111““]
r 114“ 8* 11“] 5 8 doowoski; Hoffraͤulein A. Rosset, Kammerjunker A. Demidow; Hoffraͤulein E. Bibikow, Staatsrath Paschkow). — Nach⸗ dem das Kaiserliche Gefolge paarweise durch alle Zimmer ge⸗ zogen war, vühes⸗ es in derselben Ordnung in den Saal za⸗ rüͤck; die Kaiserin tanzte die Polonaise mit dem Prinzen ⸗ brecht, die uͤbrigen Damen mit ihren Begleitern. — Das Kostuͤm der Amazili strahlte von einem Schatze auserlese⸗ ner Smaragde, Saphire, Rubine und Brillanten von seltener Groͤße, und vereinte Pracht und Geschmack mit einander in gleichem Grade. Auf dem Haupte hatte die Kaiserin ein goldenes Diadem, mit kostbaren vielfarbigen Edelsteinen be⸗ setzt, das Leibgewand war eine Art Panzer, der, ohne den masestaͤtischen Wuchs nur im mindesten zu verhehlen, der ganzen Tracht ein anmuthiges Heldenansehen verlieh. Die uͤbrigen Mexikanerinnen in den drei angefuͤhrten Quadrillen waren, mit Ausnahme des Schmuckes und einiger Unterschei⸗ dungszeichen, auf eine aͤhnliche Weise gekleidet; die Sonnen⸗ Jungfrauen in weiße nesseltuchene Gewaͤnder mit golde⸗ nen Fransen, eine goldene Sonne an goldenen Ketten auf der Brust und Sonnenstrahlen auf dem Haupte. Jede Mexikanerin wurde von einem Spanier begleitet; es schien, als haͤtten sich alle Kostbarkeiten der alten und neuen Welt zusammengefunden, um die Bewunderung der Bewohner der ersten Hauptstadt des Nordens auf sich zu ziehen. Mehr aber als alle Pracht in den weiten Salen entzuͤckte die Gesellschaft die heitere Herablassung des Kaiserlichen Paares und des Großfuͤrsten Michael Pawlo⸗ witsch. So wandeln die Fuͤrsten da, wo Sie der Liebe Ihrer Unterthanen gewiß sind. — Der Tanz wurde keinen Augen⸗ blick unterbrochen. Dem verehrten Wirth wurden seine Be⸗ strebungen durch die allgemeine Freude reichlich verguͤtet. Die Kaiserliche Familie geruhete die Gesellschaft bis halb vier Uhr mit Ihrer Anwesenheit zu begluͤcken. Die uͤbrigen Gaͤste blieben bis 5 Uhr. — Fast alle Damen speisten in eben dem Saale, wo fuͤr die Kaiserliche Familie und das vor⸗ nehmste Hofpersonale gedeckt war. Auch saͤmmtliche Kava⸗ liere saßen an Tischen. —
“
An Lebensbeduͤrfnissen wurden im Laufe des vorigen Jah⸗ Ires durch die hiesigen Stadtbarrieren unter Anderem einge⸗ fuͤhrt: gegen 5 ½ Millionen Pud Roggen und Weizenmmehl; 700,000 Pud Roggen und Weizen; 400,000 Pud Gerste und Malz; 650,000 Pud Hafer; 5 Millionen Pud verschiedener Gattungen Gruͤtze; 8000 Fuhren, 13,000 Fäͤsser und 28,600 Faͤßchen gefrorener, getrockneter und gesalzener Fische; 81,000 Pud Kaviar; 120,000 Eimer und 6500 Fͤsser Branntwein und Spiritus; 27,346 Pud frisches und gesalzenes Rind⸗ fleisch; 104,000 lebende Ochsen; 51,600 lebende Kaͤlber; 17,000 milchende Kuͤhe; 126,000 Pud Butter; 402,000 Paar Huͤhner und Kuͤcheln; 