1830 / 158 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und erhebend, und wird noch fuͤr unsere Nach

kend und erhebend seyn. 1 . Einer Vergleichung der Gaben einzelner Gegenden und

einzelner Behoͤrden oder Wohlthaͤtigkeits⸗Vereine glaubt der Unterzeichnete sich enthalten zu muͤssen, da der Werth des

rs nicht immer von seinem Betrage abhaͤngt. Allen 2 welche zur Huͤlfe bemuͤht waren, moͤge das schoͤne Bewußtseyn dieser guten That reichen Lohn gewaͤhren.

Koͤnigsberg, den 28. Mai 1830. Der Ober⸗Praͤsident der Provinzen Ost⸗ und Westpreußen.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Kammerherr und Direktor im Ministerinm der Geist⸗ lichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten und im Justies Mentsterum⸗ von Kamptz, von Stettin.

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er General⸗Major und Commandeur der dritten Garde⸗

Landwehr⸗Brigade, von Thile II., von Breslau.

Der Koͤnigl. Hannoͤversche Geheime Kabinets⸗Rath, au⸗ Herordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kai⸗ serl. Hesterreichischen Hofe, von Falke, von Dresden.

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Nachrichten.

Pearis, 1. Juni. Vorgestern, als am ersten Pfingst⸗ Feiertage, hielt der Koͤnig, als Großmeister des Heiligen Geist⸗Ordens, um 11 Uhr Morgens in seinem Kabinette ein Kapitel dieses Ordens, worin zu geistlichen Komthuren des⸗ selben die Erzbtischoͤfe von Paris und Bordeaux ernannt wurden. Se. Majestaͤt begaben Sich demnaͤchst nach der Schloß⸗Kapelle, unter Vortritt der bereits aufgenommenen,

so wie der noch nicht aufgenommenen Ritter des Heiligen

Letztere, welche die Ordens⸗Insignien aus den erzog

Geist⸗Ordens. Letzter 1 Haͤnden Sr. Majestaͤt empfaͤngen sollten, waren der H

von Nemours, die Fuͤrsten von Polignac und von Broglie,

die Marquis von Ecquevilly, von Vérac und von Conflans,

und die Grafen von Durfort, Roy, Reille, Vordesoulle und von Cossé. In der Kapelle angelangt, nahm der Koͤnig auf

dem der Haupt⸗Pforte zunaͤchst befindlichen Throne Platz,

worauf der Bischof von Metz eine Messe las. Nach Been⸗

digung derselben bestiegen Se. Majestaͤt den links vom Altare

errichteten Thron, waͤhrend die Groß⸗Offiziere des Ordens

zur Rechten und Linken desselben Platz nahmen. Der Ordens⸗

8 Kanzler verlas jetzt die Eides⸗Formel, und, nachdem der Her⸗

g von Nemours den Eid knieend in die Haͤnde des Koͤnigs

abgelegt hatte und von Sr. Majestaͤt mit den Ordens⸗Insig⸗

fuhren Hoͤchstdieselben nach Saint⸗Cloud.

nien geschmuͤckt worden war, fand dasselbe Ceremoniell hin⸗ sichtlich der uͤbrigen neuen Ordens⸗Ritter statt. Nach Been⸗

digung der Feierlichkeit wurden Se. Majestaͤt in Prozession

wieder nach Ihren Zimmern zuruͤckgefuͤhrt. Gegen 5 Uhr

Gestern fruͤh begab der Koͤnig Sich, von Saint⸗Cloud,

in Begleitung des Dauphins, nach dem Gehoͤlze von Marly

Ihrer Gegenwart zu beehren.

