hne die Graͤn⸗
und ihre eigenen Rechte zu behaupten wissen, o
zen derselben jemals zu uͤberschreiten.“
8 Der See⸗Praͤfekt von Toulon zeigt dem Minister der Marine in einer telegraphischen Depesche vom 4ten d. M. n, daß die Brigg „la Capricieuse“ Tages zuvor wieder nach lfrika abgesegelt sey. In zweien Depeschen vom 5ten meldet
derselbe Folgendes: „Der „Robuste“ ist gestern mit Lebens⸗
mmitteln und Wasser fuͤr die Flotte, so wie mit 100 Mann
fuͤr die Expeditions⸗Armeec, nach Sidi⸗Ferruch unter Segel gegangen. Dem mir unterm 3ten d. M. ertheilten Befehle, die Entlassung der Transportschiffe einzustellen, war ich be⸗
reits zuvorgekommen. Ich lasse neuerdings Lebensmittel und
Waäasser fuͤr die Flotte verladen.“
* Der Moniteur enthaͤlt zwei Berichte des Grafen von Bourmont an den Praͤsidenten des Minister⸗Raths, wovon der erste ein Nachtrag zu der Depesche vom 22. Juni (I. Nr. 190 d. St. Ztg.) ist. Derselbe lautet also:
.“ „Im Lager von Sidi⸗Ferruch am 22. Juni.
Miein Fuͤrst! Seit der Landung ist unter der Leitung des
Generals Valazé zwischen dem Lager von Sidi⸗Ferruch und
dem von Sidi⸗Khalef ein fahrbarer Weg angelegt worden. Die Breite desselben betraͤgt 10, die Laͤnge uͤber 8000 Metres.
Die allzusteilen Abhaͤnge sind dabei sorgfaͤltig umgangen worden, und in dieser Beziehung erinnert jener Weg an die Straßen von Europa. Vier oder fuͤnf Tage haben zur Vollendung desselben hin⸗ gereicht. Die zur Verschließung der Halbinsel bestimmten Ver⸗ schanzungen sind gaͤnzlich beendigt und 24 Kanonen darin aufgefahren worden. Dieser guͤnstige Erfolg gebuͤhrt der Thaͤtigkeit der Artillerie⸗ und Inge nieur⸗Offiziere, so wie dem Eifer und der Umsicht, womit die Soldaten beider Waffen⸗ Gattungen die ihnen uͤbertragenen Arbeiten aller Art aus⸗ fuͤhren. Ich habe die Ehre ꝛc. 8 (gez.) Graf von Bourmont.“ Nachstehendes ist der zweite obgedachte Bericht: G“ „Im Lager von Sidi⸗Khalef am 28. Juni. Mein Fuͤrst! Der fuͤr den 2ö6sten beschlossene Angriff
hat nicht stattgefunden; er wuͤrde die Armee auf das Plateau
gefuͤhrt haben, welches das Kaiser⸗Fort beherrscht. Da ich in⸗ dessen in Erfahrung gebracht hatte, daß wir sowohl hier, als auf andern aͤußeren Punkten, einige Batterieen finden wuͤr⸗ den, so zog ich es vor, lo lange zu warten, bis mehrere Ka⸗ nonen von großem Kaliber und ein Theil des Artillerie⸗ und Ingenieur⸗Materials bis auf eine kleine Entfernung hinter unse⸗ rer vordersten Linie eingetroffen seyn wuͤrden. Diese Verzoͤge⸗ rung hat der General Valazé dazu benutzt, den Weg jenseits Sidi⸗Khalef dem Fuhrwerke leicht zugaͤnglich zu machen. Es sind mehrere Redouten, die den Marsch unserer Transporte decken sollen, aufgefuͤhrt und mit dem Feinde abgenommenem Geschuͤtze besetzt worden. Die Ausschiffung der Pferde fuͤr das Belagerungs⸗Geschuͤtz und den Train hat uns gestattet, uns mit Kugeln und Vorraͤthen aller Art zu versehen. So⸗ bald also der Feind von uns in die Stadt zuruͤckgeworfen worden, wird die Armee sich im Stande befinden, die feind⸗ lichen Batterieen zu nehmen, ihr Lager zu verstaͤrken, so wie die Beschießung des Kaiser⸗Forts zu beginnen und nachdruͤck⸗ lich zu betreiben. Die Truppen, die unserer vordersten Linie gegenuͤber stehen, gehoͤren fast ausschließlich der Tuͤrkischen Miliz an. Durch das unaufhoͤrliche Tirailliren, welches seit dem Gefechte vom 24sten stattfindet, sind 600 — 700 Mann zum Kampfe unfaͤhig gemacht worden. Da indeß die Bles⸗ suren von Musketenschuͤssen und matten Kugeln herruͤhren,
lungen werden durch die Tuͤrkische Besatzung von
8
1 1““ 16“ 8 2. 8 b ö11X“ 8
pot befindlichen Leute zu den dritten Bataillonen stoßen zu lassen, so habe ich dem kommandirenden General der Re⸗ serve⸗Division aufgeben zu muͤssen geglaubt, eine Brigade dieser Division hierher aufbrechen zu lassen. Der Admiral Duperré wird die benoͤthigten Transportschiffe zu seiner Ver⸗ fuͤgung stellen.