36,000 Paar Gaͤnse und Enten; 15,100,000 Stuͤck Eier; 85,000 Fuder und 9 ½ Millionen Pud 2 117,000 Klafter Brennholz; 388,000 Pud Oel; 21,369 Fuder und 34,107 Faͤsser Gurken; 1,285,000 Kruͤge Milch; 82 getrocknete Pilze; 12,500 Pud und 725 Fuh⸗ ren Honig. Mittelst Kaiserl. Ukases vom 18. Januar d. J. sind der Stadt Smolensk mehrere Gnadenbezeugungen bewilligt wor⸗ den; zugleich haben Se. Majestaͤt den Finanz⸗Minister auf⸗ gefordert, Hoͤchstdenenselben einen Plan vorzulegen, um die genannte Stadt, zur Vervollkommnung ihrer Fabriken, durch Geldvorschuͤsse zu unterstuͤtzen. Demgemaͤß ist nunmehr unterm ten d. M. ein Allerhoͤchst bestaͤtigtes Reglement des Senats erschienen, nach welchem den verschiedenen Fabrikanten in Smolensk verhaͤltnißmaͤßige Vorschuͤsse aus der Staatskasse bewilligt werden sollen, wobei Folgendes festgesetzt ist. Bei Gesuchen um Darlehn bis zur Hoͤhe von 10,000 Rubeln hat der Manufaktur⸗Ausschuß die Zulaͤssigkeit zu pruͤfen, worauf die Genehmigung von Seiten des Finanz⸗Ministers erfolgt. Darlehen von 2000 Rubeln und darunter geschehen, ohne daß es einer Hypothek bedarf, auch ohne Zinsleistung; sie sind binnen 10 Jahren zuruͤckzuzahlen. Ein Darlehn von mehr als 2000 bis 10,000 Rubeln wird nur gegen Hypothek, Finsenzahlung und unter der Bedingung allmaͤliger Ruͤckzah⸗ ung in bestimmten Terminen gewaͤhrt. Was jedoch die Zins⸗ zahlung anlangt, so behaͤlt die Regierung sich vor, unter ge⸗ wissen Umstaͤnden, in den ersten 2 oder 3 Jahren die Zinsen zu erlassen. Darlehen uͤber 10,000 Rubel sind einer speciel⸗ len Untersuchung des Finanz⸗Ministeriums unterworfen und nur nach den fuͤr die Banken und oͤffentlichen Pachten beste⸗ stehenden Verordnungen zu bewilligen. Der Termin fuͤr diese Darlehen beginnt in diesem Jahre und endigt mit dem
7
Jahre 1835.
8 2
Odessa, 10. Mäͤrz. Die bisher im provisorischen Pest⸗
z0,
Quarantaine ausgehalten haben, entla wo reth selbst wird in Kurzem ganz aufgehoben. Unser General⸗Gouverneur ist von seiner zur Untersu⸗ chung der am Dniester belegenen Quarantaine⸗Anstalten un⸗ ternommenen Reise wieder hierher zuruͤck gekehrt.
aus; die Zahl der angekommenen Kuͤstenfahrer belief sich au 356 und der abgesegelten auf 160. 88 ab Von hier nach Georgien wurden im verflossenen Jahre
den hauptsaͤchlich in Tuch und anderen Wollen⸗Waaren, in Seiden, und Baumwollen⸗Zeugen, Zucker und geistigen Getraͤnken.
artikel rohe Seide fuͤr beinahe 760,000 Rubel, und unter der Ausfuhr schwartze und weiße Naphta uͤber 454,000 Rubel; an Hollaͤndischen Dukaten wurden nach Persien fuͤr den Be⸗ trag von beinahe 180,000 Rubeln ausgefuͤhrt.
Dezember⸗Monat den Zoll von Imeretien passirten, belief sich auf 100,364 Nubel Eilbertr. —
veras Fran kreich. .
Abend⸗Gesellschaft bei der Gegenwart.
