wohl ein solcher Vertrag nicht stattfinden koͤnne, so lange sich noch General Simon Bolivar auf dem Columbischen Gebiete befinde. Es kam nicht zur Diskussion hieruͤber, weil der Kongreß mit der Verhandlung uͤber seine Geschaͤfts⸗Ordnung
fortfahren wollte, und unter Anderm daruͤber, ob die Staats⸗ Secretaire auch Abgeordnete zum Kongresse seyn koͤnnten. — Am 11ten fand die erste Berathung uͤber die als eine der Grund⸗Vorschriften fuͤr die Verfassungs⸗Kommission zu be⸗ stimmende Frage statt, ob die Regierungsform eine rein cen⸗ trale, blos foͤderale, oder gemischte seyn solle, zu deren De⸗ battirung drei Sitzungen bestimmt wurden. Nachdem die Vortheile und Nachtheile des einen und des andern Systems bereits von mehreren Rednern entwickelt worden, trat der Abgeordnete von Maracaibo mit der Erklaͤrung auf, daß sein Wahl⸗Kollegium beschlossen habe, im Fall der Kongreß sich nicht fuͤr das Foͤderal⸗System bestimmen wuͤrde, die Voll⸗ machten seiner Abgeordneten wieder einzuziehen. Es ward jedoch, ohne vorlaͤufig Ruͤcksicht darauf zu nehmen, die De⸗ batte, so wie auch am folgenden Tage, fortgesetzt, und die dritte Diskussion fuͤr die folgende Sitzung festgesetzt, worauf der Kongreß (am 12ten) zu einer geheimen Sitzung uͤberging.
Unter den Mitgliedern des Kongresses befindet sich auch der General Soublette, welcher sich im Unabhaͤngigkeitskriege sehr bekannt gemacht hat, als Abgeordneter fuͤr Guayana.
Unterm 17. Mai zeigte zu Valencia der Secretair des Innern, Miguel Pena, dem Praͤfekten des Departements Venezuela Namens Sr. Excellenz des Civil⸗ und Militair⸗ Chefs (Paez) an, daß derselbe unterm 14ten den Befehl des Staates unter den vom konstituirenden Kongreß verlangten Bedingungen angenommen habe.
Nach einer daselbst am 21. Mai erlassenen Bekannt⸗ machung, sollen alle amtlichen Schreiben Druckschriften, die aus Columbien ankommen, der Regierung uͤberliefert werden, damit solche bestimme, welche derselben ausgegeben werden duͤrfen; auch ist die Portofreiheit fuͤr die Schreiben des Praͤ⸗ und der Staatsbehoͤrden von Columbien aufgehoben worden.
Die officielle Caraccas⸗Zeitung enthaͤlt eine empha⸗ eische Vorstellung des Ober⸗Befehlshabers der Truppen von Venezuela, Generals Bermudez, an den Kongreß, worin er, aus Ruͤcksicht auf seine Gesundheit, seine Privat⸗Angelegen⸗ 9 und seinen von Neidern angefochtenen guten Ruf, eine Militair⸗Aemter niederlegt, um als bloßer Buͤrger der Fruͤchte seiner Opfer fuͤr die Unabhaͤngigkeit und Frei⸗ heit zu genießen, jedoch unter der ausdruͤcklichen Verpflich⸗
tung, seinem Vaterlande als Soldat oder als Buͤrger wieder
u dienen, sobald dessen Daseyn wieder bedroht wuͤrde. Er schließt mit der Bitte, der Kongreß wolle ihm die Erlaubniß gewaͤhren, sich in das Privatleben zuruͤckzuziehen, damit er sich so auf der Bahn eines guten Patrioten erhalten koͤnne, frei von dem Verdachte seiner Mitbuͤrger. Dies Schreiben wird
unter der Ueberschrift „Glorie des Generals Bermudez“ mitgetheilt.
