1830 / 222 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Aug 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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rn, 3. August. In Folge der (w stern gemel det) in der Sitzung der Tagsatzung vom 27. Juli von Sei⸗ ten des Standes Waadt abgegebenen Erklaͤrung, hinsichtlich seiner Differenz mit Bern, fand in der Sitzung vom 29sten mit Beiseitsetzung dieses speziellen Gegenstandes eine Bera— thung hinsichtlich allgemeiner Maaßregeln wegen freien Ver⸗ kehrs in der Schweiz statt. Am Schlusse kam man dahin uͤberein, eine Kommission zu ernennen, mit dem Auftrag zu Antraͤgen an die Tagsatzung fuͤr Beseitigung der Beschraͤn— kungen des freien Verkehrs im Allgemeinen. Nach sogleich vorgenommener Wahl besteht nun diese Kommission aus den Herren Staatsrath v. Muralt, von Zuͤrch, Praͤsident; Casimir Pfyffer, von Luzern; Landammann Heer, von Glarus; Buͤr⸗ germeister Herzog, von Aarau; Staatsrath Schaller, von

Freyburg.

Zuͤrch, 4. August. In St. Gallen ward die diesjaͤh⸗ rige Versammlung der Schweizerischen naturforschenden Ge⸗ sellschaft am 26. Juli von ihrem Vorstande, dem Herrn Doktor und Appellationsrath Zollikofer, mit einem Vortrage eroͤffnet, der die Vereinbarung des vaterlaͤndischen und des wissenschaftlichen Geistes, aus welcher Gruͤndung, Entwicke⸗ lung und Wirksamkeit der Gesellschaft hervorgingen, in an⸗ ziehenden und erhebenden Zuͤgen aussprach und, die Ver⸗ dienste schildernd, die aus vereinten oder einzelnen Arbeiten der neueren Zeit hervorgehen, auf das Mannigfache hinwies, was Gegenstand weiterer Forschung, Enthuͤllung und Aufklaͤ⸗ rung seyn soll und jedem tuͤchtigen Arbeiter Lohn verheißt. „Heil dir mein Vaterland!“ (so druͤckte in den vorausge⸗ henden allgemeinen Betrachtungen der Redner sich u. a. aus) „So lange der Geist, der solche Institute hervorrief, unter deinen Buͤrgern lebt, wirst du im Genusse eines bescheidenen

Gluͤckes, in stiller Entwickelung deiner Kraͤfte und deiner Wohkfahrt fortbestehen, von vielen beneidet, von mehreren mißkannt, von allen unerreicht in deinen Vorzuͤgen und Ei⸗ genthuͤmlichkeiten. Darum sey aber auch unser erste Gedanke und unser erstes Wort, wie bei den freien Voͤlkern des Al⸗ terthums, dem Vaterlande gewidmet, das uns die Vorsehung im Mittelpunkte Europas auf dessen erhabener Zinne be⸗ scheert hat, prangend in der Majestaͤt seiner erhabenen Ge⸗ birgsgestalten, wie in dem liebreizenden Schmuck einer uͤppi— gen Natur, die Geburtsstaͤtte furchtbarer Naturereignisse, wie der Urquell der Befruchtung und Belebung naher und ent⸗ fernter Regionen, zugleich der Schauplatz des Kampfes zer⸗ stoͤrender Elemente, wie der einer mit verjuͤngter Kraft sttets sich erneuernden herrlichen Schoͤpfung! Und mitten unter diesen Erscheinungen und Bildern wohl das Wandel⸗ barste, der Mensch selbst, der sich dennoch seit Jahr⸗ hunderten in seiner Volksthuͤmlichkeit erhalten hat, der aber in geistiger Beziehung so wenig still stehen kann noch soll, wie jegliches Rad in dem großen Getrieb des Univer⸗ sums, zumal in einem Zeitpunkt, wo die intelektuellen Kraͤfte, die der Schoͤpfer den. Menschengeschlechte anvertraut hat, durch die ganze civilisirte Welt in fortschreitender Gaͤhrung begrissen sind. Inmitten diefes brausenden Oceans sey auch unser angelegentliches Streben, jenen aͤchten vaterlaͤndischen Geist zu pflegen, zu verbreiten und, da wo er noch schlum⸗ nert, ihn zu wecken, denjenigen Geist, der den Schweizer in allen Staͤnden, von der Alpenhuͤtte bis zum Prunkgebaͤude der Hauptstaͤdte, mit gleicher Vaterlandsliebe erfuͤllen und ihn uͤber seine heiligsten Interessen auftlaͤren soll, damit er rkennt, was er dem freien Vaterlande zu leisten schuldig, welche Opfer er ihm freudig darzubringen pflichtig sey, um der Vortheile nicht unwuͤrdig zu erscheinen, die er ihm hin⸗ wieder verdankt; vor allem, daß er, uͤber Kantonal⸗Graͤnzen und Formen sich erhebend, nicht in dem gesonderten Theile, sondern in dem Bestand und Gluͤck des Ganzen auch das seinige suche und sinde, auf daß fuͤr die Tage der Gefahr, deren Nicht⸗Wiederkehr auch im naͤchstbevorstehenden Auin⸗ quennium kein Sterblicher verbuͤrgen kann, die Eidgenossen⸗ schaft nicht neuerdings das Zerrbild einer in sich selbst zer⸗ ruͤtteten Haushaltung darbiete und alsdann nicht einmal mehr das Mitleiden fuͤr unverschuldetes Ungluͤck ansprechen koͤnne, sondern daß sie als Eine Nation und Ein Volk auch Einen Willen und Eine Kraft zu Tage lege.“ b

