1830 / 132 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 May 1830 18:00:01 GMT) scan diff

Im Jahre 1803 traten zur Zeit der Gefahr einer Fran⸗ zoͤsischen Landung binnen wenig Monaten vr 474,000 Freiwillige zusammen. Hierzu Reserve und Miliz 117,000 in Summa 591,000 kriegsfaͤhige Mannschaft.

Gegen dies System einer allgemeinern Volks⸗Bewaffnung erhoben sich damals mehrere Stimmen, besonders eigentlicher Militair⸗Personen; Pitt hat aber das große Verdienst, an jenem Plane festgehalten und mit Klugheit und Beharrlich⸗ keit das Gute des stehenden Heeres und der Landwehr ver⸗ schmolzen zu haben.

Im Jahre 1803 betrug jene Landwehr, die Miliz, die Seemacht und das stehende Heer in und außer Europa fast eine Million Menschen; 1820 dagegen hielt man nur 7000 Reiter und 88,000 Fußgäͤnger, und hatte die Kriegs⸗Ausgaben auf ein Drittel herabgebracht.

Das stehende Heer wird lediglich durch freie Werbung gebildet und ersetzt. Doch ist England seit 1806 fuͤr diesen Zweck in bestimmte Regimentsbezirke getheilt. In der Regel besorgten die Hauptleute die Rekrutirung, wogegen man ih⸗ nen im Frieden den Sold fuͤr 2, im Kriege fuͤr 5 Soldaten zu Gute rechnete. Jetzt sind aber noch besondere Inspekto⸗ ren fuͤr die Bezirke angestellt, welche die Groͤße, Tauglichkeit u. s. w. der Geworbenen kontrolliren. Im Jahre 1806 kostete der Regierung ein Rekrut fuͤr die Reiterei 13 Guineen, fuͤrs Fußvolk 16 Guineen 5 Shill.; dies jedoch mit Einschluß der kleinen Montirungsstuͤcke, der Besoldung des pruͤfenden Arztes u. s. w. In der Regel dienten die Geworbenen auf Lebens⸗ zeit. Obgleich Gesetze wider Uebereilung und ungebuͤhrliche

Werbungsmittel schuͤtzen sollten, wurden doch junge Leute oft verfuͤhrt, von ihren Aeltern verkauft, und was der Uebel⸗ staͤnde mehr waren. Im Einzelnen gab dies Veranlassung zu mancherlei Besserungs⸗Versuchen, ohne jedoch jemals die Zwangs⸗Einstellung oder die Conscription anzuwenden. Noch immer haben die Ortsbeamten großen Einfluß bei den Wer⸗ bungen, und es wird geruͤhmt, daß man diese jetzt hauptsaͤch⸗ lich auf Personen richte, die bereits in der Miliz vorgeuͤbt oder dem Kriegsdienste geneigt sind. Zwischen 1804 1814 hatten die Englischen Heire etwa Berzigt... 179,990 Wann und wurden verstaͤrktuma.an.. .68,000

Dies giebt einen Aufwand von 247,000 Mann und im Durchschnitt einen jaͤhrlichen Verlust von 11 12,000 Mann, oder von 9 pCt. Darunter waren etwa 7000 Todte, 2000 Verabschiedete, 2000 Desertenre. Dieser Verlust er⸗ scheint im Vergleich mit dem der Franzoͤsischen Heere (wel⸗ ‚⸗chen man jaͤhrlich auf ½ anschlug) ungemein gering, und Du⸗ pin stellt als Gruͤnde nicht blos die Verschiedenheit der Krieg⸗ fuͤhrung, sondern auch der Besoldung, Nahrung und Klei⸗ dung auf, und behauptet insbesondere, das Franzoͤsische Bi⸗ vouaguiren ohne Zelte toͤdte vor Allem viele Menschen. Da⸗ hbeer sey die Zahl der Veteranen im Englischen Heere stets gewachsen, waͤhrend alle Franzosen hingerafft worden, bevor sie auf jenen Namen haͤtten Anspruch machen koͤnnen. Preiswuͤrdig ist die Sorgfalt der Englaͤnder fuͤr die In⸗ validen, und daß sie ihren Heeren Feldgeistliche zugesellen, um die Gemuͤther moͤglichst vor Verwilderung zu bewahren und immerdar auf etwas Hoͤheres hinzuweisen. Hiermit im

