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darauf: „Ich habe dem Hause die Bittschrift der Kaufleute, Banquiers, Handelsleute und anderer Einwohner der City von London zu uͤberreichen, die saͤmmtlich darum nachsuchen, daß man den Juden gleiche buͤrgerliche Rechte mit allen uͤbri⸗ gen Britischen Unterthanen ertheile, und beeile ich mich, die besondere Aufmerksamkeit des Hauses darauf hinzulenken. Da der Gegenstand in der heutigen Sitzung ausfuͤhrlicher vorkommen wird, so will ich mich vorlaͤufig auf die Bemer⸗ kung beschränken, daß diese von 14,000 Einwohnern unterzeich⸗ nete Petition zu den achtbarsten gehoͤrt die jemals von Lon⸗ don ausgegangen sind. Sie ist naͤmlich von 2600 Kauf⸗ leuten, 27 Banquiers, 11 Bank⸗Direktoren, 1100 Doktoren der Medizin und anderen praktischen Aerzten und 500 Gerichts⸗Procuratoren unterzeichnet. Wenn sich keine Advo⸗ katen dabei befinden, so kommt es daher, daß dieser Stand eine eigene Bittschrift durch Hrn. Brougham will uͤberrei⸗ chen lassen. Ein sehr vollguͤltiges Zeugniß ist diese Petition, da sie von einer großen Einwohner⸗Klasse kommt, unter der die Juden wohnen, denen sie, wiewohl in vielen ande⸗ ren Punkten abweichender Meinung, doch einmuͤthig zugesteht, daß sie durch ihr Betragen als Britische Unterthanen sich Anspruͤche auf Gleichstellung ihrer Rechte mit denen aller an⸗ deren Unterthanen erworben haben. Von den in Großbrita⸗ nien befindlichen Juden wohnen allein 18,000. in London, und so weit ich selbst diese Leute kenne, kann ich ihnen das Zengniß geben, daß sie, weit davon entfernt, ihr Interesse von dem der Nation zu trennen und als ein abgesondertes zu betrach⸗ ten, vielmehr an Allem, was das allgemeine Wohl befoͤrdern, die Segnungen der Erziehung verbreiten und zu National⸗ Verbesseruugen beitragen kann, den herzlichsten Antheil, eben so wie ihre christlichen Mitbuͤrger, nehmen. Daß diese Meinung ganz allgemein verbreitet ist, wird schon da⸗ durch bewiesen, daß, wiewohl man der zu ihren Gunsten be⸗ absichtigten Maaßregel die groͤßte Publizitaͤt verliehen hat, doch nicht ein einziges Beispiel vorgekommen ist, daß eine Bittschrift gegen die Bill eingereicht wurde (Hoͤrt, hoͤrt) Die dem Hause vorliegende Maaßregel sehe ich nicht als eine solche an, die auf die allgemeine Politik des Landes den min⸗ desten Bezug hat, vielmehr betrachte ich sie als einen bloßen Akt der Gerechtigkeit gegen einen Theil unserer Mithbuͤrger,
den kein erweislicher Grund von der Theilnahme an unseren
Rechten ausschließen kann.“ — Auf den Antrag, daß die uͤberreichte Bittschrift vorgelesen und gedruckt werde, bemerkte General Gascoyne, daß er zwar dawider nichts einwenden wolle, doch muͤsse er sich entschieden gegen das Gesuch der Bittsteller erklaͤren. „Es ist,“ sagte er, „hier bemerkt worden, das keine einzige Bittschrift gegen die Maaßregel eingekommen sey; das kommt aber blos daher, weil Niemand im Lande daran glaubt, daß das Haus ernst⸗ lich Willens sey, sie durchgehen zu lassen. ganz besondere Wichtigkeit auf die City von London und anderer großen Staͤdte legen zu wollen; als jedoch von denselben Staͤdten im vorigen Jahre
Petitionen wider die Katholiken eingingen, behandelte man sie nicht mit gleicher Freundlichkeit und Achtung; vielmehr wurde
gesagt, sie seyen das Resultat der Unwissenheit und der Bi⸗ gotterie.
