1830 / 85 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 26 Mar 1830 18:00:01 GMT) scan diff

eerstuͤtzten,

glauben, daß der Antrag einen

Minister in Verlegenheiten zu bringen. Der Herzog von Buckingham fand es seltsam, daß, waͤhrend auf der einen Seite die gemaͤßigten Whigs freien Handel und Metall⸗Va⸗ luta begehrten und die Ultra⸗Tories auf der andern: „Kein freier Handel! Keine Metall⸗Valuta!“ riefen, doch Maͤnner von beiden Parteien zu dem unstatthaften Antrage auf Un⸗

ersuchung des Landes⸗Zustandes sich vereinigten. Marquis

on Salisbury und Graf von Radnor, von denen der Letztere als Radikal⸗Reformer sich erklaͤrte, unterstuͤtzten den Antrag. Die Grafen von Wicklow und Roßlyn sprachen sich dagegen aus; der Letztere ließ sich dabei wieder weitlaͤufig

über die Zweckmaͤßigkeit aus, die gegenwaͤrtige Landes⸗Valuta beizubehalten. Lord Holland

sagte, er sehe nicht ein, grum nicht eben so gut, wie fuͤr die Irlaͤndischen Armen, auch fuͤr die Englischen ein besonderer Ausschuß zur Unter⸗ suchung ernannt werden solle. Es sey Unrecht, den Mini⸗ stern alles, was Gutes geschehe, allein beizumessen; auch das Parlament haͤtte sein Theil daran. Man sollte, statt sich mit Adressen an den Herzog von Wellington und an die Re⸗ gierung zu wenden, zum Parlamente allein seine Zuflucht nehmen; die Regierung scheine jedoch die Maxime zu haben: „Omnia bene acta nostro Marte agentur.“ Lord Ellen⸗ borough entgegnete, daß vielen Dingen von der Regierung besser abgeholfen werden koͤnne, als vom Parlamente; ein Ausschuß, wie der z. B. fuͤr den Ostindischen Handel, sey zweckmaͤßig, wenn er sich mit einer bestimmten Sache zu beschaͤftigen habe, nicht aber, wenn ihm alle Angele⸗ legenheiten eines Landes, Thatsachen eben so, wie bloße Kon⸗ jekturen und Meinungen, unterlegt werden sollen. Dieser Er⸗ klaͤrung von dem, was die Aufgabe eines Parlaments⸗Aus⸗ schusses sey, widersprach jedoch der Marquis v. Lansdowne, der die Noth in einigen Theilen des Landes als sehr hart schilderte und dem Antrage zur Ernennung eines Ausschusses beitrat. Endlich nahm der Herzog v. Wellington das Wort: „Ich gebe“, sagte er, „dem edlen Marquis insofern ganz Recht, als wir, wenn solche Untersuchungen, wie die vor⸗ geschlagene, einzuleiten sind, immer am besten handeln, wenn wir sie einem besonderen Ausschusse uͤbergeben; allein bei ei⸗ nem Antrage dieser Art muß auch immer genau angegeben werden, welchen particulairen Gegenstand das Comité zu er⸗ waͤgen habe. Das ist aber in dem vorliegenden Falle nicht geschehen; die verschiedenen edlen Lords, die den Antrag un⸗ brachten vielmehr jeder ein anderes Mittel zum Zwecke in Vorschlag, und hat das Haus wohl Urfache, zu 1 ganz anderen Zweck eigent⸗ lich habe, als den, welchen er an der Stirn traͤgt. Der⸗ selbe bezweckt nichts mehr und nichts weniger und zwar 48 Stunden, nachdem erst die Minister eine große Reduction in der Besteuerung vorgeschlagen als eine grärxungs des Parlaments, daß es kein Vertrauen in die Absichten der Regierung hege, den oͤffent⸗ lichen Dienst so oͤkonomisch als moͤglich zu versehen und Al⸗ les, was in ihrer Macht steht, zu thun, um dem Lande eine Erleichterung zu gewaͤhren.“ Der Herzog suchte darauf die Argumente jedes Lords, der fuͤr den Antrag gesprochen

