anzeigte, daß der Kaiser zu Friedensunterhandlungen sey, erhielt der General Zastrow vom Koͤnige den Befehl, sich ebenfalls zum Kaiser nach Charlottenburg zu begeben, um mit dem Marquis gemeinschaftlich die Un⸗ terhandlungen zu fuͤhren. Diese wurden durch die Ereignisse von Prenzlow, Stettin und Kuͤstrin bald unterbrochen. Ein am 16. November geschlossener Waffenstillstand druͤckte nur aus, bis wie weit die Praͤtensionen Napoleons gingen, und die Unterhaͤndler, die ihn Preußischer Seits unterzeichneten, rechneten gleich darauf, daß er nicht ratificirt werden wuͤrde, wie die Ratification denn auch nicht erfolgte. Der General Zastrow, zum Koͤnige zuruͤckgekehrt, erhielt im Dezember das Portefeuille der auswaͤrtgen Angelegenheiten und wurde im Januar 1807 zum wirklichen Staats⸗Minister dieses Depar⸗ tements ernannt. Im April desselben Jahres trat der Staats⸗ Minister Freiherr von Hardenberg ebenfalls wieder in diesem
Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 7. August. Im Schauspielhause: Maͤnner⸗ treue, Lustspiel in 1 Aufzug. (Neu einstudirt.) Hierauf: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 Akt nach Scribe, von L. W. Both. Und: Die Maͤntel, oder: Der Schneider in Lissabon, Lustspiel in 2 Abtheilungen, frei nach Scribe, von C. Blum. Sonntag, 8. August. Im Opernhause: Fra Diavolo, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von
uber.
In Charlottenburg: Das letzte Mittel, Lustspiel in 4 Abtheilungen. Hierauf: Der Degen, dramatischer Scherz in. 2 Abtheilungen, von E. Raupach. 1
Montag, 9. August. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Karl der Zwoͤlfte auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Dr. C. Toͤpfer.
der aufnehmen. Kommt, Euch unter di b r die Befe 1 jenen braven Generalen zu stellen, die bei so dön. von
tliche Nachrichte
8
Departement ein, und beide Minister unterzeichneten anfaͤng⸗ lich gemeinschaftlich. Unterm 5. Mai wurde der Minister von Zastrow zum General⸗Lieutenant ernannt. Zunehmende Kraͤnklichkeit veranlaßte denselben im darauf folgenden Mo⸗ nat Juni, um seinen Abschied zu bitten, worauf er sich, nach dem Fer ihn erhalten, uͤber Kopenhagen nach Berlin begab, woselbst und auf einem Gute in der Neumark er die naͤchst darauf folgende Jahre zubrachte. Beim Ausbruch des Krieges 1813 bot er Sr. Maj. seine Dienste an und wurde unterm 5. Mai zum Chef der Schlesischen Landwehr bestimmt, am 8. Juni jedoch
Sonnabend, 7. August. Sylphide, das Seefraͤulein,
heiten ihr Blut fuͤr die Vertheidiqu 9 4 en⸗ Zauberposse mit Gesang in 2 Akten. h heidigung des Landes ver spruͤtzt
aben: des Generals Gérard. Die Sache des He nicht lange von der Sache der Base. eha . Freih en nt⸗ trennt seyn; ist nicht sein Ruhm unser theuerstes Erbtheil? Aber die Armee wird niemals vergessen, daß die Vertheidi gung unserer Unabhaͤngigkeit und unserer Freiheiten ihre vor⸗ nehmste Pflicht seyn muß. Laßt uns daher Freunde seyn da unser Interesse und unsere Rechte dieselben sind. Der Ge neral Lafayette erklaͤrt im Namen der gesammten Einwoh⸗ nerschaft von Paris, daß sie kein Gefuͤhl des Hasses und der Feindseligkeit irgend einer Art gegen die Franzoͤsischen Mili-⸗ tairs bewahrt; daß sie bereit ist, sich mit allen denen unter ihnen zu verbruͤdern, die zu der Sache des Vaterlandes und der Freiheit zuruͤckkehren, und daß sie sehnlichst den Augenblick b herbei wuͤnscht, wo Buͤrger und Soldaten, unter einer Fahne
II11“ und durch gleiche Gesinnungen — 8 Zluͤck Angekommen: Se. Excellenz der General der Infan⸗ und das ruhmwuͤrdige enng⸗ unseres scomen Wheale rs 1
8
18 1 2 8 1