“ 8 Fkan db Beerlin, 21. Juli. Im Potsdamer Reg.⸗Bezirk hat in verwichenem Monat Juni das Wintergetreide, vorzuͤglich auf den Hoͤhegegenden, wo sich nicht so vieles Wasser ansammlen konnte, sich bedeutend erholt; dagegen ist das Sommerge⸗ treide bei der kuͤhlen und nassen Witterung im Wachsthum zuruͤckgeblieben. Leider haben sich die Heuschrecken, sowohl im Juͤterbog⸗Luckenwaldschen als auch im benachbarten Zauch⸗ Belzigschen Kreife, wieder in bedeutender Menge gezeigt, und insbesondere wurde davon der Strich des Belziger Distrikts wischen der Potsdam⸗Wittenberger Chaussee und der Plahne 8 2. Durch die kuͤhle und nasse Witterung des genann⸗ ten Monats ist jedoch dieses schaͤdliche Insekt in seiner Ent⸗
888
selbe, bei den zu seiner Vertilgung genommenen Maaßregeln, den zufuͤgen werde.
die tiefer belegenen Wiesen durch die mehreren nassen 8 bedeutend Fgaeeen 9 s — Nachrichten aus Danzig zufolge sind im Monat Juni daselbst 195 Schiffe eingegangen, von denen 139 mit Ballast und 56 mit Waaren beladen waren. Ausgegangen
sind 170 Schiffe, von denen 118 Getreide, 35 Holz und 17 verschiedene Waaren geladen hatten. Zu Elbing sind 5 Hol⸗ laͤndische Schiffe eingegangen, von welchen 3 Dachpfannen 8
mit Getreide und 1 Schiff mit Waidasche. sern von Danzig befanden sich Ausgangs v. M. im Hafen 45 Schiffe, 9 Lichterfahrzeuge, auf der Rhede 6 Sch she und 4 Holztriften. Zu Elbing befanden sich 2 Hollaͤndische, 3 — Aus Paderborn vom 12ten d. M. wird gemeldet: Heute Mittag traf der Kaiserl. Russische General, Baron 1 v. Geismar, mit Familie, von Kassel kommend, hier ein und setzte sogleich seine Reise zu dem Hrn. Staats⸗Minister von Stein nach Kappenburg fort, von wo derselbe sich nach einem nahgelegenen Badeort begeben wird.
6“* Koͤnigliche Schauspiele.
Donnerstag, 22. Juli. Im Schauspielhause: Nummer 777, Posse in 1 Aufzug, von Lebruͤn. (Herr Just, vom Theater zu Breslau: Vortheil, als Gastrolle.) Hierauf: Maͤnnertreue, Lustspiel in 1 Aufzug. Und, zum erstenmale wiederholt: Nicolo Zaganini, der große Virtuos, melodrama⸗ tisches Vaudeville in 1 Aufzug. (Hr. Just: Zaganini, als Gastrolle.)
Freitag, 23. Juli. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Koͤnig Lear, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Sha⸗
kespeare, uͤbertragen und fuͤr die Buͤhne bearbeitet von Kazggh 1u“ EEEoEoEEEEE“
E8 2*“ Donnaerstag, 22. Juli. Der Alpenkoͤnig und der Men⸗ schenfeind, Zauberspiel in 2 Akten.
Freitag, 23. Juli. Akten, von Seribe; Musik von Auber.
8
Part.-UO
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Am 3. August. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, zum erstenmale: Karl von Frankreich, oder: Die Pilgerinnen von Mekka, komische Oper in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen; Musik von Boyel⸗ dien and HMezaldt 1111*“
8 8
Auswärtige Börsen.
Sproc. Metall. 100 ¾, 4proc. 9678. Loose zu 100 Fl. 18
blig. 134 ½. Bank-Actien 1360. “ S. “ v“”
8⸗ Bank.
5proc. Metall. 100. 4proc. 96. Part. - Oblig. 136. ctien 1360. Russ. Engl. Anl. 107 ½¾. Sdb.-Rub. 103. Dän. 71 3⁄. Doln. pr. 31. Juli 126 ¾. do. 4proc. div. Dat. 92 ¼. Engl. Neap.
