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1 8 E . . . 8s Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung NM 204. —-⸗⸗⸗—------------—--ↄↄ¾ℳAoᷣ-ę—-—————,———-————,y—-öö—
assen und Stäaͤnde, selbst die Geistlichkeit, die einigten Grundstuͤcke sind von bedeutendem Umfange, so L11u das regulaire Militair, in Anspruch genom⸗ daß man, selbst bei der Aussicht von dem in der men wuͤrden; erstere durch foͤrmliche Besteuerung, letztere Mitte befindlichen erhoͤhten Pavillon, kaum daran erinnert durch Gehalts⸗Abzuͤge. Diese Maaßregel hat sehr große Un⸗ wird, in einem von Baͤumen eingeschlossenen Theile des Thier⸗ zufriedenheit verursacht, und die Kaffeehaͤuser wiederhallen gartens zu seyn. Die Kreis⸗Fahrbahn, ein nach einer neuen von dem Tadel der Regierung und von Verwuͤnschungen des Construction erbautes verdecktes Caroussel, ist zwar nur ein Neuerungsgeistes, der den Sultan ergriffen habe. Einige schwaches Surrogat der Russischen Rutschberge, kann jedoch u vorlaute Vertheidiger des alten Systems sind ins Ge⸗ namentlich der juͤngeren Welt immer noch Unterhaltung ge⸗ Die Unruhen in Albanien sind noch waͤhren; eine sogenannte „Luft⸗Fahrbahn“ ist außerdem im Bau
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“ 1 abhalten, wozu auch die Mitglieder der hohen Tagsatzung und] getoͤdtet worden war „bewilligte der Koͤnig, da die die hiesige Regierung eingeladen wurden. zwei Stiere sich nicht sehr brav gehalten hatten, auf allge⸗ Gestern Mittag ließ die hiesige Regierung den Mitglie; meines Bitten der Zuschauer, noch einen toro de 8 9 dern des eidgenoͤssischen Freischießens den Ehrenwein uͤber⸗ Als jedoch auch dieser erstochen worden war, verlangte die reeichen und denselben zugleich ihr Vergnuͤgen bezeugen, sie versammelte Volksmenge, mit fuͤrchterlichem Geschrei e . so zahlreich hier versammelt zu sehen. Eine Abordnung des achten Stier. Se. Majestaͤt machten jedoch, indem sie 2 kleinen Rathes wohnte dem Gastmahl der Schuͤtzen⸗Gesell⸗ Loge verließen, eine verneinende Bewegung mit der Hand 8 schaft bei... 4 fuund im Nu verstummte die tobende aus zwoͤlf bis funfzehn 1ö1 (ausenh Menschen bestehende Menge. — Der Corregidor von dadrid hat einen Befehl bekannt gemacht, welchem zufolge es den Besitzern von Miethskutschen und Kabriolets verboten wird, solche zum Gebrauch des
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letzteren
Spanien. “ 8. Juli. Der Infant Don Fran⸗ seiner Durchlauchtigen Gemahlin
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1 ꝛ— — Madrid, cisco de Paula ist, nebst
—
und saͤmmtlichen Infanten Kindern, am 5ten d. M. nach Saäan Sebastian gereist, um sich daselbst der Seebaͤder zu be⸗
dienen. — Die am 27. Maͤrz von Cadix, unter dem Ober⸗
fechter zu Pferde,
schnelle verfolgte, mit dem Pferde vom wuͤthenden Thiere auf die Hoͤrner gefaßt, in die Luft,
Kopfe gerissen wurde.
