1830 / 139 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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e“] “] onker⸗Curtius, v. Brouckere, Serruys und Luy⸗ ben, erklaͤrten sich, mit Ausnahme der drei Letzteren, saͤmmt⸗ lich gegen das Gesetz, dessen Zweck es ist, die in dem zehn⸗ aͤhrigen Budget, so wie dasselbe durch das Gesetz vom 24. Dezember v. J. festgestellt ist, noch fehlende Summe von 3,100,000 Fl. zu decken. 1 . Bruͤssel, 14. Mai. Die unter dem Schutze Ihrer Miajestaͤt der Koͤnigin stehende phtlanthropische Gesellschaft hiierselbst wird morgen, in einer General⸗Sitzung, uͤber die Verwaltung ihres Rechnungswesens Bericht erstatten.

h. Die Rathskammer des hiesigen Gerichtshofes hat den Advokaten Claes und den Drucker Neervoort, wegen eines im Courrier des Pays⸗Bas enthaltenen Artikels uͤber die Verur⸗ theilung Potters, an die Anklage⸗Kammer verwiesen. Die Anklage lautet, daß die genannten beiden Individuen durch Druckschriften zu einem Complott Behufs des Umsturzes oder der Veraͤnderung der bestehenden Regierung aufgereizt haben. - Amsterdam, 12. Mai. Nachstehendes ist der vollstaͤn⸗ dige Inhalt der (wie letzthin bereits gemeldet worden) hier erschienenen amtlichen Bekanntmachung wegen der in Umlauf gekommenen falschen Kanz⸗Billets: „Die Commissaire der Mationalschuld bringen hiermit den Interessenten zur Kennt⸗ niß, daß nach Verlauf von 4 Jahren wiederum nunaͤchte Kanz⸗Billets uͤber die ausgestellte Schuld vorgefunden wor⸗ ddeen sind, und worauf sich jene Kennzeichen, welche man un⸗ term 28. April 1826 bereits zur Kenntniß brachte, neuerdings vorfinden. Weswegen man fuͤr gut haͤlt, jene Bekannt⸗ machung nochmals oͤffentlich aufnehmen zu lassen. Amsterdam den 27. April 1830. Im Namen des Praͤsidenten: A. A. Reeael, Commissair.“ Die bekannt gemachten Kennzeichen sind folgende: 1) Das Wort Houder (Inhaber), womit das Kanz⸗Billet anfaͤngt, enthaͤlt ein verkehrtes 0, so daß der Grundstrich auf der rechten Seite ist, waͤhrend solcher auf dem aͤchten, wie ganz recht, auf der linken Seite ist. 2) In den aͤchten Stuͤcken erscheinen die verschiedenen Arten Buch⸗ staben gleichfoͤrmig, naͤmlich in den zwei Worten EEN DUI- LZLENbD, sind die drei Buchstaben E sich gleich, in den unaͤch⸗ ecen aber sind die drei E ungleich, und die zwei letzteren klei⸗ ner und unfoͤrmlich. 3) Daß ferner das unaäͤchte Stuͤck in seinen Raͤndern kleiner als ein aͤchtes gefunden worden ist, waͤhrend die darauf angebrachten Figuren durch ihre Ungleich⸗ foͤrmigkeit von den aͤchten, die dieselben stets aneinanderhaͤn⸗ gend aufzeigen, eben dieselben Kennzeichen an sich tragen, als seyen sie nachgestochen.

