1830 / 83 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

W“ 3 8- Am 6ten d. M. erhielten in der Laterankirche 65 Geist⸗

liche von Monsignor della Porta, Patriarchen von Konstan⸗ tinopel, die verschiedenen Grade der priesterlichen Weihen.

Die Paͤpstliche Regierung hat Anstalten getroffen, um die Vaͤder von Nocera, welche seit einigen Jahren in Ver⸗ fall gerathen waren, fuͤr den bevorstehenden Sommer durch Erweiterung der Gebaͤude, Einrichtung bequemerer Wohnun⸗ gen fuͤr die Badegaͤste, Ausbesserung der nach diesem Bade fuͤhrenden Straßen und dergleichen zu heben.

Die von Canova als Gypsabgusz hinterlassene Kreuzab⸗ nahme Christi ist von einem hiesigen Bildhauer, Cincinnato Baruzzi, in Marmor ausgefuͤhrt worden. Die Gruppe be⸗

steht aus drei Figuren; am Fuß des Kreuzes sitzt Maria auf einem Stein, das Haupt Christi, dessen Leichnam, vom Kreuze bereits abgenommen, am Boden ruht, auf dem Knie haltend; zur Linken kniet Marta Magdalena, den Arm des Erloͤsers leise beruͤhrend. eh s

Von dem Journal der hiesigen Arkadia, welches Auf⸗ Literatur und Kunst enthaͤlt und ist so eben die

saͤtze uͤber Wissenschaften, in monatlichen Heften herausgegeben wird, 129ste Nummer erschienen. Neapel, 28. Febr. Im Koͤnigreiche Neapel werden die Pferderennen immer gewoͤhnlicher; den 8ten d. waren zwei solche Rennen auf dem Marsfelde. Das erste hatte zwischen einem Sicilianischen Pferde qaus dem Gestuͤte des Fuͤrsten v. Butera und einem Arabischen Pferde statt, wobei das erste Sieger blieb. Bei dem zweiten Rennen zwischen zwei Englischen Pferden trug wieder dasjenige des Fuͤrsten v. Butera den Sieg davon. Das Fest wurde durch die An⸗ wesenheit Sr. K. Hah. des Herzogs von Kalabrien und der uͤbrigen Koͤniglichen Prinzen, so wie durch ein großes Zu⸗ stroͤnen vom Adel, von Fremden und Personen jedes Stan⸗

des verschoͤnert. ö“ . A rersenmt ssn

8 ntt eehteEb Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat⸗ schreiben: „Von der Servischen Graͤnze, 1. Maͤrz. Die Communicationen mit Konstantinopel sind jetzt sehr lebhaft; es scheinen daselbst Unterhandlungen von großer Wichtigkeit gepflogen zu werden, die wahrscheinlich die endliche Loͤsung der Griechischen Frage zum Gegenstande haben. Die Orgg⸗

nifation der regulairen Truppen wird von dem Großherrn fortwaͤhrend mit Thaͤtigkeit betrieben, auch heißt es, daß er nach dem Beispiele des Pascha's von Aegypten aus allen Proveinzen des Reichs Abgeordnete berufen wolle, um sich mit ihnen üͤber Administrations⸗Gegenstaͤnde zu berathen. Dieser Schritt duͤrfte in der gegenwaͤrtigen Lage fuͤr die

8 9 18 1 9 2 Pfeorte von um so groͤßerer Wichtigkeit seyn, als sie dadurch eine

genauere Kenntniß von den Beduͤrfnissen und Huͤlfsquellen des Landes erhalten und in den Stand kommen wuͤrde, diese Kenntniß gleich den Regierungen der civilisirten Euro⸗ paͤtschen Staaten zu ihrem und ihrer Unterthanen Vortheile zu beiutzen. Die zweite Ratenzahlung an der zu Adriano⸗ pel stipulirten Entschaͤdigungssumme fuͤr die Russischen Un⸗ terthanen soll an den Grafen Diebitsch in der zweiten Haͤlfte Februars abgefuͤhrt worden seyn; es leidet daher wenig Zweifel, daß die Russischen Truppen uͤber den Balkan zu⸗

ruͤckkehren und die von ihnen diesseits besetzten Plaͤtze den FKuͤrken zuruͤckgeben werden. Der Groß⸗Wesir war noch immer in Adrianopel, wohin der Sultan, einem Geruͤchte nach, im Monat Mai sich auch begeben wollte, um von dort aus die neue Organisation der Verwaltung der Provinzen

leiten.“ Staaten von Nord⸗Amerika.