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Die Agramer Zeitung vom 31. Juli meldet: „Nach neuesten Mittheilungen der Hofagentie fuͤr die Wallachei ist, zu⸗ folge des von der ausgesendeten Untersuchungs⸗Kommission erstat⸗

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teten amtlichen Berichtes, die in Slatina und Litza ausge⸗ brochene Krankheit, an welcher 28 Individuen bereits gestor⸗ ben, und 17 erkrankt sind die wahre orientalische Pest, welche nach der aufgefundenen Spur durch versteckte impe⸗ stirte Kleidungsstuͤcke, die eine Gesellschaft Zigeuner⸗Musi⸗ kanten ausgegraben und in Slatina verkauft hatte, entstan⸗ den ist. General⸗Major Kusmier, Chef des Sanitaͤts⸗Co⸗ mité, ist in Slatina verblieben und hat sowohl diese Stadt als das Dorf Litza mit Militair umzingeln und das Stand⸗ recht gegen die Uebertreter der Cordons⸗Linie publiciren las⸗ sen. Man hofft übrigens, daß durch die getroffenen strengen

Maaßregeln das Uebel im Keime erstickt und der weiteren

Verbreitung desselben mit Sicherheit vorgebeugt werde.“

In England sind folgende Nachrichten aus Cartha⸗ gena vom 28. Juni eingelaufen: „General Bolivar hatte die Absicht, sich in der Britischen Kriegsbrigg „Spey“ nach England einzuschiffen, gab sie aber kurz vorher auf, ehe das Schiff unter Segel ging. Seine Freunde und die angese⸗ hensten Einwohner dieser einflußreichen Provinz drangen auf sein Dableiben, indem sie sich uͤber die Ungerechtigkeit und Grausamkert beklagten, sie in diesem kritischen Augenblick zu verlassen, da seine Gegenwart sie allein gegen die Schrecken eines Buͤrgerkrieges sichern koͤnnte. Die buͤrgerlichen und geistlichen Autoritaͤten waren im Begriff, ihm aͤhnliche Vor⸗ stellungen zu machen; Bolivar aber, der eine solche Darle⸗ gung der oͤffentlichen Meinung fuͤrchtete, weil sie mißdeutet und zu Verlaͤumdungen benutzt werden koͤnnte, weigerte sich auf das bestimmteste, sie zu empfangen, und zog es vor, die erbetene Wohlthat seiner Gegenwart zu gewaͤhren, ohne sich den moͤglichen falschen Auslegungen auszusetzen, die eine Zusammenberufung der Autoritaͤten und der Einwohner zur Folge haben duͤrften. Das folgende Schreiben vom General Flores dient als Beweis, wie vielem Ungluͤck in den suͤdlichen Staaten vorgebeugt werden wuͤrde, wenn Bolivar sein eige⸗ nes Gefuͤhl den Wuͤnschen der gutgesinnten Columbier zum Opfer bringt. „„Mein geehrter General und Befreier! Durch ernsthafte Krankheit an mein Lager gefesselt, empfing ich die unangenehme Nachricht, daß der Chef der ausuͤbenden Gewalt als Verraͤther gegen Ew. Excellenz aufgetreten ist, indem er an den Kongreß eine Botschaft sendete, um in Granada eine oͤffentliche Versammlung zu bewirken, und daß in Folge des⸗ sen Ew. Excellenz Columbien von Carthagena aus verlassen wollen. Es ist mir unmoͤglich, Ew. Excellenz eine Schilde⸗ rung von den Gefuͤhlen zu machen, die mein Herz bewegten, als diese außerordentlichen und beklagenswerthen Neuigkeiten zu meiner Kenntniß kamen. Ohne auch nur einen Augen⸗ blick zu schwanken, ließ ich es meine Freunde wissen, daß, wenn ich mich den Erklaͤrungen des Suͤdens widersetzte, ich