hatte, soviel als moͤglich zu widerlegen und wiederholte seine

fruͤher ertheilte Versicherung, daß die Noth im Lande nicht allgemein, sondern blos partiell sey. Es freue ihn, daß die Maaßregeln, welche die Minister genommen, um die Lasten des Volkes zu erleichtern, auch die Anerkennung einiger Op⸗ 8 positions⸗Mitglieder gefunden haben; die Minister haͤtten je⸗ doch dabei nichts weiter als ihre Schuldigkeit gethan und

wuͤrden sich eben so der Steuer⸗Herabsetzung opponirt ha⸗ ben, wenn das Beste des Landes es erheischt haͤtte. Auch er

8 gab schließlich zu erkennen, daß, wenn der Antrag sich nur

woar.

auf Untersuchung der Armen⸗Gesetze bezogen haͤtte, er seine Einwilligung nicht versagt haben mwuͤrde; unter den obwal⸗ tenden Umstaͤnden aber muͤsse er es einen uͤbereilten Vor⸗ schlag nennen. Bei der Abstimmung ergaben sich gegen den Antrag: Anwesende Mitglieder 69, durch Vollmacht ver⸗ tretene 72, zusammen 141 Stimmen. Fuͤr den Antrag wa⸗ ren: Anwesende Mitglieder 39, und durch Vollmacht ver⸗ tretene 22, zusammen 61 Stimmen, so daß derselbe durch

aine Majoritaͤt von 80 Stimmen verworfen wurde.

3 Auch im Unterhause wurde in den Sitzungen vom 16. und 18. Marz die hier von Herrn Davenport zum Gegenstande eines Antrages gemachte Landes⸗Noth wieder zur Sprache gebracht. Es knuͤpften sich daran sehr ausge⸗ dehnte Debatten, worin jedoch zum groͤßten Theile nur das wiederholt wurde, was fruͤher bereits uͤber denselben Gegen⸗ stand, sowohl im Ober⸗ als im Unterhause, gesagt worden Herrn Das Ministerium, welches sich am ersten Tage durch auss e und am zweiten durch Herrn Courtenay prach, widersetzte sich auch hier dem Antrage, der ur⸗

Schreibmaterialien 6560 Pfd.

Mexik.

spruͤnglich auf einen Ausschuß des ganzen Hauses, dem alle Bittschriften zu uͤberweisen seyen, gerichtet war. Nachdem beide Male die Debatte bis 1 Uhr Nachts gedauert und na-

mentlich am zweiten Abende Herr Huskisson einen mehr⸗

stuͤndigen Vortrag gehalten, war es doch noch immer zu kei⸗ nem Schlusse daruͤber gekemmen, und man vertagte die fer⸗ nere Diskussion auf den 19. Maͤrz. Auch an diesem Tage

8

hatten sich bei Abgang der letzten Nachrichten bereits mehrere

Redner daruͤber vernehmen lassen, ohne daß ein Resultat be:-:

kannt geworden war. Vorher uͤberreichte Herr OConnell die Bittschrift vieler Einwohner von Waterford, die gegen die unregelmaͤßige Erwaͤhlung des Lord G. Beresford zum Parla⸗

2—

ments⸗Mitgliede Einspruch thaten. Herr K. Douglas zeigte 8

an, daß er am 4. Mai einen Antrag in Bezug auf die Westindischen Pflanzungen machen werde. Auf die Bemerkung einiger Mit⸗

glieder, daß eine Herabsetzung des Zucker⸗Zolles wohlthaͤtig

fuͤr die Westindischen Kolonieen seyn wuͤrde, und auf eine dieserhalb an ihn gerichtete Frage antwortete der Kanzler der Schatzkammer, daß der Zustand der Revenuͤe es nicht gestatte, auch in diesem Zweige die Besteuerung herabzusetzen, inzwi⸗ schen zweifle er nicht, daß die vermehrte Consumtion, welche

