— ☚ — —“ 8
——ͦ — 8 2 enrs⸗
trauen der Gemahlin desselben besitze.
8 8 3 ““
hin und aͤußert offen und unverholen Eure Meinung! Der Koͤnig will sich seiner Vorxechte nur zu Fuerm Besten bedie⸗ nen. Erheischt nun Euer Bestes, fordert die oͤffentliche Ruhe, daß er sein Ministerium behalte, so wird er es be⸗ nlten; wo nicht, so wird er es entlassen. Der fromme und weise Koͤnig wird alsdann gern eingestehen, daß er sich eirrt habe; denn Irren ist das Loos jedes Sterblichen. Aber feinen Irrthum eingestehen und sich zum Bessern wenden, .e 1114“ Großbritanien und Irland. London, 13. Juni. Aus Windsor erfaͤhrt man, daß Se. Majestaͤt fortwaͤhrend große Ergebung und Gelassenheit an den Tag legen und besonders in den Religions⸗Uebungen,
1“
.5
deren Sie Sich mit Andacht unterziehen, Trost und Ver⸗
trauen finden. In der verflossenen Woche hat der Koͤnig alle seine hier anwesenden Bruͤder und Schwestern, mit Aus⸗ nahme des Seh von Sussex, bei sich gesehen.
„Der Herzog von Cambridge“, meldet der Herald, „wird in den ersten Tagen des kuͤnftigen Monats hier er⸗ wartet, und, dem Vernehmen nach, Cholmondeley⸗House be⸗ wohnen. — Dasselbe Blatt sagt: „Beim Hintritte des Monarchen wird, wie man bestimmt wissen will, das Par⸗ lament auf 14 Tage vertagt und nach Ablauf dieser Zeit auf⸗ geloͤst werden. Inzwischen darf man auch nicht vergessen, daß das Budget noch nicht ganz bewilligt ist.”
„Es wird“, heißt es in oͤffentlichen Blaͤttern, „bereits viel von dem Ministerium gesprochen, welchem bei der etwanigen Thronbesteigung des Herzogs von Clarenre die Zuͤgel der Regierung uͤbertragen werden duͤrfte. Se. Koͤnigl. Hoheit scheinen sich selbst hieruͤber noch nicht deutlich ausge⸗ lassen zu haben. Inzwischen versichern die Freunde des Her⸗ zogs von Wellington, daß derselbe nicht allein in hoher Ach⸗ tung bei dem Thronerben stehe, sondern auch das volle Ver⸗ Auf das Ansuchen der Herzogin soll der Premier⸗Minister damals Sr. Koͤnigl. Ho⸗ heit angerathen haben, den Posten eines Ober⸗Admirals nie⸗
derzulegen, uͤm seiner Gesundheit durch die mit diesem Amte
verknuͤpften ableesgferen nicht Eintrag zu thun. Auch ver⸗ sichern die obenerwaͤhnten Freunde, daß der Herzog von Cla⸗ rence kuͤrzlich sein Mißvergnuͤgen uͤber die Versuche der Op⸗ position, den Herzog von Wellington aus dem Kabinette zu entfernen, zu erkennen gegeben habe. Die Oppositionspartei ist dagegen der Ansicht, der Herzog von Clarence werde den jetzigen Premter⸗Minister nicht im Amte lassen, und auch die Lords Melville und Ellenborough, so wie Graf Aberdeen, wuͤrden aus dem Ministerium treten, dagegen der Admiral
Codrington an die Spitze des Marine⸗Departements gestellt
werden. Im Publikum glaubt man jedoch allgemein, daß der Premier⸗Minister seinen Posten behalten werde, indem er gesonnen seyn soll, Se. Koͤnigl. Hoheit hinsichtlich mehrerer Punkte zufrieden zu stellen.“
Im Unterhause wurden vorgestern noch folgende Aus⸗ gaben bewilligt: 120,000 Pfd. fuͤr die Kolonieen von Neu⸗
Suͤd⸗Wales und Van⸗Diemensland; 16,600 Pfd. zur Be⸗
soldung der Kommission, weiche fruͤher zur Untersuchung des Rechtsverfahrens in den oberen Gerichtshoͤfen ernannt wor⸗ den, und 3040 Pfd. fuͤr die Civil⸗Etablissements der Bahama⸗ Inseln. Die Debatte uͤber diese Ausgaben war von keinem hesondern Interesse.