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Befehl des General Don Jose Bellido, abgesegelte Truppen⸗ Abtheilung ist nebst 300 Matrosen, welche als Ersatz⸗Mann⸗ schaft fuͤr die Labordasche Flotte bestimmt wurden, am 20. Mai gluͤcklich in Havana angelangt. — Der unlaͤngst zum Koͤnigl. Spanischen S mit dem Praͤdikat Mi⸗ nister⸗Resident, an den Koͤnigl. Saͤchsischen Hof bestimmte Herr Karl Nrujo, Marquis de Casa Nrujo, ist vermittelst eines Spezial⸗Befehls Sr. Katholischen Majestaͤt zum ersten Di⸗ rektor der Bank ernannt und die kuͤrzlich geschehene Ernen⸗ nung des Herrn Martinez zu gedachtem Posten zuruͤckgenom⸗ men worden, da dessen Functionen bei der Rechnungskammer mit den Obliegenheiten eines Bank⸗Direktors unvertraͤglich seyen. Was dagegen den Marquis de Casa Yrujo anlangt, so behaͤlt derselbe als Bank⸗Direktor nicht nur seinen diplo⸗ matischen Posten bei, sondern es ist ihm auch in vorerwaͤhn⸗ tem Kabinets⸗Befehl das Avancement in der diplomatischen Carriere zugesichert worden, gleich als ob er seinen gesandt⸗ schaftlichen Posten in Dresden selbst persoͤnlich vorstehe. Vor Kurzem hatten, wie verlautet, zwischen dem Minister der auswäͤrtigen Angelegenheiten, Herrn Salmon, und dem ge⸗ nannten Marquis lebhafte muͤndliche Diskusstonen stattgefun⸗ den, indem Letzterer, obwohl bereits seit Monaten zu dem Geschaͤftstraͤger⸗Posten in Dresden ernannt, seine Abreise dahin doch fortdauernd verschoben hatte und Jener darauf drang, daß der Marquis sich unverzuͤglich auf seinen Posten begeben solle. Als jedoch Herr Salmon ihn deshalb bei Sr. Majestaͤt verklagte, erfolgte die vorgedachte Allerhoͤchste Ver⸗ fuͤgung, wonach nunmehr der Minister sich zu beruhigen ha⸗ ben wird. — Der vormalige Geschaͤftstraäger Portugals am Spanischen Hofe, Ritter Lima, hat sich vor Kurzem mit sei⸗ ner Familie nach Biscaya begeben, wo seine Gemahlin, eine geborne Spanierin, Eisen⸗Bergwerke besitzt. Er hatte sich, wie bekannt, bis auf den letzten Angenblick geweigert, dem hier residirenden außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤch⸗ tigten Minister des von Spanien als Koͤnig von Portugal anerkannten Infanten Dom Miguel de Braganga, Grafen Figueira, das Portugiesische Gesandtschafts⸗Archiv zu uͤber⸗ liefern, weshalb sich dieser genoͤthigt gesehen hatte, die betref⸗ fende Spanische Behoͤrde aufzurufen, um ihn in Besitz des besagten Archivs zu setzen, zu welchem Endzweck der Hof⸗ Alealde, Don Domingo Suarez, beauftragt wurde, sich in das Haus des Lima zu begeben und die Auslieferung zu be⸗ werkstelligen. — Der Brigadier Latapie, dessen schon mehr⸗ mass gedacht worden, hatte, als der Hof aus Aranjuez zu⸗ ruͤckgekommen war, dem Infanten Don Carlos seine Aufwar⸗ tung gemacht und von Sr. Koͤnigl. Hoheit die Versicherung erhalten, daß er in Madrid ungestoͤrt leben koͤnne. Zwei Tage darauf wurde jedoch Latapie verhaftet und unter Be⸗ gleitung von Gerichtsdienern nach Vallavdolid transportirt, woselbst der General⸗Capitain von Alt⸗Castilien angewie⸗ sen worden ist, ein wachsames Auge auf ihn zu haben. — Der erste halbjaͤhrige Betrag der seit 4 Jahren ruͤckstaͤndi⸗ gen Zinsen der Vales consolidados soll jetzr, und zwar in Kupfergeld, bezahlt werden. Im Norden von Spanien, als z. B. in den Provinzen Asturien, Montahas, giebt es ganze Distrikte, wo nicht ein Piaster in Silber zu finden ist. — Bei dem am 1ten d. M. gehaltenen Stiergefecht, welchem der ganze Hof, mit Ausnahme des Infanten Don Carlos und dessen Gemahlin, beiwohnte, wuͤrde der erst den naͤm⸗ lichen Morgen auf E trapost aus Sevilla angelangte Stier⸗ 1 „Diego Luna, von einem Andalusischen Stier, welcher, obschon durch einen Lanzenstich des reitenden Käͤmpfers seitwaͤrts geworfen, den Reiter hierauf mit Blitzes⸗
. 3 und zwar so heftig gegen die Schranken, geworfen, daß dem Picador mehrere Ribben ge⸗ brochen, Nase und Gesicht zermalmt und ein Auge aus dem Er starb eine Viertelstunde darauf.