durch die geschehenen Steuer⸗Erlasse herbeigefuͤhrt werden

duͤrfte, auch auf die Westindischen Erzeugnisse wohlthaͤtig ein⸗

wirken werde. 1 8 Im Oberhause wurde am 19. Maͤrz die Koͤnigl. Genehmigung zu mehreren Bills ertheilt, worauf der Graf

v. Stanhope anzeigte, daß er am Donnerstage auf ver⸗

werde und zu diesem Behufe die Lords zum Erscheinen auffordere. Auf den Antrag des Lord⸗Kanzlers wurden die Bills zur Verbesserung der Rechtspslege, namentlich auch beim Kanzle.⸗Gerichtshofe, zum zweiten Male verlesen; das en. vertagte sich darauf bis Montag. 8

19. Maͤrz. Die Hof⸗Zeitung meldet die Erwaͤhlung des Obersten Bramston zum Parlaments⸗Mit⸗ gliede fuͤr die Grafschaft Esser an die Stelle des verstorbe⸗ nen Admirals Sir E. Harvey.

Das Comité des Unterhauses, welches zur Untersuchung des Zustandes der aͤrmern Klassen in Irland und der Mit⸗ tel zur Verbesserung ihrer Lage eingesetzt worden, beginnt naͤchstens seine Arbeiten, und man verspricht sich viel Gutes von demselben. Namentlich scheint der Plan wegen Ueber⸗ siedelung von Landleuten nach Ober⸗Canada, wo große Land⸗ striche der Regierung zu Gebote stehen, dessen Aufmerksam⸗ keit angezogen zu haben. Die Kosten fuͤr jeden Kopf wuͤr⸗ den nur drei Pfd. betragen; ihre Ansiedelung daselbst jedoch weit mehr. Auch ist die Rede davon, oͤffentliche Arbeiten in Irland zu veranstalten. Die Schatzkammer wuͤrde alsdann, da es in ihrer Macht steht, Kapitalien zu niedrigen Zinsen gegen Schatzkammer⸗Scheine zu erheben, den Bezirks⸗Behoͤr⸗ den gegen Sicherheit Vorschuͤsse machen.

Zu den Bewilligungen diesjaͤhriger Staatsausgaben ge⸗ hoͤren unter Anderm 77,000 Pfund fuͤr Druckunkosten fuͤr das Ober⸗ und Unterhaus; Druck⸗ und Buchbinderkosten fuͤr die verschiedenen Staats⸗Departements 90,290 Pfund.

Geheimer auswaͤrtiger und innerer Dienst 45,000 Pfd. Im Hof⸗Journale liest man: „Es ist nicht die Ab⸗ sicht der Britischen Regierung, eine neue Anleihe fuͤr Grie⸗ chenland zu garantiren; sie wird aber in Gemeinschaft mit Rußland und Frankreich die Sicherheit der Huͤlfsquellen waͤhrend einer gewissen Anzahl Jahre verbuͤrgen. Prinz Leopold ist bereit, den groͤßten Theil seines Einkommens zur Staats⸗Ausgabe herzugeben, und man will einen Theil sei⸗ nes Anerbietens annehmen. Der Aufenthalt des neuen Sou⸗ verains in Griechenland wird gaͤnzlich davon abhaͤngen, vwie man seine Autoritaͤt dort aufnimmt, so wie auch von dem Zustande seiner Gesundheit, und ob zu deren Wiederherstel⸗ lung das Griechische Klima geeignet seyn duͤrfte oder nicht. Daß der Prinz, indem er die Souverainitaͤt Griechenlands annimmt, sich nicht von dem großen Einflusse auszuschließen gedenkt, der ihm dereinst durch seine Familien⸗Verbindung hier wahrscheinlich zufallen muß, beweist der Umstand, daß er noch keine Befehle zum Verkauf seiner großen in der Naͤhe von Claremont belegenen Laͤndereien gegeben hat.“ Die aus Paris erhaltenen Nachrichten bis zum 17ten, d. M. haben an der Boͤrse hier großen Eindruck gemacht; unsere Geschaͤftsmaͤnner scheinen sich ruhig verhalten zu wol⸗ len, um erst abzuwarten, welchen Gang die Boͤrse in Paris⸗ nehmen wird. Griechische Obligationen haben heute beden⸗ tende Veraͤnderungen erlitten; es wurde Mehreres à 37 verkauft, am Ende der Boͤrse blieb jedoch 38 Geld; Obligationen sind à 30 begehrt geblieben. 8 EEEEe

8 9

schiedene Papiere in Bezug auf den feeien Handel eeen

6proc.