Sonntag, 8. August. 1) Fest⸗Quvertuͤre, komponirt ““ 1 “ vom Kapellnseister Herrn Franz Glaͤser. — 2) Liebes⸗A⸗B⸗ D1“ Im Bezirk der Koͤnigl. Regieruug C. — 3) Sehnsucht eines Schweizers in der Ferne nach zu Gumbinnen ist dem zeitherigen Rektor Weber zu seinem Liebchen, beide mit Begleitung der Guitarre, vorge⸗ LW; Schwentainen die zweite Predigerstelle zu Rhein uͤbertragen; tragen von Herrn Holzmiller. 4) Pot⸗Pourri uͤber Ungari- WII11“ Stettin ist der bisherige Rektor und Huͤlfspre— sche National-Melodieen, fuͤr die Violine, mit Begleitung diger in Pasewalk, Karl Heinrich Ludwig Klammroth,
och des Orchesters, komponirt und vorgetragen vom Konzertmei- zum Diakonus an der Pfarrkirche und zum Prediger des zum Militair⸗Gouverneur von Preußen ernannt. Diesen ster Herrn Leon de Saint Lubin. Hierauf: Zum erstenmnale *† Seotee espitals in Pasewalk und der Doͤrfer Viereg Posten bekleidete er, bis im Jahre 1814 nach dem Frieden wiederholt: Karl von Frankreich, oder: Die Pilgerinnen 2n ee;, der bisherige Prediger in Hasselberg bei die neue Organisation der Provinzial⸗General⸗Kommandos von Mekka, komische Oper in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen; Puu1““ Weckaid’b vö zum Prediger in Martentin und Groß⸗ erfolgte, worauf er sich, bis Se. Maj. anderweitig uͤber ihn Musik von Boyeldieu und Herold. S 8 ei Wollin, und der bisherige Prediger in Kantreck, disponirte, wieder auf sein Gut nach der Neumark begab. Preise der Plaͤtze: Ein Plaͤtz in den Logen und im 8 † es, zum Prediger in Klebow, Kluͤtz und Bruͤnken Unterm 29sten Maͤrz 1815 erhielt er den Auftrag, die Ver⸗ Balkon des ersten Ranges 20 Sgr. ꝛc. 88 tettin ernannt worden. b 11“ 8 handlungen mit den souverainen Fuͤrsten Deutschlands zu fuͤhren, Montag, 9. August. Die weiße Dame, komische Ooper deren Truppen das Deutsche Bundes⸗Corps bilden sollten, und in 3 Akten. (Herr Holzmiller: Georg Brown.)
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wurde gleichzeitig zum Gesandten bei dem Kurfuͤrsten von Hessen bestimmt, der ihm bei dieser Gelegenheit den großen Löwen⸗ und den Orden pouvr la vertu militatre verlieh. Im Jahr 1816 wurde er vom Hofe von Kassel zuruͤckberufen und zum Gesandten am Koͤniglich Baierschen Hofe bestimmt, welchen Gesandtschafts⸗Posten er im Jahre 1817 antrat. dete ihn bis zum Jahre 1823, in welchem seine Ernennung zum Gouverneur von Neufschatel und Valangin erfolgte. Noch ehe er Muͤnchen verließ, erhielt er, bei Gelegenheit der Verlo⸗ bung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, von Sr. Maje⸗ staͤt den großen Schwarzen Adler- und vom Koͤnige von Baiern den St. Hubertus⸗Orden. Am 30sten Maͤrz 1824 wurde er zum General der Infanterie befoͤrdert. Im Jahr 1825 wurde er als außerordentlicher Gesandter zur Kroͤnung des Koͤnigs Karl X. von Frankreich nach Paris und Rheims geschickt. Im Januar 1828 bekam er von Sr. Majestaͤt zu dem Tage, wo er vor 50 Jahren den Orden pousr le mérite, als dessen aͤltester Ritter er auch verstorben ist, er⸗ halten hatte, ein hoͤchst ehrenvolles und gnaͤdiges Gluͤck⸗ wunschschreiben. 1
Der General Zastrow genoß bei vorgeruͤckten Jahren einer festen Gesundheit und eines gluͤcklichen Alters. Im letzten Winter faßte er den Wunsch auf, im Sommer nach Berlin zu kommen, um Se. Majestaͤt den Koͤnig nnd seine Heimath noch einmal wieder zu sehen, indessen begann im Laufe des Fruͤhjahrs eine Kraͤnklichkeit, die seinen Wunsch der Reise vereitelte und zuletzt, zunehmend, seinem Leben an Entkraͤf⸗ tung ein Ziel setzte. Zweimal verheirathet, hinterlaͤßt er eine trauernde Wittwe und aus beiden Ehen drei Soͤhne und fuͤnf Toͤchter. Er hatte das seltene Gluͤck, mit seinem aͤltesten Sohn, der seit einigen Jahren General⸗Major ist, zu glei⸗ cher Zeit als General in der Armee zu dienen.