„Die liberalen Blaͤtter,“ aͤußert die Gazette de France, „erschoͤpfen sich in eiteln Eroͤrterungen, um die Fol⸗
klaͤrung einzulassen; den Royalisten glauben wir aber versichern
den, und daß ihre . beweisen wird.“
ben dieses Blatt enthaͤlt auch noch Folgendes: „Das Meémorial de Toulouse hatte vor einigen Tagen an⸗ gezeigt, daß der Graf von Billèle diese Stadt verlassen habe, um sich nach Paris zu begeben. Nichts Natuͤrlicheres, als diese Reise in einem Augenblicke, wo die Sitzungen der erb⸗ lichen Kammer den edeln Pair zur Theilnahme an denselben beriefen. Eine andere Pariser Zeitung hatte jener Reise ei⸗ nen Privatzweck untergelegt, der eben so gegruͤndet ist. Un geachtet dieser Motive, wollen indessen 82 Blaͤtter dem Pu⸗ blikum einreden, daß die Ankunft des Herrn von Villsle mit der jetzigen Lage der oͤffentlichen Angelegenheiten im Zusam⸗ menhange stehe. Eines jener Blaͤtter behauptet sogar, dieser Staatsmwann komme, um durch versteckte Kunstgriffe die Grund⸗
lich genug jene Einfluͤsterungen zuruͤckweisen, die Charakter des Herrn von Villèle und das Betragen, das er seit seinem Ausscheiden aus dem Conseil beobachtet hat, auf eine so glaͤnzende Weise widerlegen. Herr von Villeèle
ger einen Vorwand zu leihen. Er blieb waͤhrend der ersten Session in Paris, um sich von einer schweren Beschuldigung zu reinigen, welche die Revolution gegen ihn erhoben hatte
ls aber diese Beschuldigung nach dem Berichte des Herrn Girod sich auf eine so laͤcherliche Weise in Nichts aufloͤste, verließ er sofort die Hauptstadt und erschien auf der politi⸗
des Privatlebens widmete, dessen Annehmlichkeiten Niemand besser als er zu schaͤtzen weiß. Wenn gleichwohl Herr von
nachdem er seinen Namen einem sieben Jahre lang befolgten monarchischen Systeme gegeben, er Revolutionnairs fand, die ihn angriffen, und Royalisten, die ihn vertheidigten. Dies mag auch der Grund seyn, warum er seine Ruͤckkehr nach Paris moͤglichst lange verschoben hat. Diejenigen, die diesen
gen der Eitelkeit und Macht uͤber ihn vermoͤgen. 13 Jahre lang die EE der Royalisten geleitet hat, so geschah es blos, weil das Vertrauen verselben ihn aufsuchte, und weil seine Ergebenheit fuͤr den Koͤnig ihm nicht gestattete, sie zuruͤck⸗ zuweisen. Man hoͤre daher endlich auf, durch ehrenruͤhrige Vor⸗ aussetzung einen Staatsmann zu beleidigen, dem seine Feinde
selbst das Genie nicht bestreiten, der aber fuͤr Diejenigen, die ihn
Lazareth angestellten Beamten sind, nachdem sie ihre doppelte
naͤher kennen, vor Allem ein recheschaffener Mann ist. Im
1
Im vorigen Jahre liefen in den Hafen von Taganrog aus entfernteren Gegenden 9 Schiffe ein, und 11 gingen von da
357,415 Rubel 62 Kop. Unter der Einfuhr war der Haupt⸗
7
Herzogin von Berry mit Ihrer
Waaren fuͤr 1,978,865 Rubel versendet; die Waaren bestan
—
In Baku betrug im vorigen Jahre die Einfuhr aus Persien 2,087,317 Rubel 55 Kop. und aus Russischen Be⸗ sitzungen 89,446 Rubel 75 Kop.; die Ausfuhr nach Persien. 876,242 Rubel 60 Kop. und nach Russischen Besitzungen
Der Gesammtbetrag der Einfuhr⸗Waaren, die im letzten
Paris, 23. Maͤrz. Gestern beehrten Se. Majestat die
L
8
zu koͤnnen, daß jene Folgen durchaus monarchisch seyn wer⸗ die Regiernng solches binnen Kurzem durch
gen der Prorogation der Kammern zu ergruͤnden. Es wuͤrde uͤberfluͤssig seyn, sich dieserhalb mit ihnen in irgend eine Er-⸗
4 1Xö1.““ EE11
saͤtze des Ministeriums zu unterstuͤtzen, die Personen, woraus dasselbe besteht, aber zu stuͤrzen. Wir koͤnnen nicht nachdruͤck⸗ p“
schen Seene nicht wieder, indem er sich ganz den Pflichten
