1820
Ferruch nach Algier und mit der Sendung der Geraͤthschaf⸗ ten des Artillerie- und Ingenieur⸗Corps nach Frankreich be⸗ schaͤftigt, wofuͤr ich einen großen Theil der Gabarren und Fluͤtschiffe verwende. Die im Hafen liegenden Fahrzeuge sind von einer Kommission untersucht worden. Der Bestand der Magazine ist annaͤherungsweise festgestellt worden, da der unordentliche Zustand derselben keine genauere Bestimmung ulaͤssig macht. Ich werde versuchen, einige leichte Fahrzeuge u betakeln, um sie nach Toulon zu senden, wo sie verbraucht werden koͤnnen. An großen Schiffen war eine Fregatte und eine Korvette vorhanden, die zum fernern Dienste fuͤr un⸗ brauchbar erklaͤrt worden sind. Genehmigen Sie ꝛc. Vice⸗Admiral von Duperré.“ 8 Der See⸗Minister hat Befehl ertheilt, die Arbeiten an der in Toulon zu errichtenden Saͤule sogleich zu beginnen. Die Basreliefs derselben werden die vom Dauphin abgehal⸗ tene Revuͤe uͤber die Expeditions⸗Armee, die Abfahrt der Flotte von Toulon, die Landung des Heeres bei Torre⸗Chica und endlich die Beschießung und Einnahme Algiers darstellen. Zweitausend Galecrensklaven sollen zu diesen Arbeiten ver⸗ wendet werden. Die fuͤr die Einsammlung von Beitraͤgen zum Besten
d. M., unter dem Vorsitze des Marquis von Latour⸗Mau⸗ bourg, eine Zusammenkunft, in welcher beschlossen wurde, nach Beendigung saͤmmtlicher Arbeiten der Kommission eine General⸗Versammlung der Geber einzuberufen, um diese Ar⸗ beiten zu pruͤfen, die Art der Vertheilung der Unterstuͤtzun⸗ gen festzustellen und die General-Rechnung abzuschließen, welche gedruckt und bekannt gemacht werden soll. Die Kom⸗ mission beschloß ferner einstimmig, den Vice⸗Admiral Duperré und den General⸗Lieutenant Berthezène zur Theilnahme an jener General⸗Versammlung einzuladen.
Von der in Sidi⸗Ferruch erscheinenden Estafette d'Al⸗ ger ist die zweite vom 5. Juli datirte Nummer hier einge⸗ gangen; uͤber die Einnahme Algiers enthaͤlt dieselbe nichts Naͤheres. Die Hitze im Lager von Sidi⸗Ferruch war sehr groß; am 30. Juni, Nachmittags 3 Uhr, war das Thermo⸗ meter auf 41 Grad im Schatten gestiegen. Am 2. Juli zeigte das in der Mitte der Bai ins Meer getauchte Ther⸗ mometer 25 Grad. Die gewoͤhnliche Mittagshitze war 38 Grad, in den Naͤchten dagegen kuͤhlte sich die Atmosphaͤre auf 16 bis 18 Grad ab. Dieser große Abstand der Tempe⸗
ratur des Tages und der Nacht machte den Gebrauch war⸗ mer, namentlich wollener, Kleider und Bedeckungen unum⸗ gaͤnglich noͤthig.
Die Estafette d'Alger erzaͤhlt folgendes, bei einem der Gefechte mit den Algierern vorgefallene Ereigniß: Eini⸗ nige unserer Soldaten verfolgten mehrere Fluͤchtlinge, die sich, wie sie gesehen zu haben glaubten, in einem vom Wege ab⸗ liegenden Hause verborgen hatten; sie wollten die Thuͤr er⸗
brechen und schossen, da sie ihren Stoͤßen widerstand, einige
Kugeln durch dieselbe. Die Thuͤr ließ sich jetzt oͤffnen, aber der erste Gegenstand, der die Blicke der Eintretenden traf, war eine am Boden liegende schoͤne sechzehnjaͤhrige Juͤdin; sie
hatte zwei Kugeln in die Brust erhalten und lag im Sterben.
Alle Versuche, sie zu retten, waren vergebens. Der Maler
in seinem Hefte ab.“
Der Staats⸗Rath Cuvier, der zugleich Mitglied des
Universitaͤts⸗Conseils, so wie der Franzoͤsischen Akademie, und
immerwaͤhrender Secretair der Akademie der Wissenschaften ist, leistete vorgestern vor dem hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofe den Eid als Baron, welcher Titel ihm und seinen Erben vom Koͤnige verliehen worden ist.