London, 16. Juli. 8
(ex Div.) 92 ¾. 3. 3 2 proc. (neue) 101 ⅔
105 3⁄. Brasil. 74 ½. Dän. 743. Griech. 39. Mexie 37 ⅞. 61. Russ. 1111. Span. 18 ½. v “
wickelung sehr zuruͤckgehalten, weshalb man hofft, daß das—
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aris, 15. Juli.
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ze. Majestaͤt der Koͤnig haben, mittelst zweier Verordnungen vom 14ten d. M., dem Grafen von
Bourmont, Ober⸗Befehlshaber der Expedition nach Afrika, den Marschallsstab verliehen, und den Vice⸗Admiral von Du⸗
perré zum
Pair erhoben. — Die Schiffe „Perle“, „Cyklop“, „Hekla“, „Dore“ und „Vulkan“, welche am 6ten Algier
verlassen hatten, sind, wie der See⸗ Praͤfekt von Toulon dem Minister der Marine, in einer telegraphischen Depesche vom
13ten meldet, am Morgen dieses Tages mit den Schiffbruͤchigen der beiden Briggs „Aventure“ und „Silène“, 86 an der
Zahl, dort eingetroffen. — Unter den 40 Deputirten, deren Wahl neuerdings hier bekannt geworden ist, befinden sich 35
Kandidaten der Opposition und Votanten der Adresse. — Heute schloß Zproc. Rente per compt. 79 Fr. 50 Cent. 5proc. fin cour. 105 Fr. 60 Cent.
1— 5 2 ½proc. Metall. 59 ½.
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3proc. fin cour. 79 Fr. 5 Cent. Neap. 87 Fr. 80 Cent. Frankfurt a. M., 18. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. 100 ⅞. 4proc. 96. Bank⸗Actien 1637. lproc. 25 ⅝. Loose zu 100 Fl. 181. Bri
5proc. per compt. 105 Fr.
Geld. Part.⸗Ob efi Pein. Lvose pr. ult. 63 3. Geldldldl—
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ohn. Mitredacteur C ottel.
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Span. perp. 74 ⅛.
den Feldfruͤchten in diesem Jahre keinen bedeutenden Scha⸗, Die anhaltend nasse Witterung war be⸗ sonders fuͤr die Heu⸗Aerndte sehr nachtheilig; uͤberhaupt haben 8
und 2 Ballast fuͤhrten; ausgegangen sind daselbst 4 Schiffe 8 In den Gewaͤs⸗ 9 6
Lichterfahrzeug, und in den Binnengewaͤssern 476 Fahrzeuge
Bordinge und 27 kleinere Fahrzeuge in den Binnengewaͤssern. 2
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Amsterdam, 16. Julli.
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Amtliche Nach e. Kronte des Tages.
Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den vormaligen Rittmeister, Regierungs⸗Referendarius von Bose, zum Landrath des Torgauer Kreises, Regierungs⸗Bezirks Merseburg, zu ernen⸗ nen geruhet. P8I v66898
h“ 1144“ Angekommen: Der General⸗Major und Direktor der allgemeinen Kriegsschule, von Klausewitz l., von Erfurt. Abgereist: Der evangelische Bischof und General⸗Su⸗ perintendent in der Kurmark Brandenburg, Dr. Neander, nach Stettin. 1t Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinet nach St. Petersburg. 9
“ 8 88 Zeitungs⸗Nachrichten. CCnmnd. 131“”] ..... qEqqc1“
St. Petersburg, 14. Juli.
Am 8ten d. wurden Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin, als Hoͤchstsie bei Ihrer Ankunft in der Residenz sich sofort in die Kasa⸗
saet;
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8- „ oA.⸗ V116“ gArA— g den 23sten Juli iumg 13830.