es nur aus pflichtmaͤßiger Ruͤcksicht fuͤr die Person Ew. Ex⸗

cellenz that; daß ich aber von der Minute an, wo ich den

Entschluß Ew. Excellenz erfuhr,

mich auf das entschiedenste

gedrungen fuͤhlte, einer Regierung den Gehorsam aufzusagen,

die ihre Pflicht gegen Sie verletzte, Land verlassen, als meinen Grundsaͤtzen entsagen wuͤrde.

und daß iich lieber das Ich

erhielt eine guͤnstige Antwort von meinen Freunden mit der.

Versicherung, daß sie sowohl, als die am Aequator liegenden Staͤdte meine Ansichten theilten. der Suͤden dieselbe Sprache fuͤhren werde, da ich bis das alleinige Hinderniß gewesen bin, daß st

wurde. Ist das der Fall, so gedenke ich an die Regierung zu schreiben, daß der Suͤden nur in dem Fall seine Abhaͤn⸗

den Oberbefehl uͤber die Nation wieder uͤbernehmen. Große

Freude gewaͤhrt es mir, Ew. Excellenz sagen zu koͤnnen, daß

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die Staͤdte im Suͤden, weit entfernt,

und um jeden Preis den unbefleckten Ruhm Ew. Excellenz vertheidigen werden. zubieten. und daß ich mein Schwert gegen den ersten der in den suͤdlichen Staaten es wagen sollte, Ihren hohen

Ich schließe daraus, daß sie nicht gefuͤhrt

gigkeit von Bogota anerkennen werde, wenn Ew. Excellenz

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diejenigen nachzuahmen, von denen Sie verrathen wurden, Thraͤnen der Trauer uͤbet Ihre Abwesenheit vergießen; daß sie Ihren Namen hochachten

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d Ich fuͤr meine Person habe nichts an⸗ 9n . Ew. Excellenz wissen, daß ich ganz der Ihrige bin, ziehen werde,

Ruf anzutasten. Ich bin begierig, den Theil Europas kennen zu lernen, der Sie aufnehmen soll, weil ich mein Besitzthum 1. 1)

zu verkaufen und Ihnen zu folgen gedenke. nicht, so liegt die Schuld nur an den mir dazu Mitteln, denn meine Liebe fuͤr Weib und Kinder wuͤrde mich von diesem Entschluß nicht abhalten. Seyn Sie von der Wahrheit alles dessen uͤberzeugt, was ich in diesem Schreiben

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sage; rechnen Sie jederzeit auf meine Treue und darauf, daß ich bis zum Tode der tiefste Bewunderer Ihrer Tugen⸗ den bleiben werde. eeeee Ihr getreuer und Fh eens.es s Fr 48491 Moh. Sheh e v. 7. 111“] Vereinigte Provinzen vom la Plata.

