danische Herrschaft kommen soll? Bleiben sie in den Reihen der
vanische ha e so kann ihnen die Beschuͤtzung der neuen Graͤnze nicht anvertraut werden. Ziehen sie, um sich wieder ih⸗ rem alten Gewerbe als Armatoli zu widmen, die Herrschaft der Tuͤrken vor, werden sie dann wohl, falls sie, wie veindbhech⸗ auf feindseligem Fuße mit den Muselmaͤnnern Lben, jene Graͤnze respektiren? Ich glaube nicht; besonders da mir von glaubwuͤrdigen Maͤnnern versichert wird, der Aspropo⸗ tamos und der Sperchius seyen an vielen Stellen nichts wei⸗ ter als seichte, leicht zu passtrende Baͤche, daß das Land dies⸗ seits der genannten Fluͤsse nichts als eine große Wuͤste ohne Staͤdte und Doͤrfer sei, kurz, daß die ganze durch das Protokoll vom 3. Febr. bezeichnete Graͤnzlinie diesem Lande kaum diejeni⸗ gen Mittel natuͤrlicher Vertheidigung an die Hand giebt, die fuͤr dasselbe so wichtig sind, wenn das Friedenswerk, das die Verbuͤn⸗ deten mit so Uecen Opfern hergestellt, fuͤr die Dauer erhalten werden soll. Ich will mich uͤber diesen Gegenstand, der fuͤr Ew. Koͤnigl. Hoheit nicht angenehm seyn kann, nicht weiter auslassen, und blos hinzufuͤgen, daß, wenn die Entscheidungen der verbuͤn⸗ deten Hoͤfe hinsichtlich der Graͤnzen unwiderruflich sind, dann auch nur Ew. Koͤnigl. Hoheit an Ort und Stelle die fast unuͤber⸗ steiglichen Schwierigkeiten beseitigen koͤnnen, die sich bei ihrer Ausführung erheben duͤrften, und daß nur Sie die daraus fuͤr dieses Land entstehenden ungluͤcklichen Folgen ganz abwenden koͤnnen. Ich bitte Sie daher auf das Dringendste, Ihre Ankunft in Griechenland so viel als moͤglich zu beschleunigen. Niemand wuͤrde es unternehmen koͤnnen, Ihre Stelle, mein Fuͤrst, zu einem so wichtigen kritischen Zeitpunkte einzunehmen, ohne den Grie⸗ chen, den verbuͤndeten Maͤchten und selbst der Pforte Gelegenheit zu geben, Ihre Abwesenheit recht schr zu bedauern.
Um das Elend zu ecrleichtern und den Stoͤrungen vorzubeu⸗ gen, welche das erste Resultat der neuen Graͤnzlinie seyn muͤssen, sollte die Griechische Regierung in den Stand gesetzt werden,
men. Wir sind bereit, in einer Denkschrift die Gruͤnde ausein-:
Huͤlfe leisten und Hoffnung Fen zu koͤnnen. Nun aber kann keine Regierung, die dem Ende ihrer Laufbahn nahe ist, diese Pflicht mit gehdrigem Erfolge in Ausuͤbung bringen, und eben so wenig kann eine solche Negierung den Tuͤrken hinlaͤngliches Vertrauen einfloͤßen oder bei den verbuͤndeten Maͤchten zurcichen⸗ den Kredit besttscn „ um dieselben zu uͤberzeugen, daß diejenigen Complicationen, die aus der Erfuͤllung der getroffenen Anordnnn⸗ gen entspringen muͤssen, als eine Folge der Natur dieser Anord⸗ nungen selbst zu betrachten sind. Die Geschaͤfte, welche Ew. Koͤnigliche Hoheit noch laͤnger von Griechenland zuruͤckhalten “ als Gegenstaͤnde von untergeordneter Wichtigkeit erscheinen, wenn Sie diejenigen beruͤcksichtigen, die ich so eben die Ehre gehabt, Ihnen vorzulegen. Was mich selbst betrifft, so