88 gen Faͤhigkeiten durch

Jahren mir schwere Muͤhe gegeben,

war die Merxikanische Marine gaͤnzlich abgetakelt. ische General⸗Konsul bei den Staaten von Guatimala, Oberst Dashwood, war zu Belige angekommen, um seine Reise zu

8 gemoͤßigt und liberal gelbbt.

8*

8 .

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Beilage zur Allgemei

ne

Die kuͤrzlich erschienene und, wie es heißt, von der Wittwe Cannings verfaßte Schrift uͤber dessen Politik in Bezug auf Portugal enthaͤlt viele Auszuͤge aus der Privat⸗ Korrespondenz und den offiziellen Depeschen des verstorbenen Ministers und ist zunaͤchst gegen die von Sir F. Lamb ver⸗ faßten „Bemerkungen uͤber die dem Parlamente vorgelegten Papiere“ gerichtet. Es ergiebt sich aus derselben, daß Herr Canning Sir Charles Stuart'’s Theilnahme an den politischen Verhaͤltnissen jenes Landes ungern gesehen hatte, obwohl er sie nicht mißbilligen konnte; daß Sir Charles Stuart aus diesem Grunde zuruͤckberufen worden, daß aber Hr. Canning selbst dem gegenwaͤrtigen Lord Heytesbury die Instruction ertheilt, die Annahme der Constitution in Portugal anzura⸗ then. Der Ton in dieser Schrift ist außerordentlich bitter, und den Gegnern Cannings wird alle Faͤhigkeit und sogar Redlichkeit abgesprochen. Merkwuͤrdig ist folgende Stelle uͤber Cannings letzte Worte: „So lange Hrn. Canning's er⸗ löͤschende Energie, wie so viele Jahre hindurch, noch aͤngst⸗

lich besorgt war fuͤr das Wohl des Vaterlandes, und nur

wenige Stunden, ehe die vollkommene Klarheit seiner geisti⸗ die Heftigkeit seiner koͤrperlichen Lei⸗ den verdunkelt wurde, aͤußerte er folgende, seine letzten, Worte „„Ich habe in den letzten das Land so hoch zu Zwei Jahre Regierung des Her⸗

uͤber politische Angelegenheiten:

stellen, wie es jetzt steht.

9 zogs v. Wellington werden Alles vernichten, was ich geschaf⸗

fen."v „Die zwei Jahre,“ sagt die Verfasserin, „sind hin: hat der Ausgang die Prophezeiung Luͤgen gestraft?“ —ꝙEFiner der Direktoren der Ostindischen Angelegenheiten, Sir Robert Farauhar, ist gestorben. Unter den Kandidaten zu dieser wichtigen Stelle meldet sich Hr. Hobhouse. Nachrichten aus Vera⸗Cruz vom 15. Jan. zufolge, Der Bri⸗

Lande fortzusetzen. In Guatimala herrschte die vollkommenste in

Anarchte; dagegen wird die neue Merikanische Regierung als

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““ I ie der lande. en der

dem Haag, 20. Maͤrz. In den Sitzung zweiten Kammer der Generalstaaten vom 17ten, 18ten und 19ten d. M. wurden die Berathungen uͤber die neue Krimi⸗ nal⸗Gerichtsordnung fortgesetzt, und die Titel II. und III. der⸗ selben mit einer Majorität von 8 Stimmen verworfen, die Titel IV. V. VI. VIHI. VIII. und IX. dagegen fast einstimmig

angenommen.

