1830 / 245 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tismus und der sogenannten Vaͤter des heiligen Joseph soll durch auf der Polizei⸗Praͤfektur geschehene sen seyn; die Behoͤrden halten sie aber noch geheim, um die⸗ sen Umtrieben desto besser nachspuͤren zu koͤnnen. sichten und Grundsaͤtze

lungen genug enthuͤllt. er⸗Kle Revolution den meisten Beifall geschenkt hat, moͤchte der Je⸗

suitismus jetzt gern strafen und will sich dazu de selbst bedienen, indem er zur Vernichtung der Maschinen und zum Pluͤnde

zweifachen schlechten Zweck: 1) den Gewerbfleiß zu zerstoͤren und 2) die Handwerker durch Arbeitslosigkeit ins Elend zu stuͤrzen und sie dadurch zu Ausschweifungen der Verzweiflung

zu bewegen. 1 den die wackeren Pariser Handwerker kuͤnftig eben so abge⸗

schmackten als verbrecherischen Einfluͤsterungen ihr Ohr ver⸗ schließen.“

„Wenn man Wind ausgesaͤet hat, so sollte man sich nicht wundern, daß man Sturm dafuͤr einerntet. v' t nicht Andern die Folgen beimessen, die man sich selbst zuge⸗ zogen b

und verlangen, daß man die Auslaͤnder vertreibe, daß man

ihre Arbeitszeit um j nd was de mehr ist. Jetzt verbreitet man absichtlich, daß die Anstifter

8 gr 8 1.“

ussagen erwie⸗

Ihre Ab⸗ haben sich durch offenkundige Hand⸗ Die Buͤrger⸗Klasse, welche der letzten

des Volkes

luͤndern der Werkstaͤtten anreizt. Er hatte dabei den

Ueber ihre wahren Interessen aufgeklaͤrt, wer⸗

Die Auotidienne aͤußert sich dagegen folgendermaßen: Vorzuͤglich sollte man hat. Alle Abende rotten die Arbeiter sich zusammen

eine Stunde verkuͤrze, und was dergl.

dieser Bewegungen verkappte Geistliche und Gardes⸗du⸗Corps waͤren, als ob die Sache sich nicht durch die Aufregung der

V Gemuͤther und durch das Stocken des Handels von selbst erklaͤrte. V

Aber man will mit Gewalt Suͤndenboͤcke haben,

und die Royalisten bieten dazu eine so schoͤne Gelegenheit

dar. es wieder heißen, daß sie es gewesen, die dasselbe veranlaßt

sich jetzt ernstlich damit zu beschaͤftigen, jenen Zusammenrot⸗ tungen ein Ende zu machen.“

Tagen hier statt gefundenen Zusammenrottungen der Arbeiter zu folgenden Betrachtungen Anlaß:

Man erlasse nur das Kriegsgesetz, und gleich wird

aben. Dem sey, wie ihm wolle, so scheint die Regierung

Der Gazette de France geben die in diesen letzten

„f Na⸗ tional⸗Garde hat bei dieser Gelegenheit einen Beweis ihres ruͤhmlichen Eifers fuͤr die Aufrechthaltung der oͤffentlichen Ruhe gegeben. Einige Zeichen der Gaͤhrung und Unzufriedenheit hatten sich in den volkreichsten Stadt⸗Vierteln geaͤußert und unter den Wohlgesinnten Besorgnisse erregt. Auf den ersten Ruf traten 60,000 Buͤrger unter die Waffen, um die Ordnung zu

genfalls steht ihren Reclamationen aunch noch die Presse offen, die es sich eben so angelegen seyn lassen wird, ihre gerechten Forderungen zu verkuͤndigen.“

Der Moniteur bemerkt: „Es scheint gewiß zu seyn, daß die Herren von Laval⸗Montmorency, la Tour⸗du⸗Pin,

Saint⸗Priest, Blacas, Gabriac, La Moussaye und Vitrolles aufgehoͤrt haben, Botschafter und bezugsweise Gesandten in

London, Turin, Madrid, Neapel, der Schweiz, Haag und Florenz zu seyn.“

Dem Messager des Chambres zufolge, sind die Ex⸗ Minister Grafen Peyronnet, Guernon de Ranville und Chan⸗

telauze, von der National⸗Garde von Tours eskortirt, heute

fruͤh in Vincennes angekommen.