werde ich, obgleich mit Arbeit und Sorgen uͤberhaͤuft, allen mei⸗ nen Eifer und alle meine Kraͤfte dahin richten, um das Vertrauen der Griecchen, so wie das Zutrauen, mit dem Ew. Koͤnigliche Hoheit mich beehren, zu rechtfertigen, und gluͤcklich werde ich mich schaͤtzen, diese doppelte Pflicht so lange zu erfuͤllen, als es mir meine Gesundheit erlaubt, und als Ew. Koͤnigliche Hoheit die schwache Huldigung meiner Dienste annehmen wollen. ö F. A. Capodistrias. 11A“ “ Napoli, (26. Maͤrz.) 7. April. Ich machte gestern Abend dem Senat eine vertrauliche Mit⸗ theilung des Protokolls vom 3. Febr. und des Schreibens Ew. K8 Hoheit. b dsen
Bei dieser Gelegenheit bestrebte ich mich, die Mitglieder des Senats uͤber die Vortheile aufzuklaͤren, welche die Londoner Ak⸗ tenstuͤcke ihrem Vaterlande sichern, und am Schlusse meiner An⸗ rede kuͤndigte ich ihnen an, daß ich gleich nach Empfang der amt⸗ lichen Mittheilungen mich mit ihnen uͤber die Maaßregeln bera⸗ then wuͤrde, die ich vorzuschlagen habe, um meine Pflicht gegen Griechenland zu erfuͤllen und, so viel es in meinen Kraͤften steht, dem Vertrauen Fu entsprechen, mit dem die verbuͤndeten Hoͤfe und Ew. Pnig „Hoheit mich beehren. —
Nach Kinem tiefen und trauernden Stillschweigen bat der Senat um Erlaubniß, sich zuruͤckziehen zu duͤrfen, um Zeit zu gewinnen, uͤber die ihm von mir vorgelegten wichtigen Gegen⸗ staͤnde reiflich nachdenken zu koͤnnen.
Heute bat eine aus dem Praͤsidenten und zwei Mitgliedern bestehende Deputation um eine Audienz; so eben hat sie mich verlassen. Das Wesentliche ihrer Botschaft ist Folgendes: „Wir wissen nicht, auf welche Art und Weise die verbuͤndeten Maͤchte uns ihre Entscheidungen zugehen lassen werden. Diese mag nun aber auch seyn, welche sie wolle, so zweifeln wir, daß, nach den Bemerkungen, die Sie uns gemacht haben, diese Entscheidungen uns die Freiheit lassen werden, anzunehmen oder zu verweigern. Wir sind nicht ermaͤchtigt, das Protokoll vom 3. Febr. und die sie be⸗ gleitenden Aktenstuͤcke anzunehmen, und selbst vorausgesetzt, die Nation haͤtte uns dazu die Macht ertheilt, so wuͤrde es uns den⸗ noch unmdglich seyn, sie zu benutzen, ohne die Pflichten zu ver⸗ letzen, die wir uns selbst und unseren Bruͤdern auf dem festen Lande Griechenlands, auf Kandien, Samos und allen anderen vnsen schnldis sind, die den Tuͤrken wieder zuruͤckgestellt wer⸗
en sollen.
Ew. Excellenz belieben zu thun, was Sie zum Besten des Landes fuͤr gut befinden; wir aber werden zu den von Ihnen im Namen der Nation und fuͤr dieselbe hinsichtlich der Vollziehung des Protokolls vom 3, Febr. getroffenen Maaßregeln niemals un⸗ sere Einwilligung geben. Die verbuͤndeten Maͤchte moͤgen ihre
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es laͤge unter den Umstaͤnden, die diesem Toast vorangingen
ren, so lange er aber gesetzmaͤßig besteht, soll er eben so ge⸗
und den ganzen Koͤrper mit Schuppen bedeckt.
Regierung auf Diskretion unterworfen.
