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zufolge, Staatsaͤmter erhalten haben sollen, zwei schon seit nanger Zeit nicht mehr an der Redaction seines Blattes Theil nehmen, und die beiden anderen niemals daran Theil genom⸗ men haͤtten. 1 Die Auotidienne sagt: „Ueber die letzten Worte Karls X. bei der Trennung von seinen Garden sind ver⸗ sscchiedene Angaben. Dem Journal du Commerce zufolge, soll er ge⸗ sagt haben: „„Ich nehme keinen Abschied von Euch, wir werden uns bald wiedersehen.““ Einer glaubhafteren Er⸗ zaͤhlung gemäaͤß, soll der Koͤnig die Standarte der Gardes⸗du Corps aus den Haͤnden des Offiziers, der sie trug, genommen und gesagt haben:“ Meine Herren, ich nehme Ihre Fahne mmit mir; der Herzog von Bordeaux wird sie Ihnen zuruͤck⸗ vbringern Aus Toulon vom 23sten d. M. 8 Uhr Morgens hat die Regierung nachstehende telegraphische Depesche erhalten: e„Am Bord des Linienschiffes „Provence“, 8 vor Algier, am 17. August. Deer Admiral Duperré an den See⸗Minister. Der Verordnung des General⸗Statthalters des Koͤnig⸗ reiches gemaͤß ist die dreifarbige Flagge auf den unter meinen
Befehlen stehenden Kriegs⸗ und Handeisschiffen und zu glei⸗
cher Zeit auch auf den Forts und Batterieen von Algier auf⸗ gepflanzt worden.“ 218, 9 In einem Schreiben aus Algier vom 5. August heißt es unter Anderem: „Die Hospitaͤler sind sehr schlecht bedient, so daß die Kranken oft nicht einmal Suppe haben, ja es ge⸗ scchieht sogar, daß Kranke, die von guswaͤrts nach Algier ge⸗ bracht wurden, um sie in ein Lazaroth zu schaffen, Stunden lang der brennendsten Sonnenhitze ausgesetzt, vor den Tho⸗ ren der Stadt liegen bleiben; auf diese Weise haben am 25sten v. M. von 5 Individuen 3 den Tod gefunden. In
Folge ihm dieserhalb gemachter Vorstellungen schrieb General
Berthezene an den Chef des Generalstabes, wiewohl ohne Er⸗ folg. — Dank sey es den hohen Armeebeamten, die ungeheu⸗ ren Schaͤtze des Dey's werden kaum auf 49 Milliouen an⸗ gegeben, waͤhrend es keinem Zweifel unterliegt, daß die Kaf⸗ saubah uͤber 140 Millionen enthielt. Wahrscheinlich werden den Franzoͤsischen Zoͤllen sehr strenge Befehle zugehen, um alle von Algier ankommenden Kisten, sie moͤgen adressirt seyn, an wen sie wollen, genau zu untersuchen.“ 3 1 1 In der Nacht vom 16ten auf den 17ten d. M. sind in Auxerre (Dept. der Yonne) Unruhen ausgebrochen. Ein Haufen von Winzern, welche behaupteten, unter der Herr⸗ schaft der Freiheit brauche man keine Thorgefaͤlle zu entrich⸗ ten, zerbrachen die Barrièren, zogen nach der Wohnung des Einnehmers der indirekten Steuern und zerstoͤrten und ver⸗ brannten dort alle bei der Erhebung der Abgaben unumgaͤng⸗ luch nothwendigen Papiere. Diese Unruhen sollen durch die Nachlaͤssigkeit des Maire veranlaßt worden seyn, der 14 Tage verfließen ließ, ohne den neuen Koͤnig zu proklamiren, wo⸗ durch die Gaͤhrung unter dem Volke wuchs; zumal da er auch die Organisirung der Nationalgarde versaͤumt hatte. In Joigny, Sens und Vermenton hat letztere aͤhnlichen Unru⸗ hen vorgebeugt. — Auch in Nismes sind in den Tagen des 15ten, 16ten und 17ten Unruhen ausgebrochen, wobei Blut geflossen ist. Diese Unruhen scheinen einen mehr religioͤsen Charakter angenommen zu haben. Die Energie des General von Lascours, welcher das Departement kommandirt, und des neuen Praͤfekten von Lacoste hat die Ruhe wieder herge⸗ stellt. Zwei Bataillone des 36sten Linien⸗Regiments und eine Schwadron reitender Jaͤger sind am 17ten von Montpellier und Tarascon in Nismes angekommen. Die neuesten Nach⸗ richten lauten beruhigend, an den Tagen des 18ten und 19ten war Alles zur Ordnung zuruͤckgekehrt. Ueber die Vorfaͤlle in Nismes berichtet das Journal des Debats in einem Schreiben vom 18ten d. aus die Stadt Folgendes: „Die Proclamation Ludwig Philipps I.
