rregel zu erwirken, welche
bekannt gewordenen Pariser Coursen vom 5ten d. hatte ge⸗ stern eine Steigerung
123: ⅞ auf 125 ⅛ und Poln. Loose von 57 ¼ auf 59 ½.
8 3— — 8 8
auf das Ansuchen unserer angesehensten Kaufleute, die
inigten, um durch ihre Vorstellungen eine Maaß⸗ 1“ sc⸗ schon fruͤher 8. kraͤftig und in den Folgen wohlthaͤtig dargewiesen hatte. Diese Maaßregel, verbunden mit den durch den Courier hier
—
der Course zur 88 Oesterr. “ Metalliques stiegen rasch von 93 ¾ au 96, 4proc. von 882
15 1 Aectien von 1496 auf 1540, Partial⸗Obl. von auf 91 ½, Bank⸗Acti f „P e die ihre fruͤhern in
waren es jedoch die Contremineurs, neue Spekulanten à
Blanco geschehenen Verkaͤufe deckten; aeea. v sich nicht blicken, da man dem Bessergehen der Course noch nicht recht zu trauen scheint. — Im Ge⸗ schaͤft mit Wechseln war es im Verlaufe der vorigen Woche sehr flau; alle Devisen waren angeboten, ohne daß sich zu den niedrigen Coursen Kaͤufer zeigten. 8 Hamburg, 10. August. die Boͤrsenhalle meldet,) in Altona angekommen; nach Rußland abzugehen. ““
“
* ——— Hamburg, 10. Aug. In Folge der Schwan⸗ kungen der Course in Paris sind auch bei uns die Preise seit gestern sehr bedeutend gewichen, und blieben am Schluß der Boͤrse saͤmmtliche Fonds angetragen; Actien pr. ult. 1275 u haben, 1270 hin und wieder zu lassen; Zproc. Daͤn., die Uin fangs à 67 gut zu lassen waren, blieben angeboten und nur à 66 ½¾ gut zu lassen. Russ. Engl. Anl. à 103 Verkaͤufer und à 102 ⅞ zu lassen. Silber⸗Rubel à 100 zu haben. Falc. à 76 ½⅞ zu haben, 76 Geld. Engl. Neap. à 87 Verkäufer. Poln. Part,. am Schluß der Boͤrse à 115 ¾ gemacht und zu haben. — Fuͤr Wechsel in ersten Valuten zeigte sich Geld. Fuͤr Lon⸗ don 2 Monat à 8 ½ Shill. Amsterdam zu 36. 20 und Paris à 188 ½. Breslau zu haben. Andere Deutsche Plaͤtze und Pe⸗ tersburg Geld. Disconto 6 pCt. Ld'or und Gold zu lassen.
8 —
Fuͤrst von Polignaec ist, (wie gedenkt
— — Mexiko, (Hauptstadt), 10. Juni. Wir genie⸗
ßen hier der vollkommensten Ruhe, nur die angedrohte Spa⸗ nische Expedition von Cuba aus giebt dann und wann zu einigen Besorgnissen Anlaß. Die Regierung ist in voͤlliger Ungewißheit daruͤber, und die Bewohner von Tampico haben ihre Furcht unlaͤngst sogar schon durch einige Bewegungen zu erkennen gegeben. Das jetzige Gouvernement gewinnt mitt⸗ lerweile im Kampf mit den Stoͤrern der innern Ruhe im⸗ mer mehr Feld, und sein Kredit hebt sich mit der taͤglich zu⸗ nehmenden Ordnung im Finanz⸗Wesen so sehr, daß die Zoll⸗ Ordres, welche der jetzige Finanz⸗Minister nur spaͤrlich aus⸗ giebt, keinem hoͤhern Disconto, als dem des gewoͤhnlichen hie⸗ sigen Zinsfußes, unterworfen sind. Im merkantilischen Ver⸗ kehr herrscht