Rechenschaft abgelegt werde, wozu er ein Recht hat.
Nachdem die gewoͤhnlich angesetzte Anzahl von sechs Stieren
auf Plaͤtzen u. s. w. aufzustellen, indem es gegen die Moral Ordnung der Dinge sey. Die Nonnen eines in der Alcala gelegenen Klosters, vor welchem, selbst vielleicht mehr als 150 Fuß breit ist, Reihe Kabriolets und Wagen aufzustellen
naͤmlich bei dem Corregidor, welcher den groͤßten Theil seines
Lebens in den Kloͤstern zubringt, beschwert, daß durch die ungeziemenden Redensarten der Kutscher
jenen Befehl erlassen, mit dem Bemerken, der einen Wagen noͤthig haͤtte, kutscher holen lassen solle. — Die Vales consolidados stan⸗ den am 26. Juni 43 ½ bis 44 pCt.;
45 ¾ pCt. mit Umfatz; am 1sten d. M.
ihre vnr sten Grade beleidigt wuͤrden, und somit hat der Corregidor
Seme daß Jedermann, ihn im Hause der Mieths⸗
am 29sten 45, 45 ½¼, 45 ½, gingen sie auf 46 pCt.
mit Umsatz; am 3ten wichen sie wiederum bis auf 45 x und 8 und haben sich heute auf 44b†4 Seit dem
45 pCt; am 6ten dis auf 44 ½,
pCt. Werth, ohne sonderliches Gesuch, erhalten.
1sten d. M. sind die Actien der Bank nicht notirt, und stan⸗
den sie an jenem Tage 18 ½ pCt. ohne Begehr. — Seit einer
Woche haben wir zwischen 28 und 29 mit starkem Suͤdwinde. 1A1e“
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Grad Reaumur Hitze,
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Dee Allgemeine Zeitung giebt nachstehendes Schrei⸗ „Der Pascha
ben aus Konstantinopel vom 25. Juni: von Aegypten hat seit 18 Monaten der Pforte keine Art der
ihr gebuͤhrenden Contributionen mehr entrichtet. Seine eigene
Finanzuoth und die ungeheuren Opfer, welche er dem Groß⸗ 8
herrn im Laufe des Krieges gegen Rußland gebracht hat, wurden dem Defterdar, an welchen die Staats⸗Einkuͤnfte abgeliefert werden muͤssen, zur Entschuldigung angegeben: der Sultan scheint aber von keiner Entschuldigung hoͤren zu wollen und verlangt, daß von der Verwaltung Aegyptens Mehe⸗ med Ali ist weit entfernt, diesem Verlangen seines eh
Folge leisten zu wollen, und hat sich schon fruͤher einem aͤhn⸗
lichen an ihn gemachten zu entziehen gewußt. Nun soll ein Abgeordneter mit unumschraͤnkter Vollmacht nach Kairo ge⸗ schickt werden und die Autoritaͤt des Sultans daselbst gel⸗ tend machen. Der ehemalige Reis⸗Efendi, Pertew⸗Efendi, ist mit dieser sehr bedenklichen Mission beauftragt, zu wel⸗ cher ihn sein erprobter Muth, sein fester Wille und seine bekannte Klugheit besonders zu eignen scheinen, allein mit Mehemed Ali ist nicht zu scherzen, und so bedaͤchtig er in großen Angelegenheiten zu Werke geht, so leicht uͤberlaͤßt er sich auch einem ungemäaͤßigten Zorne, wenn er sich beleidigt glaubt. Die großen Ruͤstungen, welche seit mehreren Mo⸗
naten in Aegypten gemacht wurden und die, wie es hieß,