wurde Sonntag den 15ten d. unter dem Freudengeschrei einer
ggsroßen Volksmasse und dem Rufe: „Es lebe Koͤnig Ludwig Philipp! Es lebe die Charte!“ feierlich bekannt gemacht. Am Abend fand, in Folge dieser Proclamation, ein hitziger Streit zwischen den Katholiken und Protestanten statt. Zwei Personen wurden getoͤdtet und mehrere verwundet. Die Fe⸗ stigkeit des General Lascours und des Praͤfekten stellte die Hrdnung wieder her. Diese Ereignisse haben nachstchende Proclamation des Praͤfekten des Departements des Gard ver⸗ anlaßt: „An die Bewohner der Stadt Nismes. Bei meiner Ankunft in Euren Mauern hoffte ich, nur Gluͤckwuͤnsche uͤber die bewundernswerthe Eintracht, mit der unsere glorreiche Revo⸗ lution in Eurem Lande vollbracht worden ist, an Euch richten zu duͤrfen; ich hoffte, jene gluͤhenden, aber loyalen Leidenschaften,
so wie die Talente, die Euch unter einem so geistvollen Volke auszeichnen, nur auf ein nuͤtzliches Ziel richten zu duͤrfen.
aus dieser
Es ist anders gekommen.
haben den Schluß einer in Frieden und Eintracht verflosse⸗ nen Woche befleckt. ꝛsses sich vernehmen lassen, mehrere Dolchstiche sind gefallen. Aufregung, wie sie Besorgniß und erregt die Aufmerksamkeit der Behoͤrde. Dem
chen Einwohner von Nismes zu benachrichtigen, daß strenge Maaßregeln zur Unterdruͤckung der kleinen Anzahl von Ru⸗
hestoͤrern getroffen werden sollen, welche sich in der Stadt
befinden. Die schlechtgesiunten Buͤrger benachrichtige ich, daß
sie der Strafe fuͤr die gestrigen Verbrechen nicht
setze ich die Freunde und Verwandten der Schlachtopfer der
gestrigen Unordnungen davon in Kenntniß, daß die Behoͤrde,
dadurch entfliehen koͤnnen, daß sie heute deren neue begehen. Zugleich
Geschrei des Hasses und Hurnses bei solchen Unordnungen natuͤrlich ist, hat sich der Stadt bemaͤchtigt, setzt alle Wohlgesinnten in gemaͤß halte ich es fuͤr meine Pflicht, die guten und friedli⸗ 8
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die fuͤr sie wacht, ihnen aufs strengste untersagt, sich selbst
Recht zu verschaffen. wird ihnen gerecht werden. und wird bald beendigt seyn. Die Regierung hat den festen Willen, Ruhe und Frieden aufrecht zu erhalten; sie wird die⸗ ses Ziel erreichen. Nismes, 10. August. A. v. Lacoste.“
Unter demselben Datum hat der Maire von Nismes nachstehenden Beschluß erlassen: „Um unter den jetzigen Um⸗ staͤnden die oͤffentische Ruhe aufrecht zu erhalten, wird ver⸗
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ordnet: die Kaffee⸗ und Wirthshaͤuser sollen um 7 Uhr Abends Die Nationalzeichen und die dreifarbige
geschlossen werden. Kokarde stehen unter dem Schutze der Behoͤrde. herausnimmt, sie z1 tet und vor Gericht gefuͤhrt werden.
