1830 / 213 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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weise der ganz allgemeinen Hochachtung und Ergebenheit, de⸗ ren sich jener verehrte Staatsmann in allen Theilen des Preußischen Staats zu erfreuen hat, einen glaͤnzenden Erfolg gehabt. Es ist, mit Huͤlfe der Zwischenzinsen, ein Stiftungs⸗ Kapital von 15,000 Rthlr. in Preußischen Staats⸗Schuld⸗ scheinen hergestellt worden, und Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben nunmehr am 22sten v. M. die Stiftungs⸗Urkunde zu geneh⸗ migen und Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet. Danach soll der „Minister von Schuckmannschen Jubilar⸗ Stiftung“ das Stamm⸗Kapital der 15,000 Rthlr. fort⸗ waͤhrend erhalten und weder jemals vermindert oder ange⸗ griffen, noch durch Zinsen⸗Ansammlung fernerhin vermehrt, sondern die darauf gegruͤndete ewige Jahres⸗Rente von „Sechshundert Thalern“ unausgesetzt stiftungsmaͤßig verwendet werden. Aus dieser Rente sollen naͤmlich immer drei junge Maͤnner, welche sich einer höhern Ausbildung,

Preise der Plaͤtze: Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

In Charlottenburg: burtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm III.: Rede, gedichtet von Ludwig Robert, gesprochen von Mlle. Fournier. Hierauf, zum erstenmale: Karl der Zwoͤlfte auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Dr. C. Toͤpfer.

Kittwoch, 4. August. Im Schauspielhause: Maͤnner⸗ treue, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Die Schleichhaͤndler,

e e 2 b 8 Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupgch... 1gin

Koͤnigstaͤdtisches Theater. Dienstag, 3. August. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm III.: Fest⸗ Ausbild Huverture, komponirt vom Kapellmeister Herrn Franz Glaͤ⸗ sey es fuͤr den Staats⸗Dienst oder fuͤr Wissenschaft, Kunst ser. Hierauf: Prolog, gedichtet von G. F. Becker, gespro⸗ und Gewerbe theilhaftig zu machen im Begriffe sind, zum chen von Dlle. Herold. Zum Beschluß, zum erstenmale: Zwecke einer solchen Ausbildung auf einen laͤngern oder kuͤr⸗ Karl von Frankreich, oder: Die Pilgerinnen von Mekka, zern Zeitraum, welcher jedoch Sechs Jahre nie uͤberschreiten komische Oper in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen; Musik von darf, eine Unterstuͤtzung von jaͤhrlich zweihundert Tha⸗ Boyeldieu und Herold. (Die neue Decoration des zweiten lern erhalten. Die Percipienten muͤssen Soͤhne wohlver⸗ Aktes ist vom Decorations⸗Maler Herrn Blum.) dienter der innern Staats-Verwaltung oder dem Bergbau Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im angehoͤriger Staats⸗Beamten, wenigstens sechzehn Jahr alt, Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. der Unterstuͤtzung beduͤrftig und in Ruͤcksicht auf Talente und Mittwoch, 4. August. Heinrich der V., oder: Falstaff schon erworbene Kenntnisse derselben wuͤrdig seyn, und sich und seine Spießgesellen, Melodrama in 3 Akten. (Herr uͤber dieses alles genuͤgend ausweisen koͤnnen. Dies vorausge⸗ Schmelka: Falstaff.) b setzt, sollen immer Zwei Unterstuͤtzungs⸗Raten fuͤr Soͤhne von Beamten hoͤheren (d. h. des Raths⸗) Ranges, und 1X1“X“ eine fuͤr Soͤhne von Suͤbaltern⸗Beamten, jedoch immer nnrtr 4 zum Zweck einer solchen Ausbildung, wie vorbemerkt, be⸗ rlIliner Börse. stimmt seyn. Die Collation steht zunaͤchst Sr. Excellenz ꝛc. HhDen 2. August 1830 Fg dem Hrn. v. Schuckmann ohne Beschraͤnkung, nach ihm aber e“ 8s. à72 0 dem E“ des Innern, mt genauester er Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) icht auf vorerwaͤhnte Bedingungen zu. Dem jedesmaligen —— Uihn et des Innern ist auch mit Sr. Koͤnigl. Majestaͤt Aller⸗ 5—g. birSuecc Sz * . ; 2 86½ C. 9 stpr . andbrf. 2 aschgs

hoͤchsten Genehmigung die obere Aufsicht auf die Verwaltung 3 1023 a . E11 5 103 Kur- u. Neum. do. 106v½