den Barbaresken⸗Staaten gelten sollten, duͤrften wohl eine andere Bestimmung erhalten und koͤnnten eher dazu dienen, der Unabhaͤngigkeits⸗Erklaͤrung des Vice⸗Koͤnigs, wenn er zu sehr gedraͤngt wuͤrde, mehr Nachdruck zu geben. Obgleich man im Publikum Pertew⸗Efendi wegen einer Familien⸗An⸗ gelegenheit nach Aegypten reisen laͤßt, so sind doch die Agen⸗ ten Mehemed Ali's besser davon unterrichtet und haben schnell daruͤber nach Alexandrien Bericht erstattet. — Die noch an die Russische Regierung zu entrichtende Kriegskosten⸗Entschaͤdigung giebt, ungeachtet der erhaltenen Nachlaͤsse, der Pforte viel zu schaf⸗ fen, und es koͤnnte dem Hause Rothschild gelingen, eine Anleihe zu machen. Seit einigen Tagen heißt es sogar, man waͤre uͤber den Preis schon einig geworden, doch ist es nicht wahrschein⸗ lich, weil ohne eine fruͤhere genaue Bezeichnung der Objekte, welche zur Sicherheit des Hauses Rothschild fuͤr den Betrag der Anleihe dienen sollen, es nicht leicht zu einem Abschlusse kommen kann und die Pforte bis jetzt von keiner Garantie sprechen hoͤren wollte. Dem starken Ausfalle des Staats⸗ schatzes denkt der Sultan durch staͤrkere und allgemeine Be⸗ steuerung zu begegnen, und nach einem von einem Sardini⸗ schen Offizier ausgearbeiteten Plane soll jetzt eine Grund⸗ und Personalsteuer im ganzen Reiche eingefuͤhrt werden, bei
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Beilge
Publikums in den Straßen, anani andert. . 8 Uͤngniß gew Straße da die Straße da⸗ sich eine lange pflegte, haben sich
icht gedaͤmpft, und mehrere tausend Mann haben neuerdings cheh 1. . zur Armee des Groß⸗Wesirs, die gegen Ja⸗ nina im Anzuge ist, zu stoßen. Der Sohn des Groß⸗Wesirs, Emin⸗Pascha, ist in dieser Stadt von den Insurgenten ein⸗ geschlossen und in Gefahr, in ihre Haͤnde zu gerathen, wenn ihm der Vater nicht bald Huͤlfe bringt. Der Pascha von Salonichi ist abgesetzt worden, weil er einen Haufen Insur⸗ genten, der, von dem Pascha von Trikala gedraͤngt, sich auf das Gebiet von Salonichi zuruͤckgezogen hatte, nicht nur nicht entwaffnet, sondern auch mit Geld und Munition unterstuͤtzt haben soll. Ahmed⸗Pascha, ehemaliger Kommandant von Si⸗ listria, hat das Paschalik von Skutari erhalten; allein es ist zu befuͤrchten, daß er sich erst mit bewaffneter Macht auf seinen Posten schwingen muß. Auch in Klein⸗Asien dauern die Unruhen fort, und mehrere tausend Mann sind von hier
8 11ö p. 6 8 der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes
Eiinn von
Privatschreiben aus Rio⸗Janeiro vom 4. Mai meldet:
„Der Antheil, den die Bevoͤlkerung Rios an der gestern stattgehabten Eröoͤffnung der Legislativ⸗Versammlung nahm, war nicht sehr groß. Es draͤngten sich wenige Leute nach der Gallerie, ja selbst die Deputirten fanden sich nicht sehr zahl⸗ reich ein. Abends war Theater mit spaͤrlicher Beleuchtung der Stadt. Im Theater wurden dem Kaiser, der Kaiserin
und Koͤnigin und der Constitution Vivas gebracht, der letz⸗ tern am energischsten.