Folgendes sind die Namen der jetzigen Staatsraͤthe im

ordentlichen Dienste: Allent, Degerando, Maillard, Freville, d'Argout, Brevannes, Cuvier, Béranger, Tarbé, Hely d'Oys⸗ sel, v. Salvandy, v. Cambon, Keratry, Thiers, Baude, Jac⸗

queminot, Tanneguy⸗Duchatel, Renouard, Lechas und Ferrv⸗

Hisany.

Der Minister des Innern hat eine Kommission ernannt, die den gegenwaͤrtigen Zustand der Theater sowohl in legis⸗ lativer als in literarischer und finanzieller Beziehung unter⸗ suchen und ihm demnaͤchst die von ihr fuͤr nuͤtzlich und an⸗ gemessen erachteten Maaßregeln vorschlagen soll. Mitglieder dieser Kommission sind: Herr Etienne als Praͤsident, die Herren Jars, Deputirter, Casimir Delavigne, Mitglied der Franzoͤsischen Akademie, der Requeten⸗Meister Haubersaert und die Advokaten Dupin der Juͤngere, Vitet und Blanc.

Secretair der Kommission ist Herr Moreau, einer der Redac⸗ 8

teure des Courrier frangais. 1

Einer Bekanntmachung des Generalstabes der ersten Mi⸗ litair⸗Division zufolge, haben alle Offiziere, die zu dem mili⸗ tairischen Hausstande und zu der Garde des Koͤnigs Karls X. gehoͤrt haben, Paris sogleich zu verlassen, wenn ihnen nicht besondere Erlaubniß zum Aufenthalte in der Residenz ertheilt worden ist.

Dem Moniteur zufolge hat der Graf von Bourmont unterm 17. d. M. von der Kassaubah Folgendes an den Kriegs⸗Minister geschrieben: „Die Land⸗ und Seemacht hat heute die dreifarbige Flagge aufgepflanzt. Die Truppen

haben die weiße Kokarde abgelegt und werden die neuen Farben annehmen, sobald alle Corps es zugleich werden thun koͤnnen. Der im Departement der Rhone⸗Muͤndungen komman⸗ dirende General⸗Lieutenant, Baron Delort, hat unterm in Marseille erlassen, in der er

in dem dortigen Haupt⸗Gefaͤngnisse, das nur fuͤr 400 Perso⸗ nen gehoͤrigen Raum hat, 1040 Individuen wegen politi⸗ ssccher Vergehen eingesperrt.

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1875

Sacihb ict iae 1I11A“X“ 8 8 8 3 6 a 8 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nℳ 245

Fr n ls ham mech Großbritanien und Irland.

B9 London, 28. Aug. Gestern hatte General Baudrand noch eine amtliche n mit unserm Minister der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten und stattete sodann den Ministern Sir Robert Peel und Sir G. Murray einen Besuch ab, vne sh von ihnen vor seiner Ruͤckreise nach Paris zu beur⸗ lauben.

Man vernimmt, daß Hr. Cottu und andre angesehene Personen, die Frankreich waͤhrend der letzten Unruhen ver⸗ lassen, in Briefen, die sie nach Paris geschrieben, die Absicht geaͤußert haben, unverzuͤglich zuruͤckzukehren, um die neue Re⸗ gierung gegen den Andrang der republikanischen Partei zu unterstuͤtzen.

S. K. H. der Herzog von Cambridge werden, wie man hoͤrt, England nicht fruͤher als am 14. Sept. verlassen.

Herr Davies Gilbert will die Praͤsidentschaft der Koͤnigl. Gesellschaft der Wissenschaften niederlegen, und der Herzog von Sussex wird, wie Einige melden, sein Nachfolger werden.

