1830 / 232 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 22 Aug 1830 18:00:01 GMT) scan diff

v 8 1“ ““ ist es vor Allem, welche dieses Resultat Ihrer Wahl fuͤr die Verwaltung dieses und jedes anderen Landes enthaͤlt, und diese Wahrheit sollte nicht leichtsinnig uͤbersehen werden. Welche andere irdische Macht koͤnnte mich wohl siegreich zum Vertreter der Grafschaft York gemacht haben, wenn nicht die vollkommene Uebereinstimmung der oͤffentlichen Meinung mit denjenigen Grundsaͤtzen der auswaͤrtigen und einheimi⸗ schen Politik, zu denen ich, wie man allgemein weiß, mich bekenne, und die aufrecht zu erhalten ich jederzeit sowohl in als außer dem Parlamente eifrig und bereit bin? Ein Un⸗ bekannter war ich den vielen Tausenden, die in Ihrer schoͤ— nen Provinz, diesem maͤchtigen Theile unseres Koͤnigreiches, zusammenstroͤmten, um meine Ankunft unter Ihnen zu feiern und meine eilige Bewerbungs⸗Reise zu einem wahren Triumph⸗ zuge zu machen. Ich stehe in keinem naͤhern Verhaͤltnisse zu Ihnen, weder durch Geburt, noch durch Wohnort und Besitzungen; ich habe nirgends großes Besitzthum, und von Rang und Ehrenstellen weiß ich gar nichts. Was man so gewoͤhnlich fuͤr Macht haͤlt, ist, so wie ich uͤberhaupt keinen Werth darauf setze, mir durchaus nicht zu Theil ge— worden; Protection aber wird gewiß Niemand von einem Manne erwarten wollen, der bestaͤndig jedes politische Amt ausgeschlagen hat. Wie ist es nun gekommen, daß Yorkshire, fast einstimmig, mich nach dem Parlamente sendet und, wie dem ganzen Lande bekannt ist, mir auch eben so leicht einen Kollegen von gleichen Gesinnungen gegeben haben wuͤrde, wenn es nicht weislich eine gewisse Maͤßigung dem unbe⸗ schraͤnkten Siege vorgezogen haͤtten Nur Eine Antwort giebt es auf diese Frage, und diese lautet: Meine Grundsaͤtze sind jetzt diejenigen des ganzen gesellschaftlichen Verbandes. Sie wollen von einem Manne sich vertreten lassen, dessen ganzes Leben durch einen unausloͤschlichen Haß aller Tyran⸗ nei bezeichnet ist, aller Tyrannei in der Kirche wie im Staate, in England wie in seinen Kolonieen, in der alten Welt wie in der neuen, in Frankreich wie in Spanien und Portugal, in Griechenland wie in Italien. MNoͤgen unsere Landes⸗ verwalter uͤber diese Lehre nachdenken. Sie geben viel auf die oͤffentliche Meinung; nun, diese zeigt sich jetzt in ihrer Allgemeinheit und Staͤrke, unzweideutiger als je⸗ mals, und darum auch nicht so gefahrlos zu verachten. Ich erlaube mir nun, von Ihnen Abschied zu nehmen. Ueberfluͤssig wuͤrde es seyn, Sie meiner Dankbarkeit zu ver⸗ sichern; ihr einen Ausdruck leihen zu wollen, waͤre unmoͤglich. Nur meine Gluͤckwuͤnsche, bitte ich Sie, zu dem großen Siege anzunehmen, den Sie davon getragen, so wie meinen ernstli⸗ chen Wunsch, daß dieser Sieg eben so heilsam in seinen Fol⸗ gen seyn moͤge, als er Ihnen zu unvergaͤnglichem Ruhme ge⸗ reichen wird. Gestatten Sie mir jedoch, ehe ich scheide, Ihre Gedanken fuͤr einen Augenblick nach entfernteren Scenen hin⸗ zulenken, und zwar, damit ich das Frohlocken verkuͤnde, welches ich mit Ihnen daruͤber theile, daß in unserer ereignißreichen Zeit die Freiheit einen neuen glorreichen Triumph davon ge⸗ tragen hat. Dem Himmel sey Dank, daß in Frankreich die Macht des Despotismus durch den unzaͤhmbaren Geist des Franzoͤsischen Volkes zu Boden getreten worden, daß die Saaten desselben wie Spreu in den Wind zerstreut wurden, und daß die Hoffnungen auch derjenigen, die unter uns dem Despotismus wohl wollen, damit fuͤr immer vernichtet wor⸗ qEEEEETöööö.“ 1* b Der Globe enthaͤlt folgendes Schreiben aus Dublin vom 11. August. „Je mehr die Wahlen in Irland ihren Fortgang nehmen, um so groͤßere Abneigung zeigt sich auch gegen die dermalige Verwaltung, indem mehr und mehr Maͤnner erwaͤhlt werden, die in ihren Ansichten dem Mim⸗ sterium gegenuͤber stehen. Die kuͤrzlich in Vorschlag gebrachte erhoͤhte Steuer auf die Irlaͤndischen Zeitungen kann als erste Ursache dieses Resultats der Wahlen angesehen werden. Je⸗ ner so unpolitische in einer so kritischen Zeit gemachte Ver⸗ such hat uͤberall in Irland die Gemuͤther gegen das Mini⸗ sterium eingenommen, das kurz vorher noch, wegen seiner gluͤcklichen Durchfuͤhrung der katholischen Frage, bei der Mehrheit des Irlaͤndischen Volkes in großer Gunst gestanden hatte. Fast an allen Orten, wo die Wahlen bisher stattge⸗ gefunden, haben die ministeriellen Kandidaten eine Niederlage erlitten oder sind genoͤthigt worden, sich zuruͤckzuziehen. Bei der hiesigen Universitaͤt ist Herr Croker durchgefallen, und Viele, die ihm opponirten, thaten es mit der Erklaͤrung, daß sie einen Mann waͤhlen wollten, der gegen das „Tax⸗Mini⸗ sterium“, wie man es hier nennt, stimmen wuͤrde. Herr Dawson hat sich durch die Umtriebe der Partei, welche noch immer das Motto: „Kein Papstthum!“ fuͤhrt, veranlaßt gesehen, sich von der Wahl in Derry zuruͤckzuziehen. Dem juͤngern Lefroy duͤrfte es wohl gelingen, seinen ministeriellen