MNew⸗York, 10. Febr. Bis zum 28. vorigen Monats waren im Kongreß 92 Bittschriften eingereicht worden, in

8chen darum angehalten wird, am Sonntage keine Posten zu befoͤrdern; von diesen waren aus New⸗Hampshire 4,

Rassachussetts 8, Connecticut 12, Vermont 6, New⸗Jersey 2, New⸗York 28, Pensilvanien 13, Nord⸗Carolina 4, Kentuͤcky

3, Tennessee 1 und Ohio 11; von den uͤbrigen Staaten waren

keine dergleichen Bittschriften eingelaufen. „Es scheint,“ sagt ein hiesiges Blaͤtt, „daß die Zahl kuͤhner und verwegener Verbrecher in den Vereinigten Staaten immer mehr zunimmt. Vor Kurzem erst fand in Brooklyn ein mit ungewoͤhnlicher Frechheit ausgeuͤbter Diebstahl mit Einbruch statt; in Mary⸗ land wurde ein Versuch gemacht, den Schließer des dortigen

oöffentlichen Gefaͤngnisses zu ermorden, und in der Naͤhe von

Baltimore ist auf oͤffentlicher Landstraße ein armer Reger auf . 89 grausamste Weise um's Leben gebracht worden. Jetzt fe v daß fast in der Stadt Baltimore selbst eine oͤf⸗ fentliche von Washington kommende Landkutsche angefallen

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ZII 8 üt worden ist, wobei der Kutscher eine Pistolenkugel üüben Schenkel erhielt und eine andere ihm den Hut durchloͤcherte. v n Philadelphia finden haͤufige Anfaͤlle auf den Straßen statt.

General Upham, fruͤher Ober⸗Steuer⸗Einnehmer in Portsmouth, (Staat New⸗Hampsshire) und vor einiger Zeit auf Befehl des Praͤsidenten verabschiedet, ist neulich durch die Mehrzahl der Deputirten der verschiedenen Provinzen des genannten Staates zum Gouverneur desselben erwaͤhlt worden.

Folgendes ist ein Auszug der Hauptbestimmungen der neuen Verfassung von Virginien. Das Haus der Deputir⸗ ten soll aus 134 jaͤhrlich zu waͤhlenden, und der Senat aus 34 alle 4 Jahre zu waͤhlenden Mitgliedern bestehen. Bis zum Jahre 1841 soll die Zahl der Deputirten sowohl als der Senatoren unveraͤndert dieselbe bleiben, und von diesem Zeitpunkt an die Zahl der ersteren nicht uͤber 150, und die der Senatoren nicht uͤber 36 ausgedehnt werden duͤrfen. Zum Mitgliede des Senates darf Niemans gewaͤhlt werden, der nicht 30, und zum Deputirten Niemand, der nicht 25. Jahr alt, und in keinem Falle, wenn er nicht zugleich Frei⸗ sasse ist. Personen, die Aemter besitzen, mit denen ein Ein⸗ kommen verbunden ist, und Geistliche sind gar nicht waͤhl⸗ bar. Das Wahlrecht sollen alle weißen Bewohner Virginiens vom 21sten Jahre an haben, die nach der alten Verfassung dazu befugt sind oder ein Freigut von 25 Dollars an Werth besitzen. Die ausuͤbende Gewalt soll aus einem Gouverneur und einem aus 3 Mitgliedern gebildeten Staatsrath bestehen; der aͤlteste Rath wird Vice⸗Gouverneur; alle genannten Per⸗ sonen werden durch vereinte Stimmen. beider Haͤuser er⸗ waͤhlt, so wie die Richter des Ober⸗Appellations⸗Gerichtes und aller Ober-Gerichte. Diese Richter koͤnnen von beiden Haͤusern vereint wieder abgesetzt werden, jedoch muͤssen ½ der vereinten Stimmen dafuͤr seyn.

