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Folge eines Falles bereits am 26sten v. M. mit Tode abge⸗ gewicht herzustellen, und hohe Zeit ist es, dem gegenwaͤrtigen Z“ 88 8 . 1 8 gangen seyn sollte, am 3. Mai noch am Leben gewesen sey. Stande der Kgn. ein Ende zu machen, wenn wir unsere Allgemeinen Preußisch en Sta 1e (Das Diario di Roma bis zum 12. Mai erwaͤhnt in der Rechte zu vertheidigen und die Interessen wahrzunehmwen ——— ——————————-————J—ÿõ
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That jenes Todesfalls mit keiner Sylbe.) ssuͤnschen, die sich unter unserm Schutze befinden. Ich er⸗ 8 Aaa
üe Ser ur Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Auf Sir Robert Peels (gestern mitgetheilte) Rede in Bezug auf die Spanisch⸗ Suͤdamerikanischen Angelegenheiten aͤußerte zunaͤchst Sir Robert Wilson: „Ich kann zwar gegen die von dem sehr ehrenwerthen Herrn uns mitgetheilte Depesche, die Hr. Canning zur Zeit an Hrn. Dawkins hat gelangen lassen, nichts einwenden, inzwischen aͤndert dies doch nicht meine Meinung: daß naͤmlich Hr. Canning den Regierungen Mexiko's und Columbiens den Wunsch der Englischen mitgetheilt hat, daß sie keine Feindseligkeiten gegen Cuba unternehmen moͤchten, weil dies England eines großen Argumentes berauben wuͤrde, bei Spanien auf die Anerkennung seiner ehemaligen Kolo⸗ nieen zu dringen. Es ist gar nicht zu bezweifeln, daß sich Bolivar durch eine Mittheilung dieser Art hat bewegen lassen, das Heer zuruͤckzuziehen, das zur Einschiffung mit einer Exr⸗ pedition gegen Euda schon bereit war. Ich besitze eine ei⸗ genhaͤndige Mittheilung Bolivars, worin derselbe davon spricht und zugleich den Wunsch aͤußert, daß Columbien unter dem, was, wie es heiße, der Wunsch Englands sey, nicht leiden moͤge. In Mexiko denkt man daruͤber eben so, wie in Co⸗ lumbien, und erst vor ungefaͤhr zwei Monaten hat der Graf von Aberdeen an einem andern Orte (im Oberhause) sich ge⸗ aͤußert, daß England nichts dawider haben werde, wenn jene Staaten jetzt etwa einen Angriff gegen Cuba oder Porto⸗ Rico unternehmen wollten. Ist es nun aber, nachdem Me⸗ xiko und Columbien mehrere Angriffe von Cuba aus haben erleiden muͤssen, nicht Unrecht, ihnen die wahre Meinung Englands nicht mitzutheilen und sie in dem Glauben zu las⸗ sen, daß unsere Regierung einen Angriff auf Cuba nicht ge⸗ statten wuͤrde? Ich zweiste gar nicht, daß angemessene Un⸗ terhandlungen bald zu dem Zwecke fuͤhren wuͤrden, den unsere Politik erheischt, wenn nicht National⸗Stolz und Halsstarrig⸗ keit dazwischen treten moͤchten. Wie es im Jahre 1672 Frank⸗ reich mit Venedig gemacht hat, so sollten wir es jetzt mit Spanien machen; zwingen sollten wir es naͤmlich zum Frie⸗ den, unter der Drohung, daß wir andernfalls Partei gegen dasselbe nehmen wuͤrden. Keine Opfer brauchte Spanien dabei zu bringen, nur das muͤßte es thun, was ihm selber eine Wohlthat seyn wuͤrde. Man hat zwar gesagt, daß Spa⸗ nien jetzt in keiner feindseligen Unternehmung begriffen sey, allein daß 25,000 Mann in Cuba zusammengezogen, daß be⸗ reits