Der Moniteur giebt auch noch folgenden Auszug aus einem Schreiben des Admirals Duperré an den See⸗Mi⸗
1I
.„ Am Bord des Linienschiffes „Provence“ in der
. Bai von Sidi⸗Ferruch, 28. Juni.
Gnaͤdiger Herr! Ich hatte die Ehre, Ihnen zu berich⸗ ten, daß die Flotte bei dem Sturme vom 16. Juni einige Havarie an ihren Ankern und Sortauen erlitten habe. Ein neuer Windstoß faßte dieselbe am 26sten d., und zwar waren diesmal die Verluste und Havarieen bedeutender. Mehrere Linienschiffe schleppten ihre Anker und zerrissen ihre Anker⸗ taue und Ketten, die nicht stark genug waren. Die Sicher⸗ heit der Flotte haͤtte gefaͤhrdet werden koͤnnen. Die Wind⸗ stoͤße wiederholen sich haͤufig, obgleich wir in der schoͤnen Jahreszeit stehen. Das Meer erhaͤlt dann sogleich ein furcht⸗ bares Ansehen, und ich erkenne jetzt wohl, daß sich die Flotte in der Bai nicht zu halten vermag. Dennoch kann ohne die Gegenwart eines Theils derselben nichts ausgeschifft und die Armee also auch nicht mit Lebensmitteln versehen werden. Meine Lage ist eine der schwierigsten. Ich habe mir von Toulon neue Anker und Taue erbeten. Die Armee ist mit dem Feinde handgemein. Ich glaube, der Feind wird mor⸗ gen in seinen mit Geschuͤtz besetzten Stellungen vor dem Kai⸗ ser⸗Fort angegriffen werden, und auf diesen Angriff duͤrfte die Berennung des genannten Punktes folgen. Jene Stel⸗ ge Algier ver⸗ theidigt. Der Ober⸗Befehlshaber hat mir seine Depeschen noch nicht zukommen lassen; ich werde dieselben gleich nach ihrem Empfange weiter befoͤrdern, kann es aber nicht auf⸗ schieben, ein Schiff nach neuen Ankern und Kabeltauen, de⸗ ren ich dringend bedarf, schon jetzt abzufertigen. Fuͤr die Besetzung des verschanzten Lagers stelle ich einstweilen drei Abtheilungen von den See⸗Truppen, deren jede aus acht Compagnieen besteht. Die Marine bringt unerhoͤrte, uͤber ihre Kraͤfte gehende Opfer, da die Mehrzahl der als Fluͤt⸗ schiffe ausgeruͤsteten Fahrzeuge mehr als die Haͤlfte ihrer Mannschaften fuͤr die Besetzung des Lagers und die Befesti⸗ gungs⸗Arbeiten liefert. Den Befehl uͤber die Truppen der
Garnison hatte ich dem Schiffs⸗Capitain Hugon anvertraut,
so sind sie im Allgemeinen nicht gefaͤhrlich. Erst gestern sind
einige unserer Leute von zwei 24 Pfuͤndern, womit der Feind V seine Position verstaͤrkt hat, erreicht worden; der Bataillons⸗ Chef Bornes, ein ausgezeichneter Offizier, hat dabei einen Arm eingebuͤßt. Um dieser Lage der Dinge ein Ende zu machen, habe ich Befehl gegeben, den Feind morgen mit Tagesanbruch anzugrei⸗ fen. Ich habe zu diesem Behufe folgende Dispositionen getroffen: Den rechten Fluͤgel wird die Division Berthezène, den lin⸗ ken die Division Escars bilden. Eine Brigade der Division Loverdo soll in der zweiten Linie fechten, und die beiden an⸗ dern Brigaden dieser Division werden auf unserer Verbin⸗ dungs⸗Linie aufgestellt werden, mit Ausnahme eines Batail⸗ lons, das nebst 1400 See⸗Soldaten die Garnison der Halb⸗ insel bilden wird. Das Kommando dieses wichtigen Punk⸗ tes habe ich dem Obersten von Léridant uͤbergeben. Die Be⸗ duinen hatten sich mehrere Tage lang in ziemlich großer An⸗ zahl auf der rechten Seite unserer Verbindungs⸗Linie gezeigt. Gestern waren sie nicht erschienen; heute hat man sie aber wieder gesehen. In dem in Toulon angelegten Armee⸗Depot waren 900 Mann zusammengezogen worden. Ich rechnete auf deren schleunige Ankunft. Diese Verstaͤrkung wuͤrde den Verlust, den wir erlitten, großentheils ersetzt haben. Da ich in Erfahrung bringe, daß Sie Befehl gegeben, alle im De⸗
der auch noch von dem Ober-⸗Befehlshaber mit dem Kom⸗
mando des verschanzten Lagers beauftragt worden ist. Dieser Offizier ist sonach vom Kommando des Transport⸗Geschwa⸗ ders und der Flotille entbunden. pitain Cuvillier, den aͤltesten auf der Flotte, der bereits das
Ich habe den Schiffs⸗Ca⸗
zweite Geschwader in Abwesenheit des Contre⸗Admirals von Rosamel fuͤhrte, welcher die unter Segel befindliche Division befehligt, mit der obern Leitung der Ausladung der Trans⸗ portschiffe beauftragt. b . (gez.) Vice⸗Admiral v. Duperré.“
Der Leichnam des verstorbenen Bischofs von Beauvais, Grafen von Feutrier, ist am 30sten v. M. im Hauptorte sei⸗ ner bisherigen Dioͤcese angekommen. Am folgenden Morgen geleitete ihn die ganze Einwohnerschaft der Stadt in Pro⸗ zession nach der dortigen St. Peterskirche, und nach Vorle⸗ sung eines Erlasses der General⸗Vikare wurde die sterbliche Huͤlle des ehrwuͤrdigen Praͤlaten in eine Gruft unter dem Hauptaltar der Kathedrale, versenkt. Dem Vernehmen nach, hat der Koͤnig den Groß⸗Vikar, Abbé Blanquart de Bailleul in Versailles, zum Bischofe von Beauvais ernannt.
Paris, 8. Juli. Gestern fuͤhrten Se. Majestat g St. Cloud den Vorsitz im Minister⸗Rathe. eases a81 Se. Maj. haben dem ehemaligen Koͤnigl. Niederlaͤndi⸗
Empfangen Sie ꝛc. 4* (Gez.) Graf v. Bourmont.“
—
W
schen Botschafter bei der hohen Pforte, Baron van Zu len
van Nyevelt fuͤr dessen 18monatliche Dienstleistungen in stantinopel, nach der Abreise der dortigen Franzoͤsischen, lischen und Russischen Botschafter im Dezember 1827, das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen. lands und Englands hat Herr van
mit Brillanten verzierte Portrait⸗Dosen erhalten.
Im Messager des Chambres liest man folgende
Nachrichten von der Expeditions⸗Armee: Sidi⸗Ferruch besteht aus vier Saͤlen aus von denen jeder 60 Fuß lang ist. Juni sind 75 Fieberkranke und gebracht worden; von Letzteren wurden 389 in dem Gefechte
on⸗
hoͤlzernen Brettern,
8
vom 19ten verwundet, von denen 22 amputirt worden sind.
