤtzung kranker und invalider Seeleute bestimmten Fonds und mit einem daß der General⸗Postmeister dem Kongreß jaͤhrlich eine Liste derjenigen soll, die saumselig in Zahlung der ihnen fuͤr Rechnung des
Postmeister einsenden
Schatz⸗Departements eingegangenen Summen gewesen sind. Am i1sten, 2ten und 3ten Febr. siel in beiden Haͤusern nichts bemerkenswerthes vor. Am 4ten beschaͤftigte sich das Haus der Repraͤsentanten mit Geld⸗Angelegenheiten der Flotte, der Armee, der Zoͤlle und der Banken, und beschloß, von den
Scecretairen der Marine, des Krieges und des Schatzes ge⸗
naue Listen hieruͤber einzufordern. , Senat mehrere Bittschriften und verhandelte uͤber eine auf
Bevor man aber zu der Abstimmung siich ein Deputirter von Newyork, Herr Camberleng und gab
feanden sich
auswaͤrtigem Syrup destillirt wird,
Bill fuͤr nicht geeignet hielt. Fall bestehenden Observanz
Am 5ten empfing der
die Vermehrung der Gehalte verschiedener Bezirks⸗Richter sich beziehende Bill. Im Repraͤsentanten Hause brachte Herr M. Duffie, Mitglied des Ausschusses fuͤr Mittel und Wege,
eine Bill zur Ermaͤßigung der Zoͤlle auf gewisse Artikel und
zur Bewilligung eines Ruͤckzolles auf Spiritus, der von
ein. Nachdem diese Bill (deren fruͤhere Einbringung im Senat bereits gemeldet worden ist) zum erstenmale verlesen war, trat ein Deputirter von Pensylvanien, Herr Ramsay auf und widersetzte sich einer zweiten Lesung derselben, indem er waͤhrend der gegen⸗ waͤrtigen Kongreß⸗Sitzung jede Diskussion uͤber eine solche 8 Nach der fuͤr einen solchen des Hauses wurde deshalb die Frage aufgestellt: ob die Bill zuruͤckgewiesen werden solle? hieruͤber schritt, erhob
Herrn Ramsay zu vernehmen, daß sein Versuch, sich der in Rede stehenden Bill zu widersetzen, ganz vergeblich sey, da die in derselben gemachten Vorschlaͤge unter verschiedenen For⸗
men doch wieder zur Sprache gebracht werden koͤnnten, falls er seine Absicht jetzt erreiche.
Es waͤre uͤbrigens ein sehr hartes Verfahren gegen einen vom Hause ernannten Ausschuß,
einer von demselben eingebrachten Bill von solcher Wichtig⸗ keit und so großem Interesse
Hindernisse in den Weg zu legen; er hoffe daher, Herr Ramsay werde seinen Antrag zuruͤcknehmen und die Sache ihren gewoͤhnlichen Gang neh⸗ men lassen. Nachdem jedoch Letzterer erklaͤrt hatte, daß er in die Zuruͤcknahme seines Antrages nicht willigen koͤnne, trug Herr Strong, ein anderer Deputirter von Newyork, darauf an, die Bill auf die Tafel zu legen, um die Verhandlung uͤber diesen Gegenstand nicht in die Laͤnge zu ziehen und
nicht andere Geschaͤfte, die an der Tagesordnung waren, dar⸗
uͤber zu versaͤumen. Es sollte hierauf 2 Stimmensammlung geschritten werden, als Herr Thompson aus Georgia einen Aufruf des Hauses verlangte. Dieser ward bewilligt, und es 190 Mitglieder gegenwaͤrtig. Waͤhrend dessen war die zur Sitzung bestimmte Zeit verstrichen, und die wei⸗
tere Verhandlung uͤber diesen Gegenstand mußte deshalb auf
eeinen anderen Tag verlegt werden.
468,257.