alle Vorbereitungen zu einer Expedition getroffen wer⸗ den, laͤßt sich gar nicht laͤugnen. te Rekruten zu enrolliren und zu der Anschaffung der noͤthigen Fonds werden ebenfalls bereits Anstalten getroffen. Wenn wir nicht gleich jetzt peremptorisch dagegen auftreten und sa⸗ gen: „„Ihr sollt keine Expedition zu diesem Zwecke absen⸗ den““ so duͤrften schon die bloßen Kriegs⸗Demonstrationen in den neuen Suͤd⸗Amerikanischen Staaten die Wirkungen eines Krieges selber haben, insofern sie Unruhe und Aufre⸗ gung dort stets naͤhren. Als die ersten Geruͤchte uͤber die be⸗ absichtigte und demnaͤchst wirklich erfolgte Expedition des Ge⸗ nerals Barradas nach Mexiko im Umlauf waren, verfuͤgte sich eine Deputation, zu der auch ich gehoͤrte, zum Grafen von Aberdeen. Wir wollten Aufschluß uͤber die Sache haben und erfuhren von dem Lord, daß die Regierung keine offizielle Anzeige daruͤber von Seiten Spaniens erhalten habe. Ich will damit nicht den Lord Aberdeen eines Mangels an Auf⸗ richtigkeit angeklagt haben, vielmehr will ich glauben, daß die verborgene Regierung Spaniens, wie gewoͤhnlich, auch in jenem Falle anders zu Werke gegangen sey, als die offenkun⸗ dige Administration. Es ist Fsagt worden, die Vereinigten Staaten haͤtten die ausdruͤckliche Erklärung abgegeben, daß sie keine feindseligen Absichten gegen Mexiko haͤtten; allein, wie aufrichtig immerhin diese Erklaͤrung seyn mag, kann die Regierung der Vereinigten Staaten wohl fuͤr die Kolonisten⸗ Horden einstehen, die sich in Schwaͤrmen in Texas niederge⸗ lassen haben? Fuͤhren doch diese Amerikanischen Kolonisten, dem Gesetze zum Trotz, Tausende von Sklaven ein und drohen, daß, wenn man etwa das Gesetz mit Gewalt gegen sie in Vollzug bringen wolle, sie dann ihre Unabhaͤngigkeit erklaͤren und die Nord⸗Amerikanische Regierung zum Schutze anru⸗ fen wuͤrden! So unruhig und gefaͤhrlich ist der Charakter dieser Kolonisten⸗Schwaͤrme, daß die Mexikanische Regierung sich gezwungen gesehen hat, 4000 Mann nach Texas mar⸗
schiren zu lassen, um die Provinz in gehoͤriger Subordina⸗
Eben so wie in Europa, wird es auch auf
des Atlantischen Meeres noͤthig, ei
tion zu erhalten. der andern Seite
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Listen liegen bereit, um s zusammengenommen.
II
greife daher diese Gelegenheit, die Minister ernstlich aufzu- fordern, die Schritte zu thun, die endlich zu einem baldigen
festen Beschlusse fuͤhren koͤnnen.“ —
— Hr. A. Baring be⸗ merkte, es gebe keinen Gegenstand, der groͤßeres Interese fuͤr den Handelsstand Großbritaniens habe, als der bespro⸗ chene; das Land sey jetzt zwar lebhaft damit beschaͤftigt, wi-⸗ schirmen. Minbests
der das Westindische Monopol und den Freibrief der Osti-. dischen Compagnie Bittschriften abzufassen; beide Fragen staͤnden jedoch an Wichtigkeit der Suͤd⸗Amerikanischen bei
Weitem nach.
Mit wahrhaftem Vergnuͤgen habe er von
seinem sehr ehrenwerthen Freunde (Sir R. Peeh) gehoͤrt, daß auch er die Unabhaͤngigkeit der neuen Staaten als eine
Angelegenheit von hohem Interesse fuͤr England ansehe.