augenblicklich große Geldnoth, und der Umsatz in Waaren ist, groͤßtentheils der stillen Jahreszeit wegen, sehr gering. Man erwartet indessen erneuertes Leben nach An⸗ kunft der noch immer fehlenden Fruͤhjahrs⸗ Schiffe von der Elbe und Weser. Es ist etwas hier Unerhoͤrtes, daß M Juni noch kein Schiff aus Deutschen Haͤfen in den unsrigen eingetroffen war, denn wenn auch wegen des anhaltenden Frostes in Europa die Schiffe nicht vor dem ersten April aus der Elbe und Weser segeln konnten, so haͤtte doch wohl eines oder das andere derselben schon Ende Mai in Vera⸗Cruz seyn koͤnnen. — Die Angelegenheiten des Deutschen Berg⸗ werk⸗Vereins haben guten Fortgang, und Maͤnner, die der Sache sehr nahe stehen und sie beurtheilen koͤnnen, versichern, daß die Erreichung des Zieles einer Ausbeute im Monat Au⸗ gust wie 99 zu. 1 staͤnde. Der Cours auf England war sehr gestiegen, und man bewilligte gern 46 ⅞ à 47 D. Sterling p. Peso. öI11“
11““ 1 ” 2 Herlin, 12. August. Aus Trier vom 4. August wird
gemeldet: Wie in den fruͤheren Jahren, ward auch gestern hier der Geburtstag Sr. Majestaͤt des Koͤnigs auf eine der Erhabenheit des Festes wuͤrdige Art gefeiert. Nachdem in der Domkirche, in welcher die Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, so wie der Landrath und Ober⸗Buͤrgermeister, Haw, in Be⸗ gleitung des Stadtraths sich versammelt hatten, das Hochamt gehalten und das Te Deum abgesungen worden, begaben sich
Mitte
dieselben auf den Pallastplatz, wo außer der Ga Abtheilung der hiesigen Landwehr⸗Compagnie, die sich frei⸗ willig versammelt hatte, stellt war. Eine tiefe Ruͤhrung war sichtbar, als das Gebet fuͤr die lange Erhaltung unseres verehrten Monarchen durch den Prediger gesprochen wurde und nach beendigtem Gottes⸗ dienste das Lebehoch, welches Se. Excelleuz der Divisions⸗ Commandeur, GeneralLieutenant von Ryssel aussprach, durch ein dreimaliges Hurrah in den Reihen der Krieger, wie in dem zahlreich versammelten Volke, herzlich widerhallte, auch durch den Donner der Kanonen den entfernten von gleichen Gefuͤhlen durchdrungenen Buͤrgern verkuͤndet wurde. Bei den nachher ausgefuͤhrten Parademaͤrschen freuten sich die Zuschauer uͤber die schoͤne Haltung der Truppen. — Mittags vereinigten sich die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden, so wie viele achtbare Einwohner, in gewohnter Eintracht zu einem froͤhli⸗ chen Mahle in dem hiesigen Casino⸗Gebaͤude; auch hatten sich in mehreren Gast⸗ und Privathaͤusern Gesellschaften gebildet, wo sich die innigste Liebe und Anhaͤnglichkeit fuͤr Se. Maje⸗ staͤt den Koͤnig aussprach und bis spaͤt in die Nacht der all⸗ gemeine Frohsinn die Einwohner unserer Stadt belebte.