Villele noch oftmals in die Polemik der Parteien mit ver⸗- flochten wurde, so war hieran blos der Umstand schuld, daß,
zog sich zuruͤck, um dem Zwiespalte der Royalisten nicht laͤn⸗ G
ehemaligen Minister kennen, wissen, wie wenig die Taͤuschun-— Wenn er
gegen die Charte,
ausgeht, die durch unwuͤrdige Luͤgen
““]
Uebrigen wuͤrde man sich gar sehr irren, wenn man glauben wollte, daß die oͤffentlichen Angelegenheiten so großen Rein fuͤr einen Mann haͤtten, der die ganze Last derselben kennen gelernt und sie auf eine so ehrenvolle Weise verlassen hat.“ Die Oppositions⸗Blaͤtter sehen die Aufloͤsung der Deputirten⸗Kammer als ziemlich gewiß an. Der Constitu⸗ tionnel aͤußert: „Die Meinung uͤber die Nothwendigkeit einer Auflösung der Kammer scheint im Ministerium die Oberhand zu behalten. Die Waͤhler moͤgen sich mithin dar⸗ auf gefaßt machen, bald in ihre Kollegien zusammenberufen zu werden; wie scheinheilig auch das Ministerium dabei zu Werke gehen mag, sie moͤgen nicht vergessen, daß es sich bei den naͤchsten Wahlen um Leben und Tod der Repraͤsentativ⸗ Regierung handelt.“ — Der Courrier français bemerkt, Ales bereite sich zu neuen Wahlen vor, und die Partei der Absolutisten sey daruͤber in hohem Grade erfreut; allein auch die Constitutionnellen freuten sich, daß die Regierung sich end⸗ lich zu dieser Maaßregel entschloͤsse; die Frage, um welche es sich handle, sey ganz einfach die, ob die Contre⸗Revolution oder die Charte regieren solle, ob die Waͤhler eine Majoritaͤt, wie die von 1824, oder ob sie eine constitutionnelle Majoritaͤt in die Kammer schicken wollten; und die Antwort auf diese Frage koͤnne den Waͤhlern nicht schwer fallen. — Das Jour⸗ nal du Commerce sagt: „Die Wahrscheinlichkeit einer Aufloͤsung der Kammer dringt sich Jedermann auf. Die Ga⸗ zette glaubt zwar, daß neue Wahien sehr guͤnstig fuͤr das Ministerium ausfallen wuͤrden, da dasselbe nicht mehr wie im Jahre 1827 den Einfluß der Pairs⸗Kammer, den Zwie⸗ spalt der Royalisten, das Schreckbild der Jesuiten und die uͤber eine Abschaffung der Charte verbreiteten Besorgnisse, gegen sich habe. Die Gazette vergißt aber ganz und gar, daß das Villslesche Ministerium die Censur, den Eifer eines knechtischen Beamtenstandes und die willkuͤhrliche Zusam⸗ menstellung der Wahllisten fuͤr sich hatte. Sie vergißt, daß die jetzigen Minister, außer dem neuen Wahllisten⸗Gesete, die Unpopularitaͤt ihrer Namen, ihre anerkannte Abneigung die Adresse beider Kammern und ihre ganze soͤnlichkeit gegen sich haben.“ — Das Journal des Dehats ruft aus: „Moͤgen die neuen Wahlen der letzte Aet des traurigen Dramas seyn, das seit acht Monaten un⸗ ter unsern Augen gespielt wird! Moͤge das Ministerium, nachdem es alle Stufen der Gerichtsbarkeit durchgegangen, auch noch dieses letzte Uetheil uͤber sich 92q lassen, von dem keine Appellation mehr moͤglich ist! Waͤhler von Frank⸗ reich, Eure Mandatarien haben ihre Pflicht gethan, thut Ihr auch die Eurige, und Ihr werdet zweimal den Koͤnig n! Die Gazeitte de France aͤußert dagegen: „Wenn wir im Jahre 1830 auf bessere Wahten, als auf diesenigen von 1827 und 18 28 rechnen, so ist blos unsere genaue Kenntniß von dem damaligen Geiste der Wahl⸗Kollegien daran Schuld. Vor Allem werden die Maͤnner des Journal des Débats, nachdem sie entlarvt und uͤberall verhoͤhnt worden, nicht mehr die Royalisten hintergehen koͤnnen; sie muͤssen sich vielmehr unbedingt den Liberalen in die Arme werfen. Um die Wah⸗ len werden sich sonach blos noch das monarchische und das revolutionaire Prinzip, blos die wiederhergestellte Monarchie und die Maͤnner der Revolution und des Kaiserthums strei⸗ ten. Frankreich mag zwischen Beiden entscheiden. Umsonst 1 ist eine verderbte Faction bemuͤht, jenem Aufrufe an die Ein⸗ und die Vernunft der Nation eine falsche Richtung