Die heutige Times aͤußert: „Es ist, wie wir aus gu⸗ ten Quellen vernehmen, an die Portugiesische Regierung die peremptorische Aufforderung ergangen, die ungesetzlich zuruͤck⸗ Britischen Schiffe herauszugeben. Wird diesem

zerlangen binnen drei Tagen nach geschehener Aufforderung nicht nachgegeben, so sollen die Schiffe sowohl, als das Ge⸗ schwader, welches sie zuruͤckhaͤlt, mit Gewalt genommen geê Nach Den letzten Nachrichten aus Terceira zufolge, bestand das Blokade⸗Geschwader blos aus einer eeeufalg und 1a Briggs, die, wie man an der hiesigen Boͤrse glaubt, gegen⸗ waͤrtig wohl schon Britisches Eigenthum seyn duͤrften, wenn nicht etwa Dom Miguel in das ihm von dem Befehlshaber der „Galathea“ gestellte Verlangen, wegen Auslieferung der Prisen, bereits eingewilligt hat. Briefen aus Porto vom 11ten d. zufolge, befinden sich

Admiral Heiden ist am Bord des Linienschiffes „Wladi⸗

v2 28 Frehres

Shilling zu Gunsten einer solchen Einmischung votiren: denn die Nation ist in dieser Hinsicht jetzt volstaͤndig ‚aber leider zu spaͤt fͤr ihren Geldbeutel, uͤber die kurzsichtige und ver⸗ schwenderische Politik eines Pitt aufgeklaͤrt, und nie war daher auch der Name des weiland gefeierten „Piloten, der dem Sturme getrotzt“, so unpopulair, man koͤnnte sogar sa⸗ gen, so verhaßt in ganz England, als gerade jetzt. Unter solchen Umstaͤnden war unserm Kabinette keine andere Wahl gestattet, als den neuen Koͤnig der Franzosen anzuerkennen. General Baudrand ist derselbe, der den jetzigen Herzog von Orleans vor ungefaͤhr einem Jahre nach England begleitete, als dieser noch Herzog von Chartres war. Ohne Zweifel wird es mit der Sendung eines ordentlichen Franzoͤsischen Botschafters an unsern Hof (denn jetzt ist hier nur ein Ge⸗ schaͤftstraͤger) keinen langen Anstand nehmen; allein bis jetzt herrschen uͤber die Wahl desselben noch viele Meinungen. Man sieht hier jetzt auf vielen Haͤusern die dreifarbige Fahne wehen. Die dreifarbige Flagge ist seit dem Frieden von Amiens (1803) in diesen Gewaͤssern, ausgenommen als gute Prise, nicht gesehen worden. Bis zum 20sten d. Abends war diese neue Flagge von unsern Kriegs⸗Schiffen unsalutirt ge⸗ blieben; allein um diese Zeit landete der Franzoͤsische Com⸗ modore d'Urville bei Cowes, um bei unserm Gouverneur, Sir Colin Campbell, persoͤnlich die Anfrage zu thun, ob der Franzoͤsische Gruß unsererseits werde erwiedert werden. Da die Antwort bejahend ausfiel, so hat der Franzoͤsische Com⸗ modore bei seiner Ruͤckkehr nach Spithead den Britischen Admiral salutirt. Am 21sten d. Morgens erhielten Karl K. und seine Familie die Nachricht von der Arrestation des Ex⸗ Ministers Polignac, die einen tiefen Eindruck auf sie gemacht haben soll. Nichtsdestoweniger glaubt man in unsern hoͤheren Zirkeln, daß diese Arrestation fuͤr den Koͤnig Ludwig Philipp und sein Ministerium eher ein Gegenstand der Verlegenheit,

n aee Relebdertoaenvbde..ä Bruͤssel, 27. August. (Aus dem Briefe eines

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als der Zufriedenheit sey. Auf jeden Fall ist die Stimmung 8 gegen die Verhafteten an dem neuen Hofe von der milde⸗