Die neuesten Englischen Blaͤtter enthalten Nach⸗— richten aus Montevideo bis zum 22sten und aus Buenos⸗ Ayres bis zum 24sten Mai. Die Berichte aus ersterem Orte lauten hinsichtlich des inneren Friedens des neuen Staates nicht sehr guͤnstig. General Fructuoso Ribeiro soll, wie man sagt, im Bezriff seyn, im Innern eine gesetzgebende Versammlung zusammenzuberufen, und in derselben Zeit der General⸗Gouverneur Lavalleja dem Hause der Repraͤsen⸗ tanten eine von Aktenstuͤcken begleitete Mittheilung von den wiewohl bis jetzt vergeblichen Versuchen gemacht haben, den General Ribeiro zu versoͤhnenden Maaßregeln zu bewegen. Aus Buenos⸗Ayres schreibt man: „Mit Leidwesen vernehmen wir, daß zwischen den Truppen des Generals Ribeiro und denen der Regierung unter den Befehlen des Don Manuel Lavalleja, (wie wir glauben, ein Bruder des General⸗Gou⸗ verneurs) bereits Scharmuͤtzel stattgefunden haben. Ribeiro soll gesiegt haben und von beiden Seiten mehrere Individuen getoͤdtet und verwundet worden seyn. Die Berichte aus an⸗ dern Gegenden des Innern lauten friedlich; der Gouverneur von Cordova, General Paz, soll sich dazu verstanden haben, seine Truppen in seine Provinz zuruͤckzuziehen. Die Pro⸗ vinz Buenos⸗Ayres verhaͤlt sich fortwaͤhrend ruhig. Der Gouverneur Rosas bereist die inneren Bezirke und hat waͤh⸗ rend seiner Abwesenheit die Regierung den Ministern Garcia, Anchorena und Balcarce uͤbertragen. Das Haus der Repraͤ⸗ sentanten ist durchaus ministeriell gesinnt, indem Niemand von der Partei der Unitarier in der letzten Wahl mitgestimmt hat, dergestalt, daß fuͤr den Augenblick wenigstens die Weyr⸗ scheinlichkeit zu Gunsten der Aufrechthaltung des inneren Friedens vorhanden ist. Am Geldmarkt hat keine Veraͤnde⸗ rung stattgefunden. Der Cours auf England ist 6 ½ à 6 ¾ Pence, und Dublonen gelten 128 Dollars in Papier. Im Hafen liegen 18 Britische nach Europa befrachtete Schiffe. Die Verbannung der Geldmaͤkler und das Dekret, welches die Ausfuhr von Spezies verbietet, scheint einen güten Ein⸗ druck auf die Geldcourse gemacht zu haben. Seit der Niederlage Quiroga's ist die foͤderale Partei im Innern nicht mehr im Stande gewesen, dem siegreichen Gouverneur von Cordova, General Paz, die Spitze zu bieten. Die Provin⸗ zen Mendoza, San Juan u. s. w. sind von Truppen⸗Ab⸗ theilungen in Besitz genommen und in selbigen neue zu der Partei der Unitarier gehoͤrende Gouverneure ernannt wor⸗ den. Die vereinten Provinzen Buenos⸗Ayres, Santa⸗Fé, Corrientes und Entrerios haben dagegen Vorstellungen ge⸗

gehorsamer Diener. 1 be

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macht, in Folge deren, wie schon oben erwaͤhnt, General

Paz seine Truppen zuruͤckgezogen haben soll. Hierdurch duͤrfte der Friede vielleicht fuͤr die Winter-Monate erhalten werden. Die Verbindung zwischen den letztgenannten vier Provinzen wird gewiß einigen Einfluß haben; sie bildet einen Vereinigungspunkt, den die Gegner so leicht nicht angreifen werden, obgleich es sich fragt, wie die einzelne Provinz Cor⸗ dova im Stande seyn wird, die Armee, die sie jetzt auf den Beinen hat, zu erhalten. Dieser Umstand laͤßt an einem dauerhaften Frieden zweifeln. In Folge der letzten Regie⸗ rungs⸗Veraͤnderung in Montevideo scheint es, daß in die⸗ sem neugebildeten Staate oder in der sogenannten Orienta⸗ lischen Republik von Uruguay ein buͤrgerlicher Krieg unver⸗ meidlich sey. General Lavalle und eine große Anzahl sei⸗ ner Offiziere, die an der letzten ungluͤcklichen Revolution vom 1sten Dezember 1828 Theil genommen, leben jetzt in der Banda Oriental.”)

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Fa Aus folge, erhob sich daselbst am 5ten d. Abends ein fuͤrchterlicher Gewitter⸗Sturm, der zwar nur eine Viertelstunde anhielt, jedoch großen Schaden an Gebaͤuden, besonders aber im Hof⸗ garten die groͤßten Verwuͤstungen anrichtete.

Im Monat Juli sind in die Haͤfen des Regierungs⸗ bezirks Stralsund 85 Schiffe von 48 Durchschnitts⸗Lasten eingelaufen und 84 von etwa 49 Durchschnitts⸗Lasten aus denselben ausgelaufen. Die Ladungen der letzteren bestanden

groͤßtentheils in Getreide und Malz.

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ugust. Nachrichten aus Duͤͦ s se ldorf zu⸗

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Vermischte Nachrichten.

Ueber das rasche Wachsthum der Vereinigten Staaten

enthaͤlt ein oͤffentliches Blatt Folgendes:

„Wenige Meilen von der Suͤdkuͤste des Ontario⸗Sees, an dem Fluß Genesee, uͤber welchen der Eriekanal in einem steinernen Aquaͤdukt gefuͤhrt ist, liegt das Dorf Rochester. Seit dem Jahre 1815, wo der erste Census aufgenommen wurde, stieg die Bevoͤlkerung in folgenden Verhaͤltnissen: Dezember 1815 331 Einwohner.