* 1 . Schweden und Norwegen

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Stockholm, 11. Mai. Uebermorgen wird die feierliche Taufe der am 24sten v. M. gebornen Prinzessin, Tochter Sr. Koͤnigl. Hoh. des Kronprinzen, stattfinden. . Se. Majestaͤt haben auf geschehenes Ansuchen erlaubt, daß die beiden Dampfschiffe, welche fuͤr Kaiserl. Russische Reechnung zur Fahrt zwischen St. Petersburg und Luͤbeck mit Briefen und Passagieren benutzt werden und welche hin⸗ füuͤhro Ystadt anlaufen werden, dort von allen Schiffsungel⸗ ddeern frei seyn und uͤbrigens dieselben Vortheile, wie die Schwe⸗ ddischen und Preußischen Dampfschiffe, genießen sollen; wie aauch, daß Sachen und Effekten, welche den Passagieren auf dden zwischen St. Petersburg und Luͤbeck fahrenden Dampf⸗ schiffen gehoͤren, unter Zoll⸗Aufsicht, jedoch ohne Durchsuchung, vpon dem einen Fahrzeuge nach der See⸗Kammer sollen ge⸗ öpracht und dort verwahrt werden, bis sie unter derselben Auf⸗ sicht auf das andere wieder gebracht werden koͤnnen.

e6-. 111A1X1X“”“ HOldenburg, 7. Mai. Vorgestern traf der Koͤnigl.

Hannoͤversche Geheime Rath Baron von Grote hier ein,

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uum Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge die Großkreuz⸗In⸗ signien des Guelphen⸗Ordens nebst einem Schreiben von Sr. Miaj. dem Koͤnige von England zu uͤberbringen, welche der⸗ selbe sodann auch am naͤmlichen Tage in feierlicher Audienz erreichte.

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v111A4“”“ Wien, 14. Mai. Die Wiener Zeitung meldet zahl⸗

reiche Veraͤnderungen, die bei der Kaiserlichen Armee ersodgt sind; nachstehende sind die bedeutendsten: Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Stephan, aͤltestem Sohn des Erzherzogs Pa⸗ latinus, ist das vakante Infanterie⸗Regiment Veyder verlie⸗ hen und zum zweiten Inhaber desselben der Feldmarschall⸗ Lieutenant Abele ernannt worden; der Feldmarschall⸗Lieute⸗ nant Freiherr Stanißavlevics v. Wellenstreit wurde zweiter Inhaber des vakanten Infanterie⸗Regiments Nr. 42; der

Feld marschall⸗Lieutenant und Divisionair Freiherr v. Pfluͤger 2 11“ E1“

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schließen die langsame Einlei

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wurde Festungs⸗Kommandant in Comorn. Zu Feldmarschall⸗ Lieutenants wurden befoͤrdert die General, Majors: Joseph Freiherr v. der Trenk und Karl Ritter Pausch v. Werthland; zu General⸗Majors, die Obersten: Michael Ritter v. Pidoll zu Quintenbach, v. Nugent Infanterie⸗Regiment Nr. 30, und Joseph Freiherr v. Rehbach, v. Mazzuchelli Infanterie⸗ Regiment Nr. 10; zehn Oberst⸗Lieutenants wurden zu Ober⸗ sten und eben so viele Majors zu Oberst⸗Lieutenants befoͤr⸗ dert. Der Feldmarschall⸗Lieutenant und Fortifications⸗Di⸗ strikts⸗-Direktor im Venetianischen, Andreas v. Petrich, und der General⸗Major und Brigadier zu Essegg, Freiherr v. Callot, wurden in Pensionsstand versetzt.

An die Stelle des verstorbenen Matlaͤnder Gubernial⸗ Praͤsidenten, Grafen Strassoldo, ist der Gouverneur in Steyermark, Graf Hartig, zum Gouverneur in der Lom⸗ bardei ernannt worden. 1

In diesen Tagen findet hier die Blumen⸗ und Pflanzen⸗ Ausstellung im Schwarzenbergischen Garten⸗Palais statt; sie enthaͤlt 870 der schoͤnsten und seltensten Pflanzen⸗ Exemplare, die theils aus dem K. K. Hof⸗Pflanzengarten zu Schoͤnbrunn, aus den Gaͤrten Ihrer Kaiserl. Hoheiten der Erzherzoge Karl, Anton und Johann, der Fuͤrsten von Metternich und Schwarzenberg, des Grafen von Dietrich⸗ stein und mehrerer anderen ausgezeichneten Personen, so wie auch von verschiedenen Handelsgaͤrtnern eingesandt worden sind. Ihre K. K. Hoheiten die Erzherzoge Karl, Anton und Ludwig, und Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Pala⸗ tin, geruheten die Ausstellung mehreremale mit Hoͤchstihrer Gegenwart und mit den Aeußerungen besondern Wohlgefal⸗ lens zu beehren. Ihre Majestaͤt die Kaiserin begluͤckten ge⸗

stern in den Mittagsstunden dieselbe mit Allerhoͤchstihrer Ge⸗

genwart.