New⸗York, 10. Febr. In den Bezirks⸗Frei⸗Schulen des Staats von New⸗York erhielten im Laufe des vorigen Jahres 480,041 Kinder freien Unterricht; an Kindern von 5 — 16 Jahren befanden sich in den verschiedenen Bezirken Die Zahl der letzteren hatte sich seit 1827 um 19,257 und die Zahl der in den Frei⸗Schulen unterrichteten Kinder um 11,836 vermehrt. Die Gesammt⸗Einnahme der Frei⸗Schulen betrug im vorigen Jahre 214,840 Doll. 14 Ces.; hiervon zahlte der Staat 100,000 Doll.; durch eine auf die verschiedenen Staͤdte gelegte Taxe gingen 102,934 Doll. 66 Cts. ein, und der Rest aus einem in gewissen Staͤdten zu diesem Zweck gebildeten Fonds. Der Kapital⸗Fonds der Frei⸗ Schulen belaͤuft sich gegenwaͤrtig auf zusammen 1,661,081 Doll. 24 Cts.
Auf dem Missisippi und dem Ohiostrome sind dermalen 323 Dampfboote, die eine Last von 56,000 Tonnen tragen koͤnnen, im Gange. Noch vor wenigen Jahren brauchte man 60 — 70 Tage, um die Strecke von Cineinnati nach Pitts⸗ burgh hin und her . jetzt macht man diese Reise in 9 Tagen; beide Orte sind 500 Englische Meilen von ein⸗ ander entfernt.
Hier eingegangene Briefe aus Mexiko sprechen von be⸗ absichtigten großen Veraͤnderungen in der Verwaltung, von Duldung aller Religionen, von einem neuen Zoll⸗Tarif, der alle gegenwaͤrtigen Verbote aufheben soll, und uͤberhaupt von großen Erleichterungen im Handel.
In New⸗Orleans hat am 13ten vorigen Monats eine große Feuersbrunst stattgefunden, bei der mehrere Haͤuser und 6000 Ballen rohe Baumwolle aufbrannten; Schaden auf mehr als 300,000 Dollars.
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ihn kaͤmpfen.
man schaͤtzt den Provinz nach der anderen das von einem ihrer Landsleute
Nachstehendes ist, Nord⸗Amerikanischen Blaͤttern zufolge,
der vollstaäͤndige Inhalt des (gestern erwaͤhnten) von Bolivar unterm 13. Sept. aus Guayaquil an den General Paez er⸗ lassenen Schreibens: „Ihre Briefe sind voll Freundschaft fuͤr mich, und Ihre Sprache ist zu gleicher Zeit die eines Staatsmannes und eines Buͤrgers. Das Anerbieten, das Sie mir machen, uͤber Ihr Haus und Ihr Vermoͤgen zu verfuͤgen, wenn das oͤffentliche Interesse meiner Dienste nicht mehr beduͤrfen sollte, hat mein Herz mit den angenehmsten Empfindungen erfuͤllt. Dieser Zeitpunkt ist nicht mehr sehr fern, und mir wird es jederzeit das groͤßte Vergnuͤgen ge⸗
waͤhren, Sie im Schooße des Privatlebens zu umarmen.