schroffen Gegensatz steht aber die Haͤrte der koͤrperlichen Stra⸗ fen, welche leider noch immer angewandt werden. Doch darf man nicht uͤbersehen, daß dieselben nie willkuͤhrlich, sondern jedesmal nur in Folge eines kriegsrechtlichen Spruches gegen Personen stattfinden, die nicht durch Zwangs⸗Einstellung, son⸗ ern durch freiwilligen Entschluß Soldaten wurden und sich den ihnen bekannten Gesetzen unterwarfen. R.

KRoöoͤnigliche Schauspiele. MMittwoch, 12. Mai. Im Schauspielhause: Der Fremde, b 1. 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Neu ein⸗ studirt.) b

Donnerstag 13. Mai. In Opernhause: Die Dame auf

Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Boyeldieu. (Dlle. Sontag, Koͤnigl. Kammersaͤngerin:

ö11111““

W 8 ch S e 1 8 C ours. 6

Die reservirten Billets koͤnnen bis Mittwo bends Uhr im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau abgeholt v g Shaee-n. Montag, 17. Mai. Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster Bewilligung, zum Benesiz der Koͤnigl. Kammersaͤngerin Dlle. H. Sontag: Die Belagerung von Korinth, Oper in 3 Ab⸗; theilungen; Musik von Rossini. (Dlle. Sontag: Pamyra.) Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 2 Rthlr. Ein Platz in den Parquet⸗Logen 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Platz in den Logen des zweiten Ranges und im Parterre 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des dritten Kanges 20 Sgr. Amphiteater 15 Sgr. Meldungen um Billets zum ersten, zweiten und dritten Range, zum Parquet und zu den Parquet⸗Logen koͤnnen von heute an taͤglich, Vormittags von 10 Uhr ab bis Mittags 2 Uhr, unter den Linden Nr. 34 parterre, zweite Thuͤr rechts, abgegeben werden. Parterre⸗ und Amphitheater⸗Billets wer⸗ den am Sonnabend und Sonntag im naͤmlichen Lokale verkauft,

„2 4

2; cha n i g st d ti sch e s T h eater. ““ 1 Mittwoch, 12. Mai. Sylphide, das Seefraͤulein, ro⸗

mantisch⸗komische Zauberposse mit Gesang in 2 Akten.

Börse.

Den 11. Mai 1830.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.

St.-Schuld-Sch.] 4 101 ½ 101 ½ Pr. Engl. Anl. 18 5 104 104 ½ Pr. Engl. Anl. 22 105 4 sSchlesische do. Kurm Ob m.1C. 101 ½hñ [bomm. Dom. do. 5 [103 ¾ Neum. Int. Sch. d 101 ½ Härk. do. do. 103 ¾ Berl. Stadt-Ob. 103 102 5 [Osüpr. do. do. 103 ¾ Königsbg. do. 4 99 ½ rar. C. d K. u. N. 5 ½ Elbinger do. 4 ½ 1023 [Z.-Sch. d. K. u. N. Doanz. do, in TH. 39 ½ —— Westpr. Pfdb. A. 102 102 [dsoll. vollw. Duc. ditoU dito B. ½ 102 Neue dito Friedrichsd'or. Disconto..

2f mRmss Geld.

E2E2g N

tLomm. Ltandbr.] 4 106 Ens Kur- u. Neum. do.] 4 [106 ½ W

Grofshz. Pos. do. [1031 Ostpr. Pfandbrf.] 4 1

E11“

Brief. Geld.