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dne;

21sten eine Proclamation folgende Anordnungen trifft: „Die dreifarbige Fahne soll heute auf allen oͤffentlichen Gebaͤuden und vor den Haͤusern der Notare wehen. Alle oͤffentlichen Beamten sind gehalten, die dreifarbige Kokarde zu tragen, um dem Staate eine Buͤrg⸗ schaft ihres Beitritts zu der neuen Ordnung der Dinge zu geben. Die Polizei und die Gendarmerie werden so wachsam seyn, daß kein Strafbarer der Rache der Gesetze wird ent⸗ gehen koͤnnen. Die guten Buͤrger moͤgen sich beruhigen, die Ruhe und Ordnung in dieser Stadt sollen nicht gestoͤrt wer⸗ den; die Ruhestoͤrer, wer sie auch seyn moͤgen, werden nicht ungestraft Verbrechen begehen.“ 1“ 8 Der General Janin in Bordeaux hat den 23ͤten d. NM. wenn er dem Anheften jener Anschlagzettel, womit unaufhoͤr⸗ durch den Telegraphen die Nachricht erhalten, daß die Fran⸗ lich die Mauern aller Gebaͤude bedeckt sind, ein Ende ge⸗ zoͤsischen Schiffe mit dreifarbiger Flagge nunmehr in den macht hot.“ Spanischen Haͤfen zugelassen werden. Der Globe sagt uͤber denselben Gegenstand: „Die seit Vorgestern hielt die Franzoͤsische Akademie, unter dem einigen Tagen statt findenden Zusammenrottungen der Arbei⸗ Vorsitze ihres Direktors, des Herrn Parseval⸗Grandmaison, ter haben den Polizei⸗Praͤfekten zu einem foͤrmlichen Ver⸗ eine oͤffentliche Sitzung. Nach einem Vortrage des Direktors bote derselben veranlaßt. Wir koͤnnen dies nur loben. In uͤber die Tugendpreise, wurden die Monthyonschen Preise den Departements haben jene Aufzuͤge einen uͤbeln Eindruck vertheilt und die neuen Preisfragen fuͤr das naͤchste Jahr hervorgebracht. Wird derselbe nicht verwischt, so muͤssen die und fuͤr 1832 bekannt gemacht. Zum Beschlusse las der immer-⸗ Handels⸗Verbindungen darunter leiden. Moͤglich, daß die waͤhrende Secretair der Akademie ein Gedicht uͤber die Kind⸗ arbeitenden Klassen Ursache zu Beschwerden haben. Ist es heit Ludwigs XII. und einige Zuͤge aus seinem Leben, und aber wohl ein geeignetes Mittel, eine Reform zu bewirken, Herr Lemercier eine Ode, der National⸗Triumph betitelt, vor.

wenn man die Straßen mit einer dreifarbigen Fahne durch⸗ Der Contre⸗Admiral Dupotet ist statt des Contre⸗Admirals zieht und die Einwohner beunruhigt? Die Arbeiter sollten Baron von Freycinet zum Gouverneur von Martinique ernannt. Es wird zwar versichert, daß der Herzog von Wellington