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auf die Jagd, und um 8 ½ Uhr Abends kamen Hoͤchstdiesel⸗ ben hierher, um den Ball bei dem Herzoge von Orleans mit Se. Majestaͤt verweilten auf demselben bis gegen 11. Uhr und kehrten demnaͤchst nach St. Cloud zuruͤck. Der Dauphin und die Dauphine dagegen blieben die Nacht in den Tutlerieen. Heute fruͤh hat der Dauphin sich nach Compieègne begeben, wird jedoch schon morgen von dort zuruͤckerwartet, um einem in Saint⸗Cloud

zu haltenden Minister⸗Rathe beizuwohnen.

b Wie man vernimmt, hat auch der Stadt⸗Rath von Paris beschlossen, Ihren Sirilianischen Majestaͤten zu Ehren, ein großes Fest zu veranstalten. In dem heutigen Blatte des Moniteurs hoffte man, in

Folge des am vorigen Sonnabend (29) gehaltenen Minister⸗

Rathes, wichtige Verordnungen uͤber einen Praͤfekten⸗Wechsel

aund uͤber die Praͤsidenten der Wahl⸗Collegien

zu finden.

Statt dessen“ bemerkt die Gazette de France, „enthaͤlt

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der Moniteur nichts als die gewöͤhnliche monatliche Getreide⸗

Tabelle. Seit der Veroördnung vom 19. Mai ist nun schon dreimal Minister⸗Rath unter dem Vorsitz des Koͤnigs gepflo⸗ gen worden, ohne daß unsere politische Lage irgend eine Aen⸗ derung erlitten haͤtte. Wir stehen immer noch in Erwartun

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der Dinge, die da kommen sollen, um uns die letzte Modift⸗

ation des Ministeriums, zwei Monate nach der Prorogation

der Kammer und einen Monat vor den Wahlen, zu evklaͤren.

Schon zwei Wochen sind seit jener Ministerial⸗Veraͤnderung verflossen, ohne daß ein Resultat daraus hervorgegangen waͤre.“

Der Messager des Chambres vertroͤstet seine Leser auf morgen. „Die Proclamation des Koͤnigs“ aͤußert der⸗ selbe, „bei Gelegenheit des bevorstehenden Wahl⸗ Geschaͤfts,

wird gleichzeitig mit der Liste der Praͤsidenten der Wahl Col⸗

legien erscheinen. Beide Aetenstuͤcke werden in dem am naͤch⸗ sten Mittwoch zu haltenden Minister⸗Rathe desinitiv festge⸗ stellt werden. Herr von Peyronnet ist mit der Entwerfung derselben beauftragt; er will seltsam genug daß die Proclamation im gemaͤßigten Sinne abgefaßt sey, und daß