„In den Archiven von Stowe“, sagt der Herald, „ist kuͤrzlich eine Entdeckung gemacht worden, wonach Jemand, auf den bisher noch nie ein Verdacht in dieser Hinsicht gefallen ist, der eigentliche Verfasser der „„Briefe des Junius““ ist.“
Der Bengal⸗Hurkaru vom 30. Januar meldet: „In Gemaoheit des siebenten Artikels des Traktats von Yandaboo hat die Ober⸗Regierung beschlossen, fortwaͤhrend einen Re⸗ sidenten am Pf von Ava zu halten, und Major Burney, der zu dieser Stelle ernannt worden und so wohl zu dersel⸗ ben geeignet ist, schiffte sich gestern auf dem Dampfschiffe „Ganges“ nach Rangoon ein, um nach kurzem Verzuge von dort nach der Hauptstadt des Birmanischen Reiches aufzu⸗ brechen. Einige von den Kaufleuten stellen sich große Vor⸗ theile fuͤr den Handel von dem Aufenthalte einer Britischen
Behoörde in jener Hauptstadt vor. Es war vor allen Dingen
darum zu thun, daß die Gesinnungen der Britischen Regie⸗
rung oder der Britischen Kaufleute dem Koͤnige richtig vor⸗
getragen wuͤrden, woran aber nicht aufs Entfernteste zu den⸗ ken war, so lange der Resident, anstatt selbst Zugang zu den „goldenen Ohren“ zu haben, viele hundert Meilen davon blieb und seine Darstellung durch, der Himmel weiß wie viel Beamten an ihn gelangen mußte’’"”/,
1298
Schweden und Norwege n. Stockholm, 11. Juni. Ihre Magjestaͤt die Koͤnigin werden sich mit dem Kronprinzen und der Kronprinzessin nach Upsala begeben, um einer Promotion mehrerer Studirenden zu Doktoren der Philosophie beizuwohnen. 4
Das Kaiserl. Russische Dampfschiff „Sschora“, das vor einiger Zeit hier anlangte, ist vorgestern mit dem Gene⸗ ral⸗Lientenant Grafen von Suchtelen, der auf demselben hier angekommen war, wieder nach St. Petersburg zuruͤckgekehrt.
Seit einigen Tagen herrscht hier das Geruͤcht, daß der Staatsrath Graf Adelswaͤrd zum Reichsstatthalter von Nor⸗ wegen ernannt werden wuͤrde. . Alm ö5ten d. begann im Norwegischen Storthing die Pruͤ⸗ fung des Gutachtens hinsichtlich der Seezoll⸗Abgabe. Das⸗ selbe soll auf eine Sene e hinzielen, um dadurch eine Vermehrung der Staats⸗Einkuͤnfte zu erlangen.
Gestern erschien die erste Nummer der neuen Zeitung „den Swenska Medborgaren“, dessen Redacteur der Freiherr Anckarstbaͤrd ist. Der vormalige Herausgeber, Oberst⸗Licute⸗ nant Hjerta, erklaͤrt in demselben, er worde auf dem naͤchsten Reichstage den Hof⸗Kanzler deshalb beim Constitutions⸗Aus⸗ schusse anklagen, weil er ihm die Herausgabe einer Zeitung unter dem Titel: „Nordiske Medborgaren“ verweigert habe.
Vom 1. November 1828 bis zum 1. November 1829 sind 387,839 Schiffpfund Eisen verschifft worden.
Aus dem nordwestlichen Theile der Propinz Helsingland schreibt man unterm 27ͤsten v. M., daß man daselbst noch
vollkommen gute Schlittenbahn habe. 11“ 24 Daͤnemark.