Nach den bisherigen Merkmalen ist die Versammlung liberal. Einen der Hauptfuͤhrer der abso⸗ luten Partei, den vorigen Kriegsminister, Oliveira Alvarez, entfernten sie aus der Kammer, da seine Wahl⸗Dokumente nicht fuͤr vollstaͤndig befunden wurden. Er war von der Pro⸗ vinz Rio⸗grande gewaͤhlt; man hatte die Wahl jedoch nicht anerkannt, da zu jener Zeit ein großer Theil der Provinz vom Feinde occupirt war. — Der bekannte Russische Staats⸗
rath v. Langsdorf ist auf der Ruͤckkehr nach Europa und
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unsere Naturgegenden besucht, mit Recht uͤberraschen. UMnternehmungsgeist ist inzwischen zu loben, der hier der Na⸗
Deutschland begriffen. Durch eine anhaltende Krankheit, die ihn in der Provinz Mattogrosso befiel, hat sein Gehirn bedeutend gelitten, sein Gedaͤchtniß ward beinahe vertilgt. Ueberdies hatte er den Schmerz, seine Schoͤpfung, die Kolo⸗ nie Mandiocca, gaͤnzlich verfallen zu sehen. Die Regierung kaufte den Platz fuͤr ein Pulvermagazin. Se. Koͤnigl. Ho⸗ heit der Herzog von Leuchtenberg hinterließ die freundlichsten Erinnerungen der Verehrung und Liebe, was sich nach seiner Abreise auf alle Weise ausspricht.“ 8 8
Berlin, 24. Juli. Das Beispiel, welches die Herren Gebruͤ⸗ der Gericke durch sinn⸗ und kunstreiche Umgestaltung ihres hier am Kreuzberge gelegenen Grundstuͤckes gegeben haben, hat meh⸗ rere Nachahmer gefunden. Die Natur hat bekanntlich in unse⸗ ren naͤchsten Umgebungen Manches zu thun versaͤumt, wie⸗ wohl einzelne Punkte, wie Treptow, Stralow und andere,
den Fremden, der einmal von Vorurtheilen ba eeehsg⸗ er
tur zu Huͤlfe kommt, und wenn gar, wie es jetzt der Fall ist, die Konkurrenz zu neuen Erfindungen und bunten Abwechse⸗ lungen Anlaß giebt, so kann das Publikum nur dabei gewin⸗ nen. Gleichzeitig mit einer von den Herren Direktoren Graß⸗ hoff und Karrig veranstalteten geschmackvollen Umwandlung des sogenannten, vor dem Rosenthaler Thore belegenen „Ge⸗ sundbrunnens“ hat Herr C. Heinzelmann, der Besitzer meh⸗ rerer der Luisen⸗ 9,5 im Thiergarten gegenuͤber liegenden Grundstuͤcke einen großen Bau vorgenommen, den er in sei⸗ ner theilweisen Vollendung dem Publikum gestern eroͤffnet hat. Der Name „Elysium“, der dem Unternehmen beigelegt worden ist, scheint etwas praͤcioͤs gewaͤhlt und das gelaͤu⸗ figere „Vauxhall“, das sich in mehreren großen Staͤdten neben einem „Tivoli“ findet, wuͤrde vielleicht mehr am rech⸗ ten Orte gewesen seyn. Die zu dem Unternehmen ver⸗
begriffen. In ein mystisches Gewand eingehuͤllt und den Blicken der Neugierigen entzogen ist noch das dem großen Pavillon gegenuͤber gelegene Belvedere, das, dem Vernehmen nach, zur Aufnahme der Hoͤchsten Herrschaften, wenn sie das Lokal mit ihrem Besuche beehren moͤchten, bestimmt ist. Das Badehaus, die Bassins mit Springbrunnen, die Menagerie u. s. w. sehen eben so, wie die „Luft⸗Fahrbahn“, ihrem Aus⸗ bau noch entgegen. Das große Feuerwerk, das Abends auf einem ebenfalls innerhalb des Grundstuͤckes angebrachten
Teiche abgebrannt wurde, gewaͤhrte in der That einen neuen
und uͤberraschenden Anblick und schien auch diejenige Unter⸗ haltung zu seyn, an der das sehr zahlreich versammelt gewe⸗ sene Publikum den meisten Antheil nahm. Das Etablisse⸗ ment, durch seine Lage mitten im schoͤnsten Theile des Thier⸗ gartens sehr beguͤnstigt, wird unstreitig gern besucht werden, wenn der Unternehmer fuͤr die Unterhaltung des Publikums durch geschmackvolle Abwechselungen Sorge traͤgt.