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St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Ob. m. l. C. Neum. Iut Sch. d. 4] 99 Berl. Stadt-Ob.] 4 102 Königsbg. do. 4 99 ½ Elbinger do. 4 ½ 102 Danz. do. in Th. 38 Westpr. Pfdb. 4 101 ¾ Grofshz. Pos. do. 4 [102¼

5 Segmnee. achs durch die von demselben 1 Raͤ⸗ then des Ministeriums des Innern ernannten Kuratoren vp v-. uͤbertragen und dergestalt das geehrte Andenken des Jubilar⸗ 4 58 Sehesiehe bce ü8s Greises an eben dieselbe Staats⸗Behoͤrde, welcher derselbe 1 Rkst. C. d K.-u. N. 74 seit vielen Jahren mit so großem und verdientem Ruhme Z.-Sch. d. K.- u N. 74 vorsteht, unaufloͤslich festgeknuͤpft worden.

Daß dem gesammten Publikum des Preußischen Staats Hol]. vollw. Dulc. die vorstehende Nachricht interessant und erfreulich erscheinen Neue dito 20 ¾ werde, laͤßt sich um so weniger bezweifeln, als das Daseyn der Stiftung selbst in der eben angezeigten Ausdehnung und Bedeutendheit den sprechendsten Beweis dafuͤr liefert, daß die- ——t— 11e selbe sich einer lebhaften und weitverbreiteten Theilnahme ruͤh . ö“ men darf, und es hat daher dem Publikum diese Anzeie * ag; nicht vorenthalten werden duͤrfen. . Auswärtige Börsen. 877 W1u“] Frankfurt a. M., 29. Juli. 9 Oesterr. 5proc. Metall. 97 4proc. 92 ½. Bank-Act. mit Div.

““ 1574. Geld. 2 ½proc. Metall. 58 1proc. 25. Part.-Oblig. 130 ¾.

Dienstag, 3. August. Im Opernhause: Zur Feier des Loose zu 100 †ll. 180 ½. Poln. Loose pr. ult. 59 ¾. Briel. Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Frie⸗ 8b LI11““ . 6 drich Wilhelm III.: Rede, gedichtet von Ludwig Robert, ge- 88 ies Hamb urg, 31. Juli. hvacs; Sha sprochen von Mad. Crelinger. Hierauf: Volksgesang, den Preu⸗ An EAe“ veargenbenn s Feeg!r ar. ten gewidmet von Spontini. Dann: Festmarsch, Sr. Maje⸗ 1233 Emgl. Neapol. 91 ½., L'ile. 842. 04 üe.- ,. stät dem Koͤnige zugeeignet von Spontint. Und, zum 1231 Pnst Deapoer 91g. 40. 242. .“ erstenmale: Fra Diavolo, oder: Das Gasthaus bei Terracina, pe Wien, 28. Juli. 8 komische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, von Scribe, 5proc. Metall. 100 ½. 4proc. 9679. Loose zu 100 Fl. 183.

zur beibehaltenen Musik von Auber, bearbeitet von C. n” Dbüg. 134 ½. Bank-Actien 368.

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Koͤnigliche Schauspiele.

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b FI NReueste Boͤrsen⸗Nachrichten. 8383 8 VW1116“*“ Paris, 27. Juli. Zproc. Rente per compt. und sin cour. 72 Fr. 5proc. per compt. und sin cour. 100 F

Neap. 82 Fr. Span. perp. 65 Fr.

Frankfurt a. M., 30. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. 97. 4proc. 91 ½. Bank⸗Actien mit Div. 1540. Part⸗Obl. 127. Loose zu 100 Fl. 179. poroc. Metall. 58. 1 proc. 25. Poln. Loose pr. ult. 59. Brieef. 8882 1“ aum 8

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Zur Feier des Allerhoͤchsten Ge⸗

Friedrichsd'or. 19½ 128.

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wundeten bedeckt.