Uebrige wurde unter Koͤnigl. Schloß gebracht.

welcher fruͤher beabsichtigt hatte, mehrere Monate von hier 6

Der Kaiserl. Brasil. Geschaͤftstraͤger, da Silva Loureiro,

. Muͤnchen, 14. August.

Mitbewerber in Longford zu verdraͤngen. hat bereis einen andern in Roscommon aus dem Sattel ge⸗ hoben. In der Stadt Kilkenny wird der Kron⸗Anwalt, Herr Doherty, einem der eifrigsten Gegner der Welligton⸗ schen Verwaltung weichen muͤssen, waͤhrend Herr O'Connell einen mindestens partiellen Anhaͤnger des Ministeriums in Waterford verdraͤngt. In Clare werden wohl zwei popu⸗ laire Kandidaten erwaͤhlt werden, und, den letzten Nachrich⸗ ten zufolge, scheint es auch keinem Zweifel mehr unterwor⸗ fen, daß in Louth die Herren Sheil und Dawson den Sieg davon tragen. Aus der Grafschaft Meath meldet man, daß die Wahl des Lord Killeen und des Herrn Lawleß als gewiß anzusehen sey, und in der Grafschaft Dublin haben sich Lord Brabazon und Oberst White um die Stimmen der Waͤhler beworben. Viele andere Orte werden noch genannt, wo die populairen Kandidaten ihrer Sache gewiß sind, und da, wo die Anhaͤnger des Ministeriums die Wahrscheinlichkeit fuͤr sich haben, ist ihnen groͤßtentheils das Versprechen abgenom⸗ men worden, in gewissen Dingen gegen die Verwaltung auf⸗ zutreten.“

Der Mexikanische Gesandte, Herr von Gorostiza, ist von hier nach Paris abgegangen, um dem Koͤnige Ludwig Phi⸗ lipp seine Aufwartung zu machen und wegen eines Allianz⸗ Traktates zwischen Frankreich und Mexiko zu unterhandeln. Man glaubt hier, die Franzoͤsische Regierung werde keinen Anstand nehmen, einen solchen Traktat einzugehen.