Wer sich
Jedes Abzeichen der
vorigen Regierung ist verboten. Jedoch haben nur die Agen⸗
ten der Behoͤrde und der oͤffentlichen Macht das Recht, die⸗ jenigen, die dergleichen Abzeichen tragen, zu verhaften. Jede der Behoͤrde und der bewaffneten Macht geltende schimpf⸗ liche Aeußerung soll nach der Strenge der Gesetze bestraft werden. Nach steden Uhr Abends soll jeder, der nicht in die Stadt Nismes geyoört und sih auaf den Straßen, oͤffentlichen Plaͤtzen und Spaziergaͤngen betreffen laͤßt, verhaftet und der Behoͤrde uͤberliefert wergen, wenn er nicht mit Paͤssen in ge⸗ hoͤriger Form versehen ist. J. v. Chastellier.“ Die Tribune des Départements bemerkt: „Gene⸗ ral Lamarquc ist seit einigen Tagen aus der Vendée in die Deputirten⸗Kammer zuruͤckgekehrt; er hat jene Provinz erst dann verlassen, als Alles ruhig war. Man darf jedoch auf diese scheinbare Ruhe nicht zu sehr bauen. Die Contre⸗Re⸗ volution ist auf diesem Boden des Fanatismus im Auskei⸗ men, und es ist von Wichtigkeit, daß ein Mann von so viel Muth, Klugheit und Patriotismus, wie der General La⸗ marque, alle Mittel erhalte, um diesen großen Heerd des Auf⸗ ruhrs fuͤr immer zu zerstoͤren. Die Vendée ist ein Pulver⸗ faß, in welches man vergessen hat Feuer zu werfen, sagte der General sehr bezeichnend bei seiner Ruͤckkehr. Niemand ist besser als er im Stande, die Besorgnisse, die ein solcher Zustand erregt, zu zerstreuen. Nur befuͤrchten wir, das Mi⸗ nisterium werde auf die umfassenden und eutschiedenen Plaͤne des Oberbesehlshabers unserer westlichen Provinzen nicht ein⸗ gehen. Bevor der General Lamarque dieses Kommando er⸗ halten hatte, und noch ehe er den Ausgang des Kampfes in der Hauptstadt kannte, war er uͤberzeugt, daß Karl X., falls seine Truppen aus Paris vertrieben wuͤrden, die Somme,
Loire, Orne und Marne durch sie besetzen lassen wuͤrde, um
—
so eine Art von Sanitaͤts⸗Cordon um die Hauptstadt zu zie⸗ hen und die Departements dadurch in Abhaͤngigkeit von sich
zu erhalten. In dieser Voraussetzung beeilte sich der Gene⸗
ral zunaͤchst, die dreifarbige Fahne im Departement der Hei⸗
den aufpflanzen zu lassen, und schickte einen seiner Adjutan⸗
ten nach Bayonne, um sich dieses Platzes zu bemaͤchtigen; hier hoffte er 25,000 Gewehre zu finden und an der Spitze der freiwilligen Basken, Bearner und Gascogner nach Bor⸗ deaux und von hier nach der Loire zu marschiren. Von allem
dem ist nichts noͤthig geworden, aber der Plan war vortreff⸗
lich und beweist eben so große Taktik, als Muth und Ent⸗ schlossenheit.“
Gestern hielt der Cassationshof eine feierliche Sitzung behufs der Aufnahme des Herrn Dupin d. Aelt. als neuen
General⸗Prokurators. Ueber die Reden, welche dabei vom ersten Praͤsidenten des Cassationshofes, Grafen von Feae⸗ lis, und von Hrn. Dupin gehalten wurden, aͤußert das Jour⸗ nal du Commerce: „Nachdem der Eid geleistet worden, hielt der erste Praͤsident einen Vortrag, den er so einrichtete, daß er den neuen General⸗Prokurator nicht mit einem einzigen Worte zu erwaͤhnen brauchte. Zur Vergeltung ließ Hr. Du⸗