sie durch ihren verfassungsmaͤßigen Ton dazu diene, den Waͤh⸗

lern und dem Handelsstande Vertrauen einzufloͤßen.“

„Es moͤchte nicht uninteressant seyn”, aͤußert das Jour⸗ nal des Débats, „einen Ruͤckblick auf die letzten Mo⸗ nate zu machen und sich zu fragen, was denn eigentlich je⸗ ner große Gedanke des 8ten August fuͤr Wunder hervorge⸗ bracht hat, was Frankreich ihm verdankt. Dieser Gedanke war, unseren Gegnern zufolge, vornehmlich ein Gedanke der Staͤtigkeit. „„„Der Geist der Kammern““, so sagte man, „uüst zu wandelbar; was die eine schafft, vernichtet die an⸗ dere wieder. Laßt uns daher ein Ministerium außerhalb der Kammern wählen, ein Ministerium, das consequent ist, und nicht jeden Augenblick sein System aͤndert; das Land und die Kammern werden sich an ein solches zuletzt wohl gewoͤh⸗ nen muͤssen.*% Und das Ministerium des 8. Aug. 8 zu Stande. Was ist aber aus seiner vielgepriesenen Staͤtigkeit, was ist aus ihm selbst geworden? Umsonst sieht man sich heute noch nach ihm um; es existiet nicht mehr. Von allen Ministern, die in den letzten 10 Monaten auf einander ge⸗ folgt sind, ließe sich fast ein Katalog aglegen. Herr von Martignac, Minister des Innern, wird durch Herrn von la Bourdonngye, dieser durch Herrn von Montbel, dieser durch Herrn von Peyronnet ersetzt. Herr Bourdeau, Großsiegelbewahrer, raͤumt seinen Platz Herrn von Courvoister ein, der seinerseits Herrn von Chantelauze zum Nachfolger erhaͤlt. Herr von Vatimesnil, Mi⸗ nister des oͤffentlichen Unterrichts, weicht Herrn von Mont⸗ bel, dieser Herrn Guernon de Ranville. Herr Roy, Finanz⸗ Minister, wird durch Herrn von Chabrol, dieser durch Hrn. von Montvel ersetzt, den man uͤberall wieder findet und der bald wieder Herrn Dudon zum Nachfolger erhalten wird. Herr von Bourmont schifft gen Algier. Von dem ganzen Ministerium des 8. August ist sonach Keiner mehr uͤbrig, als Herr von Haussez, an den Niemand denkt, und Herr von Polignac, der seinen Posten schon halb und halb mit Herrn von Peyronnet theilt. In weniger als zehn Monaten haben wir also vier Minister des Innern, drei Großstegelbewahrer, drei Finanz⸗Minister und drei Minister des öͤffentlichen Un⸗ terrichts gehabt, nicht zu gedenken, daß zwei Ministerien, die des Cultus und des Handels, abgeschafft, und statt dessen ein neues, das Ministerium der oͤffentlichen Bauten, eingefuͤhrt worden ist. Lohnte es, um einer solchen trefflichen Staͤtig⸗ keit willen, wohl der Muͤhe, Frankreich bis in seine Grund⸗ lagen zu erschuͤttern?“

Der Staatsrath und General⸗Zoll⸗Direktor, Marquis von Vaulchier, hat unterm 26sten v. M. an saͤmmtliche Zoll⸗ Direktoren ein Rundschreiben erlassen, worin er sie auffor⸗ dert, sich bei den bevorstehenden Wahlen mit den Praͤfekten ihrer resp. Departements in Korrespondenz zu setzen und

ihnen ihre Dienste anzubieten, auch ihre Untergebenen anzu⸗

weisen, daß sie sich mit den Unter⸗Praͤfekten verabreden, um das Ziel, das die Regierung sich gesteckt habe, die Wahl solcher Deputirten, die dem Monarchen offen und redlich hel⸗ fen, das von ihm beahsichtigte Gute zu vollbringen, ge⸗ meinschaftlich zu verfolgen.

Der Temps giebt in einer außerordentlichen Beilage eine statistische Uebersicht der Deputirten, die (so weit sich solches hat ermitteln lassen) fuͤr und wider die Adresse ge⸗ stimmt haben, nebst einer Angabe: 1) der Amts⸗Verrichtun⸗ gen jedes einzelnen Deputirten; 2) des von jedem Deputir⸗ ten verhaͤltnitmaͤßig repraͤsentirten Steuer⸗Betrages; 3) der Zahl der Waͤhler jedes Collegiums; 4) der Zahl der bei der

Wahl zugegen gewesenen Waͤhler; 5) der Zahl der von jedem

Deputirten erhaltenen Stimmen; 6) der Zahl der Wähler in jedem einzelnen Departement; endlich 7) des Betrgges der von jedem Departement im Jahre 1828 entrichteten Steuern. Das gedachte Blatt bemerkt dabei, es habe sich zwar bemuͤht,⸗ dem Tableau die moͤglichste Genauigkeit zu geben, koͤnne in⸗ deß bei einer Arbeit von solchem Umfange und so vielen Zah⸗ len fuͤr kleine Unrichtigkeiten doch nicht einstehen. ist der Haupt⸗Inhalt desselben:

Den repraͤsentirten Steuer⸗Betrag

. 8 „Stadt

Folgendes 8

betreffend, naaeea hn. es 38 19. . he sc, z..

Deputirte, die fuͤr die Adresse gestimmt haben, und

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9 abwesende Deputirte, von denen sich annehmen laͤßt,

daß sie ebenfalls da fuͤr gestimmt haben wuͤrden, einen Steuer⸗Betrag oon. 496,291,242 Fr.