Schon die Moͤglichkeit, daß Großbritanien einmal den freien
Zutritt zum Meerbusen von Mexiko verlieren koͤnne, erhei-: sche die hoͤchste Aufmerksamkeit; unmoͤglich aber sey es, die
große Bedeutung schon jetzt ganz einzusehen, die Amerika einmal fuͤr Europa erlangen koͤnne. Die zwei großen Sprach⸗ Familien, die Englisch⸗ und die Spanisch⸗Amerikanische, seyen es, die dazu bestimmt zu seyn schienen, den großen Kontinent von Amerika fuͤr immer unter sich zu theilen. Unmoͤglich aber koͤnne Mexiko, wie es der Natur der Sache nach muͤßte, zu Wohlstand gelangen, so lange es vom Mutter⸗ lande aus mit Invasionen bedroht werde. „Der sehr ehren⸗
werthe Herr“, fuhr Hr. Baring fort, „ist vermoͤge seiner Stellung genoͤthigt, von den großen Maͤchten Europa's mit Zuruͤckhaltung zu reden; moͤge er jedoch das Volk dieses Lan- des nicht in Schaden bringen, moͤge er namentlich nicht os
lange zoͤgern, bis das Amerikanische Kolonisten⸗Volk nach
und nach so maͤchtig um sich gegriffen hat, daß er sich außer Staͤnde sieht, der Macht der Vereinigten Staaten einen Damm entgegenzusetzen! Wird die Regierung dieser Staa⸗ ten jetzt nicht im Schach gehalten, so wird es nie mehr ge⸗
schehen koͤnnen! Sollte unsere Regierung jemals das Inter⸗ daß die
esse Großbritaniens so aus dem Auge verlieren, Unabhaͤngigkeit der neuen Amerikanischen Staaten dadurch verloren ginge, so duͤrfte auch das Land den Tag betrauern,
n welchem wir die einzige Gelegenheit uns haben entgehen
lassen, wirksam einzuschreiten.“ — Hr. Baring suchte sodann die Wichtigkeit, welche die neuen Amerikanischen Staaten fuͤr den Britischen Handel haben, aus den amtlichen Aus⸗ fuhr⸗Listen nachzuweisen. Dieselben, sagte er, bezoͤgen allein
dreimal so viel Englische Waaren, als Rußland⸗, Preußen, Schweden, Daͤnemark, Spanien, Portugal und Frankreich Binnen einem Jahrhundert sey nicht
zu fuͤrchten, daß diese Staaten mit Großbritaniens Seemacht oder mit seinem Gewerbfleiße in Konkurxenz treten; man habe daher die Freundschaft derselben ganz besonders zu pfle⸗ gen. der nach Suͤd⸗Amerika jaͤhrlich ausgefuͤhrten Waaren; davon bezoͤge aber Brasilien allein, das der einzige von außen nicht bedrohete und innerhalb geordnete Staat sey, 6 Millionen, waͤhrend Mexiko, das die groͤßten Huͤlfsquellen besitze, und Brasilien, hinsichts seiner natuͤrlichen Productionskraft, durch⸗ aus in nichts nachstehe, nur den zehnten Theil jenes Wer⸗ thes beziehe. Chili, wiewohl ein kleiner und armer Staat, befaͤnde sich doch, weil es vor auswaͤrtigen Angriffen gesichert
sey, in einem gewissen Wohlstande und gebrauche jaͤhrlich
fuͤr 1,100,000 Pfd. Englische Produkte, also 700,000 Pfd. mehr, als das reiche, aber von feindlichen Invasionen stets bedrohte, Mexiko. Columbien, in bestaͤndiger Aufregung sich befindend, muͤsse ebenfalls gegen Chili zuruͤckstehen und konsumire von Englands Erzeugnissen jaͤhrlich nicht mehr als fuͤr 540,000 Pfd. Ein anderer Uebelstand fuͤr den Handel entspringe daraus, daß die stets bedrohte Lage, in der sich diese Staa⸗ ten befaͤnden, sie zwinge, bestaͤndig eine große Armee auf den Beinen zu erhalten. Nun komme es besonders in Mexiko haͤufig vor, daß die militairischen Anfuͤhrer die Waaren⸗ Transporte, die von einem Orte zum andern gebracht wer⸗ den, anhielten und pluͤnderten. Öft auch blieben hier die Rimessen aus, weil man sie in Mexiko auf dem Wege nach der Kuͤste angehalten und weggenommen. Natuͤrlich hindre dies die Entwickelung jeder Industrie, was besonders in Be⸗ zug auf Mexiko zu bedauern sey, das die fuͤr England und fuͤr die ganze uͤbrige Welt so wichtigen Bergwerke besitze. Es bringe allein mehr Silber hervor, als der uͤbrige Theil der bewohnten Erde. Freiherr von Humboldt schaͤtze das Silber, das in ganz Europa jaͤhrlich produzirt werde, auf
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Neun Millionen Pfd. Sterl. sey der amtliche Werth
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liefere. Großes
ssey; die Regierung aber habe die
waͤhrend eine einzige Mine in Mexiko 255,000 M. Ungemach erwachse daraus fuͤr die Einheimischen die ihre Kapitalien in solchen ihr Eigenthum nicht geschuͤtzt
238,000 Mark,
sowohl als fuͤr die Englaͤnder, Werken angelegt haben, daß
das Besitzthum ihrer Unterthanen in jenen Gegenden zu be⸗
Irnvasions⸗Drohungen unausgefuͤhrt zu lassen.