Man scheint Bittschriften der
Ich will mich vorlaͤufig uͤber den Gegenstand nicht weiter auslassen; wenn jedoch ein edler Lord (Killeen) ge⸗ lagt hat, er mache sich anheischig, zu beweisen, daß die Eman⸗ cipation der Juden dem Christenthume foͤrderlich seyn wuͤrde, so moͤchte ich doch in der That gern, um etwas daraus zu jernen, diese Beweis⸗Gruͤnde hoͤren, inzwischen duͤrften sie dem edlen Lord wohl ein wenig schwer werden.“ Hr. OConnell erwiederte: „Der edle Lord meinte blos, daß
“ 1 1116166“ schrift der Londoner Advokaten, unter denen sich, wie er sagte, nicht blos die ausgezeichnetsten ihres Standes, sondern auch die Bekenner aller christlichen Confessionen befaͤnden. Naͤhme auch das tapfere Mitglied fuͤr Liverpool ein Aerger⸗ niß daran, so muͤsse er doch bemerken, daß saͤmmtliche Bitt⸗ steller der Meinung seyen, die buͤrgerliche Gleichstellung der Juden mit allen anderen Unterthanen wuͤrde weder den wohlthuenden Grundsaͤtzen des Christenthums, noch der Kraft und Sicherheit der Regierung im Wege seyn. Herr Calvert meinte, er habe nicht sowohl gegen die Bill, als dawider Einwendungen zu machen, daß das System der
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FS. Brougham entgegnete, man brauche darum nicht eine lasse von Unterthanen von einem Rechte auszuschließen, weil eine andere nicht zugleich mit eingeschlossen sey, so er⸗
mung von Aemtern und Parlaments⸗Sitzen der Eide ganz entbunden werden koͤnnten (Hoͤrt, Mann werde durch sein bloßes Wort gebunden, ein unehrlicher aber auch durch einen Eid nicht. R. Grant ertheilte darauf dem Herrn Calvert die Ve
selbe ihm nur fuͤr die jetzt von ihm eingebrachte Maaßregel seine Unterstuͤtzung leihen wolle, er spaͤterhin auch herzlich gern ihn unterstuͤtzen wolle, wenn es sich darum handle,
noch uͤberreicht, wonaͤchst Herr R. Grant selbst, unmittelbar ehe auf die zweite Lesung seiner Bill angetragen wurde, drei Bittschriften uͤbergab, wovon eine von dem bekannten Herrn Robert Owen und eine andere von 592 der reichsten juͤdischen Einwohner der Hauptstadt kam, die saͤmmtlich gegen die von
gebene Versicherung, daß es ihnen um Wahlrechte und Waͤhl⸗ barkeit zum Parlamente durchaus nicht zu thun sey, prote⸗ stirten.
lamente zu sitzen, worauf R. . sprach, daß alle diejenigen Mitglieder, die eben so wie der ehrenw. Baronet das Prinzip der Bill guthießen, gegen Ein⸗ zelnes jedoch Einwendungen zu machen haͤtten, dieses bis zur Eroͤrterung im Comité aufsparen und die zweite Lesung dar⸗ um nicht verhindern moͤchten. Gegen die Lesung erhob sich jedoch zunaͤchst wieder General Gascoyne, welcher sagte, er koͤnne diese schon deshalb
moͤchte, wie im vorigen Jahre mit der katholischen. „Zu
gungs⸗Waͤlle der Constitution durchbrochen worden, als daß wir nicht mit vermehrter Aufmerksamkeit darauf wachen soll⸗ ten, daß in dieser Zeit wunderbarer Veraͤnderungen nicht noch groͤßere Eingriffe geschehen. Wer haͤtte wohl noch vor wenigen Jahren geglaubt, daß die in den beiden vorigen Ses⸗ sionen durchgegangenen großen Maaßregeln der Erloͤsung (Hoͤrt, hoͤrt!) die Sanction eines protestantischen Parla⸗
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Bekenntnisse gleichguͤltig wird. ment gegen die katholische Maaßregel geltend gemacht worden, das nicht mit verstaͤrkter Kraft seine Anwendung auf die vorlie⸗
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Gleichstellung nicht auch zu gleicher Zeit uͤber die Quäaͤker aus⸗ gedehnt werde, die es im hoͤchsten Grade verdienten. Da