“ 86 1““ “ 8 7 8
Nyevelt zwei kostbare
„Das Lazareth von
Vom 14. bis zum 24. 523 Verwundete in dasselbe
der Kuͤste vorhanden, aber von wenig gefaͤhrlicher Art. Es ten haben deren gefunden, die einen Fuß lang und acht Zoll breit
diese Schlangen wie Aale gekocht und ihren Geschmack vor⸗
tions⸗Linie beunruhigen, das zweite die Forts vertheidigen uunrd das dritte gegen die Franzoͤsischen Transcheen Contre⸗ Abbroschen errichten und Minen graben. — reen sind mit langen damascirten Flinten, welche sehr weit
8 scharten versehen.“
Fsrrophaͤen des Sieges bei Sidi⸗Khalef, in den Zelten des Agas und der Beys von Oran und Konstantine, so wie meh⸗
2
8 888 8 8
8 dungen Koͤnigl. Gerichtshoͤfe zu Gunsten der saͤumigen Waͤh⸗ ler verworfen und 25—30 Rechtssachen derselben Art ver⸗
Die Regimenter haben
bringt uns zugleich mit den Briefen die Pariser Blaͤtter.“
“
befindlichen Verwundeten sind ge⸗ 423 Verwundete hnd 8 die chiffe gebracht worden und daher nur 20 Fieberkranke 84 7649 Verwundete im Lazareth zuruͤckgeblieben. Die Fieber sind nicht im Geringsten boͤsartig; das Klima ist uünschaͤdlich, und man darf daher hoffen, daß der Gesundheits⸗Zustand der Armee auch ferner so guͤnstig als bisher bleiben wird. Die Vertheilung der Lebensmittel, die saͤmmtlich von guter Qualitaͤt sind, findet regelmaͤßig statt. ihren Sold in Spanischem Gelde,
die Quadrupel zu 84 Fr. und die Dukaten zu 5 Fr. 40 C. gerechnet, erhalten. Derselbe ist fuͤr die Unter-Offiziere um 10 C., und fuͤr die Gemeinen um 7 ½ C. vermehrt wor⸗ den. Die Offiziere erhalten eine Zulage von resp. 30, 40, 50 bis 60 Fr. monatlich, je nach ihrem Range und ih— rer Waffengattung. Die dem Feinde am 19ten abgenomme⸗ nen Kameele sind als Lastthiere unter die Armee vertheilt worden; jedes Regiment hat deren zwei erhalten, die uͤbrigen dienen zum Transport der Lebensmittel. Eine Unzahl von Kaufleuten aus Frankreich und von Palma haben am Meeres⸗ Ufer Buden eroͤffnet, in denen sie Wein, Branntwein, nach der Appertschen Methode zubereitetes Fleisch und alle andern Beduͤrfnisse eines Feldlagers verkaufen. Aber alle Artikel sind sehr theuer; eine Fsasche Bier kostet z. B. 30 Sous. Die vorher so oͤde Halbinsel Sidi⸗Ferruch ist binnen vierzehn Tagen in ein Lager, einen Hafenplatz, ein Arsenal, ja bei⸗ nahe in eine Stadt verwandelt worden. Auf der Hoͤhe der⸗ selben liegen eine Schanze, eine Kapelle, das Grab eines hei⸗ ligen Priesters und eine kleine Moschee; an ihrer westlichen Seite ist die Halbinsel kahl, dagegen erblickt man auf der Suͤdseite und den Duͤnen, so weit das Auge reicht, eine rei⸗ che und mannigfaltige Vegetation. Der Anblick des Lan⸗ des erinnert im Allgemeinen an die Provence. Die ge⸗ woͤhnlichsten Baum, und Straucharten sind der Pista— zien- und Mastixbaum, die Pinie, der Wacholderbaum, der Seidelbast, der ⸗Erdbeerbaum und das gewoͤhnliche Hei⸗ dekraut. Insekten und Wuͤrmer sind in großer Anzahl an
Sechzehn der im Lazareth doreg, 55 Fieberkranke und
hier auch eine Masse von Schildkroͤten; unsere Solda⸗
waren. Die hiesige Schlangenart ist 2 ⅞ Fuß lang, hat einen grauen Nuͤcken und gelben Bauch. Einige Soldaten haben
Von Krammetsvoͤgeln, Amseln und Holz⸗ tauben wimmelt es in den Gebuͤschen. In den Weizenfel⸗ dern hoͤrt man viele Lerchen und Wachteln schlagen. In der Umgebung der Kapelle von Sidi⸗Ferruch wurde eine Art Fledermaͤuse gefunden, die so groß sind, wie eine ausgewach⸗ sene Taube; die Fluͤgel sind ausgespreizt wenigstens 30 Zoll lang. Die Maler Herren Gudin, Isabey, Tanneur u. a. m.