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porge von CTumberland, besuchten gestern die Saͤle der „Bri⸗ tish⸗Institution,“ um die Gemaͤlde⸗Sammlung des verstor⸗
benen Sir Thomas Lawrence, ehe dieselbe öffentlich ausge⸗
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ns Spanien sollte gezwungen werden, seine — “ habe im Jahre 1779 England nicht blos den Rath ertheilt, den Kanapf mit Nord⸗Amerika einzustellen, sondern auch, da die⸗ ser Rath nicht habe fruchten wollen, ihm foͤrmlich den Krieg erklaͤrt. — „Die politische Aufmerksamkeit“, so beschloß Hr. Baring seinen Vortrag, „ist eine Zeitlang nach der Donau und dem Bosporus gerichtet gewesen, waͤhrend die Interessen des Britischen Handels ungleich mehr nach der Amerikanischen Kuͤste hinstreben. Die Verbindung mit Athen und Sparta moͤgen den Gelehrten interessiren; fuͤr Leeds, Sheffield und Manchester ist das Gedeihen Mexiko's von weit hoͤherem
Interesse.“ — Lord J. Russel machte dem Hrn. Baring den
Vorwurf, daß er mit einemmale ein Vertheidiger der poli⸗ tischen Einmischung geworden sey, die er fruͤher unter allen Umstaͤnden verworfen habe; Vorstellungen koͤnne man zwar bei Spanien machen, allein Unrecht wuͤrde es seyn, um eine groͤßere Waaren⸗Ausfuhr zu erlangen, einen Krieg mit Spa⸗ nien anzufangen. Herr Huskisson gab schließlich seinen Dank fuͤr die ausfuͤhrlichen befriedigenden Mittheilungen des Sir Robert Peel zu erkennen, und sagte in Bezug auf die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika: „Ich gehoͤre zu denjenigen, die den Wunsch hegen, daß diese Laͤnder nicht noch eine ausgedehntere Graͤnze erhalten moͤgen, als sie be⸗ reits besitzen. Moͤgen ihre Einwohner nur darauf bedacht seyn, das Gluͤck derjenigen zu befoͤrdern, die uͤber das unge⸗ heure Laͤndergebiet verbreitet sind, das sie bereits besitzen. Fern aber bleibe uns die Schwaͤche oder die Gleichguͤltigkeit, die den Nord⸗Amerikanern gestatten wuͤrde, das sogenannte Schild ihrer Verfassung auch uͤber ihre Nachbarn in Texas auszubreiten!’"?"?
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London, 22. Mai. Der Herzog und die Herzogin von Cumberland, die Prinzessin Augusta, die Herzogin von Kent, der Herzog und die Herzogin von Gloucester und Prinz Ge⸗
stellt wird, in Augenschein zu nehmen. Sie wurden von Lord Sh. dem Vice⸗Praͤsidenten der Institution, empfan⸗ gen und brachten uͤber zwei Stunden mit Besichtigung der Kunstwerke zu.
Während ihrer Anwesenheit in der Stadt empfingen der Herzog und die Herzogin von Cumberland den Besuch des
KRiussischen Botschafters, Fuͤrsten Lieven, und seiner Gemahlin.
