Gesellschaft mit den, Behoͤrden und mehreren Einwohnern
der Stadt bei einem frohen Mahle in einem vor dem Ge⸗
sellschaftshause erbauten Zelte; das Flaggen der im hiesigen Hafen liegenden Schiffe, das Bekraͤnzen mehrerer Schiffe und des Gesellschaftshauses, so wie das anhaltende Kanoni⸗ ren, waren aͤußere Zeichen der Freude, die jeden Theilnehmer des Festes beseelte und die sich in lautem Jubel und Dank fuͤr die bisherige Erhaltung des hochverehrten Landesvaters aussprach, als ein hochgeachtetes Mitglied der Gesellschaft fuͤr die laͤngste Lebensdauer des Monarchen treuer Untertha⸗ nen Wuͤnsche zur Vorsehung emporschickte. Mag der Ge⸗ burtstag unsers Koͤnigs und Herrn an andern Orten mit kostbaren Feierlichkeiten begangen worden seyn, bei uns war einem Jeden der Festtag hier, wo des Landesherrn Sorgfalt eine neuen Hafen schuf, und wo seit einigen Jahren ein neues Seebad entstand, nicht minder wichtig. — Der Tag wurde mit einem sehr zahlreich besuchten Ball im Gesell⸗ schaftshause und einer Illumination des vor dem Gesellschafts⸗ hause auf dem Strom liegenden Schiffes „Mentor“ beschlos⸗ sen, welche letztere aber bei dem starken Winde nicht vollstaͤn⸗ dig ausgefuͤhrt werden konnte.
— Der dritte August d. J. wurde auch im Bade zu Chatzlottenbrunn festlich begangen. Zur Vorfeier des Festes waren am Vorabende das Brunnenhaͤuschen, der schoͤne mit hohen Kastanienbaͤumen besetzte Brunnenplatz, der daran stoßende Teich und die nach Garvensruh fuͤhrende Linden⸗ Allee glaͤnzend erleuchtet, auch wurde an demselben Abende ein effektvolles Feuerwerk abgebrannt. 1t
— Das Koͤnigliche medizinisch⸗chirurgische Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Institut feierte am 10. August seinen 36ͤsten Stiftungs⸗ tag durch eine oͤffentliche Pruͤfung. Es wurde bei dieser Ge⸗ legenheit von Neuem der Beweis gegeben, daß diese Anstalt, eingedenk ihres hohen und wichtigen Berufs, ununterbrochen fortfaͤhrt, durch gemeinsame Anstrengung und unermuͤdlichen Eifer alle Fortschritte in der Wissenschaft und Kunst zu be⸗ nutzen, um geschickte Aerzte fuͤr das vaterlaͤndische Heer zu bilden. Indem dieselbe den Anforderungen des Staats da⸗ durch genuͤgt, sucht sie gleichzeitig den guten Geist zu bewah⸗ ren, der sie stets beseelt hat, und sich der ihr zu Theil wer⸗ denden Allergnaͤdigsten Fuͤrsorge Sr. Majestaͤt des Koͤnigs immer wuͤrdiger zu machen. Ihre Excellenzen der Herr General⸗Lieutenant von Schoͤler II. und der Wirk⸗ liche Geheimerath und Kammerherr, Herr Alexander von Humboldt, die Herren General⸗Majors Koͤhn von Jaski, von Steinwehr, von Rohde und von Puttkammer, der Herr General⸗Intendant der Armee, von Ribbentropp, so wie mehrere hohe Stabsoffiziere, ausgezeichnete Staats⸗ beamte und Gelehrte begluͤckten die Versammlung mit ihrer Gegenwart und verherrlichten so die dem frohen Andenken geweihte festliche Stunde. Die Feier selbst eroͤffnete der Ge⸗ neral⸗Stabs⸗Arzt ꝛc., Herr Dr. von Wiebel, indem er eine kurze Anrede hielt und eine Uebersicht aller aus dem Insti⸗ tute seit Gruͤndung desselben hervorgegangenen Aerzte, so wie die in dem letztverflossenen Jahre stattgefundenen Veraͤnde⸗ rungen, mittheilte. Hierauf hielten zwei Studirende Vor⸗ traͤge uͤber chirurgische und botanische Gegenstaͤnde, und der Stabsarzt Herr Dr. Herkenrath pruͤfte uͤber die Zufaͤlle und Erscheinungen der in die Speiseroͤhre gekommenen fremden Koͤrper, mit vorzuͤglicher Beruͤcksichrigung der dagegen in An⸗ wendung zu setzenden Kunsthuͤlfe, Behufs der Entfernung der⸗ selben. Am Schluß hielt der Regiments⸗Arzt und Profes⸗ sor, Herr Medizinalrath Dr. Eck, eine geistreiche Rede, worin derselbe das Wirken und Verhaͤltniß des Militair⸗Arztes mit besonderer Beziehung auf den erkrankten Soldaten entwickelte und die Nothwendigkeit einer darauf Bezug habenden Bil⸗ dung, sowohl fuͤr Krieg als Frieden, nachwies.