181 Deputirte, die gegen die Adresse ge⸗

8 stimmt haben, und 19 abwesende Deputirte, von denen man

glaubt, daß sie gleichfalls Ragegen

geestimmt haben wuͤrden, repraͤsentiren doagegen einen Steuer⸗Betrag von 309,586,746⸗

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zieht man aber noch die von 90 absetzba⸗ b g Beamten vepraͤsentirte Summe mit. 134,955,393

von obiger ab, so bleiben nur 174,631,353 Fr. und das Verhaͤltniß stellt sich sodann wie 3 gegen 1. Was die repraͤsentirten Vota anbetrifft, so belief sich im Jahr 1828 die Zahl der Waͤhler auf 88,511, die jedoch nicht alle anwesend waren. Die Stimmen vertheilten sich dergestalt, daß die 221 Deputirte, die fuͤr die Adresse votirt haben, und die 9 Deputirten, die, wenn sie zugegen gewesen wären, diesem Beispiele gefolgt seyn wuͤrden, 51,625 Stim⸗ men erhielten, wogegen den 181 Deputirten, die gegen die Adresse gestimmt haben, und den 19 gleichfalls als Gegen⸗ stimmende angenommenen Deputirten nur 24,514 Stimmen zu Theil wurden. Zieht man von dieser Summe aber noch 10,935 Stimmen fuͤr 90 absetzbare Beamte ab, so bleiben nur noch 13,579 Stimmen, die sich zu jenen 51,625 wie 1 zu 4 verhalten.

Ueber die Abfahrt der Kriegsflotte aus dem Touloner Hafen melden hiesige Blaͤtter nachtraͤglich noch Folgen⸗ des aus Toulon vom 26. Mai: „Der mit so großer Un⸗ geduld erwartete Westwind stellte sich endlich gestern um 10 Uhr Morgens ein und gab das Zeichen zu einer allgemeinen Wanderung nach dem Hafen. Die ganze Einwohnerschaft stroͤmte in der Ueberzeugung, daß der Admiral diesen fuͤr die Abfahrt guͤnstigen Wind sofort benutzen werde, aus den Tho⸗ ren, theils um sich an dem Quat des Handels⸗Hafens nach der Rhede einzuschiffen und das imposante Schauspiel des Absegelns der Flotte ganz in der Naͤhe zu genießen, theils um von den am Meere gelegenen Anhoͤhen Zuschauer dessel⸗ ben zu seyn. Um 2 Uhr Nachmittags gab das Admiral⸗ schiff das Zeichen zur Abfahrt. Zuerst segelte eine Brigg ab, um der bei den Hierischen Inseln versammelten Transport⸗ Flottille den Befehl, in See zu gehen, zu uͤberbringen, und bald darauf ging das Linienschiff „die Stadt Marseille“ un⸗ ter Segel, um die von den Transportschiffen zu haltende Linie zu bezeichnen; ihr folgten zwei Fregatten und eine Brigg; Fessauf setzten sich die die erste Flotten⸗Division bildenden 80

ransportschiffe mit den Truppen in Bewegung und liefen eines nach dem andern aus dem Hafen. Um 3 Uhr lichtete das zweite Admiralschiff „der Trident“, an dessen Bord sich der Contre⸗Admiral Rosamel befindet, die Anker, und sogleich folgten seiner Bewegung die Linienschiffe „Breslaw“, „Du⸗ guesne“, „Algesiras“ und „die Krone“, so wie die Fregat⸗ ten „Herminie“ „„Melpomene“, „Iphigenie”“, „Dido“, „Pro⸗ serpina“, die Briggs „Dragon“, „Duconédic“ u. A. Das Admiralschiff „Provence“ ertheilte die Signale zur Abfahrt jedes einzelnen Schiffes und ging um 6 Uhr, nachdem fast alle Fahrzeuge die Rhede verlassen hatten, selbst unter Segel; ihm folgten die hiten⸗Fchif⸗ „Marengo“, „Nestor““, die „schoͤne Gabriele“, die „Amphtrite“, der „Scipio““, die „Jeanne d'Arc’“ und mehrere Fregatten. Saͤmmtliche Schiffe erwiederten im Augenblicke der Abfahrt die Signale der „Provence.“ Die Korvette „Créole,“ an deren Bord sich der Schiffs⸗Kapitain Hugon besindek, verließ mit der Division der Bomben⸗Schiffe zuletzt die Rhede. Cocnit die Fotte sich auf der hohen See befand, bildete sie sich in drei Linien, welche mit ihren weißen Segeln das ganze Meer be⸗ deckten. Um 8 Uhr Abends waren die drei Divisionen schon