Mittelst Koͤnigl. Beschlusses vom 12ten d. M. ist der Ober⸗Kammerherr, Graf von Merey Argenteau, zum Praͤ⸗ sidenten der Kommission ernannt, welche die. Erzeugnisse des Volksfleißes auf der bevorstehenden großen Kunst⸗ und Ge⸗ werbe⸗Ausstellung zu Bruͤssel beurtheilen soll.

Der Professor der eenee an der Universitaͤt in Utrecht, van Enschut, ist von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige zum Rektor magnisicns fuͤr das naͤchste akademische Jahr ernannt worden. 1

Bruͤssel, 20. Maͤrz. Der diesseitige General⸗Konsul in Algier, Ritter von Fraissinet, ist auf seiner Reise nach dem Haag hier eingetroffen. s 2

Der vor Kurzem hier angekommene Franzoͤsische Impro⸗ visator Pradel gab vorgestern seine erste Vorstelung; er be⸗ handelte das Thema: „die Ermordung des Herzogs vost Guise“, in Form einer Tragoͤdie. .

Amsterdam, 20. Maͤrz. Seit einigen Tagen zeigte sich wieder viele Frage nach Hollaͤndischen Kansbillets

und ausgestellten Schuldscheinen, wodurch erstere bis auf 31 ½¼

à ½ Fl. pr. Stuͤck und letztere bis 1 ½4 pCt. gingen; auch wirkliche Schuld war mehr begehrt; dagegen wichen alte Spanische Obligationen bei Hope von 71 auf 70 ¾ pCt. und perpetuelle von 73 auf 72 pCt. zuruͤck. Die wegen der hef⸗ tigen Debatten in der Deputirten⸗Kammer zu Paris herun⸗ tergegangenen Fonds⸗Course hatten an gestriger Boͤrse An⸗ fangs einen laͤhmenden Einfluß auf den Handel in Staats⸗ papieren; man erhielt indeß am Schluß bessere Course von Hamburg, wodurch sich die Kauflust einigermaßen wiederher⸗ stellte. Brasilianische standen 72 ½ pCt., Mexikanische 28, Columbische 20 vCt., Peruanische 16 pCt., Griechische blie⸗ ben 40 ⅞, hiesige Spanische perpetuelle Rente 70 ⅞, Geld auf Prolongation stand 4 à pCt., auf Leihung 3 pCt., Dis⸗ conto 2 à 1 ¾ pCt. Ungeachtet die gestern angekommenen Englischen Briefe bessere Preise fuͤr fast alle Getreidesorten

2g MPreo hu mse. Waäarschau, 21. Maͤrz.

nachstehenden dritten Bericht uͤber das Be

SMSeeer8,

brachten, blieb es am hiesigen Markte doch sehr still und konnte nur alter Weizen, weil er selten vorkam, die vorigen Preise 3 erreichen, neuer dagegen nur niedriger angebracht werden. Getrockneter Roggen ist bei ansehnlichen Parkieen billiger ab; gelassen worden, weshalb fuͤr andere Sorten die juͤngsten Preise nicht zu bedingen waren. Schoͤne Gerste erhielt sich vollkommen im Preise, geringere ging aber traͤge ab. Hafer und Buchweizen ohne erheblichen Umsatz. Man zahlte fuͤr 127. 128.129pfuͤnd. schoͤnen bunten Polnischen Weizen 338. 340.360 Fl., fuͤr 125pfg̃nd. bunten 300 Fl., 122. 125pfund. rothen Koͤnigsberger 258. 265, auch 270 Fl., 124pfuͤnd. be⸗ sonders schoͤnen rothen Schlesischen 290 Fl., 123pfünd. Pom⸗ merschen 260 Fl., fuͤr 117pfuͤnd. Archangelschen Roggen wurde bei Partieen 140 Fl. bezahlt; fuͤr einzelne Lasten 118.119pfünd. Preußische 156.160 Fl., 114pfuͤnd. dito 142 Fl., 107pfuͤnd. alte Wintergerste 158 Fl. Mit rohem Zucker und Kaffer bleibt es hier anhaltend in flauem Zustande; von ersterem Artikel laͤßt sich, da die Verbraucher ohne Vorrath sind, bald einige Lebhaftigkeit erwarten; in Hinsicht auf Kaffee wird dagegen, wegen bedeutender neuer Zufuhren, die Kauflust je