Der Drapeau blane meldet, daß der Bischof von Straßburg, Abbé Tharin, seine Stelle als Erzieher des Herzogs von Bordeaux niedergelegt habe.
68 Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter, Graf v. Appony, st nach den Baͤdern von Dieppe abgereist.
Herr Mouttinho, Mitglied des Geheimen⸗Raths des
aisers von Brasilien, ist hier angekommen.
Der vom Kaiser von Brasilien mit einer außerordentli⸗ chen Mission an die Hoͤfe von Frankreich und England beauf⸗ tragte Marquis von Santo Amars reist morgen nach London ab. Er hatte waͤhrend seines hiesigen Aufenthalts haͤufig 2ene mit den Botschaftern von England und Oe⸗
erreich.
Der durch seine Prozesse vor den hiesigen und den Bruͤs⸗ seler Gerichten bekannte Marquis von Chabannes beabsich⸗ tigte in der letzten Zeit, unter dem Titel: „le Régénérateur““ eine Zeitschrift herauszugehen, in der er den Staat gluͤcklich
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der Familien der im Kriege gegen Algier Verwundeten oder Getoͤdteten zusammengetretene Kommission hielt am 22sten
Isabey, der herbeigekommen war, zeichnete die ruͤhrende Scene
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zu machen versprach, wenn man seinen Rathschlaͤgen folgen wollte. Um sich fuͤr das Stillschweigen der Journale uͤber den Prospektus zu seinem Blatte, den er in einer großen Masse von Exemplaren verbreitet hatte, zu raͤchen, miethete er im Palais royal einen Laden, uͤber den er mit goldenen Buchstaben: Bureau du Régénérateur setzen ließ. Vor eini⸗ gen Tagen hing er jedoch einige so auffallende Kupferstiche aus, daß die Polizei dieselben in Beschlag nahm und den Laden versiegeln ließ. 8t 8
Mehrere hiesige und Rouensche Handelshaͤuser wollen eine Compagnie bilden, um den Handels⸗Verbindungen zwischen Havre und Ostindien groͤßere Ausdehnung zu geben.
1 Großbritanien und Irland. S 8 Mtt woondon, 25. Juli. Se. Majestaͤt praͤsidirten gestern in einem Kabinets⸗Rathe, bei welcher Gelegenheit die Pro⸗ clamation zur Aufloͤsung des Parlaments in Erwaͤgung gezo⸗
gen und genehmigt worden ist.
Lord Exmouth ist zum Admiral der rothen Flagge, Sir Sidney Smith zum Admiral der weißen und Sir Ezward Codrington zum Vice⸗Admiral der weißen Flagge ernannt worden.
rende Koͤnig ist, so viel uns bekannt ist, der erste Monarch
aus dem Hause Braunschweig, den man in den Straßen von
Fondon zu Fuße gesehen hat. Georg III. liebte es zwar, sich
seinen Unterthanen in der Naͤhe zu zeigen, jedoch immer nur .A
außerhalb der Hauptstadt. Nach der am letzten Montage stattgefundenen Revuͤe befahl der Koͤnig, daß das Militair dem Volke Platz mache, damit sich dieses seiner Person um so besser naͤhern koͤnne, und, bald darauf in den Wagen ein⸗ steigend, befahl er, aus derselben leutseligen Ruͤcksicht auf das Volk, daß nur im Schritte gefahren werde.“ — Dasselbe Blatt aͤußert: „Verschiedene widersprechende Berichte sind daruͤber erschienen, ob der verstorbene Koͤnig ein Testament hinterlassen hat oder nicht. Uns ist daruͤber Folgendes be⸗ kannt geworden: Im eigentlichen Sinne ein gesetzliches Te⸗ stament hat der Koͤnig nicht hinterlassen; denn dem Doku— mente, das sich nach seinem Tode gefunden hat, kann dieser Name nicht beigelegt werden. Es ist vielmehr das, was die Rechtskundigen ein „testamentarisches Papier“ nennen; es enthaͤlt keine Geld⸗Vermaͤchtnisse, sondern nur Bestimmun⸗ gen uͤber gewisse Papiere und anderes näͤher speeifizirtes Eigenthum. Dasjenige Individuum, welches, wie zu erwar⸗ ten stand, in einem Testamente des Koͤnigs am meisten be⸗ dacht worden waͤre, soll, dem Vernehmen nach, aus der ei⸗ genen Hand des verstorbenen Monarchen, wenige Tage vor dessen Ableben, eine Summe von nicht weniger als 300,000 Pfd. erhalten haben.“
Die Zeitung Age will in Erfahrung gebracht haben, daß die Bank und das Ostindische Haus ein Buͤndniß einge⸗ gangen seyen, um in das naͤchste Parlament 48 Mitglieder oder 24 fuͤr hedes Institut zu senden, die gemeinsam fuͤr die Erneuerung der Freibriefe beider Compagnieen stimmen sollen,
die bekanntlich in einer der zunäͤchst bevorstehenden Seffionen
zur Sprache kommen muß. Die genannte Zeitung befuͤrchtet,
daß sich das Ministerium durch eine solche Coalition gezwun⸗ gen sehen wuͤroe, den Monopolisten nachzugeben; weil sonst 48 Mitglieder, die es zu seinen Gegnern haben wuͤrde, leicht
im Stande seyn koͤnnten, durch ihre Anschließung an eine
oder die andere Oppositions⸗Partei diese zu einer uͤberwaͤlti⸗ Bereits soilen die Eigenthuͤmer der verfallenen Burgflecken, die sogenannten Parlamentssitz⸗Haͤndler, die von jenem Buͤndnisse Nachricht
genden Majoritaͤt anwachsen zu machen.