Aus Colocza (Ungarn) vom 2. Mai wird gemeldet: „Be⸗ reits seit sechs Wochen erleiden wir hier die schrecklichen Wirkun⸗ ger und Folgen von Ueberschwemmungen. Nachdem unser ge⸗ waltiger Nachbar, der Donaustrom, die Daͤmme an mehre⸗ ren Hrten durchgerissen, stand die ganze Gegend bereits am 19. Maͤrz unter Wasser, das einen betraͤchtlichen Theil dieser Stadt, die vor zwei Jahren von einer fuͤrchterlichen Feuers⸗ brunst heimgesucht worden, uͤbergoß. Das Wasser drang und beharrt bis nahe zur Haupt⸗Domkirche; nur unsere Haupt⸗ straße mit zwei hoͤher gelegenen Gassen ist frei davon. Aber vom Thurm herab erblicken wir alle Aecker, Wiesen, Weiden, Lein- und Kukurutzfelder von hohem Wasser bedeckt; und im naͤmlichen ungluͤcklichen Zustande sind auch mehrere in diesen Niederungen gelegene Ortschaften. In der Stadt stuͤrzten bereits 80, in den Ortschaften gegen 70 Haͤuser ein, und viele andere aus Lehm erbaute sind vom Einsturz bedroht. Die Folgen dieser Ueberschwemmung, die denen im J. 1809 und 1816 gleichkommt, sind aͤußerst bedenklich, zumal da we⸗ gen fortwaͤhrend hohen Standes der Donau keine Hoffnung auf baldigen Abzug des Wassers vorhanden ist. Seit 1822. trifft uns jetzt die vierte Ueberschwemmung, und unsere Alten erzaͤhlen, daß das im Winter 1772 ausgetretene Wasser uͤber 3 Jahre lang diese Gegenden bedeckt hielt. Wie auf einer kleinen Insel mitten in einem kaum uͤbersehbaren Meere jetzt wohnend, koͤnnen wir die Communication mit dem trockenen Lande nur mittelst Plaͤtten und Kaͤhnen unterhalten.")²0

Schweiz.

gzuͤrch, 12. Mai. Durch Kreisschreiben vom 26. April hat der geheime Rath des Vororts Bern den Staͤnden aus⸗ fuͤhrlich die Angelegenheiten bekannt gemacht, welche bei der am 5ten kommenden Monats in Bern zu eroͤffnenden eidge⸗ noͤssischen Tagsatzung zu behandeln seyn werden, indem er dieselben einladet, ihre Gesandten zum Bundestag mit den erforderlichen Instruktionen zu versehen. Von den 41 Arti⸗ keln dieses Tractandencirkulars ist (der Neuen Zuͤrcher Zeitung zufolge) keiner neu oder zum erstenmal erscheinend. Ein ausfuͤhrlicher Bericht der eidgenoͤssischen Kommissarien uͤber die vom Großherzoglich Badischen Ministerium ange⸗ tragene Uebereinkunft wegen Jurisdictions⸗Verhaͤltnissen ist dem Kreisschreiben beigefuͤgt, und die Instruktionen der Staͤnde werden nunmehr entscheiden, ob in die Unterhandlung ein⸗ zutreten sey. Ueber andere Punkte werden nachtraͤgliche Berichte verheißen, auch uͤber die Unterhandlung des Strafgesetzbuchs fuͤr die kapitulirten Regimenter in Frankreich, wobei man (wie jenes

Blatt aͤußert) den umgekehrten Weg einschlug von dem fuͤr man dort zu unter⸗

handeln anfing, bevor man eigentlich wußte, woruͤber, woraus

die Unterhandlung mit Baden, indem nun allein schon die befremdliche Zoͤgerung des Geschaͤftes

sich sattsam erklaͤrt. Hoffentlich wird dann Cso faͤhrt das genannte Blatt fort) nicht etwa durch ein uͤbereiltes Ab⸗