Beschluͤsse vollziehen; wir aber wollen daran keinen Theil neh⸗
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anderzusetzen, die uns die Nothwendigkeit auferlegen, von dieser Bahn abzuweichen. Wir werden Sie ersuchen, unsere Denkschrift den verbuͤndeten Souverginen zu Fuͤßen zu legen; sie werden
pr dieselbe ihr Urtheil mit Gerechtigkeit und Menschlichkeit 8- aͤllen.⸗ L Ich hoffe, Ew. Koͤnigl. Hoheit werden nicht an den Anstre-: gungen zweifeln, die ich gemacht habe, um die Deputation zu
Hemastgeeren Ansichten zuruͤckzufuͤhren. Ich machte ihr die lebe: hafteste Schilderung von den groͤßeren Gefahren, denen durch
dergleichen Entschluͤsse, sowohl die unter Ottomanischer Herr⸗
schaft verbleibenden Provinzen, als diejenigen ausgesetzt seyn wuͤr⸗ den, die kuͤnftig den neuen Griechischen Staat bilden sollen. Darauf sagte ein Mitglied der Deputation, Herr Enian aus Pa⸗
Ptradzick, zu mir: „Ew. Excellenz werden unseren Provinzen Be-⸗ Was wuͤr⸗-⸗
fehle ertheilen, gber Niemand wird ihnen gehorchen. den wir durch eine F x.; in Maaßregeln gewonnen haben, deren Ausfuͤhrung unmoͤglich i sollte deren Ausfuͤhrung unmoͤglich seyn, wenn wir unseren Mit⸗ buͤrgern ein Vaterland auf dem Gebiet anweisen, das an Grie⸗⸗ chenland verbleibt, und wenn wir ihnen die Mittel zu einer ruhi⸗ gen und ehrenvollen Existenz verschaffen? .
Ich will Ew. Koͤnigl. Hoheit nicht mit allen Einzelnheiten dieser langen Unterredung ermuͤden. Die Wahrheit ist, daß die Koͤpfe in einem Zustande von Aufregung sind, und daß es nicht leicht seyn duͤrfte sie zu beruhigen. Ich habe Alles, was in meinen Kraͤften stand, gethan, um zum Zweck zu gelangen, und werde es auch fernerhin thun; ich wiederhole es aber Ew. K. Hoheit, daß
Sie Selbst herkommen und mit zur Erreichung desselben beitraa-⸗ gen sollten, und schmeichle mir, daß die Ausfuͤhrung meines Vor⸗ 1 habens alsdann weniger schwierig seyn wuͤrde.“ 111“
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Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 1. Mai. Nachrichten aus Washington
zufolge, ist daselbst vor einigen Tagen ein Schreiben aus Löon-
don eingegangen, das die Beendigung der Unterhandlung
unseres Gesandten mit der Britischen Regierung in Betreff Letztere hat Herrn M'Lane zu
des Kolonial⸗Handels meldet. L . erkennen gegeben, daß seine Gruͤnde nicht zulaͤnglich befunden
worden, um die Wieder⸗Eroͤffnunng jenes Handels zugestehen.
zu koͤnnen.
Im hiesigen American liest man: „Unter dem Vorgeben, dem Namen Jefferson's eine Ehre zu erzeigen, fand in Washington am 12ten vorigen Monats (dem Geburtstage Jefferson's) ein politisches Mittagsmahl statt. Es scheint, als ob hierbei der Hauptzweck gewesen sei, die Autoritaͤt Jefferson's fuͤr die dermalen herrschenden Grundsaͤtze in Be⸗ zug auf den Tarif und auf die Rechte des Staates im All⸗ gemeinen geltend zu machen; dem gemaͤß waren auch die ausgebrachten Toasts eingerichtet. Es verdient uͤbrigens be⸗ merkt zu werden, daß es das erstemal war, daß ein Praͤsi⸗ dent der Vereinigten Staaten Theil an einem oͤffentlichen Mittagsmahl nahm. Der Praͤsident Jackson brachte den Toast aus: „Unsere foͤderative Union — sie muß erhalten werden!“ Der National⸗Intelligencer bemerkt hierbei,
und ihn begleiteten, etwas emphatisches in demselben. Es waͤre so gewesen, als haͤtte der Praͤsident sagen wollen, ihr moͤget Euch uͤber den Tarif und vielleicht mit Recht beschwe⸗
wiß in Kraft gehalten werden, als ich Jackson heiße.
Der Charleston Courier vom 29. Maͤrz meldet, daß der Capitain Delano, Befehlshaber der Goelette „Cagle“, auf dem Wege vom Schildkroͤten⸗Fluß nach Charleston eine Seeschlange gesehen habe. Nach der Versicherung des Ca⸗ pitains und der Mannschaft hatte sie sich ungefaͤhr eine Meile von einer Seamans benannten Untiefe gezeigt; durch einen Flintenschuß, der sie verwundete, war sie so aufgereizt wor⸗ den, daß sie der Goelette mehrere außerordentlich heftige Schlaͤge versetzte. Nach der Beschreibung war die Schlange ungefaͤhr 70 Fuß lang und hatte den Umfang eines Fasses von 60 Gallonen (240 Berliner Quart); ihre Farbe war grau⸗ ihre Gestalt der eines Aales gleich; sie hatte keine Floßfedern Das Ruͤck⸗ grat bestand aus Gelenken; die Buckeln glichen, so wie der Kopf und der Rachen, denen eines Krokodills; der Kopf hatte eine Laͤnge von beinahe 10 Fuß und einen verhaͤltniß⸗ maͤßigen Umfang. — Der Capitain und die Mannschaft waren bereit, diese Aussagen zu beschwoͤren.