klaͤrte Herr Calvert, es sey seine Absicht, dem Hause die Aufgabe zu stellen, inwiefern gewisse Lente bei Uebernehsl⸗
hoͤrt!) Ein ehrlicher
rsicherung, daß, wenn der⸗
den Quaͤkern ebenfalls buͤrgerliche Freiheiten zu ertheilen. Meh⸗ rere Bittschriften aͤhnlichen Inhalts, unter Anderm auch von 4000 Einwohnern der Stadt Leeds, wurden alsdann
dem General⸗Fiskal auf die Autoritäͤt eines Herrn Levy ge⸗
Sir J. Wrottesley erklaͤrte, er wolle den Juden gern alle Freiheiten bewilligen, nur nicht das Recht, im Par⸗ Hr. R. Grant den Wunsch aus⸗
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8 nicht zugeben, weil er fuͤrchte, daß es im Comité mit der Bill wieder so gehen
sehr,“ sagte er, „sind bereits die protestantischen Vertheidi⸗
wentes erhalten wuͤrden? Viel wird freilich von den Seg⸗ nungen der sogenannten religioͤsen Freiheit gesprochen — von denen ich, beilaͤufig gesagt, keine große Meinung habe — al⸗ lein diese ist nichts weiter, als eine Vereinigung aller Sek. ten, die sehr oft darauf hinausfuͤhrt, daß man gegen alle Es ist durchaus kein Argu⸗
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Beilage
litchen Volkes identifiziren koͤnne, mache ich das Amendement, daß diese Bill erst in 6 Monaten zum zweiten Male ver⸗ lesen werde.“ Lord Belgrave erklaͤrte sich, eben so wie der Graf v. Darlington, gegen den Antrag. Letzterer meinte, eer lasse sich durch die Warnung, daß ihm in der Folge kein JIJude mehr Geld leihen werde, nicht abschrecken, denn die IJFuden wuͤrden mehr auf seine Sicherheit als auf sein Votum sehen. Zur Bekraͤftigung fuͤhrte er aus Shakespear's „Kauf⸗ mann von Venedig“ eine Stelle aus dem Dialoge Antonios uund Shylocks an. Herr Mildmagy trat gegen diese An⸗ griffe auf. Sir E. Dering sagte, er werde den Juden die Waͤhlbarkeit zu gewissen Corporations⸗Aemtern gern zuge⸗ stehen, niemals aber wolle er sie in den Mauern des Unter⸗ hauses sehen. Wenn zum Lobe der Juden gesagt werde, SDaß sie niemals andere Religionen verfolgt haͤtten, so ver⸗ ggesse man, daß sie seit 18 Jahrhunderten weder die Macht noch die Mittel besessen haͤtten, irgend Jemand zu verfolgen. Sir R. Wilson und Herr O’'Connell tra⸗ ten sodann fuͤr, Herr Trant gegen, Lord J. Russel fuͤr, Herr G. Bankes gegen und Herr Huskisson fuͤr die Maaßregel auf. (Aus der diesfaͤlligen Debatte behalten wir uns eine weitere Mittheilung noch vor.) Der Minister Sir Robert Peel erhob sich darauf und sprach sich folgendermaßen aus: 8 „Ich will mich bemuͤhen, das, was ich bei dieser Gelegenheit 3u sagen habe, so kurz zusammen zu fassen, als moͤglich. Da ich nicht die Ehre hatte, bei der fruͤheren Verhandjung zugegen zu seyn, so hoffe ich auf die Entschuldigung des Hauses, wenn ich demselben mit Dingen beschwerlich fallen sollte, die es vielleicht e üS einmal gehoͤrt hat. Ich muß mit der Erklaͤrung beginnen, daß ich die Bill nicht unterstuͤtzen kann. Ich finde nicht nur das Prinzip unznlaͤssig, auf welches die Bill sich gruͤndet, sondern kann auch nicht umhin, mich gegen die Art und Weise auszuspre⸗ chen, in welcher man es sich angelegen seyn laͤßt, dieses Prinzip aufzustellen. Die Bill erklaͤrt, sich darauf beschraͤnken zu wollen, fuͤr alle juͤdischen Unterthanen Sr. Majestaͤt Abhuͤlfe von allen Auf ihnen lastenden Unfaͤhigkeiten auszuwirken; das ist aber nicht ddeer einzige Gegenstand, den sie bezweckt. Ich will damit nicht säagen, daß es eine Bill sey, um die Gesetzgebung zu einer nicht hhristlichen zu machen, wohl aber daß eine unvermeidliche Folge rer Annahme, die Vernichtung aller Formen und Ceremonien s1yn wuͤrde, die uns das Bestehen des Christenthums verbuͤrgen. Waäas hieraus weiter entspringt, betrachte ich als eine gesetzliche Folge der vorgeschlagenen Maaßregel, naͤmlich, daß ein Jeder, er gehoͤre zu welcher Secte oder zu welchem Religions⸗Bekennt⸗