— In der Sitzung der Gesellschaft fuͤr Erdkunde am 7. Aug. sprach zuerst Hr. Prof. Zeune, als Fortsetzung seiner fruͤhern Erinnerung an den am 14. Juni d. J. ent⸗ schlafenen Prof. Chr. G. D. Stein, noch einiges uͤber dessen Leben und Wirken, der bis dahin, von der Stiftung des Vereins an, sich um dessen Geschaͤftsfuͤhrung, als erwaͤhlter Secretair desselben, so verdient gemacht hatte. Dann theilte Hr. Maͤdler seine neuesten in der Mark angestellten Ba⸗ rometer⸗Messungen mit und gab Erlaͤuterungen zu einer von ihm vorgelegten bildlichen Darstellung der Witterungs⸗Ver⸗ haͤltnisse der letzten anderthalb Jahre. Hr. Major v. Oes⸗ feld legte vor: 1) eine graphisch verzeichnete Uebersicht aller korrespondirenden meteorologischen Stationen in Europa; 2) eine kritische Karte uͤber die Lage der Graͤnzen von Neu⸗
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Vorpommern; 3) den Entwurf zur Uebersicht der Russischen Landes⸗Vermessungen und andere Neuigkeiten, und fuͤgte jenen seine Erlaͤuterungen hinzu. Prof. Zeune trug Novrizen uͤber West⸗Indien und Vermuthungen uͤber Trachontis vor. Hr. Lieut. v. Vincke gab Reise⸗Bemerkungen zu Kreybichs Karte vom Elbogner Kreise; kuͤrzere Mittheilungen verschiedener Art machten den Beschluß.
— Die Magdeburger Zeitung meldet: In dem neben der Kirche zu Bahrendorf (3 Stunden von Mag⸗ deburg) befindlichen v. Hackebornschen Erbbegraͤbniß hat man vor einiger Zeit zufaͤllig, entdeckt, daß die darin ruhenden Leichname des General⸗Lieutenats v. Hackeborn, dessen Vet⸗ ters Friedrich Wilhelm v. Hackeborn und eines Rittmeisters v. Loö zu Mumien geworden sind. Der Erste ist 1719, der Zweite 1732 und der Dritte 1742 gestorben. Der General⸗ Lieutenant und der Rittmeister haben sich am besten erhalten; auch ist des Erstern Gewand von weißem Atlas, nebst der langen Peruͤcke, fast unveraͤndert geblieben, so wie die Uni⸗ form des Letztern noch ganz kenntlich. Man muß dies Er⸗ eigniß fuͤr um so merkwuͤrdiger halten, da in der Umgegend keine Mumien weiter angetroffen werden und das v. Hackebornsche Gewoͤlbe zu Bahrendorf nur geringe Tiefe hat.
Koͤnigliche Schauspiele. Mittwoch, 11. August. Im Opernhause: Tancred, he⸗ roische Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini. (Hr. Pezolt, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Stuttgart: Tancred, als letzte Gastrolle. Fraͤulein von Schaͤtzel: Amenaide.)
Donnerstag, 12. August. Im Schauspielhause: Vetter Fritz, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Zum erstenmale wieder⸗ holt: Karl der Zwoͤlfte auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Dr. C. Töͤpfer.
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da zu Terracina, komische Oper in 3 Akten; Musik von Auber. Donnerstag, 12. August. Er ist mein Mann! Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: 1) Lied der Treue, und 2) Matrosen⸗ lied, beide mit Begleitung der Guitarre, vorgetragen von Hrn. Holzmiller. Zum Beschluß: Der Parapluimacher Staberl, oder: Die Buͤrger in Wien, Posse in 3 Akten. Freitag, 13. August. Zum erstenmale: Arsena, die Maͤnnerfeindin, komisches Feen⸗Singspiel mit Tanz, in 2 Akten, 21 Karl Meisl. Musik vom Kapellmeister Herrn Zlaͤser.