vier Stunden weit in See, und heute fruͤh um vier Uhr war

Alles verschwunden.

Ein neues und interessantes Schauspiel gewaͤhrte es,

die vier Dampfschiffe: den „Nageur,“ die t Havre,“ den „Counreur“ und den „Rapide“ das Meer in allen Richtungen durchschneiden, von dem Admiral⸗

Schisfe Befehle empfangen und an die anderen uͤberbringen

und so den Adjutanten⸗Dienst mit derselben Schnelligkeit auf dem WMeere, wie der beste Reiter zu Lande, verrichten zu se⸗

ahen. Das herrlichste Wetter begunstigte die Abfahrt, welche in der besten Ordnung vor sich Ff 3 6 Nachdem die Fetersbruͤnste in der Normandie nachge⸗

lassen haben, scheinen die Brandstifter die ehemalige Picardie (SDepartements der Somme, Oise und Aisue) zum Schau⸗

„Dies giebt ein Verhaͤltniß von 5 zu 36,

platz ihrer Unthaten gewaͤhlt zu haben und sich sonach der Hauptstadt naͤhern zu wollen. s

jedoch gluͤcklicherweise noch zur rechten Zeit entdeckt. gierung abgerufen worden ist.

stoß in Schrecken gesetzt worden. Alle steinernen Haͤuser in

der Stadt hatten Risse bekommen; die Erschuͤtterung dauerte

ungefaͤhr 30 Sekunden. F

11“ 3. Großbritanien und Irland. London, 2. Juni. Das heutige

richtet: „Der Zustand des Koͤnigs bleibt fortwaͤhrend derselbe,

doch haben sich Se. Maj. gestern in heiterer Stimmung he⸗ funden.“

zuruͤckgekommen war, stattete ihr der Herzog von Sussex ei— nen Besuch ab, um von seiner erlauchten Schwester Nach⸗ richten uͤber das Befinden des Koͤnigs zu erhalten.

netaͤt uͤber Griechenland giebt unseren Blaͤttern zu vielen Betrachtungen Stoff. lich die Times, hat und auf diese Weise zugleich das Verfahren des Mini⸗ steriums zu rechtfertigen sucht „Nachdem wir,“ sagt sie in ihrem vorgestrigen Blatte, „saͤmmtliche hoͤchst interessante und belehrende Aktenstuͤcke uͤber diese Angelegenheit gelesen haben, sehen wir uns genoͤthigt, ganz unumwunden zu bekennen, daß man bei dem Prinzen Eigenschaften die er nicht besitzt, und darum, so scheint es uns, werden ihm jetzt auch mehr Vorwuͤrfe gemacht, als er billigerweise verdient. Mangel an festem Willen und an Kraft, ein großes Unternehmen durchfuͤhren zu koͤnnen, ist allein das, was wir bei ihm gelten lassen, nicht aber die Voraussetzung anderer Blaͤtter (namentlich auch des Cou⸗ riers), daß er das Werkzeug einer aus waͤrtigen Macht ge⸗ wesen.“ In ihrem gestrigen Blatte faͤhrt sie fort: „Die Grundsaͤtze, nach welchen England und seine Verbuͤndeten waͤhrend ihrer langen diplomatischen Bemuͤhungen, Grie⸗ chenkand als unabhaͤngige Macht herzustellen, verfahren sind, geben uns die beste Sicherheit dafuͤr, daß sie in ihrer Aus⸗ dauer zur Verfolgung eines so hoͤchst schaͤtzbaren Zweckes be⸗ harren werden. Nichts eben, als die hohe Wichtigkeit, welche die Verbuͤndeten in der Wiederbelebung der Griechischen Nation erkannten, hat die Hoͤfe von Fran kreich und Groß⸗ britanien bewegen koͤnnen, alle Gedanken von Eifersucht, die hin und wieder durch auffallende, wiewohl vielleicht zufaͤllige, Begebenheiten hervorgerufen werden mußten, zu unterdruͤcken und sich mit Rußland zu einem gemeinschase lichen Zwecke zu verbinden. Ihre treue Anhaͤnglichkeit an die Griechische Sache und die ununterbrochene Ueberein⸗ stimmung ihrer Conseils mitten unter den Versuchungen eines