— Aus Kreuznach schreibt man: Die Wiederkehr des 3. August hat uns abermals mit einem Feste erfreut, wel⸗ ches jaͤhrlich an inniger Theilnahme zunimmt und so ein willkommenes Zeugniß giebt von den dankbaren Gefuͤhlen, mit welchen die Entwickelungen der Staats⸗Einrichtungen in ihren segensreichen Folgen erkannt und gewuͤrdigt werden, somit aber das Band taͤglich verstaͤrken, welches das Volk an den ruhmgekroͤnten vaͤterlichen Monarchen knuͤpft. Auch die aͤußeren Zeichen der Freude, das Gelaͤute aller Glocken und der Donner der Boͤller in allen Thaͤlern und auf den Hoͤhen am Vorabend und am fruͤhen Morgen des Festtages hatten die⸗ ses Jahr sich, wo moͤglich, noch vermehrt, die Kirchen waren staͤrker besucht, die Versammlungen am Mittag und des Abends zahlreicher und glaͤnzender als jemals, festlicher, froͤhlicher und gemeinsamer die allgemeine Stimmung.
Folgendes ist die (in den in Nr. 217 der St. Zeit. mitgetheilten Nachrichten aus Stettin erwaͤhnte) Rede, wel⸗ che der evangelische Bischof von Pommern, Hr. Dr. Ritschl, bei der am 3ten d. M. daselbst erfolgten feierlichen Grund⸗ steinlegung zum neuen Gymnasium gehalten hat:
„Wir unternehmen heute ein gutes Werk an gutem Tage, und wenn Gott der Allmaͤchtige seinen Segen dazu giebt, so wird es wohl gelingen.“
„Wir stehen hier an einer Staͤtte, die in uns Erinne⸗ rungen an eine laͤngst vergangene Zeit hervorruft; an einer Staͤtte, die, wegen ihrer fruͤheren Bestimmung, eine gehei⸗ ligte genannt werden darf; an einer Staͤtte, auf welcher sich einst ein herrlicher Tempel, eine Zierde dieser Stadt, ein Denkmal fuͤrstlicher Froͤmmigkeit erhob. Noch zeugen diese Ruinen von dem Umfange und von der Festigkeit und Tuͤch⸗ tigkeit ves erhabenen Gebaͤudes, und wem unter uns, so oft sein Blick bisher auf den Truͤmmern desselben ruhte, ist nicht jedesmal der wehmuͤthige Gedanke aufgestiegen, ob nicht das alte Gotteshaus mit verhaͤltnißmaͤßig geringen Opfern seiner urspruͤnglichen Bestimmung habe erhalten werden koͤnnen. Konnte dies aber nun einmal nicht mehr geschehen, mußte das von Menschenhaͤnden erbaute, mithin zeitliche und ver⸗ gaͤngliche Werk mit der Zeit untergehen; war es unvermeid⸗ lich, daß diese Staͤtte zur Grundlage eines andern Baues auserkoren wurde, o so konnte ihr fuͤrwahr keine bessere, keine edlere Bestimmung zu Theil werden, als die ihr jetzt geworden ist. Denn auch die Schule nimmt ja neben der Kirche eine wichtige Stelle ein im Reiche Gottes; auch jedes Schulhaus kann mit Recht ein Tempel Gottes heißen; und die Wichtigkeit und Nothwendigkeit eines gruͤndlichen oͤffent⸗ lichen Unterrichts der Jugend wird heut zu Tage nur noch in denjenigen Laͤndern bezweifelt, wo man geistige Finsternif und Sklaverei zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung im Staate und in der Kirche thoͤrichter Weise fuͤr unentbehrlich haͤlt. Ich sage „thoͤrichter Weise“, denn auf welchem Wege koͤnnen wohl dem Staate treuere Buͤrger, dem Landesherrn gehorsamere Unterthanen, der Kirche wuͤrdigere Mitglieder erzogen werden, als durch eine zu rechter Zeit beginnende planmaͤßige Entwickelung und Ausbildung der von Gott ver⸗ liehenen Gaben und Kraͤfte, als durch eine wohlgeordnete Unterweisung Aller, selbst der Geringsten im Volke, in den ihrem menschlichen Berufe angemessenen Kenntnissen und Fer⸗
IIn —
tigkeiten? Beduͤrfte es hieruͤber noch eines Beweises aus
zum feierlichen Gottesdienste aufge’-⸗
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gebracht werden kann, der uns heute ein gutes Werk an gu— tem Tage beginnen laͤßt.