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mpensiren noͤthig er⸗

achtet oder empfohlen werden. Ein besonderes Kreisschrei⸗ ben vom 26. April schließt sich dem vorgemeldeten an und uͤbermacht den Staͤnden ein Schreiben der Regierung des Standes Waadt vom 23. April, wodurch sie ihre Klage uͤber den Bernischen Wein⸗Eingangszoll, bei fruchtlos gebliebe⸗ nem Vermittlungs⸗Versuch, wiederholt und eine Entscheidung

der Tag erschienen ist, wo

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Genua, 8. Mai. Das im hiesigen Hafen aus⸗ geruͤstete kleine Geschwader von 4 Fregatten und 1 Kutter ist am 5ten Abends in See gegangen. Obgleich uͤber die Bestim⸗ mung desselben nichts Zuverlaͤßiges bekannt geworden ist, so haͤlt man es doch fuͤr das Wahrscheinlichere, daß es zunaͤchst nur den Auftrag habe, die Sardinische Flagge im Mittellaͤn⸗ dischen Meere zu beschuͤtzen. Fuͤr denselben Zweck wird eine andere Fregatte, der „Heraldo“, welcher gegenwaͤrtig in der

Ausruͤstung begriffen ist, nach Amerika segeln. Ueberhaupt V

hat die Sardinische Marine in der letzten Zeit einen uͤber⸗ raschenden Aufschwung genommen und laͤßt die guͤnstigsten Resultate fuͤr das Gedeihen des Handels und die Wohlfahrt des Landes hoffen. Die Tunesische Korvette, welche vor Kurzem mit Depeschen fuͤr die diesseitige Regierung in unseren Hafen einlief, ist am 3. d. M. mit der Antwort auf diese Depeschen wieder abgesegelt, nachdem sie in der Admi⸗ ralitaͤt kleine in Erfrischungen und anderen Gegenstaͤnden be⸗ stehende Geschenke erhalten hatte. Dem Anscheine nach deu⸗ tet Alles auf das freundschaftlichste Vernehmen zwischen un⸗ serem Staate und jener Regentschaft. Briefen aus Tou⸗ lon zufolge, wird die Expedition zwischen dem 15ten und 20sten d. M. gewiß unter Segel gehen. Der Zudrang von Schan⸗ lustigen nach diesem Hafen war beispiellos. Mehrere Fahr⸗ zeuge mit neugierigen Englaͤndern kreuzten zwischen den gro⸗ ßen Kriegsschiffen auf der Rhede von Toulon umher. Auch von der Italiaͤnischen Kuͤste, und namentlich von hier aus ha⸗ ben sich viele Personen dahin begeben, um Augenzeugen der Abfahrt der Expedition zu seyn, welche gewiß einen in seiner Art einzigen, hoͤchst imposanten Anblick gewaͤhren wird