Amsterdam Kurz 1431 dito 2 Mt. 142 Hamburg Kurz 151 ⅔¾ dito .. 2 Mt. 150 Lonton 3 Mt. 6 29 Dasls 1ö76. 2 Mt. 81 Wien in 20 Xr.... 2 Mt. 103¾ Augsburg .. 2 Mt. 193 ½ Breslau Gt. 2 Mt. E111“ l. Uso Frunkfürt a. M. WZ2Z.. 1 1 Petersburg BN. 100 Rbl. 3 Woch. Warschau. .. Kurz

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 6. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 65. Kanzbill. 30 ½. Oesterr. 5proc. Metall. 98 . Loose zu 100 Fl. 222. Russ. Engl. Anl. 1044t.

9 London, 4. Mai. 3proc. Cons. 92 ½, 3 ½proc. 99 ½. 4proc. 101 ½. Brasil. 74 ½. 8* Dän. 75 ¼. Griech. 50. Mexic. 36 ½. Port. 62. Russ. 111 ¼. Span. 20.

11“”“

I6 E b Fö“ eeeSereaars den. Ae Uhℳ. Mai. 8 3proc. Rente pr. compt. 82 Fr. 85 Cent., fin cour. 83 Fr. 1— 10 Cent. r. compt. 105 Fr. 60 Cent, fin. cour. 105 I.

5proc. p 5 90 Geul. sproc. Nespol- 93 EFr 78 Cent. Span.

1n Serxtchtigun⸗g. .. Die im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung ge Getreide⸗Tabelle ist vom Monat „Maͤrz“, nicht „2

*

Hierbei Nr. 35 des Allgemeinen Anzeigers. Unsern auswaͤrtigen Abonnenten wird derselbe durch die naͤchste Fahrpost zugesandt werden.

Anna, als Gastrolle).

R.

Frankfurt a. M., 8. Mai.

Oesterr. 5proc

4 —— . 7

8

8

**½

F 1

11“ 1

Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten.

Metall. 101 ⅞.

1238 ⅞. Geld. 2 ⁄6proc. Metall. 61 ⅞. 1proc. 27 ⅞. Loose zu 100 Fl. 184 ¼. Brief. 8 Paris, 5. Mai. Zproc. Rente per compt. 82 Fr. 60 Cent., sin cour. 82 Fr. 80 Cent. 5proc. p

Fr. 55 Cent., fin cour. 105 Fr. 75 Cent. 5proc. Neap. 93 Fr. 55 Cent. 5proc. Span. perp 813. 5proc. Cortes

- erxexx, 222 eev

eb“

Aproc. 97 ¼. er compt. 105

Redacteur John. Mitredacteur C ottel. imnn Wan1113

1 aus Toulon vom 29. April Folgendes:

2e

Bank⸗Aectien 1625. Partial⸗Oblig. 5

Bons 1513‚.

Berlin, Donnerstag den IIn I

8

E“

8

Amtliche Nachrichten. ¹ 88 ““

FRraenit bdes asees..

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Rentier und Stadt⸗ Verordneten Wegner hierselbst den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse und dem Landwehr⸗Unteroffizier und Eigenkaͤth⸗ ner Christian Kohlke zu Regeln, im Kreise Lyk, Regie⸗ rungs⸗Bezirks Gumbinnen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruhet. * . * 11 4

Angekommen: Der General⸗Majo

deur der 6ten Kavallerie Brigade, Freiherr von Luͤtzow I, “¹“

[ö8 16X“

tungs⸗Nachrichten. lnn d.

Frankreich.