— Die Eisenbergwerke im Kreise Gummersbach (Reg.⸗Bezirk Koͤln) sind in diesem Jahre nicht so ergiebig, wie gewoͤhnlich, weil in den Gruben, welche keine Grundstollen haben, das Wasser hinderlich ist. Auch die Eisenhuͤtten sind hierd urch benachtheiligt.
— Nachrichten aus Muͤnster zufolge, stehen im dasigen Regierungs⸗Bezirk auf dem Kleiboden die Winterfruͤchte im Allgemeinen sehr schlecht, auf dem Sande und hochliegenden Aeckern aber ungleich besser, und man verspricht sich davon noch eine ziemlich ergiebige Aerndte. Eben so hofft man von dem nach dem Froste gesaͤeten Roggen, auf trockenem gut ge⸗ pflegten Boden, noch leidlichen Ertrag.
1 Vermischte Nachrichten.
Eiin New⸗Yorker Blatt enthaͤlt aus dem Berichte
eines Reisenden folgende Notizen uͤber die Afrikanische, von den Vereinigten Staaten aus gestiftete Kolonie Liberia: „Die Hauptstadt der genannten Kolonie und zugleich der Platz, an welchem sich die ersten Ansiedler niederließen, heißt Monravia und liegt unter dem 6ten* 21“‧, oͤstlicher Breite, und dem 10ten ° 10“‧, westlicher Laͤnge, ungefaͤhr eine Eng⸗ lische Meile oberhalb der Muͤndung des Monserado⸗Stromes und ¼ Meilen von der Spitze des Vorgebirges gleiches Na⸗ mens. In geringer Entfernung vom Monserado⸗Strom stuͤrzt sich der St. Paul⸗Strom in das offene Meer. Waͤh⸗ rend der ersten beiden Jahre lebten die Ansiedler in Stroh⸗Huͤtten, und vor ungefaͤhr 5 Jahren wurde mitten in einem hochstaͤmmigen mit dichtem Unterholz versehenen Walde das erste gezimmerte Fhan⸗ in der Gegend gebaut, wo sich dermalen die Stadt befindet Damals drangen noch Tiger in die Wohnungen und wurden vor den Thuͤren der⸗ selben niedergeschossen. Die ersten Ansiedler hatten große Schwierigkeiten zu uͤberwinden, wie es bei neuen Kolonieen anfangs in der Regel der Fall zu seyn pflegt; jedoch sind diese alle gluͤcklich uͤberwunden worden, und die Bewohner genie⸗ ßen in diesem Augenblick alle Fruͤchte ihres ausdauernden Flei⸗ ßes. — Monrovia besteht jetzt aus ungefaͤhr 90 Wohn⸗ und Vor⸗ raths⸗Haͤusern, 2 Haͤusern zur Gotktesverehrung und einem Gerichtshause. Viele dieser Haͤuser haben ein geschmack⸗ volles Aeußere, alle sind gut und bequem. — Der Flaͤchen⸗ raum, den die Stadt einnimmt, betraͤgt eine Quadratmeile; sie liegt ungefaͤhr 70 Fuß uͤber der Oberflaͤche des Meeres und enthaͤlt 700 Einwohner. Die Straßen sind im Allge⸗ meinen 100 Fuß breit und rechtwinklich durchschnitten. Die Kolonisations⸗Gesellschaft hat dort einen Agenten und einen Arzt. Der Agent ist die erste obrigkeitliche Person in der Kolonie und der Arzt sein Gehuͤlfe. Es ist keinem Weißen erlaubt, des Handels wegen sich in der Kolonie aufzuhalten, oder dort irgend ein Haͤndwerk zu treiben, da diese Vortheile ausschließlich nur farbigen Leuten vorbehalten sind. Der Ko⸗ lonial⸗Secretair, der Zolleinnehmer, der Stadtaufseher und die Koͤnstabeln werden vom Agenten angestellt; der Vice⸗ Agent, der Sheriff, der Schatzmeister und alle anderen Ci⸗ vil⸗Beamten sind waͤhlbar, und alle Aemter, mit Ausnahme