sich uͤber den Gegenstand ihrer Klagen verstaͤndigen, sie zu Der Köͤnig hat neuerdings fuͤr die Familien der in den und seine ministeriellen Kollegen von der liberalen Wendung Papier bringen g der kompetenten Behoͤrde durch eine drei Revolutionstagen Gefallenen und Verwundeten ne 98 Angelegenheiten in dem maͤchtigen Nachbarstaate persoͤn⸗ Kommission uͤberreichen lassen. Zur Wahl dieser Kommission Summe von 100,000 Fr. ausgesetzt. ich nichts weniger als erbaut sind; allein unserm Kabinette brauchen sie sich nicht auf offener Straße zu versammeln; ein Die Summe saͤmmtlicher aus England und andern Län⸗-⸗ 8I Politik gegen Frankreich eben sowohl jeder von ihnen mag in der Werkstatt selbst, wo er beschaͤf⸗ dern bei Herrn Laffitte eingegangenen Beitraͤge fuͤr die Ver⸗ von der Ma 8 der Umstaͤnde, als von der oͤffentlichen Mei⸗ igt ist, denjenigen seiner Kameraden, der ihm dazu am ge⸗ wundeten und die Familien der Gefallenen belaͤäuft sich auf nung in ganz England, man moͤchte beinahe sagen, so gewalt⸗ eignetsten scheint, ausersehen und ihn beauftragen, mit den 56,500 Fr. . vorgeschrieben, daß auch der vorurtheilsvollste und un⸗ Kommissarien aus den uͤbrigen Werkstaͤtten von derselben Herr Jacotot, der bekannte Erfinder einer eigenen, nach eugsamste Tory, zunlal nggh den Erfahrungen der letzten Profession zusammenzutreten. Den gefaßten Beschluß duͤr⸗ ihm benannten Lehrmethode, ist von Loͤwen hier angekommen vierzig Jahre, als Englischer Premier⸗Minister kein Haar fen sie alsdann nur an die Minister oder an die Kammern und hat sich in einem Schreiben an den General Lafayette breit davon wuͤrde abweichen koͤnnen; und es muͤßten erst gelangen lassen, die es sich gewiß zur Pflicht machen werden, erboten, die National⸗Garden zu unterrichten. nooch ganz andere Wechselfaͤlle eintreten, die aber hoffentlich ihnen alle die Erleichterungen zu bewilligen, welche die Rechte ausbleiben werden, ehe auch nur entfernt von einer Einmi⸗

12 4 1 g s in die Angelegenheiten Frankreichs die Rede der uͤbrigen Klassen der Gesellschaft nicht verletzen. Noͤthi⸗ schung Englands in die Angelegenh Frankrei ie Rede W ““ ts 5 8. 48 3 seyn kann. Bis dahin wuͤrde kein Englaͤnder auch nur einen

mir“ und in Begleitung einer Korvette am 3lsten v. M. vpon Malta nach der Ostsee abgesegelt. An demselben Tage verließ Admiral Malcolm den dortigen Hafen an Bord der

Britannia“. Am 16ten v. M. hatte ein Ungewitter, wie sich die aͤltesten Leute dessen nicht erinnern, auf Malta unge⸗ heuren Schaden angerichtet. Die Linienschiffe „Melville”“ und

„GHloucester“ sind bedeutend beschaͤdigt worden. ZSZeitungen aus Jamaica bis zum 8. Juli erwaͤhnen

eines Aufstandes, der auf der Insel Exuma, einer der Ba⸗ hamas, unter den auf einer Pflanzung des Lord Rolle be⸗ schaͤftigten Negern statt gefunden hat. Die Zahl der In⸗ surgenten hat, wie man vernimmt, 2 300 betragen, und ist ein Detaschement vom 2ten Westindischen Regiment aus

Nassau hingeschickt worden, um die Aufruͤhrer wieder zur

Ordnung zu bringen. g- 8*

Ien 89 d26 G Rte. n Ein Schreiben aus London (im Hamburger

Korrespondenten) meldet: „Die zu Anfange dieser

Woche von unserm Botschafter in Paris eingegangenen De⸗

peschen sollen im Ganzen hinsichtlich des neuesten Zustandes

der Dinge in Frankreich weniger guͤnstig lauten, als die fruͤ⸗ heren Berichte von dorther dies erwarten ließen. Dagegen sind die unserm Botschafter von den dortigen Ministern uͤber ihre auswaͤrtige Politik und namentlich uͤber die Algierische Frage gegebenen Zusicherungen von der befriedigendsten Art.