In der hiesigen gesetzgebenden Versammlung ist ein Bill eingereicht worden, um den Maire unserer Stadt zu bevoll⸗ maͤchtigen, allen Personen von gutem Ruf auf ihr Verlangen Patente als Auctionatoren zu ertheilen, fuͤr welche sie, nach drei verschiedenen Klassen, mit denen gewisse Berechtigungen verbunden sind, 1000, 500 und 250 Dollars deponiren sollen

Nachrichten aus Nord⸗Carorina zufolge ging es dort in der letzten Zeit mit den Goldminen so schlecht, daß viele Be⸗ sitzer derselben sich genoͤthigt gesehen haben, deren Bearbeitung aufzugeben; aus dem Bezirk Chesterfield in Suͤd⸗Carolina meldet man dagegen die Entdeckung einer neuen Goldmine, die sehr reichhaltig seyn und sich sehr weit erstrecken soll.

Im Laufe des vorigen Jahres wurden 1981 Individuen in das hiesige Kriminal⸗Gefaͤngniß gesendet, naͤmlich; 5 we⸗ gen Brandstiftung, 3 wegen Mordes, 4 wegen Meineides, 19 wegen Diebstahls mit Einbruch, 5 wegen Straßenraubs, 6 wegen Falschmuͤnzerei, 12 wegen Verfaͤlschungen anderer Art, 3 wegen Bigamie, 136 wegen bedeutender und 441 wegen unbedeutender Diebstaͤhle;

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Berlin, 23. Maͤrz. Heute Vormittags 10 Uhr war der Wasserstand der Spree am Oberpegel 13 Fuß 5 Zoll und am Unterpegel 10 Fuß 6 Zoll, es ist also das Oberwasser um 1 Zoll gestiegen, das Unterwasser aber im gestrigen Stande verblieben. Das Wasser des Landwehrgrabens ist in der vergangenen Nacht um 5 Zoll gewachsen, die Linden⸗ straße steht von dem Hause Nr. 1 bis 5 ganz uUnter Wasser, und ist der Buͤrgersteig daselbst sn Fuß nicht mehr zu passiren.

So eben eingegangene glaubwuͤrdige Privat⸗Nachrich⸗ ten aus Marienwerder vom 20. d. M. melden: Der Eis⸗ gang gestern Vormittag hat hier seinen Anfang genommen und dauert mit kurzen Unterbrechungen fort, ohne auch nur die mindeste Gefahr zu drohen. Der Wasserstand ist sehr niedrig (12 Fuß, waͤhrend er im vorigen Jahre die Hoͤhe von 26. Fuß erreichte), auch sind die Eismassen schon ziemlich muͤrbe, so daß selbst an den Daͤmmen bis jetzt keine Beschaͤdigungen vorgekommen sind. Aus den obern Stromgegenden, d. h. von Thorn ab bis Marienwerder sind ebenfalls die guͤnstigsten Nachrichten vorhanden; uͤberall hat sich das Eis unter Um⸗ staͤnden, welche jede Gefahr beseitigen, in Bewegung gesetzt, und wahrscheinlich ist in Marienwerder bereits alles Eis aus jenen Theilen des Stromes weitergegangen. Heute er⸗ wartete man schon das Eis aus den hoͤhern Stromgegenden

*) Die Bevoͤlkerung der Stadt New⸗Vork wird guf 180,000 Individuen angenommen.

1347 endlich wegen Vergehen ver⸗

1 isgang im Weichsel⸗Strom hat begonnen.

begonnen, als bei vom z8ten 8 1757ten fing der voͤllige Eisgang an, selndem Wasserstande von 9 bis 12 Fuß ruhig fortdauert.