Herr Cobbett beschwert sich in seinem „Register“ dar⸗ uͤber, daß noch am vorigen Sonnabend bei keinem einzigen Posamentier in Loͤndon eine Elle dreifarbiges Band zu haben gewesen sey; er bittet diejenigen, die dergleichen zum Verkauf besitzen, es in seinem „Register“ bekannt zu machen, da es bei dem patriotischen Diner, das er, zu 10 Shill. 6 Pee. die Person, zu geben gedenke, gebraucht werden duͤrfte.

Im Monat Juni wurden 173,000 Quarter Weizen, 27,500 Qr. Gerste und 37,500 Qr. Hafer vom Kontinente in England eingefuͤhrt; verzollt wurden davon in derselben Zeit nur 24,000 Qr. Weizen und 27,000 Qr. Gerste; alles

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Schweden und Norwegen.

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Stockholm, 13. August. Der Graf v. Wetterstedt abwesend zu bleiben, kam am 6ten d. wieder hier an.

ist hier angelangt. Es haben sich schon wieder Waldbraͤnde im Julande

Se. Majestaͤt der Koͤnig ha⸗ ben dem Staats⸗Ministerium des Innern mittelst Allerhoͤch⸗ ster Kabinets⸗Entschließung vom 9ten d. M. zu eroͤffnen ge⸗ ruht, daß Allerhoͤchstdieselben auf Ihrer Reise vom Bade Bruͤckenau nach Berchtesgaden, welche am 19ten d. M. an⸗ getreten wird, nicht als Koͤnig empfangen werden wollen, sondern daß es gehalten werden solle, wie sonst, wenn Aller⸗ hoͤchstdieselben zuruͤckreisend Ihren Weg durch Gegenden nah⸗ men, in welchen Allerhoͤchstsie bereits als Koͤnig gewesen sind. Se. Majestaͤt werden Ihren Weg uͤber Wuͤrzburg, Nuͤrn⸗ berg, Landshut und Altoͤtting nach Berchtesgaden nehmen und am 19. August in Langenfelden, am 20sten in Beilngries und am 21sten in Altoͤtting uͤbernachten und am 22. August in Berchtesgaden eintreffen.

Ihre K. H. die Frau Herzogin von Leuchtenberg ist.

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mit Ihrer Durchlauchtigsten Familie auf kurze Zeit nach

Kreuth abgereist.

Durch die unermuͤdliche Thaͤtigkeit des um vaterlaͤndisce

Alterthumsforschung eifrigst bemuͤhten Landgerichtsvorstandes von Schongau, 7 versprechenden Nachgrabungen gemacht. Es laͤßt sich

aufgefunden, und man darf in Kurzem der reichsten Ausbeute

Roͤmischer Alterthuͤmer entgegen sehen. 8 6

Man bedient sich seit einiger Zeit in den Kasernen der

Residenz Muͤnchen einer Art Sparheerde, welche, verbunden 6 mit aller Zweckmaͤßigkeit und Bequemlichkeit, den großen Vortheil gewaͤhren, daß durch dieselben, im Vergleiche mit der fruͤher bestandenen Koch-Einrichtung, zwei Drittheile Die Heerde sind nach der Erfindung des in Diensten der freien Stadt Frankfurt

Brennholz weniger gebraucht werden.

stehenden Hauptmanns Busch aufgefuͤhrt und in dessen treff⸗

lichem, bei Heinr. Ludw. Broͤnner in Frankfurt a. M. er⸗

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Hrn. Boxler, hat man in der Umgebung von Epfach, im erwaͤhnten Landgerichtsbezirke, den Anfang zu viel daß man die Grundvesten der alten Roͤmerstadt Abudiaeum