Ich bin aber nicht Ihrer Meinung, daß Sie Ihren Ober⸗ Befehl niederlegen muͤssen, wenn ich es mit dem meinigen thue, indem Sie alsdann noͤthiger seyn werden, als jemals. Ich habe die Bekanntmachung eines Umlaufschreibens anbe⸗ fohlen, das die Buͤrger und Koͤrperschaften einladet, ihre Ge⸗ sinnung foͤrmlich und feierlich auszudruͤcken. jetzt ein gesetzliches Mittel, auf den freien Ausdruck der oͤf⸗ fentlichen Stimme zu dringen. Der Augenblick ist da, wo Venezuela sich erklaͤren muß, ohne auf etwas anderes Ruͤck⸗ sicht zu nehmen, als auf das allgemeine Beste. Wenn ra⸗ dikale Maaßregeln angewendet werden, um das zu Tage zu foͤrdern, was Sie wirklich wuͤnschen, so werden die Re⸗ formen vollkommen und die Wuͤnsche des Volks erfuͤllt wer⸗ den. Der Handel wird seine Schäͤtze in Umlauf bringen, der Ackerbau sich uͤberall hin verbreiten, kurz Alles wird so werden, wie Sie es wuͤnschen. Ich enthalte mich jeder Andeu⸗ tung, weil ich, entschlossen den Oberbefehl zu behalten, mich keiner Verantwortlichkeit unterziehen will. Da der Kongreß ganz vortrefflich zusammengesetzt ist, so ist keine Gefahr dabei, wenn Sie Ihre Wuͤnsche zu erkennen geben; er wird seinen Beruf mit Ruhm und Weisheit zu erfuͤllen wissen. Nie⸗ mals noch waren die Verhaͤltnisse dringender, als in diesem Augenblick, indem es sich um nichts weniger handelt, als den Staat umzubilden oder gewissermaßen neu zu erschaffen. Unter diesen Umstaͤnden waͤre es gut, ein wachsames Auge auf die Revolutionnaire zu haben, weil sie hinter dem Schilde der oͤffentlichen Meinung sich Verbrechen erlauben koͤnnten, die wir nicht dulden duͤrfen. Der Kongreß ist in gemaͤßigter Sprache von dem, was recht ist, oder was Sie wuͤnschen, in Kenntniß zu setzen; man darf ihm jedoch nicht durch Thaͤt⸗ lichkeiten Zwang anthun, noch weniger aber ihn durch Dro⸗ hungen in Furcht zu setzen. Ich bin nicht ehrgeizig darauf, den Oberbefehl zu haben; wollte man ihn mir aber mit Ge⸗ walt entreißen, so wuͤrde ich bis zum letzten Athemzuge fuͤr Mit Freuden kehre ich ins Privatleben zuruͤck, jedoch ohne daß meine Ehre beeintraͤchtigt werde. Das sagen Sie aller Welt in meinem Namen. Absichtlich spreche ich so, weil es Personen giebt, die, in Folge des Umlaufschreibens, Revolutionen befuͤrchten. Was mich betrifft, so liebe ich Alles, was den Geist der Maͤßigung athmet, vorausgesetzt, daß man bei allen Schritten der bestehenden Ordnung treu bleibt. Jederzeit, mein lieber General, bin ich Ihr dankbarer Freund: ich sage dankbar, weil Ihr Schreiben, das ich hier beantworte, voll hoher Gesinnung und voll Edelmuths gegen mich ist. Der Gedanke, den Sie mir mittheilen, hat mich auf das leb⸗ hafteste geruͤhrt. Ach! warum koͤnnen wir nicht die Reize des Privatlebens und der innigen Freundschaft genießen, die un⸗ ter Kameraden stattfinden muß! Voͤn Herzen der Ihrige Bolivar.
Ueber Bolivars Lage nach der Trennung Venezuela's von Columbien aͤußert sich der (zu New⸗York erscheinende) Courrier des Etats Unis unter Anderem: „Nur auf Columbien beschraͤnkt, ist Bolivars einzige Stuͤtze die Armee. Die unter den Suͤd⸗Amerikanischen Truppen so gewoͤhnliche Neigung zum Aufstande spricht nicht sehr fuͤr die lange Dauer seiner Macht. Unserer Meinung nach beruht seine politische Wichtigkeit auf seinem militairischen Ruhme; so lange seine Waffenthaten die Menge blendeten, fand er, von der oͤffentlichen Meinung und von seinen Truppen unterstuͤtzt, keine wesentlichen Schwierigkeiten, seine Plaͤne durchzusehen, da die aufgeklaͤrteren Klassen, von der Menge hingerissen, sich
enoͤthigt sahen, in Alles einzuwilligen. ber mitten unter Revosnklonen und blutigen Kaͤmpfen war es unvermeidlich, daß liberale Gesinnungen und richtige Grundsaͤtze einer wah⸗ ren Freiheit unter den Bewohnern Suͤd⸗Amerika's tiefe Wurzel fassen mußten. Auch hat man gesehen, wie eine
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