herrlich fuͤgt, ohne dessen Willen und Zulassung nichts erson—
der Erfahrung — unser eigenes Vaterland wuͤrde uns den Beweis liefern. Was Preußen ist und hat, wodurch Preußen sich von andern Voͤlkern auszeichnet, was Preu⸗ ßen Großes und Herrliches geleistet hat und noch leistet, das verdankt es nicht dem Umfange seines Gebiets, nicht der Anzahl seiner Bewohner, nicht dem Reichthume an natuͤr⸗ lichen Schaͤtzen; sondern dem Umfange seiner innern Kraft, der Anzahl seiner Lehr⸗Anstalten, dem Reichthume an geistiger Ausbildung, der sich uͤber alle Staͤnde erstreckt. Darum kann der Lehrstand nicht hoch genug geachtet werden; darum ist es eine gemeinsame heilige Pflicht, das Schulwesen zu foͤrdern, darum traͤgt jedes Opfer, welches der Verbesserung des Jugend⸗Unterrichts dargebracht wird, die reichsten Zinsen; darum koͤnnen wir unsere Dankbarkeit fuͤr das, was unsere Vorfahren zu unserm Besten gestiftet haben, nicht wuͤrdiger beweisen, als wenn wir fuͤr das geistige Erbtheil unserer Nach⸗
„Darum duͤrfen wir uns nun auch von Herzen freuen, daß dem bluͤhenden Gymnasium unserer Stadt neue und zweckmaͤßigere Raͤume bereitet werden sollen; duͤrfen uns die⸗
ses Ereignisses desto mehr freuen, je dringender das Beduͤrf⸗
niß eine Verbesserung erheischte, und je groͤßere Schwierig⸗ keiten sich einer solchen Verbesserung lange Zeit entgegenstell⸗
ten. Wer konnte das dem hoͤhern Unterrichte unserer Juͤng⸗ linge bestimmte Gebaͤude sehen, ohne sich durch seinen An⸗
blick unangenehm beruͤhrt zu fuͤhlen, ohne eine Veraͤnderung herbeizuwuͤnschen, die der Wohlfahrt der Lehrer und Schuͤ⸗ ler und der Wuͤrde der Hauptstadt der Provinz angemessen sey? Wer aber mußte nicht auch zugleich beklagen, daß der
Erfuͤllung dieses Wunsches erhebliche unuͤbersteigliche Hinder⸗
nisse im Wege zu stehen schienen? Aber, als haͤtten diese
Hindernisse nur dazu beigetragen, eine immer reiflichere
Ueberlegung des wichtigen Gegenstandes herbeizufuͤhren und
die Theilnahme daran immer allgemeiner, lebhafter und in—⸗
niger zu machen — sie sind uͤberwunden, gluͤcklich uͤberwun⸗ den, Dank sey es den achtbaren Stellvertretern der hiesigen
8
Buͤrgerschaft und dem hochedlen Magistrat dieser Stadt; Dank den verehrlichen Verwaltern des Marienstifts; Dank den hohen und hoͤchsten Behoͤrden der Provinz und des Staates; Dank den Bemuͤhungen unsers hochverehrten Herrn Ober Praͤsidenten; Dank sey es insonderheit unserm gnaͤdi⸗ gen Koͤnige, der seine unermuͤdliche Sorge fuͤr die Befoͤrde⸗ rung des Jugend⸗Unterrichts aufs Neue bethaͤtigt hat; Dank sey es vor Allem ihm, dem Koͤnige aller Koͤnige, dem Herrn aller Herren, der die Herzen der Menschen lenkt, wie Was⸗ serbaͤche, der Alles zwar oft wunderbar, aber doch immer
nen, nichts beschlossen, nichts angeordnet, nichts zu Stande