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äiß er wolle, berechtigt seyn wuͤrde, die Formen vorzuschreiben,
unnter denen er erboͤtig ist, dem Stagte Sicherheit zu leisten. In der vorletzten Sitzung forderte man uns gauf, unsere Zustim⸗ mung zu einer den protestantischen Dissenters guͤnstigen Maaßregel zu geben, und in der letzten Sitzung ließen wir eine Bill zu Gun⸗ sten der katholischen Unterthanen Sr. Majestaͤt durchgehen; des⸗ halb, sagt man, waͤren wir folgerechter Weise verbunden, auch die iin Rede stehende Bill anzunehmen. Mit Leidwesen vernehme ich diese Sprache, weil ich sie zum erstenmal hoͤre. Die sowohl auf die Katholiken als auf die protestantischen Dissenters sich bezie⸗ henden Verhandlungen konnten sie auf keine Weise veranlassen — niemals haben wir behauptet, daß, weil wir unsere christlichen Mittbruͤder zur Theilnahme an der Gewalt zuließen, wir dadurch unvermeidlich und nothwendig uns verpflichtet haͤtten, an allen Vorrechten der Verfassung auch Diejenigen Theil nehmen zu lassen, die das Christenthum gan verwerfen. Es drangen sich uns, fuͤr die um Abhuͤlfe ansuchenden Parteien, verschiedene der uͤberzeu⸗ gendsten auf ein gemeinschaftliches Christenthum hinweisenden Gruͤnde auf. In Herrn Burke's Reden finden wir die einleuch⸗ tendsten Gruͤnde zu Gunsten des Christenthums der Katho⸗ Aiken; so auch in den Reden der Herren Grattan, Canning und
fruͤhesten Zeit her war der Glaube an Christus eine unerlaͤßliche Bedingung, um im Parlament zu sitzen oder oͤffentliche Anstel⸗ lungen zu erhalten. Wer ihn nicht besaß, ward zu keinem Amt zugelassen; mithin war von jeher unsere Verfassung zum wenig⸗ sten eine christliche. Hier haben wir also ein augen scheinliches einleuchtendes Abweichen von den Grundsaͤtzen der Verfassung, wie sie in den fruͤhesten Zeiten bestand und anerkannt wurde; und wo ist nun das dringende Beduͤrfniß, sie so wesentlich zu veraͤndern? Was erheischt dieses Abweichen von den ersten Prin⸗ zipien der Verfassung? Wie verhaͤlt es sich denn eigentlich mit den Juden? Es scheint — nach den Notizen, die ich aus einem Buche habe, das von einem sehr achtbaren Inden herruͤhrt und als eine Autoritaͤt betrachtet wird — daß im Vereinten Koͤnig⸗ reiche ungefaͤhr 27,900 geborene Juden, als natuͤrliche Unter⸗ thanen Sr. Majestaͤt, wohnen, von denen 20,000 in London und die uͤbrigen 7000 zerstreut in andern Theilen des Koͤnigreiches leben; und dieser 27 oder 30,000 Individuen wegen fordert man mich auf, von einem Prinzip abzuweichen, das seit der fruͤ⸗ hesten Periode der Verfassung als Richtschnur gedient hat. Man hat mir gesagt, die Juden wuͤrden durch ihre Aus⸗ schließung erniedrigt — sic sind aber nicht in derselben Weise ausgeschlossen, wie es die Katholiken und Dissenters waren — sie sind es nicht durch irgend etwas, was einer Verhoͤhnung ihres Glaubens⸗Bekenntnisses oder dessen Formen aͤhnlich saͤhe. Die Juden sind nur deswegen ausgeschlossen, weil die Gesetzgebung, als das große Prinzip der Civil⸗Verwaltung, verlangt, daß alle zu Aemtern zuzulassenden Personen die Fundamental⸗Wahrheiten der christlichen Religion anerkennen muͤssen. Die Fuden sind
keine erniedrigten Unterthanen des Staates, sondern werden viel
mehr wie Fremde (Alieos) betrachtet — sie sind ausgeschlossen
weil sie sich in keiner ihrer Sitten oder Gewohnheiten mit un
