1830 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ggeeben worden, die Lebensmittel fuͤr die Armee in Beschlag National⸗Garden uͤbergegangen war. Um zwei Uhr kaem zu nehmen; 60,000 Brod⸗Rationen sind am Morgen des der Herzog von Ragusa mit frischen Truppen an und

herausheben Nach einem Die Beitraͤge duͤrfen nur denjenigen Kommissarien eingehaͤn⸗

. . b Febr . digt werden, welche Listen vorzeigen, die durch die Unter⸗ ; Ratio ind Her 2 b6. sch Heg annsege, 1 1 8 schrift des Maire oder anderer staͤdtischer Behoͤrden beglau⸗ gestrigen Tages unter die Freiwilligen vertheilt worden. Die warf jene nach den Straßen du Mail, des Fossés Montmar 8 BRruüͤrger gefallen; sie ; hxe a E11

1b 1 BGABeJaJacker haben ihre Laͤden geöffnet, und das Brod wird mit tre, Croix des Petits⸗Champs und Neuve des Petirs⸗Champs vre, die Mairieen, die Kasernen, die gesammte Stadt sind bigt sind. . 11“ 1.“ 1 der gewoͤhnlichen Ordnung verkauft.“ zuruͤck. Der Herzog hatte sogleich befohlen, Feuer zu geben; er National⸗Garde besetzt. Die dreifarbige Fahne wehtt 8 1111“* Das Journal des Débats vom 29sten Abends mel⸗ jene feuerten ebenfalls, und so wurden mehrere Leute von bei⸗ ee. saͤmmtlichen Gebaͤuden. Eine staͤdtische Kommission, die G“ 8 Ch vmbrer zeigt an, da 8 det: „Gestern begab sich ein aus dem General Gérard, dem den Seiten getoͤdtet oder verwundet; der Herzog fuͤhrte seine den Auftrag hat, uͤber Alles zu wachen, was das Beste der „Der I. 1 zum Besten der Famik-— Grafen von Lobau, den Herren Laffitte, Casimir Périer und Truppen sodann die Straße du Mail hinunter, saͤuberte ohne auptstadt berrifft, ist auf dem Rathhause versammelt. Die 9 se Ernaͤh 9 den Tagen des 27sten, 28sten und Mauguin bestehender Verein von Deputirten, unter dem Ge⸗ sonderliche Schwierigkeiten die Straße Montmartre bis zur e sind schon mehrmals zusammengetreten; noch 1 waehe C ““ 4“““ wehrfeuer, zum Marschall Herzog von Ragusa. Herr Laffitte Straße Joquelet, wo die Buͤrger aus den Fenstern auf seine CCee vrnenfsat 8 ede. Redatturen seines Blattes sich selbst an die Spitze fuͤhrte das Wort; er stellte dem Marschall lebhaft den beklaͤ⸗ C“ eseen und piesc, saale. Der Baron Louis ist zum provisorischen Commissai 89 Subskribe it einer Summe von 200 Fr. gestellt genswerthen Zustand der Hauptstadt vor, erinnerte an das sich deshalb zum Ruͤckzuge gezwungen sahen. Im Verlaufe 8— im Finanz⸗Ministerium ernannt worden. Der Graf Alexan⸗ 8 has Die Grafin Foy hat in derselben Angelegenheit von allen Seiten fließende Blut, an das wie in einer mit des Tages die meisten militatrischen Posten und der von Laborde ist provisorischer Praͤfekt des Seine⸗Depar⸗ haͤt 88 b Sch eiben an den Courrier frangais erlassen: Seturm genommenen Stadt wiederhallende Musketenfeuer und Wachthaͤuser bald von der einen und bald von der andern tements. Herr Bavoux ist provisorischer E“ v. 8e Die segevehftosgenen denkwuͤrdigen Tage haben . machte ihn, im Namen der versammelten Deputirten Frank⸗ Seite wieder genommen, befanden sich jedoch am Ende Herr Chardel ist provisorischer General⸗Post⸗Direktor. Mor⸗ 8 kein 8 ekostel Witwen und Waisen gemacht. reichs, fuͤr die verhaͤngnißvollen Folgen eines so traurigen Er⸗ alle in den Haͤnden der National⸗Truppen. Auf dem Thore 8 8 isũ s den K Jacq. s 8 F . 9 ESET“ Ungluͤcke gebuͤhrende heilige Schuld abzutragen, bitten meine der Straßen an. Viele der 1

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militairische Ehre ist der Gehorsam.“ „Und die buͤrger⸗ liche Ehre“, entgegnete Herr Laffitte, „erheischt, daß man die

Perier, Graf von Lobau, von Schonen, Audry de Puyravault und

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werden.