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Nach den neuesten in Londen eingegangenen Nachrichten aus Mexiko, hatte Salgado, der Ex⸗Statthalter von Me⸗ choacan, mit den von ihm befehligten 200 Mann sich der Die 86 eg 8 durch Desertion geschwaͤchten Banden wurden durch lonnen unter Bravo und Armigo lebhaft verfolgt. Man darf
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27 Ich versetzte darauf: „Warum
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daher die Ruhestoͤrung in jener Gegend als beendigt anse⸗ hen. — Aus Veracruz vom 5. April wird gemeldet, daß St. Ana ruhig auf seinem Landgute sey und sich in die Po⸗ litik gar nicht mische. Der Handel nahm sich taͤglich mehr auf, und das oͤffentliche Vertrauen kehrte zuruͤck. Von dem nach Texas unter General Teran beorderten Beobachtungs⸗ heere waren am 31. Maͤrz zwei Fuß⸗Regimenter bereits dort angekommen. Man vernimmt jedoch, daß die Regierung schon sehr friedliche Erklaͤrungen in dieser Beziehung von der der Vereinigten Staaten erhalten hatte, deren Gesandter Hr. Butler sich sehr vorsichtig und freundschaftlich benimmt.
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Berlin, 6. Juni. Des Koͤnigs Majestaͤt, Allerhoͤchst⸗ welche am 2ten d. M. die hiesige Residenz verlassen hatten, um Sich nach Schlesien zu begeben, sind, Nachrichten aus
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Breslau zufolge, am 3ten Abends nach 7 Uhr in Allerhoͤchstem
Wohlseyn und zur groͤßten Freude aller dasigen Einwohner und der dort versammelten zahlreichen Fremden, daselbst einge⸗ troffen. Am 4ten sah man auch der Ankunft Ihrer Maje⸗ staͤt der Kaiserin von Rußland, in Begleitung Ihres erhabe⸗ nen Bruders, des Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit, von War⸗ schau kommend, entgegen. Die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften gedachten, Sich demnaͤchst nach Schloß Fischbach zu begeben, wo Hoͤchstdieselben von den uͤbrigen Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnigl. Hauses erwartet wurden.
— Dem gestrigen Militair⸗Wochenblatt zufolge ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert, aggregirter Premier⸗Lieutenant beim zweiten Garde⸗Regiment zu Fuß, mit Beibehalt seiner uͤbrigen Dienst⸗Verhaͤltnisse, zum Ca⸗ pitain befoͤrdert worden.
— Nachrichten aus Stettin zufolge, ist dieser Stadt vor Kurzem durch die Gnade Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland die auf den Frieden mit Persien gepraͤgte goldene Medaille uͤbersandt worden. Diese Medaille haͤlt 2 ½ Rhein. Zoll im Durchmesser und ist 11 ½⅞ Loth schwer. Auf der Haupt⸗ seite ist im Vordergrunde die Stadt Eriwan abgebildet, der Fluß Zanghi, an dessen beiden Seiten sie belegen, wird hin⸗ ter derselben in seinem schlaͤngelnden Laufe sichtbar. Im
Hintergrunde steht der Ararat, auf dessen hoͤchster Spitze eine Friedensfahne mit dem Russischen Adler weht. Das Ganze wird durch einen Kreisabschnitt der Sonne beleuchtet, in des⸗ sen Mitte ein strahlenwerfendes Kreuz innerhalb der Jahres⸗ zahl 1828 schwebt. Die Kehrseite zeigt im Hintergrunde das Gebirge Ararat, von den Gewaͤssern der Suͤndfluth umgeben; auf der Spitze desselben ruht die Arche Noah's, von den Strahlen der aufgehenden Sonne beschienen. Ueber der Arche steht die Jahreszahl 2242 * — Ueber das Fundament, auf welchem diese Zusendung beruht, enthaͤlt die Stettiner Zei⸗ tung eine ausfuͤhrliche