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ist das Wasser in der 20. betrug die Wasserhoͤhe um 6 Uhr 14 Fuß 9 Zoll;

in der Stunde noch im Durchschnitt 3⁄ bis 18 munication auf der Breslauer Chaussée zwischen Oppeln und Halbendorff wurde nur noch durch Schiffe unterhalten, und eben

rressante

Fuß 4 ¾

sers noch mindestens

Hoöoͤhe erreicht,

.

von Krakau, so wie aus dem Bug und Narew, lund morgen

hoffte man FeFnas 1—

das diesmal hoͤchst erfreuliche Schauspiel wahr⸗

beendigt zu sehen.

20sten d. berichtet: Der Die Besorgnisse uͤber die in Betracht des starken Eises und des vielen Schnees zu erwartenden Schadenstaͤnde sind wenigstens in hiesiger Gegend verschwunden. Nachtfroͤste und warme Tages⸗Wit⸗ terung haben diese guͤnstige Wendung hervorgebracht. Der Eisgang hat auch auf eine ungewoͤhnliche Weise hier fruͤherr Warschau und Krakau. In der Nacht d. M. war hier die erste Bewegung, und den der heute noch bei wech⸗

Aus Thorn wird unterm

Den 17ten war nur einmal große Gefahr durch eine starke Stopfung oberhalb der Stadt, die aber gluͤcklich von einan⸗ der ging. An den Daͤmmen der hiesigen Gegend ist gar kein Schaden geschehen, und bei dem ununterbrochenen Fortgange des Eises wird vielleicht auch die untere Strom⸗Gegend we⸗ nig Schaden leiden. Die hiesige 2200 Fuß lange Weichsel⸗ bruͤcke wurde abgetragen, hat aber nur wenig gelitten und kann in 8 Tagen hergestellt werden. In Krakau war das Eis den 16ten aufgebrochen, in Warschau stand es noch den s8ten. Wahrscheinlich ist es aber jetzt im ganzen Laufe des Stromes, nach den vorbeischwimmenden Eismassen zu urthei⸗

len, im Gange. Nachrichten aus Oppeln vom 21. d. M. zufolge Oder noch bedeutend gestiegen. Am Morgens um 1 Uhr 14 Fuß und Mittags 12 Uhr 15 Fuß 4 Zoll, Nachmittags 5 ½ Uhr 15 Fuß 94 Zoll und Abends 8 Uhr 15 Fuß 114 Zoll. Am 21. Morgens 4 Uhr war der Stand 16 Zoll und Abends 10 ½ Uhr 16 Fuß 9 Zoll. Lei⸗ das Wachsen des Wassers noch fort und betrug 4 Zoll. Die Com⸗

der dauerte

so war die Passage auf der Straße nach Kosel und Falkenberg fuͤr Wagen unmoöͤglich. Nach den Nachrichten von Kosel hat dort die Wasserhoͤhe am 20sten fruͤh um 8 ½ Uhr 20 Fuß 3 Zoll am Ober; und 19 Fuß 2 Zoll am Unter⸗Pegel be⸗ tragen, und nahm dort die Wasserhoͤhe in jeder Stunde

Zoll zu. Eben so unguͤnstig lauten die Nach⸗ und befuͤrchtete man deshalb, und weil es in der Nacht vom 20sten zum 2lsten bei heftigem Sturm stark geregnet hatte, daß in Oppeln das Wachsen des Was⸗ 12 Stunden fortdauern wuͤrde. Die Stradune und Hotzenplotz haben eine groͤßere als im Jahre 1813, dagegen war die Neiße nach eingegangenen Nachrichten schon wieder gefallen. Wahr⸗ scheinlich wird jedoch die nasse Witterung auch dort wieder nachtheilige Folgen aͤußern. Ein mit Kalksteinen belade⸗ nes Schiff ist vor der Oppelnschen Ober⸗Bruͤcke gescheitert, die Mannschaft aber ist gerettet worden, und ist sonst kein besonderer Ungluͤcksfall bis jetzt bekannt geworden. Jedoch

Malapane, die

fuͤrchtet man, wegen der sehr ausgebreiteten Ueberschwem⸗ mung, nachtheilige Folgen fuͤr

die Wintersaat. B In Koͤnigsberg beabsichtigt man dermalen die Er⸗

richtung von Leichenhaͤusern auf Aetien.