September 1818 1009 August 1820 1502 September 1822 2700 Februar 1825 4274 August 1825 5223 Dezember 1826 7669 d

Es duͤrfte nicht ohne Interesse seyn, anzugeben, wie die

Leute sich beschaͤftigen; daruͤber liefert das Adreßbuch von

Rochester „The Directory for the village of Rochester for

the ist of January 1827“ folgende Nachweisung. Man

zaͤhlte im Jahre 1826: ““

5 Aerzte 20 Muvuͤller

Juristen 21 Muͤhlenbauer Kaufleute 304 Zimmermeister 16 Gastwirthe Wuͤrzkraͤmer 29 Gerber 3 Fleischer 23 Zinngießer Schneider 14 Baͤcker Wagner 17 Kutschenfabrikanten Maler 67 Grobschmiede Sattler 14 Buͤchsenmacher 8 Lichtzieher 10 Sesselmacher 423 Bauern 95 Maurer 184 Schuster 25 Ebenisten 20 Hutmacher 5 Kammmacher 73 Boͤtticher 10 Goldschmiede und endlich 31 Drucker, welche vier politische,

Zeitschrift und ein christliches Monatsmagazin

derten. Nun sind zwar keine Modehaͤndler in 8

Liste aufgefuͤhrt; aber man darf sicherlich ein Dutzend Laͤden

mit Putzwaaren zugeben. Ueberdies zaͤhlte man nicht weni⸗

ger als 160 Kanalboote mit 882 Zugpferden, welche Perso⸗ nen angehoͤrten, die in dem Dorfe ansaͤssig waren, ungerech;

net eine Unzahl anderer, die Nichtansaͤssigen angehoͤrten. Und 8

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zu Tage foͤr⸗

eine reli

von den mehr als 8000 Einwohnern, welche das Dorf im JM.

1827 enthielt, hatte kein Erwachsener hier seinen Geburts⸗ ort; der aͤlteste gebuͤrtige Rochestrier war 17 Jahre alt. Die Bevoͤlkerung bestand hauptsaͤchlich aus Auswanderern von Neu⸗England, d. h. aus den Staaten Massachusetts, Con⸗ necticut, Rhode Island, Maine, s mont, nebst einer guten Anzahl von Deutschen, Englaͤndern, Irlaͤndern, Schottlaͤndern, einigen Canadiern, Norwegern und Schweizern, welche zusammen die seltsamste Gesellschaft von der Welt bildeten. Rochester verdankt seinen Flor dem Um⸗ stand, daß es der Stapelplatz fuͤr die Produkte des Innern und der Fabrikate von New⸗York ist. Im Westen, am Ohio, ward die Stadt Cincinnati auf gleiche Weise wegen ihres schnellen Aufbluͤhens beruͤhmt.

Menschenleben! Dies letzte Veteran, welcher von den Unterzeichnern der Unabhaͤn⸗ gigkeits⸗Erklaͤrung sich noch am Leben befindet, sich ruͤhmen kann, er habe Baltimore, jetzt eine Stadt von 70,000 Einwohnern, gese⸗ hen, als sie ein Weiler von sieben Haͤusern war. Amerika hat den Hauptgewinn von der Dampfschifffahrt. In 12 13 Stun⸗ den faͤhrt man von New⸗York nach Albany (145 Meilen weit). Die Schuͤtzen des westlichen Binnenlandes fahren mit dem Ertrag ihrer Jagd auf leichten Nachen nach New⸗ Orleans hinab, die sie dort aus einander schlagen und verkau⸗ fen. Sonst brauchten sie, gegen den Strom rudernd, 4 bis 9 Monate zur Ruͤckkehr; jetzt legen sie die 1430 Meilen weite Reise nach Louisville als Verdeck⸗Passagiere auf dem Dampf⸗ boote in 9 14 Tagen fuͤr 2 Guineen zuruͤck. Der 363 Meilen lange Erie⸗Kanal, welcher den Hudson mit den obern Seen verbindet, hat mehr als 2 Millionen Pfd. Sterl. ge⸗ kostet; aber im Jahre 1827 betrug der Wasserzoll bereits 850,000 Dollars, was einen betraͤchtlichen Ueberschuß abwarf. Durch die Arbeiten, welche der Ohio⸗Staat, um den Erie und Ohio zu vereinigen, in diesem Augenblicke ausfuͤhrt, wird eine 2000 Meilen lange innere Wasserstraße gewonnen, welche den Vereinigten Staaten einen großen Theil der Vortheil

New⸗Hamshire und Ver⸗:

Aufblu Allein schon Burke sagt: Was England in 1700 Jahren geworden, wird Amerika in einem 88