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schienenen, pyrotechn

abgebildet.“

Die Augsburgische Abend⸗Zeitung schreibt aus Augs⸗ burg vom 11. August: „Seit den letzten Monaten sind, wie

dies alljaͤhrlich zu geschehen pflegt, von hier aus sehr nam⸗

hafte Baar⸗Sendungen nach der Schweiz gewandert, zudem

wurden nun auch in Folge der in der letzten Zeit in Frank⸗

furt eingetretenen aͤußerst empfindlichen Geldklemme nicht unbedeutende Baarschaften dahin verschrieben. Durch diese Umstaͤnde ist unserm Platze nicht nur ein betraͤchtlicher Theil seiner Circulations⸗Mittel effektiv entzogen worden, sondern die noch wirklich vorhandenen wurden uͤberdies auf den Grund der letzten im Auslande stattgefundenen Ereignisse mehr oder weniger eingeschlossen. Die getroffene Allerhoͤchste Verfuͤgung, gemaͤß welcher die Koͤnigl. Staats⸗Schulden⸗Tilgungs⸗Kassen beauftragt werden, Privaten gegen Einlieferung von 4 proc. Baierschen Obligationen den baaren Betrag dafuͤr sogleich auszubezahlen, so wie saͤmmtliche bei der juͤngst stattgefunde⸗ nen Verloosung herausgekommene Gewinnst⸗Loose, gegen Abzug des Discontos, ebenfalls sogleich heimzuzahlen, muß mit dem lebhaftesten Danke erkannt werden und liefert zu⸗ gleich den neuen Beweis, wie gern unser Staat durch rich⸗

rtige und zweckgemaͤße Mittel momentane Uebelstaͤnde zu be⸗ seitigen weiß.“

Wuͤrzburg, 16. August. Aus Bruͤckenau meldet man unterm 13ten d.: Se. K. H. der Kronprinz ist am 7ten d. Abends 9 Uhr im besten Wohlseyn von Goͤttingen hier

eingetroffen. Am 10ten war fuͤr Hoͤchstdenselben ein laͤndli⸗

ches Fest auf dem Maximilians⸗Platze, der eigens dekorirt

worden war, bereitet, das jedoch durch eingetretenes Regen⸗ wetter vereitelt wurde. Vernehmen nach, erfolgt die Abreise IJJ. KK. Majestaͤten am 19ten d., geht uͤber Wuͤrzburg, und wird zu Langenfeld das erste Nachtlager gehalten.

An demselben Tage Nachts gegen nach Goͤttingen zuruͤckgereist. Dem

Hannover, 17. August. Se. Majestaͤt der Koͤnig ha⸗ ben geruht, dem Staats⸗ und Kabinets⸗Minister von Bre⸗ mer, bei Veranlassung dessen am 8ten d. M. eingefallenen Dienst⸗Jubitlaͤums, Allerhoͤchst⸗Ihre Anerkennung seiner vieljaͤh⸗ rigen, treuen, dem Koͤnigl. Hause und dem Vaterlande so nuͤtzlichen Dienstleistungen huldreichst auszudruͤcken und, zum bleibenden Beweise der Landesherrlichen Zufriedenheit, Sei⸗ ner Excellenz die Grasen⸗Wuͤrde dergestalt zu verleihen, daß selbige auf den jedesmaligen aͤltesten Sohn der Familie fort⸗ erben soll. 1—