vermischen wollen — sie werden wie Auslaͤnder betrachtet. J
der Geschichte der Juden, in ihren haͤuslichen Gebraͤuchen, Ehe⸗
verhaͤltnisen und vielen andern Punkten, finden wir Gruͤnde genug, uns das gegen sie herrschende Vorurtheil zu erklaͤren. In Frankreich, in den Niederlanden und in den Vereinigten Staa⸗ ten von Nord⸗Amerika sehen wir sie im Besitz volitischer Rechte; in den letzteren seit 40 Jahren und in den beiden ersteren Rei
chen seit 15 Jahren, und nur zwei von ihnen sind zu politischen
Aemtern gelangt. Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt!). Ich glaube diesen Bei
fall zu verstehen. Meiner Meinung nach, soll er sagen, daß weil nur so Wenige zugelassen worden seyen, keine Gefahr vor
handen waͤre, Englische Juden zu politischer Macht gelan gen zu lassen. Der Schluß aber, den ich hieraus ziehe, ist der, daß, wenn die Juden von der Aufhebung der auf ihnen lastenden Unfaͤhigkeiten nur so wenig Vorthei 8 erwarten, sie nur einen sehr unbedeutenden praktischen Gewin haben wuͤrden; und einer solchen Kleinigkeit wegen sollten wir von einem Verfahren abweichen, das seit Jahrhunderten das Grund⸗ Prinzip der Britischen Verfassung bildete? Glaubt das Haus etwa das Englische Volk sey gleichguͤltig, weil keine Bittschriften au die Tafel des Hauses gelegt wurden? Ich wage im Gegenthei zu behaupten, daß die Gesinnung des Englischen Volkes Bewilli⸗ gungen dieser Art entgegen ist, und wage es zugleich vorherzu⸗ sagen, daß das End⸗Resultat die Richtigkeit meiner Behauptung an den Tag legen werde. Wenn Sie darauf vorbereitet sind, e als Grundsatz aufzustellen, daß Deisten, Atheisten und andere Un⸗ glaͤubige die hoͤchsten Aemter des Staates bekleiden und Sitze in der gesetzgebenden Versammlung einnehmen duͤrfen, so muͤssen Sie auch darauf porbereitet seyn, das Gefuͤhl des Landes zu em-⸗ poͤren. Seit 15 Jahren hatten die Juden in Frankreich und den Niederlanden Anspruͤche auf alle Privilegien, und seit 40 Jahren in den Vereinigten Staaten; und dennoch gelangte nur einer zu einer hohen Stellung in Amsterdam und ein anderer wurde Lord⸗ Mayor von New⸗York. Das uͤberzeugt mich, daß die Ausschlie⸗ ßung der Juden nicht von ihren politischen Unfaͤhigkeiten her⸗ stammt, sondern von ihren eigenthuͤmlichen Einrichtungen und Gebraͤuchen. So viel hinsichtlich des der vorgeschlagenen Maaß⸗ regel zu Grunde liegenden Prinzips. Was die Art und Weise
das Prinzip des Christenthums dadurch gefoͤrdert werden duͤrfte, und ich, der ich von gleichem religioͤsen Bekenntnisse mit dem edeln Lord bin, theile auch in dieser Hinsicht seine
8 ese 1 aller großen und ausgezeichneten Vertheidiger dieser Sache; selbst
898 Te dv- vegunofäten 8gen e ] n dmmeiczen sehr bden W1 Fühlen (Gere 8 Gesinnungen. Die im vorigen Jahre aus den großen naͤmlich eine zahlreiche und sehr achtbare Einwohner⸗Klasse⸗ 8 — hamkeit des Haus so drengend fuͤr die barholischet Forgerungen in Städten gegen die Katholiken eingekommenen Petitio⸗ besitzen viele Ländereien, sind unsere Mit⸗Christen, die sich Anspruch nahm, die Bemerkung gemacht, daß die Katholiken, indem nen trugen uͤbrigens ganz andere Unterschriften, als zu der Form des Christenthums bekennen, die unsere gemein-⸗ sie gemeinsam mit Protestanten in der Armee fechten, vereint mit ih⸗ die jetzigen, und zeugten sie auch nicht gerade von samen Verfahren einst die ihrige nannten, und der einzige nen dieselbe Bresche bestuͤrmen und in denselben Graͤbern ruhen, so wie EEEE11“ Finw ist in der antiprotestantischen Tendenz ihres Glau⸗ sie auch ihre Hoffnung auf kuͤnftige Gluͤckseligkeit auf einen gemein⸗ EEe1 de 1 ses 1n finden Wie verhaͤlt es sich dagegen mit schaftlichen Erloͤser setzen. Alle diese Gruͤnde waren zu uͤberzeugend 11n d konnten eine gewisse bigotte Farbe bensbekenntnisses z E— - “ e⸗ 2 t sezen. d eugend 8 16e“ verläugnen.