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Nur die Gerichtsbehoͤrde kann und Eine Untersuchung ist begonnen
beschimpfen, soll auf der Stelle verhaf⸗
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Grafen Molzs lautet also: „Mein
er begiebt sich nach St. Lo, um die
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Beilage zu
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pin aus seiner (schriftlich entworfenen) Erwiederungs⸗Rede manches aus und beschraͤnkte sich auf das Lob der verstorbe⸗
nen Praͤsidenten Henrion de Pansey und Merlin.“
Die Deputirten der Englischen Gesellschaft der Freunde der Parlaments⸗Reform wurden gestern auf dem Rathhause vom Praͤfekten des Seine⸗Departements und dem General
Lafayette empfangen. Der Baronet Sir Thomas Beevor
las die Adresse der Gesellschaft an die Stadt Paris in Engli⸗
scher Sprache vor, worauf auch der zweite Deputirte, James Cobbett, eine Rede auf das Lob der Pariser Bevoͤlkerung hielt. Der Praͤfekt dankte den Englischen Kommissarien im Namen der Stadt und lud sie zu einem Mittagsmahle ein.
Nachrichten aus Manchester zufolge, beabsichtigt diese Stadt, zu Ehren der Zoͤglinge der hiesigen polytechnischen Schule eine kolossale Saͤule von Bronze anfertigen zu lassen und hierher zu senden.
Die Stadt Paris wird ihrerseits eine Deputation nach London schicken, um der Englischen Nation fuͤr ihre Theil⸗ nahme an der letzten Revolution und fuͤr die Unterstuͤtzung der Familien der dabei Gefallenen und Verwundeten zu dan⸗ ken. Das Journal du Commerce schlaͤgt vor, jede Legion der hiesigen Nationalgarde moͤge einen dieser Abgeordneten aus ihrer Mitte waͤhlen.
Der General Lafayette hat als Ober⸗Befehlshaber der National⸗Garden die Chefs der einzelnen Legionen durch einen Tagesbefehl ermaͤchtigt, nach beendigter Organisation ihrer Legionen nach den durch das Gesetz von 1791 vorgeschriebe⸗ nen Formen zur Wahl der Obersten und Oberst⸗Lieutenants zu schreiten.
Die Arbeiten, welche die Stadt Paris mit dem vom Staare erhaltenen Vorschusse von 2 Millionen Fr. unterneh⸗ men laͤßt, sind bereits in vollem Gange. Am 9. August hat die Pflasterung der Straßen begonnen, wobei alle disponiblen Pflasterer beschaͤftigt sind. Fuͤr den Ausbau der großen Wein⸗Niederlage sind 300,000 Fr. und fuͤr den Bau von Abzugs⸗Kanäaͤlen 200,000 Fr. ausgesetzt, 140,000 sind fuͤr die Reinigung der noͤrdlichen Boulevards und der Paris um⸗ gebenden Baumgaͤnge bestimmt; die stehenden Gewaͤsser sollen ausgetrockner, die abschuͤssigen Theile geebnet werden, um jene Alleen zu einem angenehmen Spaziergange fuͤr die Be⸗ wohner der vom Mittespunkte entfernten Stadtviertel zu machen. Der durch schlechte Gebaͤude entstellte Platz vor dem Pantheon (der bisherigen Genovefen⸗Kirche) wird davon gesaͤubert werden.