Die Nachricht von den Veraͤnderungen im Franzoͤsischen Ministerium, die in Paris so nachtheilig auf den Stand der Fonds gewirkt, hat hier nicht die mindeste Veraͤnderung her⸗
vorgebracht; mir Ausnahme der Franzoͤsischen Renten waren alle anderen Staatspapiere sehr gesucht.
In der großen Versammlung zu Birmingham wurde beschlossen, daß alle Mitglieder der politischen Union eine Medaille und ein Band tragen sollten. Auf der Medeaille ist der Britische Loͤwe zu erblicken, wie er aus dem Schlum⸗ mer erwacht; uͤber demselben die Inschrift: „Des Koͤnigs und des Volkes Heil“, darunter: „Die Constitution, nichts
8 mehr und nichts minder.“ Auf der Ruͤckseite eine umstrahlte
Kroͤne von England, unter derselben die Worte: „Einheit,
Freiheit, Wohlstand“; ferner die Inschriften: „Gott erhalte
den Koͤnig“ und „Birminghamer politischer Verein, 25. Ja⸗ nuar 1830.“ Bei Erwaͤhnung der letzten Verhandlungen im Par⸗
lament uͤber die neuen Amerikanischen Staaten aͤußert sich
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der Courier folgendermaßen: „Daß in den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika eine Partei vorhanden ist, der es nach Gebiets⸗Vergroͤßerung geluͤstet, unterliegt keinem Zweifel. Wahrscheinlich liegt ihr Daseyn in der Natur der Dinge; indessen giebt es dort noch eine andere Partei von
glleicher Kraft, die der ersteren entgegen arbeitet; der Lieb⸗
lingswunsch jener Partei geht dahin, Cuba, die Kanadas nebst den Britischen Provinzen zu besitzen, wohingegen die andere es als ein Bindemittel fuͤr die Union betrachtet, wenn die genannten Gebiete in fremdem Besitz bleiben. Zu welcher Partei der Praͤsident Jackson gehoͤrt, wissen wir nicht — da er aber Europaͤische Gesinnungen hegt, so sind wir versichert,
Pflicht, die Rechte und
daß seine Politik sich nicht ausschließlich, weder zum Vergroͤ⸗ ßern noch zum Erhalten, hinneigen, sondern sich hinsichtlich der Interessen Amerikas nach den Europaͤischen Interessen richten werde. General Jackson ist zu sehr geneigt, seinen eigenen Ruf durch den Ruhm seines Vaterlandes zu vergroͤßern, um nicht den Vortheil zu berechnen, der aus einer immer enge⸗
ren Verbindung mit anderen Staaten fuͤr ihn und sein Land ent:.
springen muß, und sich nicht uͤberzeugt zu halten, daß Hrn. Jef⸗
ferson's engherzige Politik nicht mehr fuͤr die jetzigen Zeiten passe. 8
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Er weiß es sehr gut, daß Großbritanien seine Zustimmung zum Ankaufe Louisiana's nur deshalb gab, weil es damals in einem wichtigen Kampf begriffen und das ganze Europaͤi⸗ sche System erschuͤttert war. Er weiß, daß Eroberungen, die man mit Dollars macht, eben so zerstoͤrend auf das Gleichgewicht der Nationen einwirken, als Eroberungen mit Kanonen, und daß es die Politik in ordnungsmaͤßigen Zeiten nicht erlaubt, daß zwei Staaten dergleichen Eroberungen nach ihrem alleinigen Gutduͤnken vollfuͤhren, daß vielmehr — ohne nur der Einwohner des Landes zu gedenken — auch Andere dabei zu befragen sind.“
8 Ried
Bruͤssel, 23. Mai. Am 20sten d. fruͤh um 3 ½ Uhr ist Ihre Hoheit die Herzogin Bernhard von Sachsen⸗Wei⸗ mar zu Gent von einer Prinzessin gluͤcklich entbunden wor⸗ den. zessin, befinden sich vollkommen wohl.
Die auf Kosten der
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Die hohe Woͤchnerin sowohl, als die neugeborne Prin⸗
Regierung auf der muthmaßlichen
Stelle des Forum Hadriani in der Naͤhe von Haag an-⸗
gestellten Nachgrabungen werden waͤhrend des laufenden und
5* kommenden Jahres dem Publikum zur Besichtigung offen tehen.