ruͤchte, welche hier uͤber die nahe bevorstehende Ankunft des

Prinzen Leopold im Umlauf sind, verursachen große Gaͤhrung

in den Gemuͤthern. Dieses wichtige Ereigniß, das den na⸗ tuͤrlichen Gegenstand aller Unterhaltungen bildet, hat Grie⸗ chenland in zwei scharf von einander geschiedene Parteien ge⸗ trennt; die eine, groͤßtentheils aus Beamten bestehend, haͤlt sich auf der Seite des Praͤsidenten und wuͤrde ihn mit Schmerzen scheiden sehen; die andere und staͤrkere rechnet auf Vexaͤnderungen in der Administration und setzt ihre ganze Hoffnung auf den Prinzen Leopold. Die Mitglieder dieser Partei erwarten, daß eine der ersten Maaßregeln des neuen Souverains die Entlassung von wenigstens drei Viertheilen des jetzigen Beamtenstandes seyn werde. Zwei anbdere Fac⸗ tionen verdienen kaum der Erwaͤhnung, obgleich sie nicht ganz unbedeutend sind; die eine derselben wuͤnscht die Tuͤrki⸗ sche Herrschaft, die andere die Anarchie zuruͤck. Die letzten Briefe aus Nauplia melden die daselbst erfolgte Ankunft eines Couriers, mit Depeschen des Prinzen Leopold an den Grafen Capobistrias. Der Prinz soll darin den Grafen ersuchen, die Regierung bis zu seiner Ankunft fortzufuͤhren, da er selbst durch seine neuen Pflichten, durch die Lage des Landes, zu dessen Herrscher er berufen worden, so wie durch seise Stellung zu den Maͤchten genoͤthigt sey, noch einige Monate im westlichen Europa zu verweilen; auch wuͤnscht er vom Praͤsidenten einen genauen und ausfuͤhrlichen Bericht uͤber die wahre Lage des Landes zu haben. Unmittelbar nach dem Empfang dieser Depeschen beschloß der Praͤsident, zwei De⸗ putirte an den Prinzen Leopold abzuschicken; seine Wahl da⸗ fuͤr ist auf den Sekretair im Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herrn Rizzo, und auf den so lange Zeit hindurch von den Staatsangelegenheiten entfernt gewesenen Maurocordato gefallen. Beide werden, wie man versichert, baldigst abreisen, um dem Prinzen ein treues Bild von dem gegenwaͤrtigen Zustande Griechenlands vorzulsgen.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 31. Maͤrz. Zwischen dem Washington Telegraph und dem New⸗York Courier and Enguirer, ist hinsichtlich der naͤchsten Praͤsidentenwahl eine offene Fehde ausgebrochen. Die Oppositions⸗Blaͤtter haben diese Gele⸗ genheit ergriffen, um den Streit jener beiden Blaͤtter zum Nachtheil der Regierung auszulegen. In einer in den oͤstli⸗

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daruͤber durch die Tagsatzung verlangt. “”

894 Griechenland. ö1 Der Courrier de Smyrne meldet in einem Schrei⸗ ben aus Poros vom 8. April: „Die Nachrichten und Ge⸗

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Berlin, 19.

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chen Staaten erscheinenden Zeitung liest man unter Ande⸗ rem: „Es scheint, daß sowohl Herr Van Buren als Herr Calhoun nach der Praͤsidenten⸗Wuͤrde streben, zugleich aber auch, daß beide es vorziehen wuͤrden, wenn der dermalige Be⸗ sitzer derselben im Amte bliebe. Herrn Van Buren's Organ,

der Courier, ist damit zufrieden, wenn man General Jackson als Kandidaten, ja als einzigen Kandidaten betrachtet, bis r. Van Buren als Nebenbuhler auftritt. Herrn Calhoun's Organ, der Telegraph, fuͤrchtet, die Erscheinung des Generals als Kandidaten bei der neuen Wahl werde dem Partei⸗Interesse schaden, und haͤlt es fuͤr besser, wenn das Ganze zweifelhaft bliebe, bis Hr. Calhoun sich offen als Kandidat melden koͤnne.“ Die hiesige Abendpost sagt dagegen: „Diese Voraussetzungen der

Oppositions⸗Blaͤtter sind gaͤnzlich aus der Luft gegriffen .

Weder Herr Van Buren noch Herr Calhoun haben erwas mit dem Telegraph und dem Courier zu thun. Die kuͤhne Behauptung, daß jene Aeußerungen von genannten beiden Herren veranlaßt wurden, ist nur ein neuer Beweis, wie bereitwillig unsere Gegner, beim Mangel anderer Gruͤnde zum Tadel, zu ungegruͤndeten und laͤcherlichen Angaben ihre Zu⸗ flucht nehmen. Inzwischen herrscht unter der der Regierung ergebenen Partei nicht die mindeste Uneinigkeit. Sie wird ihre Wahl eines neuen Kandidaten zur gehoͤrigen Zeit be⸗ kannt machen, und auf eine solche Weise, daß ihre Stimme, was auch die oͤffentliche Presse thun moͤge, nicht unrecht ver⸗ standen werden kann.“