8 11“ 8 1“
Kopenhagen, 15. Juni. I1— Aarh zufolge, befanden sich Se. Majestaͤt der Koͤnig im erwuͤnsch⸗ testen Wohlseyn und ließen taͤglich die in dasiger Gegend zu⸗ sammengezogenen Truppen die Revuͤe passiren. Hoͤchstdiesel⸗ ben gedachten am heutigen Tage um Mittag jene Stadt wie⸗ der zu verlassen.
Aus dem Koͤnigreiche Daͤnemark und den Herzogthuͤmern Schleswig und Holstein sind im Jahre 1829 ins Ausland unter anderm ausgefuͤhrt worden, Weizen: 152,662 Tonnen; Roggen: 218,076 T.; Gerste: 595,216 T., worunter 27,302 T. Matz; Hafer: 384,963 T.; Buchweizen: 92,901 T. ; Rapp⸗ saat: 166,290 T.; Butter: 46,610 T.; Kaͤse 3434 Schiffpfd.; Ochsen: 23,343 Stuͤck; Kuͤhe: 6636 St.; Kaͤlber: 6627 St.; Pferde: 8309 St. ꝛc. Nach maͤßigen Mittelpreisen ist der Werth der im Ganzen ausgefuͤhrten 1,659,217 Tonnen Korn und Rappsaat, so wie der uͤbrigen Fettwaaren, auf ungefaͤhr 11,083,557 Rbthlr. zu berechnen.
— — Kopenhagen, 14. Juni. Vorgestern wurde das fuͤr Rechnung des Etatsraths Hvidt hier gebaute große neue Dampfschiff vom Stapel gelassen und erhielt den Na⸗ men „Friedrich VI.“ Eine unzaͤhlige Menge Menschen hatte sich zu diesem Schauspiele versammelt, und unter dem Schalle der Musik und wiederholtem Hurrah⸗Rufen stach das Schiff in See. Das Dampfbvot hat drei Kajuͤten, uͤberall mit Mahagoniholz und Vergoldung bekleidet; die erste Ka⸗ juͤte enthaͤlt 42 Schlafstellen; die Damen⸗Kajuͤte etwa 20. Die dritte Kajuͤte ist fuͤr Familien bestimmt und kann in zwei Abtheilungen getrennt werden; sie faßt 10 Personen. Außerdem ist noch eine Vorder⸗Kajuͤte fuͤr 20 Personen des
EE“
zweiten Platzes, und sodann Raum fuͤr das Schiffsvolk da.
In 6 Wochen wird das Schiff seine Fahrten beginnen und, dem Vernehmen nach, abwechselnd eine Tour nach Kiel und Luͤbeck machen. Es waͤre zu wuͤnschen, daß dies Dampf⸗ boot auch zu einer regelmaͤßigen Verbindung mit Swinemuͤnde benutzt wuͤrde; gewiß wuͤrde eine solche Einrichtung dem Un⸗ ternehmer einen großen Gewinn abwerfen, indem alle von Berlin und dem oͤstlichen Preußen kommenden Reisenden vorzugsweise diesen Weg nach Kopenhagen einschlagen wuͤr⸗ den, um nicht erst die lange Und auf unfahrbaren Wegen be⸗ schwerliche Tour nach Luͤbeck ober gar nach Kiel zu machen.
Man koͤnnte darauf unstreitig um so mehr rechnen, da zwi⸗
schen Swinemuͤnde und Stettin schon jetzt eine regelmaͤßige Dampfboot⸗Verbindung besteht und von letzterem Orte taͤg⸗ lich ein bequemer und eleganter Schnellwagen nach Berlin geht. Bei der lebhaften kommerziellen Verbindung zwischen Stettin und Kopenhagen wuͤrde das Dampfschiff uͤbrigens auch sehr vortheilhaft zum Guͤter⸗Transport mit verwendet werden koͤngen. — Das bisher zur Fahrt zwischen Kopenha⸗ gen und Kiel gebrauchte Dampfboot „Caledonig“ soll, wie man sagt, kuͤnftig zum regelmaͤßigen Passagier; und Guͤter⸗ Transport zwischen Helsingoͤr und Kopenhagen benutzt wer⸗ den, welches namentlich allen Reisenden willkommen seyn
1114“
8
1“ Lö“ 1S
8 wird, da die ordinaire Post⸗Befoͤrderung zwischen gedachten beiden Orten aͤußerst viel zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt.