laͤnger je geringer. Ma. 8 f 85 1 1121414““

Auf die Vorstellung des Se⸗ nats der freien Stadt Krakau haben des Kaisers Majestät zu genehmigen geruhet, daß in Ihren Staaten Sammlun⸗ gen fuͤr die Wiederherstellung des verfallenen Krakauer Schlos⸗ ses unternommen werden. Se. Maj. haben Hoͤchstselbst dem Senate die Summe von 10,000 Fl. zu uͤbersenden geruhet.

Den 19ten d. M. Nachmittags 4 Uhr hat sich das Eis auf der Weichsel bei unserer Stadt in Bewegung gesetzt. Seitdem war das Wasser um 1 Elle gestiegen, und ist das⸗ selbe noch immer im Züͤnehmen. In Krakau war die Weich⸗ sel bereits am 16ten d. M. aufgegangen. Aus Zawschost er⸗ fahren wir, daß daselbst das Austreten der Weichsel bereits Verheerungen angerichtet hatte.

Die Mittelpreise des Roggens sind jetzt hier 9 Fl. des Weizens 20 Fl., der Gerste 8 Fl. und des Hafers 6 Fl.

Der Cours unserer Pfandbriefe ist 99 71, und werden

die Partial⸗Obligationen von 300 Fl. mit 388 Fl. bezahlt.

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1 Drein trß hitm muheh e Darmst adt, 20. Maͤrz. Die heutige Zeitung giebt ach irden Seiner Koͤ⸗ niglichen Hoheit des Großherzogs: Se. Koͤnigl. Hoheit haben auf vollkommenen Nachlaß des fieberhaften Zustandes eine ziemlich gute Nacht gehabt und sind diesen Morgen heiteres Geistes erwacht. Die katarrhalischen Zufaälle bieten keine au⸗ ßerordentliche Erscheinung dar, und es ist zu hoffen, daß auch heute der Fieberparoxysmus ausbleiben werdre. Darmstadt, den 19. März 1830. 111

Dr. Frhr. v. Wedekind. Dr. v. Hesser Oreete r dt heh

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Wien, 19. Maͤrz. Nachrichten aus Ofen zufolge war daselbst am 12ten d. M. Vormittags abermals Thauwetter eingetreten, und die Wasserhoͤhe der Donau nahm um so mehr zu; denndch haftete noch die Essderke, obwohl nahe bis zum Uferrande gehoben, und die Passage daruͤber, wiewohl Nachmittags etwas schwierig, dauerte fort. Die Ereiguisse in den obern Donaugegenden zogen auch in den dortigen Gegenden auf beiden Ufern Ueberschwemmungen naͤchsich. Zu Ofen mußte man sich an den tiefern Stellen der naͤchst dem Strome lie⸗ genden Straße schon vor einigen Tagen der Kähne bedienen. Jenseits der Stadt Pesth waren die Niederungen uncer Wasser. In beiden Städten aber, und besonders in Pesth, traf man ungewoͤhnlich kraͤftige Anstalten, um dem Eitdrin⸗ gen einer zu befuͤrchtenden Wasserergießung zu wehren.

Sopanien. 11I

Der Courrier frangais enthaͤlt folgendes Ptivat. schreiben aus Madrid, vom 8. März; In dem Personak der diesseitigen Gesandtschaften an den fremden Hoͤfen sind

einige Veraͤnderungen eingetreten. Unser Gesandter am.

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Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe, Herr Iuan Vidal, ist zum Ge⸗

schaͤftstraͤger in. Konstantinopel ernannt worden; an seine Stelle in Dresden tritt der Marguis von Casa⸗Irujo, Büu-⸗ reau⸗Chef im Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten; Calderon de la Barca, Buͤreau ⸗Chef in demfelben Kinisterium, ist zum Geschaͤftstraͤger in Kereeheg und Herr Mariano Cavia zu demfelben Posten in Stockholm

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