Mittheilung, aus der Nachstehendes entlehnt ist. Im Jahre 1762, bei der Thronbesteigung der Kaiserin Katharine II. (deren Geburts⸗Ort Stettin ist), fand sich der dasige Magistrat (wie es scheint, denn aus den Akten geht dies nicht deutlich hervor) bewogen, der Kaiserin Gluͤck zu wuͤnschen. Mit einem Schreiben des Groß⸗Kanzlers Fuͤr⸗ sten Woronzow, vom 28. April 1763, wurden darauf dem Magistrat, unter Versicherung einer huldvollen Aufnahme seines Schreibens, Namens der Kaiserin die goldene und silberne Kroͤnungs⸗Medaille und fuͤr die Schuͤtzengesellschaft ein Geschenk von 1000 Dukaten mit der Zusicherung uͤber⸗ sandt, daß dem Magistrate kuͤnftig, als Zeichen des Kaistrl. Wohlwollens, jederzeit ein Exemplar der im Russischen Reiche zu praͤgenden Gedaͤchtnißmuͤnzen uͤbersandt werden solle. Spaͤterhin, und namentlich bis zum Jahre 1802, wurden die neugepraͤgten Medaillen successive eingesandt; von da ab hoͤr⸗ ten aber die Zusendungen auf, und der Magistrat wagte es
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rnen) Hochseligen Kaiserin Mutter das Versprechen der Kai⸗ serin Katharina II. zur Sprache zu bringen und zu bit⸗ ten, sich fuͤr die fernere Verabreichung der Medaillen an iher Vaterstadt bei dem Kaiser Alexander zu verwenden, worauf der Kaiser das Zeichen des Wohlwollens Seiner erhabenen Großmutter gegen Ihre Geburtsstadt aufs Neue bestaͤtigte und die seit der Kroͤnungs⸗Medaille von 1802 gepraͤgten Me⸗ daillen dem Magistrate nachtraͤglich zusenden ließ. Die Kai⸗ serin Mutter antwortete Hoͤchstselbst folgendermaßen: 8 üüedich Ssb⸗ das Vergnuͤgen gehabt, die Zuschrift des 1 298 822 eigitracs der Stadt Stettin zu erhalten, und theile gern mit demselben die Freude uͤber den erhaltenen
deshalb im Jahre 1820 bei der (ebenfalls in Stettin gebo⸗
*) 2242 seit Erschaffung der Welt ist das and⸗ fluth — nach dem Griechischen Texte 888 A. Seehe SEen⸗
1„
des Kaisers,
85 1
neuen Beweis von der Gnade Sr. Majestaͤ
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die jenes Schreiben veranlaßt hat. Indem Ich Einem Wohl.. edlen Magistrat diese Versicherung gebe, ist es Mir eine 2 . nugthuung, den Ausdruck Meiner vorzuͤglichen Theilnahme an dem Wohle der Mir in mehr als einer Hinsicht werthen Stadt Stettin, und Meine Achtung fuͤr die wuͤrdigen Maͤnner hin⸗
zuzufuͤgen, denen die Befoͤrderung desselben anvertraut ist. St. Petersburg, am 17. April 1822. Meria. An Einen Wohledlen Magistrat der Stadt Stettin.“ 92 Auf diese Weise verdankt Stettin den Kaiserinnen Ka-. tharina II. und Maria eine eben so interessante als kostbare, jetzt schon auf 85 Stuͤck angewachsene Sammlung von Rus⸗
4ℳ
sischen Medaillen und in ihnen ein unschaͤtzbares Andel -—
der Huld und des Wohlwollens zweier in ihren Ringmauern geborenen Kaiserinnen. 3 — Im neuesten Amtsblatte der Koͤnigl. Regierung zu
Frankfurt a. O. wird das Publikum wiederholentlich auf die
bei dieser Stadt befindlichen Mineralquellen aufmerksam ge⸗ macht und das Resultat einer neuerdings vorgenommenen chemischen Analyse dieser Quellen mitgetheilt. Es geht dar⸗ aus hervor, daß das Wasser als reichhaltig und wirksam be⸗
trachtet werden muͤsse; vorzuͤglich verdient der starke Gehalt
an Eisen⸗Oxydul alle Aufmerksamkeit. Eine mehrjaͤhrige Erfahrung hat uͤbrigens die heilsame Wirksamkeit der gedach⸗ ten Mineralquellen vielfach dargethan, so daß dieselben mit
vollem Rechte empfohlen zu werden verdienen.