erhielten, mit ihren Preisen gewaltig in die Hoͤhe gegangen seyn, denn am Endt, so spekuliren sie, muͤssen ihnen die beiden reichen Compagnieen doch in die Haͤnde fallen. Man bezahlt bereits einen Sitz fuͤr die ersten beiden Jahre des Parla⸗
ments mit 1500 Pfund jaͤhrlich; billiger sind die uͤbrigen
Jahre, die nur mit 1000 Pfund ein jedes in Anschlag ge⸗ braͤcht werden, und zwar deshalb besonders, weil geglaubt wird, das neue Parlament werde doch nur von kurzer
Dauer seyn.
Hr. O'Connell hat sich, wie der Globe berichtet, einen
neuen Kampfplatz fuͤr die bevorstehenden Wahlen ausgesucht; bg. er wird naͤmlich in Waterford gegen den Lord G. Beresfordz
in die Schranken treten und verspricht sich, wiewohl die
Partei des Lords alle Anstrengungen gegen ihn anwenden wird, einen leichten Sieg. Der Morning⸗Herald raisonnirt uͤber Bolivar, wie
folgt: „Bolivar's Laufbahn, der, trotz seiner vielen Thorhei⸗
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1 ; 8 1 c L se waäͤre ihm sein Plan gelungen. Im Morning⸗Herald liest man: „Der jetzt regieMW Land gewesen seyn, 6 p F .
noch nicht aufgeloͤsten
Freistaaten entschieden werden duͤrfte.
und 12 Artikel des Courrier des Pays⸗Bas.
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ten und Fehler, der groͤßte Mann Suͤd⸗Amerika's war, hat dem Ansheine nach Peeu Es ist laͤcherlich, ihn mit Washington zu vergleichen, dessen Verdienste als Staats⸗ mann groͤßer waren, als selbst sein Ruf als Soldat. Boli⸗ var hat dagegen gezeigt, daß er kein Staatsmann ist, indem alle seine Handlungen in jener Eigenschaft sich durch Man⸗ gel an Scharfblick und Festigkeit auszeichneten. Wir haben seit zwei Jahren haͤufig seinen Fall prophezeit, indem wir uͤberzeugt waren, daß ein Mann, der so wenig Kenntniß von der menschlichen Natur und den Grundsaͤtzen der Regierung an den Tag legte, durch die bloße Gewalt der Umstaͤnde ge⸗
stuͤrzt werden wuͤrde. Wir glauben fest, daß Bolivar nach
der souverainen Macht trachtete, und daß er, so lange eine Moͤglichkeit des Gelingens vorhanden war, nie die Hoffnung auf die Krone aufgab. Es duͤrfte vielleicht besser fuͤr das Colum⸗ bien wuͤrde dann eine Regierung gehabt haben, die, wenn auch tyrannisch, dennoch auf jeden Fall einem Zustande der Anarchie vorzuziehen ist. Wir muͤssen jetzt erwarten, das Land in kleine Republiken zertheilt zu sehen, was, wie wir glauben, auch mit den uͤbrigen neuen Amerikanischen Staa⸗ ten der Fall seyn wird. Die Suͤd⸗Amerikaner sind, gleich den Italiaͤnern des Mittelalters, zu schlecht unterrichtet und zu neidisch gegen einander, um maͤchtige Regierungen bilden zu köoͤnnen.“ Der Globe aͤußert dagegen: „Zu den großen bisher polirischen Raͤthseln unserer Zeit gehoͤren der wahre Charakter und die Absichten Bolivars. Noch hat sich nichts zugetragen oder ergeben, was die
Anklagen seiner Feinde als begruͤndet erscheinen laͤßt, oder
seine Freunde berechtigt, allen unsern Argwohn zu beseitigen, den die allgemeine unter so 1 Klassen seiner Lands⸗ leute gegen ihn herrschende Animositaͤt nothwendig rege ma⸗ chen mußte. Wir muͤssen indessen gestehen, daß, blicken wir
auf die unaufhoͤrlichen Veraͤnderungen, die in allen andern
Staaten des suͤdlichen Amerika vorgehen, wir auch in den offen⸗
kundigen Handlungen Bolivars nichts finden koͤnnen, was
den Glauben rechtfertigt, daß er groͤßere Macht fuͤr sich ge⸗ sucht habe, als er fuͤr nothwendig gehalten, um sein Vater⸗ land vor den Folgen ewiger Zwistigkeiten und Veraͤnderungen sicher zu stellen.“ .