. Ehrenwort, daß ihnen kein Leid geschehe, daß jeder Militair

Kommission ersucht gleichmaͤßig die guten Buͤrger, die Vor⸗

prochenen Straßen⸗Laternen wieder hergestellt seyn werden.

Mauguin.

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ommission an die Bewoh von Paris. 1 G

Die staͤdtische Kommission von Paris fordert die 85 Buͤrger auf, ihre Laͤden und Wohnungen zu oͤffnen und ih⸗ ren Geschaͤften, wie gewoͤhnlich, nachzugehen. Die staͤdtische derseite ihrer Wohnungen so lange zu erleuchten, bis die zer⸗ Alle Buͤrger werden die Nothwendigkeit dieser Maaßregel, 58 schon 8 den meisten Stadt⸗Vierteln in Folge des guten Geistes der Einwohner ergriffen worden ist, erkennen.

Gegeben im Rathhause, den 30. Juli. büüt Eines der Mitglieder der Kommission.

g(gez.) v. Schonen, Deputirter.

111“ 6 8 . 1 Offi iere ie stuͤdtische Kommission von Paris verfuͤgt: Die ffizie der R. Armee werden aufgefordert, sich unverzuͤglich in ih⸗ ren resp. Mairieen zu melden. Ihr Patriotismus ist bekannt, und ihre Erfahrung kann dem Muthe der Buͤrger nuͤtzlich egeben im Rathhause, am 30. Juli. 8 ee von Schonen.

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Tagesbefehl. h

Das Verbot, irgend Jemanden ohne Erlaubniß die Pa⸗ riser Barridren passiren zu lassen, war einen Augenblick fuͤr noͤthig erkannt worden; dasselbe wird durch den Fheen . tigen Tagesbefehl aufgehoben. Die Circulation ist r ig frei, sowohl fuͤr den Ausgang als fuͤr den Eingang. 8* Chefs der Se. haben fuͤr die Vollziehung des gegenwaͤr⸗ tigen Befehls Sorge zu tragen. 8b

ben i athhause 30. Juli. Kensten f8s Pe Usen We 8 kommandirende General, 828 (gez.) Lafayette.

85 8 * 8

Franzoͤsische Soldaten!

1 Wir geblelen allen Truppen von der Koͤnigl. Garde und der Linie, sich innerhalb 48 Stunden nach dem proviso⸗ rischen Lager von Vaugirard zu begeben. Wir geben unser

wie ein Freund, wie ein Bruder behandelt werden und, in Erwartung unserer weitern Befehle, Kost uud Wohnung er⸗

der zweite Kommandirende,

(gez.) Pajol.

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Fuͤr den General

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8, rken ei freiwillige Haus⸗ Kollekte zu dem Zwecke veranstaltet worden, den Unterhalt der Frauen und Kinder derjenigen Buͤrger zu sichern, die fuͤr die Vertheidigung der National⸗Ehre und der Volksrechte

in den 12 Pariser Bezirken eine

Es ist

kaͤmpfen. Auch den unter den Waffen befindlichen Soldaten soll jene Kollekte zu gute kommen, und die davon anzuschaf⸗ fenden Subsistenz⸗Mittel sollen ihnen in Reihe und Glied ver⸗ abreicht werden. Die Einwohner werden mit derjenigen Be⸗ geisterung, die sie so vorzuͤglich auszeichnet, dieser im Namen

Kinder und ich Sie, die beifolgende Summe von 2000 Fr. als unsern Antheil an der Subscription zu empfangen, zu der jeder Franzose ohne Zweifel beizutragen sich beeilen wird

habe die Ehre ꝛc.“ r 0

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Deputirten⸗Kammer. Unter dieser Ueberschrift giebt der Messager den nach⸗ stehenden Auszug aus dem Protokolle der gestrigen Sitzung ieser Kammer: - 8 gegenwaͤrtige in Paris befindliche Verein von De⸗ putirten hat geglaubt, daß es dringend nothwendig sey, Se. Koͤnigl. Hoh. den Herzog von Orleans zu bitten, daß er sich nach der Hauptstadt begebe, um das Amt eines Statthalters des Koͤnigreichs zu uͤbernehmen, und ihm den Wunsch zu erkennen zu geben, daß er die National⸗Farben beibehalte. Der gedachte Verein hat uͤberdies die Nothwendigkeit er⸗ kannt, sich in der naͤchsten Session der Kammern vor Allem damit zu beschaͤftigen, dem Lande die zur vollstaͤndigen Aus⸗ fuͤhrung der Charte unerlaͤßlichen Buͤrgschaften ö— Vor ihrer Trennung erließen die Deputirten noch eine Dan . Adresse an die Bevoͤlkerung von Paris. 8 b 8 Paris, den 30. Juli 1830. LE“ (Folgen die Unterschriften.“ *