handhaben und das Eigenthum zu beschuͤtzen. Dieses Corps bot in der That einen imposanten Anblick dar. Warum giebt aber eine so treffliche Stimmung zu so abgeschmackten Vor⸗ aussetzungen Anlaß. Auf die grundlosesten Geruͤchte hin, scheut man sich nicht, Maͤnner, deren heiliges Amt jede Ver⸗ theidigung verbietet, dem Volkshasse zu bezeichnen; nicht ge⸗ nug, daß man sie auf alle Weise beschimpft, will man sie auch noch allein fuͤr die von einer Revolution unzertrennli⸗ chen Unordnungen, deren Zeugen wir gewesen sind, verant⸗ wortlich machen. Die Regierung muß sich ihrer annehmen und sie gegen dergleichen Verlaͤumdungen schuͤtzen. Der Po⸗ lizei⸗Praͤfekt, der den ganzen Umfang seiner Pflichten zu kennen scheint, wird dieselben erst vollstaͤndig erfuͤllt haben,

Reisenden.) Da einige hiesige Journale einen Ton anstim⸗ men, als haͤtte sich hiek ein Seitenstuͤck zu den Pariser Er⸗

eignissen zugetragen, so scheint es mir, der ich zufaͤllig Au⸗ genzeuge eines Theils der hiesigen Vorfälle gewesen bin, nicht uninteressant, Ihnen den eigentlichen Charakter derselben zu bezeichnen. Gestern fruͤh langte ich mit der Mastrichter Schnellpost ungefaͤhr eine Stunde vor Bruͤssel an, als eine Menge aus der Stadt herausstroͤmender Menschen uns da-

vor warnte, hineinzufahren, da man sich hier in allen Stra⸗ 1“

ßen schlage und das Volk im Aufruhr begriffen sey. Mehh.

rere der auf der Diligence befindlichen Passagiere ließen sich dadurch erschrecken und blieben vor 1 e wir hn 8 fuhren jedoch hinein. In der Staͤdt fanden wir alle Laͤden geschlossen und in den Straßen, wohin der Laͤrm noch nicht gedrungen war, friedliche Einwohner mit aͤngstlichen betruͤb⸗ ten Gesichtern vor den Thuͤren stehen. In der hoͤhern Stadr, und namentlich auch in der Straße de la Madeleine, wo die Diligence anhaͤlt, war der eigentliche Aufstand mit einem andern Namen ist dieses tumultarische Treiben, von dem alle ordentlichen wohlgesinnten Buͤrger im strengsten Sinne des Wortes sich fern gehalten hatten, nicht zu bezeichnen. Nur den gemeinsten Poͤbel sah man, zum Theil bewaffnet und zum Theil unbewaffnet, mit wildem Geschrei durch die Strae ziehen. Was er eigentlich wollte, war nicht recht zu begreifen, denn ohne angegriffen zu seyn, schossen sie oft ihre Gewehre ab; die Einen schricen „Nive de Potter“, und die Anderen wbbbb“ noch unsinnigeres Geschrei vernehmen. Man sah wohl, daß .“ der zum Theil betrunkene Poͤbel von einigen Aufwieglemrn instigirt seyn mußte; diese selbst hielten sich jedoch versteckt

und hatten sich damit begnuͤgt, zuerst Theater⸗Billetts zu

einer Vorstelung der „Stummen von Portici“¹, die seit ei-x.— niger Zeit nicht statt gefunden hatte und vorgestern Abends zum ersten Male wieder gegeben wurde, zu verschenken, als⸗ 1 dann einen Volkshaufen kurz vor Beendigung des Schau-. spiels vor das Theater zu fuͤhren, wo die Herauskommenden wie Heroen empfangen wurden und endlich mit den Leuten, 8. die durch die bloße Lust am Laͤrmen vermehrt und durch den 8 geringen Widerstand, den sie bisher gefunden hatten, uͤber⸗ muͤthig geworden waren, nach Libry Bagnanos Druckeret und Buchhandlung, so wie nach dem Hotel des Justiz⸗Mini⸗ 2

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