zu geben. Die Fackel der Wahrheit wird dennoch leuchten
82 58
unnd es außer Zweifel stellen, daß der Betrug, dessen man
dem Wahlgeschaͤfte zeiht, nur von denen und Taͤuschungen, wor⸗ auf sie ihre einzige Hoffnung bauen, die oͤffentliche Meinung irre leiten. So macht man falsche Waͤhler und falsche De⸗ putirte; diese politische Fantasmagorie wird aber vor dem festen, entschiedenen und Monarchie verschwinden.“ . 8 Der Minister der auswaͤrtigen⸗Angelegenheiten hat un⸗ term 11ten d. M. das nachstehende Schreiben an die Han⸗ dels⸗Kammer von Marseille erlassen: „Meine Herren! Die Geruͤchte, die sich uͤber unsere Verhaͤltnisse mit den Afrika⸗ nmnischen Staaten verbreitet, und die Besorgnisse, die sie in Marseille erregt haben, veranlassen mich, uͤber diesen Gegen⸗ stand einige Aufschluͤsse zu geben, die ich Sie bitte dem Han⸗ delsstande dieser Stadt mitzutheilen. Wir stehen im besten Vernehmen mit Aegypten, so wie mit den uͤbrigen, der —— 8 ft des Sultans unterworfenen Provinzen. Unsere Ver⸗ Tripolis sind ungewiß und kompromittirt, seit⸗ Konsul dasglbst, in Folge der ihm zuge⸗
und weil er seine persoͤnliche Sicherheit sehen hat, jene Stadt im
die Regierung bei
dem der diesseitige füuͤgten Beleidigung füͤr bebroht hielk, sich genoͤthigt ge
88 8 “ 88
8 1
2 8
665
loyalen Betragen der Freunde der
Monat August v. J. zu verlassen; vor seiner Abreise hat er die Franzoͤsische Flagge von seinem Hotel abgenom⸗ men, und sie ist noch nicht wieder aufgerichtet worden. Mit Tunis und dem Kaiser von Maroceo befinden wir uns im Frieden; dagegen hat der Koͤnig beschlossen, dem Kriege, der seit drei Jahren mit der Regentschaft von Algier gefuͤhrt wird, durch eine Expedition zu Wasser und zu Lande ein Ende zu machen. Gegen diese Regentschaft allein sind die militairischen Vorbereitungen gerichtet, die in diesem Augen⸗ blicke in unsern Haͤfen betrieben werden. Die Erwartung dieser Expedition, das Geruͤcht von unsern Zuruͤstungen, die Blokade von Algier und die Ungewißheit unsrer Berhslenihse mit Tripolis scheinen in Afrika eine Bewegung erzeugt zu haben, die unsre Kaufleute veranlassen muß, in ihren Uneer⸗ nehmuͤngen nach jener Gegend nur mit großer Vorsicht zu Werke zu gehen. Aus demselben Grunde hat auch der Ko⸗ nig bei seiner steten Sorge fuͤr das Wohl seiner Untertha⸗ nen sich bewogen gefunden, die Abfertigung zweier Fregatten anzubefehlen; diese sind zu Ende des vorigen Monats unter Segel gegangen und kreuzen in diesem Augenblicke vor Tu- nis und Tripolis, um den Franzoͤsischen Handel zu beschuͤtzen.“
Wie man vernimmt, wird naͤchstens eine Broschuͤre des Hrn. v. Chateaubriand, uͤber die neuesten Ereignisse und die Lage Frankreichs nach außen und innen, erscheinen. „Wir koͤnnen“, bemerkt die Gazette de France, „diesem Ent⸗ schlusse nur unsern Beifall geben, denn Hr. v. Chateaubriand wird hoffentlich edelmuͤthig einzugestehen. Schrift dem heilsamen Beispiele, mannes Denjenigen gegeben hat, die in Glauben wanken, neue Kraft leihen. Voraus, daß, wenn jene Schrift nicht ein feierlicher Akt der Reue ist, sich auch nicht ein einziges Wort darin besinden wird, das nicht dazu dient das Verderben der Defection und den Triumph der Wahrheit zu vollenden.“
Bei seiner Abreise aus Nantes hat der Baron Dudon eine Summe von 1200 Fr. zur Einloͤsung der bei dem dor⸗ tigen Leihhause von mehreren duͤrftigen Familien versetzten Pfaͤnder hinterlaffen.