„Einige Zeitungen“, heißt es in einem andern Englischen Blatte, „haben etwas ungenau berichtet, daß, in Gemaͤß⸗ heit der neuen Constitution, keine andere als die katholische Religion in Columbien geduldet werden wuͤrde. Es ist dies jedoch dahin zu berichtigen, daß die katholische Religion un⸗ ter den unmittelbaren Schutz der Regierung gestellt worden und keiner andern Religion gestattet wird, einen oͤffentli⸗ chen Gottesdienst zu halten.“ b
Zeitungen von Quebeck wollen bereits in Erfahrung ge⸗ bracht haben, daß der zwischen Großbritanien und den Ver⸗ reinigten Staaten von Nord⸗Amerika obwaltende Graͤnzstreit, der bekanntlich dem Koͤnige der Niederlande zur Entscheidung unterliegt, von Sr. Majestaͤt zu Gunsten der Amerikanischen
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Bruͤssel, 27. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) ist nebst Hoͤchstdessen Gemahlin vorgestern in hiesiger Residenz ein⸗ getroffen und hat heute seine Reise nach dem Haag fortgesetzt.
Die Zeitungs⸗Artikel, gegen welche gerichtliche Verfol⸗ gungen eingeleitet worden, sind 4 Artikel des Politique, 4 Artikel des Courrier de la. Meuse, 3 Artikel des Belge, und eine gleiche Anzahl von Artikeln des Catholique und des Courrier de la Sambre, 1 Artikel des Journal de Verviers
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Schweden und Norwegen. Stockholm, 23. Juli. JJ. MM. sind Dienstag Abend von der Reise nach Rosersberg zuruͤckgekehrt. Der Koͤnig kam zur Stadt, die Koͤnigin stieg aber auf dem Schlosse zu Haga ab. Der Koͤnig machte auf dem Lande haͤufige und sehr starke Spazierritte, welche selbst juͤngeren Personen sei⸗ nes Gefolges muͤhsam waren. Unterm 6. Mai ist eine Koͤnigl. Bekanntmachung erschie⸗ nen, durch welche zwei Praͤscriptions⸗Termine fuͤr die auf Thaler Kupfermuͤnze (nicht Reichsthaler à 6 Thlr.) lauten⸗
den Bankzettel bestimmt werden. In oͤffentlichen Kassen sol⸗ len dieselben noch 5 Jahre angenommen werden und die Bank 10 Jahre dieselben noch einloͤsen, nach obigen Zeit⸗ punkten aber sollen sie weder als Zahlung in oͤffentlichen Kassen, noch zur Bezahlung in der Bank, guͤltig seyn. Beide Termine sind vom 6. Mai 1830 an gerechnet. -. gesratrch vts 111“ Christiania, 23. Juli. Unsere Nachrichten aus den Nordlanden gehen bis zum 24. Juni. Das Wetter war da⸗ mals sehr angenehm, und die Waͤrme war bis 200 R. gestie⸗ gen, so daß Aecker und Wiesen die besten Hoffnungen gaben. Die Schiffe aus Bergen waren alle angekommen, und die bessern Preise von Fischwaaren in Bergen hatten auch die von Rundfisch und Thran in den Nordlanden in die Hoͤhe gebracht; zumal nach Thran war in Tromsoͤe die Frage stark, aber so wenig Vorrath, daß der Handel sich erst wenig auf⸗ nahm. Die zuerst angekommenen Russischen Schiffe hielten die Mehlpreise hoch. Der Fischfang in Finnmarken wurde mit Vortheil betrieben, und die ersten Russischen Schiffe hat⸗ ten schon Ladungen eingenommen und ihre Produkte abgelie⸗ fert. Von Tromsoͤe waren vier Schiffe auf den Wallroßfang nach der Baͤren-Insel