Paris, 25. August. Gestern arbeitete der Koͤnig hin⸗ ter einander mit den Ministern der Justiz, des Innern und des Krieges.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer legte der Großsiegelbewahrer einen Gesetz⸗Entwurf folgenden In⸗ halts vor:
b Art. 1. Die in Folge der Art. 3 und 7. des Gesetzes vom 12. Januar 1816 verbannten Franzosen werden in alle ihre buͤrgerlichen und politischen Rechte wieder eingesetzt und koͤnnen dem gemaͤß nach Frankreich zuruͤckkehren. — Gleich⸗ maͤßig werden sie in den Genuß der Guͤter und Pensio⸗ nen, deren sie durch das obgedachte Gesetz beraubt worden, wieder eingesetzt, unbeschadet der dritten Personen zustehen⸗ den Anspruͤche. — Diese letztere Bestimmung findet auch auf diejenigen Anwendung, die, kraft besonderer Verfuͤgungen, bereits nach Frankreich zuruͤckgekehrt seyn moͤchten. Art. 2. Die Pensionen, deren Wiederherstellung angeordnet wird, laufen erst von dem Tage der Bekanntmachung des gegen⸗ waͤrtigen Gesetzes an. Art. 3. Die Bestimmungen des Ar⸗
ttitkels 4. des Eingangs erwaͤhnten Gesetzes werden durch das gegenwaäͤrtige nicht entkraͤftet.“
Die beiden bisherigen Quaͤstoren der Deputirten⸗Kammer Hen. v. Bondy und Laisné de Villevéque sind als solche aufs Neue gewaͤhlt worden.
Der Advokat bei diesem Gerichtshofe Hr. Mandarouyx⸗
1“ Vertamy hat das ihm noch unter dem vorigen Ministerium
uͤbertragene Amt eines Professors des Staatsrechts beim Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten niedergelegt; ertheidigung des Fuͤr⸗
sten v. Polignac zu uͤbernehmen, und wollte sich vorher, wie gnac z
er in oͤffentlichen Blaͤttern erklaͤrt, von jeder anderweitigen
Sein diesfaͤlliges Schreiben an den
Verbindlichkeit lossagen. Herr Minister. Beweg⸗
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r Allgemeinen Preußischen
wie ich zu glauben wage, von Ew. Excellenz selbst nicht ge⸗ mißbilligt werden koͤnnen, veranlassen mich zu der Bitte, die Niederlegung eines Amtes von mir anzunehmen, wozu das Wohlwollen Ihres ungluͤcklichen Vorgaͤngers mich berufen hatte. (Gez.) Mandaroux⸗Vertamy“
Die Franzoͤsische Akademie haͤlt heute Mittag ihre oͤffent⸗ liche Jahressitzung. an gteigit S 8
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Großbritanien und Irland.
London, 25. August. Vorgestern hatten der Herzog und die Herzogin von Cumberland in Kew ein glaͤnzendes Dejuner veranstaltet, das Ihre Majestaͤten, die Mitglieder der Koͤnigl. Familie und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Au⸗ gust von Preußen mit Ihrer Gegenwart beehrten. Außer den genannten hohen Herrschaften befanden sich nur noch die
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Herzogin von Richmond, der Preußische Gesandte und seine Gemahlin, die Grafen von Waldenburg und Radowitz in Kew, welcher fuͤrstliche Wohnsitz durch den Ankauf eines neuen Grundstuͤckes in Kew⸗Green, das Se. Majestaͤt erst kuͤrzlich dem Herzog von Cumberland als Besitzthum uͤber⸗ wiesen, eine Vergroͤßerung erhalten hat.
Man erwartet hier taͤglich die Ankunft des Fuͤrsten
Trubetzkoi, der unserem Koͤnige die Gluͤckwuͤnsche Sr. Ma⸗ jestaͤt des Kaisers von Rußland zu seiner Thronbesteigung uͤberbringen soll.