In allen
Krankheiten, wo es darauf ankommt, das Hautorgan zu be-⸗
leben und zu staͤrken, den Ton der Faser zu erhoͤhen und
die Thaͤtigkeit der Systeme des Koͤrpers anzuregen, haben
diese. Quellen ihre treffliche Wirkung in unzähligen Faͤllen bethaͤtigt und uͤberall, wo der Gebrauch eines eisenhaltigen
Wassers angezeigt ist, leisten sie herrliche Dienste. Besonders verdient die Bade⸗Anstalt des
zu werden, da dieselbe uͤberall sehr zweckmaͤßig eingerichtet
ist, große Ordnung und lobenswerthe Reinlichkeit in dersell ben stattfinden und alles in derselben beruͤcksichtigt wird, um “
jeder billigen Anforderung zu entsprechen. 85 — Aus Breslau vom 4. Juni schreibt man: Unser Wollmarkt naht sich seinem Ende. Unbestreitbar ist derselbe gut ausgefallen. Ein großer Theil der Verkaͤufer hat die al⸗ ten Preise, ein noch groͤßerer uͤber selbige hinaus Gebote und Zahlung erhalten.
Wolle nicht so uͤberfuͤhrt ist, wie andere fruͤhere Jahre. Nach ungefaͤhrer Berechnung sind auf denselben gebracht worden: — Centner aus Schlesien 88 7,900 ⸗ 7 dem Großherzogthum Posen 1““ „Koͤnigreich Jun P. 8 8 Doe den Oesterreichischen Staaten 500 „ dem Herzogthum Sachsen “ zusammen 34 — 35,000 Ctr. Die Preise, welche bisher ge⸗ zahlt worden sind, schwebten zwischen 50, 110, 120, 125, 135 und 150 Rthlr. pr. Ctr., welchen letzteren hohen Preis das Dominium Manze erhielt. Von den Kaͤufern ist der groͤßte Theil aus England und den Niederlanden, wenigere aus Braunschweig, Preußen und Boͤhmen. — Aus Duͤsseldorf vom 1sten d. wird gemeldet: An den beiden Pfingsttagen wurde hier das 13te große Niederrheini⸗ sche Musikfest feierlich begangen. Aus der Naͤhe und Ferne waren die Freunde der Tonkunst zahlreich herbeigestroͤmt, und es herrschte in hiesiger Stadt eine Lebhaftigkeit, wie wir sie seit einer Reihe von Jahren nicht gesehen haben. — Zur Mitwirkung an den musikalischen Ausfuͤhrungen waren 282
Herrn ꝛc. Groͤschke empfohlen
Verkauft wird jedenfalls Alles werden, da es an Nachfrage nicht fehlt, wohl aber der Markt mit
Saͤnger und Saͤngerinnen und 164 Instrumentalisten anwe:-⸗:
send. — Meisterwerke von Haͤndel, Mozart und Beethoven begeisterten in ihrer großartigen Ausfuͤhrung die versammel⸗ ten Festgenossen. — Die Ausfuͤhrungen selbst haben auch die groͤßten Erwartungen uͤbertroffen, und im lautesten Jubel⸗ ton sprach sich die allgemeine Freude uͤber das treffliche Ge⸗ lingen des Festes aus, zu dessen Schlusse dem hochverdienten Festdirigirenden, Hrn. Ferdinand Ries, gestern ein naͤchtlicher Fackelzug veranstaltet worden war.
†
Dem Messager des Chambres vom 30sten d. M. zufolge, der sich dabei auf ein anderes Pariser Blatt be⸗ zieht, soll die Allgemeine Preußische Staats⸗Zeitung nachstehen⸗ den Artikel enthalten haben: „Die Angelegenheiten Frank⸗
reichs geben fortwaͤhrend zu Besorgnissen Anlaß; wenn irgend
etwas zu einer Zusammenkunft zwischen unserem Monarchen und dem Kaiser Nikolaus Aulaß geben koͤnnte, so waͤre es ohne Zweifel der Kampf der Parteien in Frankreich.“ —
klaͤrung veranlaßt, daß ein solcher Artikel nie in ihrem Blatte gestanden hat.
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88*
Die Redaction der Staats⸗Zeitung findet sich zu der Er-⸗.⸗—