Er beklei⸗
Berl. Stadt-Ob.
Freitag, 13. August. Zum erstenmale: A Maͤnnerfeindin, komische Feen⸗Oper mit Tanz, in 2 Akten, von Karl Meisl. Musik vom K
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L— 6b 8 br- 8* 8 c 8 4 EE1111““
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Den 6. August 1830.
llmeister Herrn Franz.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)
[Z2. Grief.] Geld] St.-Schuld-Sch. V 98 ½ )98 Pr. Engl. Anl. 18 102 ½ — Pr. Engl. Anl. 22 5 102 ½
Ostpr. Pfandbrf. 100⅔ Pomm. Pfandbrj. 105 [Kur- u. Neum. do. 106 Pr. Engl. Obl. 30 96 Schlesische do. 107 Kurm. Ob. m. l. C. 98 ⅔ Dom.-Pfandbrf. — Neum. Jur Sch.d. 81 Rkst. C. d. K- u. N. 73 ½ Z.-Sch. d. K.- u N.; b
IHIoll. vollw. Duk. Neue dito
Friedrichsd'or-.
Disconto...
Königsbg. do. Elbinger- de. D)anz. do. in Tb. Westpr. Pfdb. Grosshz. Pos. do.
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 4. August.
HBank-Actien 1200, 1195.
62 ⅞. Poln. pr. 31. Aug. 110, 108.
“ 111
Frankfurt a. M., 3. August.
48 8 2 G 0 . 2 qaöase Bossen⸗RNachrichten. Oesterr. 5proc. Metall. 95 ¼.
520. Part.⸗Obl. 127. Loose zu 100 Fl. 174. Poln. Loose 57 vQ⅛. Brief.
Mtredacteur ““
ʒ. vrief Jeld.
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Russ. Engl. Anl. 99, 98. Dän. 64, Neap. 82, 81 ⅞. Falc. 3
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Arsena, die etcAerie, General⸗Inspecteur der Festungen und Chef der Inge⸗
nieurs und Pioniere, von Rauch, von Stettin.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Chef der Gendar⸗ merie und Kommandant von Berlin, von Tippelskirch,
von Munser. er Kaiserl. Russische Legations⸗Secretai
als Courier aus den Eteseehs pösf
Abgereist: Der Kaiserl.
als Courier nach St.
Petersburg. Der Artaché bei 2
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1““
eitungs⸗Nachrichten.
Frankreich.
C1“ Jels giebt unterm heutigen Datum, Nachmittags um 1 Uhr — stehende Proclamation des Herzogs von “ G wohner der Hauptstadt:
„Einwohner von Paris! Die gegenwaͤrtig in Paris versammelten Deputirten Frankreichs haben mir den Wunsch zu erkennen gegeben, daß ich mich nach dieser Hauptstadt verfuͤge, um das Amt eines Statthalters des Koͤnigreichs zu uͤbernehmen. Ich habe keinen Anstand genommen, Eure Ge⸗ fahren zu theilen, mich in die Mitte Eurer heldenmuͤthigen Bevoͤlkerung zu begeben und alle meine Kraͤfte aufzubieten, um Euch vor den Truͤbsalen des Buͤrgerkrieges und der Ge⸗ setzlosigkeit zu bewahren. Als ich in die Stadt Paris zuruͤck⸗ kehrte, trug ich mit Stolz jene glorreichen Farben, die Ihr wieder angenommen habt, und die ich selbst lange getragen hatte. Die Kammern werden sich naͤchstens versammeln und auf die Mittel Bedacht nehmen, die Herrschaft der Gesetze und die Aufrechthaltung der Rechte der Nation zu sichern. Die Charte wird von nun an eine Wahrheit seyn.