Der Courier aͤußert sich folgendermaßen: „Es ist nicht wahr, daß Karl X. alle Schuld seinen Ministern beimißt, noch viel weniger aber haben seine Minister einen Grund, sie ihm allein beizumessen. Andere Mitglieder der exilirten Koͤnigli⸗ chen Familie nehmen jedoch keinen Anstand, sich daruͤber frei auszusprechen, und besonders thut dies die Herzogin von An⸗ gouleme. Aus authentischer Quelle wissen wir, daß diese un⸗ gluͤckliche Fuͤrstin, deren Leben fast von der Wiege an ein großes Trauerspiel voller erschuͤtternder Wechselfaͤlle gewesen ist, vergebens in den Fuͤrsten von Polignac drang, den Weg zu verlassen, den er eingeschlagen hatte; auch hat sie seit dem Eintreten der letzten Katastrophe alle ihre Familie betroffenen Unfaͤlle der Unwissenheit der Koͤniglichen Rathgeber beigemes⸗ sen. Kein Entschuldigungsgrund kann es fuͤr die Minister seyn, wenn sie sagen, daß sie durch den Befehl ihres Herrn zu etwas gezwungen worden seyen. Sie wußten sehr wohl, daß sie durch die Charte fuͤr alle Handlungen des Koͤnigs verantwortlich gemacht werden, und sobald sich ihnen die Al⸗ ternative darstellte, entweder die verfassungswidrigen Verord⸗ nungen ihres Souverains zu unterzeichnen oder auf ihren Posten zu restgniren, haͤtten sie auch nicht einen Augenblick uͤber die Wahl sich besinnen sollen, die sie zu treffen hatten.“
Hr. Buckingham hat von dem Grafen Alexander von La⸗ borde in Paris die Einladung erhalten, nach Paris zu kom⸗ men, um der Franzoͤsischen Regierung den Plan seiner Reise um die Welt vorzulegen. .
An die Stelle des verstorbenen Dr. Majendie wird Dr. Gray, bisheriger Bischof von Bristol, zum Bischof vyvn Bag⸗ nor, und Dr. Philpotts, bisheriger Rektor von Stanhope, zum Bischof von Bristol ernannt werden.
Es sind hier Zeitungen und Briefe aus Valparaiso bis zum 11. Mai eingegangen, denen zufolge bei Licay, suͤd⸗ lich von St. Jago, eine blutige Schlacht Fergefatan ist, in der General Freire total geschlagen worden, und zwar so, daß er sich kaum mit wenigen Leuten, dem traurigen Ueberreste seiner Armee, nach den Gebirgen fluͤchten konnte.
ie außerordentlich reiche Garderobe des verewigten Sen9 war hier in den letzten 14 Tagen in dem Magazine des Koͤnigl. Tapeziers, Herrn Bailey, zum Verkauf ausge⸗ stellt. Der Ertrag, den man auf 15,000 Pfund angiebt, kommt 6 Pagen des verstorbenen Monarchen zu gut. Graf Chestersield zahlte 200 Pfd. fuͤr einen Zobelpelz, den man auf 600 Pfd. geschaͤtzt hatte und der ein Geschenk des Kai⸗ sers Alexander gewesen war. Unter den Kaͤufern befand sich auch der Marquis von Hertford. Eine Menge Stiefeln und Schuhe wurden von einem Kaufmanne durchweg mit 5 Shill. fuͤr das Paar bezahlt. An seidenen Struͤmpfen fand sich ein großer Vorrath. Batistene und seidene Taschentuͤcher wurden im Durchschnitt zu 1 Pfd. das Stuͤck bezahlt, ob⸗ gleich sie, nach Aussage der Pagen, nur 7 Shill. werth wa⸗
gruͤnde, die immer
gebieterischer fuͤr mich werden und welche,
ren. Der Nachlaß an Schnupftaback wurde einem Kaͤufer fuͤr die Summe von 400 Pfd. zu Theil. WI
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