An gutem Tage! Ja, so muͤssen wir wohl den Tag nen⸗ nen, an welchem der Allguͤtige vor nunmehr 60 Jahren unsern theuern geliebten Koͤnig an das Licht der Welt rief, um ein ganzes großes Volk, um viele Millionen durch ihn zu segnen. Oder ist es nicht ein unschaͤtzbarer Segen, unter dem Scep⸗ ter eines Monarchen zu stehen, der seine hohe, ernste, fromme Gesinnung nun schon eine Reihe von Jahren hindurch, im Gluͤck und Ungluͤck, bewaͤhrt hat, der den oft nur von der Schmeichelei ertheilten Namen eines Vaters des Vaterlandes in der That und Wahrheit verdient; dem nicht blos unsere tiefste Ehrfurcht, sondern auch unsere innigste Liebe gebuͤhrt, um dessen Besitz wir von so Vielen beneidet werden? Muͤs⸗ sen wir uns nicht gluͤcklich preisen, die Unterthanen eines Koͤnigs zu seyn, dessen Milde seiner Gerechtigkeit, dessan Frie⸗ densliebe seiner Tapferkeit, dessen haͤusliche Tuggaden seinen Regenten⸗Eigenschaften gleichkommen, der in demselben Maaße die Kuͤnste und Wissenschaften pflegt und foͤrdert, als er die Angelegenheiten der Kirche in seinem christlichen Herzen traͤgt? Wahrlich, wir waͤren der Gnade, die uns Gott in unserm Koͤnige erweist, nicht werth, wenn wir sie nicht gerade an dem heutigen Tage erkennen, uns derselben freuen und Gott dafuͤr aus Herzensgrunde danken wollten. Darum sey und
Muͤhe, manche Beschwerde, manche nicht geahnte Verlegen⸗ heit uͤberwunden werden muß. Wird dies gelingen? Duͤrfen wir hoffen, daß der erfreuliche Anfang zu einem erfreulichen Ende fuͤhren werde? O es vereinigt sich ja so Vieles, was nach menschlichem Dafuͤrhalten das beste Gelingen verspricht; wird doch der Bau von einem Meister seiner Kunst geleitet; hat doch eine Anzahl ehrenwerther Maͤnner ihre thaͤtigste Theilnahme nicht blos zugesagt, sondern bereits auf das Ruͤhmlichste an den Tag gelegt; laͤßt sich doch erwarten, daß ihr Sinn nicht ohne den guͤnstigsten Einfluß auf alle, die an dem Werke arbeiten, bleiben werde. Aber fest stehet auch das goͤttliche Wort: Wenn der Herr nicht das Haus bauek, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Nur wenn er seinen Segen giebt, wird Alles wohl gelingen. Ihm wollen wir in Demuth unsern Bau befehlen; ihm wollen wir vertrauens⸗ voll Alles in die Hand legen, wozu unsre menschlichen Kraͤfte nicht hinreichen; ihn wollen wir bitten, daß er, der uns den heutigen Tag bereitet, uns auch den Tag der Voll— endung in Gnaden schenken moͤge. O welch ein schoͤnes Bild stellt sich schon jetzt meinem geistigen Auge dar! Ich erblicke das Haus vollendet, und Alle, die es sehen, freuen sich des gelungenen Werks. — Der Tag der Einweihung er⸗ Male in den alten Raͤumen, um Gott zu danken, daß er bisher ihre Bemuͤhungen grsegnet. — Nun bewegen sich Alle in feier lichem Zuge hierher zu dem neuen Sitze ihrer Thaͤtigkeit. — Nun ziehen sie ein in die festlich geschmuͤckten Hallen, und mit ihnen Alle, die der Schule wohlwollen. — Jetzt er⸗ schallen die Danklieder, — jetzt werden die Worte der Weihe gesprochen, — zuletzt vereinigen sich Alle in Gesaͤngen zum Preise des Gnaͤdigen und Barmherzigen! — Auch dieser Tag wird Gott uns erleben lassen; er wird unsre Bitten er⸗ hoͤren; er wird unsre Hoffnungen nicht zu Schanden machen. Wohlan denn, im Aufschauen auf ihn, der da ist, der da