In der hiesigen wohlthaͤtigen Anstalt zur Erziehung ar⸗ mer Kinder fand kuͤrzlich eine Scene statt, die sowohl den Direktoren derselben zur Ehre und Freude gereicht, als sie einen Beweis von der Nuͤtzlichkeit des Instituts selbst liefert. Vier junge Leute, ehemalige Zoͤglinge desselben, die so eben von einer vor 2 Jahren mit einem Wallfischfaͤnger nach dem Stillen Meere unternommenen Fahrt zuruͤckgekehrt waren, fanden sich naͤmlich in der Anstalt ein, um ihre Dankbarkeit fuͤr die fruͤ⸗ her in derselben empfangenen Wohlthaten oͤffentlich an den Tag zu legen.

Ein Dorf in Pensylvanien wurde am 22sten d. M. von einem fuͤrchterlichen Orkan heimgesucht, der 14 Haͤuser, 5 Scheunen und Staͤlle, ein Haus zum Aufbewahren von Boo⸗ ten, eine Muͤhle und eine Tuchscheererei voͤllig zerruͤttete. Betten, Bettzeug und Hausgeraͤth sah man an einzelnen Truͤmmern haͤngen und weit weg auf den benachbarten Fel⸗ dern und Straßen umhergestreut. Bis jetzt hat man nur Nachrichten aus der Umgegend, drei Englische Meilen in der Runde, die alle sehr betruͤbend lauten; man ist sehr besorgt, daß dieser Orkan in den auf seinem Zuge liegenden Bezirken Washington, Alleghany und Westmoreland betraͤchtlichen Scha⸗ den veranlaßt habe.

Nach amtlichen Berichten aus Unter⸗Kanada betraͤgt das active Gesammt⸗Kapital der dortigen 3 Banken 6,392,232 Dollars, 8 Cents; davon kommen auf die Montreal⸗Bank 3,557,670 Doll. 41 C.; auf die Quebek⸗Bank 2,795,654 Doll. 75 C. z und auf die Kanada⸗Bank 38,906 Doll. 92 Cents.

In der letzten Woche dieses Monats passirten durch den neuen Chesapeake⸗ und Delaware⸗Kanal 130 Fahrzeuge, die einen Zoll von beinahe 2500 Dollars erlegten.

Der National⸗Intelligeneer fuͤhrt ein durch 29jaͤh⸗ rige Erfahrung eines Hausbesitzers bewaͤhrtes Mittel an, Schornsteine rein zu erhalten, ohne daß man sie zu fegen braucht. Man mischt naͤmlich bei Erbauung eines Schorn⸗ steins den dazu noͤthigen Moͤrtel mit etwas Salz; dieses wird bei eintretender feuchter Witterung erweicht und veranlaßt das Hinunterfallen des Rußbes.

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Mai. Von den hier zu den Fruͤhjahrs⸗ Uebungen zusammengezogenen Truppen wurde heute Vor⸗ ein Corps⸗Manoͤver nach folgender Disposition aus⸗ gefuͤhrt: 8* G

Ein feindliches Corps von Sachsen her ist uͤber Marien⸗ dorff im Marsch auf Berlin. Das diesseitige, von Oranien⸗ burg kommend, erhaͤlt auf dem Marsch nach Berlin davon Nachricht und beeilt sich, die Stadt zu erreichen, um dem Feinde entgegen zu gehen und ihn wo moͤglich zu schlagen. Die Avantgarde geht durch die Stadt, um das Defilee des Kreuzberges zu erreichen. Das Corps nimmt seine Richtung nach den Anhoͤhen zwischen dem Kreuzberge und Schoͤneberg. Rendezvous der Fbarite ard. auf dem Plateau, mit dem linken Fluͤgel an der Straße nach Tempelhoff, auf 300 Schritt vom Kreuzberge. Das Corps verdeckt unterhalb der Anhoͤhe rechts der Ziegeley, in der Rendezvous⸗Stellung. Die Ka⸗ vallerie hinter der Infanterie; erstere in 2 Treffen; die Ula⸗

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