Wissenschaftliche Nachrichten.

Das Anzeigeblatt Nr. 2 zum Februarhefte der Jahr⸗ buͤcher fuͤr wissenschaftliche Kritik enthaͤlt folgendes vom Koͤ⸗ nigl. Baierschen Professor Neumann inte⸗

Verzeichniß Armenischer und Chinesischer andschrif⸗

ten und Drucke, welche Se. Excellenz der wirkliche Geheime

Rath Freiherr von Humboldt von seiner Reise nach Rußland mitgebracht und der Koͤnigl. Bibliothek hieselbst verehrt

8 N

1. Armenische Handschriften.

at: Codex a. 1) 22 Vaters Euagrius. Dies sind hoͤchst wahrscheinlich die Centurien oder das Werk z Ʒ‿α‿— 949% ,αà ͤdes Mönchs Euagrius Porticus. Durch Ver⸗ gleichung mit den vorhandenen erken dieses Moͤnchs koͤnnte man leicht ersehen, was sich etwa bloß im Armenischen erhal⸗ ten hat. Die Uebersetzung ist in einem klassischen Armenisch und wahrscheinlich aus dem sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. 2) Sehr schoͤne Gebete des Patriarchen Ana⸗ stachius. 3) Erklaͤrung und Verzeichniß der poetischen Woͤr⸗ ter in den ins Armenische uͤbersetzten homerischen Gedichten.

dert Centurien des Figen

Codex b. Ein Buch oder Buͤcher uͤber die Menschwerdung

Ehristi. Codex c. Am Anfan Das noch Uebrige enthaͤlt: 1) C den Menschen uünd die Dinge.

ge desselben fehlt ein Theil. hristliche Betrachtungen uͤber 2) Fragmente einer Logik,

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wobei Aristoteles, wahrscheinlich nach der Uebersetzung von David, stark benutzt zu seyn scheint. Daß dieses Werk nicht von Aristoteles ist, beweist der auf der zweiten Seite befind⸗ liche Name Petrus. 3) Ueber die Tugenden, von Aristoteles an den Koͤnig Alexander. 4) Erläͤuterungen zu den Buͤchern uͤber die Natur. Diese sind ziemlich ausfuͤhrliche Anmerkun⸗ gen uͤber Geist und Koͤrper, Materie und Raum u. s. w.

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Toder d. Rede, welche der Professor Kaneach Georg Chou⸗ der dem Freiherrn von Humboldt die Armeni«—“

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owean, schen Handschriften verehrte, am 7. Oktober vorigen Jahres

zu Astrachan gehalten hat. Codex e. Begruͤßungsrede der Schuͤler des Armenischen Gymnasiums zu Moskau an Se. Excellenz dem wirklichen Geh. Rath Freiherrn von Humbold 8 II. Armenische Buͤcher. 1) Grammatik der Armeni⸗ schen Litteral⸗Sprache, verfaßt von Michael Sallantean, Rek⸗

tor und Professor der Armenischen Sprache am Gymnasium zu Moskau erster Band. in verschiedenen Sylbenmaaßen der Schuͤler des Moskauischen Gymnasiums; gedruckt 1829. Die Vorrede ist von Niemand unterschrieben und aus dem Gymnasium datirt. Auf der ersten Seite stehen in Armenischer Sprache zwei Mottos aus Sallust und Horaz. Am Ende stehen kirchenhistorische Abhandlungen in Fragen und Antworten; sie beziehen sich vornehmlich auf den innerlichen und aͤußerlichen Unterschied der Armenischen Kirche von der Roͤmisch⸗Katholischen. 3) Geschichte des Telemach, des Sohns des Ulysses. 1

des Fenelonschen Werks. Der Uebersetzer heißt Merkon Sukaria. Die Handschrift hat der Dr. Thatteus Maroukean aus Konstantinopel durchgesehen und wurde auf Kosten des Fuͤrsten Achay Hohondsganz Kerakean, eines Einwohners der Stadt Surat in Indien, gedruckt und und unter dem Schutze des himmlischen Kloösters zum heiligen Kreuze zu Neu⸗Nachidschewan im Jahre 1794. Am Ende stehen einige Schreiben der Kaiserin Katharina au den Patriarchen der in Rußland wohnenden Armenier. 8