ominoͤsen zwischen Rußland und der Tuͤrkei gefuͤhrten Krie⸗ ges gehoͤren zu den ehrenwerthesten Zeugnissen, welche die Geschichte von hoher Maͤßigung und Vorsicht bei Erwaͤgung großer politischer Gegenstaͤnde aufzuweisen hat. Wir haben daher auch guten Grund, die Zusicherung ertheilen zu koͤn⸗ nen, daß jetzt, da eine richtig combinirte Reihe von derech⸗ nungen durch Inconsequenz und Laune eine Stoͤrung erlitten hat, das gute Werk mit verdoppelter Kraft wieder aufgenom⸗ men und ihm ein baldiger guter Erfolg gesichert werden wird. Die Britische Regierung und die Repraͤsentanten der anderen verbuͤndeten Maͤchte haben ohne Zweifel alles schon vorbereitet, um die Sache wieder ins Geleise zu bringen. Ihr zweites Anerbieten des Griechischen Thrones, wem es auch gemacht worden seyn mag, ist gewiß von Be⸗ dingungen begleitet, die eben so guͤnstig sind, als diejenigen, die Prinz Leopold angenommen und wieder abge⸗ lehnt hat; und ein Verlust an Zeit wird das einzige seyn, was dabei zu bedauern seyn wird. In Einer Hinsicht, naäm⸗ lich in Bezug auf die so langen Leiden ausgesetzt gewesenen Griechen, haͤtten die Bedingungen freilich noch etwas guͤn⸗ stiger seyn koͤnnen; die ihnen zugedachte Graͤnze kann durch keine Wafsen, und noch viel weniger durch Argumente ver⸗ theidigt werden. In dem Protokoll vom 22. Maͤrz 1829 hatte die nordwestliche Graͤnze von Griechenland ganz die Ausdehnung, wie die vifrigsten Griechenfreunde sie wänschtan: die von Rutzland zuerst empfohlene Graͤnzlinie erstreckte sich sogar noͤrdlich bis an die Macedonischen Gebirge; diese Linie wurde jedoch durch jenes Protokoll auf di

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Nach Berichten aus Port⸗au⸗Prince vom 14ten April war die Stadt zwei Tage vorher durch einen heftigen Erd⸗«

Hof⸗Cireculare be⸗ Als die Herzogin von Gloucester vorgestern von Windser

Die Resignation des Prinzen Leopold auf die Souveräͤ⸗ 3

f. Naͤchst dem Courier ist es vornehm⸗ die gegen den Prinzen Partei genommen

voraussetzte,

e Gebirgsreihe re⸗

zu w Vor wenigen Tagen wurde schon in Saint⸗Denis ein Brandstiftungs⸗Versuch gemacht,

Briefen aus Lissabon vom 15. d. M. zufolge, stand der bisherige Franzoͤsische General⸗Konsul daselbst, Hr. Blanchet, im Begriff, diese Stadt zu verlassen, da er von unserer Re⸗