Am 5ten d. M. gegen Abend haben schwere Gewitter und Hagelschauer auch in den Aemtern Gifhorn und Fal⸗ lersleben große Verheerungen angerichtet. Die Fruͤchte in den Feldmarken mehrerer Ortschaften dieses Distrikts sind theilweise ganz zerstoͤrt, theilweise aber sehr beschaͤdigt wor⸗ den. In das Amthaus zu Gifhorn hat der Blitz zweimal geschlagen, ohne jedoch zu zuͤnden.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 10. Juli. Aus der Stadt Frederick (Ma⸗

ryland) wird gemeldet: „Am 18ten vorigen Monats kam der Praͤsident Jackson hier an. Als man seiner Annaͤherung gewiß war, fand eine Versammlung der Buͤrger statt, um Anstalten zu seinem Empfange zu treffen. Es wurde ihm einige Meilen weit eine Deputation entgegengesendet, die ihn in die Stadt hinein geleitete, wo er mit dem Gelaͤute aller Glocken und den lauten Freudenbezeugungen der Einwohner bewillkommnet ward. Er sah so wohl aus, daß die Besorg⸗ nisse, die man im vorigen Jahre fuͤr seine Gesundheit hegte, ganz verschwanden. Nach seiner Ankunst empfing er von einem dazu besonders ernannten Ausschusse eine schriftliche Einladung zu einem ihm zu Ehren veranstalteten Mittags⸗ mahle, wobei ihm zugleich in dem Einladungsschreiben die Hochachtung der dasigen Bewohner wegen seiner dem Lande geleisteten Dienste dargelegt wurde, mit dem Hinzufuͤgen, daß sie ein unbedingtes Vertrauen in seine Talente, seine Recht⸗ lichkeit und seine Vaterlandsliebe setzten. Auf dieses Schrei⸗ ben erfolgte von Seiten des Praͤsidenten folgende Antwort: „Meine Herren! Der herzliche Empfang, der mir bei dieser Gelegenheit von meinen republikanischen Mitbuͤrgern von Frederick wurde, erheischt meinen aufrichtigsten Dank, der hoffentlich nicht weniger beifaͤllig von Ihnen aufgenommen werden wird, wenn ich es mir versagen muß, an dem fuͤr mich ver⸗ anstalteten oͤffentlichen Mittagsmahl Theil zu nehmen. Der Zweck meines Besuches in Tennessee, obgleich nicht ganz in oͤffentlichen Angelegenheiten, erlaubt mir doch den Aufschub nicht, dem meine Ruͤckkehr nach Washington unterworfen seyn duͤrfte, wenn ich ihn dem Vergnuͤgen unterordnen wollte, welches mir die Gastfreundschaft meiner lieben Mitb

ischen Werke ausfuͤhrlich beschrieben und / von so schmeichelhaften Bewei

faͤngnisse befinden sich außerdem 650 Verbrecher.

uͤrger, besonders wo sie

sen von Vertrauen und Ach⸗

tung fuͤr mich begleitet ist, in vollem Maaße verspricht.

In Erfuͤllung der mir obliegenden Pflichten fuͤhle ich mich durch die troͤstende Betrachtung gestaͤrkt, daß ich nach meiner besten Einsicht gehandelt habe, und auf das tiefste bedaure ich, daß diese es mir nicht erlaubte, uͤber alle Gegenstaͤnde mit der Majoritaͤt beider Haͤuser des Kongresses Einer Mei⸗ nung zu seyn. Wo wir indessen von einander abweichen, da sind, hoffe ich, die Gruͤnde dem Volke offen dargelegt worden, auf das alle Beamten der Regierung ihre Blicke

richten muͤssen, nicht blos wegen der Entscheidung uͤber ab⸗

weichende Meinungen hinsichtlich der Verfassung, sondern auch in Betreff der Zweckmaͤßigkeit zu nehmender Maßregeln, wenn diese nach der Ansicht irgend eines Zweiges der gesetz⸗ gebenden Versammlung die Sicherheit und die Wohlfahrt der Union gefaͤhrden koͤnnten. Was auch die Folgen die⸗ ser nicht uͤbereinstimmenden Ansichten seyn moͤgen, so fuͤhle ich mich uͤberzeugt, daß das souveraine Tribunal, dem die de⸗ finitive Entscheidung uͤbertragen ist, nichts zum allgemeinen Nachtheil veranlassen werde, und ich kann den Geist, in wel⸗

chem es den ihm zustehenden Theil von Macht ausuͤbt, nur

als einen hoͤchst zufriedenstellenden Beweis ansehen, wie klug es ist, recht oft seine Zuflucht zu den Grundgesetzen der Ver⸗ fassung zu nehmen, die dadurch zur Sprache kommen. Ich bringe Ihnen, meine Herren, persoͤnlich, und denen, die von

Ihnen repraͤsentirt werden, meine innigsten Wuͤnsche fuͤr Ihre

Wohlfahrt und Ihr Gluͤck dar und habe die Ehre, mit der groͤßten Achtung zu seyn u. s. w. 1. Andrew Jackson.