III. Chinesische Buͤcher. Reiche. Dies ist die beruͤhmte Geschichte der buͤrgerlichen Kriege, waͤhrend der Trennung China's in drei Reiche, d. *p in das des zweiten Han oder Han von Siho, des Wey und Wu, von 212. 277 nach Chr. Geb. Alle Chinesischen Lit⸗ teratoren loben einstimmig den vortrefflichen Styl des Werks; es nimmt in dieser Beziehung den Feß Rang ein unter den klassischen Produkten der Nation. Auch in der vorliegenden Ausgabe fuͤhrt das Werk neben seinem eigenen, noch der Columnen⸗Titel: Ti i tsai tse schu, d. h. erstes Werk der großen Geister oder Klassiker.

; 2

2) Musen des Ararats. Gedichte

2

m ) zsl Es ist dies eine nach dem Italienischen gemachte Armenische Uebersetzung

9

1) Geschichte der dtet

Getheilter Meinung sind aber

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die Chinesischen Litteratoren in Betreff der Glaubwuͤrdigkeit

der hier erzaͤhlten Thatsachen. Der gelehrte H 8 vorliegenden Ausgabe vom ersten Jahre Schun tschy (1644 uns. Z.) Kui schin sches, denn er sagt Vorrede Bl. 1. a.: „san kue tschy lo get.“% d. h. indem ich die Geschichte daß hier alles wahrhaftig und gar S. erzaͤhlt wird, nicht mit Fabeln vermischt, wie in andern Geschichten. .

Das Werk ist vollstaͤndig in 60 Buͤchern. Nur an zwei Nach der Vorrede, worin

Orten sind die Seiten beschaͤdigt.

Kui schin suy von der Ursache des nastie Hierauf ein Verzeichniß der Buͤcher (60) K mit einer kurzen Andeutung ihres Inhalts. Vor den 60

Buͤchern des eigentlichen Werks steht noch ein Buch zur Einleitung, das eine Anleitung lesen soll, einen kurzen Inhalt (summarium) des ganzen Werks, und manches Andere. Voran gehen die Portraite der Personen, die in der Geschichte eine

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auptrolle spielen.

Das Werk auf der Koͤnigl. Bibliothek zu Berlin, welches den Titel fuͤhrt: Tsuen mong hu pien san kue tchi tchuen d. h. alle Darstellungen der trefflichen Geschichte der drei Reiche, ist ein bloßer Auszug aus dem großen Werke und in dem hiesigen Exemplar unvollstaͤndig; es sind blos 15 Buͤcher. Dieses kostbare Werk ward dem Herrn von Humboldt verehrt von (der Name kehe Chinesisch und Mantschurisch innerhalb des Deckels): Tzingfu, dem Befehlshaber der Kaiserlichen Wache von elesen werden; im Mantschu ste 1 3 88 Tafel des Acker⸗ und Seidenbaues. Dieses Werk

enthaͤlt eine bildliche Darstellung aller Verrichtungen, die beim Acker⸗ und Seidenbau vonnoͤthen sind. So zeigt Ta⸗ fel 11 und 12 das Ausreißen des Unkrauts, 14 die Bewaͤsse⸗ rung, 15 das Schneiden der Frucht u. s. w. Es stehen im⸗ mer die Regeln dabei, welche bei jeder Verrichtung u beo⸗ bachten sind. Das Werk ward gedruckt im 35. Jahre der

muͤßte Tsingfu

erausgeber der

der drei Reiche las, fand ich,

Sturzes der großen Dy Han handelt, folgen litterarhistorische Bemerkungen. und Kapitel (120)

umboldt

Haini Mailahon“)

suy haͤlt dieses Werk fuͤr ein aͤcht histori⸗

enthaͤlt, wie man das Buch