„Ueber dasjenige“, bemerkt der Messager, „was sich sonst in der eben erwaͤhnten Sitzung der Deputirten . gen, hat man aͤußerlich Folgendes vernommen. Zuerst so der General Gérard der Versammlung eroͤffnet haben, daß der Dauphin an demselben Tage (30sten) Morgens ein Corps von 10,000 Mann bei St. Cloud gemustert und dasselbe, je⸗ doch vergeblich, aufgefordert habe, einen neuen Angriff auf die Hauptstadt zu machen. Sodann haͤtte der Pair Graf von Sussy den Deputirten drei aus St. Cloud vom 29sten datirte und von dem Koͤnige unterzeichnete Verordnungen mitgetheilt, wodurch die fruͤheren vom 25sten zuruͤckgenom⸗ men worden waͤren, waͤhrend eine vierte Verordnung den Herzog von Mortemart zum Praͤsidenten des Minister⸗Raths und die Herren Gérard, Casimir Périer, Broglie und Du⸗ pin d. Aelt. zu Ministern ernannt haͤtte. Es hieß ferner, daß die Kammer eine Kommission von fuͤnf Mitgliedern er⸗ nannt habe, um sich mit der Pairs⸗Kammer in Verbindung zu setzen, so wie daß man eine Deputation von 12 Mitglie⸗ dern an den Herzog von Orleans abgefertigt habe, um ihn von seiner Ernennung zum Statthalter des Koͤnigreichs in Kenntniß zu setzen. Herr Vassal haͤtte demnaͤchst den Vor⸗ schlag gemacht, die seit 15 Jahren eingefuͤhrte weiße Kokarde durch die National⸗Farben zu ige annd dieser Vorschlag waͤre einstimmig angenommen worden. 8

An 8 Stelle meldet der Messager: Der Kanzler von Frankreich, Marquis von Pastoret, der Groß⸗ Referendar, Herr Semonville, und der Pair Graf von Agout, begaben sich gestern nach dem Rathhause und zeigten an, daß der Koͤnig, der sich fortwaͤhrend in St. Cloud be⸗ findet, den Fe. von Mortemart zum Praͤsidenten des Minister⸗Raths ernannt habe und bereit sey, ein Ministe⸗ rium nach der Wahl der provisorischen Regierung anzuneh⸗ men. Ueber die Antwort dieser letztern verlautet zur Zeit noch nichts.“

88 Brief⸗Felleisen“, berichtet der Messager in einem andern Artikel, „sind gestern fruͤh um 2 Uhr, so wie gestern Abend, unter der Bedeckung der National⸗Garde abgegangen. Die Kauflaͤden sind wieder geoͤffnet und die Maͤrkte, wie ge⸗

Ueberschlage hat sich gefunden, daß in der Hauptstadt noch

des Vaterlandes an sie ergehenden Aufforderung genuͤgen.

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Mehl fuͤr sechs Wochen vorhanden ist. Es

„* 8.

woͤhnlich, mit Lebensmitteln versehen. Nach einem gemachten ist Befehl ge⸗

Buͤrger nicht ermorde!“ Der Marschall fragte hierauf: „Aber, meine Herren, welches sind die Bedingungen, die Sie vorschlagen 2 „Ohne uns einen zu großen Einfluß zuzu⸗ schreiben, glauben wir antworten zu koͤnnen, daß Alles unter folgenden Bedingungen zur Ordnung zuruͤckkehren wuͤrde:

Zluruͤcknahme der ungesetzlichen Verordnungen vom 25. Juli, Esntlassung der Minister und Zusammenberufung der Kam⸗

einem Angriffe, macht hatte.