Von Saint⸗Elkvy, Thuͤrhuͤter der Deputirten⸗
nur die Feder ergreifen, um seine Fehler Waͤre dem nicht so, so wuͤrde seine
das der Sturz dieses Staats ihrem politischen
Wir versichern im
Kammer, ist auch in diesem Jahre wieder eine bildliche Dat⸗ stellung der Session von 1830, welcher der Verfasser diesmal ein Tableau der Pairs⸗Kammer hinzugefuͤgt hat, im Stein⸗ druck erschienen. Das Blatt kostet 1 ½ Fr. 1161 Schweden und Norwegen.. — — Stockholm, 19. Maͤrz. Der Reichstag ist heute mit den uͤblichen Feierlichkeiten geschlossen worden. ach gehaltenem Gottesdienst in der St. Nicolas⸗Kirche verfuͤgte sich der Koͤnig, umgeben von dem Hofe und den ersten Reichsbeamten, nach dem Saale der Staͤnde, wo letztere bereits versammelt waren. Als Se. Majestaͤt auf dem Throne, den Krouprinzen zu 8 men hatten, hielten der Adels⸗Marschall und die Sprecher der drei anderen Staͤnde, Reden an den Koͤnig, um Sei⸗ ner Majestaͤt die Huldigungen der Revpraͤsentanten 11n1“¹“” Nation darzulegen.“ Nachdem sodann der Reichstagsa⸗ Rezeß von dem Hof⸗Kanzler verlesen worden war, stellten Seine Majestaͤt der Koͤnig Ihrem erlauchten Sohne die Schluß⸗Rede zu, welche sodann von Sr. Koͤnigl. Hoheit der Versammlung vorgelesen wurde ). — Nach Beendigung der Feierlichkeit, welcher Ihre Majestaͤt die Koͤnigin nebst der Kronprinzessin mit Hoͤchst Ihrem beiderseitigen Hofstaate, o wie auch das diplomatische Corps beiwohnten, nahmen die Mitglieder des Adels, so wie auch die drei anderen Staͤnde von dem Koͤnig und den Mitgliedern der Koͤnigl. Familie Abschied, worauf sie die Ehre hakten, zur Koͤnigl. Tafel 8 Darmstadt,
88 11u6“ Deutschtanebeö
8 25. Maͤrz. Folgendes ist der achte So. richt uͤber das Befinden Sr. Koͤnigk. oheit des Großherzogs:⸗ „Obwohl Se. Koͤnigl. Hoheit in der Besserung fortschreiten, wie solches auch die erfolgte Ruͤckkehr der Eßlust an den Tag legt, so ist doch wiederum die Nachtruhe durch die Schmer⸗ zen von einem aͤußerlichen Uebel verscheucht worden. Daem⸗ — stadt, den 24. Maͤrz 1830. * -- vaö
Dr. Frhr. v. Wedekind. Dr. v. Hessert... Stuttgart, 25. Maͤrz. Nachdem von einer eigens dazu niedergesetzten Kommission der Kammer der Abgeordne⸗
ten das organische Statut fuͤr die Universitaͤt Tuͤbingen vom
29 i zeller Beziehung begutachtet wor⸗ 18. Januar 1829 in materieller Beziehung eiakxarran
8 2 ₰
— ——
» Wir werden diese Rede morgen mittheilen.
4 “
Ihrer Rechten, Platz genomm,