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Die Boston-Zeitung aͤußert, daß bei der dermaligen

Volkszaͤhlung daselbst es sich wahrscheinlich ausweisen werde, daß die Zahl der Bewohner der Stadt Boston seit 1820 sich

um 18,000 Individuen vermehrt habe und weit uͤber 60,000

betkagen werde.

Die Bevoͤlkerung der Stadt Albany uͤbersteigt in der dermaligen Volkszaͤhlung die Zahl von 29,000 Individuen; im Jahr 1820 zäaͤhlte diese Stadt nur 12,630 Bewohner, die sich demnach binnen 10 Jahren mehr als verdoppelt haben.

Die Zaͤhlung in 27 Staͤdten von Massachusetts ergiebt einen großzen Zuwachs an Bevoͤlkerung. Dieser betrug vom Jahre 1810 bis 1820 ungefahr 17 und von 1820 bis 1830 gegen 45 Procent.

In Utica fand man eine Zahl von 8320 Bewohnern; dieses Dorf hatte deren im Jahre 1825 nur 5040.

Die Stadt Auburn (New⸗York) enthaͤlt, der dermaligen Volkszaͤhlung nach, 3826 Einwohner, wovon 1877 maͤnnlichen und 1849 weiblichen Geschlechts; im dortigen oͤffentlichen Ge⸗

Dem Hamburger Korresponde nten zufolge, meldet ein Schreiben aus Valparaiso vom 20. April: „In einer Schlacht am 17ten d. M. bei Mauli sind 800 Mann gefal⸗ len; Freire ist geschlagen und drei fremde Offiziere, worun⸗ ter leider auch Tupper, umgekommen. Die Sache ist indeß keinesweges beendet und der Weg nach Sant Jag

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111“ rlin, 21. Aug. Aus Hallemeldet man: Nach dem neue⸗

sten amtlichen Verzeichnisse zaͤhlt unsere Universitaͤt gegenwaͤrtig 6

1161 Studirende, worunter 865 Inlañͤnder und 296 Auslaͤnder,

von denen 833 zur theologischen, 176 zur juristischen, 66 zur

medizinischen, und 86 zur philosophischen Fakultaͤt gehoͤren; mehr als die 1 S allein 47 aus der Stadt Halle hat die Provinz Sachsen geliefert, und naͤchst dieser die meisten Brandenburg (86), Westphalen (60) und Schlesien (55); unter den Auslaͤndern sind am zahlreichsten die aus den Anhaltschen Herzogthuͤmern (58), Hannover (52), Braunschweig (42), Sachsen (24), Daͤnemark (22), Hamburg (15), Oldenburg (13), Baden (11), und Mecklenburg (10). Unsre Hochschule behauptet sonach ruͤcksichtlich der Zahl der Studirenden den zweiten Rang unter den Preußischen und nach Berlin, Muͤn⸗ chen und Goͤttingen die vierte Stelle unter den Dent⸗ schen Universitaͤten, waͤhrend sie durch den Ruf ihrer in wissenschaftlicher Hinsicht so ausgezeichneten Lehrer wohl berechtigt seyn duͤrfte, mit jeder zu rivalisiren. Die Luͤcken, welche durch Verlust eines von Jacob, Hoffbauer, Ersch, Niemeyer, Reisig, Weinhold, Salchow und Jacobs im Vortrage der von diesen Maͤnnern vorzugsweise bearbei⸗ teten Disciplinen entstanden waren, sind theils durch die ver⸗

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Haͤlfte unserer Studirenden 590, worunter

einte Thaͤtigkeit der uͤbrigen akademischen Lehrer, theils durch