sind sehr beschaͤftigt. Jedes aus Frankreich kommende Schiff
trefflich gefunden.
8 Der Constitutionnel meldet: „Der Dey hat die Vertheidigung Algiers dem fruͤheren Franzoͤsischen Artillerie⸗ Oberst Suleau uͤbergeben, der einen unversoͤhnlichen Haß ge⸗ gen sein Vaterland hegt, und eine fuͤr einen Sechsziger ngewoͤhnliche Thaͤtigkeit und Verwegenheit besitzen soll. Er hat die Anhoͤhen um das Kaiser⸗Fort mit verpallisadirten Wer⸗ ken versehen und diese mit dem an der Seeseite seit der Landung uͤberfluͤssigen Geschuͤtz besetzt. Die Janitscharen ste⸗
hen unter von ihm gewaͤhlten Europaͤischen Offizieren und
bilden drei Corps: das erste soll bestaͤndig die Cirecumvalla⸗
Diese Janitscha⸗
tragen, bewaffnet und werden taͤglich geuͤbt. Das Festungs⸗ geschuͤtz wird meist durch auslaͤndische Kanoniere bedient und ist an Stuͤcken von großem Kaliber sehr reich. Auch ein
Reserve⸗Park ist vorhanden. Die Haͤuser, welche uͤber die
Werke hinausragen, sind oben platt gewoͤlbt und mit Schieß⸗
In Toulon sind am Bord der Gabarre „Lamproie“ die
reren kostbaren Waffen, Teppichen u. dergl. bestehend, an⸗
gekommen. 8 Gestern Abend hielten 351 constitutionnelle Waͤhler des hiesigen siebenten Bezirks⸗Kollegiums eine Versammlung, woorrin sie beschlossen, auch diesmal wieder Herrn Bavourx ihre Stimmen zu geben. 1 Der Cassationshof hat abermals einige funfzig Entschei⸗
.“ b 1 8 1481 . 8
tagt, weil die mit den Vorladungen beauftragten Gendar⸗ men die Parteien nicht zu 8 getroffen und verabsaͤumt hat⸗ ten, eine Abschrift der Vorladung bei den Maires der ver⸗ schiedenen Gemeinden zuruͤckzulassen. Die in diesem Falle befindlichen Waͤhler koͤnnen den 12ten d. in den Wahl⸗Kolle⸗ gien mitstimmen.
Herr Labbey de Pompidères wird wahrscheinlich in der bevorstehenden Session nicht mehr Alters⸗Praͤsident seyn, was er seit 1827 war, da der in Périgueux gewaͤhlte Herr Chil⸗ haud de la Rigaudie, welcher schon einmal (im Jahre 1824) e des Departements der Dordogne war, aͤlter ist, als er.
Der General-Lieutenant und Stallmeister des Koͤnigs, Vicomte Domon, ist vorgestern hierselbst mit Tode geab⸗ gangen
8Die Fuͤrstin Ghika, Gemahlin des Hospodars der Wal⸗ lachei, ist hier angekommen. 88 Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herr v. Salmon, gefaͤhrlich krank und sein Portefeuille vom Koͤnige einstwei⸗ len dem Minister der Justiz und der Gnaden, Hrn. Calo⸗ marde, uͤbertragen worden. Der Polizei- Praͤfekt hatte unlaͤngst eine Verordnung hinsichtlich der auf den Straßen Lebensmittel verkaufenden Kraͤmer erlassen. Der Redacteur des Journal de Paris, der in seinem Blatte behauptet hatte, Herr Mangin habe diese Verordnung nur den ansaͤssigen Kaufleuten zu Gefallen gegeben und das Interesse der Armen aufgeopfert, um sich einige Waͤhler zu Freunden zu machen, wurde gestern vom hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichte, wegen Verunglimpfung des Po⸗ lizei⸗Praͤfekten in seiner Amtsfuͤhrung, zu einer Geldstrafe von 200 Fr. verurtheilt.