“ Ein Beeeigied bemerkte, der den Juden? Sie bilden keine zahlreiche Einwohner⸗Klasse, vngech; Efere han 7g 8 nicht Lv. Pro⸗ nnterschied zwischen den Bittschriften dieses und des vorigen ja, im Verhaͤltnisse zur uͤbrigen Bevoͤlkerung ist ihre Anzahl lichen eekvckemnen Ve aber 58 r Vilt, wenn auch ü78 8 k3 “ Jahres bestaͤnde darin, daß sie sich dieses Mal alle auf einer so gering, daß, zugegeben sie haͤtten ein Recht dazu, die 89 f die 8*
nendermaßen auf die Jud 1 uͤrd 6 Seeite befaͤnden. das .s Mitglied far kleinste unter allen Vertretungen im Parlamente ihr gebuͤh⸗ wenn sie angenommen wird, noch andere, meinen Begriffen von (Gen. Gascoyne) der Meinung wäͤre, es wuͤrde schwer seyn,
render Antheil seyn wuͤrde. Sie haben nicht, wie unsere s der Verfassung zufolge, aͤußerst nachtheilige Bills durchgehen las⸗
8* 78 „ E vation der I Christen⸗ katholischen Bruͤder, so viele Interessen im Lande vertheilt sen muͤssen. Vollkommen einleuchtend ist es, daß, als eine noth⸗
P.sen chseres he Ehapüpfte es doch 85 n e- und sind allen christlichen Institutionen wesentlich feind. Fannge Folg⸗ davon, ein jeder Eid, bei dem die christliche Re⸗
seyn, darzuthun, daß das Christenthum dadurch in seinen Darum und weil ich es 2 vist⸗ peh ö E1 6s 16 8 Che
Mr it den vorwaltenden Interessen eine I1I1I 1 Drt 1 ven Geb⸗ ieses Landes.
3 eiqch en auf irgemn eine rn e Seve Fee Jude jemals s .“ 5 u“ 1. 85 eheee und protestantische Dissenters ausgeschlossen wur⸗ kern? Warum ist fuͤr deren Zulassung keine Bill eingebracht wor⸗
die Bittschrift der City verlesen und zum Druck Bitt⸗ ““ 8 Beilage G fenit estand dennoch jederzeit eine Nothwendigkeit fuͤr alle df⸗ den? (Hort, hoͤrt!) Auch diesen Beifall verstehe ich —wenn die Juden
worden war, uͤbergab Hr. Brougham die aͤhnliche Bitt⸗ “ 8 fentlichen Beamten, sich zum Christenthum zu bekennen; von der! zugelassen werden, so haben natuͤrlich die Quaͤker gleiche Anspruͤche. “ 8 . d.g 1 6“ 8 81““ 8 5 b G 8 “
betrifft, wie man sie ins Werk setzen will, so habe ich gleichfalls Gegenbemerkungen zu machen. Ihre Vertheidiger schlagen vor,
alle aus Religions⸗Ansichten entspringenden Unfaͤhigkeiten aufzu-⸗ heben. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Clare will, daß allen Men-⸗ schen gestattet seyn soll, Gott anzubeten, wie es ihnen beliebt;
geht nun aber diese Bill durch, so braucht man gar keinen Got⸗ tesdienst mehr. Der Deist sowohl, als der eingestandene Unglaͤu⸗ bige, wuͤrden, dieser Bill nach, auf alle Rechte Anspruch haben. Aus diesem Grundsatz geht nothwendiger Weise hervor, daß po⸗ litische Macht unabhaͤngig vom Glauben in Religionssachen seyn soll. Will man das, warum gesteht man es nicht auf einmal und fuͤr immer ein? Glaubt etwa Jemand im Hause, die dermalige Bill werde die letzte uͤber die sogenannte Religions⸗Freiheit seyn? In diesem Augenblick sind drei große Klassen der Unterthanen Sr. Magestaͤt zu hohen Aemtern und Parlamentssitzen erwaͤhlbar; alle aber muͤssen Christen seyn; das sind auch die Dissenters, die Katholiken und die Mitglieder der Englischen Kirche — und nun sollen wir die Juden zulassen. Sind denn aber keine Christen ausgeschlossen? Wie steht es namentlich mit den Quaͤ⸗
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