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zu den

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mern am 3. August. Der Marschall gab zu, es koͤnne wohl der Fall seyn, daß er als Buͤrger die Meinungen der Her⸗ ren Deputirten nicht mißbillige, ja sie sogar theile; er habe aber als Militair Befehle und vollziehe diese, verpflichte sich jedoch, jene Vorschlaͤge binnen einer halben Stunde dem Koͤnige vorzulegen.“

In dem Journal des Doöbats liest man ferner noch folgende Nachrichten: „Der (oben erwaͤhnten) staͤdtischen Kom— mission sind der General Lafayette, als Commandeur der Nationalgarde, und der zum Befehlshaber der Linientruppen der hiesigen Division ernannte General Gérard beigegeben. Die Deputirten-⸗Kammer wird den 3. August zusammentre⸗ ten. Die in Paris anwesenden Pairs haben sich versam⸗ melt, um zu berathschlagen, was bei dem gegenwaͤrtigen Stande der Dinge zu thun sey. Patrouillen der Natio⸗ nalgarde durchziehen die Stadt; es herrscht heute Abend (29.) die vollkommenste Ruhe.“”)

Galignanis Messenger vom 31. Juli enthaͤlt eine, seiner Versicherung nach, getreue Erzaͤhlung von den Vorgaͤngen in Paris vom 27. bis zum 29., der er folgende Worte voranschickt: „Wir haben uns bemuͤht, unsern Lesern ein treues Bild von den Auftritten der letzten Tage zu entwerfen, und zwar mit den Farben der Unparteilichkeit: ohne uns durch irgend eine Partei⸗Gesinnung leiten zu lassen oder auch nur ein Urtheil hinzuzufuͤgen. Wenn es unserm Artikel noch an einer voll⸗ staͤndig methodischen Ordnung gebricht, so wird man es mit der Verwirrung, die bisher hier geherrscht hat, und mit der Schwierigkeit, durch die Franzoͤsische Zeitungs⸗Presse einen Leitfaden zu erhalten, entschuldigen muͤssen.““ Es folgt nun die Relation selbst:

„Dienstag (27. Juli.) Nachmittags um 4 Uhr begannen in der Straße St. Honoré, und zwar von Seiten der Trup⸗ pen, die Thaͤtlichkeiten; sogleich zeigte sich auch ein kraͤftiger Widerstand. Waͤhrend der ganzen darauf folgenden Nacht feuerte man von beiden Seiten, und am andern Morgen bilde⸗ ten die bewaffneten Einwohner nur Eine Armee. Einzelne Natio⸗ nal⸗Gardisten ließen sich in ihren alten Uniformen blicken und wur⸗ den uͤberall von dem Volke mit wiederholtem Zuruf begruͤßt. Den National⸗Gardisten schlossen sich bald eine große Menge anderer Buͤrger an; sie wußten sich vereint Pulver und Ge⸗ wehre zu verschaffen und marschirten nach dem Grève⸗Platz. Nachts vorher hatte man das Wachthaus bei der Boͤrse in Brand gesteckt und bis auf den Grund vernichtet; alle Stra⸗ ßen⸗Laternen der b wurden ebenfalls in dieser und in der folgenden Nacht zerbrochen. Am Mittwoch wurde Paris in Belagerungs⸗Zustand erklaͤrt, d. h. die Hauptstadt sollte keine andere Autoritaͤt anerkennen, als die militairische des Herzogs von Ragusa. Die Haupt⸗Treffen des Tages fanden beim Rathhause, beim Thore St. Denis, in der Straße des Klosters St. Möderic, auf den Boulevards, in den Straßen d'Antin, des Prouvaires und Montmartre statt. Das Gefecht in der zuletzt genannten Straße entsprang aus den der Herzog von Ragusa in Person ge⸗ Auf dem Platz des Vickoires hatten sich naͤm⸗ lich einige Truppen versammelt, unter denen sich ein Theil des 5ten Linien⸗Regiments befand, das bereits vorher auf dem Platze des Petits Pores befindlichen

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Boulevards wurden umgehauen geworfen; in den Straßen gerissen und entweder in

wurde aufen zusammengeworfen, oder 5 g

das Vorruͤcken zu erschweren Die Pforte des Justiz⸗Palla⸗

stes wurde niedergerissen.