Seaint⸗Cloud, 4. Mai. Bei Ihrer gestrigen Ankunft wurden Se. Maj. von den Groß⸗Offizieren Ihres Hauses, dem Praͤfekten des Seine⸗ und Oise⸗Departements, dem Pfarrer, dem Maire und den uͤbrigen staͤdtischen Beamten empfangen. Heute fruͤh begaben Se. Maj. Sich nach dem Gehoͤlze von Marly auf die Jagd. Paris, 5. Mai. Die Gazette de France enthaͤlt

Franzoͤsische Armee. Expedition nach Algier. Das Heer ist praͤchtig und von dem besten Geiste beseelt. Die Regimenter, die aus dem noͤrdlichen Frankreich gekom⸗ men sind, haben nicht einen Kranken unterweges gelassen. Ueberall derselbe Eifer, dieselbe Kriegslust. Diejenigen jun⸗ gen Soldaten, die in die nach Afrika bestimmten Bataillone nicht einrangirt werden konnten, sind ganz trostlos, und meh⸗ rere Unteroffiziere haben ihren militairischen Grad aufgege⸗ ben, um als Gemeine in diese Bataillone einzutreten. Man rechnet 30,000 Mann Infanterie und 5000 Mann von an⸗ deren Waffen⸗Gattungen. Die Marine wetteifert mit dem Heere; ihre Mannschaften sind auf dem besten Fuße; sie hat unerhoͤrte Anstrengungen gemacht, um zur bestimmten Zeit fertig zu seyn, und sie wird es. Sie zaͤhlt 99 Kriegsschiffe aller Art und etwa 500 Transportschiffe. Seit der Expedition nach Aegypten waren keine so betraͤchtlichen Ruͤstungen gemacht worden; und uͤberdies war damals die Flotte nicht in Toulon zusammen⸗ gezogen worden, sondern von verschiedenen Punkten des Mit⸗ tellaͤndischen Meeres aus abgesegelt. Es sind alle moͤglichen Vorsichts⸗Maaßregeln getroffen worden, um die Gesundheit unserer Soldaten gegen das Klima und die Krankheiten, de⸗ nen die Europaͤer ausgesetzt sind, zu schuͤtzen. Noch zu kei⸗ ner Zeit ist das Verwaltungs⸗Personal der Armee und der Lazarethe verhaͤltnißmaͤßig so zahlreich als diesmal gewesen. Der bevorstehende Krieg wird ungleich richtiger im mittaͤg⸗ lichen als im noͤrdlichen Frankreich gewuͤrdigt. In unseren Gegenden sieht man ihn mit Vergnuͤgen, weil das Resultat desselben die Vernichtung der Seeraͤuberei seyn wird, die schon seit Jahrhunderten unsern uͤberseeischen Handel beun⸗ ruhigt; auch wird das Heer an allen Orten, die es auf sei⸗ nem Marsche beruͤhrt, vortrefflich aufgenommen. Die Wit⸗ terung ist herrlich; seit laͤnger als sechs Wochen ist in der Provence auch nicht ein Tropsen Regen gefallen. Meh⸗ rere Fahrzeuge von der Brester Division sind kuͤrzlich in un⸗ seren Hafen eingelaufen und haben sich neben dem Admiral⸗

schiffe „la Provence“ aufgestellt. Es ist dies letztere das⸗

r und Comman⸗

selbe Schiff, das von den Algierern beschimpft worden ist, und es wird jetzt an seinen Vord den Admiral und den Ober⸗Befehlshaber aufnehmen, die jenen Schimpf raͤchen sol⸗ len. In geringer Entfernung von ihm steht der „Trident“*, den der Contre⸗Admiral Rosamel besteigen wird. Dieses Schiff kommt aus der Levante; die Mannschaft desselben war berechtigt, ihre Entlassung zu begehren, sie hat aber als eine Verguͤnstigung darum gebeten, an dem Feldzuge Theil neh⸗ men zu duͤrfen. Man macht taͤglich Versuche mit den Con⸗ groͤveschen Raketen, die Seeleute uͤben sich im Abfeuern des Geschuͤtzes und die Infanterie im Felddienste und Tirailliren. Rechnet man hierzu noch Tausende von kleinen Fahrzeugen, die bestaͤndig zwischen dem Hafen und der Rhede hin⸗ und herfahren, so hat man einigermaßen einen Begriff von dem Schauspiele, das Toulon, der zweite Seehafen des Landes, in diesem Augenblicke darbietet. Wahrscheinlich wird das Geschwader erst zwischen dem 8. und 10. Mai in See ge⸗ hen, und hierbei ist nichts verloren, denn die besten Monate zum Befahren des Mittellaͤndischen Meeres sind die Monate Mai, Juni und Juli, und die gesundeste Jahreszeit zur Bewohnung der Afrikanischen Kuͤste die Monate Mai, Juni, Juli und August.