— — Amsterdam, 22. Mai. Waͤhrend der abgelau⸗ fenen Woche waren die Preise der Staatspapiere fast durch⸗ gaͤngig weichend; es sey nun, daß die Annahme des Reduec⸗ tions⸗Gesetzes der Syndikat⸗Obligationen die Preise etwas zu hoch getrieben hat, oder daß die auswaͤrtigen Berichte Ver⸗ anlassung zu einiger Besorgniß gegeben haben; die Neigung zum Kaufen war allgemein gering, und fanden dagegen au⸗ sehnliche Verkaͤufe statt. Blos Obligationen der Handels⸗ Gesellschaft erhielten sich und gingen selbst etwas in die Hoͤhe, weil man einigen Grund hat, eine vortheilhafte Bilanz zu erwarten. Uebrigens haben die anhaltende Krankheit des Koͤ⸗ nigs von England, die Aufloͤsung der Kammer in Frankreich und das Absegeln der Expedition gegen Algier dazu beigetra⸗ gen, die Stimmung niederzudruͤcken. Griechische Obligatio⸗ nen, welche Anfangs dieser Woche durch die Nachricht, daß Griechenland und die Tuͤrkei dem Protokoll von London bei⸗ getreten begehrt waren, gingen wieder zuruͤck, indem sich die Geruͤchte vermehrten, daß Prinz Leopold die Souve⸗ rainetaͤt nicht annehmen wuͤrde. uͤd⸗Amerikanische Fonds sind alle weichend. Engl. Span. ziemlich preishaltend, doch
Span. perp. ausgeboten und flau. — Der Wohlthaͤtigkeits⸗
Verein der noͤrdlichen Provinzen hat gestern wieder eine An⸗ leihe uͤber eine Million Fl. zu 4 ½ pCt. Zinsen, abloͤsbar in 16 Jahren unter Garantie des Gouvernements, eroͤffnet. — Durch haͤufige Frage von Konsumenten war am gestrigen Markt in Weizen und hauptsaͤchlich in Polnischen Sorten lebhafter Handel. Von Roggen gingen ansehnliche Partieen, sowohl zum Verbrauche, als zur Verschiffung, leicht von der
Hand. Schoͤne auslaͤndische Gerste hielt sich fest im Preise,
geringe war dagegen schwer Schwerer Hafer wurde etwas besser bezahlt, weil wenig lessn wurde und Auftraͤge vorhanden waren. Man zahlte fuͤr 125pfuͤnd. alten schoͤnen bunten Polnischen Weizen 330 Fl., fuͤr 125 pfuͤnd. alten bunten 315 Fl., fuͤr 125 pfüuͤnd. alten und neuen dito 308. 310 Fl., fuͤr 125 pfuͤnd. neuen bunten Koͤnigsberger 310 Fl., fuͤr 126%fuͤnd. alten rothen dito 300 Fl., fuͤr 125pfuͤnd.
1öbu“ 1u 8 S 8 8
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neuen Rostocker 285 Fl., fuͤr 120pfüͤnd. neuen Rheinweizlen
240 Fl., für 118.119. 120pfuͤnd. alten Preuß. Roggen 155. Fl., fuͤr 118. 121. 122. 123 pfüͤnd. neuen 588 8
157. 160 160. 162. 164 Fl., 124pfuͤnd. neuer Pommerscher 1., 119pfuͤnd. Mecklenburger 156 Fl., 114pfuͤnd. cher 142 Fl., 118pfuͤnd. Rigaer (unter S 108pfuͤnd. schoͤne Koͤnigsberger Gerste 136 Stettiner 132 Fl., 107pfüpnd. alte P
ommer⸗
1, 107pfuͤnd.
ommersche 126 Fl., 88.
84 pfuͤnd. neuer dicker Hafer 95.98 Fl., ohne Gewichts⸗An⸗ 8
abe 60 Fl. — Deutschland.
Karlsruhe, 23. Mai.
) herzog und Ihre Koͤnigl. Hohen die Frau Großherzogin
Se. Koͤnigl. Hoheit der Große
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