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Zimmer aber von dem Hrn. Ober⸗Hofmarschall Naryschkin und dem Hrn. Ober⸗Hofmeister vozüle daa nee nc t che zugleich die Ehre hatten, Sr. Hoheit vorgestellt zu wer⸗ den. Unmittelbar darauf stellte sich der Herr Dirigirende des Stabes Sr. Kaiserl. Majestaͤt, General⸗Adjutant Graf Tschernitschew ein, um im Namen Sr. Majestaͤt des Kaisers den Prinzen zu bewillkommnen, so wie bald darauf der Hr. General⸗Kriegs⸗Gouverneur v. Essen und der Hr. Kom⸗
mandant Baschutzki. Waͤhrend noch der Prinz mit dem
Empfange des Grafen Tschernitschew beschaͤftigt war, uͤber⸗ raschte ihn der Großfuͤrst Michail Pawlowitsch mit seinem Besuche. Gleich darauf beeilte sich der Kronprinz demsel⸗ ben in dessen Lustschlosse auf Kamennoi Ostrow einen Ge⸗ genbesuch zu machen; allein Se. Kaiserl. Hoheit hatten sich
bereits nach Krasnoje Selo ins Lager begeben. Am folgen: den Tage stattete Se. Koͤnigl. Hoheit der Großfuͤrstin He⸗ lena Pawlowna in Kamennoi Ostrow einen Besuch ab. In Erwartung der Ankunft Sr. Majestaͤt des Kaisers beliebte Se. Koͤnigl. Hoheit blos Spazierfahrten anzustellen. — Am 8ten d., als dem Tage der ersehnten Ruͤckkehr Ihrer Kaiser⸗
noch auf die Nachricht von der Ankunft Sr. Majestaͤt, als Allerhoͤchstdieselben ganz unerwartet, begleitet von Sr. Kai⸗ serlichen Hoheit dem Thronfolger, den Prinzeu mit einem Besuche erfreuten, der ungefaͤhr eine Stunde dauerte. Hier⸗ auf hatte Se. Koͤnigl. Hoheit das Gluͤck, uͤber eine Stunde bei Sr. Majestaͤt auf Jelagin zuzubringen. Waͤhrend der 5
nische Kathedrale begaben, von dem sie erwartenden Volke umringt, das vor Ungeduld brannte, das angebetete Herr⸗ scherpaar wiederzuerblicken, und in laute Freudenbezeugungen ausbrach. Aus der Kirche verfuͤgten Ihre Majestaͤten sich nach Jelagin. — Auf der Promenade daselbst hatte das zahl⸗ reich versammelte Publikum das Gluͤck, Ihre Majestaͤten den Festabend in der Mitte Ihrer treuen Unterthanen genießen zu sehen. Se. Majestaͤt der Kaiser waren zu Pferde, be⸗
Abwesenheit des Prinzen stattete der Prinz Karl demselben 2 einen Besuch ab, der noch an demselben Abende von dem Kronprinzen erwiedert wurde. Nach Tische beabsichtigte Lezz terer, dem Feldmarschall, Grafen Paskewitsch⸗Eriwanski, eine Visite zu machen, worin jedoch der Graf, der dieses er⸗ fahren hatte, dem Prinzen, der am Abende der Promenade in Jelagin und Kamennoi Ostrow beiwohnte, zuvorkam, wel⸗ chen Besuch Se. Koͤnigl. Hoheit darauf dem Grafen Paske⸗ witsch⸗Eriwanski erwiederte. — Am 9ten war der Prinz bei
gleitet von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Thronfolger und Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen, Ihre Ma⸗ jestaͤt die Kaiserin im offenen Wagen. — Se. Koͤnigl. Ho⸗ heit der Kronprinz von Schweden fuhr mit dem General⸗ Adjutanten Chrapowitzki gleichfalls in einem offenen Wagen. Das Gefolge der hohen Gaͤste und die auswaͤrtigen Gesand⸗ ten nahmen an der Lustfahrt Theil. Das bunte Gewuͤhl der Menschen in der schoͤnen Landschaft, welche die Newa⸗In⸗ seln mit ihren Gaͤrten gewaͤhren, die einfache Anmuth, in der das Schloß von Jelagin sich uͤber der gruͤnen bluͤhenden Flur erhebt und von außen vom Abendroth magisch beleuchtet, in⸗ wendig durch strahlende Kerzen erhellt, alle Blicke anzog, waͤhrend die Hornmusik auf der Schloßwiese ihre sanften Toͤne entwickelte, dann die uͤbrigen Musikchoͤre und abwech⸗ selnd Russische National⸗Gesaͤnge aus den verschiedenen Ge⸗ genden des Parkes sich vernehmen ließen, die ungezwungene Und dabei anstaͤndige Freude, die wie ein guter Geist uͤber der ganzen Menge waltete, dieses Alles beguͤnstigte eine Hei⸗ terkeit, die der Feier des Wiedersehns der geliebten Landes⸗ Aeltern wuͤrdig war. b
Ueber die Ankunft und den Aufenthalt Sr. Koͤnigl. Ho⸗ heit des Kronprinzen von Schweden in St. Petersburg ist (nach der St. Peterbursgischen Zeitung, nachtraͤglich *) Folgendes zu melden: „Als der Kronprinz am Aten d. bei dem Taurischen Pallaste das Ufer der Newa betrat, erwar⸗ teten Se. Koͤnigl. Hoheit daselbst zwei Hofwagen. Derje⸗ nige, in welchen der Prinz sich setzte, wurde von einem Unterstallmeister zu Pferde begleitet; vor demselben befanden sich zwei Vorreiter. Beim Aussteigen wurde der Prinz von zwei Kammerherren und zwei Kammerjunkern, in dem ersten
dem Ansruͤcken des Kadetten⸗Corps und der Lehr⸗Anstalten ins Lager zugegen, hatte darauf die Ehre, Ihrer Majestaͤt der Kaiserin aufzuwarten, und geruhete, nachdem Derselbe bei Ihren Majestaͤten gespeist hatte, Abends ins Lustlager nach Krasnoje Selo abzureisen.
Aus Helsingfors wird gemeldet: Fuͤr die Bewohner der Hauptstadt Finnlands war der 25. Juni d. J. ein Tag zwiefacher Freude und herzerhebender Andacht. Zugleich mit dem von der ganzen evangelisch⸗lutherischen Christenheit heute begangenen dreihundertjaͤhrigen Jubelfeste zum Andenken der Uebergabe der Augsburgischen Konfession, dessen Feier im Großfuͤrstenthume Finnland durch Allerhoͤchste Verordnung vom 28. Februar (12. Maͤrz) d. J. bewilligt war, fand die Legung des Grundsteines zu der neuen evangelisch⸗lutherischen Kirche statt, deren Bau bereits von dem hochseligen Kaiser Alexander I. Allerhoͤchst bestaͤtigt, durch verschiedene Umstaͤnde aber bisher verzoͤgert wurde und sein gegenwaͤrtiges Fort⸗ schreiten, unter den Auspicien unseres glorreich regierenden Kaisers Nikolaus I., ganz besonders der unermuͤdet thaͤtigen Mitwirkung des Herrn General⸗Gouverneurs, General⸗Adju⸗ tanten Sakrewski, verdankt. Um 9 ⅞ Uhr Morgens hatten sich der Kaiserliche Senat von Finnland, der Staats⸗Secre⸗ tair des Großfuͤrstenthums Finnland, Graf von Rehbinder⸗ der hochwuͤrdige evangelisch⸗lutherische Bischof von Borgo, Dr. Molander, nebst der uͤbrigen Geistlichkeit, der Rektor und die Glieder der Kaiserlichen Alexanders⸗Universitaͤt und die Beamten der verschiedenen Behoͤrden des Landes und des Gouverneinnents in den Gemaͤchern des Senats⸗Gebaͤudes ver⸗ sammelt, worauf der aͤltere Vice Praͤsident des Senats, Ge⸗ heimerath Baron Gyllenstolpe, ein von dem General⸗Gou⸗ verneur, General⸗Adjutanten Sakrewski, dem Senate eroͤff⸗
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holm in Num. 199 dieses Blattes.
gl. auch den Art. Stock⸗
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netes Allerhoͤchstes Reskript ajestaͤt des Kaisers an
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lichen Majestaͤten in diese Residenz, harrte der Kronprinz