abgegangen. Aus Hammerfest wird gemeldet, daß von den sechs Mann, die vorigen Herbst auf der Baͤren⸗Insel zuruͤckgelassen worden, um im Verlaufe des Winters den Wallroßfang zu betreiben, fuͤnf am Scharbock gestorben waren, der sechste aber von einem vorbeisegelnden Schiffe aufgenommen worden, ohne daß man seither etwas von seinem weiteren Schicksale vernommen; die Nachricht hiervon fand man an der Wand im Zimmer, wo man die 5 Todten vorfand, aufgezeichnet. Der stuͤrmische harte Win⸗ ter hatte sie vermuthlich an der noͤthigen Bewegung und Be⸗ schaͤftigung mit Fang und Jagd verhindert, da ein ruhiges Leben in jenem rauhen Klima bekanntlich sogleich toͤdtende skorbutische Krankheiten herbeifuͤhrt. Ihr Fang hat in un⸗ gefaͤhr 120 Wallrossen bestanden. e*“
Kopenhagen, 27. Juli. Am letzten Mittwoch ging das Koͤnigl. Dampfschiff „Kiel“ mit dem Prinzen Friedrich Ferdinand und Hoͤchstdessen Gemahlin von hier ab, welche den Durchl. Aeltern der Koͤnigin einen Besuch abzustatten denken. Se. Maj., so wie Prinz Friedrich Karl Christian und Gemahlin, waren bis Dragoͤe mit, wo sie ans Land stiegen und uͤber Amack zuruͤckkehrten. Mit allge meiner Theil⸗ nahme hat man erfahren, daß der Gesundheits⸗Zustand der Prinzessin Karoline jetzt der Art ist, daß er Ihrer Koͤnigl. H. diese Reise gestatten konnte. JJ. KK. HH. sind Willens, sich bis zum 9. August in Louisenlund und alsdann bis zum
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1lten, wo sie ihre Ruͤckreise antreten, in Augustenburg auf⸗
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zuhalten. 9 5 8 “] 8 8 1““ 8
— — Hamburg, 30. Juli. Die bedeutenden Veraͤn⸗
derungen, die man heute durch Nachrichten aus Paris vom 26sten erfuhr, haben auch auf unsern Markt sehr bedeuten⸗ den Einfluß gehabt. Fonds waren bis gestern sehr fest und animirt, als sich diesen Morgen schon zu ungewoͤhnlicher Zeit Verkaͤufer zeigten; es wurden Falconets mit 86 ¾ bezahlt, die im Laufe der Boͤrse bis auf 84 ½ wichen, wozu Vieles umge⸗ setzt wurde. 5proc. Metall. wurden à 99 ¾⅞ gemacht, Actien pr. Aug. à 1330 Fl. und pr. Sept. à 1336 Fl. bezahlt und blieben zu haben; 4proc. Metall. à 94 ⅞ zu haben, 3proc. Daͤn. wichen bis auf 70 und endigten etwas fester, so daß man pr. Aug. 70 ¾ bedingen konnte. Russisch⸗Engl. Anleihe à 106 gemacht; Russ. Anl. Hamb. Cert. à 101 ½ nominell. Engl. Neap. à 91 Einiges gemacht; Poln. Part. fast ganz
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Muͤnchen, 25. Juli. Das Fest, welches vorgestern bei Gelegenheit der Vollendung des Goͤtter⸗ und Helden⸗ Saales in der K. Glyptothek dem Hrn. Ritter P. v. Cor⸗ nelius vor seiner Abreise nach Italien von Kuͤnstlern und Dilettanten (120 an der 2 in der ehemaligen Wohnung des Kaiserl. Russischen Gesandten in der Herzogspitalgasse gegeben wurde, war voll Glanz und hoher Bedeutung. Drei Saͤle waren, auf das Festlichste fuͤr die Gaͤste eingerichtet, worunter der dritte hauptsaͤchlich fuͤr den Gefeierten aͤußerst
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