V ““ J11166“ Karlsruhe, den 16. Juni. Ihre Koͤnigl. der Großherzog und die Frau Großherzogin, Hoͤchstwelche Sich in Begleitung der Herren Markgrafen Wilhelm und Max Hoheiten, letzten Sonntag nach Ettlingen, Rastatt, Baden und Eberstein begeben hatten, sind gestern Abend hier⸗ her zuruͤckgekommen. . Goͤttingen, 11. Juni. Die Anzahl der hiesigen Stu⸗ direnden hat sich im laufenden Halbjahre um 61 verringert; 354 am Schlusse des letzteren Abgegangene wurden durch 293 Neuangekommene ersetzt. Die Gesammtzahl unserer aka⸗ demischen Juͤnglinge belaͤuft sich gegenwaͤrtig auf 1203. Un⸗ ter diesen widmen sich der Theologie 301, der Jurisprudenz 484, der Medizin 273, den philosophischen Wissenschaften zc. 137. Von diesen sind 695 Landeskinder, unter welchen sich 50 Goͤttinger befinden, und 508 Auslaͤnder, unter denen Mayximilian, Kronprinz von Baiern, Karl, Prinz zu Hohen⸗ ollern⸗Siegmaringen, und Heinrich, Prinz zu Hohenlohe⸗ Langenburg, obenan stehen. — Das Oberschul⸗Kollegium ist seit dem 4ten d. M., dem Geburtsfeste unseres unvergeßlichen Koͤnigs Georg III., in Wirksamkeit getreten und berechtigt zu großen Erwartungen. Beauftragt mit der oberen Leitung aller hoͤheren Unterrichts⸗Anstalten im Koͤnigreiche, steht das⸗ selbe unmittelbar unter dem Koͤnigl. Kabinets⸗ Ministerium und ist allen uͤbrigen Landes⸗Behoͤrden coordinirt. Classifica⸗ tion der verschiedenen Schulen, Bestimmung der in einer jeden derselben abzuhandelnden Unterrichts⸗Gegenstäͤnde und Anstellung tuͤchtiger Lehrer, da, wo sie noch fehlen koͤnnen, nebst Verwendung fuͤr deren angemessene Besoldung, duͤrften einige ihrer ersten Sorgen ausmachen. Auch uͤber die bisher nicht selten dem Zufalle uͤberlassene Methode, die Wissenschaf⸗ ten und ganz besonders den Sprach⸗Unterricht zu treiben, verspricht man sich von ihren Bemuͤhungen wesentliche Ver⸗ edlung. Selbst das Oertliche mancher keinesweges einem ein⸗ ladenden Lehrzimmer gleichenden Schulstuben wird ihrer Auf⸗ menelanzseit nicht enkgehen. 3 “ 8 8 “ 1“ . F 1
Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilte Privat⸗Schreiben aus Madrid enthaͤlt folgende zum Theil schon bekannte Nachrichten: „Die Briggs „Guadalete“ und „Realista“ sollen die Spanischen Offiziere von allen Waffen⸗ gattungen, welche der Expedition gegen Algier folgen wollen, uͤberfuͤhren. Die Generale Zarco del Valle und der Marquis de las Amarillas sind darunter. Die Offiziere des Seewesens, unter welchen sich auch der Sohn des Admirals Mazaredo befindet, werden unter dem Befehle des Schiffs⸗Capitains Morales de los Rios stehen. Bei der starken Zufuhr von Getreide nach den Spanischen Haͤfen des Mittellaͤndischen Meeres fuͤr den Bedarf der Franzoͤsischen Expedition sind dessen Preise bedeutend gestiegen. — Der Minister⸗Rath ver⸗ sammelt sich fast taͤglich zu Aranjuez unter dem unmittelbaren Vorsitz des Koͤnigs, der immer mehr entschlossen scheint, schnelle und energische Maaßregeln zur Verbesserung des Schicksals seiner Unterthanen zu