Last⸗ und nommen, um damit Barrikaden zu bilden. Manifeste und patriotische Proclamationen waren im Verlaufe des Tages in allen Stadt-⸗Vierteln verbreitet und an den Straßen⸗Ecken

der Stadt;

spektirt. Verschiedene Telegraphen, namentlich auch der auf

lichen so wie Privat-Etablissements wurden an diesem Tage geschlossen. Die Schweizer⸗Truppen, die hier (2) inner⸗ halb des Gebaͤudes mit einem Peesen Theile der Koͤnigl. Garden, von ihrer Artillerie unterstuͤtzt, aufgestellt waren, wußten die Andringenden bis Mitternacht zuruͤckzuhalten, Zeit der Kampf nach und nach aufhoͤrte von Muͤdigkeit erschoͤpft, sich zur Nachtruhe begab, nachdem sie eif Stunden hinter einander mit einer regelmaͤßigen Mi⸗

um welche und die Volksmenge,

litair-Macht, die ihr an Zahl uͤberlegen, so wie mit Waffen und Schießbedarf reichlich versehen und im Besitze aller strategischen Vortheile war, gekaͤmpft hatte. Das Volk schien uͤbrigens groͤßtentheils aus den arbeitenden Klassen zu bestehen, und die kleine Anzahl National⸗Gardisten, von der es unterstuͤtzt wurde, war nur halb bewaffnet, so wie ihr auch des Tages mehreremale der Schießbedarf ganz ausging. Das duͤstere Laͤuten der Sturmglocken und der Ruf: „Zu den Waffen!“ der mitten unter dem Feuern fortwaͤhrend ge⸗ hoͤrt wurde, vermehrten das fuͤrchterliche Gefuͤhl der Ungewiß⸗ heit uͤber den Ausgang des Kampfes und das Schicksal der Tapfern von beiden Seiten. So endigte die Nacht vom Mittwoch. Nachdem sich das Volk zur Ruhe begeben hatte, wurde ein großer Theil der Koͤnigl. Garden fuͤr die Nacht dem Louvre gegenuͤber aufgestellt, doch schon um 3 Uhr wieder nach andern Orten hinbeordert. Die Vertheidigung die⸗ ses Theils des Pallastes wurde den Schweizer⸗Truppen anvertraut, von denen immer 3 Mann hinter jeder der dop⸗ pelten Saͤulen zwischen den Fenstern des Vorderflurs und in anderen Theilen, von wo aus sie mit Sicherheit ihre Ge⸗ wehre abschießen konnten, aufgestellt waren. Um 3 ½⅞ Uhr Morgens begannen schon wieder die Sturmglocken in ver⸗ schiedenen Stadttheilen zu laͤuten, und das Geschrei „Zu den Waffen!“ ertoͤnte laut, da die Volksmasse sich zu ver⸗ sammeln begann. Der Laͤrm, den das Aufreißen des fla⸗ sters in den verschiedenen dem Pallaste nahe belegenen Stra⸗ ßen verursachte, zeigte deutlich an, daß der Angriff wieder erneuert werden wuͤrde, und um 4 ½ Uhr fing die Volksmasse an, am aͤußersten Ende der Straße des Poulies, einer engen kleinen Gasse, die nach der Straße St. Honoré fuͤhrt, die Pflastersteine fortzuschaffen, um eine Barridère an der linken Seite des Louvre zu bilden. Die Schweizer begannen auf diesem Punkte ein moͤrderisches Feuer, das ununterbrochen fortgesetzt wurde, so lange das Volk mit der Errichtung jener Barrière beschaͤftigt war. Einige Schuͤsse wurden ans einem Fenster des Hauses gefeuert, das sich jener Barrière zunaͤchst befindet; diese, ohne ihnen sonderlichen Schaden zu⸗ zufuͤgen, theilten die Aufmerksamkeit der

Volke fielen jedoch sehr Viele.

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Laternen⸗Pfosten, Geruͤste, Karren, andere Wagen aller Art wurden in Beschlag ge⸗

der Kirche des Petits⸗Peères wurden in unbrauchbaren Zu⸗ stand gesetzt. Die Gerichtshoͤfe, die Boͤrse und alle oͤffent⸗

chweizer; vom

is

Einer, der, von einer Kugel

staͤrksten Baͤume auf den und queer uͤber den Weg

die Steine wurden einzeln in kurzen Zwischenraͤumen von etwa einem Fuß zerstreut, um auf diese Weise den Truppen

angeschlagen worden. Die Buͤrger drangen in die Haͤuser der Waeffenschmiede und nahmen alle Waffen in Beschlag, die sie doͤrt fanden; dasselbe geschah in den verschiedenen Theatern alles andere Eigenthum wurde jedoch streng re⸗