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0 Tr S —“ Den 10. August 1830.
Amtl Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)
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Z.-Sch. d. K.- u N. Künigsbg. do. 1 — Elbinger do. Holl. vollw. Dat. Danz. do. in Th. Neue dito 995 Friedrichsd'or. 4 100
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Koͤnigstaͤdtisches Theater. Mittwoch, 11. August. Fra Diavolo, oder: Das Wirths⸗
Supplement
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“ Paris „4. Aug. Gestern Mittag wurden die beiden Kammern von dem Statthalt igrei “ . g n 1 er des Koͤnigreichs erzo von Orleans, feierlich eroͤffnet. Am Schlusse seiner Rede (deren Mittheilung wir uns auf morgen vorbehalten) der Herzog der Versammlung, daß ihm am vorigen Abend die Urkunde eingehaͤndigt worden sey, durch welche Se. Majestaͤt ee 18 Haae⸗ b oheit der I zu 18 des Herzogs von Bordeaux entsagen. Nachste⸗ Inhalt dieser im heutigen Moniteur publicirten, die Aufschrift: „An Meinen Vetter, den Orleans, Statthalter des Koͤnigreichs““, fuͤhrenden Akter:— 1 I“ ssch 2 Herzog
S e . 2. Sga zu 88 Schmerz uͤber die Uebel, b önnten, als daß Ich nicht haͤtte ein Mittel suchen sollen, denselben vorzubeugen. Ich habe dah E ß ge⸗ faßt, zu Gunsten Meines Enkels, des Herzogs von der bg. zu 1116162568— Der Dauphin, der Meine Gesinnungen theilt, verzichtet gleichfalls zu Gunsten seines Neffen auf seine Rechte. 1““ werden daher in Ihrer Eigenschaft als Statthalter des Koͤnigsreichs die Thronbesteigung Heinrichs V, zu pro⸗ klamiren haben. Sie werden außerdem alle Maaßregeln nehmen, so weit es Sie betrifft, um Regierungsformen waͤhrend der Minderjaͤhrigkeit des neuen Koͤnigs festzustellen. Ich beschraͤnke Mich hier, diese Bestimmungen kund zu thun. Es ist dies ein Mittel, um noch vieles Ungluͤck abzuwenden. 8 Sie werden Meine Absichten dem diplomatischen Corps mittheilen, und die Proclamation, durch welche Mein Enkel unter dem Namen Heinrich V. als Koͤnig anerkannt wird, baldmoͤglichst zu Meiner Kenntniß bringen. G „Ich beauftrage den General⸗Lieutenant, Vicomte von Foissac⸗Latour, Ihnen diesen Brief zuzustellen. Er hat den Befehl, sich mit Ihnen uͤber die Anordnungen zu verstaͤndigen, die zu Gunsten der Personen, welche Mich begleitet haben, zu treffen sind, nicht minder auch uͤber die geeigneten Anordnungen in Betreff Meiner und Meiner uͤbrigen Familie. Wir werden demnaͤchst die anderen Maaßregeln feststellen, welche eine Folge des Regierungswechsels sind. Ich erneuere Ihnen, Mein Vetter, die Versicherung der Gesinnungen, mit denen Ich bin — “ Ihr wohlgeneigter Vetter u y“ Ludwig Anton.“ geoͤffnet, und es fanden bedeutende Umsaͤtze in Staatspapieren statt. 5 proc. Rente compt. 102 Fr. 50 Cent. 3 proc. dito per Compt. 77 Fr. 50 Cent. 5 proc. Neap. 84 Fr. 50 Cent. Span. perp.
67 Fr. Frankfurt a. M., 7. August. Oesterr. 5proc. Metall. 96. 95 ½⅛. 4proc. 91 ½¼. 91. 2⁄proc. 58. Bank⸗Actien 1545. 1535. Part.⸗Obl. 127. Loose zu 100 Fl. 175. B. Poln. Loose Sü .
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8 „Rambouillet, 2. August 1830. 2 welche Meine Voͤlker heimsuchen oder sie noch be⸗
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Boͤrse war heute wieder
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