war und der da seyn wird; im kindlichen Vertrauen auf den, der da ist uͤber uns Allen, und durch uns Alle, und in uns Allen, im Namen des Dreieinigen, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, werde jetzt der Grundstein gelegt. Der Herr segne das Werk, er behuͤte es; er lasse sein Angesicht leuchten uͤber demselben und sey ihm gnaͤdig; er erhebe sein Angesicht auf dasselbe, damit es wohl gelinge und gluͤcklich hinausgefuͤhrt werde zu seiner Ehre und zur Verherrlichung seines heiligen Namens. Amen.“
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— zZu Breslau brach am 9ten d. M. fruͤh um 3 Uhr in einer der engsten Straßen auf dem sogenannten Graben, in dem vierten Stock eines Hauses, Feuer aus. Binnen kurzer Zeit stand der ganze Oberstock und der Dachstuhl in hellen Flammen. Gleichwohl gelang es den Anstrengungen der Loͤschenden, der Feuersbrunst sehr bald Einhalt zu thun und die untern Stockwerke des Hauses zu erhalten. Die Einwohner des Gebaͤudes haben sich saͤmmtlich gerettet; nur ein einziger ist von den Flammen stark beschaͤdigt worder 1 6 ““
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8 —
Der Ritterschaftsrath, Herr Ernst Friedrich von
Seydlitz, hat den Verein fuͤr Gewerbfleiß in Preußen zu seinem Universal⸗Erben eingesetzt, so daß der groͤßte Theil der Rente aus seinem bedeutenden Vermoͤgen zu Stipendien fuͤr Zoͤglinge des Koͤnigl. Gewerbe⸗Institus verwendet werden soll, deren ein jedes fuͤr jetzt 300 Rthlr. jaͤhrlich betraͤgt.
Da mit dem am 1. Oktober beginnenden Lehrgange einige Stipendien sich erledigen duͤrften, so wird der Unterzeichnete Anmeldungen dazu, welche nach seiner fruͤhern Bekanntma⸗ chung bis zum 1. August erfolgt seyn sollten, noch bis zum 1. September annehmen.
Außer den unten folgenden Vorschriften des Instituts fuͤr die Aufuahme hat der Erblasser folgende Bedingungen vorgeschrieben:
1) Um Soͤhne aus den hoͤheren Staͤnden dem Betriebe
technischer buͤrgerlichen Gewerbe zuzuwenden, duͤrfen die Ael⸗ tern der jungen Leute nicht Handwerker seyn;
bleibe dieser Tag gesegnet uns und unsern spaͤtesten Nach⸗ kommen! 111“ 1“ 88
Doch, wie viel Ursache wir auch haben, uns zu freuen, daß eben heute der Grundstein zu dem neuen Bau des Gym⸗ nasiums gelegt werden kann — es ist immer nur die Grund— lage, nicht die Vollendung; es ist erst das Beginnen eines Werks, bis zu dessen Schlusse noch mancher Tag vergehen wird, noch mancher Stein zu dem andern gefuͤgt, noch manche
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“
2) Insofern der Aufzunehmende sich nicht einem techni⸗ chen Gewerbe widmet, welches im Koͤnigl. Gewerbe⸗ Institut praktisch gelehrt wird, muß derselbe nachweisen, daß er bereits ein Handwerk gelernt und sich hinreichende Geschicklichkeit zu dessen Betriebe erworben habe;
3) Muß der Aufzunehmende durch ein Gesundheits⸗At⸗ test des Kreisphysikus nachweisen, daß er die Gesundheit und Koͤrperkraͤfte besitze, welche sein Gewerbe erfordert,
scheint. — Da versammeln sich Lehrer und Schuͤler zum letzten