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Staats⸗ Zeitung

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lement zur Allgemeinen Preußischen

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ö 88 v * Uhr Fhesen9. n Paris an den Tagen des en und 28sten v. M., in Folge der von dem Koͤnige erlassenen Verordn Preßfreiheit suspendirt und das Wahl⸗System veraͤndert worden ist, ernstliche Uünaiche Heno ge 8 18 snh Sästeset Mefa Relation: aris den beunruhigendsten und duͤstersten Anblick dar. aͤmmtliche Werkstaͤtten und Laͤden sind ge 1 Arbeitern und Buͤrgern aller Klassen durchziehen mit dumpfem Geschrei die Geferrn T“ E der Garde und der Gendarmerie auf verschiedenen Punkten auf das versammelte Volk, namentlich auf dem Platze des Palais⸗Royal, in der Straße Richelieu, auf dem Platze Maubert und auf dem Platze des Victoires. Die Zugaͤnge zu mehreren Straßen wurden von dem Volke mit ausgespannten Miethswagen abgesperrt. Man erbrach die Laͤden der Schwerdtfeger, so wie die der Specereihaͤndler, um sich Waffen, Flintensteine und Pulver zu verschaffen. An einigen Stellen boten die Folgen des kleinen Gewehrfeuers einen traurigen Anblick dar. Die Straßen waren mit Todten und Ver⸗ b eckt. Abends wurden die Stadt⸗Laternen zerbrochen und das Volk ließ die Theater schließen. Einige Gendar⸗ merie⸗Wachthaͤuser, namentlich die am Boͤrsenplatze, wurden foͤrmlich belagert und in Brand gesteckt. Heute Morgen sind die Zusammenrottungen noch zahlreicher, als gestern. Die Koͤnigl. Wappen an den Haͤusern der Notare und patentirten Hof⸗ Lieferanten werden abgerissen oder vernichtet. Linien⸗Truppen sind auf einigen Plaͤtzen aufgestellt; sie verhalten sich jedoch ruhig und werden nicht insultirt. Die Zahl der getoͤdteten und verwundeten Buͤrger und Militairs ist zur Zeit noch unbe⸗ b de. G ETI sind ”“ shaet e ntth Vor dem Hatel des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, so wie vor denen der uͤbrigen Ministerien, sind zahlreiche Truppen⸗C it vi Lunte aufgestellt worden. g „sind zahlreich ppen⸗Corps mit vier Kanonen und brennender Das Journal de Francfort vom 31. Juli enthaͤlt in einem Abends um 7 Uhr erschienenen . stehenden Auszug aus einem Privatschreiben aus Paris vom 28. Juli: „Die Boͤrse und 18 Eüten Sa; aeben Enc. jetzt beim Abgange des Couriers versichert man, der Koͤnig habe sich nach Lille zuruͤckgezogen. Die Wache vor dem Hoͤtel des Herrn von Polignac setzt das kleine Gewehrfeuer fort und man hoͤrt sogar Kanonendonner. Alles laͤßt vermuthen, daß waͤhrend der Nacht blutige Auftritte stattgefunden haben. Der Courier, welchem Bruchstuͤcke des Journal du Commerce und des Temps mitgegeben worden waren, wurde durch bewaffnete Haufen in den Pariser Straßen aufgehalten. Beide Kammern sollen sich fuͤr permanent erklaͤrt haben. Diese letztere Nachricht kann jedoch noch nicht verbuͤrgt werden.“

Ein Privatschreiben aus Frankfurt a. M. vom 31. Juli, welches, nach Korrespondenz⸗Nachrichten aus Paris der obigen Ereignisse gleichfalls erwaͤhnt, fuͤgt noch Folgendes hinzu: „Von den Buͤrgern sollen mehrere Hundert auf dem Platze geblieben seyn; doch versicherte man zugleich, daß sich zwei Regimenter auf ihre Seite geschlagen haͤtten. Auch wollte man wissen, daß der Fuͤrst von Polignac die Flucht ergriffen habe. Die Thore der Hauptstadt waren gesperrt; auch die Boͤrse war am 28. Juli geschlossen, so daß von diesem Tage keine Renten⸗Course hier eingegangen sind. Die Franzoͤsische Bank war von zwei Regimentern besetzt. Hier haben alle jene Nachrichten unbeschreibliche Sensation erregt. Man hofft jedoch mit jeder Stunde die Nachricht zu erhalten, daß der Koͤnig die Verordnungen vom 25sten Juli zuruͤckgenommen und da⸗

urch allen fernern Unruhen ein Ziel gesetzt habe.“”) AA1““

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erhalten wir auf außerordentlichem Wege die Nachricht, daß

„Seit gestern und heute Morgen bietet⸗