treffen. Man spricht von einer Kroͤnung, die am naͤchsten 14. Okt. stattfinden werde. Diese in Spanien wenig bekannte Ceremonie soll in der Ka⸗ thedralkirche zu Toledo stattfinden, wozu das so reichlich do⸗ tirte Kapitel derselben die Kosten herschießen wuͤrde. Alle Deputationen der Staͤdte, die großen Staatskoͤrper, die Uni⸗ versitaͤten und andere Koͤrperschaften wuͤrden bei diesem An⸗ laß dem Koͤnigl. Kinde, von welchem Geschlechte es auch seyn moͤchte, den Eid leisten. Die Carlo⸗Apostolischen sind uͤber diesen Theil des Programms sehr aufgebracht, da sie wohl ein⸗ sehen, von welchem Gewichte eine so feierliche Weihe der Legiti⸗ mitaͤt einer etwanigen weiblichen Thronerbin seyn wuͤrde. — Man weiß sich die Vorgaͤnge in Navarra, Biscaya und Alava noch nicht deutlich zu erklaͤren. Zuerst sprach man nur von der Weigerung dieser Provinzen, das Stempelpapier und bie Conscription anzunehmen. Bald war die Rede von Verle⸗ gung der Douane an die aͤußerste Graͤnze und Aufhebung der bisherigen Privilegien dieser Provinzen. Auch sprach man zugleich von einem bevorstehenden Landungs⸗Versuche des Obersten Torrijos. Man hoͤrte ferner, daß sich Truppen zu Valladolid sammelten, und gab ihnen die Graͤnze von Portugal zur Bestimmung. Auf einmal erhielten diese Trup⸗ pen Befehl, nach Navarra aufzubrechen; 8000 Mann Infan⸗ terie und Kavallerie mit acht Kanonen sollten einen Plan in
8
L
Staats⸗Zeitung N 171.
, 28 2 7
Vollziehung setzen, der schon mehrmals versucht, aber immer wieder guͤtlich ausgeglichen ward. Merkwuͤrdig ist, daß der alte Streit zwischen den Spaniern und den Franzoöͤsischen Basken wegen des Weiderechts gewisser Graͤnzstrecken sich er⸗ neuert. Auch sagt man, Kaspar Goreguy, unter dem Namen el Pastor bekannt, stehe an der Spitze einer Partei. In der Gegend von Bilbao gewoͤhnt man sich allmaͤlig an den Gedanken von der Ankunft Spanischer Truppen. General Don Jose Odonnel ist bereits zu Santona eingetroffen, wo er die Festungswerke besichtigt hat. Die Truppen, die an dem Ufer des Ebro stehen, und deren Hauptquarier sich zu Miranda befindet, sind bis jetzt nicht uͤber 3000 Mann stark, sollen aber auf 8000 vermehrt werden.“ See29 28Nn .
Feass Fln
852 Griechenland.
Die Florentiner Zeitung enthaͤlt folgende Privat⸗ Mittheilungen aus Ancona vom 4. Juni: „Die vorgestern mit dem Englischen Schooner „Lord Castlereagh“ hier ein⸗ gegangenen Briefe melden, daß der Praͤsident von Griechen⸗ land den Hafen der Insel Hydra auf 5 Jahre zum Freihafen erklaͤrt hat. — Die durch denselben Schooner mitgebrachten Briefe aus Korfu machen von dem Zustande von Albanien und Epirus die traurigste Schilderung. Die Bedruͤckungen der Albaneser in Epirus steigern sich. Sie sind in zwei Par⸗ teien getheilt; naͤmlich in die Partei Imir Pascha's, des Sohnes des Kiutahers und des beruͤchtigten Velico Jace, und in die der ersteren gegenuͤberstehende Partei des Se⸗ liktar Poda. Beide Parteien haben ihre Anhaͤnger unter den reichsten Albanesischen Primaten.