Gestern ging aus Biecètre eine Kette von 152 Galeeren⸗ sklaven ab, wovon 80 allein aus dem Departement des Var kommen, wo sie verurtheilt worden sind. Die letzte im April d. J. abgegangene Kette bestand nur aus 127 Strafge⸗
fangenen.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung des Oberhauses vom 8. Juli nahm Lord Goderich, als die (gestern erwaͤhnte) Bill, wegen Freigebung des Bier⸗ Verkaufs an den Ausschuß kam, Veranlassung, uͤber die Staats⸗ Einnahmen und Ausgaben zu sprechen und dem Herzoge von Wellington folgende Fragen vorzulegen: 1) Ist es ein fest⸗ stehender Grundsatz der Regierung, die Ausgaben zu den Ein⸗ nahmen in ein solches Verhaͤltniß zu bringen, daß jaͤhrlich ein Ueberschuß bleibt? 2) Wie groß soll, nach der Meinung der Minister, dieser Ueberschuß immer seyn? 3) Wie duͤrfte
stande des naͤchsten Jahres beruhen? Der Herzog von Wel⸗ lington antwortete: „Aus dem vierten vom Finanz⸗Comité
mehr oder weniger erlassen wird. Inzwischen muͤßte der Ueberschuß immer noch groß seyn, wenn die Einnahme der des Jah⸗ res 1829 nur gleich bliebe, denn die Staats⸗Ausgaben koͤn⸗ nen folgendermaßen zusammengefaßt werden: Zinsen der fundirten Schuld 88 unfundirten ⸗ dep Pensionen und andere permanente Aus⸗ 18 ggbenn . .. ... Armee, Flotte un
715,000 Pfd.
2,180,000 Pfd. 16,580,000
7 27 07 8861111565656
88
„ „ *
die Staats⸗Ausgaben vom Jahre 1827, seitdem aber auch eben so viel an r; erlassen worden ist. Solche bedeu⸗ tende Reductionen sollten den Ministern das Vertrauen er⸗ werben, daß sie auch in der Folge Alles thun werden, was in ihren Kraͤften steht, um fernere Ersparnisse zu bewirken, so wie wir dagegen die Hoffnung hegen, die Steuer⸗Einnah⸗ men werden sich in Folge der vergroͤßerten Consumtion so ver⸗ mehren, daß der Ausfall von 2 Millionen Pfd., der, wie zugegeben werden muß, darin stattfindet, auf der andern Seite wieder gedeckt werden wird. Viel ist bereits erreicht worden, und hege ich das Vertrauen, daß die ernstlichen Bemuͤhungen der Regie⸗ rung, ihrer Aufgabe vollkommen Genuͤge zu leisten — eine Aufgabe, die, wie ich dem goͤtzliche ist — mit einem gluͤcklichen Erfolge
uͤber, daß die Bier⸗Bill das Einzige sey, was das
“ 2 ““ 11A““ 11“ 8 E.“ 3 8 8
arlament
Nachrichten aus Madrid zufolge, ist der Spanische
er im naͤchsten Jahre ausfallen? und 4) Welches sind die Gruͤnde, auf denen ihre Erwartungen von dem Finanz⸗Zu⸗
abgestatteten Berichte ist zu ersehen, daß der jaͤhrliche Ueber⸗ schuß immer 3 Millionen Pfd. betragen sollte; es darf je-⸗ doch nicht vergessen werden, daß der Belauf der Staats⸗Eina- nahme von zufaͤlligen Umstaͤnden oder voruͤbergehenden Ereig⸗ . nissen abhaͤngt und variiren muß, je nachdem von den Steuern
28,303,000 Pfb.
Hieraus ergaͤbe sich eine Ersparniß von 3,500,000 Pfd. gegen
8
Hause versichern kann, keine sehr er⸗ 8 gekroͤnt seyn wer-⸗ den.“ (Hoͤrt, hoͤrt!) — Lord King aͤußerte sich sbezas darx