Bei der Vorstellung der Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden von Lyon waͤhrend der dortigen Anwesenheit des Dauphins hielt auch der Direktor der Akademie der Wissenschaften, Hr. de la Prade, eine Bewillkommnungs⸗Rede, worin er unter Anderm sagte: „Wir glauben, gnaͤdigster Herr, daß die Frei⸗ heit nur bestehen kann, wenn sie mit der Ordnung Hand in Hand geht; daß die Oroͤnung keine andere Buͤrgschaft hat, als eine starke und schuͤtzende Macht; daß die Macht sich nur der Staͤrke erfreut, wenn sie zugleich fest und staͤtig ist, und daß die Staͤtigkeit von der Legitimitaͤt unzertrennlich ist. Dem Koͤnigthume, gnaͤdiger Herr, verdankten die Gemeinden ihre Freiheiten; dem legitimen Koͤnigthume verdanken wir die Charte; es wird sie uns erhalten; es allein kann sie uns er⸗ halten, und nur unter dem Schütze der heiligen und unver:⸗ jaͤhrdaren Rechte des Threns koͤnnen die Volks⸗Freiheiten ge⸗ deihen.“ Der Dauphin antwortete: „Ich empfange mit um so groͤßerem Vergnuͤgen den Ausdruck Ihrer Gesinnun⸗ gen, als es diejenigen des Koͤnigs, die meinigen und die mei⸗ ner Familie sind.“

Am 28sten v. M. wurden in Toulon auf dem Dampf⸗ schiffe „Sphinx“, welches 12 Vierundzwanzigpfuͤnder am Bord hat, Versuche gemacht, um sich zu uͤberzeugen, ob die 8 mit dem Abfeuern der Kanonen verbundene Erschuͤtterung des Schiffes auch den Dampfmaschinen nicht schade; man feuerte erst eines, dann zwei u. s. f. und zuletzt alle zwoͤlf Ge⸗ schuͤtze zu gleicher Zeit ab, ohne daß die Maschinen, welche arbeiteten, durch die Erschuͤtterung gehemmt worden waͤren.

Gesteru erschien der Redacteur des Globe, Herr Dubois, in seiner Eigenschaft als Mitglied der Universitaät und Pro⸗ fessor der Rhetorik, wegen des gegen ihn ergangenen zucht⸗ polizeilichen Erkenntnisses vor dem Koͤnigl. Universitaͤts⸗Rath. Nachdem sein Gesuch, daß die Verhandlungen oͤffentlich statt⸗ finden und daß seine drei Rechtsanwalte, die Advokaten Re⸗ nouard, Desclozeaux und Odillon⸗Barrot, eingelassen werden moͤchten, zuruͤckgewiesen worden war, las Herr Dubois Kon⸗ klusionen vor, worin er die Kompetenz des Universitaͤts⸗Raths bestritt und darauf antrug, daß derselbe sich fuͤr inkompetent

erklaͤre. Nach Vorlesung dieser Konklusionen, welche von

dem Rathe Rendu bestritten wurden, zog sich Dubois zuruͤck, und der Universitaͤts⸗Rath faͤllte nach einstuͤndiger Be⸗ rathschlagung ein Urtheil, wodurch er sich in dieser Angele⸗ genheit fuͤr kompetent erklaͤrte. Die Prozeß⸗Verhandlungen selbst wurden auf den 11ten anberaumt. Der Minister des