hece s28
Partei⸗Kaͤmpfe. Imir⸗Pascha ist in das Fort von Janina eingeschlossen, waͤhrend die Albanesen die friedlichen armen Bewohner der Stadt auspluͤndern und umbringen. Diese grau⸗ samen Scenen ereignen sich nicht nur in Janina, sondern in der ganzen Umgegend, und namentlich in Zageri, wo ganze Familien in die Sklaverei abgefuͤhrt werden. Mehrere Familien, denen noch einiges Geld uͤbrig blieb, haben sich auf eine Insel im See von Jannina gefluͤchtet, wo sie aber nur einige Tage gegen die Barbaren geschuͤtzt seyn werden; zehn derselben sind von dieser Insel aus gluͤcklich nach Pa⸗ tras entkommen. — Der Pascha und die Albanesen verlan⸗
gen fortwaͤhrend Geld und lassen, wenn sie keines erhalten,
ie Haͤuser und Keller erbrechen und durchsuchen, um ver⸗
grabene Schaͤtze zu finden. Saͤmmtliche Landesbehoͤrden sind verhaftet worden. — Dieselben Briefe fuͤgen hinzu, daß Graf Capodistrias sich mit immer groͤßerem Eifer mit dem Ordnen der Angelegenheiten seines Vaterlandes beschaͤftigt, unermuͤdet von einem Punkte Griechenlands an den anderen eilt, Alles aufmerksam beobachtet, nuͤtzliche Anstalten gruͤndet, Lazarethe errichtet, und vor Allem fuͤr den Unterricht und
die Civilisirung des Landes besorgt war."”)
Berlin, 21. mern des Duͤsseldorfer Amtsblattes entleh⸗
Juni. Aus einer der letzten
nen wir uͤber das Schulwesen zu Elberfeld die in dieser Hinsicht stattgehabte Reform Nachstehendes: „Die Stadt Elberfeld fuͤhlte seit langer Zeit das Beduͤrfniß
einer hoͤhern Buͤrger⸗Schule, das weder in den vereinzelten nicht einmal nach einem Plan organisirten Elementar⸗Schu⸗
len, noch in dem dortigen, unter dem Patronat der refor⸗
mirten Gemeinde stehenden Gymnasium befriedigt werden
konnte. Es ergab sich aber, daß ohne eine umfassende Re⸗
form des gesammten dortigen Schulwesens das Ziel nicht zu
ö“
erreichen und, um diese moͤglich zu machen, es durchaus noͤ⸗ thig sey, die bisher getheilten Interessen der buͤrgerlichen und
und
der kirchlichen Gemeinden fuͤr das Schulwesen als ein Gan-
zes zu vereinigen.
mungen die Genehmigung des . lichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten im v. J. erhalten 277 , zur Reorganisation des
staͤdtischen Schulwesens in Elberfeld geschritten.
Febr.
einer Schul⸗Kommission, in welcher
Vorstaͤnde, und die Civil⸗Gemeinde durch den Ober⸗Buͤrger⸗
meister und einige Stadtraͤthe repraͤsentirt wird, untergeord⸗ net. Es ist eine gemeinsame Schulkasse gebildet, in welche
Diese Vereinigung ist wirklich zu Stande gebracht und, nachdem die au gösezten statutarischen Bestim⸗ öͤnigl. Ministeriums der Geist⸗
esammten ach diesen
Bestimmungen ist das gesammte Schulwesen der Verwaltung b. die kirchlichen Gemein⸗
den durch ihre Pfarrer und einzelne Mitglieder der Kirchen⸗
die Revenuen der kirchlichen Schulfonds, das Schulgeld
Der Seliktar mischt sich, wiewohl er einen maͤchtigen Anhang hat, nicht in diese