(gez.) Ludwig Philipp von Orleans.“
Der Constitutionnel euthaͤlt noch nachstehende Pro⸗
cllamation des Generals Lafayette:
Die Municipalitaͤt von Paris an die Fran⸗ 28 zoͤsische Armee. LELCapfere Soldaten! Die Einwohner von Paris machen
Euch nicht verantwortlich fuͤr die Befehl — an e, die Euch gegeben worden sind. Kommt zu uns; wir werden Euch 5 Pru⸗
8 “ 88
88
1 g 3 Russische Legations⸗Secretair bei der Gesandtschaft am hiesigen Hofe, Foͤlkerfahm
— der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe, von Gasnowski, als Courier 189
Das Journal du Commerce
verwirklichen werden. Es lebe Frankreich! (gez.) Der General Lafa
Die hiesigen Zeitu ngen vom 31. vaf 8 noch
EEö“ Herzog von Orleans hatte sein nen Au w 6 8. Eö genblick verlassen. Der Koͤnig und oud aufgebrochen. Etwa 5000 Mann unter d
des Marschalls Marmont und des General . Releblen
12te Linien⸗Regiment hat sich der National 3 — Sein Oberst ist Adjutant des Generals Geraparte⸗ —
wohner von Versailles haben zu den Waffe 6 ner von V n gegriffen; d
dortige Garnison verhaͤlt sich dagegen ruhig in 99 28 Kaser⸗
nen. Die National⸗Garde von Rouen „ der sich mehrere
dem Marsche nach der Hauptstadt begriffen: 1
rittenes und bewaffnetes Kavallerie Eerffe E—— nier, Cardinalv. Croi, ist genoͤthigt worden, Rouen zu verlassen. In Haͤvre beschaͤftigte man sich vor Allem mit der Organi⸗ sation der National⸗Garde. Aus Caen meldet man unterm 2Ssten, daß dort sowohl als in mehrern andern Staͤdten der Normandie das Volk sich gegen die Verordnungen vom 25.
daß die Sch und den Weg nach Paris eingeschlagen hatten von Paris nach Calais ist frei, so daß wir heute die Engli⸗ schen Journale vom 27sten erhalten haben. — Perof 5 Lavenant ist von ommandanten des Louvre und der Tuilerieen bestellt
den. — In der Praͤfektur⸗Kasse des Seine⸗D 8 * hat g bber es Fr. gefunden. hat Herr Laffitte fofort zur Disposition der staͤdti . bac vöacg. z post er staͤdtischen Kom— ten. — Obgleich Herr Laffitte sowohl als der G
— 88 raf von La⸗ borde am Beine verwundet worden sind, so beide
nichts desto weniger den gestrigen Berathun wesenden Deputirten bei. Herr M J1ö1
Juli aufgelehnt hat. In Rheims hat di 1 2 hoͤrde gleichfalls der staͤdtischen J— und Chartres war man am 29sten fuͤr die Erhaltung der oͤffentlichen Ruhe sehr besorgt. Briefe aus Orleans melden,
weizer am 29sten Morgens diese Stadt verlassen Die Straße
Der Oberst dem General Lafayette zum
8 DHepartements Eine gleiche Summe
um damit die ersten Beduͤrfnisse zu bestrei⸗
Kangin hat am 29. Mor⸗
gens um 3 Uhr Paris verlassen. — Der Vicomte von raubri and begab sich gestern nach der Pairs⸗Kammerund wurbe eun⸗ Journal des Débats berichtet, von dem Volke unter lautem Beifall dahin begleitet; Graf Molé trat mit dem Vicomte zu gleicher Zeit in die Kammer ein und wurde ebenfalls vom Volke begruͤßt. — Der eilfte Pariser Bezirk hat ein provisorisches Muni⸗ eipal⸗Buͤreau eingesetzt und zum Vorsitzer desselben den Aka⸗-⸗
7
demiker H
eern. Femereier „so wie zu Mitgliedern die Herren
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sind in der verflossenen Nacht von St.
Bordesoulle haben den Weg nach Senlis eingeschlagen. Das
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junge Leute von Haͤvre und Elbeuf angeschlossen haben, ist auf 8 8